Wir Menschen
Was falsch läuft und wie wir es besser machen können
OQGC – Für eine bessere Welt
Digitale Versionen
Jahr der Veröffentlichung: 2014
PDF, ISBN: 978-91-981882-2-6
EPUB, ISBN: 978-91-981882-3-3
Kostenfrei: ja
Verändern/zensieren: nein
Kostenfrei weiter geben: ja
Als Buch gedruckte Version
Jahr der Veröffentlichung: 2019
Festeinband, ISBN: 978-3-748529-19-4
Taschenbuch, ISBN: 978-3-750257-63-4
Kostenfrei: nein
Verändern/zensieren: nein
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Was Glaube ist und warum er existiert
Sammlung und Missbrauch unserer Informationen
Misshandlung und Tötung von Tieren zu unserem Vergnügen
Tiere als Teil unserer Nahrung
Freies Wissen und freie Schulbildung für alle
Arbeit, Gewerkschaften und Lohnnebenkosten
Steuern und andere Zwangsabgaben
Demokratie, Verbrechen und Macht
Unehrlichkeit, Inkompetenz und Dummheit
Die Regel der denkenden Menschen
Unser Heimatplanet hat viele Bewohner. Dieses Buch handelt von den schlimmsten Bewohnern der Erde. Von uns Menschen. Es soll euch zeigen, was auf unserem Planeten geschieht. Es soll euch zeigen, wie wir miteinander und mit dem was uns umgibt umgehen. Die Dinge, die euch so bekannt sind dass ihr sie nicht mehr wahrnehmt. Die Dinge, die ihr nicht seht. Die Dinge, von denen ihr nicht gehört habt. Und die Dinge, vor denen ihr die Augen verschließt. Es soll euch einen Spiegel vor halten. Es soll euch die Augen öffnen. Und es soll euch Anregungen, vielleicht eine Anleitung, geben um die Zustände zum Besseren zu verändern. Es soll helfen, die Welt zu einem lebenswerteren Ort zu machen.
Viele Menschen sind gewalttätig, geld- oder machtgierig, inkompetent (unfähig), unehrlich oder dumm. Sie suchen ihren Vorteil ohne Rücksicht auf andere. Wir sind keine freundliche Art. Wir sind eine Gefahr für andere und für uns selbst. Die weltweite Situation ist unhaltbar. Unterernährung, Hunger, Leid, Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Geld und Machtansprüche regieren die Welt. Wie schön wäre eine Gesellschaft ohne solche Missstände. Wenn es sie schon gibt, sollte man diese Missstände wenigstens frei anprangern können – ohne Unterdrückung, Angriff und Vorwürfe erwarten zu müssen. In unserer Gesellschaft ist das oft kaum möglich. Selbst wenn es möglich ist, werden die Worte häufig ignoriert oder man gilt als nervig. Viele Menschen wollen die vielleicht hässliche Wahrheit nicht hören. Sie bevorzugen eine nett aussehende Lüge, mit der alles scheint als sei es in Ordnung. Aber Wahrheit ist das, was wir brauchen. Nur so können wir Fehler erkennen, sinnvolle und freie Entscheidungen treffen und uns sinnvoll weiterentwickeln. Wir brauchen intelligente Menschen, die den Mut haben offen auszusprechen wovor viele die Augen verschließen oder was sich andere nicht zu sagen trauen. Wir brauchen gute Menschen, mit einem guten Charakter. Und wir brauchen gesunden Menschenverstand.
Die Aufgaben und Probleme im Einzelnen sind vielfältig. Die wesentlichen spreche ich in diesem Buch an. Es sind die drängendsten Probleme, deren Lösung längst keinen Aufschub mehr duldet. Lösungsansätze gab und gibt es viele. Die meisten dienen jedoch den Interessen von Politikern, Religionen, Gewerkschaften, Lobbies und anderen Mächtigen. Nicht unseren Interessen. Nicht den Interessen von uns Menschen. Aus diesem Grund entwickele ich sinnvolle Lösungen. Ohne Rücksicht auf die Interessen mächtiger Gruppen. Denn diese Rücksichtnahme ist Teil des Problems. Sie und die häufige Unfähigkeit der Verantwortlichen sind es, die sinnvolle Lösungen verhindern.
Viele haben auf Missstände hingewiesen. Manche in Form von Scherzen, Reimen, andere in Metaphern, wieder andere sehr direkt. Und was ist passiert? So gut wie nichts. Die Scherze und Reime haben viele falsch verstanden. Sie dachten es sei ausschließlich Humor oder Poesie, denn sie konnten darüber lachen oder sich an ihrer Form erfreuen. Dass eine wichtige Botschaft enthalten war, fiel vielen nicht auf. Die Hinweise in Metaphern, Bildern waren ebenfalls für viele nicht verständlich. Ich spreche von der großen Masse und die ist wenig intelligent. Selbst vor den direkten Hinweisen verschloss man oft die Augen. Man wollte das Leid, die Ungerechtigkeit nicht sehen. Denn es ist viel einfacher mit verschlossenen Augen und einer Das-geht-mich-nichts-an-Einstellung in der Ecke zu sitzen – statt aufzustehen und etwas zu unternehmen um die unhaltbaren Zustände zu ändern. Doch es ist an der Zeit hinzusehen. Es ist an der Zeit aufzustehen. Es ist an der Zeit uns zu erheben und die unhaltbaren Zustände zu ändern. Denn wie wir Menschen leben geht uns alle an.
Den schlechten Menschen wir das egal sein. Ist es euch egal? Zählt ihr nicht zu den Guten? Wenn ihr über gesunden Menschenverstand verfügt, wenn euch das Leid anderer und auch euer Leid nicht egal ist, wenn ihr gute Menschen seid ist es an der Zeit zu handeln und die Welt zu einem lebenswerteren Ort zu machen. Wann? Wo? Wie? Ich zeige euch das Leid, das Elend, die Ausbeutung, die Unterdrückung, die Bevormundung, die Ungerechtigkeit. Das, was falsch läuft. Ungeschönt. So wie es ist. Und ich zeige euch, wie wir es besser machen können. Öffnet die Augen und seht hin. Seht genau hin. Und ändert es. Macht es besser. Es liegt in eurer Macht.
Lest nicht nur einen Teil des Buchs. Lest das Buch vollständig und bildet euch erst dann eine Meinung. Viele Zusammenhänge erschließen sich erst, wenn man das gesamte Bild betrachtet. Alles hängt zusammen. Vielleicht werdet ihr euch an einigen Stellen angegriffen fühlen. Wenn das so sein sollte seid nicht beleidigt, wendet euch nicht ab. Ärgert euch nicht über die direkte Form der Kritik, sondern beschäftigt euch mit der Kritik selbst. Verwerft Kritik und Anregungen nicht, weil sie auf den ersten Blick nicht zu euren Ansichten zu passen scheinen. Oder weil sie nicht zu dem passen, was andere euch vorschreiben oder was ihr als selbstverständlich erachtet. Denkt zuerst unvoreingenommen über die Kritik und die Verbesserungsvorschläge nach. Seid auch euch selbst gegenüber kritisch. Nur die, die auch ihre eigenen Handlungen hinterfragen können sich zu besseren Menschen entwickeln. Und das ist es was wir brauchen – bessere Menschen.
Die Menschenrechte sind die grundlegendsten Rechte der Menschen. So wollen es die Politiker, die sie verfasst haben – zumindest behaupten sie das. Tatsächlich sind heutige Menschenrechtsdefinitionen zwei Dinge. Erstens die Folge von Machtinteressen. Und zweitens eine Dokumentation der Anmaßung und Überheblichkeit der Menschen. Machtinteressen finden wir in Menschenrechtsdefinitionen wenn wir uns an sehen was aufgenommen wurde und was nicht und vor allem wem Ausnahmen von den Menschenrechten gestattet werden. Anmaßend und überheblich sind die Menschenrechte, weil sie sich auf Menschen beschränken. Sind wir Säugetiere der Art Mensch mehr wert als andere empfindungsfähige Lebewesen? Nein – aber viele sehen es fälschlicherweise so. Im Ergebnis können uns die Menschenrechte genannten Vorschriften kaum schützen, denn sie sind unvollständig und von den Interessen der Mächtigen unterwandert. Und selbst den lückenhaften Schutz, den sie uns nach ihrem Wortlaut gewähren, erhalten wir häufig nicht.
Jeden Tag geschehen überall auf der Welt schlimmste Verbrechen. Viele davon verstoßen selbst gegen die ungenügenden existierenden Menschenrechtsdefinitionen. Was letztlich egal ist, da es nur staatliche Vorschriften sind. Aber diese Verbrechen verstoßen gegen alles, was ethisch sinnvoll (an sinnvollen Werten orientiert) ist. Sie verstoßen gegen unsere Freiheit, gegen unsere Selbstbestimmung. Sie verursachen Bevormundung, Unterdrückung und Leid – das ist falsch.
Eines dieser schlimmsten Verbrechen ist die Folter. Folter ist das absichtliche Zufügen körperlichen und/oder geistigen (physischen und/oder psychischen) Leids mit dem Ziel den Gefolterten gefügig zu machen, seltener um zu bestrafen. Dadurch wird Druck auf den Gefolterten ausgeübt sein Verhalten zu ändern, um weiteres Leid abzuwenden. Das Ziel ist die Unterwerfung unter den Willen des Folterers und seiner Auftraggeber um so zum Beispiel die Herausgabe von Informationen oder Selbstbelastung zu erzwingen. Es geht um Macht. Außerdem gibt es Folter die Menschen anderen zufügen um sich selbst zu befriedigen – es kommen auch beide Gründe gemeinsam vor. Die Methoden der Folter sind Schläge, Verstümmelungen, Vergewaltigung, Elektroschocks, Schlafentzug, der Zwang lange in bestimmten Positionen zu verharren (zum Beispiel stehend), erzwungene Nacktheit, Nahrungsentzug, Nutzung von Drogen und vieles mehr. Auch Dinge die auf den ersten Blick keine Folter zu sein scheinen können dazu zählen. Zum Beispiel Drohungen, die Angst und dadurch Leid und Qual erzeugen. Oder kitzeln, Wärme und Kälte – was, entsprechend angewendet, leidvoll sein kann. Wer foltert? Die bereits erwähnten, die darin Befriedigung finden. Vor allem aber Menschen im Auftrag von Staaten, Politikern und Staatsdienern. Daher sind die Täter häufig Staatsdiener. Gefängnisaufseher (und von diesen offenbar geduldet Insassen die andere Insassen foltern), Soldaten, Geheimdienstmitarbeiter, Polizisten. Und Eltern: „Ohne essen ins Bett!“. Nahrungsentzug um zu bestrafen und dadurch Unterwerfung unter den Willen der Eltern zu erzwingen – Folter. Auch religiöse Menschen foltern, wie ich später zeigen werde.
Häufig foltern Staaten nicht, oder nicht nur, sondern töten. Einzelne, die ihnen missfallen. Aber auch viele, organisiert, teils mit anderen Staaten gemeinsam. Dann nennen sie das Töten Krieg. Bereits das ist ein schweres Verbrechen, sofern er nicht der unmittelbaren Verteidigung dient. Aber Staaten basieren auf Gewalt, auf dem Recht des Stärkeren – also nutzen sie es. Dazu stecken sie Schwachsinnige in Tarnanzüge, geben ihnen tödliche Waffen und nennen sie Soldaten. Politiker benötigen diese Soldaten hauptsächlich um ihre Interessen, ihre Macht mit Gewalt zu sichern oder auszuweiten, um anderen ihren Willen aufzuzwingen. Das Recht des Stärkeren. Bereits während der Ausbildung kommt es unter den Soldaten zu Unterdrückung, Misshandlung, Folter, Vergewaltigung. Es ist nicht verwunderlich dass es auch im Krieg zu Folter von Gegnern, zu sexueller Misshandlungen von Kindern, Vergewaltigungen, Zwangsprostitution, Verstümmelungen und dem Töten anderer Soldaten und unbeteiligter Menschen kommt. Teilweise auf Befehl Vorgesetzter, teilweise aus eigenem Antrieb. Das ist das Ergebnis, wenn man Schwachsinnige an Waffen ausbildet und ihnen ein wenig Macht gibt – befehligt von anderen Schwachsinnigen. Das grundlegend selbe Problem gibt es auch bei anderen Staatsdienern, die Vergnügen daran zu haben scheinen, ihr winziges bisschen Macht auszuleben und andere zu unterdrücken. Auch indem sie sie für etwas, das die Unterdrückten nach überwiegend unsinnigen Vorschriften nicht dürfen, bestrafen. Finden Staaten nicht genug Freiwillige für solchen militärischen Unsinn oder vermuten sie dass sich nur nutzlose Idioten und Gewalttäter freiwillig melden würden, zwingen sie uns – oder einen Teil von uns – zur Militärarbeit. Sie nennen das Wehrpflicht. Das ist Zwangsarbeit – eine Form der Sklaverei, Kampfsklaven. Auch Kostenvorteile nennen sie als Grund – denn Sklaven sind billiger als die gleiche Zahl Freiwillige. Weigert man sich für sie zu kämpfen, oder andere Zwangsarbeit zu leisten, wird man bestraft. In der Schweiz kann man sich von dieser Form der Zwangsarbeit frei kaufen. Statt dessen zahlt man einen Geldbetrag an den Staat, genannt Wehrpflichtersatzabgabe. Neu ist das nicht. Schon früher konnte man sich von Sklaverei frei kaufen. Auch Kinder werden gezwungen zu kämpfen, andere zu töten und sich selbst töten zu lassen. Die Mächtigen, die das Recht des Stärkeren auf diese und andere Weise für sich nutzen, müssen nicht staatlich sein. Letztlich geht es immer um Macht. Im Detail (im Einzelnen) sind die Interessen unterschiedlich. Manchmal spielt dabei auch Religion eine Rolle.
Beim staatlichen Militär werden auch darüber hinaus die von Staaten bestimmten grundlegenden Rechte, ihre eigenen Vorschriften verletzt. Häufig nur bei Männern, von wegen (wie behauptet) gleiche Rechte für alle und Gleichbehandlung. So werden oft ausschließlich Männer zu dieser Form der Zwangsarbeit gezwungen. Sie werden aufgefordert sich nackt auszuziehen und medizinisch untersuchen zu lassen. Auch den daran beteiligten Ärzten muss man Vorwürfe machen. Sie verlangen das Entkleiden und führen zwangsweise medizinische Untersuchungen durch. Je nach Anwendung handelt es sich bei erzwungenem Entkleiden und Zwangsuntersuchungen um Folter oder um erniedrigende und unwürdige Tätigkeiten. Beides ist auch eine erhebliche Verletzung der, angeblich geschützten, Privatsphäre und wird von zahlreichen Staaten ständig durchgeführt. Bei Zwangsmilitärarbeit, aber auch beispielsweise bei erzwungenen Schuluntersuchungen. Auch Firmen führen medizinische Zwangsuntersuchungen durch. Die dabei gesammelten Informationen werden weitergegeben und missbraucht – üblicherweise ohne freies Einverständnis der Betroffenen.
In den Streitkräften werden die Opfer gezwungen den Willen der Politiker mit Waffengewalt durchsetzen, in ihrem Auftrag andere zu unterdrücken oder zu töten oder sich für die Existenz und die Macht des Staats töten zu lassen. Mehr noch – jeder Aufwand, den Politiker in Form ihres Machtapparats Staat von uns verlangen ist eine Form der Zwangsarbeit. Die Steuererklärung zum Beispiel. Das ist falsch. Zwangsarbeit muss abgeschafft werden. Die Täter, Politiker und ihre Diener, müssen gerecht bestraft werden. Die Opfer müssen, soweit möglich, zumindest finanziell Wiedergutmachung erfahren.
Dass die Staaten für sich selbst Ausnahmen vom Verbot der Zwangsarbeit und Sklaverei geschaffen haben, zum Beispiel zu den hier genannten Zwecken, ändert nichts daran dass es genau das ist – Zwangsarbeit und Sklaverei. Solche Ausnahmen entstehen wenn die Täter, die Verbrecher die Vorschriften selbst machen. Manche Staaten bringen Menschen mit falschen Versprechungen dazu, sich im Wesentlichen zu staatlichen Tötungsmaschinen ausbilden zu lassen. Sie setzen auch Computerspiele, Fernseh- und Kinofilme ein, um neue Soldaten zu rekrutieren. Religionen machen das ähnlich, eine von vielen Gemeinsamkeiten. Durch solche und ähnliche Spiele und Filme, aber nicht nur, lernen bereits Kinder, dass man Probleme mit Gewalt und Waffen löst. Mehr noch. Sie lernen dass man seinen Willen mit Waffengewalt durchsetzen und andere unterdrücken kann. Natürlich wird das Militär fälschlicherweise besonders positiv dargestellt. Spätestens wenn man Kindern zusätzlich Nachbildungen von Waffen zum Spielen gibt hat man damit den Grundstein für weitere gewalttätige und unterdrückende Soldaten oder Polizisten im Auftrag unterdrückender Politiker gelegt. Die Nutzung von Computerspielen zur Rekrutierung von Soldaten ist logisch. Denn viele heutige Kriegstechniken unterscheiden sich optisch kaum von Computerspielen. Ebenso wie sich die Soldaten kaum von Computerspielern unterscheiden und freudig erregt echte Menschen über den Bildschirm töten.
Nicht nur Krieg, auch Terror, Terrorismus ist eine gewalttätige Methode um andere seinem Willen zu unterwerfen, gefügig zu machen, zu beherrschen. Einschüchterung, Zwang, die Erzeugung von Angst, durch Anwendung oder Androhung von Gewalt, sind Methoden des Terrors. Ob es sich dabei um körperliche (Terror) oder geistige (Psychoterror) Gewalt handelt, und ob man das unterscheiden will, ist egal. Beide Methoden werden von einzelnen Menschen und verschiedenen Organisationen angewendet. Aber auch von jeder Art des organisierten Verbrechens, wie Terrororganisationen. Wie ich zeigen werde zählen Religionen, Mafia und Staaten ebenfalls dazu. Sie alle sind letztlich Terrororganisationen.
Zwangsarbeit findet man auch anderswo. Dann geht es um Zwangsprostitution – Sexsklaven. Oder um Zwangsarbeit in Haushalten oder Fabriken – Arbeitssklaven. Auch hier sind Erwachsene und Kinder betroffen. Wir unterstützen das. Indem wir Leistungen von Sexsklaven in Anspruch nehmen und Produkte kaufen, die durch Arbeitssklaven hergestellt wurden. Menschen werden entführt oder mit falschen Versprechungen an einen anderen Ort gelockt und dann zu Sklaven gemacht – oder zur Ehefrau. Auch anderweitig gezwungen und misshandelt werden sie. Und sie werden verkauft – teilweise von den eigenen Eltern. Das ist schlimm. Andererseits handeln wir mit Tieren. Warum nicht mit Menschen? Wir sind auch nur Tiere. Wenn es falsch ist mit Menschen zu handeln, und das ist es, dann ist es auch falsch mit anderen Tieren zu handeln. Manche Kinder werden nicht verkauft, sondern von ihren Eltern zum Arbeiten geschickt. Was es nicht wesentlich besser macht. Schlimm genug, dass die Kinder zum Arbeiten gezwungen werden. Hinzu kommt dass die Bedingungen inakzeptabel sind. Die Kinder werden ausgebeutet, gefährlichen Stoffen ausgesetzt, erkranken, manche sterben an den Folgen. Wenn Kinder verkauft werden oder arbeiten müssen um der Familie das finanzielle Überleben zu gestatten ist das vor allem auch ein Fehler der Politiker. Sie haben das System geschaffen, das viele negative Folgen hat und viele abzulehnende Dinge nicht verhindert, begünstigt oder ermöglicht – nicht nur diese.
Unter anderem in Indien gibt es eine strenge Gesellschaftsordnung, Kastensystem genannt. Die Zugehörigen der jeweiligen Kasten grenzen sich voneinander ab. Ehen werden innerhalb der jeweiligen Kaste von den Eltern arrangiert. Von freiem Willen keine Spur. Wer keiner Kaste angehört, oder nach anderer Sortierung der untersten der größten Kasten (Unberührbare, Dalits), lebt oft unter ärmlichsten, teilweise sklavenartigen Bedingungen. Sie müssen häufig die unangenehmsten Arbeiten verrichten und die Mitglieder der höheren Kasten gestatten ihnen manchmal nicht einmal Zugang zu Trinkwasser. In diesem hinduistisch geprägten System werden auch junge Dalit-Mädchen zur Prostitution gezwungen – Tempelprostituierte. Die indische Kastenstruktur hat religiöse und Machtgründe. Die Gründe für die negativen Auswirkungen dieses Kastensystems liegen daher sowohl in der Religion (im nächsten Kapitel mehr zu den Verbrechen der Religionen) und in Machtansprüchen (dazu mehr im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“).
Ein Kind als Sexsklaven zu missbrauchen ist sexueller Missbrauch. Das mag für viele von uns weit entfernt sein, man kann es leicht ignorieren. Doch Kinder werden überall sexuell missbraucht. Hier, in unserer Nähe, vielleicht im Haus nebenan oder im anderen Zimmer. Durch Fremde oder, sehr häufig, durch Familienmitglieder. Sexueller Missbrauch hat verschiedene Gesichter. Er geschieht im Bordell, auf der Straße, im Kinderzimmer. Viel häufiger als man annehmen mag. Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen an Kindern sind ebenfalls sexueller Kindesmissbrauch und mehrere weitere schlimmste Verbrechen. Und auch sie geschehen ständig und fast überall. Obwohl sie gegen zahlreiche, häufig in den Menschenrechten enthaltene, Vorschriften verstoßen: Gegen die Unverletzlichkeit des Körpers, gegen die Unverletzlichkeit der Psyche, gegen die Würde, gegen die Freiheit (hier die Freiheit der Entscheidung und die Freiheit der Sexualität), gegen den Schutz des Privatlebens vor Eingriffen (unsere Sexualität zählt zu unserem Privatleben), gegen den besonderen Schutz von Kindern. Auch um ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit handelt es sich, Römisches Statut des Internationalen Strafgerichtshofs, Artikel 7, Absätze 1 und 2 (Übersetzung der Schweiz, SR 0.312.1), Zitat:
„1. Im Sinne dieses Statuts bedeutet «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» jede der folgenden Handlungen, die im Rahmen eines ausgedehnten oder systematischen Angriffs gegen die Zivilbevölkerung und in Kenntnis des Angriffs begangen wird:
[…]
g) Vergewaltigung, sexuelle Sklaverei, Nötigung zur Prostitution, erzwungene Schwangerschaft, Zwangssterilisation oder jede andere Form sexueller Gewalt von vergleichbarer Schwere;
h) Verfolgung einer identifizierbaren Gruppe oder Gemeinschaft aus politischen, rassischen, nationalen, ethnischen, kulturellen oder religiösen Gründen, Gründen des Geschlechts im Sinne des Absatzes 3 oder aus anderen nach dem Völkerrecht universell als unzulässig anerkannten Gründen im Zusammenhang mit einer in diesem Absatz genannten Handlung oder einem der Gerichtsbarkeit des Gerichtshofs unterliegenden Verbrechen;
[…]
k) andere unmenschliche Handlungen ähnlicher Art, mit denen vorsätzlich grosse Leiden oder eine schwere Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit oder der geistigen oder körperlichen Gesundheit verursacht werden.
2. Im Sinne des Absatzes 1
a) bedeutet «Angriff gegen die Zivilbevölkerung» eine Verhaltensweise, die mit der mehrfachen Begehung der in Absatz 1 genannten Handlungen gegen eine Zivilbevölkerung verbunden ist, in Ausführung oder zur Unterstützung der Politik eines Staates oder einer Organisation, die einen solchen Angriff zum Ziel hat;
[…]“.
Genau darum handelt es sich, neben Taten einzelner Menschen. Angriffe durch Staaten, ihre Organisationen und Religionen in Form sexueller Gewalt in vergleichbarer Schwere und in Form anderer (was auch immer unmenschlich genau sein soll) Handlungen ähnlicher Art mit der Folge schwerer Beeinträchtigungen. Zwecks Genitalverstümmelung verfolgt werden anhand ihres Geschlechts identifizierte Gruppen (zum Beispiel männliche Menschen), was außerdem gegen die Gleichbehandlung verstößt, aus religiösen und verschiedenen anderen vorgeschobenen Gründen. Zugeben wird das von den Verantwortlichen niemand. Denn dann müssten sie, die weltweite Durchsetzung vorausgesetzt, nicht nur Milliarden Menschen sondern auch andere Mächtige, wie Religionen, und sich selbst bestrafen. Letztlich ist egal, ob die Taten gegen eine staatliche Vorschrift verstoßen und ob man das zugibt. Es ist in jedem Fall falsch die Geschlechtsorgane/Genitalien von Menschen, häufig Kindern, zu verstümmeln. Das sagt uns der gesunde Menschenverstand. Man versucht das Verbrechen zu verbergen und nennt es daher verharmlosend und irreführend Beschneidung – Das ändert jedoch nichts daran dass es sich um Genitalverstümmelungen handelt. In meinem offenen Brief zu diesem Thema habe ich bereits darauf hingewiesen. Am Ende des Kapitels „Naturschutz und Gesundheit“ im Abschnitt „Ärzte“ komme ich ausführlicher auf das Thema zu sprechen.
Kinder sind oft das Ziel von Verbrechern. Denn sie können sich weniger wehren. Das Recht des Stärkeren. Je nach Art des Verbrechens und je nach Gegend sind mehr Jungen oder mehr Mädchen betroffen. In männlich geprägten Strukturen gelten häufig Mädchen als weniger wertvoll. Das zeigt sich manchmal an Benachteiligung im Beruf, manchmal indem Mädchen unterdrückt, schlechter versorgt, ausgesetzt oder getötet werden. Auch Armut und unsinnige Bräuche, wie die Mitgift bei der Heirat, haben damit zu tun.
Trans-, Bi- und Homosexualität ist, nach allem was man heute weiß, eine natürliche Variante, ähnlich wie Sommersprossen. So deutlich nach Geschlechtern getrennt wie sich das viele vorstellen, verhält es sich offensichtlich ohnehin nicht. Selbst wenn Trans-, Bi- oder Homosexualität nicht natürlich wäre, wäre es für den Umgang mit Trans-, Bi- oder Homosexuellen egal. Es ist eines jeden Privatsache, was er in seinem Bett – oder wo auch immer – macht. Wir haben uns kein Urteil darüber anzumaßen, ob es unserer Ansicht nach gut oder schlecht, richtig oder falsch ist. Ob eine Frau mit einem Mann, ein Mann mit einem Mann, eine Frau mit einer Frau oder irgendjemand mit einer Gummipuppe Geschlechtsverkehr hat geht uns nichts an. Es fragt euch auch niemand was ihr gestern im Bett oder vorhin mit der Hand unter der Bettdecke gemacht habt. Zumindest sollte das keiner mit der Absicht ein Urteil zu fällen oder sich einzumischen fragen, denn es ist eure Privatsache. Gleichgeschlechtliche Partner rechtlich anders zu stellen als Partner unterschiedlichen Geschlechts ist daher falsch. Die Unterscheidung zwischen Ehe und Zusammenleben ist ohnehin unsinnig. Ehe bedeutet, dass ein Staatsdiener auf ein Stück Papier schreibt und – damit registriert – dass zwei Menschen gemeinsam leben. Oder dass ein Oberreligiöser das Zusammenleben, und zusammen Sex haben, erlaubt. Welch ein Unsinn. Wenn man sich mag, lebt man zusammen – wenn nicht, nicht. Wenn man Geschlechtsverkehr haben will, dann los – niemand braucht dafür die Erlaubnis eines Unbeteiligten. Niemand hat sich darin einzumischen. Statt sich darüber aufzuregen dass Homosexuelle mancherorts eine Ehe schließen dürfen, an einem anderen Ort nicht, oder dass es an rechtlicher Gleichbehandlung fehlt, sollte man die bevormundende Ehe – eine unsinnige religiös-staatliche Vorschrift – abschaffen. Ohne Ehe ist auch das Risiko bei einer Trennung ausgeplündert zu werden geringer. Die ungleiche Behandlung unterschiedlicher Partnerschaften ist eine inakzeptable, aber noch bessere Situation. Denn auch andernorts werden Homosexuelle diskriminiert, benachteiligt – aber auch für Geschlechtsverkehr bestraft, teilweise mit dem Tod. Oft aus religiösen Gründen.
Unzureichende Menschenrechtsdefinitionen behaupten alle Menschen hätten die gleichen Rechte. Wie kommt es dann, dass Frauen anders behandelt werden als Männer? Wie kommt es, dass Kinder anders behandelt werden als Erwachsene? Wie kommt es, dass Homosexuelle anders behandelt werden als Heterosexuelle? Wie kommt es, dass Genitalverstümmelungen an Mädchen bekämpft werden und bei Jungen nicht? Das Verbrechen ist das selbe. Allen steht die gleiche Behandlung zu. Egal was in von Politikern bestimmten Vorschriften, dazu zählen auch die Menschenrechte, steht. Die Frage ob Homosexuelle die gleichen Rechte erhalten wie Heterosexuelle darf sich daher nicht stellen. Eine Situation, in der Homosexuelle weniger Möglichkeiten zugestanden werden als anderen, oder Frauen weniger als Männern, Kindern weniger als Erwachsenen, Jungen weniger als Mädchen hätte nie eintreten dürfen. Diese Situation ist eine Folge von Machtinteressen. Selbstverständlich verfügen beispielsweise Homosexuelle über die gleichen Ansprüche wie alle anderen Menschen. Und jeder der ihnen diese vorenthält oder sie für das verurteilt was sie von Natur aus sind handelt falsch. Ausschnitte – längst nicht alles.
Nicht nur zwischen männlich und weiblich, nach dem Alter oder nach der sexuellen Orientierung wird unsinnigerweise wertend unterschieden. Viele Menschen unterscheiden nach Aussehen, Herkunft und vielen anderen Dingen. In staatlichen Vorschriften und abseits davon. Gewiss, wir haben ein unterschiedliches Genom, offensichtlich zu erkennen an unterschiedlichen Hautfarben und anderen körperlichen Merkmalen wie Mund-, Nasen- oder Augenform. Wir unterscheiden uns auch sonst in unserer Erscheinung. Darüber hinaus sind einige von uns schüchtern, andere das Gegenteil. Wir kommen von unterschiedlichen Kontinenten, aus verschiedenen Regionen, aus unterschiedlichen Machtbereichen (Ländern, Staaten). Wir haben unterschiedliche Wertvorstellungen, allerdings sollten die wesentlichen gleich sein – Denn dabei geht es nicht um Ansichten, sondern um Richtig und Falsch, um Freiheit und Unfreiheit. Wir sprechen verschiedene Sprachen, haben einen unterschiedlichen Geschmack, einen unterschiedlichen Humor, verschiedene Vorlieben. Aber warum nennen wir uns Schwarze, Gelbe oder Weiße? Wieso unterscheiden wir auf gesellschaftlicher Ebene nach Asiaten oder Südamerikanern? Aus welchem Grund bezeichnen wir uns nach dem Machtbereich aus dem wir kommen, zum Beispiel Japaner? Wir haben mehr gemeinsam als uns unterscheidet. Wir sind alle Menschen. Und selbst wenn wir keine Menschen sind, wir sind alle Lebewesen.
Nutzt eine Fähigkeit die, neben der Wissbegierde und der Fähigkeit zu lernen, eine unserer wichtigsten Fähigkeiten ist. Betrachtet Dinge aus verschiedenen Perspektiven, Blickwinkeln. Eure eigene Perspektive ist wichtig. Aber es gibt auch die Perspektive der Betroffenen. Versetzt euch in die Lage von Kampfsklaven, Sexsklaven, Arbeitssklaven, Bevormundeten, Unterdrückten, Terrorisierten, Gefolterten, Verstümmelten. Nutzt die Fähigkeit zum Wechsel der Perspektive – so schwer ist das nicht, probiert es. Nutzt diese Fähigkeit immer wenn andere als ihr alleine betroffen seid. Menschen die die Auswirkungen ihrer Taten, auch die Auswirkungen ihres Nichtstuns, auf andere berücksichtigen und ihre Handlungen danach ausrichten anderen nicht zu schaden sind bessere Menschen. Das klingt vielleicht aufwändig, ist es aber nicht. Ein guter Mensch achtet nicht nur auf sein eigenes Handeln sondern schreitet auch ein wenn einem anderen Schaden zugefügt wird.
Viele der schlimmsten Verbrechen sind in den Vorschriften der Politiker, teils in ihren höchsten, Menschenrechte genannt, verboten. Zum Beispiel Zwangsarbeit, Sklaverei und Genitalverstümmelungen. Warum werden diese und andere schwersten Verbrechen nicht verhindert und warum werden sie oft nicht einmal verfolgt? Weil Politiker für sich selbst Ausnahmen geschaffen haben. Weil Politiker Ausnahmen für andere, zum Beispiel für Religionen, geschaffen haben. Weil es viele Vorschriften mit unterschiedlichem Inhalt gibt, erstellt von unterschiedlichen Personen, teilweise widersprüchlich, die unterschiedlichen Interessen dienen. Weil es Vorschriften für die eine Region gibt und andere für die andere. Weil die Mächtigen sich nicht daran halten. Dadurch sind die Vorschriften unsinnig. Hinzu kommt, dass die enthaltenen sinnvollen und uns schützenden Vorschriften häufig nicht durchgesetzt werden. Warum? Weil die Erstellung und Durchsetzung vollständiger Menschenrechte es Religionen und Politikern erschweren würde, ihre Machtposition zu behalten. Anders als die Vorschriften, die Politiker schützen. Diese werden fast immer durchgesetzt. In Menschenrechtserklärungen haben Politiker sogar die Pflicht, im Falle der Durchsetzung ist es ein Zwang, geschrieben sich ihnen zu unterwerfen. Teils versteckt, teilweise deutlich sichtbar. Und in der Menschenrechtsdefinition der Staatenorganisation Vereinte Nationen fehlt das, anderswo vorhandene aber eingeschränkte und damit verletzte, Recht auf körperliche Unversehrtheit. Warum? Sowohl das Fehlen als auch die verletztenden Einschränkungen haben den selben Grund – Macht. Wenn sie uns nicht zwingen würden uns ihnen zu unterwerfen und wenn sie uns körperlich nicht schaden könnten, könnten sie weniger Macht über uns ausüben. Das hat nur wenig mit uns schützenden Vorschriften, die die Menschenrechte angeblich sind, zu tun.
Wem nutzt all das? Wir haben keinen Nutzen davon. Es nutzt den Verbrechern. Denen, die uns bevormunden, ausbeuten und unterdrücken. Staaten, Mafia und Religionen. Wir können uns nicht auf Politiker und ihre Vorschriften verlassen. Sie sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Wenn wir die Bevormundung, die Unterdrückung und das Leid beenden wollen, müssen wir selbst etwas gegen die schlimmsten Verbrechen unternehmen.
Die Politiker übersehen, dass es nicht an ihnen ist uns Rechte zu gewähren. Ohne dass uns jemand das gestatten müsste haben wir jede Freiheit alles zu tun, was uns beliebt – nur anderen schaden dürfen wir als ethisch sinnvoll denkende Lebewesen nicht. Daher sollten wir damit beginnen sinnvolle grundlegende Ansprüche zu definieren, zu bestimmen, festzulegen. Nicht selbstherrlich nur auf uns bezogen, sondern auf alle empfindungsfähigen Lebewesen. Die Ansprüche der empfindungsfähigen Lebewesen sind eine Zusammenstellung der natürlich, auf Basis der Logik, der Vernunft und der sinnvollen und auf Empathie (Fähigkeit mitzufühlen, Einfühlungsvermögen) basierenden Ethik selbstständig denkender Menschen vorhandenen und in jedem Fall zu gewährleistenden Ansprüche. Ohne Rücksicht auf die Interessen von Politikern oder anderen Verbrechern. Diese Zusammenstellung kann, über die unten stehenden Einschränkungen hinaus, nicht eingeschränkt werden und ist für alle gültig, egal ob sie anerkannt wurde oder nicht. Jedes empfindungsfähige Lebewesen hat
Der Anspruch auf Selbstbestimmung beinhaltet viele Dinge, unter anderem die Wahrung der Privatsphäre und die freie Meinungsäußerung. Denn es ist eine Form der Selbstbestimmung zu entscheiden was privat ist und was nicht und seine Gedanken, seine Meinung zu äußern.
Es geht nicht um staatliches Recht sondern um sinnvolle Ethik, die auch ohne diese Aufzählung selbstverständlich sein sollte. Aus diesem Grund besteht der Anspruch auf Durchsetzung, und damit auf gerechte Bestrafung der Täter und Wiedergutmachung, auch rückwirkend.
Eine solche Zusammenstellung der grundlegenden und in jedem Fall zu gewährleistenden Ansprüche mag hilfreich sein. Wesentlich daran sind jedoch zwei andere Dinge. Erstens dass die Ansprüche sinnvoll und nicht von Interessen anderer beeinflusst sind. Das ist bei den oben stehenden Ansprüchen der Fall, bei anderen bekannten nicht. Zweitens dass diese Ansprüche eingehalten und – falls nötig – durchgesetzt werden. Auch das ist heute häufig nicht der Fall. Eine solche sinnvolle Zusammenstellung wird also nichts ändern. Denn wer würde Verstöße bestrafen, Gerechtigkeit herstellen und Wiedergutmachung gewährleisten? Die Staaten und ihre Organisationen, selbst Teil des Verbrechens? Mit Sicherheit nicht. Es sind weitere Dinge erforderlich, um die sinnvollen Ansprüche der empfindungsfähigen Lebewesen durchzusetzen. Und um damit die Unterdrückung, die Bevormundung und das Leid zu bekämpfen. Ich komme im weiteren Verlauf des Buchs darauf zu sprechen. Auch, gegen Ende, auf eine noch einfachere Lösung für ethisch sinnvolles Verhalten, wo ich auch die Einschränkung des Anspruchs auf Leben erkläre.
Was können wir jetzt unternehmen, jeder von uns, um die schlimmsten Verbrechen zu bekämpfen? Wir können, wir müssen uns ethisch sinnvoll verhalten. Eine unserer mächtigsten Waffen ist unser Geld. Keine Angst, wir müssen davon nichts zusätzlich weggeben. Wir müssen nur kurz darüber nachdenken was wir damit kaufen. Denn Geld ist das, was wir alle haben wollen. Die meisten denken nur wenig darüber nach, wem sie ihr Geld geben und was sie damit unterstützen, finanzieren. Geben wir zum Beispiel Geld an einen Muslim, indem wir bei ihm einkaufen, unterstützen wir damit indirekt die im Islam übliche Bevormundung, Unterdrückung und Genitalverstümmelungen. Denn wir finanzieren sein Leben, das so funktioniert. Das ist inakzeptabel. Weigern wir uns bei einem Muslim zu kaufen und kaufen statt dessen bei einem Atheisten (Ungläubigen), haben wir etwas Gutes getan. Dann finanzieren und unterstützen wir religiös motivierte Bevormundung, Unterdrückung und Genitalverstümmelungen nicht. Sondern, zumindest in dieser Hinsicht, Freiheit und Selbstbestimmung.
Um zu entscheiden welche Produkte, welche Dienstleistungen oder wo und bei wem wir nicht kaufen müssen wir uns nur eine Frage stellen: Woher? Diese Frage stellen wir uns vier Mal. Woher kommen die Rohstoffe, aus denen das Produkt hergestellt wurde? Woher kommt das Produkt einschließlich der Einzelteile? Woher kommt der Hersteller einschließlich seines Eigentümers? Woher kommt der Händler/Dienstleister einschließlich seines Eigentümers und seiner Mitarbeiter? Antworten können wir uns auf zwei Arten nähern. Am besten vollständig, einschließlich Zwischenhändler, Transport und so weiter. Zum Beispiel ein Pullover. Nehmen wir an, der Händler sei ein italienisches Unternehmen. Im Pullover finden wir den Hinweis Made in Romania, hergestellt in Rumänien. Beides wäre akzeptabel. Aber woher kam die Baumwolle? Aus China? Schlecht. Aus einem muslimischen Land? Inakzeptabel. Sind Kunstfasern in der Kleidung? Die werden oft aus Erdöl hergestellt, das häufig aus ethisch inakzeptablen Gegenden kommt. Woher und von wem kam das Saatgut (auch bei Lebensmitteln)? Woher der Dünger und seine Rohstoffe? Wurden Gifte eingesetzt? Wurden dadurch Menschen oder andere Tiere geschädigt? Wer ist der Hersteller der Baumwolle? Waren Zwischenhändler beteiligt? Wer hat das Garn hergestellt und woher kamen die Farben? Sind die Farben gesundheitlich unbedenklich? Wer hat den Stoff gewebt, wer den Pullover produziert? Wer hat die Rohstoffe und den fertigen Pullover transportiert? Woher kommen diese Unternehmen? Wem gehören sie, wer arbeitet für sie? Wer weiß das alles und kann uns Auskunft geben? Sah die Verkäuferin nicht muslimisch aus? Ist sie an den im Islam verbreiteten Verbrechen beteiligt oder wird sie sich zukünftig daran beteiligen? Vermutlich ja. Wollen wir das alles unterstützen? Ethisch sinnvoll denkende Menschen mit Sicherheit nicht. Wenn das Produkt von weit her kam, mit dem Schiff, ist der Transport häufig ethisch inakzeptabel. Denn auf Schiffen arbeiten viele Philippinos und die Schiffe werden oft in Südkorea gebaut – Genitalverstümmelungen. Es wäre richtig sich all diese Fragen zu stellen. Aber selbst wenn wir diesen hohen Aufwand betreiben würden, wären wir häufig nicht in der Lage Antworten auf alle Fragen zu finden. Insbesondere nicht wenn wir vor dem Regal stehen und überlegen, ob wir den Pullover kaufen möchten. Einfacher uns ethisch sinnvoll zu verhalten ist es, wenn wir uns ein grobes Bild machen. Das ist nicht perfekt. Aber es funktioniert schnell und einfach und ist ausreichend um ethisch zumindest in einer sinnvollen Richtung zu handeln. Zurück zu der vier Mal benötigten Frage „woher?“. Woher kommen die Rohstoffe, aus denen das Produkt hergestellt wurde? Woher kommt das Produkt? Woher kommt der Hersteller (auch der, gegebenenfalls teilweise, Eigentümer des Herstellers – falls es ein anderer ist)? Woher kommt der Händler/Dienstleister und seine Eigentümer und, zumindest auf einen kurzen Blick, seine Mitarbeiter? Begrenzen wir es auf Länder, das macht es einfacher als wenn wir uns kleinere Regionen an sehen würden. Nun brauchen wir noch eine Möglichkeit Länder zusammenzufassen. Damit wir uns nicht für jedes Land Ja oder Nein merken müssen. Denn dazu gibt es zu viele. Eine einfache Methode ist die Kategorisierung nach den angesprochenen Beschneidungen genannten Genitalverstümmelungen – teils an Mädchen, überwiegend an Jungen. Denn sie gehören zu den schlimmsten Verbrechen gegen uns Menschen. Außerdem treten sie oft zusammen mit anderen der schlimmsten Verbrechen auf. Das funktioniert teilweise mit größeren Regionen, so dass mehrere Länder erfasst sind. So können wir mit nur einem Kriterium schnell beurteilen welches Herkunftsland ethisch einigermaßen akzeptabel ist und welches nicht. Welche Länder wo ungefähr liegen sollten wir dazu wissen – seht euch eine Weltkarte an, wenn ihr es nicht wisst. Das unterscheidet nicht zwischen Ländern oder größeren Regionen – sondern zwischen Verbrechern und guten Menschen. Die Namen der Länder und Regionen helfen uns nur dabei.
Nordamerika: schlecht
In Kanada und vor allem in den USA sind Genitalverstümmelungen sehr verbreitet.
Süd- und Mittelamerika, einschließlich Mexiko und der Inseln der Umgebung: akzeptabel
Die Bahamas sind unklar.
Afrika: schlecht
Wegen muslimischen Ländern im Norden und, teilweise schon länger durchgeführten und sich in letzter Zeit durch Einfluss der USA und der Vereinten Nationen weiter ausbreitenden Genitalverstümmelungen auch in anderen Ländern.
Australien und pazifische Inseln: teilweise akzeptabel
Australien ist schlecht.
Neuseeland, Vanuatu und Fidschi sind akzeptabel.
Die übrigen pazifischen Inseln (sofern sie nicht zu bereits eingeordneten Staaten gehören) sind unklar. Wenn sie zu bereits eingeordneten Staaten gehören können sie dem jeweiligen Land entsprechend akzeptabel sein (Neukaledonien und Galapagos) oder schlecht (Hawaii) oder unklar (wahrscheinlich schlecht zu den USA und Australien gehörende).
Europa: teilweise akzeptabel
Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo, Albanien und Mazedonien sind schlecht. Kroatien ist unklar, wahrscheinlich schlecht. Die übrigen europäischen Länder sind akzeptabel. Zum akzeptablen Teil Europas gezählt sind Island (Obwohl man es geographisch sowohl zu Nordamerika als auch zu Eurasien zählen kann.), Malta (Obwohl es über die geographische Zugehörigkeit unterschiedliche Informationen gibt. Unklar, wahrscheinlich akzeptabel.), Grönland (Das geographisch zu Nordamerika aber sonst zu Dänemark zählt, trotzdem Made in Greenland, hergestellt in Grönland. Unklar, wahrscheinlich akzeptabel.) und die Kanarischen Inseln (Obwohl sie geographisch zu Afrika gehören – da sie zu Spanien zählen wird Made in Spain, hergestellt in Spanien, genutzt.).
Asien: teilweise akzeptabel
Türkei, Syrien, Libanon, Palästina, Israel, Jordanien, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate (dazu gehören unter anderem Abu Dhabi und Dubai), Oman, Jemen, Aserbaidschan, Iran, Pakistan, Afghanistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Turkmenistan, Usbekistan, Kasachstan, Indien, Malediven, Bangladesch, Thailand, Südkorea, die Philippinen, Malaysien/Malaysia, Brunei, Indonesien sind schlecht. Der griechische Teil Zyperns ist unklar aber wahrscheinlich akzeptabel, der türkisch besetzte Teil Zyperns ist schlecht. Timor-Leste und Singapur sind unklar, möglicherweise schlecht. Die übrigen asiatischen Länder sind akzeptabel.
Wichtig ist sich ab und zu über den aktuellen Stand zu informieren. So ist Myanmar (teilweise veraltet Birma genannt) nach diesem Kriterium im Moment in Ordnung. Es besteht jedoch die Gefahr sich in Myanmar ausbreitender Genitalverstümmelungen, durch Einfluss der USA und der Vereinten Nationen. In Indien sind die Bemühungen der USA Genitalverstümmelungen zu verbreiten weiter fortgeschritten. In Thailand werden Beschneidungen derzeit gefördert, was voraussichtlich zu erheblich mehr Genitalverstümmelungen führen wird. Daher sind Indien und Thailand als schlecht eingeordnet.
Auch in den als akzeptabel eingeordneten Ländern gib es Unterschiede, mehr oder weniger Genitalverstümmelungen. Insgesamt aber deutlich weniger als in den als schlecht eingeordneten Ländern. Sofern es nicht wie bei Muslimen und Juden offensichtlich ist, sind die Informationen verstümmelte Penisse betreffend teilweise älter, teilweise neuer und auch darüber hinaus ungenau. Offensichtlich werden Genitalverstümmelungen nicht ausreichend genau dokumentiert. Aber für eine grobe Einteilung, als Möglichkeit schnell ethisch sinnvollere Entscheidungen treffen zu können, ist es ausreichend. Es wird vermutet, dass der Anteil der Menschen mit verstümmeltem Penis höher ist, als die Informationen aussagen. Insoweit sollte man vorsichtig sein, auch in den hier als akzeptabel eingeordneten Ländern. Zum Beispiel auch bei verschiedenen Pazifikinseln, letztlich aber überall. So liegt die Anzahl der Beschneidungen genannten Genitalverstümmelungen beispielsweise auch im als akzeptabel eingeordneten Teil Europas weit höher als medizinisch unbedingt erforderlich – was inakzeptabel ist.
Auch bei Firmen von denen man denkt man kenne sie, wisse woher sie kommen, muss man kurz nachdenken. Beteiligungsgesellschaften, Fonds, Banken, andere Firmen – jeweils privat und staatlich – aus ethisch inakzeptablen Ländern oder im Eigentum ethisch inakzeptabler Menschen sind an vielen Unternehmen beteiligt oder besitzen sie. Ein Beispiel für den Unterschied zwischen Hersteller und Eigentümer: Der Arzneimittelhersteller Ratiopharm (Deutschland) scheint ethisch akzeptabel zu sein. Ratiopharm und andere gehören aber Teva Pharmaceutical Industries (Israel, Genitalverstümmelungen) und sind damit aus ethischen Gründen abzulehnen. Eine Adresse aus einem ethisch akzeptablen Land bedeutet nichts. Der Hersteller oder Eigentümer kann aus einem anderen Land kommen und nur eine Niederlassung in einem ethisch akzeptablen Land haben. Auch wenn der Zwischenhändler oder die Vertriebsfirma, oft der Verpackung zu entnehmen, aus einem akzeptablen Land kommt sagt das nichts über die Herkunft des Herstellers aus.
Der Hersteller muss nicht der sein, dessen Name auf dem Produkt steht. Viele Unternehmen lassen von Auftragsfertigern produzieren. So kommen Produkte unterschiedlicher Marken aus der Fabrik des selben Auftragsherstellers. Die ethisch inakzeptable türkische Vestel beispielsweise (gehört zu Zorlu, ebenfalls türkisch) ist so ein Auftragsfertiger. Sie stellt unter anderem Waschmaschinen, Kühlschränke, LED-Lampen, Lautsprecher, Computer und Fernsehgeräte her. Manche Produkte werden unter eigenen Marken verkauft, die nicht sofort als zu Vestel gehörend erkennbar sein müssen. Andere werden für sehr bekannte Firmen mit ihren Marken, die man wahrscheinlich nicht mit einer türkischen Firma in Verbindung bringen würde, hergestellt. Es gibt mehrere Firmen dieser Art. Man muss nachfragen. Wurde das Produkt (genaue Bezeichnung) in ihren eigenen Fabriken (wo?) hergestellt? Oder von einem Auftragsfertiger – falls ja, von wem und wo? Die Antwort sollte schriftlich sein. Ein Verkäufer oder ein Vertreter des Herstellers lügt euch wahrscheinlich an, wenn ihr die Lüge nicht beweisen könnt und wenn er euch damit dazu bringt zu kaufen. Eine schriftliche Antwort per E‑Mail kann man von einem kooperationsbereiten Unternehmen heutzutage einfach bekommen.
Ist der Handwerker, der Gastronom, der Eigentümer der Firma, des Kaufhauses, der Verkäufer ein Mensch dem man ethisch abzulehnendes Verhalten anlasten muss? Zum Beispiel ein Muslim, Jude, US-Amerikaner oder Südkoreaner? In diesen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er an Genitalverstümmelungen und vielleicht weiteren schlimmsten Verbrechen beteiligt war. Dann kauft nicht bei ihm. Finanziert ihn nicht. Unterstützt ihn nicht indirekt bei seinen abscheulichen Taten. Selbstverständlich auch nicht andere, die sich den gleichen oder ähnlichen schweren Verbrechen schuldig machen. Aus dem selben Grund Hände weg von Kleidung und jedem anderen Gegenstand „Made in Pakistan/Turkey/Bangladesh/Indonesia/Korea/USA“ und so weiter. Schnittblumen oder Topfpflanzen aus dem immer mehr genitalverstümmelnden Afrika, das sind mehr als man denken mag – auf keinen Fall kaufen. Fehlt ein Hinwies auf die Herkunft und erhaltet ihr auf Nachfrage keine schriftliche oder nachprüfbare Antwort – Hände weg. Sind abzulehnende Taten an eurem Urlaubsziel verbreitet? Das trifft zum Beispiel auf die Türkei, Ägypten, Marokko, Tunesien, Dubai, die Malediven, Indonesien, Malaysien/Malaysia und viele andere zu. Dann fahrt an einen anderen Ort. Die Welt ist groß. Ihr braucht ein Auto? Informiert euch, woher es kommt. Welche Firma, wem gehört sie, wer ist der Händler, wo wurde genau dieses Auto produziert? Wer sind die Zulieferer des Herstellers? Das lässt sich in diesem Fall, Kooperationsbereitschaft beim Händler vorausgesetzt, leicht herausfinden. Über die Herkunft der Rohstoffe müsste man den Hersteller befragen. Wenn ihr Filme seht, bedenkt dass euer Geld und das Geld der Firmen in den Werbeunterbrechungen auch in das Land fließt aus dem der Film kommt. Sind die Zustände dort ethisch akzeptabel? Wenn nicht, wie wäre es mit einem anderen Film? Auch mit der Nutzung vieler kostenloser Dienste, zum Beispiel im Internet, unterstützt ihr die Eigentümer. Denn sie mögen euch einen Dienst kostenlos anbieten. Aber Werbekunden zahlen an den Dienst, um von euch gesehen zu werden. Die Eigentümer verdienen daran. Also auch bei kostenlosen Diensten darauf achten, dass die Unterstützung der dahinterstehenden Menschen ethisch akzeptabel ist. Mietet keine Wohnung, kein Geschäft, kein Büro in einem Haus das einem religiösen Menschen, einer religiösen Organisation oder einem Menschen oder Unternehmen aus einem ethisch verwerflichen Land gehört. Denn damit unterstützt ihr Bevormundung und Unterdrückung – und oft noch Schlimmeres.
Manchmal steht kein Herstellungsland auf Produkten. Dann ist es häufig ein ethisch inakzeptables Land – deswegen schreibt man es nicht darauf. Solche Waren sollten wir keinesfalls kaufen. Wir würden wahrscheinlich inakzeptable Dinge unterstützen. Auch anderweitig wird die Herkunft verschleiert. Zum Beispiel indem man definiert dass etwas als in einem Land hergestellt bezeichnet werden darf, obwohl es auch Teile aus anderen Ländern beinhaltet. Eine Folge unsinniger staatlicher Vorschriften. Oder indem man bei elektronischen Geräten das Herstellungsland auf einzelne Teile des Produkts schreibt. Das ist korrekt, aber so wie es manchmal gemacht wird vermittelt es einen falschen Eindruck. Liest man zum Beispiel außen auf einem Gerät Made in Mexico (hergestellt in Mexiko) könnte man meinen alles sei einigermaßen in Ordnung. Man übersieht, dass auf den Einzelteilen im Inneren oft „Made in Korea“ oder „Made in USA“ zu lesen ist. Was nicht in Ordnung ist. Vielleicht wurde nur die Hülle in Mexiko hergestellt oder das Gerät wurde dort zusammengebaut. Manchmal wird ein Unterschied zwischen Made in (hergestellt in) und Assembled in (zusammengebaut in), gemacht – manchmal nicht. Statt dieser Unterscheidung wäre eine Liste aller Länder auf der Verpackung hilfreich, mit denen das Produkt und seine Bestandteile, einschließlich der Rohstoffe, Kontakt hatten. Auch mit den Eigentümern der beteiligten Firmen hatte die Ware Kontakt, was ebenfalls erkennbar sein muss. Denn der Hinweis wo etwas hergestellt wurde verrät nicht, ob der Hersteller oder Eigentümer ethisch akzeptabel ist. Eine solche Liste würde uns eine Kaufentscheidung nach einem sinnvollen ethischen Maßstab erleichtern. Insoweit muss man auch auf Inhaltsstoffe und Zutaten verschiedener Produkte achten. Beispielsweise Guarkernmehl in Gebäck (auch versteckt als E 412) und Sheabutter in Kosmetika (unter anderem auch als Galam- oder Karitébutter und Butyrospermum parkii bezeichnet) kommen häufig aus ethisch inakzeptablen Gegenden. Sheabutter kann sich auch, möglicherweise mit der Bezeichnung Pflanzenfett getarnt (davon gibt es verschiedene, auch das ethisch oft inakzeptable Palmöl), in Schokolade oder Fetten, wie Margarine, befinden. Beides, und vieles mehr, sollten wir aufgrund der ethisch inakzeptablen Herkunft nicht kaufen. Bei der Angabe Made in Europe (hergestellt in Europa), sollten wir vorsichtig sein. Es gibt mehrere ethisch inakzeptable Länder in Europa. Dazu zählt auch ein kleiner Teil der bereits erwähnten und sonst in Asien liegenden Türkei. Der Zweck der ungenauen Angabe „Made in Europe“ besteht offensichtlich darin, das Herkunftsland zu verbergen. „Made in Europe“ und „Made in EU“ ist ein Unterschied – auch die Herstellung in der EU (Europäische Union) kann ethisch inakzeptabel sein. Manchmal werden andere Sprachen genutzt wie „Hergestellt in Österreich“ oder „Hecho en Colombia“. Der Herkunftshinweis muss nicht unbedingt auf diese Weise formuliert sein. In der Schweiz ist statt „Made in Switzerland“ die Formulierung „Swiss Made“ verbreitet. Man versucht uns mit „Verpackt in“ oder „Produziert für“ und ähnlichen Formulierungen zu verwirren. Dass das Öl in Italien abgefüllt wurde bedeutet nicht dass es aus Italien stammt. Und selbst wenn behauptet wird dass es aus Italien stammt, trifft das vielleicht nur auf einen kleinen Teil des Inhalts zu. Auch für wen etwas produziert wurde (oder wo das Design, die Gestaltung gemacht wurde) sagt nichts darüber aus von wem es produziert wurde und woher er oder das Produkt stammt.
Zusätzlich sollten wir darauf achten wen die Unternehmen unterstützen, bevor wir ihre Dienstleistungen oder Produkte kaufen. Das macht kaum Aufwand, die Unternehmen verraten es uns oft von sich aus. Um sich in ein gutes Licht zu setzen spenden Unternehmen Geld. Vielleicht auch in guter Absicht. Dennoch verbergen sich dahinter manchmal Dinge, die ethisch inakzeptabel sind und die wir keinesfalls unterstützen sollten. Doch das machen wir, wenn wir bei einem solchen Unternehmen kaufen. Ein Beispiel hierfür ist Bosch. Eine deutsche Firma, Hersteller vieler verschiedener Produkte. Das klingt auf den ersten Blick, ohne Betrachtung der Herstellungsländer, akzeptabel. Zwar gibt es auch in Deutschland viele Genitalverstümmelungen, aber erheblich weniger als zum Beispiel in der Türkei, in Südkorea (oft nur Korea genannt), in den USA (engl. United States of America; Vereinigte Staaten von Amerika), Indonesien oder Malaysien/Malaysia. Bosch hat sogar eine Stiftung. Ein Teil der Einnahmen wird an diese Stiftung weiter gegeben. Umso mehr sollte man annehmen, es sei sinnvoll Produkte von Bosch zu kaufen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Diese Stiftung ist das Problem. Denn sie betreibt unter anderem das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart. Dort werden Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen – wie fast immer bei Beschneidungen ohne medizinische Notwendigkeit – an neu geborenen Jungen durchgeführt. Nicht nur dass sie Genitalverstümmelungen an Jungen auf Anforderung verbrecherischer Eltern durchführen, wie viele andere Ärzte in vielen anderen Krankenhäusern ebenfalls. Es ist noch schlimmer. Sie bieten die Verstümmelung des Penis neu geborener Jungen sogar von sich aus als Dienstleistung an. Das trägt zusätzlich zur weiteren Verbreitung dieses Verbrechens bei und ist ethisch völlig inakzeptabel. Und das sollten wir durch den Kauf von Bosch-Produkten keinesfalls unterstützen. Zu Bosch gehören weitere Firmen. So stellt Bosch zum Beispiel gemeinsam mit Siemens Hausgeräte her (wie Geschirrspüler, Kühlschränke, Waschmaschinen, Herde), die unter verschiedenen Marken verkauft werden. Daher Hände weg von Bosch und von in Zusammenarbeit mit Bosch hergestellten Siemens-Produkten – und achtet auf die Firmen und Marken die zu Bosch gehören, was man oft nicht sieht wenn man sich nicht informiert. Ähnlich verhält es sich mit Produkten von Microsoft. Erstens handelt es sich um eine US-amerikanische Firma. Diese ist aus ethischen Gründen bereits ausgeschlossen. Zweitens fließt ein Teil von Microsofts Gewinn an Bill und Melinda Gates’ Stiftung. Damit wird Gutes finanziert. Aber auch Genitalverstümmelungen. Also kauft keine Microsoft-Produkte. Nutzt Open Source Software. Die ist oft genauso gut, oder besser, und häufig kostenlos. Auch Unternehmen und Staaten sollten das berücksichtigen. Nicht nur bei der eigenen Nutzung. Auch wenn sie uns zwingen wollen ein bestimmtes Betriebssystem zu nutzen oder Programme nur für ein Betriebssystem anbieten. Wir brauchen Auswahl, große Auswahl, nicht nur zwischen wenigen schlechten Möglichkeiten – Entscheidungsfreiheit. Und achtet darauf, wer dieser Stiftung Geld gibt. Auch bei ihnen sollten wir nichts kaufen, um die Verbrechen nicht zu unterstützen. Zu Microsoft gehört ebenfalls mehr als man denken mag – nicht immer steht Microsoft darauf.
Also Augen auf beim Einkauf und das Richtige kaufen. Nein, es ist nicht nur euer bisschen Geld. Denn ihr seid nicht die Einzigen. Es sind hunderte, Millionen, Milliarden von uns, die schlimmste Verbrechen finanzieren. Manche bewusst, manche unbewusst. Wichtig ist, dass wir sagen warum wir etwas nicht kaufen, nicht in Anspruch nehmen oder an einem bestimmten Ort keinen Urlaub machen. Viele Menschen wissen, was richtig und falsch ist. Sie sagen es nur nicht. Wenn ihr etwas Falsches seht, weist darauf hin. Traut euch. Ihr seid nicht allein. Nur wenn wir die Menschen auf ihre Fehler aufmerksam machen, besteht die Möglichkeit dass sie verstehen was sie falsch machen und ihr Handeln überdenken und ändern.
Ihr könnt das leicht auf andere Kriterien ausweiten. Wenn ihr gegen Atomkraft seid, kauft keinen Strom aus Atomkraft, überhaupt keinen Strom – auch nichts anderes – bei Firmen die Atomkraftwerke betreiben. Und informiert euch, wer an eurem Stromanbieter beteiligt ist. Denkt kurz darüber nach warum ein gefälschtes Markenprodukt so viel billiger ist als das Original. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es unter inakzeptablen Bedingungen produziert wurde oder dass mit den Einnahmen inakzeptable Dinge finanziert werden. Wenn die Mafia dahintersteckt unterstützt ihr vielleicht Tötungen, Unterdrückung oder Zwangsprostitution. Außerdem helft ihr dabei dem Originalhersteller zu schaden, der sich Mühe mit der Entwicklung des Produkts gab – das ist ungerecht. Wenn ein Hersteller etwas produziert dem ihr nicht zustimmt kauft nicht bei ihm. Wenn euch, nach eurem eigenen ethischen Maßstab, die Zustände in einem Land nicht gefallen fragt „woher?“. Kommt das Land mit den inakzeptablen Zuständen in der Antwort vor, kauft nicht.
Ist euch aufgefallen, wie viel Geld ihr an Tankstellen ausgebt? Wisst ihr, wen oder was ihr damit unterstützt? Tankstellen sind ethisch problematisch. Viele gehören Unternehmen die wir aus ethischen Gründen ablehnen sollten. Das Gleiche gilt für Raffinerien, von denen Tankstellen – oft auch solche die ethisch akzeptabel erscheinen – den Treibstoff kaufen. Oft sieht man Tankstellen auf den ersten Blick nicht an wo sie einkaufen (und dort woher das Erdöl kommt), wem sie gehören und woher der Eigentümer kommt. Nicht nur der Betreiber der Tankstelle, der Eigentümer der Tankstellenkette. Nicht nur bei den internationalen Tankstellenketten. Auch viele der zu Supermärkten gehörenden Tankstellen und Tankstellen mit weniger bekanntem Namen sind bei genauerer Betrachtung ethisch inakzeptabel. Ein kurzes eigenständiges informieren über die Firma kann in ethischer Hinsicht hilfreich sein. Fragt man einen Mitarbeiter, sagt er möglicherweise dass die Firma aus dem Land kommt, oder den Treibstoff von dort bezieht, in dem man sich befindet. Vielleicht weil er es nicht besser weiß, weil die Firma dort eine Niederlassung hat. Das wäre eine falsche Information, die euch ethisch nicht weiterbringt. Auf die Mitarbeiter, die wir durch unseren Einkauf ebenfalls finanziell unterstützen, sollten wir auch einen kurzen Blick werfen. Selbst wenn das alles ethisch akzeptabel sein sollte, stellt sich die Frage nach der Herkunft des Erdöls. Womit wir, nicht erst jetzt, wieder bei den Genitalverstümmelungen sind. Denn mit dem Kauf eines großen Teils des Erdöls und seiner Produkte unterstützten wir dieses Verbrechen. Selbst wenn das Herkunftsland des Erdöls ethisch akzeptabel sein sollte, können die Bedingungen ethisch inakzeptabel sein. Zum Beispiel die Verschmutzung der Natur durch austretendes Erdöl. Oder die Eigentümer der Ölquellen beziehungsweise Förderrechte und die Transporteure, samt ihren Angestellten. Sonnenstrom beispielsweise aus Nordakfrika ist mit einem sinnvollen ethischen Maßstab betrachtet genauso schlecht wie Erdöl aus Saudi Arabien oder anderen muslimischen Ländern. Mit dem Kauf von beidem unterstützen wir schwerste Verbrechen. Kauft beides nicht. Beides gibt es von anderswo. Und was nutzen deutsche Nordseekrabben, wenn sie in Marokko verarbeitet werden bevor sie in den Supermarkt kommen? Kauft sie nicht. Auch Kaffee, Tee und Kakao sind problematisch. Seht euch die Herkunftsländer des Kaffees und Tees an und entscheidet, ob sie akzeptabel sind – oder ob ihr mit dem Kauf inakzeptable Taten unterstützen würdet. Auch Kakao, zum großen Teil in Schokolade, kommt häufig aus inakzeptablen Ländern. Zum Beispiel aus Westafrika, Indonesien und Malaysien/Malaysia: Genitalverstümmelungen, Kinderarbeit, Kindersklaven. Kauft statt dessen Schokolade mit Kakao aus Süd- und Mittelamerika. Auch dort gibt es Kinderarbeit, aber die Zustände sind insgesamt weit weniger schlimm als in Westafrika oder Teilen Südostasiens. Die Herkunft des Kakaos steht nicht auf der Packung? Fragt nach. Verlangt einen Nachweis. Weist darauf hin, warum ihr keinen Kakao aus ethisch inakzeptablen Gegenden kauft. In den meisten Fällen werden sie nicht belegen können, dass der Kakao aus ethisch akzeptablen Gegenden stammt und unter ethisch akzeptablen Umständen angebaut wurde. Oder sie werden es ohne Beweis behaupten, weil sie euch etwas verkaufen wollen. Doch bereits die Frage kann etwas nutzen. Wenn viele fragen, beginnen sie vielleicht nachzudenken. Möglicherweise überlegen sie, wo sie zukünftig Kakao kaufen. Vor allem: handelt folgerichtig. Kommt der Kakao aus einer ethisch inakzeptablen Gegend oder Produktion, oder besteht Anlass das zu vermuten (wenn die Herkunft nicht daraufsteht besteht häufig Anlass), kauft die Schokolade nicht. Zumindest nicht ohne Kritik zu äußern. Kauf ihr kritiklos Schokolade mit Kakao aus ethisch inakzeptablen Zuständen aus Westafrika, Indonesien oder Malaysien/Malaysia werdet ihr mit Sicherheit nichts zum Besseren ändern. Vielleicht wenn ihr kritisiert. Wenn ihr nicht kauft noch eher. Der Regalauffüller im Supermarkt muss nicht kritisiert werden, er kann nichts dafür – den Hersteller müssen wir kritisieren. Aber sagen können wir dem Regalauffüller warum wir nicht kaufen, nachdem wir ihn nach ethisch akzeptabler Ware gefragt haben und er keine zu bieten hatte. Er kann es seinem Chef sagen und von ihm wird es vielleicht bis zu dessen Vorgesetzten und von dort zur Einkaufsabteilung vordringen. Zumindest wenn wir alle mithelfen und dadurch merklich weniger Produkte ethisch inakzeptabler Herkunft verkauft werden. Fair Trade (angeblich gerechter/angemessener Handel), angebliche Nachhaltigkeit, ein Siegel oder Zertifikat bedeutet nicht dass die Ware ethisch akzeptabel ist. Wir müssen uns vier Mal „woher“ fragen, um das beurteilen zu können. Solche Hinweise auf der Verpackung dienen oft dazu, uns zu manipulieren. Nicht nur der Kakao in der Schokolade, auch die Nüsse, zum Beispiel in der Nuss-Nougat-Creme, sind aufgrund ihrer Herkunft (Türkei, Genitalverstümmelungen und Kinderarbeit) häufig ethisch inakzeptabel. Für die Rohstoffe in den Bauteilen eurer elektronischen Geräte mussten Kinder arbeiten, kamen zu Schaden, starben. Wie viele misshandelte Kinder ist euer Mobiltelefon wert? Wie viele Kindersklaven, kranke oder tote Kinder hat euer Computer gekostet? Etwas weniger, wenn ihr Geräte guter Qualität kauft und sie länger benutzt statt häufig neue Geräte mit neuen Materialien aus wiederum ethisch inakzeptabler Herkunft zu kaufen. Das gilt in ähnlicher Weise auch für Kleidung und anderes.
Ihr seid es auch, die die Staaten finanziert. Ihr finanziert und unterstützt sie mit den Steuern, die ihr zahlt und mit den staatlichen Anleihen, die ihr kauft. Auch mit dem Geld, das ihr im Urlaub ausgebt. Denn das geht teilweise ebenfalls an sie und sichert, wiederum durch Steuern und auch durch Arbeitsplätze, ihre Macht. Damit ermöglicht ihr ihnen euch zu bevormunden, auszuspionieren und zu unterdrücken. Wollt ihr das? Denkt das nächste Mal daran, wenn ihr euch über einen Staatsdiener ärgert. Ihr seid es, die ihm zur Macht verhelft. Denn ihr bezahlt ihn. Solange ihr das macht, wird er mächtig sein. Also kauft keine Staatsanleihen. Macht keinen Urlaub, wo ihr die Menschen und die Politiker – genauer ihre Taten – nicht unterstützen wollt. Und sucht euch einen anderen Wohnsitz wenn das auf euren Wohnort zutrifft. Mehr noch als das, wir müssen jede Zusammenarbeit mit ihnen, den Verbrechern, jede Unterwerfung unter ihren Willen ablehnen. Denn jede Zusammenarbeit und Unterwerfung akzeptiert ihre Verbrechen ein Stück weit und unterstützt sie damit indirekt. Ich komme auf die Verbrechen der Politiker gegen Ende des Buchs ausführlicher zu sprechen.
Das ist kein Spaß – es ist bitterer Ernst. Ihr unterstützt mit euren Einkäufen schwerste Verbrechen. Es reicht nicht die abzulehnende Situation zu sehen und sich ethisch sinnvoll verhalten zu wollen – tut es. Kauft das Kleidungsstück nicht, wenn es aus einem ethisch inakzeptablen Land kommt. Egal ob es hübsch aussieht. Denn durch den Kauf eines Pullovers aus der Türkei unterstützt ihr Bevormundung und Genitalverstümmelungen. Durch den Kauf von Schokolade mit Kakao aus Teilen Südostasiens (zum Beispiel Indonesien oder Malaysien/Malaysia) oder Westafrika unterstützt ihr Genitalverstümmelungen, Kinderarbeit und Sklaverei. Durch den Kauf eines Mobiltelefons aus den USA oder Südkorea (oft nur Korea genannt) unterstützt ihr Genitalverstümmelungen. Im Falle der USA außerdem Unterdrückung, Folter, weltweite Einmischung und weitere Kriege. Die Herkunft der Rohstoffe dieser Geräte nicht berücksichtigt. Wollt ihr die Genitalverstümmelungen in Südkorea unterstützen? Nein? Dann kauft keine südkoreanischen Produkte – nichts von Kia, Hyundai, Daewoo, Samsung, LG und anderen. Wollt ihr die Verbrechen der USA unterstützen? Nein? Dann kauft keine US-amerikanischen Produkte. Esst nicht in US-amerikanischen Schnellrestaurants. Denn das Geld, das ihr dafür bezahlt, gelangt teilweise in die USA. Dort wird es genutzt um schlimmste Verbrechen zu finanzieren. Wo esst ihr sonst noch? Beim Türken? Das ist ethisch schlecht. Geht zum Griechen. Dort schmeckt es teilweise ähnlich und ist ethisch weniger problematisch. Bedenkt: Auch ihr seid es, die die Verbrechen durch euer Geld möglich macht. Hört auf damit!
Wenn Politiker einen guten Eindruck machen wollen, erwähnen sie leise das Thema Verbrechen im Sinne ihrer jeweiligen Menschenrechte. Gleichzeitig kaufen sie bei den größten Verbrechern ein, arbeiten mit ihnen zusammen, bereiten den Weg für den Einkauf durch Unternehmen aus dem eigenen Land, zahlen Finanzhilfen, erlassen Schulden, stellen den Zugang zum lohnenden ausländischen Markt sicher – sie unterstützen die schlimmsten Verbrechen. Es geht um Zugriff auf billige Rohstoffe, Absatzmärkte oder anderweitige wirtschaftliche Vorteile. Oder um Einflussnahme, oft aus Machtgründen oder dem Bedürfnis anderen ihre Vorstellungen aufzuzwingen. Bevormundete? Unterdrückte? Verschleppte? Misshandelte? Tote? Politiker interessiert das nicht. Die Unternehmen auch nicht. Sie alle interessiert Geld und Macht. Es gibt Unterschiede. Aber im Ergebnis handeln alle Politiker nach ihren Interessen. Nicht nach dem was richtig wäre. Ihr Hauptinteresse ist der Erhalt und die Ausweitung ihrer Macht – auch wenn sie etwas anderes behaupten. So kaufen Unternehmen zum Beispiel aufgrund einer unsinnigen staatlichen Energiepolitik seit Jahrzehnten vor allem große Mengen fossiles Erdöl in ethisch völlig inakzeptablen Regionen. Mit den großen Mengen Geld, die sie dafür zahlen, finanzieren sie die dortigen Menschen. Diese Menschen gehören zu denen, die sich der schlimmsten Verbrechen schuldig machen – schuld daran ist häufig der Islam. Und wir sind schuld daran. Denn wir sind es, die ihnen unser Geld geben, zum Beispiel wenn wir unser Auto betanken. Unser Geld fließt häufig von der Tankstelle zu den schlimmsten Verbrechern. Und von anderen Dingen. Denn aus Erdöl hergestellte Stoffe befinden sich in zahlreichen Produkten oder werden für deren Produktion benötigt. In den meisten heute üblichen Kunststoffen, auch in vielen Kunstfasern in unserer Kleidung. In Kosmetika und Lebensmitteln, in Wasch- und Reinigungsmitteln und in Medikamenten. Auch das Kerzenwachs stammt häufig vom Erdöl. So finanzieren wir die Verbrecher. Diese in verschiedener Hinsicht falsche Politik sorgte für Abhängigkeit von Erdöl. Man kaufte immer weiter ein. Dadurch wurden vor allem die islamischen Staaten immer mächtiger. Zum einen aufgrund der Abhängigkeit. Zum anderen aufgrund des Geldes, das sie durch den Verkauf des Erdöls verdienten und das diese Staaten nun anderswo investieren. Der Einfluss, die Macht dieser Staaten ist durch beides riesig. Und wir finanzieren die Verbrecher auch auf andere Weise. Denn vieles, wofür wir Geld bezahlen, gehört inzwischen zumindest teilweise ihnen. Bezahlt von dem Geld das wir ihnen gaben. Mehr noch als das. Wirtschaftliche Macht hat politische Macht zur Folge. Zu theoretisch? Wer bestimmt zu Hause was getan werden soll und hat damit die politische Macht? Die aufmüpfige, pubertierende Tochter, die über kein eigenes Geld verfügt? Oder die Eltern, die sie finanzieren? Natürlich die Eltern, denn sie verfügen über das Geld und die übrigen Ressourcen (Wohnung, Lebensmittel und so weiter). So ist sowohl die wirtschaftliche als auch die politische Macht dieser Länder und der dortigen Machthaber und des Islams gewachsen und so wächst sie immer weiter. Das ist ein Problem. Denn anders als immer wieder behauptet wird verringert größerer finanzieller Reichtum nicht unbedingt Verbrechen – besonders die schlimmsten nicht. Die gibt es dort nach wie vor und sie breiten sich, durch ihre zunehmende Macht, in andere Regionen aus.
Es nutzt wenig, wenn wir uns ethisch sinnvoll verhalten und verbrecherische Politiker unterstützen mit einem Teil unseres über Steuern gestohlenen Geldes weiterhin schlimmste Verbrechen – weil es dem Ausbau oder der Erhaltung ihrer Macht dient. Ebenso ethisch sinnvoll wie wir Endverbraucher müssen sich auch Unternehmen und Staaten verhalten. Denn auch sie kaufen sehr viel ein. Dadurch besitzen auch sie eine große Macht. Es wäre ein leichtes, sich dabei ethisch sinnvoll zu verhalten. Und wir können unser Einkaufsverhalten nicht ethisch sinnvoll anpassen, wenn uns die Unternehmen bei Dingen die wir unbedingt benötigen keine Wahl lassen. Wenn es Treibstoff aus Erdöl aus Brasilien und Libyen gibt können wir den aus dem brasilianischen Öl kaufen. Wenn aber alles Erdöl aus islamischen Ländern kommt oder wir nicht erkennen können woher es kommt und man es uns auch auf Nachfrage nicht sagt, können wir ethisch sinnvoll nur nichts kaufen. Doch manchmal müssen wir kaufen. Daher ist es wichtig, dass auch Staaten und Unternehmen sich ethisch sinnvoll verhalten. Überdenkt euer Einkaufsverhalten – und euer Verkaufsverhalten. Wo stehen eure Fabriken? Wen unterstützt ihr? Wen beliefert ihr? Von wem und woher kommen eure Rohstoffe? Jeder einzelne. Was geschieht in diesen Ländern, auch versteckt hinter Begriffen wie Kultur und Brauch? Ist das ethisch akzeptabel? Könnt ihr es verantworten? Wollt ihr es unterstützen, auch wenn wir alle davon wissen? Unterstützt keine Verbrechen, keine Ausbeutung, keine Bevormundung, keine Unterdrückung. Nicht durch Einkauf, nicht durch Produktion. Und nicht durch Verkauf an ethisch inakzeptable Menschen, auch nicht an ethisch inakzeptable Händler. Verhaltet euch ethisch sinnvoll. Denkt nicht es sieht keiner. Vielleicht heute nicht, aber morgen könntet ihr euch wegen eurer Unterstützung der schlimmsten Verbrechen einem Boykottaufruf gegenübersehen. Und gute Boykotte enden nicht sofort wenn ihr euer Verhalten ändert. Denn sie dienen auch der gerechten Bestrafung für euer falsches Verhalten in der Vergangenheit. Und versucht nicht euch hinter bunten Broschüren oder Ausreden zu verstecken. Eine Schule zu bauen macht die Verbrechen, die ihr durch das Geld das ihr in das Land bringt unterstützt, nicht ungeschehen. Und wenn ihr Verbrechern Waren liefert, zum Weiterverkaufen oder zur eigenen Verwendung, unterstützt ihr indirekt ihre Verbrechen. Selbst wenn ihr sie durch eure Waren nur am Leben erhaltet. Vor allem Staaten und große Firmen sind sich ihrer Einkaufsmacht bewusst und nutzen sie. Allerdings nicht so, wie es sinnvoll wäre. Sie diktieren genauestens die Bedingungen unter denen Lieferanten Angebote erstellen und Bestellungen durchgeführt werden dürfen. Sie verlangen teilweise unnötige und vertrauliche Informationen. Wenn ethische Aspekte, Blickwinkel berücksichtigt werden, dann nur ungenau und oft die falschen. Die wesentlichen werden, selbst wenn ein unzureichendes Dokument zum Thema existiert, ignoriert. Euch, liebe Banken, muss ich ebenfalls einen Vorwurf machen. Denn ihr seid es, die viele der schlimmsten Verbrechen ermöglicht – indem ihr sie oder die Verbrecher in großem Stil finanziert und so unterstützt. Folglich seid ihr es, die viel Leid verhindern könnt – indem ihr es nicht mehr finanziert. Einen Kredit an einen Muslim oder Juden? Nein. Handelt ethisch sinnvoll. Vielleicht bezahlt er davon die in beiden Fällen üblichen Genitalverstümmelungen. Zusammenarbeit mit Staaten? Nein. Handelt ethisch sinnvoll. Sie werden das Geld benutzen, um uns zu bevormunden und zu unterdrücken. Finanzierung eines Waffenherstellers, einer Firma die Überwachungstechnik herstellt, eines anderen ethisch inakzeptablen Unternehmens, Zusammenarbeit mit einem Unternehmen in einem ethisch inakzeptablen Land oder im Eigentum ethisch inakzeptabler Menschen, dessen Finanzierung, die Führung von Konti für solche oder andere Verbrecher? Nein. Handelt ethisch sinnvoll. Ihr macht euch mitschuldig an jedem Verstümmelten, an jedem Unterdrückten, an jedem Verletzten und an jedem Toten. Wollt ihr die Verbrechen ewig ignorieren und euch immer wieder kaufen lassen wegzusehen? Überdenkt euer Verhalten und macht es besser. Geld ist nicht alles. Und bitte, kümmert euch nicht nur um das was jeder auf den ersten Blick sieht – der Interbankenhandel ist nicht unsichtbar und ethisch problematisch. Wir alle sind es, die den Banken das Geld geben, das sie so mächtig macht. Auch ihr, liebe Unternehmen. Gefällt euch das nicht, stimmt ihr ihren Taten nicht zu, gebt ihnen kein Geld mehr, macht keine Geschäfte mehr mit ihnen. Vor allem mit den ethisch inakzeptablen Banken nicht.
Übersichten über bessere oder schlechtere Firmen, oder gar Auszeichnungen für angeblich ethisch sinnvolles Verhalten, sind nicht hilfreich. Im Allgemeinen sind unsinnige Kriterien zugrunde gelegt. Ein ständig aktualisiertes Nachschlagewerk – dem man schnell, einfach und verlässlich entnehmen kann woher Rohstoffe kommen, wer wo produziert, wer wo Niederlassungen besitzt und wer an wem beteiligt ist – wäre hilfreich. Möglichst kostenfrei im Internet. Bisher gibt es so etwas, vollständig, meines Wissens nicht. Auch ich verzichte weitgehend darauf, Standorte und Beteiligungsverhältnisse aufzulisten. Es wäre wegen fehlender Aktualisierungsmöglichkeit langfristig nicht hilfreich. Denn die Verhältnisse ändern sich ständig, die Liste wäre schnell veraltet und ich mit ihrer Erstellung aufgrund der Länge überfordert. Aber wenn ihr die Augen offen haltet, euch ein wenig Wissen über die Herkunft von Rohstoffen, Firmen und deren Eigentümer aneignet, ist es einfach sich beim Einkaufen zumindest ethisch sinnvoller als bisher zu verhalten. Der Aufwand ist, wenn man es oberflächlich macht, geringer als ihr vielleicht denkt. Und vor dem Kauf eines Produkts mindestens nachzufragen woher das Produkt kommt und welches der Hersteller ist (nicht nur die Marke, der Hersteller) – sofern es nicht daraufsteht – ist auch kein zu großer Aufwand. So können wir die Welt ein Stück besser machen. Die Herkunft der Rohstoffe, des Händlers und der Eigentümer sind ebenfalls wichtig.
Wir müssen selbst hinsehen. Auf die Firmen können wir uns nicht verlassen. Sie interessieren sich nur für eines: Geld. Wie die Bedingungen tatsächlich sind und ob ihr eigenes Verhalten ethisch akzeptabel ist, ist ihnen häufig egal. Kinderarbeit, Kindersklaven, ausbeuterische Bedingungen, Naturschäden, durch das Unternehmen verursachte Krankheiten? Hauptsache die Produktion ist billig. Da viele Menschen zumindest manchmal und oberflächlich darauf achten unter welchen Bedingungen und mit welchen Auswirkungen produziert wird, haben sich einige Firmen darauf eingestellt. Sie drucken bunte Prospekte, Plakate und weisen darauf hin, wie gut sie sich angeblich verhalten. Man muss genauer hinsehen, um das zu durchschauen. Wichtig ist ihnen, dass niemand merkt wie schlecht sie sich verhalten. Denn kommen inakzeptable Zustände an die Öffentlichkeit, leidet der Ruf des Unternehmens. Wir kaufen anderswo, das Unternehmen verdient weniger Geld. Außerdem hilft ein scheinbar sinnvolles Verhalten mehr zu verkaufen – wegen des falschen guten Eindrucks, den wir gewinnen. Das ist der Grund für das Engagement der Unternehmen auf diesem Gebiet. Das ist der Grund für bunte Broschüren. Das ist der Grund für Medienmitteilungen, wenn man ausnahmsweise etwas – zum Beispiel gegen Kinderarbeit – unternommen hat. Nicht die Absicht das Richtige zu tun – sondern Geld. Die meisten dieser Informationen, genauer Werbebotschaften, sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind. Ein Hilfsprojekt an einem Ort zu unterstützen, und laut darüber zu berichten, kann zum Beispiel dazu dienen das eigene falsche Verhalten an einem anderen Ort zu verbergen.
Selbst wenn sich die Firmen um die Bedingungen an ihren Produktionsstandorten Gedanken machen, selbst wenn sie für deren Verbesserung tätig werden, so geschieht das viel zu wenig. Und vor allem an der falschen Stelle. Vielleicht werden die Arbeitszeiten verkürzt. Vielleicht werden die sonstigen Arbeitsbedingungen verbessert. Vielleicht zahlt man etwas mehr Lohn. Vielleicht verzichtet man fortan auf Kinderarbeit. Aber was ist mit Naturschäden oder Giften in von den Bewohnern benutzen Gewässern? Man weist auf verbesserte Arbeitsbedingungen hin, lässt sich dafür loben und verschweigt den Rest. Auch die unzureichende Verbesserung der Arbeitsbedingungen funktioniert oft nicht. Wenn man einem Lieferanten Vorschriften über die Behandlung seiner Mitarbeiter macht, muss man deren Einhaltung kontrollieren. Statt dessen verpflichten Unternehmen mitunter die Lieferanten das selbst zu kontrollieren. Das ist so als wenn man einem Vergewaltiger sagt: „Du hast vergewaltigt. Interessiert uns nicht. Gerecht bestraft wirst Du nicht. Aber zukünftig darfst Du das nicht mehr. Du wirst selbst kontrollieren, ob Du von weiteren Vergewaltigungen Abstand nimmst. Wir glauben Dir, wenn Du uns sagst, dass Du es nicht mehr getan hast.“. Manchmal werden die Lieferanten mit der Kontrolle ihrer Lieferanten, der Unterlieferanten beauftragt. Klingt sinnvoll, aber im Ergebnis bedeutet es dass sich die Unternehmen weniger Aufwand machen müssen. Und, wichtiger: Wenn negatives Verhalten bei einem Lieferanten oder Unterlieferanten bekannt wird, kann das Unternehmen sich auf den Vertrag mit dem Lieferanten berufen. Dort steht, dass für beides der Lieferant verantwortlich ist. Ihren eigenen Kopf können die Unternehmen so aus der Schlinge ziehen. So versuchen sie für sich schlechte Berichterstattung in den Medien zu vermeiden. Selbst wenn Kontrollen durch die Unternehmen stattfinden nutzt das oft nichts. Denn solche Kontrollen werden häufig vorher angekündigt. Die Täter haben genug Zeit zum Beispiel Kinderarbeiter kurzfristig aus der Fabrik zu bringen – und später weiterarbeiten zu lassen wenn die Kontrolleure weg sind. Das ist logisch. Denn es ist nicht das Interesse der Auftraggeber und ihrer Lieferanten gute Bedingungen zu schaffen. Es ist das Interesse der Auftraggeber und ihrer Lieferanten möglichst wenig Geld für die Produktion zu zahlen. Wenn die Unternehmen es wollen und schaffen die Arbeitsbedingungen zu verbessern, sind es nicht nur die sonstigen von ihnen verursachen Schäden, die weiterhin ethisch inakzeptabel sind. Vor allem die schwersten Verbrechen – Unterdrückung, Bevormundung, Genitalverstümmelungen – unterstützten die Unternehmen durch das Geld das sie den Arbeitern zahlen weiter. Das steht nicht im bunten Werbeprospekt. Vielleicht verweisen sie auf ein Projekt, das sie finanziell unterstützen. Das kann zum Beispiel eine Schule sein. Schulen sind sinnvoll. Aber was nutzt eine Schule wenn die Kinder in diesem Land unterdrückt, misshandelt und verstümmelt werden? In solchen Fällen schadet eine Schule unter Umständen sogar. Und jedes bisschen Geld, das man in dieses Land umleitet ebenfalls. Denn Schulen, mehr noch fachliche Ausbildung oder Geld durch Produktionsstandorte, unterstützen die Handlungen der Menschen. In diesem Beispiel ist das misshandeln, unterdrücken, verstümmeln. Das Beispiel passt auf zahlreiche Länder. In solchen Schulen lehrt man die Kinder nicht Freiheit und Selbstbestimmung. In solchen Schulen lehrt man die Kinder nicht dass das, was ihre Eltern mit ihnen machen, ein Verbrechen ist. So lernen sie lesen und schreiben. Sie lernen sich auszudrücken, zu argumentieren. Und Jahre später nutzen sie diese Fähigkeiten um selbst zu misshandeln, zu unterdrücken und zu verstümmeln. So wie ihre Eltern, und der Staat in dem sie leben, es mit ihnen gemacht hat. Das versuchen uns Firmen, Politiker und internationale Organisationen als ethisch sinnvolles Verhalten zu verkaufen. Es geht darum uns zu täuschen. Die gewünschte Reaktion ist in etwa diese: „Die produzieren in Pakistan? Das ist schlecht. Aber sie bezahlen eine Schule. Dann kann ich das kaufen.“. Das ist die falsche Reaktion. Denn eine Schule würde, wenn überhaupt, nur bei sinnvollen Unterrichtsinhalten etwas zum Besseren ändern. Aber das was man den Kindern beibringen müsste wird ihnen vorenthalten. Letztlich verbessert eine Schule an solchen Orten mit einem sinnvollen ethischen Maßstab betrachtet nichts, möglicherweise macht sie es noch schlimmer.
Ähnliches gilt für Banken und andere Anbieter, die Produkte als ethisch bezeichnen. Zum Beispiel Fonds. Diese Produkte haben bei näherem Hinsehen kaum etwas mit ethisch sinnvollem Verhalten zu tun. Aber wenn man vorgibt dass etwas ethisch ist, verkauft es sich gut – also nennt man es so. Denn man kann alles Ethik nennen. Vielleicht berufen sie sich auf Absichten oder schließen ein paar Branchen aus. Sie nutzen unsinnige Kriterien, die nicht geeignet sind Verbrecher nicht zu finanzieren oder ethisch sinnvolles Verhalten zu fördern. Und sie machen Ausnahmen von den eigenen Kriterien. Ethisch sinnvolles Verhalten ist etwas anderes.
Aus der Sicht von uns Verbrauchern gibt es, sofern wir nicht zu körperlicher Gewalt greifen wollen, nur eine wirkungsvolle Methode die schlimmsten Verbrechen zu bekämpfen: den Boykott. Wir dürfen Produkte oder Rohstoffe, die aus Gegenden stammen in denen schlimmste Verbrechen alltäglich sind, nicht kaufen. Das ist die einzige Sprache, die Unternehmen und hoffentlich auch Politiker und andere Verbrecher, verstehen. Denn das nimmt ihnen Geld und Macht – wonach sie streben. Wenn wir sagen würden: „Wir wollen nicht, dass ihr in muslimischen Ländern produziert – dort werden die Menschen ständig Opfer schlimmster Verbrechen.“ interessiert das die Firmen nicht. Wenn überhaupt werden sie mit manipulativen Ausreden antworten. Wenn es viele sagen werden sie vielleicht einen neuen Prospekt drucken, der die Situation weiterverschleiert. Wenn wir uns aber weigern ihre Produkte zu kaufen, bis sie in ethisch akzeptablen Ländern Rohstoffe kaufen und produzieren verdienen sie weniger Geld. Das wird sie stören. Dann werden sie anfangen nachzudenken. Dann werden sie überlegen, ob sie die Rohstoffe anderswo kaufen und die Produktion an einen anderen Standort verlegen. Manche mögen argumentieren, dass man die Menschen an den bisherigen Produktionsstandorten trifft. Oder dass man der Wirtschaft eines Landes schadet, wenn man Produkte aus bestimmten Ländern nicht mehr kauft. Das ist der Sinn der Sache. Die ethisch inakzeptabel handelnden Menschen sind die Verbrecher, die wir bekämpfen müssen. Und spätestens wenn eine Wirtschaft teilweise oder vollständig zusammenbricht hat man ein finanzielles Problem. Spätestens dann sehen Politiker ihre Macht bedroht. Spätestens dann werden sie anfangen müssen, über die Gründe für den Boykott nachzudenken. Das ist die Stelle an der wir ansetzen müssen. Denn Geld ist eines unserer wirksamsten Druckmittel. Damit können wir Veränderungen zum Besseren herbeiführen.
Wir hatten Jahrtausende Zeit die Täter über die Schlechtheit ihrer Taten zu informieren. Sie hatten Jahrtausende Zeit sich zu ändern. Doch viele sind noch immer Verbrecher. Wie lange sollen wir noch den schlimmsten Verbrechen zusehen, sie durch unsere Einkäufe unterstützen und den Tätern, in einigen wenigen Fällen, gut zureden? Es müssen Taten her. Nehmen wir an eine Familie verkauft ihre Tochter und beschneidet ihren Sohn. Eine Möglichkeit, wir sagen: „Das dürft ihr nicht, es ist ein Verbrechen“. Dann hoffen wir dass sie es bei der nächsten Tochter oder dem nächsten Sohn nicht tun werden. Wahrscheinlich werden sie es wieder machen. Und der verkauften Tochter und dem verstümmelten Sohn wird damit auch nicht geholfen – Gerechtigkeit wird nicht geübt. Andere Möglichkeit: „Ihr habt eure Tochter verkauft? Ihr habt euren Sohn verstümmelt?“ – Und im nächsten Moment liegen die Täter, auch die Käufer, Helfer und Anstifter, bestraft für ihre Taten, tot auf dem Boden. Extrem, aber sie haben ihre gerechte Strafe erhalten und werden nie wieder jemandem schaden. Und die verkaufte Tochter ist befreit. Das Verbrechen gegen den Sohn war so schlimm, dass es nicht wieder rückgängig gemacht werden kann – zumindest kann man versuchen den Schaden zu lindern. Ein Boykott ist weniger extrem. Auch weniger wirkungsvoll. Aber erheblich wirkungsvoller als Worte allein. Was nicht bedeuten soll dass Worte schlecht sind. Im Gegenteil. Wir müssen den Menschen bewusst machen warum wir sie boykottieren. Wir müssen ihnen erklären dass ihre Taten verabscheuungswürdig sind. Wir müssen sie dazu bringen, sie sofort und dauerhaft zu unterlassen. Worte sind dafür wichtig. Der Boykott ist ein Mittel Veränderungen zum Besseren herbeizuführen und Worte gewichtiger zu machen. Das gilt für den Boykott von Unternehmen und schlechten Menschen. Boykottiert man staatlich organisierte schlechte Menschen – also Politiker mit ihren Staaten – verhält es sich mit der Wirksamkeit etwas anders, weil meistens nicht alle mit machen. Machen alle mit und richtet sich auch das Staatsvolk beharrlich gegen den Staat sind Boykotte auch hier wirksam. Ein Boykott ist nur dann ein sinnvolles Mittel, wenn wir an die Täter anders nicht herankommen. Haben wir direkten Zugriff auf sie, müssen wir sie gerechterweise für ihre Verbrechen direkt bestrafen, von weiteren Verbrechen ab halten, mögliche Opfer schützen und sicherstellen dass ihre Opfer Wiedergutmachung erhalten.
Es geht nicht nur um Kaufen und Verkaufen. Arbeitet auch nicht für Firmen ethisch inakzeptabler Herkunft oder im Eigentum ethisch inakzeptabler Menschen – denn auch damit würdet ihr ihre Taten unterstützen, durch eure Arbeitskraft. Und umgekehrt, liebe Unternehmen, gebt Verbrechern keine Arbeit. Auch und insbesondere dann nicht, wenn sie als Grund für ihre Verbrechen Glaube, Religion anführen. Sonst finanziert ihr ihre Verbrechen, unterstützt sie damit und macht euch mitverantwortlich. Gebt auch den verbrecherischen, weil bevormundenden und unterdrückenden, ehemaligen Staatsdienern und denen die sie unterstützten – zum Beispiel Mitarbeiter von Zwangsversicherungen – keine Arbeit. Und sagt ihnen warum nicht. So lernen sie vielleicht dass ihr Verhalten falsch ist und ändern es.
Immer mehr Menschen wollen das Töten von Tieren nicht unterstützen. Auch nicht zu Ernährungszwecken. Sie essen keine Tiere, kein Fleisch. Ihnen würde man nie vorwerfen, dass sie die Metzger oder Fleischhändler benachteiligen würden. Ebenso kann man euch keinen Vorwurf machen, wenn ihr euch ethisch sinnvoll verhaltet und auswählt ob, wo und von wem ihr ein Produkt oder eine Dienstleistung kauft, wem ihr etwas verkauft oder mit wem ihr zusammenarbeitet – oder nicht.
Wir alle, einschließlich Unternehmen und Politiker, müssen zwischen Gut und Schlecht unterscheiden – und entsprechend handeln. Wir dürfen schlimmste Verbrechen nicht gut heißen oder ignorieren, weil man dadurch Geld verdienen oder Macht erreichen kann oder weil es bequem ist nicht hinzusehen. Das wird so schnell nicht geschehen. Das mag daran liegen dass die, die vorgeben sich für das Gute einzusetzen häufig selbst Verbrecher sind oder dass ihnen egal ist welche Verbrechen sie unterstützen – solange sie niemand dafür verantwortlich macht. So ist es an uns. Wir sind es, die die schlimmsten Verbrechen bekämpfen können. Indem wir ein wenig darüber nachdenken ob, wo und an wen wir unser Geld geben oder wen und was wir anderweitig unterstützen. Das alleine wird die abzulehnenden Taten nicht vollständig verhindern. Aber es wird helfen ihre Anzahl zu verringern. Jedes ethisch sinnvolle Handeln, egal wie gering der nicht an einen Verbrecher gegebene Geldbetrag oder die ihm nicht gewährte anderweitige Unterstützung ist, hilft die schlimmsten Verbrechen zu bekämpfen und die Welt ein Stück besser zu machen. Die Kategorisierung nach guten und schlechten Regionen ist nicht perfekt. Etwas komplizierter ist es schon. Aber es geht in die richtige Richtung. Und es ist besser als nichts. Einige verhalten sich bereits ethisch sinnvoll – schließt euch an. Wichtig: Nicht nur wissen, nicht nur wollen, nicht nur sagen dass man sich ethisch sinnvoll verhält – machen.
Schlimmste Verbrechen geschehen jeden Tag – überall. Unsere Freiheit und Selbstbestimmung wird uns genommen. Wir werden bevormundet, unterdrückt und leiden. Folter ist eines dieser schlimmsten Verbrechen. Oft sind die Folterer Staatsdiener, die im Auftrag von Politikern – in deren Machtinteresse – handeln. Medizinische Zwangsuntersuchungen gibt es beim Militär, aber auch in Schulen und bei Unternehmen. Das kann Folter sein oder erniedrigende und unwürdige Tätigkeiten. Staatsdiener töten auch. In großem Stil nennen sie das Krieg – ein schweres Verbrechen, wenn es nicht um unmittelbare Verteidigung geht. Oft zwingen sie uns für sie als Soldaten zu arbeiten und in ihrem Auftrag im Krieg andere zu töten. Zwangsarbeit, eine Form der Sklaverei – Kampfsklaven. Sie nennen es Wehrpflicht. Wieder geht es um die Macht der Politiker, hier in der Form anderen ihren Willen mit Gewalt aufzuzwingen. Das Recht des Stärkeren. Folter, sexuelle Misshandlungen von Kindern, Vergewaltigungen, Zwangsprostitution, Verstümmelungen und Töten sind Verbrechen, die häufig in Kriegsgebieten geschehen. Auch untereinander schaden sich Soldaten durch Misshandlung, Vergewaltigung und Folter. Das ist die Folge dummer Menschen mit etwas Macht. Sie scheinen Freude daran zu haben andere zu unterdrücken. In ähnlicher Weise sehen wir das bei jedem Staatsdiener. Auch die Zwangsarbeit wird von anderen Staatsdienern gegen uns eingesetzt – bei der Steuererklärung und vielem mehr. Sie versuchen wegzudefinieren, dass sie uns zu Zwangsarbeit, Sklaverei zwingen. Indem sie in ihren Vorschriften für sich Ausnahmen geschaffen haben, so dass Zwangsarbeit und Sklaverei in ihren Augen nicht als Zwangsarbeit und Sklaverei gilt – wenn sie es sind, die sie erzwingen.
Zwangsarbeit gibt es auch als Zwangsprostitution und zwecks anderweitiger Arbeit – Sexsklaven und Arbeitssklaven. Beides unterstützen wir, indem wir Leistungen von Sklaven in Anspruch nehmen. Zum Beispiel indem wir von Arbeitssklaven hergestellte Produkte kaufen. Kinder werden als Sklaven verkauft oder von ihren Eltern zur Arbeit gezwungen. Sie haben keine angemessene Kindheit, keine Freiheit. Viele erkranken, manche sterben an den Folgen. Das ist wesentlich auch ein Fehler der Politiker, die für solche Zustände letztlich verantwortlich sind. Auch das Kastensystem, eine Folge von Machtansprüchen und Religion, gehört hierzu.
Terror ist ein anderes schwerstes Verbrechen – körperlich (Terror) und geistig (Psychoterror). Wieder geht es darum andere seinem Willen zu unterwerfen. Und wieder sind es nicht nur die so genannten Terrororganisationen, sondern auch Religionen, Mafia und Staaten, die versuchen uns mit Einschüchterung, Angst, Zwang und Gewalt – das ist Terror – gefügig zu machen.
Sexueller Missbrauch von Kindern ist sehr weit verbreitet. Bei einem Kind als Sexsklave ist das offensichtlich. Doch oft sieht man den Missbrauch auf den ersten Blick nicht. Wer weiß, was im Kinderzimmer nebenan geschieht? Zum sexuellen Kindesmissbrauch, und zu vielen weiteren schlimmsten Verbrechen, zählen auch Genitalverstümmelungen an Kindern. Sie geschehen ständig und fast überall. Dass sie gegen viele Vorschriften verstoßen, die teilweise in den Menschenrechten zu finden sind, und theoretisch als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verfolgt werden, interessiert nur wenige. Politiker und ihre Diener verfolgen dieses schwerste Verbrechen nicht. Denn dann müssten sie Milliarden Menschen, mächtige Religionen und oft auch sich selbst bestrafen. Statt dessen verharmlosen sie das Verbrechen als Beschneidung – ein anders Wort ändert aber nichts daran dass es sich um Genitalverstümmelungen handelt. Und Genitalverstümmelungen sind falsch – um das zu wissen braucht es keine oft unsinnigen staatlichen Vorschriften, nur gesunden Menschenverstand. Kinder sind oft Opfer weil sie sich weniger wehren können. Das Recht des Stärkeren. Manchmal sind mehr Jungen, manchmal mehr Mädchen die Opfer von Benachteiligung und verschiedener Verbrechen. Auch Homosexuelle werden benachteiligt, manchmal sogar getötet. Beides hat häufig religiöse Gründe.
Nach unzureichenden Menschenrechtsdefinitionen haben alle die gleichen Rechte. Trotzdem werden Männer anders behandelt als Frauen, Kinder anders als Erwachsene, Mädchen anders als Jungen, Heterosexuelle anders als Homosexuelle. Das ist falsch. Allen stehen die gleichen Ansprüche zu, egal was in Vorschriften von Politikern dazu steht. Die einen so zu behandeln, die anderen anders dient der Verfolgung der Machtinteressen der Mächtigen. In staatlichen Vorschriften und abseits davon unterscheiden viele zum Beispiel nach Herkunft oder Aussehen. Das ist Unsinn. Wir sind alle Menschen. Und wer kein Mensch ist, ist ein Lebewesen – wie wir.
Seht euch die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln an. Aus eurer Perspektive, aber auch aus dem Blickwinkel anderer. Versetzt euch in die Lage der Unterdrückten, der Gefolterten, der Verstümmelten, der Bevormundeten. Unser Handeln oder Nichthandeln kann zu ihrem Leid beitragen – oder helfen es zu beenden oder zu verhindern.
Viele der schlimmsten Verbrechen sind in den Vorschriften der Politiker, auch in den höchsten, den Menschenrechten, verboten. Trotzdem werden sie nicht verhindert, oft nicht einmal verfolgt. Der Grund ist, dass Politiker für sich und andere – wie Religionen – Ausnahmen geschaffen haben. Und weil der Inhalt unterschiedlich und teilweise widersprüchlich ist. Weil sie für eine Region gemacht sind, aber nicht für die andere. Weil die Mächtigen sich nur an ihre Vorschriften halten wenn sie es wollen. Deswegen sind die Menschenrechte unsinnig. Die wenigen uns schützenden Vorschriften werden häufig nicht durchgesetzt. Warum nicht? Weil vollständige und für alle geltende Menschenrechte, die durchgesetzt werden, es den Staaten und Religionen erschweren würden ihre Macht zu sichern.
Uns nutzen all diese Verbrechen nicht, sondern den uns unterdrückenden Verbrechern – Staaten, Mafia und Religionen. Politiker mit ihren Vorschriften sind nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Wir müssen selbst etwas unternehmen um die schlimmsten Verbrechen, die Bevormundung, die Unterdrückung und das Leid zu beenden.
Politiker haben uns keine Rechte zu gewähren. Wir sind von Natur aus frei und können machen was wir wollen. Nur anderen schaden dürfen wir als ethisch sinnvoll denkende Lebewesen nicht. Unsere natürlich vorhandenen Ansprüche, die in jedem Fall zu gewähren sind, sind der eingeschränkte Anspruch auf Leben, auf geistige und körperliche Unversehrtheit, auf geistige Freiheit, eingeschränkt auf körperliche Freiheit, auf Selbstbestimmung, auf Gerechtigkeit und auf die Durchsetzung dieser Ansprüche. Ausreichend ist das noch nicht, weil sie aus den gleichen Gründen genauso wenig durchgesetzt würden wie die heutigen, unzureichenden Menschenrechte. Mehr als das ist nötig, in den weiteren Kapiteln dazu mehr. Indem wir uns ethisch sinnvoll verhalten, können wir sofort etwas gegen die schlimmsten Verbrechen unternehmen. Der Geldbeutel ist oft der beste Weg, Druck auf jemanden auszuüben. Um ihn an seinen Taten zu hindern, um eine schlechte Situation zum Besseren zu verändern. Es ist ein erhebliches Druckmittel wenn sich hunderte, tausende, zehntausende und mehr Menschen erheben und sagen: „Nein, bei Dir kaufen wir nicht weil …“, „Nein, bei Dir machen wir keinen Urlaub weil …“, „Und das und das und das wollen und werden wir nicht unterstützen.“. Wir haben das Geld – damit haben wir die Macht.
Um zu erkennen ob etwas ethisch akzeptabel ist oder nicht, und ob wir es kaufen können oder nicht, dürfen wir uns nicht auf die bunten Behauptungen der Unternehmen verlassen. Sie sind keine hilfreiche Information – sondern irreführende Werbung. Wir müssen vier Mal „woher“ fragen. Wir fragen das über die verwendeten Rohstoffe, über das Produkt und seine Einzelteile, über den Hersteller und seinen Eigentümer und über den Händler/Dienstleister, seinen Eigentümer und seine Mitarbeiter. Im Detail ist das aufwändig und es fehlen viele Informationen. Vollständig können wir diese Fragen daher meistens nicht beantworten – aber ungefähr. Indem wir uns auf Länder konzentrieren und sie möglichst zu größeren Regionen zusammenfassen. Das funktioniert mit den Genitalverstümmelungen an Mädchen und Jungen als Kriterium. Denn das ist eines der schlimmsten Verbrechen, das oft gemeinsam mit weiteren schlimmsten Verbrechen geschieht. Die Herkunft aus Nordamerika ist schlecht, aus Süd- und Mittelamerika einschließlich Mexiko und der Inseln der Umgebung akzeptabel (Bahamas unklar), aus Afrika schlecht, aus Australien schlecht, von den pazifischen Inseln unterschiedlich (siehe Liste), aus Europa teilweise akzeptabel (kommt auf das Land an, siehe Liste) und aus Asien ebenfalls teilweise akzeptabel (kommt ebenfalls auf das Land an, siehe Liste). Das ist nicht perfekt, unter anderem weil es auch in als akzeptabel eingeordneten Ländern viel zu viele Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen ohne medizinische Notwendigkeit gibt. Die Dinge ändern sich auch. Und man muss genau hinsehen. Ein Hersteller, den ihr einem Land zuordnen zu können glaubt, kommt vielleicht aus einem anderen oder gehört einer Firma aus einem anderen Land. Eine Adresse aus einem ethisch akzeptablen Land bedeutet nichts. Viele Firmen haben viele Adressen in vielen Ländern. Auch Auftragsfertiger aus ethisch inakzeptablen Ländern können sich hinter einem bekannten Namen verbergen. Fragt nach dem Herstellungsland, wem die Fabrik gehört und ob ein Auftragsfertiger (wer, von wo?) beteiligt war. Es geht nicht nur um den Händler, der oft auf der Verpackung steht. Kauft keine Produkte aus ethisch inakzeptablen Ländern. Die Herkunft erkennt ihr oft am „Made in“-Hinweis. Ist kein Herkunftsland angegeben, kauft nicht. Es gibt verschiedene Methoden inakzeptable Herkunftsländer zu verschleiern. Wie „Abgefüllt in“ oder „Produziert für“. Auch kein Herkunftsland oder das falsche anzugeben gehört dazu. Ein Siegel oder Zertifikat sagt nichts darüber aus, ob es ethisch akzeptabel ist das Produkt zu kaufen. Dazu müssen wir „woher“ fragen.
Egal wo ihr einem Menschen begegnet, dem ihr ethisch inakzeptables Verhalten vorwerfen müsst, kauft nicht bei ihm, beauftragt ihn nicht, verkauft ihm nichts, unterstützt ihn nicht, arbeitet nicht mit ihm zusammen, stellt ihm kein Geld zur Verfügung. Sonst würdet ihr schlimmste Verbrechen unterstützen. Nutzt auch keine kostenlosen Internetdienste aus ethisch inakzeptablen Ländern. Die Betreiber verdienen Geld an euch, zum Beispiel durch Werbeeinblendungen. Ethisch inakzeptables Verhalten kann man nicht nur an Ländern erkennen, vor allem auch an der Religion. Die als Kriterium verwendeten Genitalverstümmelungen sind vor allem bei Muslimen und Juden sehr verbreitet. Lehnt jede Zusammenarbeit mit diesen Verbrechern ab. Helft ihnen nicht bei ihren Verbrechen – auch nicht indirekt durch Geld oder andere Unterstützung. Unterstützt auch keine Firmen durch das Kaufen ihrer Produkte, die vielleicht selbst ethisch in Ordnung wären, aber ethisch inakzeptable Dinge unterstützen. So wie Bosch Genitalverstümmelungen an neu geborenen Jungen unterstützt. Oder Microsoft, von wo Geld an Bill und Melinda Gates’ Stiftung fließt, die damit unter anderem Genitalverstümmelungen bezahlt.
Wir müssen sagen, warum wir etwas nicht kaufen. Denn es ist wichtig, dass die Verbrecher die Gründe verstehen. Nur wenn sie verstehen was sie falsch machen können sie es ändern. Ihr habt weitere ethische Kriterien? Kein Strom aus Atomkraft, keine Hersteller von Überwachungsgeräten, keine Kindersklaven oder anderes? Gut, ergänzt das bei der Auswahl akzeptabler Herkunftsländer und Hersteller. Wenn euch der Staat in dem ihr lebt bevormundet, unterdrückt, ausspioniert – fragt euch warum er das kann. Weil ihr ihn finanziert. Durch den Kauf von Staatsanleihen, durch Steuern. Finanziert die Staaten nicht, wenn sie euch Schlechtes tun, kooperiert nicht mit ihnen, unterwerft euch ihnen nicht. So könnt ihr ihre Verbrechen bekämpfen.
Nicht nur wir, auch Unternehmen und Politiker müssen ethisch sinnvoll handeln. Auch sie haben große Einkaufsmacht und großen Einfluss. Auch durch die Entscheidung an wen sie ihre Produkte verkaufen. Bisher ist ihnen egal welche Verbrechen sie unterstützen – aus Geld- und Machtgründen. Solange es niemand merkt oder man sie nicht dafür verantwortlich macht interessieren sie sich nicht für die schlimmen Folgen ihrer Handlungen. Bunte Prospekte, die uns vortäuschen dass sich Unternehmen um ethisch sinnvolle Bedingungen bemühen, sind Werbung. Damit verbergen sie ihre abzulehnenden Taten an anderen Orten und verwechseln ethisch sinnvolles Verhalten (wie kein Geld an Verbrecher zu geben) mit angeblicher Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Verbrecher. Solche Informationen sollen uns täuschen – bei vielen gelingt ihnen das. Wenn geschrieben steht dass etwas ethisch ist bedeutet das nicht, das es ethisch akzeptabel oder ethisch sinnvoll ist. Man kann alles Ethik nennen. Auch Banken unterstützen die schlimmsten Verbrecher indem sie sie finanzieren – mit dem Geld das wir ihnen geben. Auch sie sollten sich ethisch sinnvoll verhalten und damit aufhören.
Wisst nicht nur dass es sinnvoll wäre nicht zu kaufen, um keine Verbrechen zu unterstützen. Tut es. Die Jacke ist aber so hübsch? Überlegt welche Verbrechen ihr unterstützt, wenn ihr sie kauft. Kindersklaven, Genitalverstümmelungen und vielleicht noch mehr. Auch ihr macht Verbrechen durch euer Geld möglich. Hört auf damit! Jedes bisschen ethisch sinnvolles Verhalten hilft, die schlimmsten Verbrechen zu bekämpfen und die Welt ein Stück zu verbessern.
Es geht nicht um glauben im Sinne einer Annahme. Etwa wie man glaubt, annimmt, vermutet die Schlüssel seien auf dem Tisch, obwohl sie in der Jackentasche sind. Man korrigiert seinen Glauben, seine Annahme, seine Vermutung sobald man die Schlüssel entdeckt hat. Es geht um Glaube, mit dem Tatsachen geleugnet werden. Zum Beispiel um religiösen Glauben. Viele denken Glaube, Religion hätte etwas mit Freiheit zu tun. Man denkt das, weil es immer wieder gesagt wird. Aber das ist eine Lüge. Das Gegenteil ist der Fall. Glaube ist das gefährlichste, das von Menschen geschaffen wurde. Und Religion, eine Form des Glaubens, ist eines der schlimmsten Verbrechen. Gemessen an der Anzahl der Fälle das größte, das von Menschen begangen wurde und jeden Tag begangen wird.
Was ist Glaube? Glaube ist ein Ausdruck fehlenden Wissens. Unwissen über die Natur, das Leben, das Universum. Alles lässt sich wissenschaftlich erklären. Glaube lässt sich psychologisch erklären. Glaube ist ein unzureichender Erklärungsversuch – und letztlich eine Wahnvorstellung. Das mag einige erschrecken. Aber fürchtet euch nicht. Ich erkläre es euch.
Im Sinne des Glaubens (ob religiös oder nicht) bedeutet zu glauben etwas nicht wissen, es aber dennoch als wahr annehmen. Man hat keine Information über den Wahrheitsgehalt des Glaubens, oder weiß dass er falsch ist, behauptet aber dennoch dass er den Tatsachen entspricht. Sieht man sich den Glauben näher an, stellt man fest, dass es sich im Einzelnen nicht nur um unzureichende Erklärungsversuche handelt, sondern auch um Dogmen. Wenngleich die sprachliche Verwendung unterschiedlich ist, ist letztlich jede Art von Glaube eine Ansammlung von Dogmen, die aus Erklärungsversuchen entstanden sein können, und daraus teils abgeleiteten Vorschriften. Ein Dogma ist eine Behauptung, eine Aussage, die als absolut, unumstößlich und unfehlbar gilt. Das bedeutet man stellt unhaltbare Behauptungen auf und erklärt sie für richtig. Egal wie falsch sie tatsächlich sind. Sich selbst, oder seine Aussagen oder Behauptungen, für absolut und unfehlbar zu halten ist ein Zeichen von Größenwahn. Damit passt das Dogma in den Rahmen des religiösen Wahns. Bemerkenswert ist, dass Dogmen, obwohl sie angeblich unumstößlich sind, immer wieder geändert wurden und werden. Doktrin, ein Wort das von Staaten zum Beispiel als Militärdoktrin verwendet wird, hat im Wesentlichen die gleiche Bedeutung.
Es ist egal, ob man den Glauben Sage, Legende, Mythos/Mythologie, Aberglauben oder Religion nennt. Einige dieser Begriffe sind mehrdeutig und werden unterschiedlich, teilweise gegenteilig, verwendet und vermischt. Das alles ist ursprünglich im Wesentlichen das Gleiche. Auf fehlendem Wissen basierende, unzureichende Erklärungsversuche, gemischt mit viel Phantasie und Lügen. Oft genutzt um Vorschriften durchzusetzen.
Die Frage ob Religion und Wissenschaft vereinbar sind stellt sich nicht. Sie können nicht vereinbar sein. Auch Religion getrennt von Wissenschaft existieren zu lassen ist Unsinn. Denn Wissenschaft sind Tatsachen, Religion sind wissenschaftlich erklärbare Wahnvorstellungen. Wahn oder Wahnsinn ist eine inhaltliche Denkstörung. Es handelt sich um das Festhalten an einer Überzeugung, wie einem religiösen Gedankengebilde, obwohl diese der Realität, der Wirklichkeit, den Tatsachen widerspricht und objektiv falsch ist.
Vollständig oder teilweise realitätsleugnender Glaube, ob durch Information über die Tatsachen änderbar oder nicht, ob universellen Anspruch erhebend oder nicht – auch und insbesondere Religion – muss aufgrund der Leugnung der Realität und der Tatsachen eindeutig korrekt als Wahn eingeordnet werden. Davon abgrenzen muss man nur den Irrtum. Da jede Art die Realität leugnenden Glaubens eine Form des Wahns ist, gibt es keine Unterscheidung zwischen religiösem Glauben und religiösem Wahn. Ich verwende den Begriff Wahn daher allgemein ohne zum Beispiel zwischen der missverständlichen und im Zusammenhang mit Glaube und Religion falschen, aber heute üblichen, teilweisen Einordnung als überwertige Idee oder dem induzierten Wahn grundlegend zu unterscheiden. Letzteres ist die Übernahme des Wahns von anderen. Zum Beispiel bei religiöser Erziehung. Statt dessen spreche ich allgemein von Wahn, Wahnsinn oder Wahnvorstellung. Denn es handelt sich nicht um ein psychologisches Fachbuch. Wird aus einzelnen Wahnvorstellungen ein Gebilde, ein System, eine Wahnwelt, in der Wahnvorstellungen in Beziehung zueinander stehen, handelt es sich um systematisierten Wahn. Das ist bei Glaube, Religion der Fall.
Aberglaube, Glaube, Astrologie, Religion und einiges andere sind Euphemismen. Beschönigende, irreführende Wörter, die verbergen sollen, dass es sich nur um eines handelt – um Wahn. Andere Wörter zu verwenden ändert jedoch nichts an den Tatsachen. Oft versuchen Religionen ihren Wahn annehmbarer zu machen, in ein besseres Licht zu rücken, indem sie ihn fälschlicherweise in die Nähe akzeptierter Dinge wie Philosophie oder sinnvoller Ethik stellen. Religion ist keine Philosophie sondern ein Wahn. Religion ist nicht ethisch sinnvoll, sondern ein Verbrechen.
Diskussionen führen häufig zu nichts, seien die Argumente, die Informationen über Tatsachen und Realität noch so zutreffend. Gläubige ignorieren sie. Das nennt man Verleugnung. Dabei handelt es sich um einen Abwehrmechanismus gegen die Wirklichkeit – unter anderem eine Methode, ein Zeichen des Wahns. Es gibt Fälle, in denen die Verleugnung zu offensichtlich nicht funktioniert oder andere unerwünschte Folgen hätte. In diesen und anderen Fällen werden reale Dinge in den Wahn einbezogen und umgedeutet, damit sie in die religiösen Wahnvorstellungen passen. Auch das ist ein deutliches Zeichen, ein typisches Element des Wahns. Ihr findet dieses Verhalten bei allen Gläubigen – bei manchen mehr, bei anderen weniger. Gläubige können ihren Wahnvorstellungen oft nicht entkommen. Die meisten erkennen nicht einmal, dass es sich um einen Wahn handelt. Ihr Wahn erscheint ihnen wirklich. Ihre Wahnvorstellungen sind wie die Gitterstäbe eines kaum überwindbaren Käfigs, in dem sie sitzen. Manche schaffen es, daran vorbeizukommen. Sie sind Tatsachen, der Wirklichkeit, der Realität, zugänglich. Manche schaffen es nicht. Es ist nicht schlimm ein bisschen wahnsinnig zu sein. Schlimm wird es erst, wenn man anderen schadet. Bei vielen Arten des Glaubens ist das der Fall – vor allem bei Religionen. Sie schaden anderen, verursachen Unterdrückung, Bevormundung und Leid und stellen eine Form des schweren geistigen und körperlichen Missbrauchs dar. Später dazu mehr.
Ein wichtiger Grund für Glaube, besonders in Form von Religion, ist Macht. Stets war Religion ein Mittel um Macht auszuüben – und ist es bis heute. Das sieht man an vielen religiösen Texten, die voller Vorschriften sind. Da die Verfasser der Vorschriften nicht genug Macht besaßen um ihren Willen durchzusetzen, nutzten sie die erfundenen Götter. Sie sind es, die uns angeblich strafen wenn wir uns den – den Göttern in den Mund gelegten oder von ihren scheinbaren Handlungen abgeleiteten – Vorschriften nicht beugen. Das ist oft auch ein Versuch eine einengende Gesellschaftsordnung zu schaffen. Möglicherweise, zumindest in Teilen, ursprünglich mit guten Absichten. Das Mehrheitsprinzip in angeblichen Demokratien funktioniert ähnlich. Politiker berufen sich auf eine angeblich höhere Macht namens Volk. Auf der anderen Seite verhindern sie aber weitgehend, dass das Volk Gehör findet. Auf diese Weise können sie ihren Willen durchsetzen. Zum Aufbau, Erhalt und zur Vergrößerung und Durchsetzung ihrer Macht suchten und suchen Religionen die Nähe zu anderen Mächtigen. Zum Beispiel die Nähe von Königen, Kaisern oder Politikern. Beide – Religionen und Staaten – basieren auf Gewalt, auf dem Recht des Stärkeren. Beiden geht es um Schaffung, Aufrechterhaltung und Erweiterung einer Machtposition. Beide sind eine Form des organisierten Verbrechens – sie verstehen sich gut. Ich komme im weiteren Verlauf und gegen Ende dieses Buchs, im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“, ausführlicher darauf zurück. Besitzt man nicht aufgrund von Fähigkeiten oder aufgrund einer unangegriffenen Position Macht, gibt es zwei Wege Menschen dazu zu bringen das zu machen man will. Der erste Weg ist einen Vorteil, eine Belohnung in Aussicht zu stellen: „Wenn Du machst was ich sage wirst Du belohnt.“. Der zweite Weg besteht darin mit einer Strafe zu drohen: „Du machst was ich sage oder Du wirst bestraft.“ – Terror. Das Jenseits, das Paradies, der Himmel, das Nirwana und Ähnliches ist die Belohnungstaktik. Das Gegenteil, die Qualen, die Unterwelt, die Hölle stellt den zweiten Weg, die Drohtaktik dar. Es sind leere Versprechen oder Drohungen. Damit das nicht auffällt erreicht man das Versprochene oder Angedrohte angeblich erst nach dem Tod. Das ist geschickt, denn mit dem Tod ist alles zu Ende. Wessen Leben endete, der kann weder feststellen noch anderen verraten dass alles eine Lüge ist. Man erzeugt die Aussicht auf eine Belohnung oder Angst: So macht man uns Menschen zu gefügigen Dienern. Folter funktioniert teilweise ebenso: Man droht Qualen an und erzeugt dadurch Angst oder bietet an, gegen Unterwerfung, auf Qualen zu verzichten. Einige Kindermärchen funktionieren ebenfalls mit Angst. Bei ihnen geht es darum, die Kinder den Eltern gegenüber gefügig zu machen – nicht die Menschen allgemein den Religionen gegenüber. Auch Politiker nutzen diese Methoden um ihren Willen durchzusetzen.
Wenn wir jemanden auf der Straße stehen sehen, der behauptet er sei ein Gott, ein Prophet, Bote eine Gottes, er habe eine Vision gehabt oder der Untergang der Welt komme, halten wir ihn für verrückt – zu recht. Ihr nennt ihn einen armen Irren oder Lügner, darüber hinaus ignoriert ihr ihn, vielleicht wollt ihr ihn in die Psychiatrie schicken – damit seine Geisteskrankheit geheilt wird. Aber wenn in Büchern jemand behauptet er sei ein Gott oder Prophet, ein Bote eines Gottes, wenn jemand über solche die dies behaupteten schreibt, dann haltet ihr es für wahr. Wenn dort steht ein Gott sei in einer Vision, einer Halluzination erschienen oder das Ende der Welt stehe bevor, dann haltet ihr das für wahr. Wenn in einem Buch steht im Paradies erwarten euch Jungfrauen (nach verschiedenen Auslegungen 70, deren Jungfräulichkeit ständig erneuert wird), so haltet ihr das für wahr. Wenn Verwandte oder Oberreligiöse euch diesen und ähnlichen Unsinn erzählen, haltet ihr ihn für wahr. Sie müssen wir auch Irre und Lügner nennen, ignorieren oder in die Psychiatrie schicken. Aber das tut ihr nicht. Den der behauptet er sei der Vertreter eines Gottes auf Erden und andere Oberreligiöse, Oberwahnsinnige weist ihr nicht in die Psychiatrie ein. Sie steckt ihr in lächerliche Gewänder, jubelt ihnen zu, verbeugt euch vor ihnen und nennt sie zum Beispiel Dalai Lama oder Papst. Wo ist der Unterschied, zwischen einem verwirrten der sich für einen Gott hält, einem der von 70 Jungfrauen im Paradies schwafelt und einem der die Wahnvorstellung besitzt oberster Vertreter eines Wahns, gar der Stellvertreter eines eingebildeten Gottes, zu sein? Warum erklärt ihr den einen für verrückt und unterwerft euch dem anderen? Wo ist der Unterschied zwischen einem Irren und einem Priester, Pater, Pfarrer, Imam, Mullah, Rabbiner, Mönch, Guru, Schamanen oder einem ranglosen Gläubigen? Es gibt keinen Unterschied. Sie sind alle wahnsinnig.
Als Grundlage einiger Religionen dienende Bücher sind unvollständig, zensiert, übersetzt, interpretiert, verändert. Außerdem aus verschiedenen, unzuverlässigen Quellen und ungenau geschrieben – so dass man nach seinen Bedürfnissen interpretieren, auslegen kann. Außerdem finden sich nur wenige Tatsachen darin. Das meiste ist Phantasie, Märchen, Lügen, vermischt mit unzureichenden Erklärungsversuchen und Vorschriften. Manche sagen dass etwas näher an der Wahrheit sei, je älter es ist. Das heißt, je näher es zeitlich am angeblichen Ereignis geschrieben wurde. Das ist logisch, aber dennoch falsch. Im Laufe der Zeit kann weiterverfälscht worden sein. Aber die Phantasie, die Lüge ist bei Geschreibe dieser Art von Anfang an wesentlicher, oft einziger, Bestandteil. Diese Bücher sind etwas anderes, als das wofür sie dargestellt werden. Sie sind ein Dokument mehrerer anderer Zeitpunkte. Und damit wert erforscht und in einem Museum aus gestellt zu werden. Sie als Grundlage für Religion genannte Wahnvorstellungen zu nutzen ist krank, wahnsinnig – und schädlich für die Opfer. Dennoch machen es viele. Wohin soll das führen? Wird man in vielen hundert Jahren auf irgendeiner nicht vollständig verrotteten Mülldeponie ein Lustiges Taschenbuch ausgraben, fortan Onkel Dagobert anbeten und Statuen von ihm aufstellen, Enten als heilige Tiere verehren, Zylinder aber keine Hosen mehr tragen und gelegentlich ein paar Kreuzer für den großen Geldspeicher in der Hoffnung auf bessere Umstände opfern?
Selbst mit unserem heutigen Wissen gibt es immernoch Menschen die derart unwissend sind, dass sie die Wahnvorstellung haben dass erfundene Erklärungen – Götter, ganze Wahngebilde – existieren würden. Menschen, die sich – im Namen der erfunden Götter, auch wenn es nur ein Gott ist – unsinnige und anderen schadende Vorschriften machen lassen. Bevormundung und Unterdrückung mit der Folge großen Leids.
Früher glaubten die Menschen eine Mond- oder Sonnenfinsternis sei ein Vorbote des Übels, manche sahen darin die Ankündigung des Weltuntergangs. Der Grund war fehlendes Wissen. Man verstand nicht warum sich Mond oder Sonne verdunkelten, hatte Angst und suchte nach einer Erklärung. Dass eine Verdunkelung, insbesondere etwas so Wesentlichem wie der Sonne, eine negative Erklärung nahelegt ist verständlich. Inzwischen haben wir uns weiterentwickelt und glauben solchen Unsinn nicht mehr – könnte man denken. Doch es gibt auch heute noch Menschen die das denken – die in Angst geraten, wenn sich der Mond zwischen Sonne und Erde schiebt und die Sonne verdunkelt. Diese Menschen verfügen noch nicht über das Wissen über die Bahnen der astronomischen Objekte, wie einige andere. Es fehlt Wissen. Glaube ist zunächst fehlendes Wissen und daraus folgend Erklärungsversuche – woraus ein Wahn entstand. Das hat zur Folge, dass viele in ihrem Wahn gefangen sind und den Tatsachen entsprechendes Wissen zwar erhalten, aber ablehnen weil es ihrem Wahn widerspricht.
Die Menschen verstanden nicht, dass der Weg vom Samen zur Pflanze etwas Natürliches ist. Also erfanden sie einen Gott oder mehrere Götter, dem/denen sie mit der Bitte um gute Ernten opfern konnten. Den oder die sie zwischendurch um gutes Wetter für das Gedeihen der Pflanzen bitten, darum beten und nach der Ernte dafür danken konnten. Fiel die Ernte schlecht aus, die Gründe verstanden sie nicht, interpretierten sie das als göttliche Strafe. Vielleicht weil sie zu wenig geopfert, zu wenig gebittet, gebetet, gedankt, sich zu wenig ihrer Wahnvorstellung unterworfen oder nicht genau genug den religiösen Anweisungen eines Oberwahnsinnigen gehorcht haben. War die Ernte hingegen gut interpretierten sie das als Bestätigung ihres Wahns, ihrer Handlungen, als göttliche Belohnung. So lässt sich alles als eine Tat, Belohnung oder Strafe eine Gottes auslegen. In der Landwirtschaft ebenso wie in jedem anderen Bereich des Lebens. Das macht man bis heute. Nicht nur in der Religion. In der bereits erwähnten Astrologie, zum Beispiel bei Horoskopen, funktioniert es ähnlich. Man legt Dinge so aus, dass sie zu Voraussagen passen. Obwohl sie damit nichts zu tun haben.
Unsere Umwelt, die Erde, die Sterne, das Universum, das sind großartige Dinge. Sie sind umfangreich und manchmal kompliziert. Es ist verständlich dass wir mit unserem begrenzten Intellekt überwältigt sind. Es ist auch verständlich, dass wenig intelligente Menschen zu dem falschen Schluss kommen können dass unsere Umwelt von irgendjemandem geschaffen worden sein müsse. Denn alles erscheint so aufwändig, macht einen so durchdachten Eindruck und erfüllt so exakt unsere Anforderungen, wie könnte das ein Zufall sein? Wie sollte ein dummer Mensch erfassen können wie es sich tatsächlich verhält, wenn es ihm niemand sagt? Die Umwelt, die Natur ist eine logische, folgerichtige Entwicklung der Umstände. Und wir existieren, ebenso logisch und folgerichtig, so wie wir sind, weil die Natur so ist wie sie ist. Wir sind nur eines von mehreren, der Umgebung angepassten, vorläufigen Ergebnissen der Evolution, der Entwicklung (lat. evolvere; aufrollen, entwickeln). Wäre die Natur anders wären in der Folge auch wir anders und hätten andere Bedürfnisse – oder würden nicht existieren. Mit Göttern hat das, wie alles andere, nichts zu tun.
Viele Menschen nennen es Gott, andere Schicksal. „Was können wir schon machen, wenn das Schicksal ohnehin alles bestimmt? Egal was wir tun, es wäre sinnlos.“ Letztlich ist beides, ob Gott oder Schicksal, die gleiche erfundene Ausrede um nicht selbst Verantwortung übernehmen zu müssen und eine Möglichkeit anderen seinen Willen aufzuzwingen.
Manche erträumen sich bessere Orte, bessere Bedingungen – Hoffnung. Natürlich ist es einfacher, die Verantwortung für das eigene Leben abzulehnen. Natürlich ist es einfacher zu sagen dass nach dem Tod alles besser wird statt sein Leben, und die Umstände unter denen wir leben, selbst in die Hand zu nehmen. Besser wäre es, ihr würdet euch bemühen die Zustände zu ändern. Besser wäre es, ihr würdet euer Leben verbessern – statt nutzlos dafür zu beten oder auf ein besseres Leben nach dem Tod zu hoffen. Denn diese Hoffnung ist vergebens. Ihr lasst euch von einer Lüge blenden wenn ihr glaubt nach dem Tod würde alles besser. Nach dem Tod kommt nichts. Die Annahme es gäbe etwas nach dem Tod ist Teil der Belohnungs- und Drohtaktik, der sich Religionen bedienen. Der Tod ist das Ende. Ein Leben nach dem Tod gibt es nicht. Wenn ihr ein besseres Leben wollt müsst ihr jetzt etwas dafür tun – solange ihr lebt. Denn länger als bis zu eurem Tod wird euer Leben nicht dauern.
Gläubige Menschen flüchten in eine Scheinwelt um ihre Angst vor dem Tod zu bekämpfen, eine einfache Erklärung für Unbekanntes zu finden oder den Tod eines geliebten Menschen leichter verarbeiten zu können. Das ist psychologisch bemerkenswert – aber unsinnig. Jeder möge mit seinen Wahnvorstellungen und Scheinwelten glücklich werden. So eine Scheinwelt, eine Traumwelt kann – ohne etwas mit Glauben zu tun zu haben – eine großartige Sache sein. Aber man darf sie nicht für wahr halten und andere in seine Wahnvorstellungen verwickeln, denn das verursacht Schaden. Die Mama ist nicht im Himmel. Es gibt keine auf Wolken sitzenden, Harfe spielenden und frohlockenden Engel im Nachthemd. Sie sieht auch nicht von irgendwoher zu. Die Mama ist tot. Ihr Leben hat geendet. Das Ende. Nichts weiter. Das mag hart sein. Aber das Kind wird es verstehen und akzeptieren lernen – wenn man es ihm so erklärt, wie es wirklich ist. Es hilft ihm – und auch euch liebe Erwachsenen – langfristig nicht, eine von religiösen Wahnvorstellungen geschaffene Scheinwelt vorzutäuschen. Es hilft ihm und euch langfristig nicht, in einen Wahn hineingezogen zu werden, der – wie ich zeigen werde – großen Schaden verursacht und im Gegensatz zur Realität steht. Das ist eine Version von vielen.
Die Seele. Noch ein Erklärungsversuch der unwissenden Menschen. Viele Menschen verstehen nicht wie es sein kann, dass unser Körper etwas wie Bewusstsein oder Gefühle verursachen kann. Also erfinden sie die Seele. Etwas Unbekanntes das für das Leben, das Bewusstsein, die Gefühle zuständig ist. Unsinn. Der Glaube an eine Seele ist fehlendes Wissen. Es ist keine Schande etwas nicht zu wissen. Aber es ist eine Schande scheinbare Erklärungen zu erfinden statt fundierte, wissenschaftliche Theorien zu entwickeln. Wie gut, dass man über die erfundene Seele nichts weiß. So kann man ihr andichten was man braucht. Zum Beispiel die Unsterblichkeit. So verbinden sich zwei Dinge – die scheinbar unerklärlichen Dinge Leben, Bewusstsein, Gefühle und die Angst vor dem Tod. Viele solche Verbindungen und genug Unwissende, Dumme oder psychisch Kranke (benannt nach der Psyche, nicht der Seele) die es glauben – schon hat man einen Glauben, vielleicht eine Religion geschaffen.
Auch der Glaube an Wunder ist hauptsächlich fehlendes Wissen. Als Wunder bezeichnen Menschen Dinge, die sie nicht verstehen. Dinge, die sie sich nicht erklären können. Mit dem nötigen Wissen sind sie erklärbar.
Übersinnliche Fähigkeiten sind sinnliche Fähigkeiten – die viele Menschen nur nicht verstehen. So können wir zum Beispiel eine Gefahr unbewusst wahrnehmen. Oder wir haben den Eindruck Gedanken lesen zu können. Tatsächlich ziehen wir Schlüsse aus der Situation und der Körpersprache. Teils bewusst, teils unbewusst. Es ist wissenschaftlich erklärbar. Mit übersinnlichen Fähigkeiten, und dem Glauben daran, hat das nichts zu tun.
Auch Mystik und Meditation sind Formen des Glaubens. Dabei geht es häufig darum, religiösen Wahnvorstellungen näherzukommen. Das gibt es in vielen Religionen, nicht nur unter dem Namen Meditation. Eine Andacht ist grundlegend das Gleiche. Meditation kann man – ohne den religiösen Unsinn – auch sinnvoll zur Entspannung benutzen.
In Hong Kong steht ein Hochhaus mit einem großen Loch. Warum? Weil in den Bergen hinter dem Haus, so der Glaube, ein Drache wohnt. Aus Angst vor seiner Reaktion, nach einer anderen Version allgemein aus Furcht vor Unglück, möchte man ihn nicht verärgern. Daher baute man ein mehrere Stockwerke hohes und etwa halb so breites Loch in das Haus. Uneinigkeit gibt es über den genauen Zweck. Nach unterschiedlichen Varianten soll entweder der Weg oder der Blick des Drachen zum Meer nicht behindert werden. In einer anderen Version ist es das Qì – eine religiöse, auf Glauben basierende Vorstellung einer Art Energie – das durch das Loch fließen soll. Feng Shui ist die Glaubensrichtung, die dafür verantwortlich ist. Feng Shui ist eine Mischung aus verschiedenem Glauben, wie so häufig. Ein wenig Wahrheit ist manchmal vorhanden. So ist es ein Erfahrungswert, dass viele Menschen sich unwohlfühlen, wenn sie mit dem Rücken zu einer Tür sitzen. Die angebliche Veränderung eines eingebildeten Energieflusses um Situationen, Stimmungen, das eigene Leben zu beeinflussen – und vieles andere im Feng Shui – ist hingegen Unsinn. Die Grenzen zwischen dem bisschen Wahrheit und der großen Menge Unsinn sind fließend. Unter anderem das macht verschiedene Arten des Glaubens so gefährlich. Denn man kann immer auf das bisschen Wahrheit, falls vorhanden, verweisen um damit – unzutreffend und irreführend – den unsinnigen Rest zu begründen.
Viele Glaubensrichtungen ähneln sich. Wie kommt das? Wir Menschen leben im Wesentlichen unter den gleichen Rahmenbedingungen. Dinge wie den Himmel, die Sonne, die anderen Sterne, das Wetter, Wasser, Leben und Tod gibt es überall. So sind auch die Dinge, die viele Menschen nicht verstehen und für die sie Erklärungen suchen, im Wesentlichen die gleichen. Auch der Wille Vorschriften zu machen und dadurch Macht auszuüben und die psychischen Probleme, die aus all dem einen Glauben, eine Religion – also einen Wahn – werden lassen gibt es überall auf der Erde. Diese Gemeinsamkeiten sind der Grund für die Ähnlichkeiten der Erklärungsversuche, allgemein des Glaubens, der Mythen und Religionen.
Die Sonne steht am Himmel. Sie ist riesig. Sie spendet Licht und Wärme. Ohne sie fließt kein Wasser, ohne sie wachsen keine Pflanzen, keine Nahrung. Die Sonne ist mächtig – und rätselhaft. Mangels anderer Erklärung erfanden die Menschen einen Gott. Sonnengötter gibt es in vielen Religionen. Im früheren Ägypten war es Re. Im Shintō heißt die Sonnengöttin Amaterasu. Und die Azteken erfanden Tonatiuh (Bitte entschuldigt die unpräzise Schreibweise der Namen auf Nahuatl. Es gibt verschiedene Schreibweisen, offenbar weiß oder verrät niemand wie man sie korrekt transliteriert oder ins Deutsche transkribiert.).
Auch andere Sterne – und andere astronomische Objekte – waren beeindruckend, rätselhaft, unerklärlich. Also wurden sie, in verschiedenen Zusammenhängen, Teil des Glaubens. Ein Teil davon ist verschwunden. Ein Teil wurde in den neuen Glauben, in Religionen integriert. Ein Teil lebt eigenständig weiter, als Astrologie – Sternzeichen, Horoskope. Astrologie ist eine Variante der verschiedenen Formen der Wahrsagerei. Ein missverständliches Wort. Es ist der Wahn unter anderem die Zukunft zu sehen, vielleicht in einer Vision, oder sie aus eingebildeten Wahninhalten berechnen und voraussagen zu können. Früher gab es eine enge Verbindung zwischen Wahrsagerei und Göttern. Das ist heute nicht mehr so. Die Ursache für die verschiedenen Formen der Wahrsagerei ist die gleiche wie für Religionen – Unwissen, der Wunsch keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Vielleicht auch Angst. Und das Bedürfnis nach einer möglichst einfachen, wenn auch nur scheinbaren, Erklärung.
In der Islam-Judentum-Christentum-Version gibt es keinen separaten Sonnengott, sondern einen Schöpfergott, der für die Erschaffung der Sonne und für alles andere verantwortlich gemacht wird. Schöpfergötter werden benötigt um sich die Existenz der Umgebung und die eigene Existenz scheinbar zu erklären. In China soll, je nach Version unterschiedlich, Pángǔ für die Schöpfung zuständig gewesen sein. Im Hinduismus heißt der Schöpfergott Brahma.
Unter anderem als Sitz der hinduistischen Götter Shiva (Zerstörung und Erneuerung, vor allem wenn er in Verbindung mit Brahma und Vishnu auftritt) und Parvati (Muttergottheit, Energie, sonst Shiva ähnlich), aber auch in anderen Religionen, gilt der Berg Kailash als heilig. Berge sind auch rätselhaft. Groß, schwer und hoch. Nahe am noch rätselhafteren Himmel. So wurden im Wahn die Berge zum Sitz der Götter. Nicht nur für Shiva und Parvati. Auch für die früheren griechischen Götter. Als ihren Sitz stellten die Menschen sich den Olymp vor. Engai, der Gott der Massai, sitzt im zugehörigen Wahn unter anderem auf dem Berg Ol Doinyo Lengai.
Auch für das Wetter – das Klima insgesamt – das hilfreich, erschreckend oder Unglück bringend sein kann, machte man Götter verantwortlich. So entspricht der germanische Donar dem nordischen Thor. Beide stellte man sich als Donnergötter vor und gab ihnen die Schuld für Gewitter. Unter anderem das Gleiche galt für den griechischen Zeus und den römischen Jupiter. Vielen Göttern, man kennt die Geschichte noch heute und sie ist in manchem Wahn von Bedeutung, wurde die Verantwortung für eine große Flut zugeschoben.
Geister kennt man in verschiedenen Formen. Als Gespenster verstorbener treten sie scheinbar auf, wenn sich Menschen mit dem Tod eines geliebten Menschen nicht abfinden können. Oder, allgemein als Gespenster, wenn sie sich Geräusche oder andere Wahrnehmungen nicht erklären können. Dämonen sind die Vorstellung böser Geister. In der Heimat der Azteken kam es zu Erdbeben. Eine Erklärung musste her. Also erfand man Cabrakan – ein Erdbebendämon, manchmal auch als Gott bezeichnet. Oni sind eingebildete Dämonen. Die Vorstellung des Teufels und einige Dschinn im Islam ebenfalls. In manchem Glauben treten Geister als Engel, manchmal Schutzengel, auf. Letztere befriedigen das Bedürfnis nach Schutz, sind ein Mittel gegen Unsicherheit und Angst. Im Buddhismus nennt man Wesen, die auf den Schutz der Glaubensform spezialisiert sind, Dharmapala. Auch Alben, Elben, Elfen sind häufig Geistervorstellungen – wenngleich sie heute anders dargestellt werden.
Andere Tiere als wir Menschen sind ebenfalls ein Teil der Natur. Also wurden sie in den Wahn einbezogen. Sie wurden und werden verehrt. Wie Rinder im Hinduismus. Oder man verband sie mit eingebildeten Göttern oder anderen Wesen. Der Kerberos, eine Mischung aus Hund und Schlange mit mehreren Köpfen, bewachte im Wahn der Menschen des früheren Griechenlands den Ausgang der Unterwelt. In heutigem Wahn ist manchmal ein auf menschlicher Gestalt basierendes Wesen, oft dar gestellt mit Hörnern und Füßen verschiedener Tiere sowie Schwanz, für die Unterwelt zuständig. Man kennt es unter anderem unter dem Namen Teufel. Der hinduistische Gott Ganesha trägt die Gesichtszüge eines Elefanten. Unterschiedliche Völker im heutigen Südamerika sahen in der Schlange Quetzalcoatl unter anderem einen Schöpfergott.
Zustände vor dem Jetzt, das Ende der Welt oder große Umbrüche – das alles war den Menschen unerklärlich oder bereitete ihnen Angst. So gab und gibt es all das in vielen Glaubensrichtungen. Oft als von Göttern geordnetes Durcheinander oder als Strafe von Göttern. Und das Totenreich. Die Vorstellung eines Lebens nach dem Tod ist weit verbreitet. Denn der Tod ist beängstigend und rätselhaft. Es bedurfte einer, zumindest scheinbaren, Erklärung. Einer schönen – ein angenehmes Jenseits – das man als Belohnung in Aussicht stellen kann, um seinen Willen durchzusetzen. Die Ungewissheit, die mit dem Tod verbunden ist, bot die Möglichkeit eine Drohkulisse aufzubauen. Ein zweites Totenreich. In das man gelangt wenn man sich, nach dem Maßstab der Mächtigen, nicht korrekt verhält.
Im Glauben kommen Kämpfe der Götter vor. Vielleicht ein Hinweis auf die gewalttätige und machtgierige Natur der Menschen. Oder darauf, dass Götter durch andere ersetzt wurden. Neue, zusätzliche, ähnliche unzureichende Erklärungsversuche. Weitere Grundlagen für Vorschriften. Dass Götter von Menschen gemacht sind, sieht man auch an den Göttern selbst. Seht euch an, wie sie aussehen. Häufig wie wir oder andere Lebewesen, die wir kennen. Seht euch ihre Eigenschaften an. Es sind die unseren. Die Götter, ihr Verhalten und ihre Ansichten sind ein Spiegel ihrer Schöpfer, der Menschen. Und sie sind ein Spiegel der Gesellschaften, in denen ihre Schöpfer leben oder lebten.
Sehr anschaulich kann man bei den Azteken und Maya sehen, was ein Gott ist. Sie kannten etwas, das sie das Fleisch der Götter nannten. Sie nahmen es zusich um ihren Göttern näherzukommen. Das funktionierte. Wir kennen und nutzen es noch heute. Es handelt sich um eine Gruppe von Lebewesen, die wir umgangssprachlich magische Pilze nennen. Pilze (es gibt auch in der Wirkung vergleichbare Pflanzen) die psychotrope Substanzen enthalten und dadurch Bewusstseinsveränderungen, Halluzinationen und Wahnvorstellungen – Gläubige würden es Visionen nennen – auslösen. Das sind einzelne und mehrere Götter, wie auch immer man sie nennen mag – eine Halluzination, häufiger eine Wahnvorstellung. Gläubige sind psychisch krank.
Im früheren Ägypten galt die Uräusschlange als Macht- aber auch als Schutzsymbol. Eine Art des Glaubens an Magie. Auch solche Schutzsymbole, Glücksbringer gibt es bis heute. In vielen Versionen des Wahns. Sogar in solchen die sich sonst, weil sie ihre Macht bedroht sehen, gegen nichtreligiöse Magie wenden. Denn wenn jemand ohne Religion verspricht was sie mit Religion versprechen, ist ihre Macht in Gefahr. Unter anderem im Voodoo findet man Magie. Gegenständen, wie Talismanen oder Amuletten, schreibt man magische Fähigkeiten zu. Sie sollen Glück bringen oder den Träger vor Schaden bewahren. Zum Beispiel die angeblich schützenden Abbildungen eingebildeter Schutzpatrone (bei katholischen Christen). Oder Symbole bei Muslimen (das Nazar, auch Auge der Fatima oder ähnlich als Hand der Fatima, die vor dem bösen Blick schützen sollen). Oder Traumfänger (die vor unangenehmen Träumen schützen sollen). Und es geht weit darüber hinaus. Denn was ist Magie? Man versucht auf übernatürliche Weise Einfluss auf etwas zu nehmen. Durch Symbole, durch Handlungen, durch den Versuch sich eingebildete, übernatürliche, mächtigere Wesen dienstbar zu machen. Vergleicht das mit den Glauben, den Religionen und ihren Ritualen, die ihr kennt. Gebete zum Beispiel sind so etwas. Der Glaube an Magie ist ein wesentlicher Bestandteil religiösen Wahns, auch wenn viele Wahnsinnige das bestreiten. Wie viele Arten des Glaubens ist auch Magie zu Unterhaltungszwecken nützlich. Gegen Bücher, Filme über Magie oder andere Phantasie, ungewöhnliche Orte, Drachen, Geister, mächtige oder rätselhafte Wesen ist daher nichts einzuwenden. Phantasie aber als Glaube, Religion und als Realität anzusehen, damit zum Wahn zu machen, mit Vorschriften zu ergänzen und dadurch anderen zu schaden ist falsch und inakzeptabel.
Wenige Beispiele von vielen. Zu finden in den verschiedenen Formen des Glaubens. Die Wahnversionen, die heute allgemein Glaube, Aberglaube, Astrologie, Religion oder anders genannt werden, sind Abänderungen älterer Erzählungen und Wahnvorstellungen. Die verschiedenen Glauben haben sich vermischt und machen es bis heute. Warum auch nicht? Sie sind nicht real. Und warum sollen sich Erklärungsversuche, Phantasie, Lügen und Wahnvorstellungen nicht vermischen? Es ist ein großes Durcheinander. Bemerkenswert, da viele behaupten im Besitz des einzigen, wahren Wahns zu sein.
Man fragt sich, wie so viel Phantasie, so viele Lügen und Märchen so lange und von so vielen für wahr gehalten werden konnten und noch immer können. Die Antwort ist einfach. Viele Menschen wollen die Wahrheit nicht wissen. Sie wollen nicht wissen, wie es wirklich ist. Vielleicht weil sie Angst vor der Wirklichkeit haben. Möglicherweise weil die Realität sie überfordern würde. Sie wollen eine einfache Erklärung. Egal ob wahr oder nicht. Möglichst eine, die zu ihren Vorstellungen passt. Auch wenn sie gelogen ist. Je öfter man diese einfachen Erklärungen wiederholt, desto eher werden sie geglaubt. Deshalb gibt es wiederkehrende Elemente. Deshalb gibt es Gebete, die immer wieder wiederholt werden. Deshalb gibt es sich wiederholende Tätigkeiten, wie unterwürfige Verbeugungen. Je öfter man es sagt oder macht, desto eher glaubt man daran. So geraten sie, auf der Suche nach Orientierung, in die Fänge des Glaubens – in die Fänge von Religionen oder anderen Sekten. Das ist nicht auf den Glauben begrenzt. Das funktioniert auf fast jedem Gebiet.
Glaube mir bedeutet häufig: „Ich belüge dich, ich manipuliere dich, ich täusche dich. Die Wahrheit ist anders, ignoriere die Tatsachen. Glaube mir.“. Das ist die Aussage des Glaubens, der Religionen. Unzureichende Erklärungsversuche – das ist akzeptabel. Vorausgesetzt man verwirft sie, sobald zutreffende Erklärungen zur Verfügung stehen. Doch das geschieht häufig nicht. Wir wissen längst, dass jede Art von Glaube gefährlicher Unsinn ist. Dennoch bestehen viele Gläubige irrational auf ihrem Glauben. Spätestens an dieser Stelle werden aus unzureichenden Erklärungsversuchen, Phantasie, Lügen und Dogmen Wahnvorstellungen. Der Wahn, das extreme und fanatische Festhalten an unsinnigen, falschen Erklärungen, ist Bestandteil jeder Art von Glaube.
Die Menschen besaßen nicht die Fähigkeit, zu erkennen wie es sich tatsächlich verhielt. Selbst als einige Menschen die dazu nötigen Fähigkeiten erwarben, hielten, vor allem andere, weiterhin an ihren falschen Vorstellungen fest. Denn sie waren zu einem Teil ihres Glaubens, der Religion, zu einem Teil ihres Wahns geworden. Und ein Wahn lässt sich oft nur schwer durch Tatsachen erschüttern. Das Ausmaß in dem Menschen wissen und das Ausmaß in dem Menschen glauben ist als Maßstab dafür geeignet wie weit entwickelt wir sind. Je intelligenter, je entwickelter ein Lebewesen ist, je mehr Wissen es erworben hat, je mehr Tatsachen es versteht desto weniger braucht es – weitgehende diesbezügliche geistige Gesundheit vorausgesetzt – eine Gottesvorstellung, einen Glauben. Sieht man sich an, wie viele noch heute gläubig sind, haben wir uns in tausenden Jahren kaum weiterentwickelt. Wir sind nach wie vor auf einem erbärmlichen Entwicklungsstand. Schuld daran ist unter anderem der Glaube.
Glaube in Form von Religion ist totalitär. Denn die Religion erhebt den absoluten, totalen Anspruch dass ihr Wahn zutreffend sei und beabsichtigt uns in jedem Bereich vollständig zu kontrollieren, zu beherrschen. Der Grund für diese Absicht ist ihr Streben ihren Wahn zu verbreiten, ihn durchzusetzen und damit eine Machtposition zu erreichen, zu festigen und auszubauen. Unselbstständig denkende, überforderte Menschen haben mitunter ein Bedürfnis sich anderen zu unterwerfen – sich vorschreiben zu lassen, was sie tun und lassen sollen. Die Religionen nutzen auch dieses Bedürfnis aus, um sie in den Wahn zu ziehen. Sie erlangen dadurch Macht. Macht, die ihr den Religionen nehmen könnt, indem ihr euch ihnen nicht mehr unterwerft. Denn wenn niemand mehr da ist, über den sie Macht ausüben können, haben sie keine Macht mehr. Staaten, auch eine Form des organisierten Verbrechens, arbeiten ähnlich. Auch sie unterwerfen uns, wodurch sie Macht erhalten. Auch von ihnen müssen wir uns befreien – dazu später mehr.
Es gibt drei Gründe um gläubig, religiös zu sein: Fehlendes Wissen, geringe Intelligenz und psychische Ursachen. Diese drei Gründe können zusammen auftreten – sie müssen aber nicht. Schon einer reicht, bei den letzten beiden, aus. So kommt es, dass auch manche intelligente Menschen gläubig sind. Bei ihnen liegt es an den psychischen Ursachen. Liebe Gläubige, wenn euch jemand auf euren Wahn hinweist, seid nicht über den intelligenten, wissenden oder zumindest diesbezüglich geistig weitgehend gesunden Ungläubigen verärgert – werdet selbst einer. Eure Intelligenz zu verändern wird nicht funktionieren – aber ihr könnt euch vom wahnsinnigen Glauben befreien und statt dessen frei denken, Freiheit und Selbstbestimmung erlangen.
Fruchtbarkeitsfeste zu Beginn der warmen Jahreszeit, Lichterfeste in der dunklen Jahreszeit (passend nach Erdhalbkugel). Warum nicht? Ich will euch, zum Beispiel, euer Weihnachtsfest nicht nehmen. Schmückt einen Baum, entzündet Lichter, trefft eure Lieben, beschenkt euch wenn es euch Freude bereitet – oder nicht. Wenn ihr feiert, lasst nur den religiösen Wahn weg. Und gebt dem Fest einen schönen Namen.
Einige mögen einwenden dass man über Glaube nicht diskutieren könne oder Beweise fordern, dass es keinen Gott, oder mehrere, gibt. Beides sind bemerkenswerte Einwände. Nicht weil sie richtig wären – sie sind unsinnig. Vielmehr weil sie deutlich zeigen, wie unhaltbar Glaube ist. Über Glaube kann man tatsächlich nicht diskutieren, denn er entbehrt jeder diskussionsfähigen Grundlage. Wahn ist irrational, die Wirklichkeit ist rational. Man kann beides nicht in einer sachlichen Diskussion gegenüberstellen. Jedes sachliche Argument würde von Gläubigen irrational verworfen oder umgedeutet. Das ist aber kein Argument dafür dass der Unsinn, an den viele glauben, den Tatsachen entspräche. Im Gegenteil. Glaube ist das Gegenteil von Wissen. Wir wissen dass uns Menschen der Himmel bei Tageslicht, Sehfehler ausgenommen, blau erscheint. Glaube wäre wenn man, entgegen der Tatsachen, behaupten würde der Himmel erschiene allen Menschen bei Tageslicht grün mit roten Punkten. Jeden Beweis des Gegenteils würde man mit der Behauptung dass man über Glaube nicht diskutieren könne ablehnen. Verleugnung – eine Methode, ein Zeichen des Wahns. Damit ist auch das zweite Argument erledigt, denn Gläubige lassen sich in ihrem Wahn von Beweisen nicht beeindrucken. Sie ignorieren sie. Außerdem handelt es sich bei der Forderung eines Beweises gegen die göttliche Existenz um die unzulässige Umkehrung der Beweispflicht. Der der etwas behauptet, hier dass es einen Gott oder mehrere Götter gibt, muss den Beweis führen. Er kann nicht ohne Beweis die Wahrheit für sich in Anspruch nehmen und den anderen auffordern das Gegenteil zu beweisen. Das ist ein logischer Fehler. Würde ein Wissenschaftler derart unsinnig wie Gläubige argumentieren, würde er zur Tür hinaus gejagt und nie wieder ernst genommen. Aber das macht nichts. Denn wir können beweisen dass Glaube nicht wirklich, nicht real sondern eingebildet ist. Und versucht nicht zu argumentieren, dass Glaube sich nicht wissenschaftlich erfassen ließe. So wie ihr es verstanden wissen wollt ist das das Gleiche wie „über Glaube kann man nicht diskutieren“ in einer anderen Formulierung – völliger Unsinn. Außerdem kann man Glaube wissenschaftlich erfassen. Die Wissenschaft, derer man sich dazu bedienen muss, ist die Psychologie. Die Folge der wissenschaftlichen Erfassung des Glaubens ist die Erkenntnis, dass es sich bei Glaube – selbst wenn man die Phantasie und die Lügen unberücksichtigt lässt – um unzureichende Erklärungsversuche natürlicher Umstände und durch das, entgegen der Tatsachen, Festhalten daran um das Verleugnen der Wirklichkeit und damit um Wahn handelt.
Oder anders: Ich bin es, euer aller Gott. Und jetzt wagt es, mir zu widersprechen. Ich sei nicht euer Gott? Gotteslästerung! Blasphemie! Was wollt ihr tun? Wie könntet ihr mir widersprechen? Wollt ihr einen Beweis für meine Behauptung fordern? Das könnt ihr nicht. Dass ihr den Unsinn, den ihr Glaube nennt, mangels Tatsachen nicht beweisen könnt, und daher auch nicht wollt, ist bekannt. Also könnt ihr auch von mir, eurem Gott, keinen Beweis fordern. Sonst würdet ihr euch selbst widersprechen und müsstet umgekehrt das Zutreffen eures Glaubens beweisen. Soll ich eure Methoden gegen euch verwenden?: Wenn ihr mir nicht glaubt, beweist dass ich kein Gott bin. Doch das könnt ihr nicht. Dass ich im Moment keine Lust habe meine göttliche Macht zu demonstrieren bedeutet nicht, dass ich sie nicht besitze. Außerdem kann man nach eurer Argumentation über Glaube nicht diskutieren. Wie könntet ihr es angesichts dessen wagen über mich, euren Gott, zu diskutieren? Euch bleiben zwei Möglichkeiten. Erste Möglichkeit: Ihr glaubt – dann müsst ihr auch meine Worte, dass ich euer aller Gott sei, glauben. Einen Beweis könnt ihr nicht fordern ohne selbst in Beweisnot zu geraten. Außerdem habt ihr demonstriert, dass ihr Beweisen nicht glaubt, wenn sie nicht in euren Wahn passen. Jeglicher Beweis wäre daher unsinnig. Und diskutieren könnt ihr darüber, wie ihr selbst sagt, nicht. Dumme Sache so ein Glaube. Zweite Möglichkeit: Ihr glaubt mir nicht und erklärt mich – wenn ich ernsthaft behauptete euer Gott zu sein – für verrückt, krank, wahnsinnig. Dann müsstet ihr einräumen dass das ebenso auf die Vertreter der jeweiligen Glaubensrichtungen zutrifft – und auf euch Gläubige selbst. Denn wer ist der Kranke? Der, der ernsthaft behauptet ein Gott zu sein? Oder der, der an einen Gott glaubt? Es sind beide. Eine Zwickmühle. Ein Dilemma, das die Unsinnigkeit jeder Art von Glaube – auch in Form von Religion – deutlich macht. Ein Dilemma, das sich auflösen lässt. Nämlich wenn ihr erkennt, dass ihr auf Betrüger hereingefallen seid. Dann könnt ihr meine Behauptung, dass ich euer aller Gott sei, und gleichzeitig jeden Glauben – gemäß der Tatsachen – als unzutreffend und falsch erkennen.
Wenn ich Begriffe wie Betrug benutze, die auch Staaten in ihren Rechtssystemen verwenden, meine ich die Handlung und nicht den Rechtsbegriff – es sei denn ich beziehe mich ausdrücklich auf staatliche Vorschriften. Denn es geht um Richtig und Falsch – nicht um staatliches Recht.
Ungläubigen habe ich vermutlich wenig Neues erzählt. Die unter euch, die erkennen welchem Betrug, welchem Irrtum sie unterlegen sind weisen oder wiesen nur eine leichte Form des Wahns auf. Eine Form, aus der man sich selbst befreien kann. Diesen Menschen kann man helfen, indem man sie über die Realität, die Wirklichkeit, die Tatsachen aufklärt. Falls ihr Hilfe in Anspruch nehmen wollt, achtet darauf dass der Psychotherapeut nicht gläubig ist. Sonst wird er euch nicht helfen euch von dem Wahn zu befreien sondern wird euch weiter hineinziehen. Die, die auch jetzt noch an ihrem Glauben festhalten weisen eine schwere Form des Wahns auf. Sie erkennen ihren Wahn vermutlich nicht einmal und verleugnen die Tatsachen, die Realität, die Wirklichkeit. Solchen Menschen kann nur durch freiwillige psychologische, vielleicht psychiatrische, Maßnahmen geholfen werden. Und vor allem durch die Abschaffung des Glaubens. Es geht weniger darum, gläubigen Menschen einen Zugang zur Wirklichkeit zu eröffnen. Diese Hilfe ist ein sinnvoller Nebeneffekt. Hauptsächlich geht es um den Schutz ihrer möglichen Opfer. Der ist nur dann gewährleistet, wenn die Ursache für zahlreiche Verbrechen – das ist der Glaube, das sind die Religionen – nicht mehr existiert.
Manche mögen mir widersprechen. Sie werden ihren Gott, ihre Götter, ihren Glauben verteidigen. Das ändert aber nichts an den Tatsachen. Es werden noch immer unzureichende Erklärungsversuche unwissender mit viel Phantasie und Lügen und letztlich Wahnvorstellungen sein. Fehlendes Wissen und Wahnvorstellungen, insbesondere wenn man sie Glaube oder Religion nennt, sind kein schützenswertes Gut. Im Gegenteil. Sie verursachen, auch durch die darin enthaltenen Vorschriften, großen Schaden und großes Leid. Toleranz des Schlechten, Bösen, des Verbrechens darf es nicht geben. Wir müssen dem Wissen und dem gesunden Menschenverstand den Vorzug vor Unwissen und Wahn geben. Daher muss der Glaube, müssen die Religionen bekämpft und abgeschafft werden. Wie schlecht, wie böse, wie gewalttätig, wie bevormundend, unterdrückend und grausam insbesondere die Religionen sind, zeige ich euch im folgenden Abschnitt.
Die Folge der oben angesprochenen Belohnungs- und Drohtaktik und des Wahns ist, dass die Menschen sich dem Willen der Oberreligiösen unterwerfen. Die Folge davon ist Macht – Macht der Oberen einer Religion über ihre Anhänger. Da diese Machtposition nicht haltbar ist, sobald die Menschen die Wirklichkeit erkennen, werden zur Sicherung der Macht wiederum Belohnung und Bedrohung eingesetzt. Die, deren Macht auf Gewalt basiert, demonstrieren gerne ihre Macht. Politiker lassen Waffen durch die Straßen tragen und nennen das Militärparade. Religionen lassen Abbilder ihrer Wahnvorstellungen durch die Straßen tragen und nennen das Prozession. Es ist das Gleiche. Die Demonstration ihrer Macht über uns Menschen. Nicht nur demonstriert wird diese Macht, vor allem wird sie angewendet.
Der Weg auf dem Glauben, Religionen ihre Macht erreichen und festigen ist die Indoktrination. Indoktrination ist eine Art von Gehirnwäsche. Die Einpflanzung von Dogmen und Vorschriften in das Gehirn. Eine psychische Manipulation, Beeinflussung, Umerziehung um eine bestimmte Sichtweise – im Allgemeinen eine objektiv falsche weil den Tatsachen widersprechende – durchzusetzen. Methoden der Indoktrination sind die Auswahl, (Miss)interpretation, Verfälschung und zielgerichtete Verbreitung der verfügbaren Informationen, Darstellung von Lügen als Wahrheit, Beeinflussung und Unterdrückung anderer Informationen (Zensur). Tatsachen werden ignoriert (Verleugnung, Wahn). Eigenständiges Denken und Widerspruch gegen die Dogmen, den Wahn, gar die Abweichung davon, werden unterdrückt oder bestraft. Denn die Dogmen und/oder die Wahnvorstellungen anzugreifen bedeutet die Macht derer anzugreifen, die sie geschaffen haben. Und ihre Macht wollen die Religionen nicht aufgeben. Besonders offensichtlich sehen wir Indoktrination bei Religionen und Staaten. Bei beiden dient sie dem Zweck eine Machtposition aufzubauen und zu behalten. Bei beiden sind auch andere Begriffe für Indoktrination verbreitet. Propaganda und, im Zusammenhang mit Religionen, auch Missionierung. Beides ist Indoktrination. Wenn sich Staaten oder Religionen in die Erziehung unserer Kinder einmischen wird auch aus der Erziehung Indoktrination. Indoktrination ist eine Art psychischer Gewalt – ein Verbrechen. Indoktrination von Kindern ist eine Form der Kindesmisshandlung.
Die häufig gegenwärtigen religiösen Symbole, zum Beispiel auf Fahnen, Flaggen, auf Regalen oder an Straßenrändern stehend, an Wänden hängend, sind ein Mittel der Kontrolle, Drohung und Einschüchterung. Figuren eingebildeter Götter, islamische Halbmonde, jüdische Davidsterne, christliche Kreuze – sie sollen den Eindruck der Überwachung verursachen. Den Eindruck, dass der Religion nichts entginge, dass man sich vor ihr nicht verstecken könne. So tragen sie zur dauernden Einflussnahme, zur Ausübung von Kontrolle, Macht über die Gläubigen bei. Die Macht, genauer gesagt der Machtanspruch, der Religionen äußert sich auch in der Architektur und Ausstattung ihrer Gebäude. Seht sie euch an. Tempel, Synagogen, Kirchen, Moscheen. Sie sind groß und hoch, manche haben zusätzlich hohe Türme. Sie werden genutzt um Lärm zu machen, Glocken, Rufe. Auch dieser Lärm ist Ausdruck des Machtanspruchs. Zum Beispiel weckt man uns damit zu einer den Religionen genehmen Uhrzeit, versucht uns vorzuschreiben wann wir wach zu sein haben. Oder man ruft uns in das Gotteshaus, um uns zu unterwerfen, zu misshandeln. Die Größe und Höhe der Gebäude und der Lärm sollen Ehrfurcht und Unterwürfigkeit erzeugen. Ebenso wie die äußere und innere Ausstattung. Große Räume, einschüchternde Akustik und Musik, aufwändige Verzierungen, teuerste Materialien, eine Bühnenshow. Angebliche Wunder gehören auch zu dieser Show. Die Mächtigen der Religionen haben häufig eine erhöhte Position – die Diener, das seid ihr, eine unterwürfige. Euch sind bestimmte Teile des Raums, niedrigere Ebenen, vielleicht nur der Boden, zugewiesen. Auch bestimmte, unterwürfige Verhaltensweisen werden euch vorgeschrieben. Das Ausziehen der Schuhe, das Tragen langer Kleidung oder einer Kopfbedeckung, leises oder gar kein Sprechen, Verbeugungen, Kniefälle oder das vollständige zu Boden Werfen. Wozu dient heutzutage die Beichte? Wissen bedeutet Macht. Wer über die Taten der anderen Bescheid weiß, hat zusätzliche Möglichkeiten sie zu kontrollieren, Macht auszuüben. Im Wahn geht es wohl mehr um die Vorstellung im Namen eines eingebildeten Gottes richten zu müssen. Außerdem wird so die Abhängigkeit von der Religion gestärkt. Sie definieren ein gemäß ihrer Wahnvorstellungen nicht genehmes Verhalten als schlecht, als Sünde. Macht man sich dessen schuldig, soll man es dem Vertreter der Religion mitteilen. Dadurch begibt man sich in eine weitere Unterwerfungsposition. Er spricht eine Strafe aus und vergibt gleichzeitig die Sünde. Das ist außerdem eine Abhängigkeitsposition, weil nur er das kann und es nur macht, wenn man sich seinem Willen beugt. Die Strafe dient der weiteren Indoktrination, zum Beispiel das mehrmalige Aufsagen indoktrinierender Gebete.
Manche Religionen drohen mit Folter (was bereits Folter ist), wenn man sich ihrem Willen nicht beugt – Qualen in der Hölle nach dem Tod. Ein Beispiel aus dem christlichen Wahn. In seiner katholischen Version versuchen Päpste auf der einen Seite sich und ihre religiösen Wahnvorstellungen, ebenso wie es alle anderen Gläubigen mit ihren Wahnvorstellungen machen – fälschlicherweise als positiv, gut – darzustellen. Auf der anderen Seite verbieten sie, wegen ihrer Wahnvorstellungen, die Nutzung künstlicher Empfängnisverhütung – auch Kondome – und sind damit mitverantwortlich für Überbevölkerung, die Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten und das durch beides verursachte Leid. Inzwischen wurde das Kondomverbot im Rahmen des katholisch-christlichen Wahns eingeschränkt und, nicht richtig offiziell und nur für einzelne Fälle, gelockert. Ausschließlich um die Ansteckungsgefahr mit dem HI-Virus zu verringern, nicht zur Empfängnisverhütung. Und um gleichzeitig festzustellen, dass ein Kondom – und nur in den wenigen gestatteten Fällen – der Weg zur Übereinstimmung mit religiösem Wahn sein soll. Diese unzureichende Änderung des Wahns könnte machtpolitische Gründe haben. Denn Erkenntnis gibt es bei in diesem Ausmaß religiösen Menschen erfahrungsgemäß nicht. Auch lässt sich die erhebliche Einschränkung nicht mit Erkenntnis erklären – aber mit Machtpolitik. Egal was die Gründe waren: Wahnsinnige haben uns Menschen nicht in unsere Sexualität, und auch sonst in nichts, hinein zu reden. Empfängnisverhütung ist wichtig. Sie hilft gegen Überbevölkerung und damit auch ein Stück weit gegen Armut. Kondome sind, vor allem bei wechselnden Sexualpartnern, besonders sinnvoll, weil sie zwei Eigenschaften verbinden: Empfängnisverhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Kondome können uns Menschen viel Leid ersparen. Religionen verursachen überwiegend Leid.
Das für jede Art von Glaube typische Verschließen vor den Tatsachen, der Wirklichkeit, der Realität kann weitere negative Folgen haben. Hexenverfolgung, ähnlich wie man sie in Europa im Mittelalter kannte, gibt es in anderen Teilen der Welt bis heute. Man versteht etwas nicht und bringt Dinge in einen Zusammenhang, die nichts miteinander zu tun haben. Unwissen. Angst. Der Glaube bietet scheinbar eine Lösung. Man beschuldigt jemanden verhext zu sein, oder andere verhext oder verflucht zu haben – und verjagt, foltert oder tötet ihn. Schamanen – das sind Oberwahnsinnige, die sich als Medizinmänner, Heiler, Hexer bezeichnen – machen schlechte Luft oder böse Geister für Krankheiten verantwortlich. Sie bekämpfen sie mit nutzlosen Ritualen – bei denen auch ein Rausch eine Rolle spielt. Versucht man eine Krankheit, zum Beispiel AIDS, mit Religion zu erklären, werden immer mehr erkranken. Begegnet man ihr mit der Wahrheit, lernt man dass Kondome schützen. Manche Menschen verweigern sich und ihren Kindern möglicherweise lebensrettende Bluttransfusionen, weil sie sich an eine Auslegung eines religiösen Wahns halten. Die Ausprägungen sind unterschiedlich – dass Glaube, oft Religion, für das Leid verantwortlich ist ist gleich. In anderen Glaubensrichtungen, schamanistischen, aber auch im Islam, hat der Unsinn empfindungsfähige Lebewesen zu opfern überlebt. Unter anderem Hühner, Ziegen, Rinder, Schafe, Kamele. Zum Beispiel um Flüche zu vertreiben, um sich bei eingebildeten Geistern oder Göttern einzuschmeicheln, um sich für etwas zu bedanken oder angebliche gegnerische Magie zu neutralisieren. In anderen Richtungen werden Tiere im Glauben an angebliche (Heil)kräfte von Teilen ihrer toten Körper getötet. Das ist falsch. Das Quälen oder Töten anderer zur Befriedigung des eigenen Wahns ist inakzeptabel. Auch das grausame Schächten von Tieren, unter „Tierschutz“ komme ich darauf zurück, gehört zum religiösen Wahn. Auf der anderen Seite, vielleicht sollten wir die früher üblichen Menschenopfer wieder einführen. Alle, die sich Verbrechen im Namen von Religionen schuldig gemacht haben werden geopfert. Das wäre ein sinnvolles Opfer. Was wir damit erreichen würden? Die Täter wären für ihre Taten gerecht bestraft und dadurch an weiteren Taten gehindert, den Opfern wäre Gerechtigkeit widerfahren. Falls ihr einen wahnsinnigen Grund braucht: Die große Seifenblase Plopp könnte damit gnädig gestimmt werden – nicht dass sie vor Wut platzt.
Pilgerreisen sind eine Gemeinsamkeit einiger Religionen. Sie sind ein Teil der Belohnungstaktik und dienen dazu den Wahn zu festigen. Den Menschen wird eine Last auferlegt, ein weiter, vielleicht beschwerlicher Weg. Schon der Weg ist ein Akt der Unterwerfung. Haben sie den Weg zurückgelegt, erwartet sie eine Belohnung, die ihren Wahn befriedigt. Zum Beispiel die Möglichkeit ein im Wahn verehrtes Objekt anzubeten. Oder eine andere Möglichkeit eine wahnsinnige, rituelle Handlung durchzuführen – in der Hoffnung daraus einen Vorteil, wie Vergebung oder Heilung, zu erzielen.
Wen wundert es, dass immer wieder Kinder von Menschen in religiösen Organisationen sexuell missbraucht werden? Religion basiert auf Machtausübung durch Indoktrination, Psychoterror, Gehirnwäsche – geistiger Missbrauch. Von dort ist der Weg zu körperlichem Missbrauch nicht weit – auch in Form des sexuellen Missbrauchs. Außerdem verbieten manche Religionen einigen ihrer Mittäter ihre natürliche Sexualität auszuleben (Zölibat). Auf der einen Seite ist das gut, weil sie sich so nicht vermehren können. Auf der anderen Seite sind sie am Ausleben eines natürlichen Triebs gehindert. Also befriedigen manche, wohl viel mehr als bekannt, ihren Sexualtrieb an Jungen und Mädchen. Wenngleich das Zölibat dafür nicht zwingend eine Voraussetzung ist. Sie haben durch die Religion, und auch in anderen mächtigeren Positionen, Macht über unsere Kinder und können über sie verfügen. Habt ihr ernsthaft etwas anderes vom organisierten religiösen Verbrechen erwartet? Ihr seid mitschuldig daran. Denn ihr schickt eure Kinder zu religiösen Verbrechern. Ihr erlaubt den verschiedenen Religionen eure Kinder zu indoktrinieren, zu unterwerfen. Seht ihr nicht, dass ihr sie damit psychischem und physischem Missbrauch aussetzt? Nicht nur wie in diesem Beispiel. In anderen Religionen geht das noch viel weiter – Zwangsehen, Genitalverstümmelungen. Einen Teil der Misshandlung haben die Religionen an die Eltern ausgelagert. Sind die Eltern erst gefügig gemacht, misshandeln sie ihre Kinder im Sinne der Religionen selbst – zum Beispiel durch religiöse Erziehung. Hört auf damit! Bringt eure Kinder in Sicherheit, statt sie den Religionen als Opfergabe auszuliefern. Und misshandelt sie nicht selbst, wie der Religionswahn es euch vorschreibt.
Muslime stellen, wenn sie eine Person nennen die in ihrer Wahnvorstellung ein Prophet ist, einen Friedenswunsch nach. Zum Beispiel: „Prophet Mohammed. Friede sei mit ihm.“. Oder der Prophet, der als Erster mit den Tieren sprach: „Prophet Mogli. Friede sei mit ihm.“. Für die schriftliche, öffentliche Äußerung dieses Tier-Prophet- und einiger anderer Witze wurden zwei Journalisten im islamischen/muslimischen Land Marokko zu zwei Monaten Berufsverbot, einer hohen Geldstrafe und drei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Die weitere gedruckte Verbreitung der Witze wurde verhindert. Religiöse Zensur. Um sein Leben zu schützen sah sich einer der beiden zu einer öffentlichen Entschuldigung, die er offenbar nicht so meinte, gezwungen. Zurück zum Friedenswunsch. Friede sei mit ihm. Das klingt freundlich. Gut geeignet für einen Abschiedsgrß: „Möge der Friede mit Dir sein.“. Wie schön. Eine ähnliche, allerdings mehrdeutige, Formulierung wird als Grß verwendet: „As-salāmu ’alaykum.“. Doch es sind nur Worte. Tatsächlich hat man es, auch in anderen Religionen, mehr mit dem Krieg. Schiiten und Sunniten töten sich gegenseitig. Weil sie an unterschiedliche Auslegungen der islamischen Wahnvorstellungen glauben. Man kennt das beispielsweise von Anhängern unterschiedlicher Auslegungen der christlichen Wahnvorstellungen. Auch Juden die Muslime, und umgekehrt, töten. Wegen Streit um Land und Macht, letztlich wegen Religion. Das hängt alles zusammen. Denn im Ergebnis sind unterschiedliche islamische, christliche und jüdische Versionen Varianten der im Wesentlichen gleichen Wahnvorstellungen. Und alle Religionen haben gemeinsam dass sie unzureichende Erklärungsversuche der gleichen Dinge, fehlendes Wissen, Machtstreben, Phantasie, Lügen – letztlich Wahn – sind. Gewalt üben Muslime nicht nur zwischen Anhängern unterschiedlicher Auslegungen aus. Es wurde ein byzantinischer Kaiser mit einer berechtigten Kritik am Islam zitiert. Schon kam es zu Protesten und Gewalt. In Karikaturen wurde der Islam dargestellt, kritisiert und – ebenfalls zu recht – ins Lächerliche gezogen. Wie reagierten Muslime? Mit Protesten und Gewalt. Ein Video über den Islam – Proteste, Gewalt, Tote. Es gibt immer wieder Beispiele dafür. Menschen, die den Islam lautstark und öffentlich kritisieren, einen Witz machen oder auch nur laut die Wahrheit sagen oder zeigen, müssen mitunter um ihre Gesundheit, ihre Freiheit, ihr Leben fürchten. Unter Umständen mussten sie ihre Heimat verlassen und sehen sich gezwungen zu ihrem Schutz die Dienste von Leibwächtern in Anspruch zu nehmen. In der Schweiz wurde der Bau weiterer Minarette verboten. Das sind die großen Türme von Moscheen. Ein Schritt in die richtige Richtung. Besser wäre gewesen auch bestehende Minarette, ganze Moscheen, Kirchen, Synagogen, Tempel einzureißen. Der damalige Herrscher des islamischen Libyens rief daraufhin zum Dschihad, dem heiligen Krieg, gegen die Schweiz auf. Würden Christen den heiligen Krieg gegen Muslime ausrufen, weil diese – wie im Irak – Kirchen zerstören, Christen zwangsweise zum Islam bekehren, vertreiben oder töten, würden sich die Muslime als Opfer darstellen. Das machen sie gerne. Auch daran sieht man die Ähnlichkeit der Religionen. Sowohl an den Mitteln, denn Kriege im Namen ihrer Wahnvorstellungen führen und führten auch andere. Als auch an der, in aktuellem Zusammenhang häufig unzutreffenden, Selbstdarstellung als Opfer. Juden machen das auch – ständig und viel wirkungsvoller als Muslime.
Im Islam ist die gewaltsame Verbreitung der eigenen Wahnvorstellung fester Bestandteil. Diese Gewalt gibt es auf vielen Ebenen. Den heute alltäglichen Zwang – psychische und physische Gewalt und den Dschihad, den heiligen Krieg. Im Moment lässt man in einigen Gegenden die Wahl zwischen zwangsweiser Bekehrung oder Vertreibung. Alltäglich ist die zwangsweise Bekehrung aber vor allem bei Kindern. Gewalt um seinen Willen, in diesem Fall seinen Wahn, durchzusetzen, anderen aufzuzwingen – das Recht des Stärkeren. Missionierung und die heimliche Durchsetzung des Islams, etwa im Finanzwesen aber auch als staatliches Recht, sind ebenfalls Formen des Krieges. Das Endziel ist die Weltherrschaft des Islams. Der Grund aus dem der Dschihad auch von Attentätern geführt wird, die sich bei der Tat selbst töten ist ebenfalls eine Wahnvorstellung. Den Tod finden viele männliche Muslime gut, denn nach einer Version ihres Wahns erwartet sie das Paradies, ein Garten mit 70 Mehrwegjungfrauen zu ihrer Verfügung. Der Koran definiert Frauen als Gebärmaschinen und Sexsklavinnen, teils an dieser Stelle, teils an anderer.
Die die behaupten Religionen seien schuldlos und Fanatiker, Extremisten würden sie missbrauchen irren. Die Bezeichnungen Extremisten und Fanatiker treffen auf alle Gläubigen zu. Denn es ist extrem und fanatisch Religion genannte Wahnvorstellungen über die Tatsachen, die Realität zu stellen oder auch nur nebenher existieren zu lassen. Bei Fundamentalisten und Ultraorthodoxen ist nur die Auslegung etwas wörtlicher als bei anderen Gläubigen – es ist der gleiche Wahn. Fundamentalisten und Ultraorthodoxe, Extremisten und Fanatiker unterscheiden sich daher in der Sache nicht von anderen Gläubigen. Die Unterscheidung zwischen Muslim und Islamist ist aus dem selben Grund Unsinn. Beide sind, gemessen an ihren Taten, Schwerverbrecher. Und beide berufen sich auf die selben verbrecherischen Wahnvorstellungen – den Islam. Die Grundlagen der Taten, zum Beispiel von Dschihad führenden Terroristen, stammen aus dem Koran – aus dem auch der Rest des Islams stammt. Sie sind alle gefährliche Wahnsinnige, die anderen großen Schaden zufügen – egal ob man sie Fanatiker, Extremisten, Islamisten, Fundamentalisten, Ultraorthodoxe oder allgemein Gläubige nennt. Fundamentalisten, Fanatiker, Ultraorthodoxe, Islamisten und Extremisten einseitig zu beschuldigen und die anderen Gläubigen nicht zu berücksichtigen hat nichts mit den Tatsachen zu tun. Das Problem ist der Wahn – und damit alle Religiös-Wahnsinnigen, alle Gläubigen. Der Grund dass man die meisten Gläubigen – obwohl sie ebenfalls Verbrecher sind – ausnimmt mag sein dass man verhindern will das eigentliche Problem, den gesamten Wahn, bekämpfen zu müssen. Denn der ist mächtig und besitzt großen Einfluss. Die Religionen sind die Anstifter und die Gläubigen die Täter. Sie sind die Ursache für Tötungen, Bevormundung, Unterdrückung und großes Leid. Nicht nur ein paar, alle.
Die Beteiligung aller Religionen und Gläubigen an Verbrechen zeigt auch dieses Beispiel: Freies Wissen, gar die Weitergabe freien Wissens durch die Fähigkeit zu schreiben und zu lesen, war für Religionen und andere Mächtige schon immer eine Gefahr. Das ist bis heute so. Deswegen nutzen Staaten und Religionen Schulen, um ihre Ansichten und ihren Wahn zu verbreiten. Deswegen werden im Namen von Religionen Schulen geschlossen oder zerstört. Deswegen bemühen sich die Mächtigen zu beeinflussen was wir in Zeitungen lesen und im Internet schreiben. Waren es Extremisten und Fanatiker, die Schulen zerstörten? Ja, werden einige antworten. Aber genauso extrem und fanatisch ist es, Schulen zu nutzen um Kinder mit religiösem Wahn zu indoktrinieren. Weil ob man eine Schule zerstört um zu verhindern dass Menschen freies Wissen erhalten und sie dann außerhalb religiös indoktriniert – oder ob man ein Unterrichtsfach erfindet in dem, entgegen freiem Wissen, religiöse Propaganda verbreitet wird und unsere Kinder indoktriniert werden ist im Ergebnis das Gleiche. Sind eure Kinder davon betroffen?
Frauen führen im Islam weitgehend ein Sklavendasein. Unter die Verschleierung gezwungen, leben unter den Vorschriften der Männer, nicht frei in der Öffentlichkeit bewegen dürfen, nicht sprechen mit wem man mag, nicht ohne verwandten Mann verreisen, keine sexuelle Freiheit. Mitunter werden Frauen weggesperrt, solange ein anderer Mann anwesend ist. Wer sich nicht fügt wird geschlagen, misshandelt oder getötet. Durch Verwandte, Staaten oder andere. Bevormundung, Unterdrückung, Zwang, Besitzdenken. Die Ausprägungen sind unterschiedlich. Und nicht alles findet überall gleichermaßen statt. Weithin bekannt geworden ist ein Fall in dem eine junge Frau dazu verurteilt wurde ausgepeitscht zu werden, nachdem sie von einer Gruppe Männer mehrfach vergewaltigt wurde. Weil sie sich, wie sie sagte gezwungen durch religiöse Erpressung, mit einem Mann traf mit dem sie nicht verheiratet war. So ist das im Islam. Aber Frauen sind nicht nur Opfer, sie sind auch Täter. Denn auch sie setzen den Wahn durch, indoktrinieren ihre Kinder mit religiösem Unsinn, bevormunden, unterdrücken und verstümmeln sie. Die auch anderswo vorkommenden Verhüllungen im Islam sind eine Form der Bevormundung, der Unterdrückung. Man nimmt Mädchen und Frauen die Freiheit sich zu kleiden wie sie wollen. Und es ist mehr als das. Man zwingt sie, sich zu verschleiern. Der oft verwendete Begriff Kopftuch trifft es nicht. Die wahnsinnige Vorschrift wird häufig so ausgelegt, dass alles außer Gesicht und Händen, den Körper möglichst unkenntlich machend, verdeckt sein muss. Manche Auslegungen sind noch extremer. Damit dokumentieren muslimische Männer auch ihren Besitz- und Herrschaftsanspruch gegenüber den Frauen. Das passt zur Rolle der Frauen als Gebärmaschinen und Sexsklavinnen. Denn es geht dabei wesentlich um die Kontrolle der Sexualität. Teilweise Verbote religiöser Verhüllungen in einigen Staaten sind gut gemeint, bringen uns aber im Kampf gegen die Bevormundung durch wahnsinnige Religiöse nicht weiter. Denn auch stark verhüllende Kleidung ist Kleidung. Und jeder möge selbstverständlich die Kleidung tragen, die er wünscht. Das Problem ist nicht diese Kleidung. Das Problem ist der Zwang sie zu tragen und das unterdrückende Ziel, das man damit – und mit vielem anderen – verfolgt. Diesen Zwang, diese Bevormundung, diese Unterdrückung können wir nicht durch ein (teilweises) Verbot ein Kleidungsstück zu tragen bekämpfen. Nur indem wir die Ursache bekämpfen – den wahnsinnigen Glauben, die wahnsinnige Religion. Vorschriften wie man sich kleiden soll, den Zwang bestimmte Kleidung zu tragen, gibt es in vielen Staaten. Nicht nur in muslimischen. Wer, nach Ansicht der jeweils Mächtigen, zu viel Haut zeigt riskiert Ärger und sein Geld. Das hat offen oder versteckt religiöse Gründe. Denn es ist wahnsinniger Glaube der propagiert das Nacktheit, unsere natürliche Form – selbst wenn es nur zu einem geringen Teil ist – falsch sei. Auch die oft religiös bedingte Zensur unter einem Vorwand wie Pornographie, darin schließen sie häufig das geringste bisschen Geschlechtlichkeit und selbst einen Hauch von Erotik ein, dient letztlich der Kontrolle der Sexualität anderer. Man will aus Macht- oder religiös-wahnsinnigen Gründen nicht gestatten dass andere sich sexuell erregen, es sei denn man gestattet es ihnen. Auch der Verhüllungszwang ist Zensur. In die Richtung Besitz, Sklave geht nicht nur der Verhüllungszwang sondern auch die Zwangsehe. Junge Menschen werden zwangsweise verheiratet und damit gezwungen mit jemandem, der von anderen bestimmt wurde, eine Ehe zu führen. Manche unterscheiden zwischen zwangsweisen (ohne Einverständnis der Betroffenen) und arrangierten (mit Einverständnis der Betroffenen) Ehen. Das ist Unsinn. Vom Einverständnis der Betroffenen kann im Allgemeinen bei beidem keine Rede sein. Auch dann nicht, wenn es den Anschein haben mag. Denn den Eindruck eines Einverständnisses erhält man nur, wenn man den Zwang des Glaubens, der Religion, der Verwandten aus der Betrachtung herauslässt. Damit sind auch die meisten arrangierten Ehen Zwangsehen.
Die Scharia ist das islamische Recht, eine Ansammlung verbrecherischer Wahnvorstellungen – die sich in jeden Teil des Lebens einmischen. Die Einführung der Scharia, die letztlich der Islam ist, in Teilen des ohnehin muslimischen Pakistans hatte zu recht Kritik zur Folge. Der heimliche Versuch den Islam weltweit immer mehr durchzusetzen hingegen kaum. Er wird häufig mit einem völlig unangemessenen und falschen Verständnis von Toleranz akzeptiert. Toleranz ist hier falsch, weil Glaube, Religion, einer Form des Wahns, einer Form des organisierten Verbrechens nach einem sinnvollen ethischen Maßstab keine Toleranz entgegengebracht werden darf. Obere Anhänger des Wahns Islam bezeichnen sich und ihren Wahn als tolerant. Auch das ist völlig unzutreffend. Statt andere zu tolerieren, zwingen sie ihnen ihre Wahnvorstellungen und die daraus abgeleiteten Vorschriften auf. Viele darauf basierende Taten sind schwere Verbrechen – nach sinnvoller Ethik und selbst nach den, sonst oft unsinnigen, heutigen Vorschriften vieler Staaten. Unterdrückung, Bevormundung, Misshandlung, das Verursachen großen Leids dürfen wir nicht tolerieren.
Auch in nichtislamischen oder angeblich nichtreligiösen Ländern wird der islamische Wahn heimlich immer mehr durchgesetzt. Schweine in chinesischer Fernsehwerbung wurden verboten – weil Muslime die Wahnvorstellung haben dass ein Schwein etwas Unreines sei. Religiöse Zensur. Oder der italienische Strand, von dem andere ausgeschlossen werden, weil dort muslimische Frauen nach den Vorschriften des Islams baden. Bemerkenswerterweise verlangen Muslime von fremden Frauen in ihrem Machtbereich sich dem Islam zu unterwerfen und sich zu verschleiern, statt einen Bereich ab zu sperren in dem sie frei sein können. Davon dass man in solche Länder aus ethischen Gründen ohnehin nicht reisen sollte, um deren Verbrechen nicht mit Geld zu unterstützen, ganz zu schweigen. Von anderen verlangen sie Anpassung, sie selbst passen sich nicht an. Oder Diskussionen, ob man zum Beispiel Kunst zeigen könne oder ob Menschen mit islamischen Wahnvorstellungen etwas dagegen hätten. Nicht in einem rückständigen Land, in dem der Islam – vielleicht die Scharia – herrscht. Das gibt es in vielen Ländern. Ebenfalls dazu gehören schariakonforme Finanzprodukte. Banken, Versicherungen, Finanzinstitute beugen sich der Scharia, den islamischen Vorschriften, akzeptieren und verbreiten diese Verbrechen damit. Eine Grundlage ist das Verbot von Zinsen. Obwohl, selbst innerhalb des islamischen Wahns, umstritten ist ob der verbotene Zins mit dem heutigen Zins identisch ist. Das Wort kann auch als Wucher übersetzt werden. Und das ist etwas anderes (überhöhte Geldforderungen für eine Leistung), worum es nach weiteren Textstellen wohl auch geht. Selbst wenn man sich in diesen Wahn begibt, ist das generelle Zinsverbot damit äußert fraglich. Von außen betrachtet ist es als Teil eines Wahns in jedem Fall unsinnig. Zusätzlich ist auch die Umsetzung des Zinsverbots unsinnig. Eine Änderung in der Abwicklung und der Verzicht auf das Wort Zinsen. Schon handelt es sich um ein Veräußerungsgeschäft. Und schon funktioniert es. Tatsächlich werden nach wie vor Zinsen gezahlt. Denn es handelt sich noch immer um das Ausleihen und ratenweise zurück Zahlen von Geld. Die Vergütung dafür heißt Zinsen. Man hat das Wort durch die Abwicklung nur versteckt. Auch dass es fast kein Geld gibt, in dem keine Zinsen enthalten sind wird, vermutlich bewusst, übersehen. Zusätzlich zum Zinsverbot darf nach der Scharia nicht in Dinge investiert werden die – direkt oder indirekt – mit Glücksspiel, Spekulation, Schweinefleisch, Tabak, Waffen, Pornographie oder Alkohol zu tun haben. Es ist oft nur wichtig, dass nicht offensichtlich ist, dass etwas davon im Spiel ist – also möglichst nicht schriftlich erwähnt. Auch viele Versicherungen gelten im Islam als Spekulation und Glücksspiel. Diese Einschätzung trifft zu. Eine kleine Änderungen, schon ist das scheinbar nicht mehr der Fall. Obwohl es sich bei genauerer Betrachtung nach wie vor um Spekulation, je nach Ausgestaltung und Nutzung auch weiterhin um ein Glücksspiel, handelt. Das Gleiche ist es mit dem Veräußerungsgeschäft und dem darin versteckten Kredit. Man spekuliert, dass man den vereinbarten Geldbetrag irgendwann zurück zahlen kann.
Auslegung, Verschleierung, Umbenennung ist eine Methode. Eine andere besteht darin den Wahn zu ignorieren – denn es geht um Geld. Es ist so wie überall. Die Menschen sind käuflich. Die Banken lassen sich kaufen, die islamischen Vorschriften, die Scharia, anzuerkennen und damit zu verbreiten. Die Muslime lassen sich kaufen ihr Geld in Dinge zu investieren, die ihnen ihre eigenen Wahnvorstellungen verbieten. Sie interpretieren, legen aus, umgehen wie es ihnen gefällt – wie immer bei Religion. So betrügen Gläubige sich selbst. Auf der einen Seite beugen sie sich ihren Wahnvorstellungen und der sich daraus ergebenden Macht der Religionen. Auf der anderen Seite haben sie zahlreiche Wege und Ausreden gefunden, um religiöse Vorschriften zu umgehen. Das verstoßen gegen den Wahn ist nicht das Problem. Im Gegenteil, das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das Problem ist, dass sie zwar gegen einige – oft unwesentliche – Vorschriften verstoßen oder sie abschaffen, den übrigen Wahn aber beibehalten. So bleibt der Wahn im Wesentlichen bestehen und verursacht weiteren Schaden. Es wäre besser, wenn sie gegen andere unsinnige religiöse Vorschriften verstoßen würden. Zum Beispiel gegen die, die Genitalverstümmelungen fordern. Gegen die, die Unterwerfung fordern. Es wäre sinnvoller, wenn sie erkennen würden dass der Wahn insgesamt falsch ist. Viele Beispiele zeigen, dass es einfach ist gegen wahnsinnige religiöse Vorschriften zu verstoßen – oft auch für die Gläubigen selbst. Ebenso kann man andere religiöse Vorschriften und ganze Religionen abschaffen. Es ist höchste Zeit.
Der Grund aus dem Banken sich dem islamischen Recht beugen ist Geld. Viele Menschen mit muslimischen Wahnvorstellungen machen Geldgeschäfte so, wie es ihnen der Islam nach der einen oder anderen Auslegung vorschreibt – theoretisch. Die Finanzinstitute sehen darin eine Möglichkeit zusätzliches Geld zu verdienen. Dass sie damit verbrecherische Wahnvorstellungen als zwangsweise verbindlich akzeptieren und zu deren Verbreitung beitragen interessiert sie nicht. Denn Geld zu verdienen ist ihr hauptsächlicher Zweck. So nutzen sie jede Möglichkeit mehr Geld zu verdienen. Wenn Menschen religiös sind, ist es aus finanzieller Sicht logisch Produkte anzubieten die deren Wahnvorstellungen entsprechen. Schreibt man diese Logik fort, stellt sich die Frage warum nicht weitere Produkte angeboten werden. Zum Beispiel Bankdienstleistungen für Erpresser, in Form anonymer Konti. Oder Versicherungen für Schwerverbrecher, die ihnen Geld zahlen wenn sie erwischt werden. Das wäre ethisch nicht vertretbar? Richtig, wäre es nicht. Und genauso ist es ethisch nicht vertretbar, auf Religionen angepasste Dienstleistungen anzubieten. Denn sie sind ein Verbrechen und ihre Anhänger sind Verbrecher. Mit schariakonformen Produkten unterstützt man indirekt die Verbrechen des Islams: Unterdrückung und Bevormundung, Verstümmelungen. Denn man hilft, das islamische Recht durchzusetzen. Außerdem ermöglicht man den Investoren, die häufig ebenfalls wahnsinnige, religiöse Verbrecher sind, die Vermehrung ihres Geldes. Geld, das auch für weitere religiöse Verbrechen eingesetzt wird. Einige Finanzprodukte nach islamischem Recht werden sogar als ethisch bezeichnet. Tatsächlich sind sie das Gegenteil ethisch sinnvollen Verhaltens – die Unterstützung von Verbrechen. Daher muss man genau hinsehen. So können sich hinter dem Wort „ethisch“ islamische Wahnvortellungen mit der Folge von schwersten Verbrechen verbergen. Man versucht die Religion zu verbergen, durch die Hintertür durchzusetzen. Nicht nur mit solchen Sinnverkehrungen, auch durch Verschweigen. Informiert euch, ob eure Bank oder Versicherung solche Produkte anbietet. Auch ob sie solche Produkte in anderen Ländern als dem, in dem ihr wohnt, anbietet. Falls ja, sucht euch einen anderen Finanzdienstleister. Denn wollt ihr die Verbreitung der Scharia, des islamischen Rechts, genauer der islamischen Vorschriften und Verbrechen, unterstützen? Wollt ihr wahnsinnige Verbrecher finanziell unterstützen? Wollt ihr euch auf einen Finanzdienstleister verlassen, der sich auf Religion genannte Wahnvorstellungen stützt, sie akzeptiert und durch Nutzung verbreitet? Das wäre eine schlechte Idee.
Diese Akzeptanz der islamischen Vorschriften, und damit auch die Akzeptanz und Unterstützung muslimischer Verbrechen, sieht man auch an Ärzten. Die islamische Wahnvorstellung besagt, dass Frauen erst dann eine sexuelle Beziehung einschließlich Geschlechtsverkehr haben dürfen, wenn sie verheiratet sind – oft zwangsweise mit einem Mann nach der Wahl ihrer Familie. Nach der Vorschrift müssen sie mit intaktem Jungfernhäutchen, dass die Vagina weitgehend verschließt und beim ersten Geschlechtsverkehr reißt, in die Ehe gehen. Eine Vorschrift, die es auch in anderen Religionen gibt. Da es gegen die Natur des Menschen ist, keinen Geschlechtsverkehr zu haben bis ein Wahnsinniger es gestattet, haben auch muslimische Frauen vor der Ehe Sex. Dabei reißt das Jungfernhäutchen. Der Mann würde es in der Hochzeitsnacht bemerken. Auch die Verwandten. Denn sie erwarten, dass man das blutige Bettlaken vorzeigt, um zu beweisen dass man zuvor noch keinen Geschlechtsverkehr hatte. Die Entdeckung wäre gefährlich für sie da sie von der Familie unter anderem verstoßen oder getötet werden könnte. Also gibt es Ärzte die das Jungfernhäutchen nach dem Sex wiederherstellen. So dass in der Hochzeitsnacht der vom Islam geforderte Anschein des ersten Geschlechtsverkehrs entsteht. Warum sie das machen? Das ist unterschiedlich. Islamische Ärzte wegen des Geldes und wegen der Doppelzüngigkeit ihres religiösen Wahns – „wenn es keiner merkt …“. Nichtmuslimische Ärzte weil sie damit Geld verdienen. Sie lassen sich kaufen, die Durchsetzung des Islams zu unterstützen. Überhaupt sind viele Ärzte käufliche Verbrecher. Unter „Naturschutz und Gesundheit“ dazu mehr. Ärzte beugen sich auch ihren eigenen Wahnvorstellungen, statt die Wünsche und das Wohl der Patienten zu berücksichtigen. Zum Beispiel wenn sie sich aus religiösen Wahnvorstellungen und daraus abgeleiteten Vorschriften weigern Empfängnisverhütungsmittel zu verschreiben. Muslimische Männer haben vor der Ehe sexuelle Beziehungen, auch Geschlechtsverkehr. Obwohl der islamische Wahn das auch ihnen verbietet. Das mag daran liegen, dass man es bei ihnen nicht überprüfen kann. Wenngleich auch ein Jungfernhäutchen bei anderen Gelegenheiten reißen kann. Es liegt auch daran, dass Männer im islamischen Wahn mehr Macht haben als Frauen. Für Frauen, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten, wird das Wort unschuldig verwendet. Folglich sind in religiösen Vorstellungen Frauen nach dem Geschlechtsverkehr schuldig. Welch eine kranke Vorstellung. Ich könnte auf einfachere Mittel hinweisen, Männern in der Hochzeitsnacht eine Blutung vorzutäuschen. Aber das ist der falsche Weg. Denn damit unterstützen und akzeptieren wir den Wahn, anderen Vorschriften über ihre Sexualität machen zu dürfen. Die Täter müssen von ihren Taten ab gehalten und bestraft werden um Gerechtigkeit herzustellen. Statt dessen helfen Ärzte den Opfern, den Anforderungen der Täter gerecht zu werden – indem sie sie zu Mehrwegjungfrauen machen, ähnlich wie die muslimisch-wahnsinnigen Männer sie im Paradies erwarten. Der Machtanspruch anderen Vorschriften zu machen, der Machtanspruch der Erste sein zu wollen, der mit einem Penis in eine Frau eindringt, ist falsch. Das ist es, was wir bekämpfen müssen. Jeder muss selbst über seine Sexualität entscheiden können. Auch eure Kinder, liebe Eltern, selbst wenn ihr eure Einmischung nicht religiös begründet. Wenn jemand keinen Sex will, müssen wir das respektieren. Jeder wie er mag. Aber wenn jemand auf Geschlechtsverkehr verzichtet, weil er von einer religiösen Wahnvorstellung – oder von anderen die von einer solchen Wahnvorstellung heimgesucht werden – unter Druck und Zwang daran gehindert wird, ist das Unsinn. Es ist Sache der betroffenen Menschen, wann sie Geschlechtsverkehr haben wollen und mit wem. Betroffen sind nur die, die am Sex beteiligt sind. Religionen, religiöse Menschen versuchen uns einzureden Geschlechtsverkehr ohne ihre Kontrolle sei etwas Schlechtes – ist es nicht. Es ist das natürlichste der Welt. Dass wir Spaß dabei haben, auch wenn wir uns nicht jedes Mal fortpflanzen wollen, ist ebenso natürlich. Jeder der versucht uns Vorschriften zu machen, auch über unsere Sexualität, handelt falsch. Denn das ist Bevormundung und Unterdrückung.
Wenn Menschen, abseits von Religion, sexuell verklemmt sind, so sehr dass sie anderen Vorschriften über deren Sexualität machen, hat das oft ebenfalls religiöse Gründe. Es mag nicht so scheinen. Sieht man aber genauer hin entdeckt man dass der natürliche Umgang mit Sexualität einem kranken, religiösen Bild unterworfen werden soll. Wenn Kinder den eigenen oder gegenseitig ihren Körper erkunden, wenn Jugendliche mit verschiedenen Zielen an sich herumspielen oder Geschlechtsverkehr haben, wenn Menschen sich in der Öffentlichkeit küssen oder Sex im Park haben, ob mit dem anderen oder dem gleichen Geschlecht – all das und vieles mehr ist natürlich. Ebenso die nackte Statue oder das Aktgemälde. Unsere natürliche in der Pubertät entstehende Scham lässt das dem einen oder anderen vielleicht etwas peinlich sein. Aber regt sich jemand darüber auf, versucht gar zu verhindern dass die Nacktheit gezeigt wird, hat häufig religiöser Wahn seine Spuren hinterlassen. Denn psychisch gesund ist es nicht, sich über unser natürliches Aussehen und unser natürliches Verhalten aufzuregen. Ein anderer Grund für die Einmischung in die Sexualität anderer sind Machtinteressen.
Warum gibt es Aufnahmerituale – wie sie in Religionen, aber nicht nur dort, verbreitet sind? Die Gründe liegen in einer Mischung aus Angst und fehlendem Wissen auf der einen Seite und Machtinteressen auf der anderen. Bei Angst und fehlendem Wissen geht es um Veränderungen. Das erklärt zum Beispiel die Existenz von Ritualen im Zeitraum der Pubertät. Ein Zeitraum großer, vielleicht beängstigender und unwissenden unerklärlicher Veränderungen. Also schafft man Rituale, um mit der Situation der Überforderung besser umgehen zu können. Auch der Überfluss männlicher Geschlechtshormone in der Pubertät könnte in bestimmten Fällen eine Rolle spielen. Bemerkenswerterweise sind es auch die nichtpubertierenden, die die bevormundenden Rituale schaffen. Spätestens hier kommen die Machtinteressen ins Spiel, bei den religiösen Ritualen vor allem auch Wahninhalte. Das Bestehen von Ritualen wird vorausgesetzt, um in eine Gruppe aufgenommen zu werden. Zum Beispiel die Gruppe der erwachsenen Männer. Oder in eine Religion, dann dient das Ritual vor allem der Bindung des betroffenen Menschen an die Religion. Letztlich geht es dabei um Kontrolle, zum Beispiel der Sexualität – und um Macht. Die Genitalverstümmelung an Jungen und Mädchen ist ein extremes Beispiel für beides. Beschönigend, irreführend, euphemistisch nennt man dieses Verbrechen Beschneidung. Bei Jungen dient die Verstümmelung des Penis, meistens an der Vorhaut, als Aufnahmeritual, als Zugehörigkeitszeichen zu bestimmten religiösen Wahnvorstelllungen – oder geschieht aufgrund des Glaubens an falsche Informationen. Außerdem kontrolliert man damit teilweise die Sexualität, was bei Mädchen wohl der Hauptgrund ist. Ebenfalls eine Form der Machtausübung. Im Falle von Jungen: Durch die Verstümmelung des Penis an der Vorhaut liegt die Eichel frei und verliert einen großen Teil ihrer Empfindungsfähigkeit. Außerdem erschwert die Verstümmelung des Penis die Selbstbefriedigung. Eine Hinwirkung weg von der natürlichen Sexualität, hin zu den die Sexualität bevormundenden Vorschriften der Religionen. Nicht immer sind die religiösen Gründe erkennbar, oft werden sie verborgen. Statt dessen behauptet man hygienische Gründe oder Gesundheitsvorsorge, was Unsinn ist. Damit versucht man häufig die wahren Gründe, die religiöse und damit kranke Vorstellung dass unser natürliches sexuelles Empfinden, was ein natürliches sexuelles Verlangen zur Folge hat, etwas Anstößiges sei zu verbergen. Egal welchen Vorwand man verwendet, egal ob der religiöser Wahn offen sichtbar oder versteckt der Grund ist – es geht darum etwas zu verstecken: Beschneidungen genannte Verstümmelungen der Geschlechtsorgane – egal bei welchem Geschlecht und egal unter welchem Vorwand – sind schwerste körperliche und möglicherweise geistige Verletzung, verursachen einen dauerhaften Schaden, sind gegen unsere Freiheit und Selbstbestimmung (weil sichtbar oder versteckt unter Druck oder Zwang) und sind aufgrund der Beeinflussung der Sexualität sexuelle Misshandlung. Das müssen wir verhindern. In meinem offenen Brief und im Abschnitt „Ärzte“ im Kapitel „Naturschutz und Gesundheit“ gehe ich näher auf dieses Verbrechen ein. Entwickelt euch über Genitalverstümmelungen und anderen Unsinn hinaus.
Es ist nicht höflich wegzusehen, wenn ein Verbrechen geschieht. Es ist inakzeptabel ein Kind zu schützen, wenn es geschlagen wird – und wegzusehen wenn sein Geschlechtsteil verstümmelt wird. Es ist eine Schande! Und sagt nicht, es ginge uns nichts an. Es geht uns immer etwas an, wenn einem anderen Leid zugefügt wird. Bedenkt auch, ihr könntet die Nächsten sein. Würdet ihr nicht hoffen, dass euch jemand hilft, schützt, vor Schaden und Leid bewahrt, wenn ihr euch selbst nicht schützen könnt? Es wird Zeit dass wir die Täter, ihre Helfer, die Anstifter – und die, die es duldeten und zusahen ohne dem Opfer zu helfen – bestrafen und damit zumindest etwas Gerechtigkeit herstellen. Wiedergutmachung ist bei solchen Verbrechen nicht möglich. Vielleicht wenigstens Linderung. Und wir müssen sie von weiteren Verbrechen ab halten, um andere vor Schaden zu bewahren.
Genitalverstümmelungen sind sexueller Missbrauch und schwerste Verletzung des Körpers, möglicherweise auch des Geistes – weil es ein von Menschen gemachter Glaube, ein religiöser Wahn vorschreibt. Trotz schlimmster Erfahrungen reagieren viele nicht mit Verachtung der Täter. Auch nicht indem sie anderen nichts Ähnliches antun würden. Sie lernen nichts aus ihrer Misshandlung, im Gegenteil. Kommen sie selbst in die Position Macht auszuüben, andere misshandeln zu können, machen es viele. Vielleicht ist der Grund dafür der Durst nach indirekter Rache, der Gruppendruck, das Bedürfnis sich den Handlungen und Vorgaben anderer aus der Gruppe zu unterwerfen, der Wille nach Anpassung, der Wille zur Macht über andere, der Religion genannte Wahn oder Dummheit – dass sie die Unsinnigkeit und die Folgen solcher Rituale nicht erkennen und nicht erkennen dass sie falsch sind. Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus verschiedenen der genannten Gründe.
Es gibt Versuche den unsinnigen religiösen Ritualen andere entgegenzustellen – ohne Wahnvorstellungen. Zum Beispiel in einer Phase des Erwachsenwerdens. Auf den ersten Blick ein sinnvoller Versuch Religionen zurückzudrängen. Auf den zweiten Blick ist aber auch das falsch. Die Einführung nichtreligiöser Ritualen als Ersatz für religiöse Rituale ist letztlich das Gleiche – Rituale, wie sie (ob in dieser oder anderen Form) vom Glauben, von den Religionen indoktriniert wurden. Da die Menschen willkürliche, beliebige Dinge als Brauch beibehalten, besteht die Gefahr damit eine neue Art des Glaubens, der Bevormundung zu begründen. Mit Freiheit hat auch das nichts zu tun. Es ist nur eine andere Ausprägung des Wahns.
Der Grund, aus dem Gläubige manchmal nicht gegen andere Religionen kämpfen – sondern gegen frei denkende Menschen, Ungläubige, Atheisten – ist dieser: Sie sehen bessere Möglichkeiten ihre Wahnvorstellungen und ihre Machtposition unter anderen mit ähnlichen Wahnvorstellungen weiter aufrechtzuerhalten. Bessere Möglichkeiten, als wenn sie sich der Realität, den Tatsachen, dem Leben wie es wirklich ist, stellen würden. Denn dann würden ihre Lügen, die sie Religion nennen, in sich zusammenfallen. Und damit auch ihre Macht über andere. Außerdem, wenn sie einen anderen Wahn wegen Irrationalität oder wegen seiner Verbrechen angreifen, riskieren sie dass ihr eigener Wahn angegriffen wird. Das wollen sie nicht, es widerspricht ihrem Wahn. So unterstützen sich die Wahnsinnigen gegenseitig gegen die frei denkenden Menschen um ihre Wahnvorstellungen weiter ausleben, ihre Verbrechen weiter begehen und ihre Machtpositionen behalten oder ausbauen zu können. Sie führen den Kampf gegen den Verlust ihrer Macht und um die Ausweitung ihrer Macht – und damit gegen die Ungläubigen – teil- und zeitweise gemeinsam. Andere Richtung? Andere Sekte? Egal. Religiös-Wahnsinnige verstehen sich häufig untereinander. Denn sie denken in ihrem Wahn ähnlich. Egal wie ihr Wahn genau aussieht. Wenngleich viele von ihnen letztlich ihre eigenen Wahnvorstellungen durchsetzen wollen. Sprechen sie von einer Gefahr, die vom Unglauben angeblich ausgehe, meinen sie damit die Gefahr für ihre Machtposition. Für uns Menschen ist Unglaube vor allem eines – Freiheit. Der Wahn, mit der Folge zahlreicher schlimmster Verbrechen, hat lange genug die Welt regiert – viel zu lange. Wir müssen ihn abschaffen und dem Verstand den Vorzug vor religiösen Wahnvorstellungen geben.
Kinder und Jugendliche sind das wichtigste Ziel der Religionen. Denn sie sind leicht beeinflussbar – und damit empfänglich für religiösen Wahn. Schafft man es ein Kind mit seinen Wahnvorstellungen zu indoktrinieren, hat man noch mehr geschafft. Denn wenn das Kind älter wird und selbst Kinder hat, wird es von sich aus seine eigenen Kinder missionieren und mit den selben Wahnvorstellungen indoktrinieren. Weil sie leichte Beute sind und weil sie später selbst zu Tätern werden sind Kinder das ideale Ziel für Islam, Christentum, Judentum, Hinduismus, Daoismus, Buddhismus, Schamanismus, Voodoo und all die anderen Formen und Versionen des Glaubens. Daher gibt man sich viel Mühe an die Kinder, genauer an ihre Psyche, heranzukommen. Es geht um die Weitergabe des Wahns, die Infektion anderer. Die Indoktrination, die Gehirnwäsche, der man unsere Kinder zwangsweise aussetzt, den Psychoterror, nennt man beschönigend Missionierung oder religiöse Erziehung. Das geschieht zu Hause durch die Eltern, die selbst Opfer der Religionen wurden und jetzt auch Täter sind. Und es geht weit darüber hinaus. Was organisierte Religionen machen, dient entweder der Missionierung oder der Ausübung von Macht nach der Missionierung. Das ist wichtig zu verstehen, denn so erkennt man die wahren Gründe hinter vielen ihrer Aktivitäten. Organisierte Religionen betreiben Kindergärten, Schulen, Ferienlager, Jugendorganisationen und Jugendclubs. Mitunter hat man nicht die Möglichkeit, solche Angebote, zum Beispiel Schulen, zu vermeiden. Weil es keine anderen Möglichkeiten gibt. Dann bleibt nur sich einer Religion zu unterwerfen oder keine Schule zu besuchen. So setzen Eltern ihre Kinder religiöser Indoktrination aus, um ihnen den Besuch einer Schule zu ermöglichen. Wenn Religionen Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Universitäten oder Freizeitangebote nicht selbst betreiben, nehmen sie häufig Einfluss darauf. Dieser Einfluss kann sich in religiösen Symbolen an den Wänden zeigen. Oder in religiösen Feierlichkeiten. Sowie in religiöser Indoktrination in Form von Religionsunterricht. Handelt es sich um religionseigene Schulen zeigt er sich zum Beispiel im Form von Trennung der Geschlechter, zwangsweisem Besuch religiöser Veranstaltungen, zwangsweisen Gebete oder Strafen für Geschlechtsverkehr. Beliebt ist die Organisation als Internat. Denn durch den ständigen Aufenthalt der Kinder und Jugendlichen kann man noch mehr Einfluss auf sie nehmen, als wenn sie nur wenige Stunden pro Tag anwesend wären. Einige dieser Schulen bezeichnen sich selbst als Eliteschulen. Ziel dieses Eliteanspruchs ist es offenbar die religiös Indoktrinierten in mächtige Positionen, die Machtelite, zu bringen. Anders lässt sich der Begriff in diesem Zusammenhang nicht erklären. Denn, obwohl sie das vorgeben, um herausragende Qualifikationen oder Leistungen auf dem Gebiet des Wissens kann es nicht gehen. Religiös zu sein ist keine Qualifikation oder Leistung, sondern eine psychische Krankheit, die Qualifikation und sinnvolle Leistungen häufig negativ beeinflusst. Vielleicht sind die schulischen Leistungen nicht schlecht – das ist ohnehin von Schule zu Schule verschieden. Eine Wissenselite würde den Religionen wenig nutzen. Aber religiös Indoktrinierte in einflussreichen Positionen nutzen ihnen. Auch auf diese Weise sichert sich das organisierte religiöse Verbrechen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft und weitet ihn aus. Auch diese Kinder sind Opfer. Opfer religiöser Indoktrination. Opfer religiöser Machtansprüche. Opfer der Kindesmisshandlung, des Kindesmissbrauchs. Denn genau das, Kindesmissbrauch, sind vollständig oder teilweise religiöse Schulen – und Glaube, Religion allgemein. Solche Kinder sind Opfer des organisierten Verbrechens, das sich Religion nennt. Wären sie eine geistige Elite, oder nur psychisch gesund und ausreichend intelligent, wäre ihnen spätestens als Jugendliche aufgefallen, dass sie in die Fänge von Verbrechern geraten sind. Während in der Schule die Missionierung über Zwang funktioniert, ist die Grundlage bei den Freizeitangeboten die Verführung. Die Mittel der Verführung sind einfach. Sie setzen Lockmittel ein. Unter anderem Musik, buntes Licht, Sport, Zeitvertreib, gewalttätige Computerspiele – alles ist ihnen recht um Kinder und Jugendliche anzuziehen. Sind sie da werden sie – teils direkt, teils indirekt – mit den verschiedenen religiösen Wahnvorstellungen indoktriniert, missbraucht, als Gläubige rekrutiert. Politische Parteien machen das manchmal ähnlich. Es ist eine Falle. Buntes Licht, Spiele, Musik und anderes sind die Köder – unsere Kinder sind die Beute. Es gibt viele Fallen. Auch für Erwachsene. Einige erinnern an sportliche Großveranstaltungen oder Konzerte. Auch Hochzeiten sind eine Falle. Groß und feierlich, Kostüme, Musik, das zieht viele an – wenn sie nicht sowieso Zwang ist. Befindet sich das Paar in den Räumen der Religionen, beginnt die Machtausübung. Die Religion bestimmt, wann der Mann und die Frau zusammen sein dürfen, wie lange sie zusammen bleiben müssen, wann sie Geschlechtsverkehr haben dürfen. Auch die Hochzeit dient der Missionierung. Zunächst der der zu Verheiratenden. Denn sie müssen der jeweiligen Religion angehören, um eine bunte Bühnenshow zu erhalten. Man hat das Paar eingefangen, jetzt fängt man ihre Kinder ein. Denn wurde geheiratet werden oft Kinder produziert. Erinnert sich das Paar an eine feierliche Hochzeit, organisiert durch eine Religion, und ist selbst mit dem Wahn indoktriniert (ob dadurch oder anderweitig) ist die Bereitschaft größer die Kinder selbst zu missionieren, zu indoktrinieren, zu missbrauchen – oder zu diesem Zweck zu den Religionen und ihren Organisationen zu schicken. Dieses binden an die Religion betreiben die Religionen solange die jungen Menschen noch beeinflussbar sind und sich nicht ausreichend wehren können. Häufig spätestens zum Beginn der Pubertät. Später, wenn sich ihr eigener Wille und ihre Verteidigungsfähigkeiten weiterentwickelt haben, ist es für die Religionen oft zu spät. Dieser Zeitpunkt hat auch rechtliche Gründe. In einigen Ländern gewähren die Mächtigen den Menschen das Recht ab einem bestimmten Alter selbst zu entscheiden, welcher Religion sie angehören wollen. Freie Entscheidung, gar in einem Alter in dem man die Folgen abschätzen oder den Wahn als solchen erkennen könnte, wollen die Religionen nicht zulassen. Denn die meisten würden sich weigern sich den Religionen zu unterwerfen, wenn sie frei erzogen wurden. Daher sind sie bemüht, teils durch Verführung und Indoktrination, teils durch Zwang, uns schon früh dem Wahn zu unterwerfen und damit an sich zu binden. Zum Beispiel durch Taufe, religiösen Unterricht, Freizeitangebote mit religiöser Indoktrination, automatische Zugehörigkeit ab Geburt oder Genitalverstümmelungen. Wurde man verstümmelt, gehört man damit dazu, egal was man sagt, so offenbar die Logik der Wahnsinnigen – auch angeheiratete Anders- oder Ungläubige und deren Kinder. Freiwillig ist das nicht. Üblicherweise geschieht es unter Druck, unter offenem oder verdecktem Zwang. Entkommen lassen Religionen die, die sie in ihren Fängen haben oft nur noch schwer oder nicht mehr. Kinder sind die Schwächsten, daher sind sie ein bevorzugtes Ziel. Sie unter Kontrolle zu bringen bedeutet häufig später die Erwachsenen unter Kontrolle zu haben. Denn die Kinder werden älter – und bekommen selbst Kinder, die man damit ebenfalls unter Kontrolle hat.
Eine andere Missionierungsmethode ist die der Hilfe. Wer hilft scheint gut zu sein. Durch die Hilfe erwirbt er Ansehen. Wer Ansehen hat, hat Macht. Also helfen organisierte Religionen, oder versuchen den Anschein zu erwecken. Dadurch erhalten sie Ansehen und Macht, die sie zur Missionierung oder zur Sicherung ihrer Machtposition nutzen. Staaten machen das auch, aber bleiben wir bei den Religionen. Hausaufgabenhilfe zum Beispiel. Religiöse Krankenhäuser, Organisationen für Süchtige, Heilsarmee, Telefonseelsorge und andere Beratungsdienste, Entwicklungshilfe, Rettungsdienste, Polizei-, Militär- und Hochschulseelsorger, Hilfsorganisationen, Alten- und Kinderbetreuungseinrichtungen, Armen- oder Behindertenhilfe, Obdachloseneinrichtungen, Ausbildungsunterstützung. Vieles davon klingt auf den ersten Blick gut. Doch es dient letztlich alles der Missionierung. Direkt – erst wird zu unserer Wahnvorstellung gebetet, dann bekommst Du Unterstützung. Oder indirekt – durch die Hilfe entsteht ein guter Eindruck, der auf die religiösen Wahnvorstellungen abfärben soll. Zum Beispiel erst eine kostenlose medizinische Behandlung oder etwas zu essen, dann wird man – offen oder versteckt, sofort oder später – mit dem religiösen Wahn bekannt gemacht. Dem gegenüber man aus Dankbarkeit für die medizinische Behandlung oder die Nahrung offen ist. Die in solchen Fällen angebliche Freiwilligkeit wird durch die Ausnutzung der Dankbarkeit zur verdeckten Pflicht. Das gibt es in offensichtlichen Varianten und in sehr unauffälligen, in denen man nur Hilfe bekommt und einen guten Eindruck vom Wahn mit nimmt – ein erster Schritt der Indoktrination. Gläubige geben auch vor mit ihren Organisationen psychisch Kranken zu helfen. Sie sind selbst psychisch krank und versuchen vorgeblich anderen zu helfen indem sie sie mit ihren Wahnvorstellungen bekannt machen – tatsächlich geht es um Wahn und Indoktrination. In manchen Situationen sind nicht Kinder sondern Erwachsene die Schwächsten. Das ist dann der Fall, wenn sie mit einer Situation überfordert sind oder Angst haben. Dann sind die Vertreter der Religionen nicht weit um indirekte Missionierung zu betreiben. Zum Beispiel wenn Entlassungen zu befürchten sind, nach großen Autounfällen, Überschwemmungen, Lawinen, Tod. Sie helfen den Menschen, zum Beispiel indem sie ihnen Trost spenden, und indoktrinieren sie im Gegenzug mit ihren religiösen Wahnvorstellungen. Etwas Hilfe gegen Gefolgschaft. Selbst wenn sie helfen, ist häufig der Hintergedanke der Missionierung wesentlich. Sie greifen an, wenn wir verletzlich sind – wenn sie uns besonders anfällig für ihren Wahn wähnen. Sie greifen auch in Momenten an, in denn sie uns vergnügt und entspannt vermuten. Zum Beispiel wenn wir eine Veranstaltung besuchen, bei den genannten Freizeitaktivitäten. Oder zu Hause, an der Tür. Einflussnahme auf und über Politiker, Medien und Wirtschaft ist ein weiteres Betätigungsfeld der Missionierung – Lobbyarbeit.
Der Gipfel der Unverschämtheit ist, dass Religionen vorgeben Gutes zu tun. Das ist so, als würde die Drogenmafia behaupten sie würde den Menschen Gutes tun – tatsächlich macht sie uns abhängig. Religionen geben vor Gutes zu tun, indem sie sich um die Seele kümmern. Die Seele ist ihre kranke Vorstellung der Psyche. Sie kümmern sich tatsächlich um die Psyche. Das, was sie tun nennt man Indoktrination, Psychoterror und Gehirnwäsche. Ebenso wie die Drogenmafia Menschen – je nach Droge – körperlich und geistig abhängig macht, machen Religionen Menschen geistig (psychisch) abhängig. Es gibt drei Unterschiede. Der erste ist, dass die Drogenmafia niemanden zwingt abhängig zu werden – einige Religionen hingegen machen das. Der zweite Unterschied ist, dass die Drogenmafia erst bei Jugendlichen mit der Verführung beginnt – Religionen mit der Missionierung bereits bei Kindern, sogar bei neu geborenen. Der dritte Unterschied ist, dass die Drogenmafia im Allgemeinen gegen die Eltern arbeitet, die versuchen ihre heranwachsenden Kinder zu schützen. Religionen hingegen indoktrinieren gezielt die Eltern, damit sie ihnen helfen ihre Kinder zu missbrauchen. Im Ergebnis sind Religionen schlimmer als die Drogenmafia. Manche Religionen geben vor für den Frieden einzutreten. Tatsächlich sind sie der Krieg. Der Krieg um Macht. Der Krieg um die geistige Abhängigkeit, die Unterwürfigkeit, die Folgsamkeit der Menschen. Sie sind das größte Verbrechen der Menschen. Und sie sind erfolgreich. Denn die Menschen unterwerfen sich ihnen.
Warum ist es Religionen wichtig, immer mehr Anhänger zu gewinnen? Religionen sind mächtig. Ihre Macht ergibt sich aus der Anzahl ihrer Anhänger – aus euch. Je mehr Anhänger eine Religion hat, je mehr Menschen ihr folgen, umso mächtiger ist sie. Denn die Anhänger unterwerfen sich den Religionen und handeln in ihrem Sinne. Haben die Religionen keine Anhänger, sind sie machtlos und ungefährlich. Daher ist Missionierung ein wesentlicher Teil der Religion. Länder, Regionen, Kontinente sind auf diese Weise zum Einflussbereich des einen oder anderen Glaubens geworden. Wir erleben das bis heute. Viele erachten ihre Wahnvorstellungen als die absolute, unfehlbare Wahrheit und versuchen sie weltweit durchzusetzen, allen aufzuzwingen. Um das zu erreichen bedienen sie sich nicht nur Verführung und Fallen, psychischem Druck, sondern auch physischer Gewalt. Sie missionieren uns zwangsweise – zwingen uns, sich ihren Wahnvorstellungen zu unterwerfen. Auch das ist nicht neu. Bei Kindern ist die Zwangsmissionierung, Zwangsbekehrung, durch Eltern, andere Familienmitglieder oder organisierte Religionen an der Tagesordnung. Dass sie das religiöse Erziehung nennen ändert nichts daran, dass es sich um Missionierung, Rekrutierung, Indoktrination, Psychoterror, Gehirnwäsche handelt.
Es sind einfache Heilsversprechungen, mit denen wir gelockt werden. Man verspricht uns die Erfüllung unserer Wünsche: „Macht was wir euch sagen und ihr werdet ein besseres Leben haben.“. Was Unsinn ist. Selbst wenn sich unser Leben verbessern sollte, hat das nichts mit der Anbetung einer Wahnvorstellung zu tun. Bei genauerer Betrachtung sagen sie noch etwas Zusätzliches: „Macht was wir euch sagen, gebt uns euer Geld, dann werdet ihr nach dem Tod ein besseres Leben haben.“. Die Sache mit dem Tod ist wichtig, weil die Religionen dann nicht mehr für falsche Versprechungen verantwortlich gemacht werden können. Denn entgegen anders lautender Propaganda ist noch nie ein Toter lebendig geworden. Die Sache mit dem Geld ist wichtig, weil Glaubensrichtungen, Religionen Geld brauchen. Die Kartenlegerin oder Astrologin braucht es um ihr Leben zu finanzieren. Religionen brauchen es um die Missionierung weiterer Anhänger und die Sicherung und den Ausbau ihrer Macht zu finanzieren. Im Wesentlichen aus dem selben Grund verlangen Staaten Steuern. Bei einer Religion ist die Geldkomponente mehr ausgeprägt, bei einer anderen die Gewaltkomponente, bei einer wieder anderen ist beides nur sehr begrenzt sichtbar – das ist unterschiedlich. Aber der Grundsatz der Machtposition gegenüber anderen ist immer der gleiche. Organisierte Religionen sind Machtapparate. Woher bekommen Religionen Geld? Auch das ist unterschiedlich. Zum Beispiel durch Spenden der Gläubigen. Durch Steuern der Gläubigen. Durch finanzielle Zuwendungen und Steuervorteile der Staaten. Durch Einnahmen aus Kapitalanlagen. Diese Quellen sind bemerkenswert. Jede auf ihre Weise. Die Gläubigen zahlen, damit sie mit Psychoterror unter Kontrolle gehalten, unterdrückt werden und dass man ihre Kinder missbraucht. Das ist Macht. Auch Steuern der Gläubigen und finanzielle Zuwendungen und Steuervorteile der Staaten zeigen die Macht der Religionen. Weil sie auf so viele Menschen, auch Politiker, früher Könige, Sultane, Kaiser, Einfluss haben, haben sie auch Einfluss auf deren Machtapparat. Heute nennt man diese Machtapparate Staaten und die mächtigen Politiker. So treiben die Staaten, genauer die Staatsdiener – veranlasst durch Politiker – Steuern für einige Religionen ein und verteilen andere Steuern und Geldeinnahmen als Zuwendungen, finanzielle Unterstützungen, Zuschüsse an Religionen und deren Organisationen. Außerdem nutzen einige religiöse Organisationen die Arbeitskraft der Gläubigen und Zwangsarbeiter der Staaten – kostenlos. Auf vielfältige Weise unterstützen Staaten Religionen – und damit die größten Verbrecher der Menschheit. Den großen materiellen Reichtum, den einige Religionen auf diese Weise angehäuft haben, haben sie investiert. Ihnen gehören teilweise oder vollständig, direkt oder indirekt viele Immobilien, Zeitungen und Nachrichtenagenturen, Radio- und Fernsehsender, Fernseh- und Filmproduktionsgesellschaften, Internetpräsenzen, Verlage, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Jugendzentren und vieles mehr. Manches dient dazu Geld zu verdienen – vieles auch oder ausschließlich der Missionierung, der Anwerbung, Rekrutierung, der Verbreitung religiöser Propaganda. Manche Religionen verwenden einen Teil des ihnen gegebenen Geldes auch zur Finanzierung von Terroranschlägen. Ihr würdet euch wundern, was alles dem organisierten religiösen Verbrechen gehört und wie oft ihr sie zwangsweise finanziell unterstützt, ohne davon zu wissen.
Firmen, die religiösen Organisationen gehören, stellen mancherorts Ausbildungsmedien, zum Beispiel für Schulen, her – Magazine, Filme, Bücher. In solchen Materialien wird die religiöse Propaganda verbreitet. Oft neben und über die Wissenschaft gestellt, so dass der Anschein entsteht es handele sich um Wissen – statt um Wahnsinn. Solche Materialien werden nicht nur für den Religionsunterricht, sondern auch für andere Fächer hergestellt und verwendet. Auch andere Zielgruppen werden angesprochen. Eltern, Kinder und Jugendliche außerhalb der Schule, auch allgemein Menschen mit Ratgebern. So versuchen die Wahnsinnigen auch noch nicht religiös Indoktrinierte zu erreichen und ihren Wahn noch weiter zu verbreiten. Diese Materialien werden seit Langem von den Religionen und von durch sie Beeinflussten hergestellt und seit Langem in den Schulen verwendet. Dieser Einfluss der Religionen auf Medien, zwecks Verbreitung ihres Wahns und damit Missionierung, ist problematisch. Speziell in der Schule, weil man dort gezwungen wird ein bestimmtes Buch zu nutzen oder einen bestimmten Film an zu sehen. Dann wird religiöse Propaganda gelehrt, so dass man sich gegen den Wahn nur schwer wehren kann. Zum Beispiel in Naturwissenschaften (den Feinden des Wahns), Philosophie (als solche versuchen Religionen ihren Wahn verharmlosend darzustellen) und beim Erlernen der ersten Sprache (lernt man mit der ersten Sprache Wahninhalte bleiben sie wahrscheinlich besonders gut hängen). Das passiert leise, versteckt – daher fällt es nicht sofort auf.
Die organisierten Religionen müssen sich die Arbeit der Missionierung oft nicht selbst machen. Ein religiöser Autor? Schon wird in seinem Werk, Buch, Film oder in der Fernsehserie Religion fälschlicherweise positiv dargestellt. Ein religiöser Journalist macht das Gleiche in seinen Berichten, ein religiöser Lehrer im Schulunterricht, ein religiöser Politiker im Parlament und beim Verfassen von Vorschriften. Und die bereits erwähnten religiösen Eltern missionieren, misshandeln ihre Kinder selbst. Wenn ein Kind – das kaum etwas über seine Umwelt weiß – beginnt Fragen zu stellen und man diese Fragen den Tatsachen entsprechend beantwortet, wird es kaum auf die Idee kommen es gäbe Götter oder Ähnliches, egal wie viele. Die Indoktrination mit kranken religiösen Dogmen durch zahlreiche Glaubensrichtungen und durch die Eltern, Schulen und andere Organisationen sorgen dafür dass auch unschuldige Kinder mit Wahn und daraus abgeleiteten willkürlichen Vorschriften misshandelt werden und aufwachsen – statt mit wissenschaftlichen Tatsachen über unsere Existenz. Es geht darüber hinaus. In jeden Bereich des Lebens haben sich Religion genannte Wahnvorstelllungen eingeschlichen. Drei kurze Beispiele: In der spanischen Sprache ist adiós (span. Dios; Gott, die Kombination mit a ist ein religiöser Wunsch) ein allgemein verwendeter Abschiedsgrß. Der Grund für Sankt, Santo, Santa, San, St., São, Saint und Sainte (lat. sanctus; heilig) in Ortsnamen, zum Beispiel in Sankt Gallen oder São Paulo, ist ebenfalls Religion. Und in mehreren Sprachen ist Oh Gott ein allgemein verwendeter Ausdruck des Entsetzens. Auch von in diesem Zusammenhang frei denkenden Menschen, also Nichtgläubigen.
Politiker in verschiedenen Staaten unterstützen auch andere religiöse Staaten und deren Verbrechen. Mit der Finanzierung von Religionen finanziert jeder von uns das Verbrechen, einschließlich des Krieges, auch in Form des Terrorismus. Wenn wir Waren oder Dienstleistungen aus muslimischem Staaten oder von Muslimen kaufen – zum Beispiel Erdöl, Erdgas, Urlaub, Gemüse – unterstützen wir damit das organisierte Verbrechen, den Islam. Das ist falsch. Man muss etwas weiter denken. Die Druckereien, die religiöse Bücher drucken, und die Händler, die diese und andere religiöse Artikel verkaufen, sind Mittäter und tragen erheblich zur Unterstützung der Missionierung und Indoktrination und damit zur Ausbreitung der Verbrechen bei. Nicht bei ihnen drucken lassen oder kaufen. Und ihr, liebe Drucker und Händler, hört auf das religiöse Verbrechen zu verbreiten und damit zu unterstützen. Wir müssen uns bei unseren Kaufentscheidungen ethisch sinnvoll verhalten. Wir müssen auswählen, wen wir durch Geld für Waren oder Dienstleistungen unterstützen und wen nicht. Das organisierte religiöse Verbrechen zu unterstützen ist falsch.
Lager, in denen fanatische Muslime für den bewaffneten – in ihrem Wahn heiligen – Krieg trainieren sind bekannt. Lager, in denen teils bewaffnete, fanatische Christen für den in ihrem Wahn heiligen Krieg trainieren sind weniger bekannt. Aber es gibt sie. Auch hier missbraucht man Kinder und Jugendliche. Das Gleiche wie bei der Missionierung. Für deren Durchführung sie ebenfalls trainiert und eingesetzt, missbraucht werden. Religiöse Indoktrination, Psychoterror, Gehirnwäsche, Kindesmissbrauch. Diese Trainingslager sind nicht unbedingt nötig, um den so genannten heiligen Krieg zu führen. Die übliche religiöse Indoktrination ist dafür ausreichend. Anleitung und Unterstützung für den Kampf findet man bei religiösen Organisationen, ihren Veröffentlichungen einschließlich den ihnen zugrunde liegenden Büchern, und in Gotteshäusern. Die Duldung oder gar Förderung solcher Einrichtungen, oder ganzer Religionen, fördert den religiösen Wahn und seine Ausbreitung – mit all seinen verbrecherischen Folgen. Viele kritisieren Scientology weil sie sich an die Schwächsten angreifen, weil sie sich totalitärer Indoktrination, Missionierung, Unterdrückung, Gehirnwäsche, Psychoterror, Angst und Zwang bis zu Foltermethoden zum Auf- und Ausbau einer Machtbasis bedienen – zu recht. Aber andere Sekten – auch und insbesondere die, die man Religionen nennt – verhalten sich ebenso. Warum werden Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus und so weiter und deren Anhänger nicht für die im Wesentlichen gleichen Taten und Methoden kritisiert und vor allem daran gehindert? Sie sind ebenso schlimmste Verbrecher.
Macht über die Menschen zu erlangen ist für Glaubensrichtung enorm wichtig. Nur so können sie ihre Macht dauerhaft sichern. Begeben sich Menschen in machtvolle Positionen, zum Beispiel in der Politik, nehmen sie den Einfluss den der Glaube auf sie hat mit. So kommt es dass manche Staaten vollständig einer Religion unterworfen sind. Von anderen Staaten behauptet man sie seien nichtreligiös (säkular). Dennoch finden sich in vielen solcher Staaten religiöse Symbole in staatlichen Einrichtungen. Kinder werden im Religionsunterricht an staatlichen Schulen zwangsweise mit religiösen Wahnvorstellungen indoktriniert. Es gibt staatlich vorgeschriebene religiöse Feiertage. Führende Politiker nehmen in ihrer offiziellen Funktion an religiösen Veranstaltungen teil. Staaten verlangen Steuern im Namen der Religionen. Auch darüber hinaus fließt viel Steuergeld, in Form von Subventionen, von Staaten an Religionen. Staaten befragen das organisierte religiöse Verbrechen zu vielen Dingen, räumen ihm Einfluss ein. An staatlichen Hochschulen/Universitäten lehrt man Religion genannte Wahnvorstellungen und wie man andere indoktriniert, unterdrückt und gefügig macht. Staaten gewähren Religionen Sonderrechte, so dass ihre Verbrechen nicht verfolgt werden. Von wegen säkular – solche Staaten sind religiös. Das ist nur weniger offensichtlich als im Falle der islamischen Scharia – aber letztlich das Gleiche. Die Türkei behauptet laizistisch zu sein (getrennt von der Religion) – auch unzutreffend. Tatsächlich ist der Islam Staatsreligion – ob man es zugibt oder nicht. Das ist deutlich zu erkennen an der islamischen Mondsichel auf der Flagge. Auch an der Bevorzugung des Wahns Islam gegenüber anderem Wahn. Und am Umstand dass es eine Religionsbehörde gibt, die auch in anderen Ländern aktiv ist und die Festigung und Ausbreitung des Wahns vorantreibt. Ein Hinweis auf die mächtige Stellung des Islams in der Türkei ist auch die türkische Mitgliedschaft in der OIC (engl. Organisation of Islamic Cooperation; Organisation für Islamische Zusammenarbeit). Die OIC ist eine islamische Staatenorganisation.
Das indische auf Kasten basierende Gesellschaftssystem baut wesentlich auf Religion auf. In diesem Fall auf dem Hinduismus. Kasten gibt es auch anderswo. Obwohl sie oft nicht Kasten genannt werden. Viele wählen ihren Umgang oder ihren Partner nach den selben Wahnvorstellungen aus. Oder bringen ihn dazu seine Wahnvorstellungen anzupassen. Oder sie übertragen Teile ihrer Wahnvorstellungen auf den Partner oder Angehöre beziehungsweise Nachkommen. Zum Beispiel die bereits erwähnten Genitalverstümmelungen an Jungen und Männern, im Falle dass der dominante Partner Jude oder Muslim ist. Das sind religiöse Kasten. Weniger organisiert: Menschen mit teurer Schulbildung, die aus noblen Gegenden kommen und über mehr als genug finanzielle Mittel verfügen lassen sich selten mit Mitgliedern einer deutlich anderen Schicht ein – und umgekehrt. Auch dass man mit Menschen, mit denen man zu tun hat, reden können will geht in diese Richtung. Man muss die Menschen nicht bewusst nach Intelligenz aussuchen. Sobald sie etwas sagen weiß man, mit wem man etwas zu tun haben möchte und mit wem nicht. Religiöse Kasten, ob so genannt oder nicht, müssen wir bekämpfen. Sie basieren auf Wahn, verursachen Schaden und sind daher schädlich. Die meisten Ressourcen- und alle Herkunftskasten sind Unsinn. Menschen kann man nur nach ihren Taten sinnvoll bewerten – nicht nach ihrer Herkunft oder ihren finanziellen Mitteln. Intelligenz (auch eine Ressource) als Kriterium der Kategorisierung – nicht der Bewertung – ist das einzig Verständliche. Denn auf welcher Grundlage sollte man mit jemandem eine Beziehung eingehen, mit dem man nicht einmal ein sinnvolles Gespräch führen kann?
In einigen Ländern gibt es für Religionen eigene von ihnen selbst geschaffene Rechtssysteme, etwa das Kirchenrecht. Manche Staaten stellen einen Zusammenhang zu ihren Wahnvorstellungen in ihren obersten Vorschriften, die sie allen gegenüber mit Gewalt durchsetzen, her. Oder sie schreiben ihre Unterwerfungsbekundungen unter einen eingebildeten Gott auf Geld und berufen sich in ihren Handlungen auf Wahnvorstellungen, die sie Religion nennen. Auch religiöse Zeremonien im Rahmen politischer Ereignisse zeigen die Macht der Religionen und ihres Wahns deutlich. Manche bezeichnen eine bestimmte Religion als Staatsreligion. Religionen und Staaten sind unterschiedliche Formen des organisierten Verbrechens. Gegenseitige Nähe vergrößert ihre Macht. In der äußersten Form der Annäherung zwischen mächtigen Politikern und mächtigen Religionen werden beide eins. Die Folge sind Staaten, in denen nicht die Vorschriften der Machtgierigen (Politiker) sondern die der machtgierigen Wahnsinnigen (Religiöse) durch Staatsdiener mit Gewalt durchgesetzt werden. Der Staat ist dann nur noch eine Organisationsform der Religion. So sind Ableitungen aus den Wahnvorstellungen mancherorts nach der Ansicht der Mächtigen geltendes Recht – wie die islamische Scharia. Die jüdische Version der Scharia heißt Halacha. Und aus Rabbinern bestehende Gerichte fällen ebenso Urteile auf der Grundlage von Wahnvorstellungen, wie es Schariagerichte machen. Eine Variante ist die Vermischung von Herrscher und Göttereinbildungen. Zum Beispiel früher in Ägypten oder bis heute in Japan, wo der Tennō (Himmlischer Herrscher) sich für einen Nachfahren der Sonnengöttin Amaterasu, und damit selbst für einen Gott oder mindestens Halbgott, hält. Der heutige Kaiser nimmt das angeblich nicht mehr so wörtlich – es würde ihm kaum jemand glauben wenn er es öffentlich täte. An seinem Titel und an dem Machtanspruch, die auch aus der erfundenen göttlichen Abstammung herrühren, hält er jedoch fest.
Die Macht des Glaubens reicht so weit, dass die Staaten die Religionen nicht nur unterstützen sondern auch gegen die mit Zensur und Strafen vorgehen, die die Religion und ihre Verbrechen kritisieren. Sie interpretieren die Kritik, Tatsachen, die ihre Machtposition gefährden, als angebliche Beleidigung (religiös gesprochen als gotteslästerlich) oder Ähnliches und bestrafen sie. Auch nach Meinung der Religionen unsittliche Äußerungen oder gar Taten, im Allgemeinen unsere natürliche Sexualität betreffend, sind mitunter verboten und werden bestraft. Religiöse Zensur und das Recht des Stärkeren. Religionen nehmen damit Einfluss auf das, was wir sehen dürfen. Versteckt, verhindert, verboten wird das, was dem eigenen Wahn widerspricht und dadurch ihre Macht gefährden könnte. Staaten machen das auch um ihre eigene Macht zu sichern. Mehr dazu unter „Freiheit und Selbstbestimmung“ beim Thema Zensur. Wer denkt so etwas gab es nur früher irrt. Filme werden zensiert, so dass nackte Stauen geschlechtslos werden. Bilder lebender Menschen werden zensiert, weil man ein wenig mehr Haut als nur die Arme und Beine sehen kann. Es sind die Religionen, die Probleme mit dem Fluchen und mit Nacktheit, dem Natürlichsten der Welt, selbst auf Bildern und bei Statuen – und auch mit einigen anderen Dingen und deren Nennung – haben. So regten sich religiöse Eltern über Harry Potter als Lektüre im Schulunterricht auf, weil dieser nicht zu ihrem religiösen Wahn passt. Häufig sind es nicht die organisierten Religionen selbst – in diesem Fall weniger deutlich als die Eltern – sondern die von ihnen religiös Indoktrinierten. Das ist besonders große Macht, wenn man sie nicht einmal mehr selbst ausüben muss. Wenige Beispiele von vielen.
Politische Macht folgt auch aus wirtschaftlicher Macht. Die Politiker der Welt haben, durch eine falsche Energiepolitik und einen fehlenden sinnvollen ethischen Wegweiser, über Jahrzehnte sehr viel Geld in islamische Staaten geleitet – gegen Erdöl. Sie tun es noch heute. Dadurch wurden die islamischen Staaten, und damit der Islam, wirtschaftlich mächtig. Nun müssen die, die sinnvolle Ethik mit Füßen treten und mit solchen Menschen Geschäfte machten und machen zunehmend deren verbrecherische Vorschriften befolgen. Denn sie wollen ihr Erdöl, ihr Erdgas, ihr Geld oder alles drei. Das bekommen sie manchmal nur, wenn sie sich ein Stück weit ihrem Wahn unterwerfen.
Es gibt Vorschriften, Staaten nennen sie Gesetze, gegen die Verbrechen der Religionen. Vorschriften unter anderem gegen Bevormundung, Unterdrückung, körperliche Schäden. Teilweise sind es ihre höchsten Vorschriften, manchmal Menschenrechte genannt. Nach diesen und anderen Vorschriften ordnen selbst die heutigen Machthaber die Taten von Religionen als Verbrechen ein – zu recht. Unternommen wird gegen die Verbrechen der Religionen dennoch in den meisten Fällen nichts. Denn dazu sind die Religionen zu mächtig. Die Macht des Glaubens, der Glaubensrichtungen, die sich Religionen nennen, ist riesig. Oberreligiöse haben die machtvollsten Positionen auf unserem Planeten inne. Und sie verursachen damit den meisten Schaden, das größte Leid. Das Recht des Stärkeren. Aufgrund dieser Macht regieren Politiker teilweise im Rahmen ihrer eigenen religiösen Wahnvorstellungen, teilweise in Zusammenarbeit mit den Religionen oder aufgrund ihres anderweitigen Einflusses – letztlich im Sinne der Religionen. Das hat zur Folge dass andere Vorschriften die Religionen vor Strafe für ihre Verbrechen schützen – oder dass ihre Verbrechen, trotz verbietender Vorschriften, ignoriert werden. Verhindert werden die Verbrechen der Religionen unter diesen Bedingungen nicht. Dinge, die bei jedem anderen als Störung der Ruhe angesehen würden, sind Religionen unsinnigerweise erlaubt. Zum Beispiel das Geschrei des Muezzins oder das Läuten von Glocken. Dinge, die man bei vielen anderen zu verhindern versuchen und wenn das nicht gelänge zumindest teilweise bestrafen würde, können Religionen ungehindert machen: Unterdrückung, Terror und Psychoterror. Auch die unsinnigen Genitalverstümmelungen an Jungen, beschönigend Beschneidungen genannt. In zahlreichen Ländern sind sie verboten. Durch verschiedene Vorschriften, in jedem Fall durch Vorschriften gegen die Schädigung des Körpers oder anderweitig des Menschen. Dennoch werden sie straflos akzeptiert und nicht verhindert. Selbst wenn Vorschriften gegen Verbrechen auf Taten im Namen des religiösen Wahns angewendet werden, werden die Täter oft geschützt. Tötungen aus angeblicher Ehre zum Beispiel. Mit Ehre hat das nichts zu tun. Eine weibliche Familienangehörige verhält sich nicht so, wie der islamische Wahn es vorschreibt. Beispielsweise indem sie sich erlaubt ihr Leben ein wenig nach ihrem eigenen Willen zu gestalten. Also üben sie noch mehr Terror aus als im Rahmen der Religion ohnehin, Psychoterror, körperliche Gewalt – oder sie töten sie. Die Strafen sind, mit Hinweis auf ihren Wahn, oft milde. Dieses Recht auf weitgehend ungehinderte und ungestrafte Durchführung von Verbrechen gewähren Staaten zwei Formen des organisierten Verbrechens. Einer oder mehreren Religionen und sich selbst. Sich selbst weil Politiker sich nicht bestrafen oder an der Machtausübung hindern wollen, indem sie ihre eigenen Verbrechen verfolgen. Den Religionen weil sie in verschiedener Hinsicht eine größere Machtposition als Politiker erreicht haben und Politiker, selbst wenn sie nicht selbst gläubig sind und das wollten, Angst haben sich gegen sie zu stellen – vor allem Angst um ihre Macht. Was würde passieren wenn wir sagten, dass unsere Religion verbiete mit den Verbrechern zusammenzuarbeiten – und wenn wir daher jede Zusammenarbeit mit dem und Unterwerfung unter den Staat ablehnten? Was wenn wir sagten dass unsere Religion Freiheit fordert? Würden die Staaten uns und unsere vorgebliche Religion dann auch schützen? Kaum – denn anders als der Schutz der anderen Religionen würde das ihre Macht gefährden. In Schweden wurde das als Religion formulierte Kopieren und Weitergeben von Informationen, was offensichtlich das sonst teilweise verfolgte Tauschen von Dateien über das Internet einschließt, als Glaubensgemeinschaft anerkannt. Wohin das führen wird ist unklar. Die Macht des schwedischen Staats gefährdet es zumindest nicht. Religionen vermeiden es häufig die Macht der Staaten zu gefährden, sie verbinden sie lieber mit ihrer eigenen. So verhindern sie, dass der Staat sie bekämpft und vergrößern gleichzeitig ihre Macht. Was umgekehrt offenbar genauso gilt – ein weitgehender Nichtangriffspakt. Daher sind Religionen mit Staaten auf vielfältige Weise verbunden. Ich werde euch nicht auffordern, staatliche Vorschriften durchzusetzen. Im weiteren Verlauf dieses Buchs wird deutlich werden warum nicht. Es wäre auch sinnlos, weil manche Vorschriften die Religionen vor Verfolgung wegen ihrer Verbrechen schützen. Aber ich fordere euch auf, die Ansprüche der empfindungsfähigen Lebewesen durchzusetzen. Sie sind ungefähr das, was ihr als Menschenrechte kennt – nur ohne unsinnige Ausnahmen. Setzen wir die Ansprüche der empfindungsfähigen Lebewesen durch. Machen wir die Welt ein kleines Stück besser – jetzt. Dann wird Glaube weitgehend und werden Religionen vollständig aufhören zu existieren. Denn wenn wir uns und unsere Kinder schützen, können Religionen keinen Nachwuchs rekrutieren. Ihr Wahn wird aussterben. Und in der Zwischenzeit werden die Täter von weiteren Taten ab gehalten und für bisherige Taten bestraft. Wer etwas kaputt macht, muss Verantwortung dafür übernehmen und es ersetzen. Das ist gerecht. Wer in seinem Wahn jemanden schädigt muss dafür ebenfalls Verantwortung übernehmen, Wiedergutmachung leisten und bestraft werden. Auch das ist gerecht. Den Wahn, die Beeinträchtigung des klaren Denkens, als Ausrede zu benutzen, zu behaupten man sei nicht verantwortlich, ist inakzeptabel und falsch.
Ob es sinnvoll ist Religionen zu verbieten, bis die Menschen selbst bemerkt haben dass es sich dabei um Erklärungsversuche dessen was sie nicht wissen und nicht verstehen, um Märchen, Phantasie, Lügen, im Ergebnis um Wahnvorstellungen handelt? Oft eingesetzt um Macht über uns auszuüben, uns den Willen eines anderen aufzuzwingen. Sicher ist es das. Denn wir können sinnvollerweise nicht warten bis die Menschen von selbst darauf kommen. Das verhindert bei vielen ihr Wahn und die Macht der Religionen. Wir können sie aufklären. Wir können sie über die Tatsachen, die Realität informieren. Aber es wird lange, sehr lange dauern, bis sie es verstehen und die Religionen selbst abschaffen. Es hat bereits tausende Jahre gedauert und nicht zum Erfolg geführt. Bis die Wahnsinnigen es verstehen, wenn sie es überhaupt können, würde weiterhin viel Leid im Namen der Religionen geschehen – Unterdrückung, Bevormundung, Beeinflussung, Indoktrination, Angst, Terror, Kriege, Verstümmelungen, riesiges Leid – das dürfen wir nicht zulassen. Daher brauchen wir unbedingt ein Verbot der Religionen und müssen sie im zweiten Schritt abschaffen. Staaten verbieten Bücher. Häufig aus inakzeptablen Gründen, zum Beispiel um die freie Meinungsäußerung zu verhindern oder die Machtposition von Politikern nicht zu gefährden. Warum werden Bücher nicht verboten, die unermessliches Leid verursacht haben und jeden Tag weiterhin und erneut verursachen? Warum sind Koran, Bibel, Tanach und ähnliche Machwerke nicht verboten? Warum sind die Machtsymbole des größten organisierten Verbrechens, das christliche Kreuz, der jüdische Davidstern oder die islamische Mondsichel nicht verboten? Unter ihnen wurde wahrscheinlich noch mehr Leid verursacht als unter allen Symbolen des organisierten Staatsverbrechens zusammen. Man verbietet Vereinigungen, Parteien, die dem einen oder anderen Staat nicht gefallen. Selten weil sie für uns gefährlich wären. Warum verbietet man nicht Organisationen, die seit tausenden Jahren, und jeden Tag erneut, für Indoktrination, Psychoterror, Gehirnwäsche, Bevormundung, Unterdrückung, Leid und Kindesmissbrauch verantwortlich sind? Warum verbietet man nicht Religionen? Der Grund ist einfach. Sie sind zu mächtig. Ihre Macht reicht bis zu denen, die sie verbieten könnten. Also müssen wir selbst für unsere Freiheit kämpfen. Wir müssen uns von Religionen und ihren Verbrechen befreien. Jetzt. Es ist höchste Zeit.
Hört auf damit, anderen zu schaden. Nur das verlange ich von euch. Gegen Ende dieses Buchs schlage ich eine Regel vor, deren Einhaltung jedem selbstverständlich sein sollte und deren Durchsetzung uns vor Schaden bewahren wird. Eine Regel die besser ist als jede staatliche Vorschrift einschließlich der politisch manipulierten Menschenrechtsdefinitionen. Sie ist sogar besser als die Ansprüche der empfindungsfähigen Lebewesen.
Kultur und Religion sind Ausreden um schlimmste Verbrechen zu begehen. Dass man das Wort Religion mit dem Wort Freiheit zu Religionsfreiheit verbindet, um vorzutäuschen dass es sich um etwas Gutes handelt, macht es noch schlimmer. Religionsfreiheit ist ein völlig falscher Begriff. Religion hat nichts mit Freiheit zu tun. Religion ist die Indoktrination, Bevormundung und Unterdrückung anderer auf der Basis der eigenen Wahnvorstellungen. Oft mit psychischer oder physischer Gewalt. Religiöse, Gläubige sind Diener der Religion, Sklaven des Glaubens. Korrekt müsste es Verbrechensfreiheit heißen – die Freiheit ungehindert und ungestraft schwerste Verbrechen zu begehen. Das Verbrechen des Glaubens, das Verbrechen Religion, sowohl insgesamt als auch in Teilen, wird auch als Brauch und Kultur bezeichnet. Kultur ist alles das, was mehrere Kultur nennen – ein Wort, mehr nicht. Ein Schutz der Kultur, insbesondere wenn andere dabei zu Schaden kommen, darf nicht bestehen. Denn dass etwas von mehreren als Kultur angesehen wird, bedeutet nicht dass es richtig ist. Brauch bedeutet dass es seit Langem gemacht wird, also eine Gewohnheit ist. Aus dem Zeitraum oder der Häufigkeit in dem/der etwas stattfindet kann man korrekterweise kein Recht ableiten. Vergleicht zum Beispiel das Hantieren an den Geschlechtsorganen, oder was auch immer sie genau machen, unserer Kinder durch Oberreligiöse (das wird, wenn es bekannt wird, als sexueller Missbrauch verfolgt) mit dem Verstümmeln der Geschlechtsorgane unserer Kinder (das wird, zumindest bei männlichen Kindern, nicht verfolgt). Warum werden Genitalverstümmelungen nicht verfolgt, während beispielsweise das Hantieren an den Geschlechtsorganen verfolgt wird? Weil Religionen es geschafft haben, dass das Verstümmeln des Penis als Kultur, religiöser, also wahnsinniger, Brauch angesehen wird. Folglich müssten die Religionen nur das Hantieren an den Geschlechtsorganen unserer Kinder ebenfalls als Kultur oder Brauch bezeichnen um sich vor Strafe zu schützen. Denn es wird seit Langem und immer wieder gemacht und ist damit eine Gewohnheit, ein Brauch – und Kultur kann man alles nennen. Das ist unsinnig. Tradition als Argument für die Durchführung von Verbrechen ist der gleiche Unsinn, das ist die Weitergabe zum Beispiel eines Brauchs. Kultur, Brauch, Tradition können keine akzeptablen Ausreden für Verbrechen sein. Was geschähe, wenn jemand behauptete dass Vergewaltigungen zu seiner Kultur gehörten und jede Kritik an seiner Tat zurückwiese? Vermutlich würden Politiker argumentieren, dass Vergewaltigungen gegen ihre Vorschriften verstoßen. Genitalverstümmelungen verstoßen in vielen Staaten auch gegen ihre Vorschriften, teilweise sogar gegen ihre höchsten – Politiker dulden oder unterstützen sie trotzdem. Zumindest an Jungen. Bei Mädchen wird häufiger etwas gegen dieses Verbrechen unternommen. Selbst einige Wahnsinnige hat man inzwischen dazu gebracht, sich gegen Genitalverstümmelungen an Mädchen und Frauen zu wenden. Obwohl es besser gewesen wäre sie für ihre Verbrechen gerecht zu bestrafen, statt sich mit ihnen zu unterhalten. Dennoch, das zeigt dass es möglich ist den Wahn auch in diesem Bereich anzupassen und seine negativen Auswirkungen ein Stück abzumildern. Wir müssen den Kampf gegen die schlimmsten Verbrechen fortsetzen. Und wir müssen aufhören Genitalverstümmelungen unterschiedlich zu behandeln. Sie sind ein schlimmes Verbrechen – egal bei welchem Geschlecht. Ständig rufen Frauen nach Gleichberechtigung – was sie meinen ist Gleichbehandlung. Sie haben recht. Aber auch Männer und männliche Kinder müssen gleichbehandelt werden. Nicht Genitalverstümmelungen bei Frauen und weiblichen Kindern bekämpfen und bei Männern und männlichen Kindern erlauben, gar fordern oder akzeptierend wegsehen. Sicher ist: sexuellen Missbrauch, schlimmste Verbrechen kann man nicht als schützenswerten Brauch und nicht als schützenswerte Kultur bezeichnen – auch dann nicht wenn es Tradition ist. Und auch alles andere, worauf Religionen basieren nicht: Lügen, Indoktrination, Gehirnwäsche, Psychoterror. Kultur, Brauch, Glaube, Religion und Religionsfreiheit sind Deutungsrahmen, innerhalb derer der Religion genannte Wahn und seine Verbrechen versteckt werden.
Menschen werden zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen obwohl sie keine Gefahr für andere darstellen. Zum Beispiel weil sie sich töten wollten. Sie wollten ihrem Eigentum, ihrem Leben, ein Ende setzen. Das geht niemanden etwas an, denn es wäre keinem anderen geschadet worden. Trotzdem mischt man sich ein. Was ist mit den wirklich psychisch kranken Verbrechern, die anderen schaden – was ist mit den unbelehrbaren Religiösen? Bei ihnen wäre eine zwangsweise Einweisung angemessen, um Unschuldige vor Schaden zu bewahren. Zwangsweise Behandlung ist falsch, dazu komme ich später in anderem Zusammenhang. Aber werden sie eingewiesen? Nein. Werden sie daran gehindert anderen weiter zu schaden? Nein. Werden sie für ihre Verbrechen gerecht bestraft? Nein. Erhalten ihre Opfer, soweit das angesichts der schweren Verbrechen möglich ist, Wiedergutmachung? Zumindest Linderung? Nein. Warum nicht? Weil die Macht der Religiös-Wahnsinnigen so groß ist dass ihre Wahnvorstellungen Glaube oder Religion, Kultur oder Brauch genannt und geschützt werden. Egal wie sehr andere darunter leiden. Egal wie sehr andere Schaden nehmen. Das ist falsch, das müssen wir ändern. Wir müssen das Leid, die Bevormundung und Unterdrückung beenden, statt weiter zuzusehen.
Es ist falsch Lebewesen, hier geht es um uns Menschen, nach ihrer Hautfarbe, nach ihren finanziellen Mitteln oder ihren Umgangsformen zu bewerten. Es ist falsch Menschen nach ihrer Herkunft zu bewerten. Es ist falsch Menschen nach ihrer Körperform zu bewerten. Es ist falsch Menschen nach ihrer Intelligenz zu bewerten. Ich werte Menschen nach ihren Taten. Nach ihrem Charakter. Und wer keine Freiheit zulässt, wer andere misshandelt, ihnen vorschreibt was sie zu glauben, zu tun und sein zu lassen haben, wer Terror, Psychoterror und Gehirnwäsche zur Indoktrination anwendet – wer uns Menschen Leid zufügt, uns bevormundet und unterdrückt – den bewerte ich negativ. Und ihr solltet solche Menschen ebenso negativ bewerten und bekämpfen.
Bitte, liebe Gläubigen: denkt intensiv, in Ruhe und ehrlich darüber nach was ihr macht. Überlegt welchen Sinn es haben soll, sich vor Statuen zu verbeugen. Denkt darüber nach welchen Sinn die zahlreichen Vorschriften, Bevormundungen, Unterdrückungen, Misshandlungen und all das, was im Namen des Glaubens, der Religion geschieht, haben soll. Wenn ihr gesunden Menschenverstand besitzt und psychisch einigermaßen gesund seid werdet ihr erkennen, wie unsinnig das alles ist. Erkennt ihr es nicht, seid ihr dem Wahn erlegen und braucht Hilfe.
Gut und schlecht – das lässt sich leicht einteilen. Es gibt Grauzonen. Aber diese werden viel zu weit gefasst und viel zu oft als Begründung um wegzusehen benutzt. Vielleicht aus Bequemlichkeit. Weil wenn man etwas als schlecht erkennt und auch so nennt, muss man etwas dagegen unternehmen. Nennt man es eine Grauzone kann man es ignorieren. Grauzonen werden auch benutzt um Schlechtes argumentativ zu verstecken. Die Religionsfreiheit ist so eine falsche Grauzone, unter deren Deckmantel die schlimmsten Verbrechen geschehen. Die Unterdrückung der Frau, die Unterdrückung des freien Willens, die Beschneidung von Mädchen und Jungen, Kriege, Tötungen, Folter, Terror und Psychoterror, Bevormundung, riesiges Leid. Schafft diese falschen Grauzonen ab. Schafft das Böse ab. Schafft das Schlechte ab. Schafft den Glauben ab. Schafft die Religionen ab. Alle – ohne Ausnahme. Nur so können wir unsere Kinder, uns selbst und andere schützen.
Wir dürfen keine Rücksicht auf Religion nehmen. Denn Religion ist ein Verbrechen – das Schlimmste das wir kennen. Religion zu tolerieren, auch teilweise, bedeutet schwerste Verbrechen zu tolerieren. Auf religiöse Gefühle Rücksicht zu nehmen ist falsch. Es bedeutet Rücksicht auf Wahn und schwerste Verbrechen zu nehmen. Das ist so als würde man Rücksicht auf die Gefühle eines Vergewaltigers nehmen und ihn weiter vergewaltigen lassen – ohne sein Opfer zu schützen. Wir müssen dem Verbrechen Religion Einhalt gebieten, statt es weiter stillschweigend zu dulden.
Glaube bedeutet Unfreiheit. Doch wir brauchen Freiheit – das ist unser natürlicher Zustand. Religion ist das Gegenteil von Freiheit. Ohne Glaube, ohne Religion ginge es uns besser – wir wären frei. Noch nicht frei von Staaten, dazu später mehr, aber zumindest frei von Religionen. Reißt Moscheen, Kirchen, Synagogen, Klöster und Tempel, alle Orte der Wahnausübung nieder. Lasst nur wenige aus architektonischen Gründen oder als Mahnmal wegen der Verbrechen der Religionen stehen. Reißt religiöse Symbole von den Wänden, Hälsen und aus dem Boden. Nehmt dem Glauben, vor allem den Religionen, ihren Einfluss und ihre Wertgegenstände, damit sie sie nicht nutzen können um ihre Macht zu behalten oder neue Macht zu erlangen. Bestraft gerechterweise die Täter, schützt die Opfer und hört auf euch ihnen zu unterwerfen – nehmt ihnen damit ihre negativ genutzte Macht. Befreit euch – uns alle – von Bevormundung, Leid und Unterdrückung. Schafft jede Art von Glaube und Religion ab. Kämpft für unsere Selbstbestimmung. Kämpft für unsere Freiheit!
Glaube ist ein Mittel um sich Dinge scheinbar zu erklären, die man nicht versteht. Glaube ist ein Mittel um Macht über andere auszuüben. Glaube ist ein Mittel um sich vor der Wirklichkeit zu verstecken. Glaube ist ein Mittel um keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Glaube ist eine psychische Krankheit. Glaube ist Wahnsinn. Es geht um Religion – aber nicht nur. Glaube trägt auch viele andere Namen. Aberglaube, Mystik, Glücksbringer, Astrologie und einiges mehr.
Würden die Menschen die Wahnvorstellung haben eine große Seifenblase namens Plopp existiere, und sie müssten sie anbeten, bestünde kein Zweifel darüber dass sie wahnsinnig sind. Nennen sie ihre Wahnvorstellung aber einen Gott, oder mehrere, das Ganze Glaube oder Religion, leugnet ihr dass es sich um Wahn handelt. Das ist Unsinn. Es gibt, abgesehen von Machtinteressen und Wahn (Verleugnung), keinen Grund den einen Wahn korrekt Wahn zu nennen und den anderen Wahn nicht als solchen zu bezeichnen. Glaube, Religion ist ebenso krank, es ist ebenso Wahn. Egal wie man die Wahnvorstellung, oder das ganze Wahngebilde, nennt.
Vom gesunden Menschenverstand abgesehen, müssen wir uns nur an sehen wie der Glaube und die Religionen zu Stande kamen. Wenn wir wissen wie und warum Glaube allgemein und Religion speziell entstanden und wer beides geschaffen hat, dann wissen wir worum es sich handelt. Beides entstand aus fehlendem Wissen, aus unzureichenden Erklärungsversuchen, aus Phantasie, Lügen und Märchen. Geschaffen haben das wir Menschen. Durch das Festhalten daran, entgegen der Tatsachen, die Realität verleugnend, ist Wahnsinn daraus geworden. Wahn lässt sich psychologisch erklären. Glaube, auch in Form von Religion, ist damit wissenschaftlich erfassbar. Es handelt sich um Wahn, eine inhaltliche Denkstörung.
Die Auswirkungen des Glaubens, vor allem in Form von Religion, sind Unfreiheit und zahlreiche schwere Verbrechen. Bevormundung, Unterdrückung und Leid in offen oder versteckt erzwungener Art: Indoktrination, Unterwerfung unter den Willen anderer, Verschleierungen, Tötungen, Folter, Zwangsehen, beschönigend Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen. Physische Gewalt, psychische Gewalt, Kindesmisshandlung. Gewalt ist wesentlicher Bestandteil der Religion, teils offensichtlich, manchmal weniger sichtbar – aber immer vorhanden. Religionen sind eine Form des organisierten Verbrechens. Täter sind alle Gläubigen. Nicht nur die obersten. Nicht nur die die man Fanatiker, Islamisten, Fundamentalisten, Ultraorthodoxe oder Extremisten nennt. Alle Gläubigen berufen sich auf ihren Wahn und sie alle sind, gemessen an ihren Taten, Schwerverbrecher.
Es geht um Macht. Macht des Wahns Religion über uns Menschen. Je mehr Anhänger eine Religion hat, umso größer ist ihr Einfluss, desto mehr Macht hat sie. Deswegen versuchen sie so viele Menschen wie möglich mit ihrem Wahn zu infizieren. Die Methode der Indoktrination ist teils Belohnung, teils Drohung und Zwang. Kinder sind das bevorzugte Ziel der Religionen. Denn sie sind leicht beeinflussbar. Und haben sie die Kinder unter ihre Kontrolle gebracht ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass sie ihnen auch als Erwachsene folgen, sich ihnen unterwerfen werden. Auch deren Kinder werden dann in den Wahn hineingezogen. Die Indoktrination, Missionierung unserer Kinder geschieht durch die dem Wahn erlegenen Eltern in Form religiöser Erziehung – Psychoterror. Oder durch die organisierten Religionen selbst, zum Beispiel im Religionsunterricht. Auch mit Verführung, mit Spiel und Spaß, mit Freizeitangeboten. Und durch die, manchmal unauffällige, Verbreitung religiösen Wahns in den Medien. Auch in solchen, die in Schulen in verschiedenen Fächern verwendet werden. Und, dann sowohl auf Kinder als auch auf Erwachsene zielend, mit Hilfe. Der Wahn wird, um einen guten Eindruck zu erzeugen und dadurch Bereitschaft zu folgen zu schaffen, durch Hilfe getarnt.
Der so erreichte offene und versteckte Einfluss der Religionen ist riesig. Auch auf einen anderen Machtapparat, den Staat. Das ist für sie von großem Vorteil. Weil Staaten Religionen dadurch finanzieren und auch sonst unterstützen. Ihr Einfluss geht so weit dass Religion genannte Wahnvorstellungen, und sich daraus ergebende Verbrechen, von Staaten mit ihren Vorschriften vor Strafe, sogar vor Kritik, geschützt werden. Bestraft werden nicht die Verbrecher, sondern die Kritiker. Obwohl es staatliche Vorschriften gegen die Verbrechen der Religionen gibt. Auch gegen die Verbrechen der Staaten. Aber sie gewähren sich und den Religionen Ausnahmen davon. Kann es uns wundern dass die einen organisierten Verbrecher, Politiker mit ihren Staaten, die anderen organisierten Verbrecher, Religionen mit ihren Gläubigen, schützen? Verbrecher halten zusammen. Tatsächlich sind viele Staaten religiös, auch wenn sie behaupten das nicht zu sein.
Auch als Brauch oder Kultur werden Glaube und Religion, schwerste Verbrechen, bezeichnet. Damit gelten sie auch außerhalb staatlicher Vorschriften unsinnigerweise als schützenswert. Schlimmste Verbrechen geschehen auf diese Weise und werden so, ebenso wie die Täter, gedeckt. Nichts was Kultur, Brauch oder Tradition genannt wird, was also eine bestimmte Bezeichnung trägt oder seit Langem gemacht wird, verdient Schutz. Wenn etwas schlecht ist, ist es schlecht – egal wie man es nennt, egal seit wann es gemacht wird. Auf der einen Seite verfolgt man, zu recht, Verbrecher. Zum Beispiel wegen Misshandlung oder Verletzung des Körpers. Auf der anderen Seite sieht man bei den gleichen Verbrechen weg oder unterstützt sie sogar, wenn die Täter sich auf Wahnvorstellungen – die sie Religion nennen – und auf Brauch oder Kultur berufen. Das ist falsch.
Häufig hört man: „Ja, Verbrechen … aber es ist doch seine Religion.“. Nein – Wir dürfen diese Verbrechen nicht dulden. Das Wegsehen bei schwersten Verbrechen, die unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit verübt werden, ist falsch. Hinter dem Begriff Religionsfreiheit versteckt sich das den Religiös-Wahnsinnigen von Staaten eingeräumte Recht schlimmste Verbrechen ungestraft und ungehindert zu begehen – Verbrechensfreiheit für bestimmte Wahnsinnige, Gläubige und ihren Machtapparat Religion. Wir dürfen keine Rücksicht auf Verbrecher nehmen, die sich hinter ihren Wahnvorstellungen verstecken. Sie haben sich schwerster Verbrechen schuldig gemacht, dafür müssen sie gerechterweise bestraft werden. Mögliche zukünftige Opfer müssen geschützt werden, indem wir die Täter von weiteren Verbrechen ab halten. Ihre Opfer müssen Wiedergutmachung oder Linderung erhalten. Das erreichen wir durch die Abschaffung der Ursache der Verbrechen. Durch die Abschaffung des Glaubens, der Religion.
Wer frei und selbstbestimmt leben will muss sich gegen jede Art von Glaube stellen. Denn Glaube, Religion ist Unfreiheit und Bevormundung. Unglaube ist Freiheit. Es geht nicht um Gegenmissionierung – den Versuch einen Wahn durch einen anderen zu ersetzen. Es geht darum dem Wahnsinn und dem durch ihn verursachten Leid ein Ende zu bereiten und den Tatsachen, der Wirklichkeit, der Realität Gehör zu verschaffen. Es geht darum die Augen zu öffnen, statt sie sich von Wahnsinnigen weiter zuhalten zu lassen.
Glaube ist Wahnsinn. Egal welche Art von Glaube. Eine Krankheit. Eine äußerst gefährliche. Andere Sekten verurteilen wir, weil sie Menschen, sogar weitgehend schutzlose Kinder, in ihrem Sinne beeinflussen und ihnen schaden. Über ihre Missionierungsbemühungen regen wir uns auf. Aber bei den Muslimen, bei den Juden, bei den Christen, bei den Buddhisten und den Daoisten, bei den Hindus, bei den Anhängern von Naturreligionen und bei vielen anderen, letztlich alle ebenfalls Sekten, tun wir das nicht. Sie lassen wir ihre Wahnvorstellungen ausleben und anderen großen Schaden damit zufügen. Sie lassen wir Menschen beeinflussen, ihnen Vorschriften machen, sie unterdrücken und verstümmeln. Welch ein Unsinn. Ihr alle, ihr Gläubigen, seid mitverantwortlich. Denn ihr gebt den psychisch kranken Gläubigen und Religiösen die Macht, die sie für die Durchführung ihrer Verbrechen brauchen – indem ihr euch ihnen unterwerft. Und ihr seid selbst Verbrecher, wenn ihr eure Kinder indoktriniert, den Wahn weiter verbreitet. Auch wir alle sind mitschuldig, die wir tatenlos zusehen, statt uns zu erheben und dem Leid ein Ende zu bereiten. Wollt ihr Bevormundung, Unterdrückung und Misshandlung unterstützen? Nein? Dann hört auf damit! Seht nicht weiter tatenlos zu – handelt. Schützt die Wahnsinnigen und ihre Verbrechen nicht weiter, bekämpft sie und haltet sie von ihren Verbrechen ab. Finanziert sie nicht länger, nehmt ihnen ihren Besitz – und auch damit ihre Macht. Zieht sie zur Verantwortung für ihre Taten. Unterwerft euch den Religionen nicht. Wendet euch vom Glauben, von den Religionen ab. Nehmt Hilfe in Anspruch, wenn nötig. Es gibt ungläubige Psychotherapeuten. Schafft den Glauben, schafft vor allem die Religionen ab. Entscheidet euch damit für ein unbeschadetes, selbstbestimmtes Leben in Freiheit.
Freiheit und Selbstbestimmung sind unsere höchsten Güter. Sie sind kein Recht, dass uns ein selbst ernannter Staat gnädigerweise gewähren muss. Wir leben, wir sind empfindungsfähige Wesen, also ist es an uns zu bestimmen was mit uns geschehen soll. Ob wir unsere Entscheidungen unbewusst treffen oder bewusst. Ob wir überhaupt selbst entscheiden können oder ob unser Gehirn das im Rahmen der Gegebenheiten ohne unser Zutun macht. Wesentlich ist, dass uns niemand unsere Freiheit nehmen und über uns bestimmen darf. Über uns selbst zu bestimmen, frei zu sein, ist unser natürlicher Zustand. Unsere Freiheit und Selbstbestimmung zu verletzen ist unnatürlich. Man darf uns unsere Freiheit nicht nehmen – weder teilweise noch vollständig – es sei denn wir schaden anderen. Dennoch werden uns unsere Freiheit und unsere Möglichkeit selbst zu bestimmen genommen. Ohne ausreichenden Grund, jeden Tag, offensichtlich viel mehr als viele wissen – und immer mehr. Die bereits ausführlich besprochenen Religionen sind eine Quelle dieser Unfreiheit. Unternehmen, aber vor allem Staaten – Form gewordene Machtansprüche – sind weitere.
Informationen über uns werden an vielen Stellen von vielen Menschen gesammelt und missbraucht. Von Menschen in Unternehmen und in Staaten – auch über das Internet. Cookies, Flash Cookies (Local Shared Objects, LSO), DOM Storage (auch missverständlich Web Storage genannt) und Trackingpixel (unter anderem auch Web beacon oder Web bug genannt) gestatten es uns über den Browser auszuspionieren. Wiedererkennung durch das Auslesen von Informationen (ohne und noch schlimmer mit JavaScript und Flash), Speichern unserer Suchanfragen durch den Suchmaschinenbetreiber, Speichern unserer IP-Adressen, des Datums, der Uhrzeit und unserer Zugriffe auf Internetseiten und von welcher anderen Internetseite wir kamen, Gesichtserkennung auf Bildern, begrenztes Auslesen des Browserverlaufs der von uns besuchten Internetseiten, Verknüpfung der verschiedenen gesammelten Informationen – die Liste der Möglichkeiten uns im Internet zu verfolgen, wiederzuerkennen, auszuspionieren, Schlüsse über uns zu ziehen, Profile über uns zu bilden ist lang. Diese Aufzählung ist nicht vollständig – und sie verändert sich ständig. Vieles davon funktioniert nicht nur bei Internetseiten, auch bei E‑Mails. Hier kommt häufig das Speichern von Absender und Empfänger hinzu. Die Täter versuchen das zu verharmlosen. Zum Beispiel indem sie sagen dass sie keine personenbezogenen (also persönlichen) Informationen nutzen. Klingt nett, stimmt aber nicht. Denn was personenbezogene Informationen sind bestimmen sie. Zum Beispiel sagen sie dass unser Name eine personenbezogene Information sei. Das stimmt. Vieles andere, zum Beispiel unser Alter oder unsere Interessen, die Internetseiten die wir aufrufen seien hingegen keine personenbezogenen Informationen. Das ist falsch. Nicht nur unser Name gehört zu uns, auch jede andere Information über uns. Viele Informationen, und vor allem deren Verknüpfung, erlauben unsere Identifizierung. Oft sogar besser als mit unserm Namen. Der ist als Identifizierungsmerkmal nämlich unter anderem davon abhängig, dass wir ihn nennen. Aber unsere Gewohnheiten, zum Beispiel welche Internetpräsenzen und dort welche Seiten wir regelmäßig aufrufen und was wir dort machen, können uns viel besser identifizieren – weil wir sie nicht bewusst verraten müssen. Man kann sie ohne unsere Hilfe ausforschen. Auch unsere IP-Adresse sei keine personenbezogene Information behaupten einige. Tatsächlich handelt es sich um eine personenbezogene Information. Über unsere IP-Adresse lässt sich unser Internetzugangsanbieter herausfinden. Außerdem unser ungefährer und durch den Internetzugangsanbieter und Staaten in Verbindung mit dem Datum und der Uhrzeit, die ebenfalls ausspioniert werden, sogar oft unser genauer Aufenthaltsort und unser Name. Letzteres auch in Verbindung mit anderen ausspionierten Informationen. Manchmal spielen sie mit verschiedenen Begriffen, im Ergebnis sagen sie aber dass sie mit unserer IP-Adresse und/oder vielen anderen Informationen über unser Verhalten und damit letztlich über uns machen dürfen was sie wollen. Doch das dürfen sie nicht.
Wenn ihr so unvorsichtig wart ihnen euren Namen und weitere Informationen zu geben, zum Beispiel bei der Registrierung für einen Dienst, macht ihr es ihnen noch leichter in eure Privatsphäre einzudringen. Extrem sind so genannte soziale Netzwerke, in denen ihr zahlreiche persönliche Informationen nennt. Hier wird das Profil über euch noch genauer. Auch wenn ein Unternehmen verschiedene Dienste anbietet, zum Beispiel Suche, E‑Mail und Online-Programme. Das sind drei Mal mehrere Informationen über euch, die miteinander kombiniert werden können. Und damit nicht genug. Informationen werden auch über viele Internetpräsenzen hinweg, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, gesammelt und ausgetauscht. Denn tatsächlich haben sie möglicherweise etwas miteinander zu tun. Den selben Werbevermarkter oder den selben Statistikdienstleister, den Link zum selben sozialen Netzwerk. Sie sammeln Informationen über euch, geben sie weiter, führen sie zusammen, analysieren sie. Selbst wenn ihr nicht bei den dahinterstehenden Unternehmen registriert seid. Selbst wenn sie sagen dass sie euren Namen nicht, oder nicht für etwas Bestimmtes, nutzen. Oder wenn sie sagen dass sie anhand der ausgeforschten Information zwar Profile über euch bilden können, das aber nicht machen. Das könnt ihr ihnen glauben oder nicht. Und wie vertrauens- und glaubwürdig ist jemand, der ohne unsere freie Erlaubnis in unsere Privatsphäre eindringt und uns ausforscht? Die Unternehmen nutzen die Informationen die sie gesammelt haben – schlimm genug. Vielleicht mehrere Unternehmen gemeinsam – schlimmer, weil es noch weiter in unsere Privatsphäre eindringt. Staaten haben Zugriffsmöglichkeiten auf alle Informationen, die bei Unternehmen gespeichert sind. Die Unternehmen gewähren den Staaten oft bereitwillig Zugriff auf die Informationen über uns. Außerdem verfügen Staaten zusätzlich über eigene Überwachungsmöglichkeiten – viel schlimmer geht es nicht mehr. Wenn euer Mobiltelefon eine Verbindung zum Internet herstellen kann bestehen, zusätzlich zu den Überwachungsmöglichkeiten die Telefone bieten, ähnliche Ausforschungsmöglichkeiten wie bei eurem Computer. Die Täter geben vor uns mit der Spionage nutzen zu wollen. Zum Beispiel bessere Suchergebnisse für uns, zutreffendere Werbung für uns. Nein, es geht nicht um unser Wohl. Im Falle von Unternehmen geht es um Ausforschung und Überwachung um mit Hilfe der über uns gesammelten Informationen und den dadurch über uns gezogenen Schlüssen mehr Geld zu verdienen. Indem man uns Werbung zeigt, auch versteckt in Suchergebnissen, die wir wahrscheinlich anklicken werden. Behavioural advertising (verhaltensbasierte Werbung, auch engl. behavioural targeting und engl. predictive behavioural targeting; verhaltensbasierte Zielgruppenansprache und vorausagende, verhaltensbasierte Zielgruppenansprache) nennt man diese Ausprägung unseres Missbrauchs. Mehr Geld verdienen zu wollen ist nicht böse. Im Kapitalismus brauchen wird Geld, um zu überleben. Und der Zweck eines Unternehmens ist es, Geld zu verdienen. Aber nicht durch Eindringen in unsere Privatsphäre und Missbrauch unserer Informationen. Viel Werbung können wir durch ein entsprechendes Programm aus blenden. So erschweren wir unsere Ausforschung und schützen so unsere Privatsphäre ein Stück. Oft verdienen sie bereits dadurch Geld, dass sie uns, auf der Grundlage ausgeforschter Informationen, die Werbung zeigen. Blenden wir sie aus, nehmen wir ihnen den Vorteil, den sie aus dem Eindringen in unsere Privatsphäre ziehen. Es lohnt sich für sie nicht mehr. Falls dennoch Werbung an gezeigt wird sollten wir sie nicht anklicken, sonst lohnt sich ihr Missbrauch wieder. Auch aus ethischen Gründen nicht, denn viel Geld bleibt beim möglicherweise ethisch inakzeptablen Betreiber der Suchmaschine oder der anderen Internetpräsenz. Bessere Suchergebnisse durch unsere Ausforschung? Nein. Die Suchergebnisse, zum Beispiel bei Google, sind in den letzten Jahren nicht besser sondern schlechter, im Sinne von weniger präzise, geworden – was sich im Detail ständig ändert. Und das obwohl gleichzeitig die Sammlung und der Missbrauch unserer Informationen weiter zunahm. Manchmal lassen sie uns die Möglichkeit etwas gegen die Sammlung unserer Informationen zu unternehmen. Ein Widerspruch, genannt opt-out, nachdem unsere Informationen bereits missbräuchlich gesammelt wurden. Damit das funktioniert müssten wir uns angesichts des Internets weltweit, bei allen Firmen die dazu theoretisch in der Lage sind, informieren ob sie Informationen über uns sammeln und wie wir dem widersprechen können. Wenn ein Widerspruch überhaupt möglich ist. Das kann man von uns nicht erwarten. Selbst wenn wir so, zumindest teilweise weil sie das oft nicht vollständig gestatten, unsere Ausforschung verhindern können: Ein solcher Widerspruch muss, je nachdem wie er ausgeführt ist, aus technischen Gründen immer wieder erneuert werden. Er kann auf Cookies basieren. In unserem Browser gespeicherte Dateien, die früher oder später gelöscht werden – wenn wir erlauben Cookies zu speichern. Und wir müssen denen, die uns ausspionieren, vertrauen dass sie die Sperrcookies nicht verwenden um uns zu überwachen. Auch zum Installieren von Software werden wir aufgefordert, um unsere Verfolgung angeblich eingeschränkt zu verhindern – was noch gefährlicher als Cookies ist weil es zur weiteren Spionage verwendet werden kann. Sinnvoll und korrekt wäre es, erst zu fragen ob sie unsere Informationen nutzen dürfen. Und sie nur dann zu sammeln, wenn wir vorher zugestimmt haben.
Unser Verhalten kann auch mit RFID (engl. Radio Frequency Identification; Funkfrequenz-Erkennung) ausspioniert werden. Damit kann man, ohne den RFID-Transponder, umganssprachlich auch RFID-Chip, in der Hand zu haben – aus der Entfernung – die dort gespeicherten Informationen auslesen. Dafür gibt es sinnvolle und unproblematische Anwendungen. Zum Beispiel in der Logistik und der Warenwirtschaft. Vorausgesetzt, der RFID-Transponder ist am Transportbehälter und nicht an der Ware angebracht. Befindet er sich an der Ware, oder beispielsweise an einem Einkaufswagen, würde er wahrscheinlich zu unserer Überwachung missbraucht. Auf diese Weise kann man zum Beispiel ausforschen, was wir kaufen und wie wir uns in einem Geschäft verhalten. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen, wie man noch mehr Geld an uns verdienen kann. Was man im Internet macht ist damit, technisch anders gelöst, auch außerhalb möglich. Der Einsatz von RFID-Transpondern ist einerseits verständlich weil sie die Arbeit erleichtern, andererseits ein Problem. Denn sie sind oft versteckt. Wären sie deutlich erkennbar und würden beim Bezahlen entfernt, bliebe nur die mögliche Überwachung im Laden – was schlimm genug wäre. Werden sie nicht entfernt und sind sogar versteckt, besteht das Risiko der Überwachung in Form der Erstellung von Bewegungsprofilen aber auch weit darüber hinaus – an jedem Ort. So werden mancherorts Schüler gezwungen ständig RFID-Transponder bei sich zu tragen und sich so überwachen zu lassen. Das muss nicht mit dieser Technologie geschehen. Im Vereinigten Königreich nutzt man die kabellose Netzwerkverbindung (WLAN/Wi-Fi) von Mobiltelefonen derzeit testweise zu unserer Überwachung. Damit kontaktiert man, über in Mülltonnen am Straßenrand versteckte Geräte, unsere Mobiltelefone – und spioniert deren Hersteller und eine ihrer Identifikationsnummern (MAC-Adresse, engl. Media Access Control; Medienzugriffssteuerung) aus. Das dient dazu, unsere Bewegungen – und damit auch unsere Gewohnheiten – aus finanziellen Interessen auszuspionieren. In den USA nutzt man diese Methode in Geschäften. Auch andere Methoden oder mit diesen kombiniert – wie RFID oder Kameras mit Erkennungssoftware. Eingesetzt werden RFID-Transponder zwecks Überwachung auch in Pässen. Man schiebt das Argument der Beschleunigung unserer Identifizierung vor. Staatsdiener wollen uns schneller, mit weniger Aufwand erkennen und überwachen. Teilweise ist das nach Ansicht von mit dem Thema vertrauten Menschen Unsinn, weil es durch RFID-Transponder nicht schneller funktioniert. Teilweise stimmt es. Denn es ist technisch möglich, dass wir auf diese Weise überall wo wir einen solchen Transponder bei uns haben schnell und unbemerkt erkannt und überwacht werden. Man versucht uns zu beruhigen, indem man darauf hinweist dass die RFID-Transponder in den Pässen, anders als andere RFID-Transponder, nur aus wenigen Zentimetern Entfernung ausgelesen werden können (engl. NFC, Near Field Communication; Nahfeldkommunikation). Was die Überwachung aber nicht verhindert. Selbst dann nicht, wenn man die Reichweitenbegrenzung nicht umgehen kann. Dafür verhindert man so offenbar dass die Erkennung und Überwachung wesentlich schneller abläuft und widerspricht dem eigenen Argument. Man versucht uns auch zu beruhigen, indem man sagt dass die Informationen gesichert seien. Bei US-amerikanischen Identitätskarten mit RFID-Transponder zum Beispiel dadurch, dass nur Nummern darauf gespeichert sind – mit denen man uns nur ausspionieren kann, wenn man Zugriff auf eine bestimmte Datenbank hat. Wie sicher sind Datenbanken? Wie oft wurden Informationen aus Datenbanken gestohlen? Außerdem stimmt das nicht, die Nummern können auch zur Spionage eingesetzt werden, etwa um unsere Bewegung, also die Folge unserer Aufenthaltsorte, zu überwachen. Ob man uns mit Namen und weiteren Informationen oder einer Nummer überwacht ist egal und in diesem Zusammenhang nur eine Frage des unterschiedlichen Ausmaßes. Außerdem sind im Hinblick auf unsere Überwachung bereits die, die Zugriff auf die Datenbank haben – in diesem Fall die USA – das Problem. Denn die Staaten sind es, die uns überwachen. Bei Pässen mit RFID-Transponder versucht man uns zu beruhigen, indem man die Informationen über uns verschlüsselt. Was man von staatlichen Sicherheitsmaßnahmen halten muss, einschließlich staatlicher Verschlüsselung, wurde schnell offenbar. Sicherheitsmaßnahmen, auch die Verschlüsselung für den Zugriff, wurden schnell gebrochen – Informationen konnten ausgelesen werden.
Häufig sehen wir uns gezwungen unser Einverständnis zum Sammeln und Missbrauchen unserer Informationen zu geben. Vielleicht ohne dass wir es bemerken. Zum Beispiel durch Fomulierungen wie „Durch die Nutzung unseres Angebots stimmen Sie zu, dass …“. Was oft an versteckter Stelle steht, so dass wir es nicht sehen können bevor wir das Angebot nutzen. Selbst wenn wir es immer sehen könnten, würden wir es lesen? Kann man von uns erwarten vor jeder Nutzung zum Beispiel einer Internetpräsenz lange, rechtliche Formulierungen zu lesen, zu verstehen und zu beurteilen ob das akzeptabel ist – vielleicht in einer uns fremden Sprache? Eine der vielen negativen Auswirkungen unsinniger Rechtssysteme – in einem Gerechtigkeitssystem gäbe es so etwas nicht. Oder eine wichtige Funktion funktioniert nur, wenn man – zwangsweise – eine bestimmte Auswahl trifft. Zum Beispiel „Sie müssen den Datenschutzbestimmungen zustimmen, bevor Sie uns kontaktieren können.“. Das Wort Datenschutz ist irreführend. Es geht dabei häufig nicht um den Schutz unserer Daten sondern darum einem anderen die Verwendung, den Missbrauch unserer Informationen zu gestatten. Insoweit ist das Wort Datenschutz ein Euphemismus – eine Beschönigung, Irreführung. Das korrekte Wort lautet Datenmissbrauch. Es handelt sich daher weniger um Datenschutzbestimmungen, sondern um Datenmissbrauchsgenehmigungen. Dazu passt dass viele Felder solcher Kontaktformulare zwingend aus gefüllt werden sollen. Wozu braucht jemand unseren vollen Namen, unsere Adresse und Telefonnummer, wenn wir nur eine Frage stellen wollen? Beide Beispiele sind im Internet häufig. Außerhalb des Internets findet man auf Auftragsformularen zum Beispiel undeutlich geschriebene oder versteckte Einwilligungen. Sie werden von vielen ungelesen mitunterschrieben. Ohne zu bemerken dass sie damit die weitreichende Verwendung ihrer Informationen, zum Beispiel für Werbung, für die Weitergabe an andere, für Marktforschung erlauben. Marktforschung ist noch ein irreführender Begriff. Forschung ist gut. Aber hier wird nicht der Markt erforscht, sondern die Marktteilnehmer. Hier geht es um die Ausforschung unseres Verhaltens, letztlich um mehr Geld von uns zu bekommen. Wie viele Geschäftsbedingungen habt ihr unterschrieben, ohne die kleinen, blassen und oft versteckten Informationen gelesen zu haben? Wenn man sie liest dauert das eine Weile. Wer wurde dabei noch nicht von einem Verkäufer gedrängt: „Ach das ist nur das Übliche, nichts weiter.“? Lest was ihr unterschreibt, alles, vollständig, aufmerksam, jedes Wort – und fragt nach, wenn ihr etwas nicht versteht. Auch mehrmals, wenn nötig. Kann man es euch nicht vollständig, korrekt und verständlich erläutern, verlangt nach jemandem der es kann. Es ist Teil ihres Vertrags, sie wollen dass ihr es unterschreibt. Folglich müssen sie es entweder für alle verständlich formulieren oder es muss jemand anwesend sein, der es genau und verständlich erklären kann. Es geht dabei um eure Informationen und um vieles mehr. Unterschreibt nie etwas, das ihr nicht vollständig versteht, das nicht vollständig vorhanden ist oder mit dem ihr nicht vollständig einverstanden seid. Kommt es zu Reklamationen wird aus „Ach, nichts weiter.“ ein „Sie haben das unterschrieben.“.
Auch Computerbetriebssysteme und andere Programme werden genutzt, um Informationen über uns zu sammeln. Zum Beispiel von uns besuchte Internetseiten oder Informationen über unseren Computer. Manche Betriebssysteme und andere Programme geben die gesammelten Informationen weiter. Viele Brenner für optische Speichermedien (zum Beispiel CDs und manche DVDs) und Farblaserdrucker, auch solche in Kopierern, schreiben auf den ersten Blick für uns unsichtbare Informationen auf das Medium, den Ausdruck. Das erlaubt unter Umständen eine Rückverfolgung zu uns. Auch in Dateien, die wir bewusst speichern, finden sich Informationen über uns – in so genannten Metadaten. Das kann zum Beispiel unser Name sein. Gesammelt von einem Programm auf unserem Computer. Woher der Computer unseren Namen kennt? Er hat danach gefragt. Bei der Installation des Betriebssystems, beim ersten Starten eines Programms oder in einem Einstellungsfenster. Und viele geben jede Information heraus, sobald jemand danach fragt – ohne zu überlegen was damit geschieht. Auch Informationen über den Zeitpunkt zu dem wir ein Bild erstellt haben können sich in den Metadaten befinden. Gesammelt von der Software auf unserer Digitalkamera. Eine Information über die Identifikationsnummer unseres Geräts oder eine Information über unseren Aufenthaltsort. Gesammelt von Programmen auf unserem Mobiltelefon. Das kann zum Beispiel auch unser Adressbuch sein, mit allen Namen, Adressen, E‑Mail-Adressen, Telefonnummern, das an irgendjemanden übertragen wird – und vieles mehr. Was das Adressbuch betrifft: der Inhalt, um den es geht, gehört nicht euch. Die Informationen gehören euren Geschäftspartnern, euren Freunden, wem auch immer – aber nicht euch. Sie wurden euch überlassen – vermutlich in dem Vertrauen dass ihr keinen Unsinn damit anstellt. Daher könnt ihr niemandem gestatten sie zu nutzen, ohne selbst die Informationen anderer zu missbrauchen. Das gilt auch in anderem Zusammenhang. Wenn ihr zum Beispiel jemandem Zugriff auf eure E‑Mails gewährt, gebt ihr ihm damit auch Zugriff auf Informationen, die euch nicht gehören – die E‑Mail-Adressen eurer Kontakte und deren Nachrichten. Auch mit E‑Book-Lesegeräten werden Informationen über uns gesammelt – und Unternehmen überwachen auf diese Weise unser Verhalten. Liebe Softwarehersteller: Wir brauchen Programme, die unsere Privatsphäre respektieren und nicht jedem mitteilen was sie sind und auf welchem Betriebssystem sie laufen. Wir brauchen Programme, die es nicht erlauben unsere Identität und unser Verhalten auszuforschen und die keine Internetseiten laden, die wir nicht aufgerufen haben. Programme, die unsere Verfolgung auf unserem Weg durch das Internet vollständig verhindern und keine Wiedererkennung zulassen, wenn wir das nicht ausdrücklich wünschen. Programme, die nicht ohne unsere Erlaubnis Informationen sammeln und hinzufügen. Wir brauchen Software, die unsere Privatsphäre schützt – statt solche die hilft uns auszuspionieren.
Wer derart unvorsichtig ist und auf fremden Computern, insbesondere solchen die über das Internet erreichbar sind, seine oder die Informationen anderer (wie Adressen) speichert oder bearbeitet darf sich nicht wundern wenn sie missbraucht werden. Auch wer weitere persönliche Informationen ins Internet stellt, Bilder oder anderes, ist letztlich selbst schuld. Es ist bekannt, dass unsere Informationen nur begrenzt sicher sind, solange wir sie selbst aufbewahren. Geben wir sie an andere, ist es mit der Sicherheit oft vorbei. Der Eigentümer des Computers, auf dem sie gespeichert sind, kommt in den meisten Fällen heran – und nutzt unsere Informationen, Daten auf vielfältige Weise. Für eigene Zwecke oder indem er sie verkauft. Jedes Unternehmen, dem ihr Informationen über euch gebt, speichert sie auf Computern. Euren Namen, eure Adresse, Bestellungen, Zahlungsinformationen, Korrespondenz. Und das sind nur die Informationen, die wir bewusst weitergeben. Gesammelt, gespeichert und genutzt wird noch viel mehr. Außerdem werden die Daten häufig unzureichend gesichert, so dass sie auch von anderen als dem Staat gestohlen werden können. Unsere Informationen vollständig und wirklich zu löschen ist oft nicht möglich. Das ist auf dem eigenen Computer manchmal schwierig. Auf einem fremden, wo wir nicht wissen auf welchem Datenspeicher sie gespeichert sind, ob und wo es Kopien gibt – auch in Form von Datensicherungen, Backups – ist es uns gar nicht möglich. Und ob Backups wirklich gelöscht (üblicherweise nicht) oder nur irgendwann überschrieben werden, wissen wir auch nicht. Wenn man uns überhaupt gestattet unsere Informationen zu löschen.
Wisst ihr wo Informationen über euch gespeichert sind? Und von wem? Seid ihr sicher, dass sie ausreichend gesichert sind? Wisst ihr wer Zugriff auf eure Informationen hat? Und wisst ihr, was sie mit euren Informationen machen? Nicht theoretisch und ungenau, laut einer Datenschutzerklärung – tatsächlich und genau. Das kann ein Unterschied sein. Fragt, was der und der und der und der andere über euch gespeichert haben, wie die Informationen gesichert sind, wer Zugriff darauf hat und was genau sie damit machen. Auch an wen eure Informationen zu welchem Zweck weitergegeben wurden und was genau dort damit geschieht. Verlangt vollständige und schriftliche Auskunft. Wenn ihr überhaupt eine Auskunft bekommt ist sie oft unvollständig. Es kann sogar passieren, dass sie Geld für die Auskunft verlangen. Wir wollen Auskunft, welche unserer Informationen, unseres Eigentums, sie gesammelt und gespeichert haben. Vielleicht ohne unser Wissen oder gegen unseren Willen. Und sie besitzen die Frechheit Geld dafür zu verlangen. Wenn ihr nicht wünscht dass jemand Informationen über euch sammelt, verbietet es ihm. Wenn sie Informationen über euch besitzen und ihr seid damit nicht einverstanden, verlangt ihre Löschung. Und eine schriftliche Bestätigung, dass eurem Wunsch entsprochen wurde (auch dass die für die Bestätigung genutzten Informationen, wie Name und E‑Mail-Adresse, gelöscht werden). Jede Information über euch ist eure Information, euer Eigentum, eure Privatsphäre. Nur ihr habt zu entscheiden, wer sie bekommt und was damit geschieht – egal was sie sagen, egal was in unsinnigen Vorschriften steht. Unsere Informationen sind auch in anderer Hinsicht nicht sicher. Sie können gestohlen und weitergehend missbraucht werden. Der Diebstahl von Informationen in Form von Daten wird durch unsinnig konzipierte oder unsinnig genutzte Systeme ermöglicht. Vieles ist über das Internet erreichbar gespeichert, obwohl das ein unnötiges Risiko ist und nicht erforderlich wäre. Auch sonst wird auf die Sicherheit der Daten vor Diebstahl oft nur wenig Wert gelegt. Unsere Informationen sind auch in Gefahr, wenn wir auf unsere eigenen Informationsspeicher nicht aufpassen. Gebt euren Computer niemals aus der Hand. Das gilt auch für Mobiltelefone und Ähnliches, die letztlich auch Computer sind. Kurz unbeaufsichtigt und schon könnten eure Informationen ein gesehen, Kopien eurer Daten erstellt und gestohlen oder ein Spionageprogramm könnte installiert worden sein. Bei Kontrollen an Flughäfen kommt alles drei vor.
Unternehmen und Staaten bekämpfen, auf verschiedene Weise, unsere Anonymität im Internet (und anderswo). Unternehmen um mehr Geld zu verdienen. Auch Staaten geht es um Geld – aber auch um Macht. Sie wollen wissen wem eine Internetadresse gehört, wer was schrieb oder sagte, wer auf welche Informationen zugriff – um ihn dafür bestrafen, daraufhin verdächtigen oder daran hindern zu können. Sie geben vor, damit die Kriminalität bekämpfen zu wollen – man kennt das auch aus anderen Bereichen als dem Internet. Sie verschweigen jedoch, dass sich viele Verbrecher erfahrungsgemäß andere Wege suchen, wenn man ihnen einen versperrt. Das was zum Bekämpfen bleibt ist vor allem Kritik, offene Rede, anderer Meinung sein als sie und seine Meinung äußern, gegen ihre unsinnigen und bevormundenden Vorschriften verstoßen, seine Privatsphäre schützen – aus ihrer Sicht häufig schwere Verbrechen. Wieso? Weil unsere Freiheit ihre Macht gefährdet. Anonymität schützt uns. Zum Beispiel vor Verfolgung wegen Äußerung unserer Meinung. Oder vor der Zuordnung ausspionierter Informationen zu uns. Aber seid vorsichtig – Nicht alles was anonym scheint ist es auch. Sinnvollerweise sollten wir Benutzernamen nie mehrfach verwenden. Mehrfach verwendete Benutzernamen erleichtern es uns zu überwachen und Profile über uns zu erstellen. Allerdings ist man in der Lage mit einigem Aufwand herauszufinden wer sich hinter verschiedenen Benutzernamen verbirgt. Viel Schutz bringt das demnach nicht, aber wenigstens etwas. Sinnvoll ist es auch, ab und zu die E‑Mail-Adresse zu ändern. Auch das erschwert das Erstellen von Profilen über uns und unsere Gewohnheiten. Unterschiedliche und wechselnde E‑Mail-Adressen für unterschiedliche Zwecke und Einwegadressen (auch Wegwerfadressen, Einmaladressen und temporäre Adressen genannt – meistens zum Empfangen, teilweise auch zum Senden) können auch hilfreich sein. Wir sollten möglichst nicht unseren tatsächlichen Namen verwenden. Denn den können wir nicht einfach wechseln. Er erlaubt daher eine sehr langfristige Überwachung. Benutzt wechselnde falsche Namen und andere falsche Informationen – das dient dem Schutz unserer Privatsphäre. Persönliche Informationen nennen, weil jemand über ein Formular danach fragt? Besser nicht. Das Ziel solcher Fragen ist Informationsgewinnung zwecks Profilbildung, Identifizierung und/oder Überwachung. Die IP-Adresse, die wir im Internet ständig unbemerkt im Hintergrund verwenden, bleibt oft gleich und kann häufig zu uns verfolgt werden. Daher ist es sinnvoll Anonymisierungsdienste zu nutzen, die unsere IP-Adresse vor den Blicken der Überwacher verbergen. Manche Anonymisierungsdienste schützen gleichzeitig den Übertragungsweg zumindest teilweise mit einer Verschlüsselung. Mit solchen Diensten lässt sich auch, nicht jede aber eine Art der, Zensur umgehen. Einige Anonymisierungsdienste beziehen auch den Internetbrowser in die Anonymisierung ein. Das ist wichtig, denn auch an ihm und seinen Funktionen kann man uns erkennen. Anonymisierungsdienste bieten Schutz für unsere Privatsphäre, aber verlasst euch nicht auf sie. Wer weiß, ob sie zuverlässig sind. Manche haben Hintertüren für den Staat eingebaut, unterwerfen sich anderweitig in unsere Privatsphäre eindringenden staatlichen Vorschriften oder werden staatlich finanziert. Ihre Verschlüsselung ist auch nicht die beste, die verfügbar ist. Und es gibt weitere Schwachstellen. Und Angriffe sind, vor allem mit den Staaten zur Verfügung stehenden Mitteln, immer möglich. Im Einzelnen gibt es viele Möglichkeiten unsere Informationen zu schützen. Und sie verändern sich, denn sie müssen den sich verändernden Gegebenheiten ständig angepasst werden. Informiert euch, wenn ihr eure Privatsphäre schützen wollt. Es ist inakzeptabel, dass wir uns diesen und weiteren Aufwand machen müssen um uns und unsere Privatsphäre vor den Verbrechern zu schützen. Aber da wir von Unternehmen und Staaten ausspioniert und überwacht werden, müssen wir Schutzmaßnahmen ergreifen, wenn wir unsere Privatsphäre nicht verlieren wollen.
Wer kennt den Inhalt eurer E‑Mails? Nur ihr und der Empfänger? Bei vielen E‑Mail-Diensten ist das anders. Sie leiten eure E‑Mails nämlich nicht nur für den Transport weiter und speichern sie bis ihr sie löscht. Sie speichern eure E‑Mails auch wenn ihr sie scheinbar gelöscht habt. Und manche analysieren den Inhalt. Vor fremdem Zugriff wenn die E‑Mail unterwegs ist, während der Übertragung unserer Informationen, schützt die Verschlüsselung der Verbindung. Das kommt vor, viel zu selten, manchmal ohne dass wir etwas dafür tun müssen. Das nutzt allerdings nur begrenzt etwas, weil das System grobe Schwächen hat und weil Umgehungsmöglichkeiten bestehen, die genutzt werden. Sichere Kommunikation ist vom Anfang bis zum Ende sicher. Nicht nur hier ein bisschen und dort ein bisschen und überall sonst nicht. Wenn Kommunikation an einer einzigen Stelle nicht sicher ist, ist sie es oft insgesamt nicht mehr. Nur die Verbindung, beispielsweise zu unseren E‑Mails, zu verschlüsseln – selbst wenn das sicher wäre – reicht daher nicht. Weil die E‑Mails außerhalb des Übertragungsvorgangs für viele zugänglich herumliegen. Vor allem bei den nicht vertrauenswürdigen E‑Mail-Diensten. Wir sollten daher zusätzlich die Information verschlüsseln und so schützen. Beachtet dass der Betreff einer E‑Mail selbst dann üblicherweise nicht verschlüsselt wird. Und selbst die Verschlüsselung der Nachricht schützt uns nicht vor dem Stehlen der unverschlüsselten Information bei uns oder beim Empfänger. Auch nicht vor dem Ausspionieren unserer Verbindungen untereinander, und deren Analyse. Aber wenigstens vor Mitlesern – vor allem staatliche - unterwegs und beim E‑Mail-Dienstleister.
Es ist in Ordnung, dass Unternehmen den E‑Mail Verkehr ihrer Mitarbeiter kontrollieren wollen. Denn es handelt sich hier um berufliche Kommunikation, also Arbeit im Auftrag des Unternehmens und ausschließlich das Unternehmen betreffend – nichts Privates. Die Sekretärin kann aus dem selben Grund keine Vertraulichkeit für beruflich verfasste Briefe vom Unternehmen verlangen – warum also für E‑Mails? Sie sind ebenso ein Brief, nur nicht auf Papier. Selbstverständlich muss das Unternehmen Zugriff auf alles haben, was in seinem Auftrag geschieht. In allen anderen Fällen, wenn es um unsere Privatsphäre geht, ist das hingegen inakzeptabel. Wenn euer Internetzugangsanbieter, euer E‑Mail-Dienstleister, euer Mobilfunkbetreiber euch überwacht – in vielen Staaten lassen sie sich dazu zwingen oder machen es aus eigenem Antrieb – nutzt einen anderen, aus einem anderen Staat. Ein Unternehmen, das euch weniger überwacht. Und sagt ihnen, warum ihr geht. Das ist wichtig, sonst verstehen sie es nicht und können ihr falsches Verhalten nicht ändern.
Möchten wir nicht dass unsere Informationen von jedem gelesen werden können, müssen wir sie verschlüsseln. Wenn es darum geht Informationen weiterzugeben, zum Beispiel per E‑Mail, ist die derzeit beste großflächig anwendbare Methode die asymmetrische Verschlüsselung. Auf den ersten Blick klingt sie etwas aufwändig, ein Mal eingerichtet ist sie aber einfach zu benutzen. Jeder hat zwei Schlüssel, einen öffentlichen und einen privaten. Den öffentlichen Schlüssel kennen alle, den privaten Schlüssel kennt man nur selbst. Man verschlüsselt mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers und entschlüsselt mit dem eigenen, privaten Schlüssel. Sender und Empfänger müssen ihre Nachrichten verschlüsseln und beide müssen jeweils vollständige und alleinige Kontrolle über den Schlüssel haben. Und die Nachrichten müssen auf dem eigenen Computer, der ebenfalls verschlüsselt sein sollte, gespeichert werden. Und gelöscht, sobald man sie nicht mehr braucht. Ist der Computer nicht verschlüsselt, ist es leicht an den dort gespeicherten privaten Schlüssel zur Entschlüsselung der Nachrichten zu kommen. Und an einiges mehr. Ebenso leicht ist es, wenn der private Schlüssel anderswo als auf dem eigenen Computer genutzt wird. Selbst wenn bei euch alles sicher ist – speichert euer Kommunikationspartner eure Informationen unsicher kann man eure Informationen bei ihm ausspionieren. Man muss immer beide Seiten berücksichtigen.
Die Staaten arbeiten auch hier gegen uns. Unter anderem mit dem Wassenaar-Abkommen. Das ist eine zwischen Staaten geschlossene Vereinbarung über ihre ohnehin bestehenden Exportkontrollen für Waffen und Güter mit doppeltem Verwendungszweck. Letzteres sind Dinge die keine Waffen sind, aber, vielleicht kombiniert, als Waffen oder zur Verteidigung gegen die Staaten eingesetzt werden könnten. Zu diesen so genannten dual-use Gütern zählt man auch Verschlüsselungsalgorithmen. Ein Algorithmus ist die Beschreibung eines Verfahrens, eine Handlungsanweisung, um eine, im Allgemeinen mathematische, Aufgabe zu erfüllen. Im Einzelnen sieht das Wasseanaar-Abkommen Exportbeschränkungen vor, wenn die Schlüssellänge einen bestimmten Wert übersteigt oder wenn bestimmte mathematische oder technische Eigenschaften vorhanden sind. Im Ergebnis bedeutet das, ein der Verschlüsselung von Informationen dienender Algorithmus, oder eine entsprechende Software oder ein anderes entsprechendes System, darf vor Staaten nicht zu sicher sein – sonst wird sein Export begrenzt. In Details, etwa bei der vom jeweiligen Algorithmus abhängigen Schlüssellänge, gibt es seit einer Weile Abweichungen bei den tatsächlichen Verhältnissen, verglichen mit dem Wassenaar-Abkommen. Das mag an wirtschaftlichen Erwägungen liegen oder daran dass die zum Brechen der Verschlüsselung nötige Technik sich weiterentwickelt hat – oder an beidem. Daran, dass man uns die vor Staaten sicheren Möglichkeiten unsere Informationen zu schützen verschließt ändert das offensichtlich nichts. Letztlich handelt es sich um ein Instrument zur Sicherung von Macht. Nach dem Wassenaar-Abkommen wird auch der Export von Kabelsystemen begrenzt, die das Aufspüren abhörender Eindringlinge ermöglichen. Warum wohl? Dieses Vorgehen ist logisch. Denn die Weitergabe sicherer Algorithmen, oder von Technologie die Überwachung entdeckt, würde die weltweite Überwachung des Datenverkehrs durch die Staaten erschweren. Ich verwende hier die NSA (engl. National Security Agency; Nationale Sicherheitsagentur) als Beispiel. Die NSA ist ein US-amerikanischer Geheimdienst. Seine Aufgaben liegen, in Zusammenarbeit mit dem CSS (engl. Central Security Service; Zentraler Sicherheitsdienst), im Wesentlichen im Schutz US-amerikanischer Informationen und im Sammeln und Verarbeiten fremder Informationen durch geheimdienstliche Methoden.
Verschlüsselung kann unsere Informationen vor anderen und vor Missbrauch schützen. Nicht nur bei Kommunikation. Wollen wir wissen ob eine Verschlüsselung sicher ist müssen wir uns fragen wer der Angreifer ist und welches seine Fähigkeiten sind. Denn was vor dem einen sicher ist muss nicht unbedingt auch vor dem anderen sicher sein. Wenn man seine Informationen vor dem neugierigen Bruder schützen will nimmt man irgendeinen aktuellen Verschlüsselungsalgorithmus und es wird funktionieren. Wenn er kein Hacker oder euer Passwort leicht zu erraten ist. Doch Schutz ist vielleicht vor Dieben, vor Unternehmen, in jedem Fall vor dem Staat nötig. Gegen Diebe und Unternehmen hilft meistens auch irgendein aktueller Algorithmus, gegen den Staat möglicherweise nicht. Der Einfachheit halber sollte man sich fragen welche Verschlüsselungen vor Geheimdiensten wahrscheinlich schützen, denn sie verfügen offenbar über die besten Angriffsmöglichkeiten. Ein Algorithmus der einem Geheimdienstangriff standhält, hält mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einem Angriff eines anderen Staatsteils und jedem anderen stand. Nun ist es schwierig, und bei näherer Betrachtung kaum möglich, die technischen Fähigkeiten von Geheimdiensten annähernd zuverlässig abzuschätzen. Denn es gibt für die technische Lösung nicht nur unterschiedliche Ausstattung sondern auch verschiedene Ansätze. Und Geheimdienste sind verschwiegen, was ihre Möglichkeiten betrifft. Wir können den Aufwand eine Verschlüsselung mit einer bestimmten Methode zu brechen berechnen (ungefähr, man begeht dabei den Denkfehler dass das nicht unbedingt bis zu Ende geführt werden muss und daher schneller zum Ziel führen kann), aber darüber hinaus können wir nur Vermutungen anstellen – Spekulationen. Beispiel: Wir wissen welche Rechenleistung zum Brechen einer bestimmten Verschlüsselung mit einer bestimmten Methode nötig ist. Wir wissen aber nicht, ob Geheimdienste diese Methode anwenden oder eine andere. Es ist unwahrscheinlich dass ein Geheimdienst, zu dessen Aufgaben das Brechen von Verschlüsselungen zählt, die primitivste aller Methoden benutzt – wie bei solchen Berechnungen oft unterstellt wird. Und wir wissen nicht wie leistungsfähig, und ob speziell für diesen Zweck angepasst, ihre Computer sind. Dass kein brauchbarer Ansatz für einen Angriff öffentlich bekannt ist kann, muss aber nicht, bedeuten dass es keinen gibt. Bekannt, weil im Nachhinein bekannt geworden, ist dass die Fähigkeiten von Geheimdiensten mitunter über das hinausgehen was wir wissen. Auch das andere Ansätze, als der primitivste oder andere bekannte, verwendet wurden weiß man. So funktioniert das mit dem Erkenntnisgewinn also nicht, es ist sehr unsicher. Mit Logik könnten wir einer Erkenntnis näherkommen. Wenn wir uns fragen was wem nutzt oder nicht nutzt.
In einem Wettbewerb wurde ein neuer Standard für Verschlüsselungen gesucht. Durchgeführt wurde der Wettbewerb von der US-amerikanischen Behörde NIST (engl. National Institute of Standards and Technology; Nationales Institut für Standards und Technologie). Fünf Algorithmen kamen in die letzte Runde des Wettbewerbs. Zwei wurden als über eine ausreichende Sicherheitsmarge verfügend (ausreichend sicher) eingestuft. Drei als über eine hohe Sicherheitsmarge verfügend (hochsicher). Ein als ausreichend sicher eingestufter und alle drei als hochsicher eingestuften wurden aussortiert. Der vergleichsweise anforderungsarme, schnelle und als nur ausreichend sicher eingestufte Rijndael gewann. Seine Varianten wurden zum Standard (FIPS PUB 197) mit der Bezeichnung AES (engl. Advanced Encryption Standard; Fortgeschrittener Verschlüsselungsstandard) erklärt. Die Varianten, die die USA zum AES erklärten, sind gegenüber Rijndael erheblich eingeschränkt. Es blieben nur noch eine Blockgröße (128 Bit) und drei Schlüssellängen mit festgelegten Rundenzahlen (128 Bit mit zehn Runden, 192 Bit mit zwölf Runden und 256 Bit mit vierzehn Runden) übrig. Was auch die Länge der Rundenschlüssel gegenüber Rijndael verringert. Insgesamt entsteht der Eindruck dass Wert auf geringe Systemanforderungen und hohe Geschwindigkeit gelegt wurde und die Sicherheit, anders als man behauptet, im Hintergrund stand. AES ist frei verfügbar. So hat AES Einzug in viele Produkte gehalten. Bei Privatleuten, bei Firmen, bei Staaten. Ebenso wie andere von den USA verbreitete Algorithmen. Wie findet ihr einen Algorithmus, der von Experten als nur ausreichend sicher eingeschätzt wird, dessen Spezifikationen zusätzlich eingeschränkt wurden und der von einem Staat als Standard angesehen und empfohlen wird? Ich finde dass das nicht vertrauenserweckend klingt. Man muss berücksichtigen dass die Staaten es sind, die uns ausspionieren.
Wir könnten sicherere Verschlüsselungsalgorithmen mit längeren Schlüsseln verwenden. Dem steht jedoch die US-amerikanische Vorherrschaft entgegen. Ich komme später näher darauf zu sprechen. Sie hat in diesem Zusammenhang zur Folge dass Algorithmen, oft einschließlich Schlüssellängen, die durch die USA als Standard definiert wurden, nicht nur in den USA sondern weit darüber hinaus als Standard angesehen werden. Entsprechend verbreitet sind solche Algorithmen und entsprechend ist die verfügbare Software ausgelegt. Dabei geht es um weit mehr als nur um AES. Selbst wenn A einen anderen Algorithmus, oder zumindest einen längeren Schlüssel verwenden wollte – es würde nicht funktionieren wenn der Algorithmus oder der längere Schlüssel von As, und im Falle einer Kommunikation auch von Bs, Software nicht unterstützt wird. Teilweise gibt es Auswahl, aber in verschiedener Hinsicht begrenzt. Ein fachkundiger Mensch könnte etwas verändern. Aber wer von uns kennt sich mit so etwas aus?
Versehentlich, aufgrund der Weiterentwicklung der Technik entstandene oder bewusst eingebaute Schwächen erlauben es die Verschlüsselung zu brechen. Versehentlich entstandene Lücken oder bewusst eingebaute Hintertüren erlauben es die Verschlüsselung zu umgehen. Sie müssen nicht im Algorithmus sein, es reicht wenn sie in der verwendeten Software, vielleicht in einer bestimmten Methode, sind. Schwächen, Lücken und Hintertüren werden sowohl von Staaten, als auch von anderen Verbrechern verwendet. Gegen einen Teil davon helfen Sicherheitsaktualisierungen der Software und Virenscanner. Nicht gegen alle. Andererseits können auch Sicherheits- oder andere Aktualisierungen eine Lücke oder Hintertür eröffnen. Verschlüsselungen kann man auch ab schalten. Es scheint uns dann so als sei, zum Beispiel die Verbindung zu unseren E‑Mails, verschlüsselt – ist sie aber nicht. Selbst wenn, wurde ein schwacher Algorithmus oder ein kurzer Schlüssel benutzt – was in verschiedenen Zusammenhängen geschieht – nutzt uns das nur wenig. Wer die Verschlüsselung ab schalten kann, spart sich den Aufwand des Brechens. Wer die Verschlüsselung schwächen kann, verringert den Aufwand des Brechens. Und wenn das Passwort unsicher ist, zum Beispiel weil es zu kurz ist, kann man das Passwort leicht brechen und damit die verschlüsselte Information entschlüsseln. Daran müssen nicht wir schuld sein. Die Länge von Passwörtern wird manchmal begrenzt. Das kann auffällig geschehen oder für uns unsichtbar. Man kann auch andere zwingen den Schlüssel für die Entschlüsselung herauszugeben oder die Information zu entschlüsseln – zum Beispiel mit einem Gerichtsbeschluss unter der Androhung von Strafe und Gewalt. A und B kann man dazu zwingen. Aber auch andere, die A und B mit der Verschlüsselung beauftragt haben – zum Beispiel einen Internetdienst. Dem Vernehmen nach geben zahlreiche Dienste im Internet unauffällig staatlichen Geheimdiensten Zugriff auf unsere Informationen – ohne darauf hinzuweisen, zum Beispiel auf unsere E‑Mails. Verschlüsselungen, die sie teilweise einsetzen, werden nicht von uns sondern von ihnen kontrolliert – und können so durch die Unternehmen, mit oder ohne Auftrag der Staaten, umgangen werden. Es ist folglich nicht unbedingt nötig die, möglicherweise starke, Verschlüsselung selbst anzugreifen. Man kann statt dessen einen Umweg nutzen oder die Verschlüsselung außerhalb des Algorithmus schwächen bevor man sie angreift. Spätestens wenn man andere Lücken schließt, stellt sich die Frage nach der Sicherheit des Algorithmus, mit dessen Hilfe die Information geschützt wurde. Selbst wenn keine Lücken oder Hintertüren vorhanden sind – sogar die mathematische Struktur des Algorithmus kann die, beabsichtigte oder versehentlich entstandene, Schwäche sein die einen erfolgreichen Angriff erlaubt. Auch auf bei der Übertragung abgefangene Informationen, was staatliche Informationsdiebe wohl ebenfalls machen.
Nehmen wir einen Moment an, AES sei sicher. Der Algorithmus ist frei verfügbar, jeder kann ihn nutzen. Aus Sicht der NSA, also der USA, ergäbe sich eine Schwierigkeit. Der NSA, zu deren Hauptaufgabe das Ausspionieren anderer zählt, würde die Arbeit erschwert. Das ist offensichtlich der Grund für die Exportbeschränkungen bei solchen Algorithmen. Man will anderen keine Verschlüsselung ermöglichen, die man nicht selbst brechen oder umgehen kann. Aber AES selbst steht nicht unter Exportbeschränkungen. Wäre er sicher hätten die USA allen Feinden eine sichere Verschlüsselungsmöglichkeit eröffnet. Damit könnte die NSA ihren Spionageauftrag häufig nicht mehr erfüllen. Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten. Erste Möglichkeit: AES ist, auch gegenüber der NSA, sicher. Die Verkehrsdatenüberwachung und -analyse (wer kommuniziert wann und von wo mit wem, wer überweist an wen Geld, wer ruft welche Internetseiten auf, wo befindet sich ein Mobiltelefon und sein Eigentümer, wer reist wann wohin und so weiter) ist so aussagekräftig, dass den USA andere Informationen egal sind. Zweite Möglichkeit: AES ist, zumindest gegenüber der NSA, unsicher und die NSA kann AES-Verschlüsselungen brechen und unsere auf diese Weise verschlüsselten Informationen lesen – andere können das jedoch nicht. Daher haben die USA kein Problem mit der Verbreitung und Verwendung von AES. So schützen sie eigene und fremde Informationen vor dem Zugriff anderer, haben aber selbst einfacheren Zugriff darauf, als wenn viele unterschiedliche, und vielleicht sicherere, Algorithmen verwendet würden. Was ist wahrscheinlicher? Die Verkehrsdatenanalyse ist für Überwachungsstaaten eine beliebte und sehr aussagekräftige Informationsquelle. Aber nicht die einzige. Auf die Verkehrsdatenanalyse folgende, und auch andere wie vor der Verschlüsselung ansetzende, Überwachungen beziehen sich auf Inhalte. Auch bei der massiven, teils vermuteten, teils bestätigten, Überwachung elektronischer Kommunikation geht es offensichtlich auch um Inhalte. Außerdem werden Exportbeschränkungen auf dem Gebiet der Kryptographie bis heute angewendet. Wäre ihnen der Inhalt egal, und die Verkehrsdatenanalyse ausreichend, brauchten sie keine solchen Exportbeschränkungen. Auch brauchten sie sich nicht mit dem Umgehen und dem Brechen von Verschlüsselungen und damit Zugriff auf unsere Schlüssel zu erlangen zu beschäftigen. Doch all das geschieht. Das zeigt, dass die Inhalte für die Staaten und ihre Spione bedeutend sind. Das spricht für die zweite Möglichkeit. Die NSA kann AES-Verschlüsselungen brechen und damit unsere mit AES verschlüsselten Informationen lesen. Wenn, dann konnten sie es wahrscheinlich von Anfang an. Was für einen oder mehrere Geheimdienste gelten könnte, gilt aber offensichtlich nicht für alle staatlichen Stellen. Man kann jedoch nie sicher sein, dass der eine Staatsteil nicht die Möglichkeiten des anderen nutzen kann. Dass sie nicht nur diese mutmaßliche Fähigkeit sondern auch andere Wege nutzen um an unsere Informationen zu gelangen mag außerdem daran liegen, dass das Brechen aufwändig ist und sie es sich einfacher machen wollen (und/oder aus technischen Gründen müssen, weil der Aufwand sonst zu hoch wäre). Und/oder daran, dass wir dennoch andere Algorithmen verwenden, deren Verschlüsselungen sie, zumindest teilweise, möglicherweise nicht so einfach brechen können. Ich sage nicht, dass es so ist. Denn ich konnte es anhand frei verfügbarer Informationen nicht feststellen. Es ist eine Schlussfolgerung, eine auf den bekannten Tatsachen basierende Vermutung, eine Theorie – und daher nicht sicher. Aber es gibt viele Auffälligkeiten. Und die Theorie passt zu den bekannten Methoden und Zielen – sie hätten einen Nutzen davon. Die Antwort auf die Frage nach dem Nutzen erscheint aussagekräftiger als die Berechnung des entstehenden Aufwands des Brechens mit einer vielleicht angewendeten Methode und Abschätzung, ob beim Angreifer genug Rechenleistung zur Verfügung stehen könnte. Egal wie es sich verhält – was wir daraus lernen können ist ein angemessenes Misstrauen gegenüber Verschlüsselungsalgorithmen, auf die Staaten Einfluss nahmen oder die von ihnen empfohlen werden. Auf der anderen Seite könnten sie, wenn wir das so machen, zukünftig besonders sichere empfehlen um uns davon ab zu halten sie zu nutzen. Etwa zwei Jahre nachdem ich das schrieb, wurden Informationen aus von Edward Snowden erbeuteten Dokumenten über unsere Überwachung durch Staaten zensiert veröffentlicht. Ich vertrete die Theorie, dass heutige kryptographische und technologische Standards – über das Beispiel AES hinaus – die Sicherheit von Verschlüsselungen gegenüber Staaten aufgrund staatlicher Beeinflussung schwächen oder die Verschlüsselungen unwirksam machen. Eine erbeutete Budgetanforderung der NSA bestätigt das. Sie bezieht sich nicht auf AES, aber das darin beschriebene Muster der Beeinflussung von Standards zu ihrem Vorteil (in dem dort genannten Beispiel für kommerzielle Verschlüsselungstechnologien mit öffentlichen Schlüsseln) durch die NSA ist gleich. Ein Teil des selben Dokuments (Budgetanforderung der NSA, unklar ob aus dem Jahr 2013 oder für das Jahr 2013, unter „Computer Network operations, Sigint enabling“, Seite 115) bestätigt auch eine andere meiner Vermutungen. Es erschien wahrscheinlich, als die USA sich über staatlichen Einfluss Chinas und angebliche Spionage mit Huawei- und ZTE-Hardware öffentlich entrüsteten (was sie nicht beweisen konnten oder öffentlich nicht beweisen wollten), dass sie diese Methode selbst benutzen und daher kennen – und vielleicht so auf die Idee kamen dass es auch andere auf diese Weise machen. Dass sie damit nicht erst mit dieser Budgetanforderung begannen ergibt sich aus den Berichten über die Unterlagen. Möglicherweise missfiel es den USA auch, dass Hardware mit NSA-Zugriff durch Geräte ohne vergleichbaren NSA-Zugriff verdrängt wird – und sie entrüsteten sich deshalb. Auch das von mir bei AES vermutete Prinzip nur den USA bekannte Schwächen einzubauen wird auf der selben Seite der Budgetanforderung beschrieben. Darin können wir auch lesen als was Staaten, hier die USA, uns sehen – als Gegner oder Feinde (engl.; adversaries). Meine Theorie dass die NSA ihre Verbindung zum NIST zu ihrem Vorteil nutzt – und zu unserem Nachteil – wird in anderen von Edward Snowden erbeuteten Unterlagen bestätigt. Dass bisher nichts Bestätigendes zu AES bekannt wurde ist kein Widerspruch zu meiner Theorie. Denn soweit bisher bekannt ist war Snowdens Zugriff auf Informationen nicht umfassend und er konzentrierte sich auf Informationen über Überwachung – nicht über Kryptographie. Ebenso wurde der Zugang zu den Systemen vieler Unternehmen und Übertragungswegen, und damit auf unsere Informationen, durch erbeutete Unterlagen bestätigt.
Da offensichtlich stärkere Verschlüsselungsalgorithmen existieren, selbst nach Einschätzung des AES-Standardisierers NIST – gibt es keinen Grund einen schwächeren Algorithmus wie Rijndael oder den daraus abgeleiteten AES zu nutzen Wenn euch jemand dazu bringen will zum Beispiel einen bestimmten Verschlüsselungsalgorithmus oder eine bestimmte nicht größer wählbare Schlüssellänge oder eine bestimmte Software zu nutzen, und keine oder nur eine eng begrenzte Wahl lässt, fragt euch welchen Vorteil ihr davon habt. Fragt euch vor allem welchen Vorteil der andere davon haben könnte. Vielleicht ist sein Vorteil größer, so dass aus eurem scheinbaren Vorteil ein Nachteil wird. Seid skeptisch. Hinterfragt die Beweggründe der Menschen für ihr Handeln. In jedem Zusammenhang, nicht nur in diesem. Die Erfahrung zeigt dass sie oft gegen uns arbeiten. Und geht davon aus, dass einige Geheimdienste einen erheblichen Teil der elektronischen Kommunikation mitlesen und mithören können – zumindest die nicht oder nur unsicher verschlüsselte. Zusätzlich zu den sehr aussagekräftigen Verkehrsdaten (wer wann mit wem kommuniziert und wo er sich befindet). Tatsachen und Hinweise, die das zeigen oder vermuten lassen, sind seit Langem allgemein bekannt. Inzwischen ist es, durch Berichterstattung in einigen großen Medien über einen Teil der Überwachung, auch in immernoch unvollständigen Einzelheiten kaum übersehbar. Dauerhaft interessieren werden sich wahrscheinlich auch diesmal nur wenige dafür.
Wenn wir alle unsere Informationen verschlüsseln und möglichst sichere Algorithmen mit möglichst langen Schlüsseln nutzen, machen wir es den Angreifern schwerer – denn wir erhöhen ihren Aufwand. Eine Verschlüsselungssoftware frei von Schwächen vorausgesetzt. Die Nutzung starker Algorithmen und langer Schlüssel ist auch wichtig weil man verschlüsselte Informationen speichern kann. Um die Verschlüsselung später zu brechen, wenn bessere Technik verfügbar ist die das ermöglicht. Denn viele Informationen bleiben zumindest teilweise länger wertvoll. Wenn wir verschiedene Verschlüsselungsalgorithmen nutzen, auch weil wir nicht wissen welcher vor wem sichere Verschlüsselungen herstellt, dient das auch im Falle einer gebrochenen Verschlüsselung dem Schutz unserer Privatsphäre. Verwenden wir einen Verschlüsselungsalgorithmus, und dessen Verschlüsselung unserer Informationen wird gebrochen, sind alle unsere Informationen in Gefahr. Verwenden wir verschiedene Verschlüsselungsalgorithmen und wird die Verschlüsselung eines der Algorithmen gebrochen, sind nur die auf diese Weise verschlüsselten Informationen in Gefahr – die anderen sind weiter sicher.
Also: Verschlüsseln. Alles, nicht nur unsere E‑Mails. So erkämpfen wir uns ein weiteres Stück unserer Privatsphäre zurück. Passt auf den Schlüssel und das Passwort auf. Ohne Schlüssel und passendes Passwort keine Entschlüsselung. Und achtet darauf, wann etwas verschlüsselt ist und wann nicht. Wenn ihr das Passwort eingegeben habt und die Information lesen könnt ist es entschlüsselt und kann in diesem Zustand gestohlen werden. Daher muss euer Computer, die Programme, die Netzwerkverbindung auch anderweitig abgesichert sein. Mindestens mit einem stets aktuellen Antivirenprogramm und Sicherheitsaktualisierungen für jede Software. Wo wir die Wahlmöglichkeiten zwischen vielen verschiedenen Verschlüsselungsmöglichkeiten nicht haben, müssen wir sie fordern. Liebe Softwareentwickler, schafft überall Wahlmöglichkeiten (auch dort wo man es auf den ersten Blick nicht sieht) statt euch an unsinnige und möglicherweise unsichere Standards zu halten. Staatseingriffe, zum Beispiel durch Standardisierung, Zwang etwas Bestimmtes zu nutzen oder Einschränkungen sollten gekennzeichnet werden – damit jeder die für eine sinnvolle Entscheidung nötigen Informationen besitzt. Und Verschlüsselungssoftware sollte einfach bedienbar sein.
Verschlüsselt bedeutet nicht anonym. Man kann immernoch feststellen dass ihr es seid, die verschlüsselt kommuniziert. Und dann, statt der Verschlüsselung, euch angreifen. Um das zu verhindern können die weiter oben erwähnten Hinweise zur Anonymität hilfreich sein. Außerdem kann ein Angreifer zum Beispiel aus der Größe der verschlüsselten Information Schlüsse ziehen. Perfekt sind heute übliche Verschlüsselungen daher nicht. Aber sie bieten weit mehr Schutz als alles für jeden zugänglich herumliegen zu lassen.
Verschlüsselungen können genutzt werden um Verbrechen oder deren Vorbereitung zu verbergen. Das ist unerfreulich. Der sinnvolle Weg dagegen etwas zu unternehmen, ist die Verschlüsselung zu umgehen – aber nicht durch eine Hintertür. Denn die ist viel zu einfach und mit viel zu geringem Aufwand nutzbar. Was es für Staatsdiener verlockend macht sie auch ohne ausreichenden Anlass zu benutzen. Das Gleiche gilt für schwache, und dadurch einfach brechbare, Verschlüsselungen. Die Verschlüsselung zu umgehen muss aufwändig sein und darf nur den treffen, der sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht hat oder gegen den ein deutlicher Verdacht auf Basis nachgewiesener Informationen im Zusammenhang mit einem schweren Verbrechen besteht. Eine Kamera, mit der man sehen kann was auf dem Computerbildschirm an gezeigt wird, wäre so eine Möglichkeit, eine leicht zu umgehende – es gibt weitere. Keine Spionagesoftware auf dem Computer. Denn diese Methode ist so einfach einzusetzen, dass die Staatsverbrecher sie wohl ebenfalls mehr nutzen würden als es angemessen ist. Für Briefe und Telefonate gilt das in vergleichbarer Weise. Und um unsere Verkehrsdaten zu überwachen muss selbstverständlich ebenfalls ein deutlicher Verdacht ein schweres Verbrechen betreffend vorliegen. Uns alle zu überwachen weil wir mit jemandem in Verbindung stehen könnten, der vielleicht verdächtig sein könnte oder der seinerseits mit jemandem in Verbindung stehen könnte der unter Umständen an etwas beteiligt sein könnte oder jemanden kennen könnte bei dem eine Beteiligung möglich wäre, oder weil sich aus unserer Verbindung zu irgendjemandem ein Verdacht gegen uns ergeben könnte ist inakzeptabel. Bemerkenswert bei staatlicher Spionage und Überwachung ist eine in letzter Zeit häufig von Staaten genutzte Möglichkeit. Sie verbieten den Mittätern, zum Beispiel in den Unternehmen, anderen etwas darüber mitzuteilen. Sie behaupten das diene der Aufklärung von Verbrechen, was manchmal der Fall sein mag. Sieht man sich die Vorgänge näher an, wird dieses Mittel jedoch auch eingesetzt um die verbrecherischen Taten des Staats und seiner Diener zu verbergen. Ein Machtinstrument.
Um unsere Informationen, und damit unsere Privatsphäre, zu schützen ist es wichtig dass wir Passwörter verwenden. Nicht nur manchmal, nicht nur im Zusammenhang mit Verschlüsselungen. Immer und überall, wo es möglich ist. Die Passwörter müssen sicher sein. Unsichere Passwörter können zu leicht gebrochen werden. Sichere Passwörter sind relativ lang, bestehen aus Groß- und Kleinbuchstaben, sind kein einzelnes Wort und beinhalten Zahlen und Sonderzeichen. Vielleicht ein Satz mit Zahlen und Sonderzeichen – oder mehrere. Je länger euer Passwort ist, desto sicherer ist es. Aber keine Zitate, oder etwas das man leicht mit euch in Verbindung bringen kann. Beides kann leicht herausgefunden werden, vor allem durch ein Computerprogramm. Die Verwendung verschiedener Sprachen oder Zeichen aus unterschiedlichen Alphabeten (wenn man sie sicher herstellen kann) kann die Sicherheit erhöhen. Das Passwort gelegentlich zu ändern und niemandem zu nennen erhöht die Sicherheit weiter. Notieren oder auf einem elektronischen Gerät speichern sollte man ein Passwort nie. Es könnte gestohlen werden. Ihr würdet wahrscheinlich nicht bemerken, wenn jemand einen Blick auf den Notizzettel wirft oder in euren Computer oder euer Mobiltelefon eindringt. Und immer nur ein Passwort für einen Zweck. Nie ein Passwort für mehrere Zwecke. Sonst ist vieles in Gefahr, wenn ein Passwort verloren geht. Auch ähnliche Passwörter sollte man besser nicht benutzen. Man kann leicht erraten dass man mit Kindesname123 die E‑Mails entschlüsseln kann, wenn Partnername123 den Zugang zum Computer gewährt hat. Romanfigur456 oder Lieblingsmusiker789 öffnet dann vermutlich den Zugang zu allem was sonst noch da ist. Eine sinnvolle Methode sich kürzere und dennoch einigermaßen sichere Passwörter zu merken ist, sie aus den Anfangsbuchstaben eines Satzes zusammenzusetzen. Zahlen und Sonderzeichen dazu – fertig. So kann man sich den Satz und die Position der Zahlen und Sonderzeichen merken. Das ist einfacher als sich das sicherere Passwort selbst zu merken (= DieasdsPszm/9135). Im Internet gibt es weitere Beispiele, seid kreativ und erstellt eigene. Wenn die Länge des Passwortes nicht begrenzt ist, ist es sicherer den Satz selbst mit den Zahlen und Sonderzeichen zu verwenden, weil er länger ist. Was euch beides nicht hilft wenn die Dienstleister, bei dem ihr das Passwort benutzt, Zugriff darauf hat und es weiter geben kann. Ein Passwort ohne Verschlüsselung der zu schützenden Information schützt euch aber nur vor einfachsten Angriffen – vor ansatzweise ernstzunehmenden Angreifern nicht. Besser alles zusätzlich verschlüsseln. Wenn es um besonders vertrauliche Informationen geht ist es am besten die Informationen im Kopf zu haben. Dort werden sie, sofern man sie nicht nennt, schwerer gefunden. Denn ob eine Verschlüsselung sicher ist oder ob Spuren der vertraulichen Informationen bleiben ist oft schwer erkennbar. Außerdem könnte der Staat euch zwingen, verschlüsselte Informationen zu entschlüsseln. Ein Zwang zur Selbstbelastung, wie im Vereinigten Königreich, wo man auch zur Herausgabe von Passwörtern erpresst wird. Zum Löschen kann es dann zu spät sein. Aber was nicht da ist, und vielleicht nie da war, kann man nicht entschlüsseln – und man braucht es nicht löschen. Daten auf Computern werden nicht tatsächlich gelöscht, wenn wir das Programm über die übliche Funktion damit beauftragen. Oft auch dann nicht, wenn wir sie aus dem Papierkorb/Mülleimer scheinbar entfernen. Wir sehen sie nur nicht mehr und sie werden vielleicht irgendwann von anderen Daten überschrieben. Meistens sind sie, oder Hinweise auf die Information, noch lange vorhanden. Und ein Angreifer, der danach sucht, wird sie in vielen Fällen finden. Informiert euch über sicheres löschen wenn ihr Informationen tatsächlich löschen wollt. Es gibt kostenlose Programme zu diesem Zweck. Vollständig sicher ist das aber auch nicht. Es funktioniert aus technischen Gründen nicht immer vollständig. Weil Computerprogramme mit euren Daten mehr machen als ihr seht. Auch komplette Datenträger mit privaten Informationen sollte man sorgfältig löschen. Wenn das nicht geht, zerstört sie – in kleine Stücke zerteilen oder, zum Beispiel Papier, so spurlos wie möglich verbrennen.
Das Eindringen in unsere Privatsphäre betrifft weitere Bereiche. Staaten umgehen jede sinnvolle Definition des Begriffs Bankgeheimnis, wenn sie es nicht annähernd abschaffen, indem sie von Banken verlangen uns und unsere Finanztransaktionen zu überwachen. Die Banken wehren sich nicht, sondern überwachen uns und teilen den Staaten mit was sie wissen wollen. Ein Bankgeheimnis, das seinen Namen verdient, gibt es vielerorts fast nicht mehr. Insbesondere nicht gegenüber dem Staat. Wozu müssen Banken zum Beispiel wissen wer wir sind? Wenn sie sich ethisch sinnvoll verhalten wollten, und zum Beispiel die Zusammenarbeit mit genitalverstümmelnden Menschen ablehnen würden, müssten sie das wissen. Aber Banken verhalten sich nicht ethisch sinnvoll – im Gegenteil. Sie sind in dieser Hinsicht einer der Schlimmsten. Folglich kann ihnen egal sein, wer wir sind. Wozu müssen Banken, bei online geführten Konti und automatisch abgezogenen Bankkosten, solange das Konto nur im Guthaben geführt werden kann, wissen wo wir wohnen? Warum verlangen Banken scheinbare Nachweise über beides, Identität und Wohnort? Warum überprüfen sie manchmal beides? Warum zeichnen sie unsere Finanztransaktionen auf? Warum suchen sie nach angeblich verdächtigen Finanztransaktionen? Weil die Staaten es von ihnen aus Gründen unserer Überwachung verlangen. Dazu gehört auch, dass es aufgrund staatlicher Vorschriften und kooperationsbereiter Unternehmen ohne weitere Ausforschung oder generell ab einem bestimmten Betrag immer weniger möglich ist bar zu zahlen. In der Europäischen Union gibt es darüber hinaus Bargeldkontrollen. Durchsuchungen von Autos, Gepäck und Menschen nach Geld und Ähnlichem. Ein Meldezwang – die Ausforschung der Identität des Besitzers, der Existenz, der Höhe, des Eigentümers, der Herkunft, des Empfängers, des Verwendungszwecks von Geld oder Wertgegenständen – sofern man 10 000 EUR oder mehr, nicht unbedingt in Euro, bei sich hat und in die EU oder aus der EU herausreist, hat mit Freiheit oder zumindest freiem Kapitalverkehr nichts zu tun. Im Gegenteil – das ist Überwachung, eine Form der Verkehrsdatenüberwachung. Auch die bei dieser Gelegenheit geforderten Antworten auf die Fragen nach dem Reiseweg, Reisegewohnheiten und dem verwendeten Verkehrsmittel. All das ist ein gewaltsames Eindringen in unsere Privatsphäre, sie versuchen uns nämlich zu zwingen zu antworten – und eine Anschuldigung. Diese Vorschrift richtet sich vorgeblich gegen das Waschen von Geld aus Verbrechen und gegen die Finanzierung des Terrorismus. Mancherorts geht es darüber hinaus. Dann wird die EU-Vorschrift mit eigenen Vorschriften kombiniert, was die Überwachung weiter verstärkt. Sowohl was den Zweck betrifft – Suche nach unversteuertem Geld, auch in geringerer Höhe. Als auch was die gesuchten Gegenstände betrifft – zum Beispiel Edelmetalle oder Unterlagen die auf unversteuertes Geld hinweisen könnten. Und was die Aufhebung der Einschränkung mit Betreten oder Verlassen der EU betrifft. Für die Überwachung unserer Finanztranskationen bei Banken und die Einschränkung der Barzahlungsmöglicheiten werden oft ebenfalls Bekämpfung von Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung vorgeschoben. Das ist nur ein Teil des Zwecks. Dort und auch in anderem Zusammenhang mit Geldwäsche, erkennt man selbst an den EU-Vorschriften und damit zusammenhängenden Informationen dass es wesentlich darum geht zusätzliches Geld in Form von Steuern von uns zu bekommen. Das Wort Geldwäsche ist so gemeint dass schwarzes, schmutziges Geld, Geld aus dunklen Quellen, aus Verbrechen gewaschen wird. Das bedeutet es wird in den Geldkreislauf eingebracht, ohne seine Herkunft zu enthüllen. Dadurch kann seine Spur nicht mehr verfolgt werden. Es wird sauberes, weißes Geld. Den Begriff Geldwäsche im Zusammenhang mit Steuern zu verwenden ist falsch. Denn unversteuertes Geld ist nicht zwangsläufig Geld aus einem Verbrechen – schwarzes Geld. Häufig ist es ehrlich erworbenes, weißes Geld – das davor geschützt werden soll, dass der Staat es uns wegnimmt. Das ist kein Verbrechen – sondern Selbstschutz. Näheres hierzu im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“. Selbst wenn man den Begriff der Geldwäsche allgemein fasst, als das Verbergen der Herkunft von Geld (vielleicht ohne Berücksichtigung unsinniger staatlicher Vorschriften) durch diskretes Einbringen des Geldes in den Geldkreislauf: Das kann, muss aber nichts, mit Verbrechen zu tun haben. Angesichts von Überwachungsstaaten gibt es verschiedene Gründe für derart allgemein definierte Geldwäsche, die nicht verbrecherisch sein müssen. Vom Schutz der Privatsphäre bis zum Schutz des Eigentums.
Ein Detail am Rande: Staaten verlangen auch Steuern auf Einnahmen aus Verbrechen – Die Verbrecher verlangen ihren Anteil von einem anderen Verbrecher. So wird Geld aus Verbrechen zu Steuergeld und damit, in den Augen der Staaten, weißes Geld. Das ist selbst nach ihrer eigenen Definition Geldwäsche, derer sie sich schuldig machen. Vorher gewaschen werden muss das Geld nämlich nicht unbedingt.
Geldwäsche ist nur eine Methode. Methoden zu bekämpfen, die nach einem sinnvollen ethischen Maßstab selbst kein Verbrechen sind, ist Unsinn. Wenn, dann muss man das bekämpfen, wessen die Methode unter anderem dient – das Verbrechen, genauer dessen Ursache. Nur das ist letztlich wirkungsvoll. Geldwäsche selbst zu bekämpfen ergibt nur Sinn wenn man das nicht erkennt oder wenn man, aus Gründen der Überwachung und damit letztlich aus Machtgründen, diskrete Finanztransaktionen verhindern will. Dafür spricht, um Geld in Form von Steuern zu erhalten, einiges. Denn Verbrechen werden durch die Überwachung von Finanztransaktionen auf von Staaten geschaffenen Wegen, vielleicht vereinzelt, im Wesentlichen nicht verhindert. Am Beispiel Terrorismus: Die Maßnahmen zur Verhinderung der Terrorismusfinanzierung sind so unsinnig, dass Terroristen nach wie vor leicht an Geld kommen und es, falls nötig, auch leicht waschen können. Geld kann man zum Beispiel diskret über den überwachungsfreien Teil des Hawala-Systems und ähnliche Systeme transferieren. Dabei tauschen Personen Verbindlichkeiten aus, und ermöglichen so anderen den Transfer von Geld. Keine Konti, keine technischen Überweisungssysteme, keine Aufzeichnungen. Das lässt sich kaum überwachen. Insbesondere nicht durch die Methoden, die gegen uns alle eingesetzt werden. Und es kann zum Waschen, Transferieren und Wechseln von Geld benutzt werden. Abgesehen von den ethisch inakzeptablen Handelnden im Hawala-System ist das nicht böse – die Idee ist sogar sehr gut. Diskret ge- oder missbrauchen kann man jedes System, auch das überwachte. Aber Hawala macht es einfacher und schränkt die Möglichkeiten von Staaten ein, uns zu überwachen und aus zu nehmen. Es ist Zeit dass ethisch akzeptable Menschen so eine Dienstleistung anbieten. Teure Gegenstände in bar bezahlen oder gegen Bargeld verkaufen? Man muss nur wissen wo. An manchen Orten ist es wegen der Überwachung schwieriger oder etwas versteckter als es früher war. An anderen ist es immernoch genauso einfach und offen möglich. Vor allem ist die unterschwellige Behauptung dass sich terroristische Organisationen zwingend durch Geld finanzieren müssen das heimlich transferiert oder gewaschen werden muss falsch. Auf einen Teil des Geldes mag das zutreffen. Vieles lässt sich aber offen über überwachte Systeme abwickeln. Und ein großer Teil stammt aus bekannten, legalen Quellen – was das Waschen häufig unnötig macht. Aus legalen Geschäften, von Politikern, von Religionsgemeinschaften. Legal bedeutet dass es nicht gegen Vorschriften der Staaten verstößt. Diese finanziellen Mittel könnte man den Terroristen auch mit funktionierenden Maßnahmen gegen Transaktionen mit illegalem Hintergrund nicht entziehen. Man muss berücksichtigen, dass manche dieser legalen Finanzierungsquellen des Terrorismus ebenso verbrecherisch sind wie illegale. Solange man das nicht versteht und berücksichtigt, wird man diesem Teil des Terrorismus nie den finanziellen Boden entziehen können. Was auch nichts ausreichend ändern würde, die Wahnsinnigen würden auch ohne Geld Schaden anrichten. So geht das also, bei dieser Form des Terrorismus, nicht. Man muss die Ursache des Verbrechens bekämpfen. Im Falle religiös motivierter Terroristen ist die Ursache die Religion.
Staaten und Religionsgemeinschaften haben Gemeinsamkeiten. Sie sind eine Ausprägung des organisierten Verbrechens. Ihrer beider Macht basiert zu einem wesentlichen Teil auf Terror. Dadurch werden auch sie zu terroristischen Organisationen. Wer unternimmt eigentlich etwas gegen diesen Teil des Terrorismus? Warum wird die Staats- und Religionsfinanzierung nicht verhindert? Es wäre nicht ausreichend, aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
Unsere Finanztransaktionen, und weit mehr, werden darüber hinaus ausgeforscht. Ihr benutzt Kreditkarten? Das ist gefährlich, wenn ihr Wert auf Privatsphäre legt. Ort, Zeitpunkt und Betrag sind sind nachvollziehbar. Und auch zwischen euren Einkäufen und eurem Namen, der mit der Kreditkarte verbunden ist, kann eine Verbindung hergestellt werden. Nicht nur durch Kenntnis von Ort und Zeitpunkt, auch anhand von Einkäufen kann man sehr viel über einen Menschen erfahren. Einkommen, Vorlieben, Ansichten und einiges mehr. Nicht nur mit Kreditkarten, auch mit Kundenkarten, Rabattkarten, wie auch immer man sie nennt. Das Mobiltelefon für Zahlungen einzusetzen dürfte überwachenden Unternehmen und überwachenden Staaten gefallen. Denn das Mobiltelefon besitzt zahlreiche Funktionen die zu unserer Überwachung genutzt werden können. So lassen sich Zahlungen, und der der die Zahlung leistet, leicht verfolgen und ausforschen. Wenn wir Menschen ein wenig mehr über den Schutz unserer Privatsphäre nachdenken würden, würden wahrscheinlich viel mehr von uns viel häufiger anonym in bar zahlen. Wer weiß wie lange das noch möglich sein wird. Arbeiten Staaten weiter in unveränderter Richtung, ist es logisch anzunehmen dass in Zukunft die Überwachung von Bargeld weiter zunehmen wird. Zum Beispiel über die Nummern auf den Geldscheinen oder über eingebaute RFID-Transponder. Oder dass es irgendwann kein Bargeld mehr geben wird.
Die aktuelle Überwachung der Geldwege geht weiter. Wenn wir zum Beispiel Geld überweisen können wir – auch über die Aufzeichnungen bei den Banken hinaus – ausgeforscht werden. Unser Name, unsere Anschrift, unsere Kontonummer und eine nationale Kennnummer werden durch die SWIFT (engl. Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication; Gesellschaft für weltweite Finanzinformationsübertragung zwischen Banken), sofern die zugehörige Information über die SWIFT an die andere Bank weitergeleitet wird, auf Anforderung an die USA weitergegeben. Davon ausgenommen sind Informationen über Finanztransaktionen innerhalb des Einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (engl. Single Euro Payments Area, SEPA). Das schließt nicht, wie oft angenommen wird, Informationen über Überweisungen innerhalb der EU von der Weitergabe aus. Für die EU-Mitglieder Irland, Vereinigtes Königreich und Dänemark gibt es, auch in anderen Vereinbarungen, eine Bestimmung, die die Anwendung der Vereinbarung in diesen Ländern verhindern kann. Und zu SEPA gehört unter anderem auch Norwegen. Daher kann man die Begriffe Europäische Union und Euro-Zahlungsverkehrsraum in diesem Zusammenhang nicht wörtlich nehmen. Bemerkenswert ist eine Bestimmung, die aufzählt dass bestimmte Informationen als besonders sensibel anzusehen sind. Unter anderem ethnische Herkunft, politische Überzeugung, Informationen über das Sexualleben. Die Bestimmung handelt, weit interpretierbar, davon dass diese Informationen – im Falle einer Übermittlung – besonders geschützt werden sollen. Das ist bemerkenswert, weil sie aus einer zu einer Finanztransaktion gehörenden Information nicht hervorgehen. Nicht erst an dieser Stelle des staatlichen Abkommens wird klar, dass nicht ausschließlich die oben genannten Informationen (Zahlungsverkehrsdaten) ausgeforscht und weitergegeben werden – sondern auch andere. Sonst versteckt man das hinter den Begriffen „einschließlich“, ohne die sonstigen Informationen zu nennen, und „verbundene Daten“. Schlüsse kann man sowohl aus diesen als auch den Zahlungsverkehrsdaten sehr weitreichende ziehen – zu vielen verschiedenen Zwecken. Selbstbestimmung über unsere eigenen, vertraulichen, persönlichen Informationen? Nein. Begründet wird dieser Missbrauch unserer Informationen zum einen mit der Absicht die Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA weiter auszubauen. Was keinesfalls ein ausreichender Grund für das Eindringen in unsere Privatsphäre sein kann. Ferner mit dem Bestreben den Terrorismus zu verhüten und zu bekämpfen. Was, wie ich noch näher ausführen werde, der falsche Ansatz ist. Man muss die Ursache des Terrors bekämpfen, nicht seine Finanzierung. Die ist, wie gesagt, auch ohne solche Überweisungen möglich und kann daher auf diese Weise nicht ausreichend bekämpft werden. Außerdem werden Informationen von Menschen weitergegeben, die nicht verdächtigt werden mit Terrorismus in Verbindung zu stehen.
Das sind nicht die einzigen Fälle, in denen Informationen über uns von Banken oder anderen Unternehmen an Staaten weitergegeben werden. Und es sind nicht die einzigen Fälle, in denen Informationen über uns zwischen Staaten ausgetauscht werden. Hier geschieht das indirekt, Staaten geben selbst gesammelte Informationen über uns auch direkt untereinander weiter. Das gibt es mit vielen unterschiedlichen Informationen. Vor allem ist das nur das, was man uns versteckt mitteilt – das Ausmaß ist noch größer.
Wenn wir reisen, unterliegen wir ebenfalls der Überwachung. Das Ausmaß ist unterschiedlich. Es geht darum, ob wir reisen und wohin. Es geht darum zu wissen, wo wir uns aufhalten – zum Beispiel von wann bis wann in welchem Hotel. Manchmal geht es darum, weitere Informationen über uns und unsere Reisegewohnheiten zu erhalten. Zum Beispiel so genannte Passenger Name Records (engl. PNR; wörtlich Passagiernamensaufzeichnung, was die Sache aber nicht trifft, üblicherweise als Fluggastdatensatz übersetzt). Sie enthalten zahlreiche Informationen über uns und unsere Reise. Besonders bemerkenswert sind unsere sämtlichen Kontaktinformationen. Also nicht nur unsere Adresse, was schlimm genug wäre, sondern auch unsere Telefonnummer, unsere Mobiltelefonnummer, unsere E‑Mail-Adresse und was wir sonst bei der Buchung unvorsichtigerweise als Kontaktmöglichkeit genannt haben. Auch Informationen über das Reisebüro und den, der die Informationen gesammelt hat. Weiß man wer mit uns Kontakt hatte, kann man ihn nach weiteren Informationen befragen, die wir nicht genannt haben, die aber möglicherweise sichtbar waren. Außerdem werden unsere Zahlungsinformationen weitergegeben, sofern wir sie für die Buchung genutzt haben. Das kann der Name unserer Bank und unsere Kontonummer sein oder unsere Kreditkartennummer. So können Staaten nicht nur unsere Reise, sondern weit mehr über uns ausspionieren. Am Beispiel PNR: Wehren können wir uns, unter den staatlichen Vorschriften, nicht. Nicht gegen das Eindringen in unsere Privatsphäre durch das Sammeln der Informationen, nicht gegen die Speicherung, nicht gegen die Weitergabe an andere. Nur Auskunft können wir erhalten, wenn der Staat – in dessen Besitz sich unsere Informationen nach der Weitergabe durch die Fluggesellschaft befinden – einverstanden ist. Auch die Möglichkeit der Berichtigung, Bereinigung, Löschung und Sperrung unserer ausgeforschten Informationen ist vorgesehen. Ebenfalls nur, wenn der Staat damit einverstanden ist. Was er kaum sein wird, weil er die Informationen dann unter Umständen nicht mehr nutzen kann. Doch er will sie nutzen. Diese für uns weitgehend nutzlosen Möglichkeiten sollen offensichtlich unserer Beruhigung dienen. Für den Versuch müssen wir die im betreffenden Staat verbreitete Sprache sprechen und uns in dessen System von Vorschriften, seinem Rechtssystem, bewegen. Das ist inakzeptabel und dient offensichtlich unserer Behinderung beim Kampf gegen die Verletzung unserer Privatsphäre. Wir werden bestohlen und durch das Eindringen in unsere Privatsphäre missbraucht und die Täter schützen sich selbst durch eigene Vorschriften vor Verfolgung – wie so oft bei Politikern. Eine ähnliche Formulierung wie im SWIFT-Abkommen befindet sich im Zusammenhang mit so genannten sensiblen Daten auch in den PNR-Abkommen zwischen der EU und Australien und den USA. Woraus auch hier ersichtlich wird, dass weit mehr Informationen gesammelt und weitergegeben werden als im Einzelnen aufgeführt sind. Im Falle Australiens ist vereinbart solche Informationen zu löschen. Im Falle der USA gibt es weit gefasste Ausnahmen, die eine Verwendung auch dieser Informationen erlauben. Nicht erst hier werden die Machtverhältnisse sichtbar.
Ihr wollt im Zusammenhang mit einer Flugreise nicht ausspioniert werden? Dann fliegt nicht in betroffene Länder und nicht aus solchen, die von Unternehmen verlangen Informationen über euch weiterzugeben. Ihr wollt nicht, dass ausspioniert wird wo ihr euch aufhaltet? Dann weigert euch euren Aufenthaltsort dem Staat zu nennen. Das ist nur eine kurzfristige Verteidigung. Langfristig müssen wir die Täter von ihren Verbrechen, hier dem Ausspionieren von uns und unseren Gewohnheiten und dem Missbrauch unserer so gesammelten Informationen – was weit über Flugreisen hinausgeht – ab halten. Unter sonst unveränderten Bedingungen können wir Verbrecher wie Unternehmen, Staaten und ihre Diener an ihrem Tun kaum hindern – sie sind zu mächtig. Daher müssen wir insbesondere den Politikern ihre Macht nehmen – indem wir sie und ihre Staaten abschaffen. Später mehr dazu. Die, die unsere Informationen sammeln und weitergeben – Banken, Fluggesellschaften, Reisebüros, Hotels und viele andere – dienen den Politikern und sind damit ebenfalls Verbrecher. Sie und im eigenen Interesse handelnde Unternehmen bekämpfen wir ebenfalls durch die Abschaffung der Politiker und ihres Machtapparats Staat – denn Politiker unternehmen nichts gegen unsere Ausforschung durch Unternehmen oder gestatten sie ihnen sogar. Wir müssen die Täter bekämpfen, von ihren Taten ab halten und gerechterweise bestraften. Und uns muss Wiedergutmachung widerfahren.
Staaten, letztlich Politiker, verlangen von Unternehmen die Speicherung und Weitergabe von Informationen über uns und unser Verhalten. Teilweise geht es um sehr genaue Informationen. Oft geht es um Informationen über unsere Identität. In letzter Zeit auch häufig um Informationen über unser Kommunikationsverhalten, sogar mehr als das. Sie versuchen diese Sammlung von Informationen über uns zu verharmlosen, indem sie sagen dass sie nur speichern wer, wann, mit wem und von wo, aber nicht was. Doch wer, wann, mit wem und von wo sagt sehr viel über uns aus. Laut EU-Vorschrift wird auch gespeichert womit, mit welchem Mobiltelefon, das hat eine eindeutige Nummer (engl. IMEI, International Mobile Equipment Identity; Internationale Mobilfunkgerätekennung). Es ist oft nicht nötig zu speichern was wir uns an gesehen, geschrieben oder gesprochen haben um viel über uns zu erfahren. Nehmen wir an, ihr ruft die Internetpräsenz einer Drogenberatungsstelle auf. Das ist anhand der IP-Adresse und des Zeitpunkts meistens zu euch verfolgbar. Warum solltet ihr das tun, wenn ihr kein Drogenproblem habt – oder jemand der euch nahesteht? Diese Information lässt sich sammeln und ihr könnt damit ausgeforscht und überwacht werden. Mit E‑Mails funktioniert das genauso. Warum solltet ihr E‑Mails mit einem Psychologen schreiben, wenn es nicht um ein psychisches Problem geht? Auch mit dem Telefon. Aus welchem Grund solltet ihr über einen längeren Zeitraum zehn Mal am Tag, auch spät abends oder nachts, mit einer bestimmten Person telefonieren oder SMS schreiben wenn ihr keine nähere Beziehung zueinander habt? Einfache Beispiele, die Ausforschungsmöglichkeiten gehen weit darüber hinaus. Unschuldig? Nichts zu befürchten? Von wegen. Es kommt durch die Vorratsdatenspeicherung auch zu falschen Verdächtigungen. Und die Ausforschung unserer Privatsphäre ist etwas, das wir zu befürchten haben. Außerdem sind auf Vorrat gespeicherte Identitäts-, Aufenthalts- und Verbindungsdaten nur ein kleiner Teil. Die nicht nur im Rahmen der organisierten Vorratsdatenspeicherung gespeichert werden – auch ohne sie. An verschiedenen Stellen wird, von Staaten und von Unternehmen, noch viel mehr über uns gespeichert. Aus allem zusammen – auch aus nur einem Teil davon – ergibt sich ein noch genaueres Bild über uns, unsere Aufenthaltsorte, unsere Gewohnheiten, unsere Beziehungen, unseren Zustand, unsere Meinungen, unsere Interessen. Anonym, also mit geschützter Privatsphäre, sind wir selbst ohne Vorratsdatenspeicherung angesichts der allgegenwärtigen Überwachung nicht. Dazu kommen Informationen, die wir selbst zum Beispiel ins Internet stellen – sie sind oft nicht so anonym, wie wir vielleicht denken. Die Verknüpfung dieser zahlreichen Informationen miteinander, um ein noch genaueres Bild zu erhalten, ist ein wesentliches Ziel der Überwachungsbemühungen der Staaten. Den oft behaupteten großen Nutzen bei der Verbrechensbekämpfung bringt die Vorratsdatenspeicherung im Zusammenhang mit unserem Kommunikationsverhalten nicht. Das sagen zumindest einige derer, die sich mit der Kriminalitätsbekämpfung befassen, gestützt von Untersuchungen. Insgesamt ist die verfügbare Datenbasis unzureichend und wird von Politikern mitunter manipulierend interpretiert. Dennoch, die verfügbaren Informationen zeigen nichts, was die Nutzung einer Vorratsdatenspeicherung ausreichend begründen würde. Viele Politiker und ihre Diener sagen das Gegenteil und verweisen auf Einzelfälle. Selbst wenn es mehr als Einzelfälle wären, es wäre egal. Bei allen Arten, auf die wir ausspioniert werden. Denn bei der Beantwortung der Frage ob etwas richtig oder falsch ist, ist ein möglicher Nutzen völlig unerheblich – ohne Bedeutung. Denn durch einen Schaden wird etwas falsch – durch einen Nutzen aber noch lange nicht richtig. Weil der Nutzen auch einen Schaden beinhalten kann. In diesem Fall ist der Schaden das Eindringen in unsere Privatsphäre, ohne dass wir uns eines (wirklichen) Verbrechens ausreichend verdächtig gemacht haben. Das ist inakzeptabel. Beispiel: Die vielen abzulehnenden Taten der Menschen lassen sich zuverlässig und dauerhaft verhindern, wenn man alle Menschen tötet. Ein nachweisbarer und sehr großer Nutzen. Ist es richtig, deswegen alle Menschen zu töten? Nein, das ist es nicht. Denn es würden viele Unschuldige sterben – damit beinhaltet der Nutzen einen inakzeptablen Schaden.
Auch abseits des Speicherns von Informationen auf Vorrat ist unser Mobiltelefon ein Gerät, das Informationen über uns sammelt und weitergibt und dem ständig bekannt ist mit wem wir zu tun haben und wo wir uns befinden. Unternehmen und Staaten nutzen das um uns zu überwachen. Doch nicht nur sie überwachen uns und dringen damit in unsere Privatsphäre ein. Im Vereinigten Königreich bietet ein Dienst Eltern die totale Überwachung der Mobiltelefonkommunikation ihrer Kinder an. Nicht erst damit werden auch Eltern zu Tätern, die wir bekämpfen müssen. Wollt ihr abgehört werden? Nein? Warum tragt ihr dann mit eurem Mobiltelefon ständig ein Abhörgerät mit euch herum? Wollt ihr dass eurer Aufenthaltsort überwacht wird und jederzeit festgestellt werden kann? Nein? Warum tragt ihr dann mit eurem Mobiltelefon ständig ein Ortungsgerät mit euch herum? Wollt ihr dass Staatsdiener und Unternehmen herausfinden können wann ihr mit wem was zu tun habt, wie euer Befinden ist und vieles mehr? Nein? Warum tragt ihr dann ständig ein Mobiltelefon mit euch herum, das es erlaubt diese Informationen zu sammeln? Gegen Ortung und Abhören hilft nicht einmal sicher das Gerät aus zu schalten, nur das Trennen von der Stromversorgung (Stromkabel und Energiespeicher raus – Wenn ein zusätzliches Abhörgerät am Energiespeicher angebracht ist, hilft nicht einmal das.). Das funktioniert nicht nur mit Geräten, die aussehen wie ein Mobiltelefon. Auch mit anderen Computern, die einen Internetzugang über das Mobiltelefonnetz nutzen. Mit mobilfunkbasierten Notruflösungen für Fahrzeuge kann man uns ebenfalls überwachen und ausforschen. Mit uns in Verbindung bringen kann man die über unser Mobiltelefon gewonnen Informationen leicht. In vielen Ländern bekommen wir keinen Zugang zum Mobiltelefonnetz, wenn wir unsere persönlichen Informationen nicht offenlegen. Kontrolle, Überwachung. So ist nicht nur bekannt welches Mobiltelefon sich wo befindet, sobald es eine Verbindung aufbaut – was es auch ohne unser Wissen macht. Sondern auch wem es gehört. Das ist inakzeptabel. Sofern wir im Voraus bezahlen, so dass der Anbieter sicher sein kann auch ohne unseren Namen und unsere Adresse sein Geld zu bekommen, dürfen unsere persönlichen Informationen nicht erfragt werden. Zwar sind wir auch dadurch nicht anonym. Denn auch aus den Verbindungen und Aufenthaltsorten namenloser Mobiltelefone – eine dafür genutzte Rufnummer braucht man (engl. IMSI, International Mobile Subscriber Identity; Internationale Mobilfunkteilnehmerkennung), und auch unter Berücksichtigung der IMEI – kann man viel erfahren. Auch das Orten und Abhören wäre nach wie vor möglich. Aber wir machen den Staatsverbrechern unsere Überwachung ohne die Nennung persönlicher Informationen schwieriger und schützen damit unsere Privatsphäre wieder ein Stück. Was das Abhören und die Ausforschung unseres Aufenthalts betrifft, liebe Mobiltelefonhersteller und Mobilfunkdienstleister: Setzt standardmäßig Verschlüsselungen ein, die ihren Namen verdienen, mit sicherer Implementierung – und gebt den Staaten keine Abhörmöglichkeiten und keinen Zugriff auf unsere persönlichen Informationen einschließlich unserer Standortinformationen mehr. Sammelt sie am besten nicht. Die TMSI (engl. Temporary Mobile Subscriber Identity; Temporäre Mobilfunkteilnehmerkennung) verhindert bei näherer Betrachtung weder das Abhören noch das Ausforschen oder das Überwachen unseres Aufenthaltsorts. Sie sollen ausreichend Verdächtige verfolgen, wenn sie ihren Aufenthaltsort kennen wollen – und Räume oder Umgebungen abhören, wenn sie gegen Verbrecher ermitteln. So ist die Verbrechensbekämpfung möglich und gleichzeitig unsere Privatsphäre ein weiteres Stück geschützt. Tut das Richtige, statt mit dem organisierten Staatsverbrechen gegen uns zusammenzuarbeiten. Ja, dafür werdet ihr sicherlich Ärger mit den Staaten bekommen. Wenn man das Richtige tun will nimmt man dafür, falls nötig, auch unangenehme Folgen in Kauf – auch das ist guter Charakter. Doch viele Menschen, auch an der Spitze anderer Unternehmen, haben offensichtlich einen schlechten Charakter und helfen den Verbrechern gegen uns zu arbeiten – wodurch sie selbst zu Verbrechern sind.
Eine andere Methode der Verharmlosung ist, zu behaupten dass man die Menschen im eigenen Land oder mit der eigenen Staatsbürgerschaft nicht oder nur unter anderen Voraussetzungen überwachen würde. Nur die anderen ständig, was eine Lüge ist. Sowohl auf bestimmte Vorgänge bezogen (Verharmlosung der Überwachung unserer Kommunikation durch Geheimdienste), als auch generell (die anderweitige Überwachung, der wir alle ebenfalls ständig ausgesetzt sind). Selbst wenn sie stets auswählen wollten, könnten sie bei der bei Geheimdiensten üblichen Kommunikationsüberwachung oft nicht beurteilen wer an einer Kommunikation beteiligt ist – weil sie dazu jeden Kommunikationspartner vor Beginn der Überwachung identifizieren müssten, was nicht geschieht. Würden tatsächlich nur Menschen aus anderen Ländern überwacht, wäre das nicht besser. Ob wir vom einen oder anderen Staat noch mehr überwacht werden ist egal. Das Eindringen in unsere Privatsphäre ist ein Verbrechen – egal woher die Täter und die Opfer kommen.
Viele Staaten verlangen Auskunft darüber wo wir wohnen. Selbst wenn wir uns dort nur kurz aufhalten, zum Beispiel in einem Hotel. So stellen sie weitgehend sicher, dass sie jederzeit Zugriff auf uns haben. Dieser Zwang dem Staat mitzuteilen wo wir uns aufhalten, auch der Zwang einen Identitätsnachweis zu besitzen, der Zwang Informationen über unsere körperlichen Eigenschaften wie unser Gesichtsbild und weitere zu unserer Vermessung (biometrische Erfassung) abzugeben – alles ohne ausreichenden Verdacht – ist letztlich eine Vorratsdatenspeicherung. All das, und vieles mehr, dient unserer Identifizierung, in der Folge unserer Überwachung und damit unserer Kontrolle. Was wäre wenn es keine Dokumente gäbe, die Identifizierungsinformationen über uns enthalten? Oder anders gefragt: haben diese Identitätsdokumente, es kann auch eine Nummer sein, einen sinnvollen Zweck? Wenn man die Anlässe zu denen wir gezwungen werden unsere Identität zu beweisen bis zu ihrem Grund verfolgt, erkennt man meistens Überwachung zur Machtsicherung durch den Staat. Es gibt auch sinnvolle Anwendungen eines Identitätsdokuments. Zum Beispiel wenn ihr einen Vertrag schließt und euer Vertragspartner kommt den vereinbarten Zahlungen nicht nach. Dann ist es hilfreich zu wissen wer der Vertragspartner ist. Aber dafür braucht man keine Ausweise, Identitätskarten, Pässe. Das kann man durch die Vertragsgestaltung lösen. Verbrecher identifizieren – ist das ein so großer Vorteil? Ist es sinnvoll, alle Menschen zu zwingen sich überwachen zu lassen um manche Verbrecher anhand ihres Identitätsdokuments zu erkennen? Nein, dieser Nutzen steht in einem schlechten Verhältnis zum durch die Überwachung verursachten Schaden. Außerdem wird dieses Mittel auch gegen Menschen missbraucht, die nach gesundem Menschenverstand keine Verbrecher sind. Nur für die Staaten haben Identitätsdokumente einen ausreichenden Nutzen – sie erleichtern unsere Überwachung und dienen damit der Machtsicherung der Politiker.
Auch Staatsdiener benutzen Identitätsdokumente. Bei ihnen geht es weniger um Überwachung, mehr darum vorgeben zu können uns bevormunden und unterdrücken zu dürfen. Doch häufig behalten sie Informationen über ihre Identität für sich – aus Angst von uns für ihre Taten bestraft zu werden. Korrekterweise müssten uns Staatsdiener zunächst einen Ausweis zeigen, der mindestens ihr Gesichtsbild, ihren vollständigen Namen und ihr Geburtsdatum enthält und ihnen bestimmte Rechte zuspricht. Selbst wenn sie das täten, müssten wir den Ausweis auf Echtheit überprüfen können. Doch das können wir nicht. Denn oft wissen wir nicht wie ihre Ausweise aussehen müssten. Geschweige denn dass wir einen echten von einem falschen unterscheiden könnten. Fordert den nächsten Staatsdiener auf euch seinen vollständigen Namen und sein Geburtsdatum zu nennen, seine Privatadresse, seine Fingerabdrücke zu geben, seinen Ausweis zu zeigen und dessen Überprüfung auf Echtheit zu gestatten – das, was sie von uns oft verlangen. Vielleicht ein Irisprofil dazu, das wir zusammen mit den anderen Informationen für spätere Identifizierungen speichern, damit wir ganz sicher sind. Er wird sich weigern. So kann jeder behaupten ein Staatsdiener und berechtigt zu sein uns zu bevormunden und zu unterdrücken. Selbst wenn er seine Identität beweisen könnte und wollte, selbst wenn wir den Ausweis überprüfen könnten und er echt sein sollte und er, nach Ansicht der Staaten, den Eigentümer dazu berechtigt uns Vorschriften zu machen, uns zu unterdrücken und zu bevormunden – das ist nur deren Sicht. Wir müssen uns nicht unterdrücken und bevormunden lassen. Nicht auf Basis einer Uniform – von der wir auch nicht wissen ob sie echt ist – nicht auf Basis der Behauptung ein Staatsdiener zu sein, nicht auf Basis eines Ausweises. Egal was deren Vorschriften sagen. Denn es sind deren Vorschriften, die überwiegend ihren eigenen Zwecken dienen – nicht unsere.
Viele Menschen bitten darum belogen zu werden. Wenn man ehrlich ist, seine Privatsphäre schätzt, seine persönlichen Informationen schützen möchte und daher anonym bleibt, wird man häufig ausgeschlossen. Lügt man, und nennt einen falschen Namen, sind sie zufrieden. Das gibt ihnen die Illusion sie wüssten, mit wem sie es zu tun haben. Was tatsächlich nicht der Fall ist. Teilweise geht es dabei auch um Kontrolle. Denn seid ihr identifizierbar, kann man eure Meinung oder eure Taten unterdrücken, indem man euch dafür bestraft oder bestrafen lässt. Wann immer möglich nutzt wechselnde falsche Namen und andere falsche Informationen. Es wird euch helfen eure persönlichen Informationen, eure Privatsphäre, auch die Möglichkeit eure Meinung frei zu äußern, zu schützen. Selbst wenn ihr euren tatsächlichen Namen nennen müsst, Namen kann es mehrfach geben. Adressen können sich ändern. Aber mit der Kombination Name und Geburtsdatum ist meistens unsere sichere Identifizierung möglich. Mit dem Geburtsort wird es noch präziser. Nennt daher niemals Name und Geburtsdatum, auch nicht den Geburtsort dazu, wenn ihr nicht identifiziert werden wollt.
Viele Staaten führen so genannte Volkszählungen durch. Der Begriff ist ein Euphemismus. Denn es geht nicht darum uns zu zählen. Das könnte man anhand existierender Aufzeichnungen, die überwiegend zwecks Überwachung erstellt wurden. Es geht darum uns auszufragen, unsere Situation auszuforschen – zwangsweise. Es werden zahlreiche Antworten auf neugierige Fragen über persönliche, private Dinge verlangt. Als Grund führt man zum Beispiel an, dass man diese Informationen benötige um sinnvolle politische Entscheidungen treffen zu können. Unsinn, eine Lüge – oder Inkompetenz. Vergleicht man politische Entscheidungen vor und nach vergangenen Zwangsausfragungen waren die Entscheidungen zuvor insgesamt ebenso inkompetent wie danach. Volkszählungen sind damit eine sinnlose, erzwungene Ausfragung – Spionage. Eine weitere Verletzung unserer Privatsphäre und eine Form der Überwachung. Von der Freiheit selbst über seine eigenen Informationen zu entscheiden keine Spur. Die einfachste Möglichkeit sich zu wehren ist, falsche Angaben zu machen. Aber nicht zu offensichtlich. Denn bemerken es die verabscheuungswürdigen Staatsdiener greifen sie zu Gewalt.
Adresshändler – was es verharmlost – Datenhändler, Auskunfteien, Informationshändler, wie man sie auch nennen mag, sammeln Informationen über uns. Zum Beispiel unseren Namen, unseren Wohnort, unser Geburtsdatum, unsere Herkunft und unsere Sprachkenntnisse, unsere Telefonnummern, Informationen über unsere Finanzverträge und unsere finanzielle Situation und unser Zahlungsverhalten, über unser Einkaufsverhalten und über unsere Lebenssituation. Die Informationen werden analysiert, um weitere Schlüsse über unsere Situation, unser Verhalten oder unsere Absichten ziehen zu können. Die Informationen werden auch weitergegeben, verkauft. Das ist ihr Zweck. Sie sollen den Informationsdieben Geld einbringen. Oft sind die Informationen falsch. Manche geben sich nicht mit Tatsachen, selbst falschen, oder Schlussfolgerungen ab – sie nehmen sogar Verdachte auf. Die Käufer der Informationen sind Unternehmen – sie nutzen die Informationen für den Versand von Werbung an uns, für die Entscheidung auf welche Weise wir sie bezahlen sollen oder ob sie überhaupt einen Vertrag mit uns schließen. Aber auch Staaten nutzen solche Quellen. Staaten gehören ferner selbst zu den größten Informationssammlern. Hauptsächlich verwenden sie die über uns gesammelten, genauer gesagt gestohlenen, Informationen selbst. Aber auch sie geben unsere Informationen weiter. Sie dringen in unsere Privatsphäre ein, verletzen sie, missbrauchen uns. Auch diese Informationssammlungen sind eine Form der Vorratsdatenspeicherung und damit der Überwachung.
Auch andere bemühen sich an Informationen über uns zu gelangen, die sie nichts angehen. Manche Immobilienmakler und Hauseigentümer oder -verwalter verlangen zum Beispiel Nachweise über unseren Arbeitgeber oder die Höhe unseres Einkommens. Auch andere Informationen über unser finanzbezogenes Verhalten, Nachweise dass keine Straftaten begangen wurden, einen Identitätsnachweis. Auch vorherige Vermieter werden über uns ausgefragt. Selbst wenn wir nur eine Information zu einem Angebot wünschen verlangen Immobilienmakler mancherorts Namen, Adresse, Telefonnummer und manchmal weitere Informationen – zwingend, sonst weigern sie sich vollständig zu kommunizieren, Auskunft zu geben oder eine Besichtigung zu gestatten. Ein weiterer Missbrauch, ein weiteres inakzeptables Eindringen in unsere Privatsphäre.
Auch unser Gesundheitszustand wird ausgeforscht. Staaten, Unternehmen als Arbeitgeber, Versicherungen und andere verlangen Auskunft, greifen auf persönliche und vertrauliche Informationen über unsere Gesundheit zu oder sammeln sie selbst. Oft gegen unseren Willen oder zumindest ohne unser freies Einverständnis. Denkt ihr, Ärzte fragen nur nach Informationen die sie benötigen? Nein, nach weit mehr. Denkt ihr, die Informationen über uns und unsere Gesundheit seien bei Ärzten sicher vor anderen? Nein, geschützt werden die Informationen kaum. Sie können leicht verloren gehen und gestohlen werden. Ärzte geben unsere Informationen auch weiter. Zum Beispiel an Versicherungen, aber auch an andere Unternehmen und an Staaten.
Viele Unternehmen fragen nach Informationen über uns, die sie nicht benötigen und die sie nichts angehen. Achtet darauf, wie oft ihr nach eurem Namen oder anderen Informationen gefragt werdet. Fragt euch, und den der eure Informationen erfragt, warum und wozu er jede einzelne verlangte Information haben will. „Weil es im Formular steht.“ „Wir brauchen das.“ oder „Wir machen das eben so.“ ist kein ausreichender Grund und keine Antwort auf die Frage nach dem warum und wozu. Manche haben Antworten die logisch sind oder scheinen („Wir brauchen das weil …“), aber kein ausreichender Grund sind die verlangten Informationen zu erfragen. Meistens ist das Sammeln von Informationen, vor allem in diesem Ausmaß, unnötig. Benötigt wird oft, wenn überhaupt, nur ein kleiner Teil der geforderten Informationen. Für vieles braucht man gar keiner Information über uns. Weigert euch zu antworten, wenn nach etwas gefragt wird, das der andere nicht wissen muss. Wenn jemand versucht euch zu zwingen ihn in eure Privatsphäre eindringen zu lassen, Informationen über euch zu nennen, zum Beispiel indem er euch sonst nicht gibt was ihr wünscht, geht. Ihr habt es nicht nötig euch zwingen zu lassen, anderen Zugang zu eurer Privatsphäre zu geben. Anderswo bekommt ihr was ihr wollt vielleicht ohne Eindringen in eure Privatsphäre – auch wenn der Täter versucht es euch auszureden.
Auch bei dem was sie Datenschutz nennen interessiert die Unternehmen nicht was richtig oder falsch ist. Sie interessieren sich für zwei Dinge. Erstens „Was können wir?“. Und zweitens „Wofür werden wir durch den Staat nicht bestraft?“. Das ist der falsche Ansatz. Statt als die Privatsphäre missachtenden und obrigkeitshörigen Idioten sollten Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen. Zeigt wie man sinnvollen Datenschutz, genauer Informationsschutz, betreibt. Fragt uns, bevor ihr unser Eigentum, unsere Informationen nutzt. Sagt uns was ihr damit genau machen wollt – vollständig. Und wartet auf unser Einverständnis. Fragt nicht nach Dingen, die ihr für die Erfüllung des Auftrags nicht unbedingt wissen müsst. Respektiert unsere Privatsphäre.
Wenn jemand sagt dass ihm der Schutz unserer Informationen wichtig ist, heißt das nicht dass er entsprechend handelt. Erfahrungsgemäß sind die die am lautesten darauf hinweisen wie wichtig ihnen Datenschutz ist, die die am meisten Informationen über uns sammeln und sie am meisten missbrauchen.
Nicht nur wenn wir gefragt werden, auch ohne zu fragen werden Informationen über uns gesammelt. Im Internet, wie erwähnt. Aber auch außerhalb. Moderne Stromzähler erfassen unsere Energienutzung so genau und in so kurzen Abständen, und leiten die Informationen an den Stromanbieter weiter, dass man erkennen kann was bei uns vor sich geht. Ob wir zu Hause sind oder nicht, ob wir kochen oder frühstücken, oder wir wach sind oder schlafen, ob wir nachts zum Kühlschrank oder zur Toilette gehen, wann wir im Bad sind und was wir dort ungefähr machen, ob wir am Computer sitzen oder fernsehen. Sogar welche Sendung wir sehen lässt sich mit etwas Analyseaufwand erkennen. Daraus kann man zahlreiche Schlüsse, etwa über unsere Persönlichkeit, unsere Gesundheit oder unsere Ansichten ziehen. Solche Informationen über uns können benutzt werden um an unser Geld zu kommen, indem man ausspioniert was wir vermutlich kaufen würden. Aber auch um zum Beispiel unsere Ansichten zu ergründen und zu manipulieren oder uns wegen unserer ausspionierten Ansichten, mit der Folge weiterer Überwachung, zu verdächtigen. Sollten die Stromanbieter, Politiker, oder andere an die sie unsere Informationen weitergeben oder verlieren könnten, behaupten uns nicht auszuspionieren können wir ihnen das glauben oder nicht. Sicher dass wir nicht ausspioniert werden können wir nur sein, wenn solcher Unsinn nicht möglich ist. Die Möglichkeit uns auszuspionieren wird nicht benötigt, um uns mit elektrischer Energie zu versorgen – auch nicht um Strom zu sparen. Politiker und Unternehmen behaupten das Gegenteil. Sie lügen, weil sie unfähig sind oder um ihre Interessen durchzusetzen. Eine zwangsweise Benutzung, wie mancherorts üblich, darf es nicht geben. Herkömmliche Stromzähler müssen preiswerter (weil sie einfacher aufgebaut sind) oder zu den gleichen Konditionen verfügbar sein. Zusätzlich muss an den elektronischen Stromzählern mindestens die Möglichkeit einer nachprüfbaren und dauerhaften Abschaltung der Überwachungsfunktion bestehen. Das nachprüfbare und dauerhafte ist wichtig. Weil wenn der Täter behauptet er habe entsprechend unserem Wunsch gehandelt können wir ihm auch das glauben – oder nicht. Er könnte die Überwachungsfunktion tatsächlich ein geschaltet gelassen haben. Oder er hat sie ab geschaltet, aber nicht dauerhaft – er kann sie jederzeit wieder ein schalten. Das ist nicht auf die Messung der Nutzung elektrischer Energie begrenzt. Und das ist nur der Anfang. Den Firmen wäre es offensichtlich am liebsten wenn jedes elektrische und elektronische Gerät das wir benutzen miteinander, mit dem Internet und/oder mit ihnen vernetzt ist – und Informationen über uns sammelt und weitergibt. Um uns sofort zu verteidigen können wir die Überwachungsfunktion des Stromzählers ab schalten. Vielleicht ist das nicht möglich. Weil sich der Stromanbieter weigert und wir nicht wissen wie es funktioniert. Dann können wir zumindest die Übertragung der ausspionierten Informationen verhindern, indem wir die Datenverbindung des Geräts zum Spion trennen. Wenn die Spionagefunktion eine eigene Stromversorgung hat, können wir vielleicht diese trennen. Vielleicht ist auch das nicht möglich. Dann können zumindest Eigentümer von Häusern mit mehreren Wohnungen und zu einzelnen Wohnungen gehörenden Stromzählern etwas gegen unsere Überwachung unternehmen. Indem sie, erzwungenermaßen, einen einzigen überwachten Stromzähler installieren lassen über den sie die elektrische Energie für das gesamte Haus beziehen. Um mit jedem Mieter abrechnen zu können installieren sie selbst dahinter für jede Wohnung einen überwachungsfreien Stromzähler, mit dem der Stromanbieter nichts zu tun hat. Es ist eines jeden eigene Entscheidung, wie er die Stromversorgung in seinem Haus organisiert. So wird zwar nicht die Überwachung verhindert, aber dem überwachenden Stromanbieter fällt es viel schwerer die Informationen einer bestimmten Wohnung, und damit bestimmten Personen, zuzuordnen.
Auch die detaillierte Abbildung unseres Lebensraums, mit uns und unserem Eigentum, ist ein Eindringen in unsere Privatsphäre. Wir kennen das von staatlicher Videoüberwachung, in begrenzter Form von Überwachungskameras zum Beispiel in Geschäften. Sie dienen nicht unserem Schutz, auch wenn das behauptet wird. Es gibt aber auch Firmen, die die gesammelten Informationen veröffentlichen. Im Internet findet man so etwas. Auch solche Unternehmen versuchen ihr Tun zu verharmlosen und uns zu beruhigen, indem sie behaupten uns und unser weiteres Eigentum unkenntlich zu machen. Das automatische Verfremden kleiner Teile der Aufnahmen, zum Beispiel von Fahrzeugkennzeichen und Gesichtern, reicht nicht aus. Weil sie nicht in der Lage sind alle Fahrzeugkennzeichen und Gesichter zu verfremden. Google, das ist einer der Täter, gibt das zu. Sie machen auch auf Anforderung Bildteile, nur bestimmte, unkenntlich oder löschen sie – die Möglichkeiten sind je nach Anbieter und Land unterschiedlich. Aber auch das reicht nicht. Denn es bleibt einiges, das man erkennen kann. So kann man beispielsweise ein Auto mit verfremdetem Kennzeichen unter Umständen am Hersteller, am Typ, an der Farbe, an Schäden oder anderen Dingen erkennen. Um sich um eine vollständige Verfremdung des Autos zu bemühen, muss man zunächst wissen dass es aufgenommen wurde und es finden. Uns kann man nicht nur an Gesichtsdetails erkennen. Auch an dem, was nach der Verfremdung oder der teilweisen Löschung noch sichtbar ist. An der Größe, der Statur, der Haar- oder Hautfarbe, der Kleidung, vielleicht in Verbindung mit dem Ort. Selbst anhand der Umstände können wir erkannt werden, sogar wenn einiges verfremdet ist oder fehlt. Selbst diese unzureichende Verfremdung ist, wenn überhaupt vorhanden, nicht sicher. Sie wäre es auch nicht, und würde an der Verletzung der Privatsphäre nichts ändern, wenn sie umfassender wäre. Denn die Informationen werden mit allen Details aufgenommen und gespeichert. In Falle Googles in den USA, wo die Verletzung der Privatsphäre und Datenmissbrauch extrem und häufig ist. Wir wissen nicht, wer Zugriff darauf hat uns was damit passiert. Die Verfremdung oder Löschung kann häufig rückgängig gemacht werden. Verfremdet oder gelöscht wird nämlich meistens nur der veröffentlichte Bildteil – nicht das vollständige Original. Das bleibt, je nach Ort der Aufnahme und Unternehmen unterschiedlich lange, gespeichert. Die Behauptung der Täter dass es in Ordnung sei Informationen zu nutzen, die man im Vorübergehen erhalten kann, ist falsch. Denn es ist ein Unterschied, ob ein Passant zufällig etwas sieht, und häufig ignoriert oder wieder vergisst. Oder ob man ohne Erlaubnis Aufnahmen davon macht, sie speichert, verarbeitet, veröffentlicht, missbraucht. Des Weiteren erfassen Googles Kameras erheblich mehr, als ein Passant sehen würde. Würden sie weniger erfassen, würde das ihr Verhalten allerdings nicht besser machen. Die Diskussion was veröffentlicht werden darf geht am Problem vorbei. Die Verletzung unserer Privatsphäre entsteht nicht erst durch die Veröffentlichung. Auch nicht durch die Veröffentlichung bestimmter Details. Die Verletzung unserer Privatsphäre entsteht in dem Moment, in dem unser Eigentum ohne unsere Zustimmung aufgenommen wird. Wenn uns jemand photographieren möchte erwarten wir selbstverständlich, dass er vorher um unsere Erlaubnis bittet. So gehört sich das. Denn wir sind unser Eigentum. Folglich ist es uns überlassen, wem wir gestatten ein Bild von uns oder unserem anderweitigen Eigentum zu machen. Genauso müssen sich selbstverständlich auch Staaten und Firmen wie Google, nicht nur mit Street View, oder Microsoft, nicht nur mit StreetSide, verhalten. Sie müssen uns vorher fragen, bevor sie unser Eigentum nutzen. Eine Abbildung ist eine Nutzung. Ebenso eine Veröffentlichung. Und der Gefragte muss, ebenfalls selbstverständlich, vorher zustimmen oder ablehnen können. Alles andere verletzt unsere Privatsphäre. Selbstverständlich müssen wir diese Entscheidung auch ändern können. Statt dessen fragt man uns vorher nicht. Wir und unser weiteres Eigentum werden ohne zu fragen missbraucht. Denn wenn wir nicht wissen dass unsere Informationen missbraucht werden, können wir auch nichts dagegen unternehmen. Und viele wissen es nicht. Nicht jeder nutzt das Internet. Selbst wenn, nicht jeder nutzt Dienste die Aufnahmen machen und veröffentlichen. Und wenn, dann nicht ständig und vor allem nicht um an jedem Ort, an dem er war, zu kontrollieren ob sein Eigentum aufgenommen wurde. Und das bei jedem Dienst dieser Art. Nicht jeder verfolgt Medienberichte zum Thema. Woher sollte er von seinem Missbrauch wissen? Auch so erklärt sich, dass viele nichts gegen die Aufnahmen unternommen haben – obwohl sie es vielleicht würden, wenn sie davon wüssten. Statt dessen unterstellen Staaten und Unternehmen dass wir mit allem einverstanden sind, solange wir uns nicht – in den uns von ihnen gestatteten Grenzen – wehren. Aus der Sicht der Täter ist dieses Vorgehen logisch. Wenn viele von ihrem Missbrauch nichts wissen, werden viele auch nichts dagegen sagen. Und hat man Informationen erst gesammelt, muss man sie selten wieder (vollständig) herausgeben oder löschen. Ein inakzeptables Verhalten wird vielleicht verhindert – wenn man vorher fragt. Tut man es ohne zu fragen kommt es vielleicht zu Protesten – aber im Ergebnis kann man oft weitermachen. Das zeigt die Erfahrung mit vielen Arten der Verletzung unserer Privatsphäre. Für den Täter lohnt es sich damit in vielen Fällen. Solange wir Firmen- und Staatsspione machen lassen was sie wollen, ist unsere einzige Möglichkeit uns vor Videoüberwachung zu schützen das Haus nicht zu verlassen und eine große, hohe Mauer herum zu errichten. Und vor Spionagesatelliten schützt selbst das nicht. Das ist inakzeptabel. Außerdem müssten wir gerechterweise Geld bekommen, wenn andere mit unserem Eigentum oder einer Abbildung davon Geld verdienen. Auch wenn es, mit einem kostenlosen Dienst, indirekt geschieht. Weil Google dabei war uns auszuforschen, haben sie auch Informationen über und Daten aus Computernetzwerken gestohlen. Auch andere, wie Microsoft und Apple, sammeln Informationen über unsere Computernetzwerke. Und nicht ausschließlich mit speziellen Fahrzeugen. Sondern mit verschiedenen Geräten, wie Telefonen, auf denen Software der genannten Firmen läuft. Wollt ihr euch auf diese Weise ausforschen lassen? Ja? Gut, jeder wie er mag. Nein? Warum wehrt ihr euch dann nicht? Und warum unterstützt ihr Google, Microsoft, Apple und andere, indem ihr ihre Software, ihre Hardware und ihre Suchmaschinen nutzt? Auch damit spionieren sie uns aus. Und daran verdienen sie Geld. Geld das auch zum weiteren Eindringen in unsere Privatsphäre genutzt wird. Nutzt andere Software, andere Hardware, andere Suchmaschinen. Am Geld getroffen zu werden schmerzt viele Täter am meisten und bringt sie vielleicht dazu, ihre Taten zu überdenken.
Registrierungszwang und Kennzeichen an Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen – all das dient der Überwachung, damit der Kontrolle, der Machtausübung der Staaten über uns. Im Flugverkehr ist die Überwachung, regional im Detail unterschiedlich, extrem. Registrierungszwang und Zwang zur Nutzung von Kennzeichen. Bis hier wie bei Autos. Dazu kommt die Überwachung des Startorts, jeder Bewegung, der Flugroute und des Zielorts per Radar. Dabei ist man stets identifizierbar. Flugpläne mit Angaben zum Piloten, zum Kennzeichen und Aussehen des Flugzeugs, zu Abflugzeit und -ort, zur Flugroute, zum Zielort und zu Ersatzzielen, zur Anzahl der Personen im Flugzeug und weiteren Informationen. Ständiger Funkkontakt. Mit der immer wieder behaupteten angeblichen Sicherheit der Flugzeuginsassen hat das nur wenig zu tun. Generell wird Sicherheit oft als unzutreffender Vorwand für staatliche Vorschriften benutzt. Bei Verstößen gegen staatliche Vorschriften am Boden wird man vom Staat und seinen Dienern schikaniert. Bei Verstößen gegen staatliche Vorschriften in der Luft bekommt man es schnell mit Kampfflugzeugen zu tun. Und das obwohl heutige Technik, sinnvoll eingesetzt, die Überwachung von Flügen weitgehend unnötig macht. Navigation und die Verhinderung von Zusammenstößen braucht keinen Überwacher am Radarmonitor. Die Festlegung von Flugrouten für große Passagierflugzeuge auch nicht. Denn wenn sie sinnvoll gewählt sind, mit Möglichkeiten der Optimierung durch die Piloten, haben die Fluggesellschaften Interesse sie zu nutzen. Zurückhaltende Überwachung des Luftraums aus Sicherheitsgründen braucht keine Informationen über die Identität jedes Flugzeugs, vieler Personen, über Start- oder Zielort, den Weg, jede einzelne Bewegung oder ständigen Funkkontakt. Auch nicht weitere staatliche Überwachung und Registrierungen. Nur wenn eine Gefahr droht, müsste man aktiv werden. Funkkontakt im Notfall ohne Überwachung der Identität? Das funktioniert. Jeder sucht sich eine Kennung aus, die er wechselt wenn es ihm beliebt. Auf doppelte Kennungen in der Gegend weist das technische System hin, so dass man sie ändern kann. Durch die Kennung ist direkte Kommunikation und, durch zusätzliche Informationen zu Höhe und Geschwindigkeit in der Nähe von Flughäfen, die Koordinierung des Verkehrs an Flughäfen möglich. In der Nähe von Flughäfen muss die Kennung gesendet werden weil das für die Verkehrsführung an Flughäfen erforderlich ist. An anderen Orten kann sie gesendet werden, Freiheit und Selbstbestimmung. Durch die Möglichkeit des Änderns der Kennung wird Überwachung weitgehend verhindert. Und für den Fall von Abstürzen gibt es Notfallsender. Um Hilfe zu schicken benötigt man nur zwei Informationen: Absturz und ungefährer Ort des Absturzes. Diese Informationen sendet ein Notfallsender. Die anderen heutzutage zwangsweise gesammelten Informationen sind unnötig. Ständige Überwachung ist unnötig und dient nur der Kontrolle und damit der Machtausübung. Wer sich mit ständiger Überwachung sicherer fühlt kann freiwillig mitteilen wann er von wo nach wo fliegt und wo er sich zu jedem Zeitpunkt aufhält und vieles mehr. Aber Zwang dieser Art ist für die Sicherheit des Flugverkehrs nicht erforderlich.
Zurück auf den Boden. Wenn man auf diese Weise einen Verbrecher finden kann, mögen Fahrzeugkennzeichen einen sinnvollen Aspekt aufweisen. Aber brauchen wir sie dafür? Wahrscheinlich nicht. Denn wonach sucht man, wenn ein Verbrechen aufgeklärt werden soll? Nach einem Autokennzeichen? Kaum. Kennzeichen kann man fälschen, stehlen, wechseln. Oft sucht man nach einer bestimmten Art Auto, vielleicht eines bestimmten Herstellers, in einer bestimmten Farbe, das zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort war. Egal mit welchem Kennzeichen. Man müsste sich den angeblichen Nutzen von Fahrzeugkennzeichen bei der Verbrechensbekämpfung näher an sehen. Es entsteht der Eindruck, dass sie für die Bekämpfung ernster Verbrechen entbehrlich sind. Aber warum bestehen Politiker darauf? Von ihrem machtpolitischen Überwachungswillen abgesehen geht es bei Fahrzeugkennzeichen an Land hauptsächlich um Geld. Schneller gefahren als der Staat erlaubt – zahlen. Das Auto ab gestellt wo es der Staat nicht erlaubt – zahlen. Keine Zwangsversicherung für mit dem Fahrzeug verursachte Schäden abgeschlossen – zahlen. Vom Staat, oft unberechtigt, gesucht – über das Kennzeichen mit Hilfe zahlreicher Überwachungskameras auffindbar. Oft gelangen auch andere als der Staat an die Information zu wem das Fahrzeugkennzeichen, und damit das Fahrzeug, gehört. So, und nicht erst dadurch, wird das Fahrzeugkennzeichen – wenn man ein Fahrzeug besitzt – fast zu einem Personenkennzeichen. Manche Überwachungskameras sind auf die automatische Erkennung von Fahrzeugkennzeichen ausgelegt. Mancherorts gibt es sie nur vereinzelt. In anderen Regionen viel häufiger. Manchmal dienen sie der Überwachung um Zwangsabgaben zu verlangen. Manchmal geht es um die Vorbereitung von Überwachung durch Grenzkontrollen. Manchmal wird mit Hilfe von Datenbanken überprüft, ob das Kennzeichen – also das Fahrzeug oder die dazugehörige Person – gesucht wird. Manchmal ist es eine Kombination aus mehreren Möglichkeiten. Manchmal werden Nichtgesuchte, angeblich, schnell wieder gelöscht. Was es auch nicht besser macht weil die Verletzung unserer Privatsphäre bereits das Überwachen ist, nicht erst die darauf folgende Bevormundung und Unterdrückung der Entdeckten. Manchmal werden die Kennzeichen lange gespeichert. Das ermöglicht Profile unserer Bewegungen zu erstellen – und damit auch unserer Gewohnheiten, woraus man weitere Schlüsse ziehen kann. RFID-Transponder in Fahrzeugkennzeichen dienen dem gleichen Unsinn. Es ist nur eine andere technische Umsetzung. Neu ist das alles nicht. Personenkontrollen, auch hinter dem Begriff Verkehrskontrolle versteckt, funktionieren ähnlich. Man wird angehalten, identifiziert, ausgefragt, oft durchsucht – und es wird überprüft, ob sich etwas für weiteren Verdacht oder für eine Bestrafung findet. Das ist nur weniger automatisiert – und ebenso falsch. Die Abschaffung von Fahrzeugkennzeichen, Kontrollschildern hätte zwei Dinge zur Folge. Erstens würde man Verbrechern etwas Arbeit ersparen. Denn sie müssten keine Fahrzeugkennzeichen mehr stehlen, fälschen, wechseln. Ob und, falls ja, wie die Abwesenheit von Fahrzeugkennzeichen Einfluss auf Verbrechen hat kann ich nicht voraussagen – das müsste man ausprobieren. Auf Verbrechen – nicht auf die Durchsetzung unsinniger staatlicher Vorschriften. Zweitens würde die unangemessene Überwachung aller Fahrzeugnutzer wegfallen. Ob es größere negative Folgen gäbe ist ungewiss. Keine Kontrollschilder beziehungsweise Fahrzeugkennzeichen hätten aber in jedem Fall eine erhebliche, positive Folge. Weniger Überwachung und dadurch weniger Bevormundung. Dafür mehr Freiheit und Selbstbestimmung über die eigenen Informationen.
Wir werden ständig überwacht. Gehen wir über eine Einkaufsstraße, werden wir von staatlichen Kameras aufgenommen. Betreten wir ein anderes Grundstück oder Gebäude sind es private Kameras. Stehen wir an einer Ampel oder fahren über eine Straße, sind es wieder staatliche Überwachungskameras. Diese Kameras nehmen nicht nur Autos auf – sondern uns. Auch hier ist das Ausmaß von Land zu Land, selbst von Stadt zu Stadt, unterschiedlich. Die Überwachungkameras werden teilweise getarnt. Außerdem werden sie immer kleiner, unauffälliger. Eine neuere Kamera kann manchmal die Aufgabe mehrerer älterer übernehmen. Das heißt aber nicht dass die Überwachung weniger wird, im Gegenteil, sie wird immer mehr. Überwachungskameras müssen nicht still stehen, vielleicht mit der Möglichkeit sich zu drehen. Sie können auch fliegen. Mit Kameras ausgerüstete Drohnen werden nicht nur in Kriegsgebieten eingesetzt. Auch hier, gegen uns. Eine oft unauffällige Sache, denn wer sieht in Richtung Himmel um zu überprüfen ob er beobachtet wird? Selbst wenn wir würden, unsere Sichtweite ist begrenzt. Was außerhalb davon ist, sehen wir nicht. Selbst dann nicht, wenn es direkt über uns ist. So dienen auch Satelliten der Überwachung. Nicht nur der optischen. Auch über Satellitenortung, durch ein entsprechendes Gerät zum Beispiel in einem Mobiltelefon oder in einem Mietwagen. Oder sie werden überwacht, wenn es Kommunikationssatelliten sind. Auf einen Teil der Überwachung hinzuweisen, wie mancherorts mit Schildern, macht es nicht besser. Denn wir können uns auch mit einem Hinweis nicht vor dem Eindringen in unsere Privatsphäre schützen. Außerdem wird das Verbrechen nicht besser, wenn man darauf hinweist. Diese Schilder dienen vor allem dazu, uns dazu zu bringen uns in einer bestimmten Weise zu verhalten. Aus Angst der Überwachung könnte Strafe folgen, wenn wir uns anders verhielten. Sie dienen auch der Verharmlosung: „Wir sind doch nicht böse, wir weisen doch darauf hin.“. Vielleicht sollten wir einwenden dass wir nicht bestraft werden dürfen, wenn wir mir dem vor Blut tropfenden Messer beim erneuten Zustechen erwischt werden – denn wir haben das Opfer darauf hingewiesen dass wir ein Verbrechen begehen.
Es gibt weitere Methoden uns zu überwachen – zunächst zu erkennen. Zum Beispiel am Rhythmus, in dem wir am Computer schreiben. Das ist möglich und wird genutzt, es ist aber unbekannt ob auch zu diesem Zweck. Oder an der Art, wie wir schreiben: am Wortschatz, an Formulierungen, an Eigenarten, an Fehlern. Diese Methode wird mit Sicherheit zu unserer Erkennung zwecks Verfolgung genutzt. Vielleicht hat man etwas geschrieben, das dem Staat nicht gefällt – unter Pseudonym oder anonym. Sieht man sich solchen Methoden gegenüber kann das trotzdem gefährlich werden. Es gibt Überwachungssysteme die, mit dem Ziel unsere Absichten zu erkennen, durch uns verursachte Geräusche, auch unsere Sprache, analysieren. Manche Videoüberwachungssysteme können anhand unseres Verhaltens, unserer Körperfunktionen und -reaktionen, und unseres Gesichtsausdrucks auf unsere Absichten schließen. Zum Beispiel ob wir vorhaben könnten gegen staatliche Vorschriften zu verstoßen. Solche Überwachungssysteme sind auch in der Lage unser Gesicht mit zwangsweise gesammelten und biometrisch verarbeiteten Gesichtsinformationen zu vergleichen und uns so zu erkennen. Wenn wir vorbei gehen und die Kamera vielleicht nicht einmal bemerkt haben. Wir können auf diese Weise auch verfolgt werden um zu erfahren woher wir kommen, wohin wir gehen und wen wir treffen. Zu dieser Gesichtserkennung passt dass aus einer Information der Europäischen Kommission hervorgeht, dass ihr Ziel darin besteht uns ohne Pässe oder andere Identitätsdokumente – ausschließlich anhand unserer biometrisch erfassten Merkmale – identifizieren zu können. Ein noch weiteres zwangsweises Eindringen in unsere Privatsphäre. Denn der Nutzung von Identitätsdokumenten können wir uns verweigern. Aber unsere biologischen, und häufig biometrisch erfassten, Merkmale können wir nur schwer verstecken. Sie sind meistens sichtbar. Manche dieser Methoden (und weitere) werden derzeit erforscht oder entwickelt, manche werden bereits gegen uns eingesetzt.
Das Verbinden, Verknüpfen von Informationen aus verschiedenen Quellen geht noch weiter. In vielen tausend Datenbanken weltweit sind Informationen über uns gespeichert. Datenbanken von Staaten, Datenbanken von Unternehmen, auf die Staaten ebenfalls zugreifen können. Auch das Internet wird zu diesem Zweck durchsucht und analysiert und unsere Kommunikation wird überwacht. Kombiniert man mehrere dieser Informationen, selbst wenn sie einzeln betrachtet wenig aussagekräftig sind, ergibt sich ein sehr genaues Bild über uns, unsere Gewohnheiten, unsere Aufenthaltsorte, über unsere Verbindungen untereinander, unsere Ansichten, unsere Bedürfnisse, über unser Befinden und unsere mutmaßlichen Absichten. Manche Unternehmen machen das. Aber vor allem verfügen Staaten über die gewaltbasierte Macht sehr viele dieser Informationen zusammenzuführen. Manche aus eigenen Beständen, viele bekommen sie von anderen. Denn Staaten kommen an jede Information heran, egal wer sie gesammelt und gespeichert hat.
Die über uns gesammelten Informationen sind in letzter Zeit immer zahlreicher geworden und wurden immer besser miteinander vernetzt – so dass Unternehmen und Staaten ein noch genaueres Bild von uns, unseren Aufenthaltsorten, unseren Tätigkeiten, unseren Vorlieben, unseren Ansichten und unseren Gewohnheiten sowie – daraus ableitbar – von unseren Absichten erhalten haben. Und es ist kein Ende absehbar. Im Gegenteil, es wird schlimmer. Bei staatlicher Überwachung: Es geht immer mehr weg vom Beweis der Schuld, hin zu schuldig, oder zumindest alle verdächtig, bis zum Beweis unserer Unschuld. Zum Beispiel auch wenn man Menschen, ohne dass ein ausreichender Verdacht gegen sie besteht, auffordert DNS-Proben abzugeben oder ein Alibi zu nennen. Letztlich um ihre Unschuld an einer Tat zu beweisen. Oft gelten wir bereits als verdächtig, wenn wir versuchen unsere Privatsphäre zu schützen. Noch schlimmer, wenn wir eine deutlich andere Meinung haben und äußern – als der Staat vorgibt – oder wenn wir versuchen an gesellschaftlichen Zuständen etwas grundlegend zu verändern. Manchmal gelten wir sogar dann als verdächtig, wenn wir die staatlichen Vorschriften befolgen. Sie unterstellen dann dass wir das machen um nicht aufzufallen, um dadurch etwas vor ihnen zu verbergen. Wir und unsere Aktivitäten werden ausspioniert, überwacht, aufgezeichnet katalogisiert. Der Zweck des Ganzen? Wenig Verbrechensbekämpfung, hauptsächlich Ausweitung und Erhaltung von Macht. Es geht darum möglichst viel – folglich idealerweise alles – über uns und unsere Verbindungen untereinander zu wissen. Staaten definieren eine Norm und suchen nach Abweichungen davon. Das geht nur mit sehr vielen Informationen. Damit werden wir alle unter Verdacht gestellt – wären wir unverdächtig bestünde kein Grund uns zu überwachen. Weichen wir von der definierten Norm ab, gelten wir als besonders verdächtig.
Politiker und Unternehmen versuchen uns zu beruhigen, und damit Abwehrreaktionen zu verringern, indem sie sagen dass sie eines machen, aber nicht das andere. Zum Beispiel dass sie Informationen sammeln, speichern und durchsuchen – aber keine Profile bilden. Was wir ihnen glauben können oder nicht. Auch durch die Behauptung dass unsere Informationen nach einer Weile gelöscht werden. Was wir ihnen ebenfalls glauben können oder nicht. Ferner indem sie sagen dass sie zwar die Informationen, aber nicht im Zusammenhang mit uns speichern. Oder dass sie den Zusammenhang mit uns zwar speichern, aber (teilweise) entfernen – pseudonymiseren oder anonymiseren. Was wir ihnen ebenso glauben können oder nicht. Und was häufig auf ihre Definition ankommt. So ist eine IP-Adresse für viele Täter nicht direkt eine Information über uns – aber sie erlaubt oft uns zu identifizieren. Deswegen wollen sie diese Information. Es ist wichtig zu wissen, dass man die Trennung von Information und Identität, selbst wenn sie durchgeführt wurde, oft rückgängig machen kann. Und man kann einen Zusammenhang von Information und Identität, wenn er nicht direkt vorhanden ist, herstellen indem man die gesammelte Information oder weitere gesammelte Informationen berücksichtigt. Egal welche Einschränkungen behauptet werden, egal welche Einschränkungen gemacht werden, egal welche Wirkung sie wirklich haben. Das alles ändert nichts daran, dass es sich um unsere Informationen handelt. Unser Eigentum, das niemand ohne ausdrückliche Erlaubnis missbrauchen darf – nicht durch Sammlung, nicht durch Speicherung, nicht durch Verarbeitung, nicht durch Analyse, nicht durch Anderes. Ich kann es nicht oft genug betonen, weil es immer wieder anders behauptet wird. Der Missbrauch findet nicht erst mit einer bestimmten Verarbeitung statt – sondern bereits mit dem Sammeln ohne freie Erlaubnis. Das bedeutet dass Informationen über uns ohne unsere freie Zustimmung nicht gesammelt werden dürfen. Bereits die Sammlung verletzt unsere Selbstbestimmung über die Verwendung unserer Informationen. Selbst wenn wir jemandem die, ausführlich erläuterte und zweckbestimmte, Nutzung bestimmter Informationen über uns gestatten: Selbstverständlich bleibt jede unserer Information unser Eigentum. So können wir unsere Meinung jederzeit ändern und zum Beispiel den Umfang der gestatten Nutzung verändern, oder unsere Zustimmung zur Sammlung und Nutzung widerrufen. Niemand außer uns selbst darf über unsere Informationen entscheiden.
Meistens kaufen Staaten und Unternehmen die für unsere Überwachung eingesetzten Geräte. Auch von Firmen, deren Produkte wir ebenfalls kaufen. Informiert euch welche Firmen auch Überwachungstechnik herstellen. Werft ihnen das vor. Auch den Unternehmen die den Staaten durch das Sammeln und Analysieren von Informationen helfen uns auszuspionieren. Und den Unternehmen die uns für eigene Zwecke ausspionieren. Macht ihnen deutlich, dass es falsch ist in unsere Privatsphäre einzudringen. Denn sie sind mitschuldig, wenn wir ausspioniert werden. Sie ermöglichen die Spionage, helfen dabei oder haben sie selbst veranlasst. Und lasst euch nicht von Äußerungen wie „das ist legal“ oder „wir halten uns nur an die Gesetze“ ab halten. Wer sich an die Vorschriften der Verbrecher hält, und ihnen damit hilft uns zu bevormunden und zu unterdrücken, zunächst auszuspionieren, oder das selbst macht ist selbst ein Verbrecher. Wenn sie Produkte herstellen oder Dienstleistungen anbieten die wir nutzen oder kaufen können, nutzt oder kauft sie nicht. Auch von solchen Unternehmen nicht, die andere Produkte an die Überwacher liefern – wie Telefone, Computer, Büromöbel. Besteht auf überwachungsfreie Dienstleistungen und darauf, dass unsere Überwacher nicht durch Lieferungen unterstützt werden. Ethisch sinnvolles Kaufverhalten – ich wies bereits darauf hin. Es ist eine von mehreren Möglichkeiten, etwas zum Besseren zu verändern.
Stellen wir uns die Frage, die wir uns immer stellen sollten: Wem nutzt es? Wem nutzt unsere Ausforschung und Überwachung? Uns? Vereinzelt mag es einen Nutzen geben, im Wesentlichen ist kein Nutzen für uns erkennbar. Den Unternehmen und Staaten? Ja, mit Sicherheit. Sie erhalten dadurch mehr Informationen über uns, mehr Geld von uns – letztlich mehr Kontrolle, mehr Macht über uns. Dadurch sichern sie ihre Machtposition und bauen sie weiter aus.
Kaum jemand wird etwas einwenden, wenn die Kommunikation im Falle eines deutlichen Verdachts aufgrund nachgewiesener Informationen auf Nutzung von Kinderpornographie überwacht wird um den Täter zu erwischen und dadurch die missbrauchten Kinder zu schützen. Deswegen verwenden Politiker diesen Vorwand, und einige andere, so gerne. Aber man beschränkt sich nicht auf solche Taten. Politiker wollen alles überwachen, ständig. Überwachung erfüllt ihr Ziel, ob das die Verbrechensbekämpfung oder die Kontrolle aus Machtgründen sein mag, nur wenn sie total ist. Sie muss zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort stattfinden – lückenlos. Findet sie nicht immer und überall statt kann man das, was man geheimhalten will, in einem überwachungsfreien Zeitraum oder an einem überwachungsfreien Ort machen. Das erklärt, warum Politiker die Überwachung immer mehr ausweiten – obwohl einige, teils eigene, Untersuchungen aussagen dass das Verbrechen dadurch nicht nennenswert bekämpft wird. Überwachung ist der falsche Ansatz. Aus unserer Sicht, der Sicht der Opfer, sowieso. Denn es wird zwangsweise in unsere Privatsphäre eingedrungen, wir werden durch die Verletzung unserer Privatsphäre missbraucht. Dadurch entsteht uns ein Schaden. Ferner kann uns darüber hinaus ein Schaden entstehen. Denn Überwachung hat auch mit Angst zu tun. So wirkt sie, ein Stück weit, auch dort wo sie nicht stattfindet. Die Angst kann bereits ein Schaden sein. Außerdem ändern Menschen unter Umständen ihr Verhalten, wenn sie Angst haben überwacht zu werden. Das Vermeiden vertraulicher Gespräche per Internet oder Telefon, nicht nur inhaltlich sondern auch mit Gesprächspartnern die vertraulich bleiben sollen, ist ein Beispiel dafür. Oder sie äußern ihre Meinung, vielleicht bei einer Demonstration an der sie teilnehmen wollten, nicht – weil sie Angst haben überwacht zu werden und dadurch Nachteile zu erleiden. Denn der Staat, das organisierte Verbrechen, bestimmt welches überwachte Verhalten als verdächtig gilt und nach welchem Verhalten wir schikaniert, noch intensiver überwacht oder bestraft werden. Wir werden alle unter Verdacht gestellt uns anders zu verhalten, als es die Politiker vorschreiben. So verhalten sich Menschen möglicherweise so, wie sie denken dass der Staat es als unverdächtig – staatstreu – ansieht. Ob das ihrem selbst bestimmten Wunsch sich zu verhalten entspricht oder nicht. Sie versuchen sich auf diese Weise vor weiterem Schaden zu schützen. Wir sind nicht einmal vor Überwachung sicher, wenn wir uns nach dem Willen des Staats verhalten, uns den Willen der Politiker aufzwingen lassen. Soweit es die allgemeine Überwachung betrifft ohnehin nicht. Aber auch nicht soweit es die gezielte Überwachung betrifft, das zeigt die Erfahrung. Nicht nur aus unserer Sicht, auch aus der Sicht der Täter ist Überwachung falsch. Denn sie werden ihr Ziel nur dann vollständig erreichen, wenn die Überwachung lückenlos, total ist. Und damit sind sie (noch) überfordert. Sie werden daher ihr Ziel, den erhofften Nutzen, vorerst mit Überwachung nicht erreichen – zumindest nicht vollständig. Im Gegenteil, durch die ständige Verletzung unserer Privatsphäre provozieren sie immer mehr Widerstand, was letztlich ihre Macht gefährdet. Außerdem geht Überwachung am Problem vorbei. Man kann zum Beispiel die häufig als Begründung bemühten Terroranschläge nicht zuverlässig durch Überwachung verhindern – nur indem man die Ursache für den Terror bekämpft: Die Gier nach Geld, Machtinteressen und die Religion. Dass man trotzdem Überwachung nutzt mag an der Unfähigkeit der Politiker liegen, oder daran dass es nicht um die Verhinderung von Verbrechen sondern hauptsächlich um die Ausweitung und Erhaltung ihrer Macht geht – oder an beidem. Behaupten Politiker keine totale Überwachung zu beabsichtigen muss man ihnen entgegnen, dass sie unsere Überwachung annähernd vollständig aufgeben müssen. Denn aus den genannten Gründen kann eine nicht totale Überwachung letztlich nicht funktionieren. Warum sollte man sie angesichts dessen durchführen? Glaubwürdig wäre eine solche Behauptung der Politiker ohnehin nicht. Denn auch in anderer Hinsicht verfolgen sie uns gegenüber einen totalitären Ansatz, streben nach absoluter, totaler Kontrolle – wodurch ihr Machtapparat Staat totalitär geworden ist.
Geben wir Informationen weiter, vielleicht den Namen und die Kontonummer des Empfängers einer Zahlung an unsere Bank, vielleicht unseren Namen und unsere Adresse bei einem Dienstleistungsauftrag, geben wir die Informationen nur für einen bestimmten Zweck weiter. Das heißt nicht dass wir unsere Privatsphäre aufgeben und die Informationen zu einem anderen als dem von uns beabsichtigen Zweck genutzt werden dürfen. Das Gleiche gilt wenn wir unbewusst Informationen weitergeben. Zum Beispiel indem wir uns an einem Ort aufhalten, mit jemandem kommunizieren oder eine Internetseite aufrufen. Auch wenn wir unser Haus verlassen, oder uns in Gebäuden anderer aufhalten, geben wir dadurch unsere Privatsphäre nicht auf. Es bedeutet folglich nicht dass wir – und damit auch unser Verhalten – überwacht werden dürfen.
Wir alle haben etwas zu verbergen. Unsere Privatsphäre. Denn die geht niemanden etwas an. Es sei denn wir entscheiden selbst, unbeeinflusst, frei dass und wem wir etwas – und was – mitteilen wollen. Oder wem wir Zugang zu unserem Privatbereich gewähren. Auch in Ruhe gelassen zu werden gehört zur Privatsphäre. Etwas zu verbergen haben, ein Geheimnis wird von Unternehmen und Staaten, die uns ausspionieren wollen, mit etwas Schlechtem gleichgesetzt. Sie versuchen es so darzustellen, als würden wir etwas falsch machen, wenn wir versuchen unser Privates zu schützen. Das ist Unsinn. Warum tragen wir beispielsweise im Sommer Kleidung? Nackt wären die hohen Temperaturen oft viel angenehmer. Weil wir etwas zu verbergen haben. Wir nennen das Schamgefühl. Das ist natürlich. Und genauso natürlich ist es wenn wir nicht wünschen das alles was wir tun, jeden Ort an dem wir uns aufhalten, unsere finanzielle Situation, unsere Ansichten, unsere Bedürfnisse und Kontakte oder eine Liste der Bücher die wir lesen irgendwelche Menschen – seien sie bei Unternehmen oder Staaten beschäftigt – erfahren und auswerten. Dieses Bedürfnis nach Geheimhaltung ist das Bedürfnis unsere Privatsphäre zu schützen. Das was Unternehmen und Staaten unserer Privatsphäre entgegensetzen ist Spionage, Überwachung. Die, die ohne unsere Erlaubnis in unsere Privatsphäre eindringen und uns überwachen handeln falsch. Sie sind es, die ihr Handeln begründen müssen. Nicht wir, die wir versuchen unser Eigentum, unsere Privatsphäre vor den Blicken anderer zu schützen.
Wann hattet ihr zuletzt Geschlechtsverkehr? Mit wem? Gab es ein Vorspiel? Wie genau und wo? Ist der Penis tief eingedrungen? War überhaupt ein Mann beteiligt? Hattet ihr einen Orgasmus? Ihr wollt nicht antworten? Warum nicht? Euer Sexualleben sei eure Privatsache? Finde ich auch. Und genau das, ob ich dieser Ansicht bin, ist egal. Es darf nicht darum gehen, was ein anderer als eure Privatsphäre ansieht oder nicht. Es muss ausschließlich darum gehen, was ihr selbst als eure Privatsphäre betrachtet. Der eine mag auf die Fragen sein Sexualleben betreffend geantwortet haben – der andere nicht. Der eine zieht die Grenze zur Privatsphäre beim Sexualleben, der andere bei der Information welche Internetseiten er besucht, mit wem er telefoniert oder wann er wohin geht. Privatsphäre ist das, was jeder Einzelne sich selbst betreffend als Privatsphäre definiert. Und niemand hat ohne unsere Zustimmung in unsere selbst definierte Privatsphäre einzudringen.
Was Unternehmen und Staaten nicht besitzen, können sie nicht missbrauchen. Nicht selbst, nicht durch bewusste Weitergabe, nicht durch Verlust. Also behaltet eure Informationen, Informationen über euch, euer Eigentum, Namen, Adressen Geburtsdaten, Bilder, Iris- und DNS-Profile, Informationen über eure Tätigkeiten, Vorlieben, Kommunikationspartner, Aufenthaltsorte und vieles mehr für euch. Nur bei euch selbst sind eure Informationen sicher vor Missbrauch. Haben Firmen oder Staaten etwas davon, werden sie es missbrauchen, auch wenn sie beteuern das nicht zu tun. Sie werden es tun: Die Erfahrung zeigt dass sie jede über uns gesammelte Information letztlich benutzen um unsere Absichten auszuforschen, uns zu überwachen, zu bevormunden, zu bestehlen oder zu unterdrücken. Immer höhere Zäune zu bauen, um uns und unsere Informationen zu verstecken, zu verbergen, falsche Namen und andere falsche Informationen zu benutzen ist keine brauchbare dauerhafte Lösung. Nicht wir müssen unser Verhalten ändern. Es sind die, die uns überwachen und ausforschen die sich falsch verhalten. Sie müssen ihr Verhalten ändern. Es sind Unternehmen und Staaten.
Warum akzeptieren viele ohne nachzudenken dass Staaten im Auftrag der Politiker uns immer mehr unserer Freiheit nehmen? Bei manchen mag es Dummheit sein. Sie bemerken es nicht. Bei anderen Gleichgültigkeit. Ihnen ist es egal, ob andere über ihr Leben bestimmen. Manche haben auch Angst. Deswegen erzeugen Politiker Angst und Unsicherheit. Damit sie Dinge durchsetzen können, gegen die wir uns sonst wehren würden. Zum Beispiel indem sie Gefahren größer darstellen als sie sind. Oder indem sie Dinge miteinander vermischen, die nichts miteinander zu tun haben. Offenbar auch deswegen wurden viele Überwachungsmöglichkeiten mit dem Argument der Terrorismusbekämpfung begründet und eingeführt. Obwohl ihr Nutzen und vor allem ihr Sinn oft fraglich ist und obwohl sie in völlig anderen Zusammenhängen verwendet werden. Wir müssen anfangen nachzudenken. Wir müssen anfangen unsere Freiheit zurückzufordern. Wir müssen anfangen uns zu wehren. Wir alle. Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass ein paar Aktivisten die Umstände verbessern werden. Denn das schaffen sie, wie die Erfahrung zeigt, nicht alleine. Wenn wir frei sein wollen, in diesem Zusammenhang frei von Überwachung, müssen wir uns wehren und für unsere Freiheit und Selbstbestimmung über unsere Informationen, unsere Privatsphäre kämpfen. Manche suchen nach legalen Ansätzen, um der Bevormundung, Ausforschung, Spionage und Überwachung zumindest teilweise zu entkommen, ihre Privatsphäre zu schützen, Freiheit und Selbstbestimmung zu erlangen. Das ist der falsche Ansatz. Denn legal bedeutet in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Verbrecher. Der selben Verbrecher die selbst Anstifter oder Täter sind, die die Spionage, Überwachung und Bevormundung erst ermöglichen oder nicht verhindern. Das ist Unsinn. Wenn man vergewaltigt wird kann man sich nicht sinnvoll fragen: „Was kann ich tun um mich zu schützen, aber ohne die Position des Vergewaltigers anzugreifen?“. Das würde nicht zum Ziel führen. Genauso würde es nicht zum Ziel führen gegen unsere Überwachung gerichtlich vorzugehen. Theoretisch, ja, denn sie verstößt gegen mehrere grundlegende staatliche Vorschriften. Aber Gerichte sind Teil des Systems. Selbst wenn wir einen Erfolg erringen würden, insgesamt würde sich erfahrungsgemäß nichts verbessern. Wir könnten das Land verlassen. Das erscheint sinnvoll. Wenn Politiker ohne Untertanen wären, hätten sie keine Macht mehr. Aber so einfach ist das nicht. Der Aufwand ist bedeutend größer als nur einen Koffer zu packen und sich anderswo niederzulassen. Es wäre auch wenig Erfolg versprechend, denn wo könnten wir hin? Nur in ein anderes Land. Denn die Verbrecher haben die Erde weitgehend unter sich auf geteilt. Gingen wir, um den einen Verbrechern zu entkommen, gerieten wir in die Fänge der anderen. Das System, der Staat ist das Problem. Die darin mächtigen Politiker und ihre Diener sind das Problem. Es darf nicht darum gehen zu versuchen sich innerhalb ihres Systems, unter ihren Vorschriften vor ihnen zu schützen. Das führt langfristig nicht zum Ziel. Denn sie werden weiter gegen uns arbeiten und Vorschriften nach ihren Bedürfnissen machen. Wenn wir Freiheit und Selbstbestimmung wollen, statt Überwachung, Spionage und Bevormundung – müssen wir das System abschaffen, das für unser Leid verantwortlich ist. Mehr dazu später unter „Demokratie, Verbrechen und Macht“.
Wenn ihr denkt ihr seid von der Spionage nicht betroffen, irrt ihr. Wenn ihr genau hinseht werden ihr feststellen dass auch ihr betroffen seid. Außerdem sagten viele, die großen Schaden erlitten, zunächst dass sie nicht betroffen seien oder ihnen so etwas nicht passieren könne. Vielleicht bemerken wir die Spionage nicht, vielleicht übersehen wir sie, vielleicht schätzen wir das Ausmaß des Eindringens in unsere Privatsphäre und die Folgen falsch ein. Doch sofern wir nicht in einer einsamen Hütte auf fremdem Boden und fernab aller anderen von dem leben was wir im Wald finden sind wir alle von der Überwachung und dem zwangsweisen Eindringen in unsere Privatsphäre betroffen.
Mit der Sammlung von Informationen und deren Missbrauch, letztlich unserem Missbrauch durch zwangsweises Eindringen in unsere Privatsphäre, ist die inakzeptable Verletzung unserer Freiheit nicht beendet. Bevormundung, Einflussnahme und die Verhinderung der freien Meinungsäußerung sind weitere inakzeptable Verletzungen unserer Freiheit.
Bevormundung ist die Einflussnahme, vielleicht der Zwang, etwas Bestimmtes zu tun oder nicht zu tun, sich in einer bestimmten Weise zu verhalten – obwohl es nicht unserem Wunsch entspricht und damit gegen unseren Willen ist. Uns wird der Wille eines anderen aufgezwungen. Zum Beispiel die im Kapitel „Menschenrechte“ erwähnte Zwangsarbeit, zu der uns Politiker zwingen. Nicht jede Zwangsarbeit, basierend auf staatlichen Vorschriften, trifft auf jeden zu. Hier ist es so, dort ist es anders. Aber eines ist gleich: Die meisten staatlichen Vorschriften sind ausschließlich Bevormundung.
Firmen wollen Zugriff auf unser Konto – Lastschriften. Manche machen das sogar zur Voraussetzung für einen Kauf bei ihnen – Bevormundung. Besser als Lastschriften sind die in der Schweiz bekannten E-Rechnungen. Das sind Rechnungen, die der Rechnungssteller elektronisch verschickt und die dem Kontoinhaber bei seinem Konto an gezeigt werden. Mit einer kurzen Zustimmung werden sie ohne weiteren Aufwand gezahlt – ohne Zustimmung nicht. Der sinnvolle Unterschied ist, dass kein Rechnungssteller auf unser Konto zugreifen kann. Wenngleich man bei der Vertraulichkeit, auch der Verschlüsselung, nachbessern sollte. Wenn man eine bekannte Lösung nutzen möchte ist die E-Rechnung mit Sicherheit besser als die Lastschrift. Ungeachtet solcher und anderer Möglichkeiten sollten Unternehmen mehrere Zahlungsmöglichkeiten anbieten, die für den Kunden vorteilhaft sind – auch das ist guter Dienst am Kunden.
Eine andere Form der Bevormundung sind Frauenquoten. Damit schreiben Staaten vor, einen bestimmten Anteil Frauen einzustellen. Eine Quote hat nichts mit Gleichberechtigung oder Gleichbehandlung zu tun. Es sei denn man definiert beides unter zwingender Abwesenheit von Kompetenz bei der Auswahl des Mitarbeiters und/oder setzt voraus dass männliche und weibliche Menschen überall gleichverteilt arbeiten müssen – was Unsinn ist und ungleich nur für Frauen gefordert wird. Quoten sind Zwang. Zwang ist falsch. Wie fühlt ihr euch, liebe Frauen, wenn ihr nicht wegen eurer besseren Leistungen sondern – vielleicht trotz Inkompetenz – wegen eures Geschlechts eingestellt werdet? Den Dummen, die unsere Gesellschaft schwer geschädigt haben und das jeden Tag mehr machen, dürfte das gefallen. Oder wenn ihr wegen eurer Kompetenz eingestellt werdet, aber alle auf euch herabsehen, weil sie denken ihr seid ein unfähiges Quotenweibchen? Männer werden dann möglicherweise, trotz guter Leistung, nicht eingestellt. Weil man eine Frau braucht um die Quote zu erfüllen, um sich der Vorschrift zu beugen. Ein Schlag ins Gesicht aller, die erwarten dass alle grundlegend gleichbehandelt werden, was auch bedeutet dass alle mit der nötigen Qualifikation die gleichen Chancen haben müssen. Es muss ausschließlich nach Fähigkeiten und Leistung gehen, für alle gleich, nicht nach Geschlecht. Das muss man den Menschen bewusst machen, statt unsinnige Quoten vorzuschreiben. Denn dann stehen die einer Firma vor, und arbeiten an anderer Stelle, die die benötigten Fähigkeiten besitzen und die besten Leistungen erbringen. Egal ob männlich oder weiblich. Das Gleiche gilt für die Bezahlung. Gleiche Leistung = gleiches Geld. Es ist inakzeptabel, wenn der eine für die gleiche Leistung mehr erhält als der andere. Auch hier sind Vorschriften der falsche Weg. Auch hier muss den Menschen bewusst werden dass das Geschlecht, Agressivität oder Geschick bei Gehaltsverhandlungen nicht ausschlaggebend sein darf – sondern die Leistung. Alles andere ist ungerecht.
Lange Wartezeiten. Durchsuchung des Gepäcks, der Kleidung, des Körpers, des mobilen Computers. Körperscanner, Abnahme von Fingerabdrücken, Gesichtsbild, Irisbild. Offenlegen aller Informationen im Pass. Neugierige Fragen. Wir sollen unsere Schuhe und uns mitunter fast nackt ausziehen. Sammeln und Übermitteln weiterer Informationen. Von Privatsphäre keine Spur. Das eine darf man mit nehmen, das andere nicht. Dazu wenig intelligente Kontrolleure, denen ihr winziges bisschen Macht zu Kopf gestiegen ist. Übt man Kritik oder besteht man auf seine wenigen von Politikern zugestandenen Rechte, riskiert man zusätzliche Überprüfungen und Schikanen. Ob man den Flug erreicht oder nicht interessiert keinen. Auch ein nach Ansicht der Staatsdiener oder -gehilfen falsches Wort bei der Durchsuchung oder der Frage nach dem Zweck der Reise oder dem Beruf kann solche zusätzlichen Schikanen zur Folge haben. Oder unsinnige Verdachtsmomente. Ist man im Flugzeug geht es weiter. Mitunter darf man keine Gegenstände auf dem Schoß haben. An das Handgepäck darf man eine Stunde vor der Landung nicht mehr heran. Mehr noch, bei manchen Flügen darf man eine Stunde vor der Landung nicht einmal mehr aufstehen. Die genannten Kontrollen gibt es teilweise beim Abflug, teilweise bei der Ankunft – und teilweise bei beidem. Nicht überall die gleichen, aber überall ein bevormundendes und inakzeptables Eindringen in unsere Privatsphäre. Zu den Körperscannern: Es gibt Körperscanner mit symbolhafter Darstellung der Personen und mit detaillierterer, die deutlich näher an ein Nacktbild herankommt. Letzteres ist vielen unangenehm. Die Lösung ist einfach. Diese Scanner sind, solange man das Problem ignoriert und nur an den Symptomen arbeitet, sinnvoll. Also nimmt man die, die unsere Privatsphäre schützen und nur ein Symbol des Menschen aufnehmen – statt ein detailliertes Bild des Körpers. Das aufgenommene Bild sollte auch der Gescannte sehen – denn es ist sein Bild, sein Eigentum. Daher dürfen die Bilder ohne unsere freie Zustimmung nicht gespeichert werden – die Möglichkeit der Speicherung, außerhalb des Arbeitsspeichers zwecks Anzeige, darf nicht vorhanden sein. Denn für die Speicherung besteht keine Notwendigkeit. Und selbstverständlich dürfen Körperscanner nur eingesetzt werden wenn von ihnen nachweislich, auch langfristig, keine Gesundheitsgefahr ausgeht. Kurz in die Situation des anderen versetzen und ein bisschen nachdenken, dann ist vieles einfach.
Wozu dienen diese Kontrollen? Die Identitätsfeststellungen wie gesagt durch Überwachung letztlich dem Machterhalt der Politiker und teilweise, wie auch angeblich das sonstige Eindringen in unsere Privatsphäre, der Verbrechensbekämpfung. Zum Beispiel unserer Sicherheit vor Flugzeugentführungen. Aber schützen uns die Vorschriften und Durchsuchungen vor Entführungen in der Luft? Ein Flugzeugentführer muss sich die Frage stellen, warum er sich die Mühe machen sollte eine Waffe durch die Kontrollen zu schmuggeln wenn ihm zum Essen von der Flugbegleiterin eine Auswahl handlicher Waffen gereicht wird. Abgesehen davon, dass man in vielen Ländern ungehindert verschiedene Messer und/oder Scheren mit in den Passagierraum des Flugzeugs nehmen kann, solange die Klinge eine bestimmte Länge nicht überschreitet. Um ein Flugzeug unter seine Kontrolle zu bringen ist das mehr als genug. Selbst wenn man alle möglichen Waffen, sämtliche Flüssigkeiten, jedes Pulver, Babynahrung und Medikamente, sogar das Essbesteck im Passagierraum von Flugzeugen verbieten würde – es würde nichts ändern. Um ein Flugzeug unter seine Kontrolle zu bringen ist es nicht erforderlich etwas an den Kontrollen vorbei zu schmuggeln. Mit dem was man auch dann noch mit in den Passagierraum nehmen kann oder dort findet ist eine Flugzeugentführung machbar. Selbst mit bloßen Händen funktioniert das. Das gibt den Blick auf den offensichtlich wahren Zweck solcher nur mäßig der Sicherheit dienenden, bevormundenden und schikanierenden Maßnahmen frei. Sie sollen uns beruhigen. Sie sollen uns den falschen Eindruck vermitteln Politiker, Staaten würden für unsere Sicherheit sorgen – und sie sollen ihre Macht sichern.
Menschen bekämpfen sich gegenseitig und dann wird unsere Freiheit immer mehr abgeschafft um die Folgen einzudämmen. Häufig wird auch nur vorgegeben, die Freiheit aus diesem Grund immer mehr durch Einschränkung zu verletzen oder abzuschaffen. Die wahren Gründe liegen dann an anderer Stelle, häufig in Machtinteressen. Das Terrorismusargument wurde, fälschlicherweise, in letzter Zeit für die weitere Abschaffung unserer Freiheit verwendet. Das ist der falsche Ansatz. Viele der bevormundenden Maßnahmen sind nur wenig effektiv und besitzen hauptsächlich abschreckende Wirkung. Eine verhindernde Wirkung besitzen sie nur auf den Teil der möglichen Täter, der sich bei seinem Vorhaben ungeschickt oder dumm anstellt. Wesentlich sinnvoller als weitgehend unsinnige Maßnahmen zu ergreifen wäre es, nach den Gründen der Situation zu fragen und diese zu beseitigen. Was sind die Gründe, dass Menschen Flugzeuge entführen, sie sprengen oder in Gebäude fliegen? Was sind die Gründe für Gewalt, Krieg, Terror? Die Gründe sind Machtansprüche, Geld und Glaube. Geld ist allgemein für Gewalt, im Falle eines Flugzeugs weniger, ein Grund. Wenn jemand ein Flugzeug entführt, will er entweder Macht: „Ihr tut was ich sage oder ich sprenge das Flugzeug.“, beziehungsweise „Ich sprenge das Flugzeug um ein Ziel zu erreichen.“. Oder er weist religiöse Wahnvorstellungen auf und nutzt diese als Grund für seine Taten. Wie können wir diese Gründe beseitigen? Macht – zumindest deren Ausüben im negativen Sinne – und die Durchsetzung von Machtansprüchen zu beseitigen ist schwierig, aber zumindest teilweise möglich. Ich komme im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“ ausführlich darauf zu sprechen. Auch das Problem des Geldes zu beseitigen ist nicht einfach, hierzu mehr unter „Wirtschaft und Finanzen“. Das Problem der Religion lässt sich am leichtesten lösen, ich habe es im Kapitel „Glaube“ bereits ausgeführt. Jede Art von Religion muss abgeschafft werden. Es handelt sich um äußerst gefährliche Wahnvorstellungen die für einen erheblichen Teil der geführten Kriege (auch Terror ist eine Form des Krieges) und des Leids auf der Welt verantwortlich sind. Ein derart schädliches Verhalten kann und darf man nicht tolerieren.
Jemand will sich selbst töten. Sollen wir ihn daran hindern? Ja? Warum? Nein? Warum nicht? Jemanden nach seinen Gründen für den Wunsch zu sterben zu fragen ist in Ordnung. Ihn darauf aufmerksam zu machen dass sich die Situation vielleicht anders lösen lässt, Alternativen aufzeigen, ihm zuhören auch. Denn vielleicht befindet er sich in einem erregten und unbedachten Zustand, im Irrtum, beurteilt eine Situation falsch. Immerhin ist die Entscheidung sein Leben zu beenden endgültig und sollte sinnvollerweise gut überlegt sein. Aber häufig werden Menschen zwangsweise daran gehindert, sich das Leben zu nehmen, zwangsweise in eine Psychiatrie eingewiesen und – wiederum zwangsweise – behandelt. Das ist inakzeptabel. Das Leben ist eines jeden Eigentum. Es ist eines jeden Privatsache wenn man sein Eigentum, sein Leben beenden möchte. Niemand hat sich einzumischen. Man könnte einwenden der Wunsch sein Leben zu beenden sei die Folge einer psychischen Krankheit. Die Fähigkeit die Situation angemessen zu beurteilen sei eingeschränkt. Das kann, muss aber nicht sein. Mit solchen Behauptungen sollte man vorsichtig sein. Aus der Perspektive Hoch- und Höchstbegabter sind die meisten Menschen in fast jedem Zusammenhang zu keiner angemessenen Beurteilung der Situation fähig und schaden anderen. Nicht aufgrund von Krankheit sondern aufgrund fehlender Intelligenz – der größte Teil der Menschen müsste in die Psychiatrie eingewiesen werden, wenn ihr diesen Maßstab an legen wollt. Selbst wenn ein Mensch tatsächlich psychisch krank ist – es ist dennoch sein Leben und seine Entscheidung, ob er es leben oder beenden möchte. Selbst dann, wenn er aufgrund seiner Erkrankung, oder warum auch immer, nicht in der Lage sein mag eine für andere nachvollziehbare Entscheidung zu treffen. Nur wenn man seinen Wunsch zum Ausdruck gebracht hat an einer möglichen Selbsttötung gehindert zu werden ist das etwas anderes. Andere Möglichkeiten sind Unsinn. Denn wo sollte man die Grenze ziehen zwischen eigener Entscheidung und „er weiß nicht was er tut“? Wo sollte man die Grenze ziehen zwischen Freiheit und dem Ausüben von Zwang? Sollte man einen Schizophrenen hindern sich zu töten? Einen Depressiven? Was ist mit jemandem, der unter Liebeskummer leidet? Jemanden, der Schuldgefühle hat – vielleicht zu recht? Oder jemanden, der die anderen Menschen nicht mehr ertragen kann? Wen bevormunden wir und hindern ihn unter Zwang an der Ausübung seines Willens und wen nicht? Bei wem akzeptieren wir den Wunsch zu sterben, bei wem nicht? Wie können wir uns anmaßen unsere Akzeptanz als Voraussetzung zu definieren? Selbst wenn wir es könnten, vielleicht auf Basis einer Krankheitsdefinition: Es hätte zur Folge dass eine Selbsttötung, zumindest die Hilfe dabei und die Unterlassung zwangsweiser Hinderung, genehmigt werden müsste. Ein Sterbewilliger, Lebensmüder müsste einer psychologischen Untersuchung zustimmen – Fremde im Auftrag des Staats in sein Innerstes eindringen lassen. In der Hoffnung die Erlaubnis zu erhalten über die Beendigung seines eigenen Lebens entscheiden zu dürfen – das heißt nicht gehindert zu werden oder sich beim Sterben helfen zu lassen. Das ist inakzeptabel. Wir dürfen keine Grenze ziehen. Darüber sprechen, wie eingangs erwähnt, gut – aber nicht mehr, kein Zwang. Zwangsweises ab halten, zwangsweise Behandlungen, die zwangsweise und gewaltsame Unterbringung in entsprechenden Einrichtungen, sind inakzeptabel. Wer selbst entscheidet sein Leben zu beenden muss frei sein das zu tun. Egal aus welchem Grund. Auch das ist Freiheit. Ob das unser Verständnis oder unsere oder die Zustimmung anderer findet ist egal.
Die gleiche Entscheidungsfreiheit muss es in jedem unseren eigenen Körper betreffenden Bereich, physisch wie psychisch, geben. Auch generell bei medizinischen Behandlungen. Wünschen wir nicht, oder in anderer Weise, behandelt zu werden ist das ausschließlich unsere Entscheidung. Die Entscheidung dessen, dem der Körper gehört. Niemand darf ohne unsere Zustimmung entscheiden wie wir behandelt werden. Niemand darf uns zu einer medizinischen Behandlung zwingen. Auch nicht wenn er sie für nötig erachtet. Auch nicht wenn eine Nichtbehandlung gegen seine Ansichten verstößt – vielleicht weil sie unseren Tod zur Folge hätte. Unser Körper, unsere Entscheidung – ausschließlich unsere. So eine Entscheidung müssen wir auch im Voraus treffen können. Vielleicht auf einem Zettel in der Tasche. Für den Fall dass wir unseren Willen nicht mehr kundtun können. Ohne Einschränkungen, ohne Voraussetzungen, ohne Formvorschriften. Das ist Freiheit. Alles andere ist Zwang und Bevormundung. Dass wir leben wollen, wenn wir schwer verletzt umherliegen, kann man annehmen. Vorausgesetzt es ist nichts Gegenteiliges bekannt. Denn den Überlebenswillen haben wir evolutionsbedingt alle. Unseren Willen jedoch in anderen Fällen nach Wunsch vorauszusetzen, sofern wir nicht widersprochen haben, ist falsch.
In diesem Zusammenhang sorgte die chinesische Praktik für Aufsehen Organe nach einem Todesurteil Getöteter – anscheinend ohne deren freie Zustimmung – zum Zwecke der Verpflanzung, Transplantation zu entnehmen. Weit weniger Aufsehen verursacht es, wenn etwas Vergleichbares in Europa geschieht. In Österreich, auch in anderen Ländern, werden zwangsweise Organe zum Zwecke der Transplantation entnommen. Sobald man tot ist, kann das geschehen. Es sei denn man hat vor seinem Tod, schriftlich und zum Zeitpunkt des Todes nachweisbar, seinen Unwillen bekundet seine Organe entnehmen zu lassen. Der verbreitete Begriff für ein solches, untragbares Vorgehen ist opt-out. Man kennt das auch bei persönlichen Informationen. Sie werden missbraucht, es sei denn wir widersprechen. Unternehmen und Staaten handeln auf diese Weise, wenn es darum geht ihre Interessen durchzusetzen und uns zu bevormunden und damit zu unterdrücken. Man verfügt über andere, es sei denn diese haben (vorher) schriftlich widersprochen. Oft haben wir nicht einmal die Möglichkeit eines wirksamen Widerspruchs. Verdeutlicht euch was das bedeutet: Ebenso könnte man sagen jeder darf vergewaltigt, misshandelt, getötet werden – außer er hat vorher schriftlich widersprochen und kann das beweisen, wenn er vor seinem Vergewaltiger, Misshandler, oder dem Angreifer mit der Pistole steht. Das ist inakzeptabel. Niemandes Wille darf nach dem Willen anderer vorausgesetzt werden. Ein nicht vorhandenes Nein oder ein Schweigen darf niemals als Zustimmung missinterpretiert werden.
Wir Menschen werden auch bevormundet, weil wir uns nicht so verhalten, wie Politiker es von uns verlangen – oder wie es die von Politikern geschaffene Gesellschaft erwartet. Vielleicht weil wir lautstark und immer wieder Kritik an den Mächtigen üben. Vielleicht weil wir nicht in die Schule wollen. Man passt nicht in eine Norm und wird unterdrückt, bevormundet anders zu sein oder weggesperrt. Das kann, muss aber nicht, in der Psychiatrie enden. Es kann auch im Gefängnis enden. Oder es äußert sich in Form von Druck sein Verhalten zu ändern. Schüchterne Kinder drängt man lauter zu werden. Sehr aktive Kinder drängt man ruhiger zu werden. Mitunter durch psychischen Zwang oder Drogen. Es geht um die Anpassung an eine Norm. Das ist falsch. Denn auch das ist Bevormundung und entgegen jeder Freiheit und Selbstbestimmung. Zur Rolle der Ärzte bei der Anpassung lebhafter Kindern an die Norm mehr unter „Ärzte“ im Kapitel „Naturschutz und Gesundheit“.
Sicherlich fallen euch weitere Situationen ein, in denen ihr von Unternehmen oder vom Staat und seinen Dienern bevormundet werdet. Der Zwang bestimmte Versicherungen abzuschließen ist ein weiteres Beispiel für inakzeptable Bevormundung. Religionen mit all ihren verbrecherischen Vorschriften sind Bevormundung. Und auch bei der Äußerung unserer Meinung werden wir bevormundet das eine sagen zu dürfen und das andere nicht.
Unsere Meinung ungestraft frei zu äußern funktioniert heutzutage nur, wenn kein Mächtiger etwas dagegen hat. Die Mächtigen, das sind vor allem Politiker und Unternehmen mit ihren Interessenvertretungen, den Lobbies – auch religiöse Lobbies, die mächtigsten Lobbies. Politiker und viele andere Mächtige gründen ihre Macht auf die Unfreiheit der anderen. Die anderen – das sind wir. Wenn wir unsere Meinung frei äußern können, was sich direkt oder indirekt gegen sie richten kann, gefährdet das ihre Machtposition. Daher versuchen sie alles und jeden zu kontrollieren. Oft auch die angeblich freie Äußerung der eigenen Meinung. Die Äußerung unserer Meinung wird, wenn nicht verboten, mit Anschuldigungen wie unhöflich oder beleidigend zu sein verworfen, in Misskredit gebracht, verhindert oder bestraft. Von Unhöflichkeit oder Beleidigung kann tatsächlich häufig kaum die Rede sein. Wichser zum Beispiel. Männer wichsen, das ist natürlich. Nennt man einen Mann einen Wichser charakterisiert man ihn nach einer seiner Tätigkeiten. Das mag als Beleidigung gemeint sein – und es kommt im Allgemeinen auch so an. Aber es ist die Feststellung einer Tatsache. Auch Idiot (meistens im Sinne von dumm oder unfähig zu sinnvollem Handeln gemeint) ist bei vielen, vor allem auch bei Staatsdienern, im Allgemeinen eine korrekte Bezeichnung. Man kann es nicht als unhöflich ansehen, wenn man eine Tatsache nennt. Es sei denn, man definiert Höflichkeit als die Unterwerfung unter die allgegenwärtige Zensur unserer Worte und unseres Verhaltens. Wegelagerer oder Straßenräuber für solche, die durch unsinnige Strafen für die Überschreitung oft unsinniger Höchstgeschwindigkeitsgrenzen oder unsinnige Strafen für vorschriftswidrig abgestellte Fahrzeuge oder Ähnliches Geld verlangen ist ebenfalls sachlich korrekt. Erst stellen sie und ihre Komplizen unsinnige Vorschriften auf, dann fordern sie – unter Androhung von Gewalt – Geld von denen die sich diesen nicht ständig exakt wie gefordert unterwerfen. Wenn ein Räuber sagt er darf rauben, oder seine Anstifter ihm eine Erlaubnis schreiben, ist das noch lange nicht der Fall. Und eine Frau die an der Straße steht und Geld verlangt ist eine Hure, Nutte, Prostituierte. Ob sie eine Uniform der Staatsdiener trägt oder nicht ist egal. Manche erregen Uniformen und die Unterwerfung unter den Uniformträger sexuell, dann könnte man noch weniger Unterschied erkennen. Menschen die sexuelle Handlungen gegen Geld anbieten könnten sich beleidigt fühlen. Denn sie bieten eine Gegenleistung und ihre Dienste kann man freiwillig in Anspruch nehmen. Die meisten Nutten in Uniform verlangen Geld ohne Gegenleistung und zwingen uns zu zahlen. Sie sind Räuber. Vielleicht sollten wir uns dem Räuber beim nächsten Vorschriftsverstoß mit lüsternem Blick in scheinbar sexueller Absicht nähern und fragen ob wir böse waren und bestraft werden müssen. Oder, laut genug damit es alle Passanten hören können, feststellen dass uns diese sexuelle Erregung das verlangte Geld wert war. Zu unserer Verteidigung könnten wir anführen, dass uns herrschsüchtige Menschen in Uniform sexuell erregen. Und wir daher irrtümlich annahmen, dass es sich um einen Annäherungsversuch handelte. Staatliche Uniformen gibt es so viele verschiedene, wir konnten nicht erkennen ob sie echt ist. Wenn wir den Täter Nutte nennen werden wir wahrscheinlich bestraft. Aber können sie uns bestrafen wenn wir es nicht sagen, sie oder ihn nur behandeln wie eine Nutte und uns – falls nötig – auf einen Irrtum berufen? Spätestens wenn die Täter das hier gelesen haben wird es wahrscheinlich nicht mehr straflos funktionieren. Auch Mafiosi, Dieb, Räuber oder Erpresser für Gerichtsvollzieher, Zoll- oder Finanzbeamte sind sachlich korrekte Bezeichnungen. Denn sie erpressen Schutzgeld, rauben, stehlen. Gegen Affe lässt sich auch nichts einwenden. Denn wir Menschen sind Affen. Selbst Arschloch trifft oft zu. Der Darmausgang – das Arschloch – zeichnet sich dadurch aus, dass Scheiße aus ihm heraus kommt. Macht ein Staatsdiener, aber auch viele andere, den Mund auf ist das im übertragenen Sinne häufig ebenso der Fall. Folglich ist die Bezeichnung korrekt. Ob sich jemand durch die sachlich korrekte Feststellung einer Tatsache beleidigt fühlt, kann nicht das Problem dessen sein der die Tatsache festgestellt hat. Trotzdem wird er dafür oft bestraft. Das Recht des Stärkeren. Man sollte uns vor den Idioten, Arschlöchern, Räubern, Erpressern und all den anderen schützen – statt uns dafür zu bestrafen dass wir auf ihr falsches Verhalten hinweisen. Selbst wenn es keine oder nur teilweise Tatsachen wären, wie der nach oben gestreckte Mittelfinger beispielsweise um Ablehnung oder Verachtung auszudrücken, oder Nachtwächter für einen Polizisten – wäre es eine Bekundung seines Befindens oder eine Meinung. Dafür unser befinden zu äußern kann man uns korrekterweise nicht bestrafen. Und die eigene Meinung muss ebenfalls frei geäußert werden können. Nicht nur denken, auch das Ergebnis frei nennen. Egal ob der Empfänger der Meinung zustimmt und selbst wenn die Absicht eine Beleidigung ist. Was bei der Bezeichnung Nachtwächter nicht zutrifft. Denn die Tätigkeit des Nachtwächters ist ehrenhafter als die des den Politikerwillen durchsetzenden Polizisten. Hingegen sind Wörter wie Politiker, Polizist, öffentlicher Angestellter oder Beamter längst Schimpfwörter geworden. Andere Wörter für Unredlichkeit und Unfähigkeit. Verwenden kann man sie allerdings schlecht, weil die so bezeichneten sie nicht als Beleidigung verstehen. Durch Strafen und durch Anschuldigungen wie beleidigend oder unhöflich zu sein wird die Äußerung unserer Meinung, oft die Äußerung der Wahrheit, kontrolliert und eingeschränkt – Zensur. Die Äußerung der eigenen Meinung, auch die Äußerung von Kritik an den Mächtigen, wird auch zensiert wenn Demonstrationen verhindert werden. Auch staatliche Geheimhaltung ist Zensur, Informationskontrolle. Und auch der Verstoß dagegen wird hart bestraft.
Prozesse deren Ziel es ist die Äußerung von Ansichten, Meinungen zu verhindern kennt man aus vielen Staaten. Die Vorwürfe sind ähnlich: Verhetzung, Volksverhetzung, Beschimpfung, Verächtlichmachung, Beleidigung des Staats oder der Nation, Beleidigung einer staatlichen Stelle oder eines staatlichen Symbols, allgemein Beleidigung, Verunglimpfung. Was bestraft wird und was man noch als Kritik oder Meinung duldet, ist unterschiedlich. Es hängt nicht nur vom Staat sondern auch vom Thema ab. Beleidigung des Staats zum Beispiel. Politiker und ihre Diener – in Gestalt des Staats – können sich zum Beispiel beleidigt fühlen, wenn man ihnen ihre Verbrechen vorwirft. Sie fühlen sich nicht unbedingt tatsächlich beleidigt sondern sehen ihre Macht bedroht. Und die schützten sie, wie immer, mit Unterdrückung und Gewalt. Das gilt genauso für Religionen. Dann nennt man die selbe Kritik zum Beispiel Beleidigung oder Verunglimpfung der Religion und muss mit harten Strafen rechnen. Übt man die selbe Kritik an einem weniger Mächtigen, der keine starke Lobby hat, gelten die gleichen Worte – weil sie gegen einen anderen geäußert wurden, als freie Meinungsäußerung oder berechtigter Hinweis auf Verbrechen. Die Verbrechen der Mächtigen zu nennen, gar deren gerechte Bestrafung oder Abschaffung zu fordern, war immer gefährlich. Und es ist auch heute noch so. Was in einem Staat geäußert werden kann, kann in einem anderen Staat ernste Folgen haben. Bestrafungen wegen Verhetzung, Verunglimpfung oder Beleidigung, oder wie auch immer man es nennt – letztlich wegen der freien Äußerung seiner Meinung, ohne damit jemandem zu schaden – sind unsinnig und falsch. Wir können zum Beispiel öffentlich behaupten es sei Nero gewesen, der Rom an zündete. Oder Nero sei es nicht gewesen. Eines davon ist falsch. Dennoch können wir beides behaupten. Ungestraft. Vielleicht aus Unwissenheit. Vielleicht weil wir anderer Ansicht über die damaligen Begebenheiten sind. Möglicherweise weil wir Nero oder einen anderen diskreditieren wollen. Was wäre wenn eine bestimmte Ansicht über diesen Brand, auch ein bestimmter Begriff, durch staatliche Vorschriften vorgeschrieben wäre? Was wäre wenn deutliche Kritik an Nero oder anderen damaligen Herrschern, auch in anderer Hinsicht, verboten wäre? Was wäre wenn das Äußern der eigenen Meinung zum Thema bestraft würde, weil jemandem die Deutlichkeit oder die ganze Meinung nicht gefällt? Es wäre falsch. Denn es ist egal, ob die vorgeschriebene Meinung korrekt ist oder ob die andere Meinung zutrifft. Es ist egal, ob wir der einen oder der anderen Sicht oder Benennung der Dinge zustimmen. Es ist sogar egal, ob die von der vorgeschriebenen Sicht abweichende Meinung nachweislich falsch ist. Es ist egal, wie deutlich und welcher Art eine Kritik oder Meinungsbekundung ist und ob sie berechtigt ist und ob sie anderen gefällt oder nicht. Jeder muss seine Meinung frei äußern können ohne dafür bestraft zu werden. Das ist es was Staaten, Religionen und manche Lobbies nicht wollen, weil es ihren Interessen entgegensteht. Was ist das für eine Gesellschaft, in der man seine Meinung, trotz gegenteiliger Beteuerungen, nicht frei äußern kann? Es ist eine totalitäre Gesellschaft, die auf dem Recht des Stärkeren basiert. Nur wenn durch die Äußerung der Meinung einem anderen Schaden zugefügt wird, darf man die Äußerung der Meinung verhindern, um den Schaden abzuwenden. Das ist in den Fällen, in denen Staaten Strafen verteilen, aber nicht der Fall. Im Gegenteil. Viele geäußerte und bestrafte Meinungen richten sich gegen die Verbrechen von Staaten, Unternehmen und Religionen. Sie sind geeignet, durch Hinweis auf die Verbrechen, zu helfen weitere Schäden zu verhindern. Doch das wollen Staaten, Unternehmen und Religionen nicht. Sie wollen mit ihren Verbrechen weitermachen. Also bestrafen sie den, der darauf hinweist und damit ihre Macht gefährdet. Es gibt Religiöse, sie leugnen die Evolution. Eine der Grundlagen des Lebens. Sie verbreiten religiösen Wahn, sie schreiben ihn sogar in Schulbücher. Sie indoktrinieren mit diesem Unsinn unsere Kinder. Werden sie dafür gerecht bestraft? Wenigstens gestoppt? Nein. Und das obwohl man dringend etwas gegen sie unternehmen müsste. Das Gleiche gilt für Religionen im Allgemeinen. Das sind Meinungen, in diesem Fall geprägt durch Wahn, deren Äußerung man verhindern muss. Denn hier wird versucht wissenschaftliche Tatsachen durch Religion genannte Wahnvorstellungen zu ersetzen. Das verursacht nachweislich großen Schaden, wie ich im zweiten Teil des Kapitels „Glaube“ erläuterte. Folglich müsste man die Äußerung solcher kranken Meinungen, die nicht auf freiem Willen sondern auf Wahn beruhen, verhindern. Doch dagegen unternehmen Politiker nichts. Dafür gegen anderes. Gegen das, was ihren Ansichten erheblich widerspricht und was ihre und die Macht derer gefährdet, die Einfluss auf sie haben.
Einige Politiker in manchen Staaten kritisieren staatliche oder religiöse Zensur. Und verfolgen gleichzeitig in ihrem Machtbereich Menschen – etwas weniger offensichtlich aber in der Sache gleich – wegen Kritik an ihnen, an anderen, an Staat und Religion. Doppelzüngige Idioten. Selbst rassistische Witze, oder was man dafür hält, werden bestraft. Was kommt als Nächstes? Strafen für Witze über Homosexuelle? Auch Rassismus ist eine Meinung. Im Falle eines Witzes nicht einmal eine Meinung, nur eine humorvolle Bemerkung. Es mag nicht unsere Art von Humor oder nicht unsere Meinung sein. Vielleicht finden wir diese Meinung sogar inakzeptabel. Dennoch ist es eine Meinung. Wenn jemand dieser, oder einer anderen, Meinung ist muss er sie frei äußern können. Die Meinung, der ein Rassist ist, widerspricht deutlich der der Mächtigen. Also soll er nach ihrem Willen und ihren Vorstellungen umerzogen werden. Von freier Meinungäußerung keine Spur. Bemerkenswert ist, dass man auf die gleiche Weise – auf die man die rassistische Meinung unterdrückt – auch gegen jede andere Meinung vorgehen kann. Es kommt nur darauf an, welcher Meinung die Mächtigen sind und welche Meinung sie unterdrücken wollen. Das ist der Grund, aus dem es Programme gegen Rassismus gibt aber nicht gegen das Gegenteil. Weil die Meinung Rassismus unterdrückt werden, und die gegenteilige Meinung durchgesetzt werden soll – Umerziehung. Für das Gegenteil von Rassismus gibt es nicht einmal ein genaues Wort. Das erschwert es darüber zu diskutieren. Die Instrumente um jede den Mächtigen missfallende Meinung zu unterdrücken sind – neben Aktionen die eine bestimmte Meinung durchsetzen sollen – Vorschriften, in denen sie die Meinung auch in diesem Zusammenhang Verhetzung, Beleidigung oder ähnlich nennen. Außerdem Einfluss auf die Inhalte in Medien und Schulen. Die Meinung und die Informationen werden kontrolliert, beeinflusst – Zensur. Man sollte nach den Ursachen für solche Ansichten suchen, und an deren Beseitigung arbeiten sofern sie einen Schaden verursachen, statt zu strafen. An der Beseitigung der Ursachen, nicht an der Beseitigung der Meinung. Aber dabei würde sichtbar werden, dass die Politiker an rassistischen Meinungen mitschuldig sind. Das versuchen sie, wenn sie es bemerkt haben sollten, zu verbergen.
Die von Unternehmen, Religiös-Wahnsinnigen und Politikern gewünschte Meinung ist eine zensierte Version. Unsere tatsächliche Meinung weicht davon häufig ab. Sie hat bei manchen viel mit gesundem Menschenverstand zu tun. Man kann alles, was einem nicht gefällt, als Beleidigung oder Ähnliches umdeuten und bestrafen. Das geschieht. Dort weniger, hier mehr. Vielleicht wird man öffentlich, oft zu unrecht, diskreditiert. Man wird der Beleidigung oder Ähnlichem beschuldigt. Lügen werden verbreitet, um die geäußerte Meinung oder den Menschen dahinter in Verruf zu bringen. Man wird ausgegrenzt oder ignoriert. Viele wurden Opfer von Anfeindungen und Gewalt. Oder ihr Leben wurde bedroht und sie waren daraufhin gezwungen zu fliehen, sich zu verstecken – oder starben. Wieder andere sahen sich Zwangsmaßnahmen gegenüber, woraufhin sie sich gezwungen sahen ihre Meinung, oder wissenschaftliche Erkenntnisse, zu widerrufen. Auch so wird die freie Meinungsäußerung, und unter Umständen sogar die Meinung selbst, unterdrückt. Die Folge ist ein Klima der Angst. Viele trauen sich weder ihre Meinung offen zu äußern – geschweige denn zu vertreten – wenn sie nicht der politisch gewünschten Meinung oder der Meinung der (anwesenden) Mehrheit entspricht. Viele scherzen nur noch hinter vor gehaltener Hand. Sie kritisieren nicht mehr offen. Manche geben ihre Meinung nicht mehr öffentlich weiter. Selbstzensur. So weit haben wir es gebracht. Das mag mit unserer Psyche zu tun haben, Anpassungswille, nicht auffallen. Offenbar aber auch mit der teilweise berechtigten Angst unsinnigerweise der Beleidigung oder anderem beschuldigt und verfolgt, terrorisiert, eingesperrt oder getötet zu werden. Aus der Gefahr, der man sich mit der freien Äußerung seiner ebenso freien Meinung aussetzen kann, ergibt sich dass ein Pseudonym (unter anderem deswegen benutze ich eines) oder Anonymität sinnvoll ist. Diese schützende Anonymität wird oft als schlecht dargestellt. Von Politikern, aus Machtgründen, wie beim Thema Überwachung erwähnt. Aber auch allgemein gilt eine anonyme Information oft nur wenig. Das ist unsinnig, denn dafür gibt es keinen ausreichenden Grund. Zwei Informationen, die erste: Die Erde ist eine Scheibe. Die Quelle ist ein namentlich bekannter Wissenschaftler. Die zweite Information: Die Erde ist tendenziell eine Kugel. Die Quellen der zweiten Information sind ein namentlich bekannter Politiker und eine anonyme Quelle. Die Form der Erde ist eine wissenschaftliche Angelegenheit. Folglich sehen wir den Wissenschaftler als eine zuverlässigere Quelle an, er hat auch seinen Namen genannt, was irgendwie vertrauenswürdig scheint. Den Namen des Politikers kennen wir zwar auch, aber Politiker belügen und betrügen uns erfahrungsgemäß und sind daher eine unzuverlässige Quelle. Die anonyme Quelle schätzen wir als unzuverlässig ein. Nicht weil sie uns inhaltlich Anlass dazu gibt, sondern weil sie anonym ist. Das ist keine haltbare Argumentation. Das Ergebnis: Wir sehen die Information des namentlich bekannten Wissenschaftlers, dass die Erde eine Scheibe sei, als die verlässlichste an. Die korrekte Information haben wir, wegen der Quellen, verworfen. Quellen können einen Hinweis auf die Qualität, auf den Wahrheitsgehalt einer Information geben. Oft einen wichtigen. Wenn ein Unternehmen über seine Produkte berichtet wird es sich kaum um eine neutrale Information sondern um eine parteiische, vielleicht um Werbung, handeln. Wenn ein religiöser Mensch etwas sagt, werden seine Worte kaum frei von seinem Wahn sein können. Die Quelle aber als einzigen Maßstab für Qualität, Wahrheitsgehalt, Zutreffen einer Information zu verwenden ist Unsinn. Auch eine anscheinend zuverlässige Quelle (im Beispiel der namentlich bekannte Wissenschaftler) kann irren. Auch eine anscheinend unzuverlässige Quelle (im Beispiel der namentlich bekannte Politiker) kann eine korrekte Information geben. Und was die anonyme Quelle betrifft (sie kann auch pseudonym sein, also einen anderen als den tatsächlichen Namen verwenden): Pseudonymität und Anonymität erlaubt keine Einschätzung über die Qualität der Quelle – weder eine positive noch eine negative. In diesem Fall muss – wie auch in allen anderen Fällen zusätzlich – die Information selbst berücksichtigt, eingeschätzt, auf Zutreffen überprüft, bewertet werden. Im Beispiel hatte die anonyme Quelle recht, wurde aber dennoch verworfen. Geglaubt wurde dem Wissenschaftler, obwohl er das Falsche sagte. Die Erfahrung zeigt, dass pseudonyme und anonyme Quellen ebenso zuverlässig oder unzuverlässig sein können wie namentlich bekannte Quellen. Außerdem erlaubt der Schutz durch das Pseudonym oder die Anonymität Informationen zu geben, ohne das Risiko dafür bestraft zu werden. Daher sind pseudonyme oder anonyme Informationen oft sogar ehrlicher als solche mit einem zu einer Person verfolgbaren Namen. Ungeachtet dessen ist es immer sinnvoll mehrere Quellen zu verwenden, um die Qualität der Information besser einschätzen zu können. Angesichts der Existenz vieler Verbrecher, eingeschlossen der Existenz von Überwachungsstaaten in denen wir längst leben, schützen uns gute Pseudonyme und Anonymität vor Überwachung und Verfolgung. Abgesehen davon dass es jedem selbst überlassen sein muss ob er seinen Namen, sein Eigentum nennen möchte oder nicht. Freiheit, Selbstbestimmung, Privatsphäre. Es kommt nicht auf den Namen an, der unter einer Information steht – ob es der tatsächliche ist wissen wir sowieso nicht. Lobbyisten und Staatsdiener beispielsweise benutzen falsche Namen um andere zu diskreditieren und ihre Ansichten unauffällig zu verbreiten. Es kommt auf die Information an. Und die kann falsch oder richtig sein – unabhängig von der Quelle und egal ob die Quelle pseudonym oder anonym ist oder nicht. Verwerft ihr Informationen weil euch das Gesicht der Quelle nicht gefällt? Hoffentlich nicht. Denn dafür gibt es keinen Grund. Also warum solltet ihr es tun wenn jemand seine Privatsphäre und vielleicht sein Wohlergehen durch ein Pseudonym oder durch Anonymität schützt? Der Schutz des Wohlergehens und der Privatsphäre darf nicht zu einer negativen Einschätzung einer Information führen. Nur die Information selbst kann ein Bewertungsmaßstab sein.
Eine andere Meinung zu haben als die Mehrheit oder als die Mehrheit der Anwesenden gilt heutzutage oft als böse. Mit der Folge dass man unsachlich bekämpft wird. Auf Unberücksichtigtes oder Fehler hinzuweisen oder sich nicht ausreichend unterwürfig gegenüber den Fehler Machenden zu zeigen – gilt als besonders schlimm. Das hat auch mit Zensur zu tun. Wenn versucht wird eine vorgegebene Meinung durchzusetzen oder den, der anderer Meinung ist oder von erwartetem Verhalten abweicht mundtot zu machen. Auch mit Machtinteressen. Denn oft dient das Durchsetzen einer bestimmten Meinung und das Verhindern der Äußerung anderer Meinungen dem Machterhalt oder dem Erreichen von Macht. Es hat aber auch mit Dummheit zu tun. Denn es wäre intelligent andere Meinungen zu hören, zu bewerten, auch zu verwerfen wenn sie unsinnig sind. Ohne Ansehen der Art und Weise, nur die Meinung berücksichtigend. Aus unterschiedlichen Sichtweisen, aus dem Abwägen der Argumente können wir einen Nutzen ziehen. Vielleicht ist etwas Brauchbares oder wichtiges dabei, das wir nicht bedacht haben. Wenn aber bereits das selbstständige Denken häufig unerwünscht ist und bekämpft wird – schon unseren Kindern wird das in der Schule, zu Hause, an jedem Ort beigebracht – wie sollten wir uns dann eine eigene Meinung bilden? Viele übersehen, dass nicht der schlecht ist, der kritisiert. Sondern der, der sich kritikwürdig verhält. Nicht der ist schlecht, der sagt dass Staaten und Religionen Formen des organisierten Verbrechens sind. Die Schlechten sind die, die beides zu Formen des organisierten Verbrechens gemacht haben und sich an deren Verbrechen beteiligen oder tatenlos dem Leid zusehen. Es ist falsch, dass es bestraft wird auf Verbrechen hinzuweisen, oder anderweitig seine Meinung zu äußern, die zu recht kritisierten Verbrecher aber ungestraft davon kommen und sogar unterstützt werden.
Warum sollen Wörter wie ficken oder Arschloch nicht gesagt werden und werden zensiert? Warum trauen sich viele Menschen nicht mehr das Wort Scheiße zu sagen. Ihr werdet bemerken, dass es keinen sinnvollen Grund gibt. Nur einen unsinnigen und subjektiven – ich will, oder andere wollen, nicht dass man das sagt. Das kann religiös-wahnsinnige und/oder Machtgründe haben. Das ist aber nicht ausreichend. Denn es nimmt uns unsere Freiheit und Selbstbestimmung. Zensur, auch Selbstzensur, kann aufgrund staatlicher oder religiöser Vorschriften oder anderweitiger Einflussnahme geschehen – ebenso wie aufgrund anderweitiger Ansichten von Menschen. Immer mehr wird uns vorgeschrieben, was wir sehen oder hören dürfen und wie wir uns verhalten sollen. Immer mehr werden wir missbilligend an gesehen, behindert, diskreditiert oder bestraft wenn wir es wagen uns so zu verhalten oder zu äußern wie wir es wünschen. Bestrafung, Ausgrenzung und dadurch Zensur der freien Meinungsäußerung, Zensur unseres Verhaltens, Unterwerfung unter den Willen anderer. Wer etwas nicht sagen oder an sehen will kann darauf verzichten. Aber anderen Vorschriften zu machen, seinen Willen aufzuzwingen, ist falsch.
Stellt euch vor ihr lest ein Buch. Plötzlich nimmt es euch jemand weg, macht Textstellen oder Bilder unkenntlich, trennt vielleicht Seiten heraus. Dann gibt er es euch wieder. Warum? Weil er euch verbieten will zu sehen und zu lesen, was ihr seiner Meinung nach nicht sehen und lesen sollt. Vielleicht gibt er euch das Buch nicht zurück, weil es insgesamt nicht seinem Willen entspricht. Vielleicht bringt er auch den Autor oder den Verlag zum Schweigen. Wie findet ihr das? Es ist inakzeptabel. Es geht nicht nur um Bücher – Filme, Fernsehsendungen, Musik, Magazine, Zeitungen, Bilder, jede Art von Veröffentlichung wird zensiert. Auch einen Reporter daran zu hindern etwas mit einer Kamera aufzunehmen, sofern es sich nicht um ein Eindringen in die Privatsphäre handelt, ist eine Form der Zensur. Was nicht aufgenommen wird, muss hinterher nicht unkenntlich gemacht werden. Manchmal werden wir alle Zensur unterworfen, manchmal ein Teil von uns. Vielleicht nur in einem bestimmten Land. Oder auf einer bestimmten Machtebene. Oder in einem bestimmten Alter. So gehören Altersbeschränkungen, beschönigend Altersfreigaben genannt, auch zur Zensur. Als wenn jemand in einem bestimmten Alter Schaden nehmen würde, sähe er uns zum Beispiel in unserer natürlichen Erscheinung – nackt – oder beim Liebesspiel, beim Geschlechtsverkehr, bei der Fortpflanzung. Oft reicht schon ein bisschen mehr sichtbare Haut, als ihnen ihre Wahn- oder sonstigen Vorstellungen erlauben um Zensur zu verursachen. Besonders schlimm finden sie Brustwarzen, Penis, Hodensack, Vagina. Selbst Kunst, eine nackte Statue, ist einigen zu viel und wird zensiert. Was soll so schlimm sein dass uns Religionen und Politiker verbieten selbst zu entscheiden ob wir es hören, lesen oder sehen wollen oder nicht? Nichts ist so schlimm. Sie versuchen uns ihren Willen, ihre Vorstellungen aufzuzwingen. Bemerkenswerterweise sind es oft Religiös-Wahnsinnige verschiedener Richtungen, die solche Zensur zu verantworten haben. Auch darin ähneln sich Religionen. Das fällt vielleicht nicht sofort auf, weil es nicht direkt die Religion ist – sondern der Staat, vielleicht der Fernsehsender der etwas zensiert. Dazu veranlasst wurden die zuständigen Menschen aber oft durch ihren Wahn. Selbst die Logik der religiös oder anderweitig Indoktrinierten, die zum Beispiel Nacktheit für etwas Schlechtes halten, ist nicht sinnvoll nachvollziehbar. So wurde mehrfach das Plattencover von Virgin Killer der Scorpions zensiert, weil es ein nacktes Mädchen zeigt. Als wenn Nacktheit zu zeigen oder zu sehen ein Verbrechen wäre. Die Vagina ist in der unzensierten Version nicht einmal sichtbar. Am Nevermind-Plattencover Nirvanas hingegen, das einen nackten Jungen mit verstümmeltem Penis zeigt, stören sie sich offensichtlich nicht. Wenn Menschen, vielleicht weil sie gewalttätige Filme gesehen haben, sich inakzeptabel verhalten ist das kein ausreichender Grund für die Zensur solcher Filme. Vielmehr ein Argument für sinnvolle Erziehung. Wer gelernt hat dass Gewalt um seinen Willen durchzusetzen falsch ist, und nur als letztes Mittel zur eigenen oder zur Verteidigung anderer akzeptabel ist, wird keine Gewalt anwenden weil sie in einem Film stattfand. Wurde die sinnvolle Behandlung des Themas Gewalt in der Erziehung versäumt ist das ein anderes Problem, keines eines Films. Versäumnisse in der Erziehung mancher sind kein ausreichender Grund für allgemeine Zensur.
Zensur wird auch hinter dem Wort Filter versteckt. Ein Filter ist eine Ansammlung von Vorschriften, die bestimmte Dinge nicht zu uns hindurchlässt. Spamfilter sind eine sinnvolle Umsetzung, sie schützen uns vor unerwünschter Werbung – zumindest per E‑Mail. Aber Filter gibt es viele, nicht nur technisch umgesetzt. Viele merken nicht einmal, wenn sie nur Zugriff auf gefilterte Suchergebnisse oder gefilterte Internetseiten erhalten. Begriffe wie Schutz, zum Beispiel von Kindern und Jugendlichen, werden gerne verwendet um Zensur irreführend zu begründen. Man macht das, weil wir es alle gut finden wenn Kinder und Jugendliche geschützt werden. Dass man das oft nur vorgibt, und tatsächlich anderweitig motivierte Zensur dahintersteht, fällt vielen nicht auf. Diese Zensur hat oft nichts mit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen zu tun. Gerne verwenden sie auch das Wort „sicher“ im Zusammenhang mit zensierenden Filtern. Damit täuschen sie uns vor es sei unsicher wenn wir Suchergebnisse ohne vorherige Zensur sehen würden – was unsinnig ist. Filter filtern auch nicht nur das, was sie nach Ansicht einiger filtern sollen. Auch anderes, möglicherweise wichtiges, wird versehentlich – wohl aus Unfähigkeit – ausgefiltert. Solche Filter werden auch automatisch, und damit zumindest zunächst zwangsweise, ein geschaltet. Hinterhältig ist es, die Information über die Existenz des Filters zu verstecken, ihn automatisch ein zu schalten und nur versteckt darauf hinzuweisen dass er vorhanden und ein geschaltet ist. Man muss oft gezielt danach suchen um die Information über den ein geschalteten Filter zu finden. So ist das zwangsweise bei mehreren Suchmaschinen. Manchmal können wir die Filter, wenn wir sie entdeckt haben und je nachdem wessen, nicht ab schalten oder wir müssen sie immer wieder mit unsicheren Maßnahmen die unsere Ausforschung erlauben erneut ab schalten. Im Moment werden im Vereinigten Königreich, teils zwangsweise, Zensurfilter bei den Internetzugangsanbietern eingeführt. Der Vorteil aus Sicht der Zensoren ist, dass man auf diese Weise umfangreicher zensieren kann – nicht nur einzelne Internetpräsenzen oder den Zugang über bestimmte Software, Hardware oder wenige Verbindungen. Begleitet wird die Einführung der Filter, die hinter dem Begriff Kinderschutz versteckt werden, von zwangsweisen Entscheidungen ob ein Filter installiert werden soll (nur bei bestehenden Breitbandanschlüssen wird man gefragt, sonst ist es eine Voreinstellung oder Zwang) und Werbung für die Nutzung von Zensurfiltern. Außerdem von Indoktrination – wie man sich nach Ansicht von Politikern zu verhalten hat. Man macht es uns schwer die Zensur zu erkennen und ihr zu entgehen. Nicht nur im Internet. Denn wäre es einfach, würde man vorher fragen ob wir zensierte Ergebnisse bevorzugen (nicht angeblich sichere), würden sich die meisten vermutlich für unzensierte Informationen entscheiden und die Macht der zensierenden und ihrer Hintermänner würde schwinden.
Auch das Wort Moderation wird, zum Beispiel im Internet in Foren und bei Kommentarfunktionen, genutzt um Zensur zu verbergen. Ein weiteres beliebtes Versteck für Zensur ist das Einhalten staatlicher Vorschriften durch zensierende Unternehmen. Dass diese Vorschriften Zensur zur Folge haben, wird verschwiegen. Die Suchmaschinenbetreiber können in ihren Suchmaschinen an zeigen was sie wollen. Denn die Suchmaschinen gehören ihnen. Sie können zensieren, indem sie sich staatlichen Vorschriften unterwerfen. Sie können zensieren, indem sie Verweise zu einzelnen Internetseiten oder ganzen Internetpräsenzen aus ihrem Bestand löschen – wenn jemand behauptet er würde dadurch geschädigt. Ob er tatsächlich geschädigt wird oder nicht. Ob die Schädigung vielleicht sogar sinnvoll ist, wie die Schädigung eines Verbrechers damit er von seinem Verbrechen ablässt, oder nicht. Sie können zensieren, indem sie Filter nach eigenen – oft unsinnigen – Kriterien nutzen. Wenn Google, in der eigenen Firma, zum Beispiel Suchergebnisse so sortiert wie es für sie von Vorteil ist kritisieren Politiker das und drohen mit Strafe. Wenn Google aber im Auftrag der Staaten der selben Politiker und im Auftrag anderer die Suchergebnisse manipuliert, zensiert – indem sie bestimmte Suchergebnisse aus der Anzeige löschen, oft nur auf eine Anschuldigung hin, finden die Staaten das in Ordnung. Wenn Google ergebnismanipulierende Zensur durch Filter durchführt haben Staaten ebenfalls nichts dagegen. Selbst wenn Verknüpfungen zu Internetseiten oder -präsenzen wegen eines tatsächlichen Verbrechens aus den Ergebnissen einer Suchmaschine gelöscht werden ist das Unsinn. Das ist so, als würde man die Telefonnummer des Geschäfts eines Verbrechers aus dem Telefonbuch streichen, das Geschäft aber bestehen lassen. Verbrechen bekämpft man sinnvoll, indem man das Verbrechen bekämpft. Nicht indem man den Hinweis auf den Verbrecher löscht. Manchmal kommt man über eine Version der selben Suchmaschine aus einem anderen Land an die zensierten Informationen. Manchmal wird auch das verhindert, oder zumindest erschwert. Vielleicht weil die Version aus dem anderen Land gesperrt ist. Vielleicht weil man beim Aufruf wieder in das Land, in dem man sich befindet, umgeleitet wird. Wie finden wir Suchmaschinen, die uns Informationen vorenthalten und die uns vorschreiben wollen was wir sehen dürfen? Sollten wir sie nutzen, um nach Informationen zu suchen? Können Informationen ausreichend sein, wenn sie zensiert wurden? Vielleicht. Wenn man zu einem unzensierten Thema recherchiert, das außerdem nicht versehentlich ausgefiltert wurde. Sinnvollerweise sollten Suchmaschinen frei von Zensur sein. Egal ob man die Zensur ehrlich Zensur oder verheimlichend, beschönigend, irreführend Filter oder Befolgung staatlicher Vorschriften nennt. Freie Suche ist ein Qualitätskriterium – offene oder versteckte Zensur ist es nicht.
Warum unterwerfen sich so viele der Zensur? Offenbar aus drei Gründen. Teilweise weil sie Angst vor den Staaten und vor Bestrafung haben. Wenn sie sich nicht ihren Vorschriften, beeinflusst durch Religiös-Wahnsinnige und Lobbies – oft vorauseilend und selbst wenn es nach dem Wortlaut der Vorschriften nicht erforderlich wäre, beugen. Teilweise aufgrund eigener Ansichten. Zum Beispiel wenn sie Nacktheit, Sexualität, oder einen Hauch davon – oft als Pornographie bezeichnet – als etwas Schlechtes ansehen und herausfiltern. Und teilweise aus Geldgier. Wenn sie fürchten in einem Land oder mit einem Unternehmen keine Geschäfte mehr machen zu dürfen, wenn sie nicht zensieren. Angst um die eigenen Geschäfte, die Einnahmen, Geldgier als Grund sich den Wünschen von Staaten zu unterwerfen ist nicht auf Zensur begrenzt. So eröffnete BlackBerry (damals unter den Namen Research In Motion, RIM) Staaten Überwachungsmöglichkeiten. Das ist bei anderen auch möglich. Hersteller und Dienstleister sind oft kooperativ, wenn es darum geht Staaten die Möglichkeit unserer Überwachung zu bieten. Üblicherweise reicht es, dass Staaten eine entsprechende Vorschrift verfassen. Bei RIM war jedoch aufgrund der technischen Struktur zusätzlicher Druck nötig. Das Recht des Stärkeren.
Wegen der allgegenwärtigen Zensur, und auch wegen Suchalgorithmen die nach Kriterien arbeiten die sich nicht aus der Suchanfrage ergeben, ist es wichtig unterschiedliche Informationsquellen – auch unterschiedliche Suchmaschinen – aus verschiedenen Ländern zu nutzen. Eine Informationsquelle, oder alle aus einer Machtregion, kann man leicht zensieren. Mehrere Quellen aus mehreren Ländern zu zensieren ist schwieriger. Das bedeutet nicht dass etwas richtig sein muss, nur weil es mehrere Quellen sagen – oder falsch weil es nur eine sagt. Die unsinnige Ansicht dass etwas das viele sagen richtig sein müsse ist auch im Internet verbreitet. Aber sie ist falsch. Insbesondere bei Zensur können mehrere Quellen unterschiedlicher Herkunft hilfreich sein. Zwar mögen sie auch nicht vollständig oder neutral sein, aber wenn ihr mehrere Sichtweisen und mehrere unvollständige Teile seht kann das insgesamt eine brauchbare Grundlage für die Bildung einer eigenen Meinung sein. Die vielleicht sogar über die Information hinausgeht – wenn ihr erkennt wer zensiert und warum. Die Quellen sollten unabhängig voneinander sein. Fünf Quellen die den selben, möglicherweise manipulierten, Wikipedia-Text oder die selbe Agenturmeldung wiedergeben reichen nicht.
Das Ziel das Unternehmen, Religiös-Wahnsinnige und Politiker mit Zensur verfolgen ist unsere Meinung, unsere Ansichten, letztlich unsere Handlungen zu ihrem Vorteil zu verändern – und damit ihre Macht zu sichern oder zu vergrößern. Oft zu unserem Nachteil. Wenn wir frei sein wollen, müssen wir auch gegen diese Form der Bevormundung kämpfen. Viele von uns Menschen denken nicht mehr selbst. Sie plappern das nach, was ihnen die Mächtigen – Religionen, Lobbies, Politiker – in den Mund gelegt haben. Fangt an selbst nachzudenken. Es ist euer Leben. Um selbst frei darüber bestimmen zu können müsst ihr selbst nachdenken. Weigert euch, zensierte Dienste zu nutzen. Nutzt unzensierte Dienste. Um offensichtliche Zensur im Internet zu umgehen gibt es Programme und spezielle Internetseiten. Informiert euch über offene und versteckte Zensur einschließlich Filter, wenn ihr das Internet wenigstens teilweise frei von Zensur nutzen wollt. Seht keine zensierten Filme, seht und lest keine zensierten Veröffentlichungen. Besteht auf die vollständige, unzensierte Version. Weniger bekannte Nachrichtenquellen sind manchmal sehr informativ und aufschlussreich und zeigen das Bild abseits der Propaganda der Politiker. Informiert euch, um Zensur zu erkennen. Lasst auch eure Worte nicht zensieren. Wenn jemand ein Idiot ist, sagt es. Seid ehrlich. Und habt keine Angst eure ehrliche Meinung offen und frei zu äußern. Nicht nur unter vier Augen. Wenn wir das nicht machen wird es immer schlimmer – wie wir sehen. Nur wer vollständige, unzensierte Informationen erhält, kann sich sinnvoll eine eigene Meinung bilden um selbst zu entscheiden und damit selbst über sein Leben bestimmen. Nur wer diese Meinung unbeeinflusst und ohne Angst äußern kann, ist frei.
Ob wir einer Meinung zustimmen oder nicht ist egal. Es geht nicht nur darum, eine eigene Meinung haben zu dürfen – das kann uns ohnehin niemand verbieten. Jeder muss seine Meinung ohne dafür verfolgt, in Verruf gebracht, ausgegrenzt oder bestraft zu werden frei äußern können. Eine Grenze für die Äußerung unserer Meinung muss dort gezogen werden, wo man anderen tatsächlich schadet. Nicht dort, wo Mächtige der Ansicht sind eine Meinung dürfe nicht verbreitet werden oder ein Schaden nur vorgegeben wird. Selbst dann dürfen wir nicht bestraft werden, denn eine Meinung zu haben ist nichts Falsches. Siehe hierzu auch den Abschnitt „Lobbies“ im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“.
Wir werden von Unternehmen ausgeforscht, überwacht, analysiert und durch die Analyse noch mehr ausgeforscht und überwacht. Oft ohne dass wir das wollen oder dem vollständig informiert freiwillig zugestimmt haben. Sie verfolgen uns durch das Internet, um zu sehen was wir machen und mit wem. Daraus ziehen sie Schlüsse, um zum Beispiel zu erfahren was wir wahrscheinlich kaufen werden, um noch mehr Geld an uns zu verdienen. Unsere Privatsphäre wird missachtet, unser Leben wird ausgeforscht, wir werden missbraucht. Manchmal müssen sie unsere Informationen nicht aufwändig ausspionieren. Viele von uns geben sie ihnen. Weil sie danach fragen, vielleicht bei einer Registrierung. Oder weil es dazugehört, wie bei so genannten sozialen Netzwerken. An anderer Stelle sammeln Firmen Informationen über unsere Wohnadresse, unsere finanziellen Gewohnheiten und unsere finanzielle Situation, über unser Einkaufsverhalten, unsere Herkunft, unsere Lebenssituation und mehr. Sie analysieren diese Informationen um noch mehr über uns zu erfahren und verkaufen sie an andere interessierte Unternehmen und Staaten. Auch unser Computer speichert Informationen über uns. In vielen Dateien, in so genannten Metadaten. Auch andere Computer, wie E‑Book-Lesegeräte. Selbst moderne Stromzähler sammeln Informationen über uns, die viele Dinge über uns verraten können.
Wir werden von Staaten ausspioniert, überwacht und analysiert – ebenfalls ohne unsere Zustimmung, und ohne uns eines dafür angemessenen Verbrechens schuldig oder zumindest ausreichend verdächtig gemacht zu haben. Die Täter sind die Politiker. Die unmittelbaren Täter sind Staatsdiener. Aber auch Unternehmen helfen bereitwillig den Staaten uns auszuspionieren. Sie überwachen unsere Finanztransaktionen, auch Bargeld und vieles mehr. Staaten zwingen uns Identitätsnachweise zu besitzen und zu benutzen, was der Erleichterung unserer Überwachung dient. Hierzu werden nicht nur Informationen über unseren Namen sondern auch über unser Geburtsdatum und Informationen über unsere körperlichen Eigenschaften zwangsweise gesammelt und biometrisch erfasst – je nach Dokument weniger oder noch mehr Informationen. Auch Fahrzeugkennzeichen sind Identitätsdokumente, die unserer Überwachung dienen. Volkszählungen dienen der weiteren Ausforschung von uns und unserer Lebensumstände. Politiker und ihre Diener überwachen wo wir wohnen, ob wir reisen und wohin. Sie speichern wer, wann und von wo mit wem kommuniziert hat. Per Telefon, per Internet – egal. Auch der Aufruf einer Internetseite ist eine Kommunikation. Ein Mobiltelefon kann als Überwachungsgerät eingesetzt werden – um unseren Aufenthaltsort zu bestimmen, um uns zu verfolgen, um uns abzuhören. Sie überwachen unser Verhalten auch mit Überwachungskameras, teils mit fliegenden. Und die, teilweise gegen uns eingesetzten und teilweise in der Entwicklung befindlichen, Möglichkeiten gehen weit darüber hinaus. Die bei Kontrollen genutzte Zuordnung unseres Gesichts zu unserer Identität mit Kameras kann überall auf der Straße eingesetzt werden. Unseren Gesichtsausdruck und unsere gesprochenen und geschriebenen Wörter und Formulierungen kann man analysieren um an weitere Informationen über uns zu gelangen. Sicherheit wird oft als falscher Vorwand für unsere Überwachung benutzt.
Unsere ausspionierten Informationen werden miteinander verbunden und analysiert um so das Bild über uns noch genauer zu machen, um noch mehr über uns, unsere Verbindungen, unsere Ansichten, unsere Bedürfnisse, unser wahrscheinliches zukünftiges Verhalten und mehr zu erfahren. Unternehmen nutzen diese Informationen um mehr Geld an uns zu verdienen. Staaten um uns noch besser zu kontrollieren und um damit ihre Macht zu festigen oder zu vermehren. Wenn Staaten Geld von uns fordern, auch dazu dient Überwachung, geschieht das letztlich ebenfalls aus Machtgründen.
Dieses ständige zwangsweise Eindringen in unsere Privatsphäre ist inakzeptabel, es ist ein Verbrechen. Folglich sind die die uns ausforschen, ausspionieren und überwachen, Verbrecher – Unternehmen und Überwachungsstaaten (Politiker, ihre Diener und Helfer). Was sie zu verbergen versuchen. So versuchen sie ihre Handlungen auf verschiedene Weise zu verharmlosen. Zum Beispiel indem sie sagen, dass sie gegen unseren Willen gesammelte Informationen nicht lange speichern. Oder viel sammeln und anschließend ausfiltern, so dass sie nur den kleineren – angeblich schlechten – Teil näher an sehen. Aber das ist egal. Denn falsch ist nicht erst die Dauer des Speicherns oder eine bestimmte Art der Verarbeitung. Falsch ist bereits das Sammeln unserer Informationen. Denn das dringt ohne Erlaubnis in unsere Privatsphäre ein. Das ist Unfreiheit und Bevormundung. Der immer wieder angeführte Hinweis auf Erfolge – zum Beispiel in der Verbrechensbekämpfung – wenn es sie überhaupt gibt, ist irrelevant, unerheblich. Durch einen Nutzen wird etwas nicht richtig. Durch einen Schaden aber falsch. Der Schaden ist das zwangsweise Eindringen in unsere Privatsphäre.
Datenschutzbestimmungen dienen nicht dem Schutz unserer Informationen, sondern dazu jemandem deren Sammlung und Nutzung zu gestatten. Es handelt sich um Datenmissbrauchsgenehmigungen. Wenn sie Informationen von euch haben wollen, und ihr seid damit dass sie in eure Privatsphäre eindringen oder mit der geplanten Verwendung der Informationen nicht einverstanden, gebt sie ihnen nicht. Oft werden Informationen über euch gesammelt ohne dass ihr es bemerkt und vor allem ohne dass ihr gefragt wurdet. Sie fragen uns häufig nicht, ob sie unser Privates nutzen dürfen. Sie machen es ohne zu fragen. Oder sie fragen, aber so dass wir es nicht merken. Dann erlauben wir ihnen den Missbrauch unserer Informationen zum Beispiel mit unserer Unterschrift auf einem Auftragsformular oder durch die Nutzung eines Internetdienstes – weil wir die klein oder anderweitig unauffällig geschriebene Erlaubnis nicht gelesen haben. Manchmal können wir das nachträglich verhindern, manchmal nur teilweise – oft können wir es nicht. Wenn ein Unternehmen behauptet eure Informationen gelöscht zu haben muss das nicht stimmen. Oft sind sie noch vorhanden. Und viele machen mehr mit unseren Informationen als wir wissen. Auch mit Informationen, die wir bewusst speichern. Speichert und bearbeitet eure Informationen auf dem eigenen Computer. Niemals auf einem fremden, vor allem nicht auf einem mit Verbindung zum Internet. Fremde haben Zugriff darauf, auch wenn der Betreiber etwas anderes behauptet – spätestens wenn ein Missgeschick passiert, ein Einbruch geschieht oder ein Staat Zugriff verlangt oder mit Gewalt erzwingt. Der Betreiber hat in jedem Fall Zugriff auf eure Informationen. Mehr noch – jede Information, die wir zum Beispiel unverschlüsselt über das Internet versenden, kann irgendjemand lesen. Wenn ihr für den Schutz eurer Privatsphäre technische Schutzmaßnahmen ergreifen, einen anderen Ort aufsuchen, einen anderen Anbieter wählen, einen anderen Weg nehmen, auf Kunden- und Kreditkarten verzichten, falsche Informationen geben oder euch vollständig weigern Informationen über euch zu nennen müsst – tut es. Informationen über euch und euer Verhalten sind ein Teil von euch, sie gehören euch – niemand anderem. Und informiert euch immer wieder was die Angreifer machen und welche neuen Verteidigungsmethoden es gibt. Die Dinge können sich auf beiden Seiten schnell ändern.
Zu den unbedingt nötigen technischen Schutzmaßnahmen zählen stets aktuelle Antivirensoftware und Sicherheitsaktualisierungen auf dem Computer. Gebt euren Computer nicht aus der Hand, wechselt ab und zu eure E‑Mail-Adresse und eure Benutzernamen, verwendet falsche Namen und andere falsche Informationen – und nutzt Anonymisierungsdienste. Nutzt keine Software, Hardware oder Suchmaschinen von Spionen wie Microsoft, Apple, Google und anderen um ihnen die Spionage zu erschweren und um sie nicht zu finanzieren. Die ausschließlich von euch kontrollierte sichere Verschlüsselung von allem was man verschlüsseln kann gehört ebenfalls dazu. Auch wenn die uns möglichen Verschlüsselungen unsere Informationen vielleicht nicht vor allen schützen mögen, sie schützen mehr als wenn wir alles für jeden lesbar versenden und herumliegen lassen. Ein Passwort alleine bietet gegen ernstzunehmende Angreifer kaum Schutz. Daher ist es sinnvoll alles zu verschlüsseln, auch verschlüsselt zu kommunizieren (die Nachricht, nicht nur die Verbindung), Daten verschlüsselt zu speichern und immer die stärkstmögliche Verschlüsselung zu verwenden. Lasst euch nicht zwingen zum Beispiel eine schwächere Version, einen bestimmten Verschlüsselungsalgorithmus oder eine bestimmte Software zu nutzen. Und verwendet verschiedene Verschlüsselungsalgorithmen. Wenn wir eine schwache Verschlüsselung oder, möglicherweise, einen von Staaten empfohlenen Algorithmus verwenden machen wir es ihnen unnötig einfach trotz Verschlüsselung an unsere Informationen zu gelangen. Und achtet darauf, wer Zugriff auf den Schlüssel zur Entschlüsselung hat – zum Beispiel der Betreiber eines Dienstes. Dann ist die Verschlüsselung weitgehend nutzlos. Wichtig: Wählt ein sicheres Passwort aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, das nichts Offensichtliches mit euch zu tun hat und möglichst lang ist. Wenn das Passwort unsicher ist, nutzt die beste Verschlüsselung nichts. Sichere Passwörter sind immer wichtig, nicht nur hier. Verschlüsselt bedeutet nicht anonym. Wer verschlüsselt mit wem kommuniziert kann man erkennen und daraus Schlüsse ziehen.
Mit diesem Widerstand produzieren wir weniger für die Spione nützliche Informationen über uns als zuvor. Die Informationen die wir nach wie vor produzieren, und die ausspioniert werden, werden dadurch weniger brauchbar. Das schützt unsere Privatsphäre ein Stück mehr. Unsere Freiheit vergrößert sich wieder um ein kleines Stück. Noch nicht weit genug. Wir müssen darüber hinaus Widerstand leisten, um unsere Freiheit und Selbstbestimmung vollständig zu gewinnen. Gegen die Täter, gegen ihre Vorschriften. Denn mit ihren Vorschriften versuchen sie uns vor Widerstand gegen das Eindringen in unsere Privatsphäre ab zu halten. Letztlich werden wir die, die in unsere Privatsphäre eindringen abschaffen müssen. Das sind Politiker mit ihren Vorschriften und Staatssystemen – das organisierte Staatsverbrechen. Anders ist kein dauerhafter Schutz unserer Privatsphäre möglich. Anders erhalten wir die uns zustehende Freiheit und Selbstbestimmung nicht zurück. Unternehmen können nur in unsere Privatsphäre eindringen, weil Politiker sie nicht daran hindern oder es ihnen sogar ausdrücklich gestatten oder sie dazu anstiften. Bis es so weit ist, können wir durch ethisch sinnvolles Kaufverhalten auf eine Verbesserung der Situation hinwirken. Von Unternehmen, die uns ausspionieren, sei es zum eigenen Nutzen oder für den Staat, oder den Staaten Überwachungs- und andere Ausrüstung liefern sollten wir nichts kaufen und ihre Dienste nicht nutzen. Vielleicht bemerken sie dann, dass sie sich falsch verhalten und sie ändern ihr Handeln.
Wer besorgt ist, dass wir irgendwann in totalitären Überwachungsstaaten leben könnten kommt zu spät. Wir sind bereits mittendrin. Auch wenn Staaten durch rhetorische (Rhetorik, aus dem Griechischen, Redekunst) und Definitionstricks versuchen das zu verschleiern. Aktuelle Formen der Überwachung sind totalitär. Denn sie streben – vor allem in Kombination – nach absoluter, totaler Kontrolle. Anders funktioniert Kontrolle durch Überwachung nämlich nicht, weil man die Überwachung sonst umgehen und sich so der Kontrolle entziehen kann. Die Mächtigen – Politiker und ihre Diener – sind Täter. Sie dringen in jeden Bereich unseres Lebens ein, streben nach totaler Kontrolle über uns und nach unserer Beherrschung. Durch Kontrolle und Beherrschung sichern sie ihre Macht und bauen sie weiter aus. Etwas, das sie nicht über uns wissen? Das bereitet ihnen Sorgen. Denn das gefährdet ihre Kontrolle über uns, ihre Möglichkeit uns zu bevormunden und damit ihren Willen aufzuzwingen – letztlich gefährdet unsere Freiheit die Macht der Politiker. Also überwachen, bevormunden und unterdrücken sie uns immer mehr. Selbst, durch Staatsdiener. Oder durch andere, die sie auffordern, teils zwingen, uns zu überwachen und zu bevormunden. Dazu kommen die Unternehmen, die uns um des Geldes Willens ausforschen und überwachen. Wegen der Überwachung verändern wir unser Verhalten. Aus Angst vor dem Entblößen von Privatem, aus Angst vor Strafe.
Die ständige Überwachung und Ausforschung unseres Lebens, das zwangsweise Eindringen in unsere Privatsphäre durch Politiker und ihre Diener – auch und durch Unternehmen – ist falsch. Informationen über uns – und damit auch über unser Verhalten – sind unser Eigentum. Unsere Privatsphäre geht niemanden etwas an. Es sei denn wir entscheiden etwas anderes. Informationen über uns dürfen nur gesammelt werden wenn wir ausreichend eines Verbrechens, nicht dem Verstoß gegen unsinnige Vorschriften, verdächtigt werden. Oder wenn wir der Sammlung und Nutzung vorher, jederzeit änderbar, zugestimmt haben. Wir Menschen sind von Natur aus frei und bestimmen selbst über uns und unser Leben. Auch was unsere Privatsphäre ist und welche Informationen dazu zählen bestimmen wir selbst. Es ist nicht artgerecht uns zu überwachen, auszuspionieren und dadurch zu bevormunden und zu unterdrücken.
Ebenso falsch wie uns zu überwachen ist es uns unsinnige Vorschriften zu machen, uns unsere Freiheit selbst über uns zu entscheiden zu nehmen, uns zu bevormunden. Deutlich wird das insbesondere, wenn man versucht uns zu hindern uns selbst zu töten oder uns dabei helfen zu lassen. Die Mächtigen bestimmen über unser Leben, unser höchstes Eigentum. Niemand außer uns selbst darf über unser Eigentum bestimmen. Ob wir uns nach den Maßstäben anderer nachvollziehbar verhalten, ob sie unsere Handlung verstehen oder ihr zustimmen ist egal. Wir werden bevormundet bestimmte Zahlungswege zu nutzen, Frauen nach Quoten einzustellen, wir werden zwangsweise medizinischen Behandlungen unterzogen und zwangsweisen Organentnahmen nach dem Tod – wir werden gezwungen, bevormundet uns tausenden unsinnigen Vorschriften zu unterwerfen. Das ist falsch. Es sind Staaten und Religionen, die uns bevormunden. Auch Eltern und die Gesellschaft, wenn es darum geht dass wir uns einer von ihnen definierten Norm anpassen sollen. Oft geht es bei unserer Bevormundung und der Unterdrückung unserer Freiheit sogar darum zu verhindern dass wir frei sagen, was wir denken.
Unsere Meinung können wir nur frei äußern, wenn kein Mächtiger etwas dagegen hat. Hat ein Mächtiger etwas dagegen werden wir für die Äußerung unserer Meinung, ausgegrenzt, in Verruf gebracht, unsachlich bekämpft, ignoriert oder bestraft. Oft wird die weitere Äußerung unserer Meinung teilweise oder vollständig verhindert – Zensur. Das geht bis zur Bedrohung unseres Wohlergehens, unseres Lebens. Dadurch entsteht Angst. So dass manche Menschen ihre Meinung nur noch im vertrauten Kreis äußern wenn sie nicht der politisch oder von der Mehrheit gewünschten Meinung entspricht. Selbst Witze werden manchmal nur noch hinter vor gehaltener Hand erzählt. Oder sie sagen nichts mehr über ihre Meinung – Selbstzensur. Anonymität hilft uns, unsere Meinung ohne Angst vor Strafe frei äußern zu können. Deshalb bekämpfen die Mächtigen Anonymität. Denn unsere Freiheit, auch die Freiheit zu sagen was wir denken, gefährdet ihre Macht. Selbstständiges Denken, eine eigene Meinung ist oft unerwünscht. Das wird uns schon im Kindesalter beigebracht. Und oft gilt der Kritiker als böse – statt der, der sich falsch verhält und dafür kritisiert wurde. Umgekehrt ist es richtig. Nicht der, der auf das Falsche hinweist ist schlecht – sondern der, der das Falsche zu verantworten hat.
Staaten, Unternehmen und Lobbies versuchen uns ihre Ansichten aufzuzwingen um ihre Macht zu festigen und auszubauen – indem sie bestimmen was wir hören, lesen und sehen dürfen. Sie zensieren harmlose Wörter, die sie für anstößig halten. Sie zensieren jeden Zentimeter Haut, den wir ihrer Ansicht nach nicht sehen dürfen. Sie zensieren Informationen, wenn sie ihre Macht oder ihre wesentlichen Ansichten gefährdet sehen. Sie geben nicht gerne zu, dass sie zensieren. Offensichtlich weil sie wissen dass es entgegen unserer Freiheit und Selbstbestimmung und damit falsch ist – und vor allem weil es gefährlich für den Erhalt ihrer Macht ist, wenn wir die Zensur als solche erkennen. Also nennen sie die Zensur Befolgung staatlicher Vorschriften, verstecken sie hinter Begriffen wie Verhetzung, Beschimpfung, Verächtlichmachung, Beleidigung oder Verunglimpfung. Und sie behaupten irreführend die Zensur würde unserem Schutz oder unserer Sicherheit dienen. Oder, noch hinterhältiger, dem Schutz oder der Sicherheit unserer Kinder. Es sei sicher gefilterte Suchergebnisse zu sehen – und folglich unsicher frei zu entscheiden was wir sehen wollen und was nicht. Unsinn, Ausreden – es ist Zensur. Egal wie sie es nennen. Egal welche unsinnigen Gründe sie vorgeben. Und egal ob sie zugeben zu zensieren oder nicht. Kinder und Jugendliche müssen nicht vor Wörtern, vor Nacktaufnahmen oder der Darstellung von Geschlechtsverkehr geschützt werden. Es soll jeder frei sagen was er mag. Und Nacktheit ist unsere natürliche Form, Geschlechtsverkehr ist eine unserer wesentlichen Tätigkeiten. So etwas als anstößig anzusehen ist krank, psychisch krank, oft religiös-wahnsinnig. Gewalt als Folge gewalttätiger Filme ist kein ausreichender Grund für allgemeine Zensur – sondern ein Grund für sinnvolle Erziehung.
Bücher, Zeitungen und Magazine, Filme, Fernsehsendungen, Musik und Bilder werden zensiert – so dass Informationen fehlen oder die ganze Veröffentlichung nicht vorhanden ist. Das Aufnehmen von Informationen, zum Beispiel mit Kameras, wird verhindert. Suchergebnisse in Suchmaschinen werden zensiert. Jede Art von Veröffentlichung ist betroffen. Selbst unser Verhalten und was wir sagen. Gefällt es jemandem nicht, wird es bekämpft – durch Zensur und durch Strafen. Manchmal ist Zensur offensichtlich. Zum Beispiel wenn in einem Text ein Stück unkenntlich gemacht wurde. Oft bemerkt man von der Zensur auf den ersten Blick nichts – manchmal nicht einmal auf den zweiten. Denn wie sollen wir erkennen ob ein Suchergebnis fehlt, wenn wir nicht oder nur versteckt auf die Zensur hingewiesen werden? Das ist häufig so und offenbar Absicht. Denn wenn wir nicht wissen dass wir nur zensierte Informationen erhalten können wir nicht auf vollständige, unzensierte bestehen oder – wo möglich – den Zensurfilter ab schalten.
Nutzt mehrere voneinander unabhängige Informationsquellen aus unterschiedlichen Machtregionen, verschiedenen Ländern. Wenn viele das Gleiche sagen bedeutet das nicht, dass es richtig ist. Aber wenn man sich auf Informationen eines Unternehmens oder aus einem Land (auch einer Suchmaschine aus einem Land) verlässt, wird man leichter ein Opfer von Zensur. Falls ihr keinen Zugang zu anderen Regionen erhaltet könnt ihr offensichtliche Zensur durch dafür bestimmte Programme und Internetseiten umgehen. Weniger bekannte Nachrichtenquellen können informativ und aufschlussreich sein. Achtet auf die Quellen von Informationen, sie können aufschlussreich und wichtig sein. Aber verwendet sie nicht als einziges Bewertungskriterium. Konzentriert euch auf den Inhalt, denn darum geht es. Pseudonyme oder anonyme Quellen sind nicht böse. Oft schützen sie nur ihre Privatsphäre oder sich selbst vor Verfolgung durch Verbrecher. Mitunter sind ihre Worte sogar ehrlicher, weil sie sich wegen ihres Pseudonyms oder ihrer Anonymität weniger vor Verfolgung fürchten müssen.
Nicht nur unsere Meinung, wie es viele auslegen, auch die Äußerung unserer Meinung muss frei sein – ohne dass wir fürchten müssen ausgegrenzt oder bestraft zu werden. Ob andere der geäußerten Meinung zustimmen oder nicht ist egal. Nur ein tatsächlicher Schaden, der durch die Äußerung der Meinung verursacht wird, ist ausreichend um die Äußerung der Meinung zu verhindern. Für Strafe ist das nicht genug. Denn dafür dass wir einer Meinung sind kann man uns korrekterweise nicht bestrafen. Wir müssen auch in dieser Hinsicht für unsere Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen. Indem wir uns weigern zensierte Dienste zu nutzen. Indem wir auf freie, vollständige, unzensierte Informationen bestehen. Und indem wir sagen was unsere Meinung ist – egal welcher Ansicht die Mächtigen sind. Unzensierte, vollständige Informationen sind die Basis um sich sinnvoll eine eigene Meinung zu bilden. Nur aufgrund einer so gebildeten eigenen Meinung können wir selbst über unser Leben bestimmen. Und nur wenn wir unsere Meinung ohne Angst zu haben äußern können sind wir frei.
Wir Menschen sind Säugetiere. Ebenso wie Affen, Schweine, Rinder, Hunde, Schafe, Katzen. Mit allen anderen Säugetieren sind wir eng verwandt. Auch mit den übrigen Tieren – wie Vögel, Reptilien, Fische oder Insekten – besteht eine Verwandtschaft. Eine entferntere als zu den anderen Säugetieren, aber immerhin. Letztlich ist jedes Leben miteinander, und damit auch mit uns, verwandt – Bakterien, Pilze, Pflanzen. Selbst wenn keine direkte genetische Verwandtschaft besteht, basiert alles uns bekannte Leben auf Genen und ist damit mit uns verwandt. Genau genommen sind wir mit jeder Materie in unserem Heimatuniversum verwandt. Ob lebendig oder nicht. Denn soweit wir wissen besteht jede Materie aus den gleichen Bausteinen. Aber das würde an dieser Stelle zu weit führen. Bleiben wir bei unseren näheren, lebendigen Verwandten – den Tieren. Weil wir ebenfalls Tiere sind, schließt der Der Begriff Tierschutz auch uns Menschen ein. Der Grund aus dem ich den Schutz von Menschen und anderen Tieren dennoch getrennt voneinander anspreche liegt darin, dass wir mit anderen Tieren manchmal ähnlich wie mit Menschen umgehen. Häufig aber völlig anders. So unterschiedlich, dass man unsere Taten gegen Menschen und andere Tiere nicht zusammen behandeln kann.
Warum heißt es Tierschutz? Warum brauchen die anderen Tiere Schutz? Weil sie ausgebeutet, misshandelt und getötet werden. Vor wem benötigen die anderen Tiere Schutz? Ebenso wie wir Menschen, ebenso wie die Natur benötigen auch die anderen Tiere hauptsächlich vor uns Menschen Schutz. Die Menschen die das erkennen und danach handeln sind besser als die übrigen Menschen.
Wir behandeln unsere Verwandten sehr unterschiedlich. In Teilen Südamerikas sind Meerschweinchen eine Delikatesse. In Nordamerika und Europa lehnt man es ab, Meerschweinchen zu essen. Dort nimmt man sie gefangen, sperrt sie in viel zu kleine Käfige und missbraucht sie als Kuscheltiere. Während Hunde und Katzen in weiten Teilen Europas als die besten Freunde der Menschen gelten, existieren in einigen Ländern Tiertötungsstationen in welchen Hunde und Katzen ihr durch uns Menschen erzwungenes, gewaltsames Ende finden. Bei Sterbehilfe oder Selbsttötung hingegen, wenn Menschen ihrem eigenen Leben ein Ende setzen wollen, regt man sich auf. Auch die Polizei tötet immer wieder nichtmenschliche Tiere. Manchmal solche, die bedrohlich aussehen und vielleicht auch sind. Aber würde man einen Menschen töten, der Zähne fletschend und mit lauten Geräuschen die Geduld verliert? Es kommt vor. Aber dann finden das viele von uns inakzeptabel. Warum? Wir sind auch Tiere. Hunden werden häufig Teile der Ohren oder ein Teil des Schwanzes abgeschnitten. Man nennt das coupieren/kupieren. Der angeblich beste Freund des Menschen zu sein ist für den Hund ein großer Nachteil, wenngleich diese Tat an manchen Orten inzwischen teilweise verboten ist. Schweinen und Schafen geht es nicht besser. Auch ihnen schneidet man häufig einen Teil des Schwanzes ab. Kamelen und Rindern treibt man Ringe durch die Nase. Rentieren werden Besitzzeichen in die Ohren geschnitten, Rindern und Pferden brennt man sie mit glühenden Eisen ein. Die Tiere leiden. Inakzeptable Zustände, die wir dringend beenden müssen.
Andere Tiere, wie Nerze, Chinchillas, Füchse, Zobel, Robben, aber auch Hunde, Katzen und Kaninchen werden wegen ihres Fells getötet. Ihr Leben und ihr Tod sind häufig qualvoll. In sehr kleinen und keineswegs artgerechten Käfigen gefangen fristen sie, oft unter großem Stress, ihr Leben. Bis sie meistens auf grausame Weise getötet oder bei lebendigem Leib gehäutet werden. Tiere unter qualvollen Bedingungen zu halten und wegen ihres Fells, außerdem auf grausame Weise, zu töten ist völlig inakzeptabel. Zu recht stehen viele Menschen dagegen auf. Sie boykottieren Pelze, kaufen sie nicht, versuchen den Verkauf an andere zu verhindern. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ihr habt eure Macht als Verbraucher erkannt und setzt sie sinnvoll ein – ethisch sinnvolles Kaufverhalten. Gut so. Allerdings ist es nicht immer so einfach wie im Falle von Nerz-, Chinchilla-, Fuchs- oder Zobelpelzen – die man spätestens am Preis erkennen kann. Der Preis macht es leicht sich ethisch sinnvoll zu verhalten, denn die meisten können sich keine echten Pelze leisten. Kostengünstigere Hunde- und Katzenfelle werden jedoch oft unter falscher Bezeichnung, als Kunstfelle oder ohne Angabe des Tiers, verkauft. Erkennt man nicht worum es sich handelt, kann man auch nicht richtig handeln und von einem Kauf absehen. Die Europäische Union hat sich entschlossen den Handel mit Hunde- und Katzenfellen zu verbieten. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber was ist mit den Nerzen, Chinchillas, den Füchsen, Zobeln, Kaninchen, Robben und den anderen Tieren, die wegen Ihres Fells getötet werden? Warum schützt man, zumindest indirekt, Hunde und Katzen und die anderen Felltiere nicht? Alle Tiere müssen davor geschützt werden, wegen ihres Fells getötet zu werden. Vor allem nicht nur regional. Denn obgleich ein regionales Handelsverbot für Hunde- und Katzenfelle ein Schritt in die richtige Richtung ist, werden anderswo weiterhin Hunde und Katze wegen ihres Fells getötet. Im Wesentlichen das Gleiche gilt für Leder. Früher hatten wir vielleicht keine Wahl, als uns mit Pelzen/Fellen, Tierhäuten warmzuhalten. Heute haben wir eine Wahl. Wir brauchen weder Pelze/Felle noch Leder. Daher gibt es keinen Grund Tiere zu töten um uns mit ihren Überresten zu kleiden. Nicht mit Pelzen oder Fellen, nicht mit Leder. Zwar stammt Leder oft von den Häuten von Tieren die zu Ernährungszwecken getötet wurden – Aber auch das ist falsch, wie ich im Abschnitt „Tiere als Teil unserer Nahrung“ (Lab und Ernährung) erläutere.
Es gibt zahlreiche weitere Lebewesen, die wir unnötig töten. Vielen scheint das nicht bewusst zu sein. Korallen zum Beispiel. Seesterne. Lasst sie leben. Und müssen wir uns Perlen um den Hals hängen? Nein, denn für Perlen müssen häufig Muscheln sterben. Für die meiste Seide werden Seidenraupen getötet. Von den vielen Tieren die wir unnötig töten um sie zu essen ganz zu schweigen. Wie viele Lebewesen wurden getötet und von euch gegessen? Wie viele Lebewesen wurden getötet damit ihr euch etwas Schönes um den Hals hängen könnt? Und wie viele werden für euch heute, jeden Tag, in diesem Moment getötet? Wir Menschen töten gewohnheitsmäßig andere, empfindungsfähige Lebewesen gegen deren Wunsch. Das ist inakzeptabel. Denkt darüber nach.
Manche Menschen sagen von sich selbst dass sie Tiere lieben. Die Folge ist häufig dass sie sich ein Haustier anschaffen. Dass Tiere verkauft werden ist inakzeptabel. Im Wesentlichen entspricht das dem, inzwischen in den meisten Teilen der Welt abgeschafften, Sklavenhandel. Die angebliche Liebe der Menschen zu ihren Haustieren äußert sich häufig in der Art, dass die gefangengehaltenen Tiere keine ihrer Art gerechte Unterbringung erhalten. Stellt euch vor ihr steht in einem Raum. In die eine Richtung könnt ihr zwei kleine Schritte gehen, in die andere fünf. Dann stoßt ihr an die Wand. Ihr bekommt eintönig aber zumindest meistens ausreichend zu essen und zu trinken, damit ihr am Leben bleibt – denn ihr habt einen Zweck zu erfüllen. Manchmal kommt eine große Hand in den Raum, die euch streichelt oder mit euch spielt – ob ihr das wollt oder nicht. Wenn ihr Glück habt, dürft ihr ab und zu nach draußen – wo ihr euch auf einer größeren Fläche bewegen könnt. Ihr werdet hoch gehoben, an eine andere Stelle gesetzt oder man will mit euch kuscheln. Egal ob ihr gerade schlafen oder essen wollt. Würde euch das gefallen? Vermutlich nicht. In etwa dieser Situation befindet sich zum Beispiel ein Kaninchen, das als Haustier gehalten wird. Natürlich kann man die Bedürfnisse eines Menschen nicht mit denen eines anderen Tiers gleichsetzen. Darum geht es nicht. Versetzt euch in die Lage der anderen Tiere. Überlegt ob ihr, wenn ihr an ihrer Stelle wärt und ihre Bedürfnisse hättet, dem was wir mit euch machen zustimmen würdet. Sicherlich nicht. Noch schlimmer als dem Kaninchen ergeht es Vögeln. Sie sind es gewohnt in relativ großen Gebieten frei umher zu fliegen. Bei vielen Menschen werden sie in einem im Vergleich dazu winzigen Käfig gefangengehalten, in dem es ihnen kaum möglich ist zu fliegen. Fische befinden sich in einer ähnlichen Situation. Aquarien sind im Allgemeinen nicht ansatzweise groß genug um eine einigermaßen der Art gerechte Unterbringung zu gewährleisten. Selbst mit einem heimischen Haustier sind die meisten überfordert. Benötigt ein Tier mit einer weiter entfernten Heimat bestimmte Temperaturen oder eine von der Umgebung abweichende Luftfeuchtigkeit wird es noch schwieriger. Sind die Menschen überfordert oder nicht so tierlieb wie behauptet, werden viele Tiere spätestens in der Urlaubszeit ausgesetzt. Dauerhaft frei sind sie dadurch jedoch nicht unbedingt. Ein Tier das, durch unsere Schuld, nicht gelernt hat sich selbst zu versorgen und sich dem nicht anpassen kann – oder das andere klimatische Bedingungen benötigt um zu überleben – stirbt. Manchmal werden die bedauernswerten, hilflos ausgesetzten Tieren von Mitarbeitern der Tierheime aufgenommen. Damit sichert man ihnen zumindest das Überleben. Vorerst. Die Tierheime sind oft so überfüllt, weshalb Tiere eingeschläfert werden um Platz für neue zu schaffen. Einschläfern ist ein Euphemismus, eine die Tatsachen verharmlosende, beschönigende, irreführende Formulierung. Einschläfern klingt als würde man ein Kind sanft in den Schlaf wiegen. Tatsächlich bedeutet es Töten. Die Tiere werden nicht eingeschläfert, sie werden getötet. Auch das für das Abschneiden von Teilen des Schwanzes oder der Ohren verwendete Wort coupieren/kupieren ist ein Euphemismus. Er bedeutet verstümmeln. Beides ist inakzeptabel.
Seht euch an, zu welch einem erbärmlich unterwürfigen Tier die Menschen den Wolf gemacht haben. Sie nennen ihn Haushund. An diesem Lebewesen kann man deutlich den Charakter der Menschen erkennen. Es macht ihnen Freude sich selbst zu erhöhen, indem sie andere unterwerfen, ihnen ihren Willen aufzwingen. Wie in der Politik, der Religion und in jeder anderen Form des organisierten Verbrechens – es ist das gleiche Muster.
Wollt ihr unbedingt ein Haustier, dann kauft euch keines. Vor allem nicht bei Züchtern oder in einer Tierhandlung. Denn dadurch werden unnötigerweise noch mehr Tiere gezüchtet oder gefangengenommen und verschleppt. Nehmt eines aus dem Tierheim bei euch auf. Schafft ihm ein zu Hause. Ich bin versucht zu sagen: „Behandelt es wie einen Verwandten, denn es ist einer.“. Bedenkt man allerdings wie viele Menschen mit ihren menschlichen Verwandten umgehen, wäre das keine gute Aufforderung. Seid nett zu eurem neuen Mitbewohner. Behandelt ihn gut, schafft eine Umgebung in der er sich wohlfühlt. Beachtet seine Bedürfnisse und Wünsche. Nicht eure. Ihr habt das Tier bei euch aufgenommen. Ihr seid für sein Wohlergehen verantwortlich. Dauerhaft. Nicht nur bis zum nächsten Urlaub. Und artgerecht bedeutet in Freiheit.
Die Züchtung von Haustieren muss man aus mehreren Gründen kritisch betrachten. Zunächst stellt sich die Frage mit welcher Berechtigung wir, ohne Not, in die natürliche Vermehrung anderer Lebewesen eingreifen. Was gestattet uns sie miteinander so zu kreuzen, dass sie unseren Vorstellungen entsprechen? Wir haben keine Berechtigung das zu tun. Wie würden wir reagieren wenn eine etwas intelligentere Lebensform uns nach ihrem Willen züchten würde? Wir würden das mit Sicherheit nicht gut heißen. Außerdem haben einige Züchtungsergebnisse zum Beispiel Schwierigkeiten zu atmen. Auf der einen Seite züchtet man sie, auf der anderen Seite werden die Tiere getötet weil die Tierheime überfüllt sind oder sie – angeblich – die Straßen unsicher machen. Auch kastriert werden die Tiere um sie an der Fortpflanzung zu hindern und unseren Vorstellungen anzupassen. Denn die Kastration ändert die Entwicklung und das Verhalten der Tiere. Wärt ihr damit einverstanden wenn jemand entscheidet eure Eierstöcke oder eure Hoden zu entfernen und euch damit unfruchtbar zu machen? Wohl kaum.
Auch das Abrichten oder gar Töten von Tieren zu unserer Belustigung ist inakzeptabel. Pferderennen damit Wettbegeisterte etwas zu tun haben. Tiervorstellungen im Zirkus. Das Abrichten, die Dressur von Pferden – damit sie uns auf sich reiten lassen und über Hindernisse springen. Oder von Meeressäugetieren, damit sie zu unserem Vergnügen Kunststücke vollführen oder militärische Aufgaben erfüllen. Eine gerne genutzte Ausrede ist Kultur oder Brauch. So argumentieren Japaner mit Kultur und Brauch, um das grausame und sinnlose Abschlachten von Delphinen und Walen zu begründen. In anderen Ländern nutzt man die selbe Ausrede im Zusammenhang mit Hahnenkämpfen. Das ist Unsinn. Wie ich bereits am Ende des Kapitels „Glaube“ ausführte, können Kultur und Brauch keine akzeptablen Ausreden für Verbrechen sein. Stierkämpfe sind ein weiteres Beispiel dafür. In Spanien sieht man sie als Teil der Kultur und verbittet sich mit diesem unsinnigen Argument Kritik daran. Der Sinn eines Stierkampfes besteht im Ausleben primitiver Gewalt- und Machtgelüste. So wird der Stier so lange verletzt und gequält bis er schwach genug ist – damit man ihn töten kann. Die Täter brüsten sich mit ihrer Tat. Der Pöbel sitzt in der Arena und jubelt. Die Bezeichnung Pöbel (lat. populus; Volk) kommt an mehreren Stellen dieses Buchs vor. Der Begriff kann unterschiedlich interpretiert werden. Heute wird er meist abschätzig für Menschen mit wenig Wissen, oft im Zusammenhang mit als inakzeptabel empfundenem Verhalten, verwendet. Ich verwende ihn im Sinne von die weit überwiegende, mittelbegabte Mehrheit der Bevölkerung. Im Unterschied zu niedrig- oder hochbegabten Menschen.
Warum macht man so etwas? Warum richtet man Tiere ab, dressiert sie? Warum quält und tötet man Tiere aus Spaß? Noch wichtiger, warum wird man nicht daran gehindert und gerecht bestraft? Würde man das Gleiche mit einem Menschen machen würde man verfolgt, gejagt, gefangen, eingesperrt, vielleicht getötet. Warum? Ein Mensch ist auch ein Tier. Akzeptiert man es ein Tier aus Spaß zu dressieren, zu quälen, zu töten muss man es folgerichtig auch bei einem anderen Tier – wie dem Menschen – akzeptieren. Ist es umgekehrt inakzeptabel das eine Tier (Mensch) zu dressieren, zu quälen und aus Spaß zu töten – kann man auch das andere Tier nicht abrichten, quälen oder zur Belustigung töten.
Auch Unachtsamkeit und Gleichgültigkeit schaden den Tieren. Die intensive Sonar-Nutzung (engl. sound navigation and ranging; Schallnavigation und -ortung) tötet Meeressäugetiere. Sie nutzen Schall zur Kommunikation und Orientierung. Die sehr starken Sonar-Aussendungen, vor allem in der militärischen Nutzung, überlasten die Tiere, schaden ihnen und töten sie. Die verantwortlichen Staaten und ihre Soldaten interessiert das nicht. Diese Gleichgültigkeit ist auch der Grund für die starke Verschmutzung der Lebensräume, an Land wie im Meer. Manche Meeresbewohner, die wir als Nahrungsquelle nutzen, können wir ohne Gefahr nicht mehr essen. Sie sind so stark von Giften belastet, dass es unsere Gesundheit gefährdete wenn wir sie verzehrten. Von den Schäden die wir den Tieren selbst mit der Giftbelastung zufügen ganz zu schweigen. Auch durch Antriebsschrauben von Schiffen gibt es immer wieder verletzte und tote Tiere. Kapselt die Propeller vollständig mit Gittern ein, so dass niemand verletzt wird. Stellt die Verschmutzung der Lebensräume ein. Nutzt kein Sonar, bis das nicht ohne Schäden geschieht. Viele unserer Verhaltensweisen schaden den Tieren. Die meisten dieser Taten sind unnötig und müssen daher beendet werden.
Tiere werden eingesperrt. Man nimmt ihnen die Freiheit. Zoos haben eine Ausrede wenn man sie darauf hinweist dass es falsch ist, Tiere einzusperren. Sie behaupten es diene der Bildung, wenn Menschen Tiere an sehen können. Es mag interessant sein, Tiere zu beobachten. Es mag neugierig machen, Tiere an sehen zu können die man sonst nur an weit entfernten Orten sehen kann. Aber dient es der Bildung gefangene Tiere in Käfigen zu beobachten? Nein. Zumindest nicht so, wie sie es meinen, im Sinne der Information. Vielleicht der Bildung von Abscheu gegen die die andere Tiere fangen, verschleppen und einsperren – misshandeln. Tiere im Zoo an zu sehen dient hauptsächlich der Befriedigung unserer Neugier. Da, eine Giraffe! Die Giraffe hätten wir auch in einem Buch, auf einem Bild, in einer Fernsehsendung, im Internet oder bei einem Besuch in ihrer Heimat (Was ethisch betrachtet problematisch wäre: Afrika, Genitalverstümmelungen.), in Freiheit an sehen können. Nicht gefangengehalten in einem Gehege genannten Käfig. Was uns in Zoos informiert, ist das kleine Schild am Rand des Käfigs. Ein Buch oder das Internet ist wesentlich ausführlicher. Die dafür Verantwortlichen haben ein zweites Argument für die Existenz von Zoos. Sie nehmen für sich in Anspruch die Tiere zu schützen. Sie fangen sie ein, trennen sie von anderen ihrer Art, verschleppen sie aus ihrem Lebensraum, halten sie gefangen. Angeblich zu ihrem Schutz. Schutz wovor? Vor ihrer Ausrottung. Es stimmt, dass einige in Zoos lebende Arten vom Aussterben bedroht sind. Manche Zoos züchten sogar vom Aussterben bedrohte Tiere und entlassen sie, manchmal, in die Freiheit. Insoweit ist die Argumentation der Zoos, dass sie die Tiere schützen, nicht völlig falsch. Aber auch nicht vollständig richtig. Denn Zoos betrachten Tiere als Ware. Erst werden sie gezüchtet. Wenn man sie nicht mehr braucht werden sie, oft mit noch zweifelhafterem Ziel, verkauft oder getötet. Außerdem sind viele der in Zoos eingesperrten Tiere nicht vom Aussterben bedroht. Auf sie trifft das Argument dass man sie einsperrt um sie vor dem Aussterben zu schützen nicht zu. Überhaupt, warum sterben die Arten aus? Der Hauptgrund sind wir Menschen. Selbst wenn Zoos bei einem Teil der dort gefangengehaltenen Tiere die Arten vor dem Aussterben schützen, muss man berücksichtigen dass wir es sind vor denen sie geschützt werden. Auf der einen Seite bringen wir die Tiere an den Rand der Ausrottung. Auf der anderen Seite sperren wir die letzten verbliebenen in Zoos oder züchten ein paar damit ihre Art nicht vollständig verschwindet. Welch dummes Verhalten. Da wir an ihrem drohenden Aussterben schuld sind, wird aus dem Argument sie zu schützen eine Ausrede. Außerdem geht es den Tieren in den Zoos häufig viel schlechter, als die Zoos behaupten.
Denkt man in für das Universum oder die Erde bedeutsamen Zeiträumen (mehrere Millionen Jahre) ist das Aussterben von Arten ein Teil der Evolution. Das aber als Ausrede zu nutzen um anderes Leben nach Belieben zu töten ist inakzeptabel. Denn auch das Aussterben des Tiers Mensch mag Teil der Evolution sein. Wollt ihr ausgerottet werden?
Wir fällen sehr viele Bäume weil wir ein verschwenderisches Bedürfnis nach Holz und Papier besitzen. Wir brennen riesige Urwälder nieder um immer mehr Weide- und Ackerflächen zu erhalten. Damit zerstören wir den Lebensraum ungezählter Tiere, ungezählter Arten. Viele der Arten, die wir töten, kennen wir nicht einmal. Wenn ihr weniger Zerstörung der Natur durch Weide- und Ackerflächen wollt, solltet ihr Vegetarier werden. Denn die Tiere, die wir fressen, brauchen Raum und Futter – beides benötigt Platz. Wir fischen das Meer leer. Zu Ernährungszwecken, gut, das scheint ein ausreichendes Argument zu sein. Tatsächlich ist es keines, denn wir müssen keine anderen Tiere fressen um uns zu ernähren. Selbst wenn wir sie brauchen würden – wie kann man Fische an den Rand der Ausrottung bringen, statt rechtzeitig darauf zu achten nicht zu viel zu fischen? Erkennt ihr nicht, dass man nicht zu viele Fische einer Art töten darf, weil sonst die ganze Art ausstirbt? Ist sie ausgestorben – von uns Menschen getötet – ist es zu spät. Und seht ihr nicht die Zusammenhänge? Nicht nur wir essen Fisch. Auch Meeresbewohner essen Fisch. Vielleicht nur Fisch weniger Arten. Rotten wir nur einige Fischarten aus, hat das unmittelbare Folgen für andere Meerestiere. Vielleicht rotten wir zehn Arten aus und weitere 50 Arten sterben, weil die von uns ausgerotteten Fischarten ihre Hauptnahrungsquelle waren und sie sich nicht schnell genug anpassen konnten. Indem wir die Größe von Tierpopulationen verringern – besonders so stark wie es geschieht – egal ob im Wasser oder an Land, bringen wir die Umstände in der Natur durcheinander. Eine Art verschwindet, eine andere nimmt ihren Platz ein. Vielleicht eine, die Garnelen frisst. Zufällig wieder Tiere die auch wir fressen und um deren Fortbestand wir uns wenig kümmern. Und schon ist die nächste Art bedroht. Es hängt alles zusammen. Stellt euch ein Fischerboot vor, ein Netz und versucht Fische zu fangen. Zum Beispiel Thunfische. In ihrer Nähe schwimmen häufig Delphine. Das Netz oder die Langleine fängt die Delphine mit und tötet sie. Delphine sind Säugetiere, sie brauchen Luft zum Atmen. Sind sie im Netz des Fischers gefangen, kommen sie nicht mehr an die Oberfläche. Sie ertrinken. Auch Schildkröten und Wale ertrinken in Fischernetzen. Sie werden gefangen, obwohl man andere Tiere fangen will – Beifang. Das gibt es nicht nur bei Delphinen, Walen und Schildkröten. Viele der gefangenen Meeresbewohner sind nicht die, hinter denen man her ist. Sie werden zurück ins Meer geworfen. Manchmal noch lebendig, oft tot. Die Menge des Beifangs ist hoch. Sie wäre aber auch inakzeptabel wenn sie gering wäre. Denn ob es sich um eines, eine Million oder Milliarden tote Tiere jedes Jahr handelt ist unerheblich. Ob etwas richtig oder falsch ist ergibt sich nicht aus der Menge. Grundschleppnetze sind ein anderes Beispiel. Sie werden über den Meeresboden geschleppt. Habt ihr eine Vorstellung was auf und im Meeresboden lebt? Wohl kaum. Wir wissen sehr wenig über das Meer, den Meeresboden und seine Bewohner. Was wir wissen ist, dass über den Meeresboden geschleppte Netze erheblichen Schaden anrichten. Dass eine teilweise Zerstörung ihres Lebensraums für die dort lebenden Tiere schlecht ist, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Möglicherweise rotten wir auch hier Arten aus, von deren Existenz wir nicht einmal wissen. Die bereits erwähnte Vergiftung, und die sonstige Verschmutzung des Meeres durch uns Menschen ist nicht einmal berücksichtigt. Statt sie in ihrer Anzahl zu gefährden, die Lebensräume der Tiere zu zerstören und ein paar von ihnen in Zoos zu sperren sollten wir uns über die Folgen unseres Handelns Gedanken machen. Würden wir uns vorher überlegen welche Folgen unser Handeln hat und würden wir unser Handeln an der Rücksicht auf andere ausrichten, würden wir miteinander leben. Mit der Natur, mit den anderen Tieren. Statt gegen sie, in Konkurrenz zu ihnen.
Manchmal wird etwas unternommen, um vom Aussterben bedrohte Tierarten zu schützen. Dabei werden hauptsächlich vier Fehler gemacht. Erstens darf das drohende Aussterben nicht das Ausschlag gebende Kriterium sein. Es ist immer falsch andere, empfindungsfähige Lebewesen gegen deren Willen zu töten – nicht nur dann wenn ihre Art vom Aussterben bedroht ist. Zweitens unternimmt man oft erst viel zu spät etwas. Man müsste verhindern dass wir dummen Menschen eine Art in die Gefahr bringen auszusterben. Drittens wird viel zu wenig unternommen. Viele der so genannten Schutzmaßnahmen haben kaum etwas mit Schutz zu tun. Und viertens unternimmt man nur dann etwas gegen das drohende Aussterben einer Art, wenn es den eigenen wirtschaftlichen Interessen oder denen von Lobbies nicht zu sehr entgegensteht – besser noch wenn man davon wirtschaftliche Vorteile hat. Könnt ihr die Vorliebe von Menschen verstehen, die sich Tigerfelle auf den Boden legen? Die sich Geweihe, Schädel, Tierköpfe oder ganze ausgestopfte Tiere an die Wand hängen oder Produkte aus Elfenbein, Korallen, Krokodil- oder Schlangenleder kaufen? Dass Lebewesen dafür getötet wurden interessiert sie offenbar nicht. In einigen Ländern ist es zumindest teilweise verboten bestimmte Lebewesen, seien sie tot oder lebendig, oder aus ihnen hergestellte Produkte, einzuführen. Ein solches Verbot findet man offenbar wenig problematisch. Warum auch? Es lässt sich relativ leicht kontrollieren und ein wirtschaftlicher Schaden ist kaum zu befürchten. Es sei denn man regiert beispielsweise einen asiatischen Staat, in dem Teile von Tieren Bestandteile einer angeblichen Medizin sind. Hier wird die Grenze der Wirksamkeit von Einfuhr- und Verkaufsverboten deutlich. Sie nutzen wenig, selbst wenn sie vollständig wären, solange das was in einem Land verboten ist in einem anderen erlaubt ist. Wir brauchen einen Rahmen, der nicht an unsinnigen Grenzen endet. Unsinnige Vorstellungen asiatischer Medizin sind nicht die einzigen Argumente für das Jagen und Töten von Tieren. Manche fühlen sich von den Tieren gestört. Statt sie zu verscheuchen töten sie sie. Viele finden Vergnügen daran, Tiere zu jagen und zu töten. Wegen ihres Fells oder anderer Trophäen, wegen ihres Fleischs, aus Geldgier oder zum Spaß. An manchen Orten ist es zu einem Spiel geworden. Jäger benutzen mitunter die Ausrede dass sie ein von ihnen definiertes Gleichgewicht zwischen Tieren und Wald bewahren oder herstellen. Das ist Unsinn. Die Natur braucht uns Menschen nicht. Sie kommt ohne uns zurecht. Selbst bei vom Aussterben bedrohten Tieren sind Jäger zur Stelle. Spätestens sobald sich ihre Anzahl ein wenig erhöht hat. Was könnte der Grund für dieses Verhalten sein? Ein evolutionär bedingter Jagdtrieb? Verminderte Fähigkeit zur Empathie? Der Versuch gegen ein Gefühl der Minderwertigkeit durch die Ausübung von Macht durch die Tötung eines wehrlosen Tiers anzukommen? Was es auch sein mag, es ist falsch Tiere aus Vergnügen oder anderen nichtigen Anlässen zu töten. Zurück zu den wirtschaftlichen Interessen. Vom Aussterben bedrohte Speisefische, die viel Geld einbringen, behandelt man anders. Statt ein Fang- und Handelsverbot zu erlassen, begnügt man sich mit einer Begrenzung der Fangmenge (Fangquoten), die kaum wirksam kontrolliert und oft ignoriert werden. Das Ergebnis ist, dass einige Arten von Speisefischen ihrer Ausrottung immer näherkommen. Manchmal richten wir Schutzzonen ein, statt die Tiere in Zoos zu verschleppen. Eine Schutzzone ist sicher besser als ein Zoo. Dort leben die Tiere wenigstens in Freiheit. Aber der Ansatz ist falsch. Es ist Unsinn, die Tiere erst zu gefährden, an den Rand der Ausrottung zu bringen und dann Schutzzonen einzurichten. Ein Vogelschutzgebiet, ein Wildreservat – das klingt gut. Aber es bedeutet dass wir die Tiere an jedem anderen Ort verfolgen, töten und ihren Lebensraum zerstören – dass sie nur noch in kleinen, ihnen von uns zugestandenen Gebieten begrenzt überleben können. Die US-Amerikaner haben das mit den Indianern so ähnlich gemacht. Ihr seht, der Weg vom anderen Tier zum Tier Mensch ist nicht weit. Das ist falsch. Richtig wäre es, Tiere überall in Frieden zu lassen. Nicht nur in wenigen Gebieten. Wir sind eine Tierart unter vielen. Wir müssen lernen, mit den anderen Tieren zu leben. Sicher, wir brauchen auch Lebensraum. Das mag mitunter auf Kosten anderer Tiere gehen. So ist die Natur. Aber für die Ausrottung anderer Tiere oder das Zurückdrängen der letzten Tiere ihrer Art in wenige, abgeschlossene Gebiete oder das Einsperren der letzten Exemplare in Zoos gibt es keinen Grund.
In Laboratorien sterben viele Tiere. Sie werden dazu missbraucht chemische Stoffe, Medikamente oder Kosmetika zu testen. Dabei lassen viele, oft nach großem Leid, ihr Leben. Selbst wenn sie die Misshandlung überleben werden sie oft getötet, sobald man keine Verwendung mehr für sie hat. Grundsätzlich ist es völlig inakzeptabel Tiere für Versuche zu missbrauchen. Möglicherweise muss man zwischen den verschiedenen Gründen für Tierversuche unterscheiden. Beim Begriff Tierversuche sind nicht wir Menschen gemeint, sondern die anderen Tiere.
Tierversuche um Kosmetika zu testen sind in jedem Fall abzulehnen. Es ist falsch, dass Tiere leiden müssen damit wir eine neue Anti-Falten-Crème erhalten. Das ist offensichtlich. So offensichtlich dass es selbst einige Politiker erkannt und in der Europäischen Union Tierversuche für Kosmetika und deren Inhaltsstoffe verboten haben. Sogar an ein Verkaufsverbot von in Tierversuchen getesteten Kosmetika und deren Inhaltsstoffe hat man gedacht. Das ist wichtig, weil die Hersteller sonst in Regionen ohne Verbot Tierversuche durchführen und die Produkte in der Region mit Tierversuchsverbot verkaufen könnten. Ein Schritt in die richtige Richtung. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Denn an dieser Stelle werden zwei Dinge deutlich, die häufig auftreten. Gute Absichten und eine schlechte Umsetzung. Das Verbot bezieht sich nämlich nur auf Kosmetika. Tierversuche werden aber auch auf anderen Gebieten durchgeführt. Und auch bei Kosmetika kann man das Verbot teilweise umgehen. Im Ergebnis wird nur ein Teil der Tierversuche verhindert. Viele finden weiterhin statt. In der EU und anderswo. Ebenso wie wir durch die Weigerung Pelze zu kaufen das Züchten und Misshandeln von Tieren wegen ihres Fells eindämmen können, können wir auch gegen Tierversuche bei Kosmetikprodukten etwas unternehmen. Tierschutzorganisationen führen Listen mit Unternehmen, deren Produkte ohne den Einsatz von Tierversuchen hergestellt wurden. Bevorzugen wir diese Produkte beim Kauf und lassen Produkte die oder deren Inhaltsstoffe in Tierversuchen getestet wurden im Regal stehen, motivieren wir die Hersteller weniger Tierversuche durchzuführen. Da ist sie wieder, unsere Macht als Verbraucher. Je höher die Nachfrage nach tierversuchsfreien Produkten, desto weniger Tierversuche werden durchgeführt werden. Doch Vorsicht vor Hinweisen der Hersteller auf tierversuchsfreie Produkte. Sie sagen oft etwas anderes aus als man auf den ersten Blick denkt. Nutzt die Listen der Tierschutzorganisationen.
Wir müssen umdenken. Wir dürfen die anderen Tiere nicht als von uns beliebig verwendbares Material verstehen. Wir müssen sie als das verstehen was sie sind – Lebewesen. Sie sind welche von uns. Wir sind ebenso Tiere. Wir sind ebenso empfindungsfähige Lebewesen. Im Kindergarten lernen Kinder Tiere oft als Mitlebewesen kennen. An Schulen und Universitäten vieler Länder hingegen werden Schüler und Studenten zur Teilnahme an der Sektion (aufschneiden, untersuchen) toter Tiere gezwungen. Und das angesichts der Tatsache dass die Versuche häufig unsinnig sind oder durch Modelle, Videos oder Computerprogramme ersetzt werden können. Dass nach solch einer ethisch abzulehnenden Ausbildung der Respekt gegenüber anderen Lebewesen schwindet ist nicht verwunderlich.
Warum gibt es überhaupt Tierversuche? Warum testet man Chemikalien und Medikamente nicht, wo sie eingesetzt werden sollen, an Menschen? Der Grund ist eine zweifelhafte ethische Einstellung. Man definiert dass Menschen wertvoller seien als andere Tiere, dass andere Tiere weniger wert seien. Deshalb sei es nicht in Ordnung Versuche mit Menschen durchzuführen, sofern man nicht einigermaßen sicher ist dass man ihnen nicht schadet. Mit anderen Tieren könne man weitgehend machen was man wolle. Wie kommt man zu dieser unsinnigen Einschätzung? Offenbar ist die Intelligenz das Kriterium. Wir sind intelligenter als andere Tiere und gestatten uns daher selbst weniger intelligente Lebewesen zu missbrauchen. Etwas mehr Intelligenz erlaubt es aber nicht anderen zu schaden. Wären die Menschen so intelligent wie sie behaupten wüssten sie das.
Etwas anders muss man die Situation möglicherweise beurteilen wenn es um lebenswichtige Medikamente geht, die an Tieren getestet werden. Auch hier leiden die zu Versuchen missbrauchten Tiere. Aber auch Menschen, beispielsweise an tödlichen Krankheiten. Kann man das Leid eines Tiers gegen das Leid eines anderen Tiers, des Menschen, abwägen? Es ist ein ethisches Dilemma. Auf der einen Seite der notwendige Schutz der anderen Tiere, auf der anderen Seite das verständliche Bedürfnis der Menschen nach dem Schutz vor schweren Krankheiten. Das Beste wäre es mit Sicherheit Tierversuche grundsätzlich zu beenden. Denn es ist falsch andere Lebewesen zu quälen, zu missbrauchen. Aber was wenn Menschen sterben weil Medikamente, die mit Hilfe von Tierversuchen entwickelt werden könnten, nicht zur Verfügung stehen? Wäre es ethisch vertretbar Ausnahmen zu machen, wenn es um lebensrettende Medikamente geht? Um diese Frage beantworten zu können müssen wir uns zunächst fragen, ob Tierversuche uns helfen lebenswichtige Medikamente zu finden. Das heißt, sind die Ergebnisse der Tierversuche auf Menschen übertragbar? Dazu muss man die Ergebnisse der Tierversuche mit den Ergebnissen der anschließenden Menschenversuche und den Ergebnissen der darüber hinausgehenden Anwendung der Medikamente vergleichen. Eigentlich eine einfache Sache. Man nimmt die Dokumentation einer ausreichend großen Anzahl Tier- und Menschenversuche und die Ergebnisse der späteren Anwendung des Medikaments. Anschließend untersucht man, ob die Tierversuche einen sinnvollen Beitrag zur Entwicklung des Medikaments geleistet haben. Man stellt sich folgende Fragen: Ist ein Medikament, das sich im Tierversuch als wirksam erwiesen hat, auch bei Menschen wirksam? Ist ein im Tierversuch unwirksames Medikament auch bei Menschen unwirksam? Ist ein im Tierversuch von Nebenwirkungen freies Medikament auch bei der Anwendung an Menschen frei von Nebenwirkungen? Diese Fragen zu beantworten ist das Problem. Verschiedene Wissenschaftler verglichen Studien über Tier- und anschließende Menschenversuche. In einer Untersuchung ergab sich, dass 50 % der Ergebnisse aus Tierversuchen den Ergebnissen bei Menschen entsprachen. Die übrigen 50 % nicht. Eine andere Untersuchung ergab bei einer Interpretation der Daten ebenfalls 50 % Trefferwahrscheinlichkeit. Bei einer abweichenden Interpretation der selben Daten ergaben sich jedoch 90 %. Das ist nicht aussagekräftig. Auch die Auswahl der Tiere und ihre, oft nicht zufällige und damit verfälschende, Einteilung in Test- und Kontrollgruppen hat wesentlichen Einfluss auf die Beurteilung der Übertragbarkeit. Solche Abweichungen und schweren Fehler lassen sich mit Unachtsamkeit erklären, mit Inkompetenz oder Dummheit, aber auch mit Absicht. Manchmal sagen Tierversuche die Wirkung eines Medikaments beim Menschen gut voraus. Manchmal sind die Ergebnisse bei Menschen und anderen Tieren gegenteilig. Auch eine hohe genetische Übereinstimmung, wie zwischen Schimpanse und Mensch, reicht manchmal nicht aus um in einem Tierversuch ein zuverlässiges Ergebnis zu erzielen. Auch werden Vergleiche zwischen den Ergebnissen von Tier- und Menschenversuchen nicht immer veröffentlicht. Ähnlich verhält es sich mit den Studien der Versuche selbst. Fehlschläge werden manchmal verschwiegen. Es ist auch wesentlich zu berücksichtigen wer die Daten einer Studie interpretiert. Unterschiedliche Personen, unterschiedliche Geldgeber haben häufig unterschiedliche Ergebnisse zur Folge. Vorsicht vor Studien und ihren Interpretationen. Ich komme im nächsten Kapitel näher darauf zu sprechen.
Wesentlich ist, dass die öffentlich verfügbaren Informationen über die Übertragbarkeit von Tierversuchen auf den Menschen widersprüchlich sind und daher nicht ausreichen um zu beurteilen ob Tierversuche hilfreiche Informationen liefern oder nicht. Auf jeden Fall sollten wir Tierversuche im Rahmen der Entwicklung von Kosmetika und für andere nicht medizinische Anwendungen sofort und vollständig beenden. Denn für so etwas Unwichtiges kann es keinesfalls berechtigt sein, andere Tiere für Experimente zu missbrauchen. Bei der Forschung nach neuen Medikamenten könnte man zweigeteilt vorgehen. Erstens die Tierversuche im Rahmen der Forschung an Medikamenten für relativ harmlose Krankheiten beenden und beobachten welchen Einfluss das auf die Ergebnisse hat. Sofern die erkrankten Menschen nicht extrem leiden, können Tierversuche für solche Medikamente nicht vertretbar sein. Zweitens die Tier- und (selbstverständlich freiwilligen) Menschenversuche sowie die darüber hinausgehende Anwendung von Medikamenten für lebensbedrohliche Krankheiten von unabhängigen, sachkompetenten, ehrlichen Experten von Anfang an beobachten lassen. Sie müssten sicherstellen, dass die Studien nicht manipuliert werden und dass die Bedingungen der verschiedenen Versuche und Anwendungen Vergleiche zulassen. Mittel- bis langfristig wäre damit eine Basis für die Beurteilung geschaffen, ob Tierversuche aus Sicht der Medikamentenforschung unbedingt erforderlich sind oder nicht. So könnte man Tierversuche weiter verringern oder vollständig beenden. Alternativen zu Tierversuchen werden erforscht und teilweise eingesetzt. Selbst wenn derzeitige Ansätze Tierversuche nicht vollständig ersetzen können sollten, können sie wenigstens zur Verringerung der Tierversuche beitragen. Sie müssen, unabhängig von der Untersuchung des Sinns von Tierversuchen, weiterverfolgt und ausgebaut werden. Auch neue Ansätze müssen, mit dem Ziel Tierversuche unnötig zu machen, gefunden werden. Wo es andere Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns gibt, müssen Tierversuche sofort beendet werden um kein weiteres Leid zu verursachen – egal auf welchem Gebiet.
Es gibt einen zweiten Weg, die Frage nach einer Ausnahme für Tierversuche im Kampf gegen lebensbedrohliche Krankheiten zu beantworten. Er erfordert keine Untersuchungen, Beobachtungen oder Diskussionen über gewonnene Informationen. Und er muss beschritten werden, bevor wir die mögliche Nützlichkeit von Tierversuchen untersuchen. Er besteht in der Beantwortung der bereits gestellten Frage: Kann man das Leid eines Tiers gegen das Leid eines anderen Tiers, des Menschen, abwägen? Das Leid eines empfindungsfähigen Lebewesens gegen das Leid eines anderen empfindungsfähigen Lebewesens. Entweder man kann. Dann gibt es nur begrenzt Gründe gegen die Quälerei anderer Tiere in Tierversuchen. Oder man kann nicht. Dann stellt sich die Frage ob Tierversuche, wenn auch begrenzt auf bestimmte Zwecke, vertretbar sind nicht. Sie sind es nicht. Egal was die Folgen sind. Das ist meiner Meinung nach die einzige richtige Antwort. Denn, betrachtet es aus dem Blickwinkel der Opfer, würdet ihr gerne als Versuchstiere für ein intelligenteres Tier dienen – leiden und sterben? Tierversuche verstoßen (sofern sie empfindungsfähige Lebewesen betreffen) gegen die sinnvollen, am Anfang des Buchs geschaffenen Ansprüche der empfindungsfähigen Lebewesen. Und gegen etwas Besseres, die Regel der denkenden Menschen, am Ende dieses Buchs. Sie schließt auch nichtempfindungsfähige Lebewesen ein.
Wir essen Tiere – ihr Fleisch. Ist es Teil unserer Natur auch das Fleisch von Tieren essen zu können, müssen wir sie so gut wie möglich behandeln und ihnen den Tod so leidminimiert wie möglich machen. Das ist das wenigste, das wir tun können. Wie könnt ihr es zum Beispiel wagen, Tiere zu schächten? Oder das zu unterstützen? Unter schächten versteht man das Aufschneiden des Halses eines Tiers und das anschließende Ausbluten lassen. Meist ohne Betäubung. Eine für das Tier qualvolle Methode. Es gibt Wege Tiere schnell und schmerzfrei zu töten. Dafür sie bei lebendigem Leib aufzuschlitzen und langsam verbluten zu lassen gibt es keinen ausreichenden Grund. Die bedauernswerten Tiere werden mit Hinweis auf muslimische und jüdische Wahn- und Zwangsvorstellungen derart misshandelt. In manchen Ländern ist es verboten Tiere zu schächten. Richtig so, denn den Tieren wird geschadet, mehr als ohnehin durch ihre Tötung – das ist falsch. In anderen Ländern ist es verboten, es werden aber Ausnahmen gemacht. Wenn die die schächten wollen, religiösen Wahnvorstellungen aufweisen. Tiermisshandlung unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit. In wieder anderen Ländern ist das Schächten erlaubt. Es ist einfach, etwas gegen das Schächten von Tieren zu unternehmen. Bei türkischen oder anderen arabischen sowie jüdischen Metzgern muss man davon ausgehen, dass die Tiere geschächtet wurden. Auch wenn man euch etwas anderes erzählen mag um keine Kunden zu verlieren. Also kauft dort nicht ein. Beispielsweise bei Eiern verhalten sich viele ebenso ethisch sinnvoll, indem sie keine Eier mehr aus Käfighaltung kaufen. Seitdem bekannt wurde wie quälend die Haltung in Käfigen für die Hühner ist, bevorzugen viele Menschen Eier aus weniger quälenden Haltungsformen und helfen so die Tiere zu schützen. Indem sie das ethisch sinnvollere Produkt kaufen. Das trifft nicht auf alle zu. Nach wie vor gibt es Menschen denen das Leid der Hühner egal ist und die weiterhin Eier aus Käfighaltung kaufen. Auch Unternehmen. Denn ihren Produkten sieht man nicht an, woher die darin befindlichen Eier kommen. Es gibt in der Eierproduktion abzulehnende Zustände, auch wenn die Hühner nicht in Käfige gesperrt werden, die man dringend ändern muss. Aber es ist ein Anfang. Ihr dürft nur nicht bei den Eiern aufhören. Macht bei der Weigerung Fleisch geschächteter Tiere zu kaufen weiter. Denkt auch darüber nach woher die Enten- oder Gänsestopfleber ihren Namen hat. Den Tieren wird ein Rohr in den Hals gesteckt und sie werden vollgestopft. Man führt ihnen zwangsweise und mit Gewalt zu viel Nahrung zu, damit ihre Leber besonders groß und fett wird. Das Ergebnis dieser Tierquälerei kaufen Menschen ohne Sinn für sinnvolle Ethik im Lebensmittelmarkt. Unsere Macht als Verbraucher ist ein gutes Mittel um Veränderungen herbeizuführen – nicht nur zum Schutz der Tiere. Auch zum Schutz der Menschen, wie ich unter „Menschenrechte“ ausführte. Es liegt in unserer Macht durch unser ethisch sinnvolles Kaufverhalten die Situation für die Tiere zum Besseren zu wenden. Es ist nicht immer so einfach etwas gegen unhaltbare Zustände zu unternehmen. Oft werden die Tiere misshandelt, leben unter quälenden Bedingungen und werden unter ähnlich quälenden Bedingungen transportiert. Man sieht das dem Produkt, das wir kaufen, oft nicht oder nicht im Laden an. An dieser Stelle können wir nicht entscheiden das Richtige zu kaufen. Auch die Tatsache dass Küken und ausgewachsene Hühner getötet werden, wenn man sie nicht oder nicht mehr benötigt, kann von uns kaum über unser Kaufverhalten beeinflusst werden. Beim Missbrauch von Medikamenten an Tieren funktioniert unsere Verbrauchermacht wieder. Wenn wir biologisch hergestelltes Fleisch kaufen, unternehmen wir etwas gegen unnötige Medikamentengabe bei Tieren. Insbesondere auch die Lebensbedingungen für die Tiere sind in der biologischen Tierhaltung besser. So genannte biologische Tierhaltung ist nicht optimal. Auch hier gibt es Misshandlung und Quälerei. Aber wenigstens ist sie besser als die sonst übliche Intensivtierhaltung.
Was ist das eigentlich für eine Ethik, in der wir auf der einen Seite Haustiere halten und auf der anderen Seite – teils die gleichen und teils andere – Tiere töten und essen? Es ist eine inakzeptable. Viele Menschen verzehren kein Fleisch. Sie essen keine Tiere und nennen sich Vegetarier. Es gibt im Wesentlichen zwei Arten von Vegetariern. Zum einen die, die aus gesundheitlichen Gründen auf Fleisch verzichten. Pauschal zu argumentieren dass es ungesund sei Fleisch zu essen ist jedoch nicht haltbar. Zum anderen die, die aus ethischen Gründen auf Fleisch verzichten. Sie können es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren, dass Tiere gequält und getötet werden um ihnen als Nahrung zu dienen. Das ist verständlich. Müsste jeder von uns die Tiere selbst töten, die wir essen, gäbe es wahrscheinlich mehr Vegetarier. Obwohl, wer weiß? Vielen ist bekannt, dass die anderen Tiere von uns Menschen gequält werden, wie sehr sie leiden müssen, bevor wir sie töten. Doch sie verschließen ihre Augen, lassen andere die Schmutzarbeit machen und essen weiter Tiere. Viele denken nicht oder nicht ausreichend über ihr Handeln nach. Doch genau das sollten wir tun. Allesfresser und Vegetarier sind missverständliche Bezeichnungen. Wir können nicht alles zu uns nehmen. Allesfresser bedeutet, dass wir sowohl Nährstoffe pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs verwerten können. Vegetarier sind, der Wortbedeutung nach, Pflanzenfresser. So, wie es klingt ist es aber nicht. Viele essen von Tieren hergestellte Produkte wie Honig, Milch oder Eier. Dass Pilze, wie die in Gebäck mitunter enthaltene Hefe, ebenfalls nichtpflanzliche Lebewesen sind wissen die meisten nicht einmal und essen sie mit. Bakterien, in einigen Milchprodukten, sind auch nichtpflanzliche Lebewesen. Auch Käse wird meist bedenkenlos gegessen. Dass er häufig mit Hilfe von Lab beziehungsweise Labferment aus dem Magen getöteter Kälber produziert wird scheint vielen nicht bewusst zu sein. Einige Hersteller verwenden statt dessen pflanzlich und vor allem mikrobiell hergestellte Stoffe. Das ist sinnvoll. Dabei kommt kein empfindungsfähiges Lebewesen zu Schaden. Die Herkunft des Labs, auch von Fetten, ist auf der Verpackung häufig nicht angegeben. Liebe Hersteller, bitte ändert das. Nutzt diese Information um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Zwei Dinge muss man dabei berücksichtigen. Erstens können offensichtlich auch bei der Herstellung mikrobiellen Labs für das Nährmedium Überreste toter Tiere – Blut – verwendet werden. Auch das steht nicht auf der Verpackung. Liebe Hersteller, bitte weist auch darauf hin und nutzt andere Nährstoffquellen. Zweitens verhindert der Verzicht auf Lab derzeit nicht das Töten von Kälbern. Dennoch ist es richtig, auf Lab zu verzichten. So verdienen die Täter und ihre Komplizen weniger Geld und es wird, zumindest ein Stück weit, unattraktiver unschuldige Tiere zu töten. Die in vielem enthaltene Gelatine ist auch tierischen Ursprungs. So vegetarisch, wie es manchmal scheint, sind einige Lebensmittel nicht. Tatsächlich sind Vegetarier Allesfresser, die keine Tiere essen. Biologisch zählen sie ohnehin zu den Allesfressern. Aufgrund dieser Widersprüche bei der Bezeichnung als Vegetarier finden manche abweichende Bezeichnungen, passend oder unpassend zu ihrer Speisenauswahl. Manche behaupten von sich Vegetarier zu sein und essen zum Beispiel Fische. Sie übersehen, dass das Fleisch von Fischen ebenfalls Fleisch ist. Man muss sich fragen, ob diese Teilzeitvegetarier schon immer unfähig waren Fleisch von Pflanzen zu unterscheiden oder ob ihnen jemand diesen Unsinn einredete. Unabhängig davon, wie man Menschen mit unterschiedlichen Essgewohnheiten nennen mag, es geht um die Weise wie wir Tiere behandeln. Aus der bisherigen Evolution sind wir als Allesfresser hervorgegangen. Dafür gab es mit Sicherheit Gründe. Berücksichtigt man die Vielfalt der uns zur Verfügung stehenden Nährstoffquellen ist äußerst zweifelhaft, ob wir darauf angewiesen sind Fleisch anderer Tiere zu essen. Nach allem was wir wissenschaftlich in diesem Zusammenhang beobachten können, auch an Vegetariern, sind wir auf Tiere als Nahrung nicht angewiesen. Die Tatsache dass unser Körper pflanzliche und tierische Nahrung verwerten kann bedeutet nicht, dass wir diese Fähigkeit vollständig nutzen müssen. In manchen Gegenden gehören zum Beispiel Insekten zum Speisenplan. Anderswo würde man kein Insekt auf dem Teller dulden. Das ist eine Entscheidung eine bestimmte Nährstoffquelle nicht zu nutzen, statt dessen andere. Ebenso steht es uns frei die Nährstoffquelle Fleisch anderer Tiere nicht zu nutzen, statt dessen andere. Fleisch von Menschen nutzen wir üblicherweise auch nicht, obwohl wir das können.
Bei allem Schutz der Lebewesen müssen wir irgendwo eine Grenze ziehen, denn wir müssen uns ernähren um zu überleben. Zur Erinnerung: auch wir sind Tiere, Säugetiere. Korrekterweise müssen wir unsere Verwandten, die anderen Tiere, vor Schaden schützen. Ebenso wie wir es mit anderen Menschen machen. Die meisten von uns würden es nicht akzeptieren einen Menschen zu töten und sein Fleisch zu essen. Warum akzeptieren wir es bei anderen Tieren? Ist es die Folge hoher Intelligenz, die wir uns selbst zusprechen, wenn wir andere Lebewesen ohne Not töten? Ist es nicht. Wo ziehen wir die Grenze? Es gibt nichtpflanzliche Lebewesen die wir, teilweise mit Ausnahme so genannter Veganer, alle essen – Allesfresser wie Vegetarier. Waldpilze sind Lebewesen. Der Schimmel, zum Beispiel auf oder im Käse, ist ein Lebewesen – auch ein Pilz. Die Hefe im Gebäck ist ebenfalls ein Lebewesen, noch ein Pilz. Joghurt wird von lebendigen Bakterien produziert. Selbst Pflanzen leben. Man kann leicht eine Grenze ziehen indem man zwischen nichtempfindungsfähigem und empfindungsfähigem Leben unterscheidet. Das eine nutzt man als Nahrung (Pflanzen, Bakterien, Pilze) das andere nicht (Säugetiere, Vögel, Fische und so weiter). Das geht von der Annahme aus, dass die Einteilung in nichtempfindungsfähige und empfindungsfähige Lebensformen zutrifft. Was nicht bedeutet, dass wir über nicht zur Empfindung fähiges Leben generell verfügen können. Nur bei der Ernährung, denn hier haben wir keine andere Wahl. So funktioniert unsere Ernährung sinnvoll, ohne empfindungsfähige Lebewesen, Tiere, zu töten: Pflanzliche Nahrung, dazu Pilze und von Tieren hergestellte Produkte wie Honig, Milch, Eier. Selbstverständlich dürfen die Tiere nicht geschädigt werden. Anders, als es heute der Fall ist. Ich habe einige der abzulehnenden Umstände beschrieben. Sie sind bei der Produktion von Honig, Milch und Eiern ähnlich. Auch Produkte die mit Hilfe von Pilzen oder Bakterien hergestellt wurden, wie einiges Gebäck oder viele Milchprodukte sind für ein ethisch sinnvolles Ernährungsverhalten geeignet. Zusammen ist das eine sinnvolle Möglichkeit uns gesund zu ernähren, alle benötigten Nährstoffe aufzunehmen und die anderen Tiere am Leben und in Frieden zu lassen.
Ich nehme von Tieren hergestellte Produkte, wie Milch, in die Auflistung auf, weil wir an sich auf diese Weise ernährenden Vegetariern sehen und nachweisen können dass es funktioniert. Was Veganer betrifft, die sich ohne von Tieren hergestellte Produkte ernähren, gibt es widersprüchliche Informationen. Manche verbreiten dies, andere das. Über Milch müssen wir jedoch näher nachdenken. Denn Milch scheint nach wissenschaftlichen Erkenntnissen für Erwachsene nicht so gut zu sein wie behauptet wird und kann uns demnach sogar krank machen. Es gibt auch Untersuchungen, die das Gegenteil behaupten. Vorsicht vor Studien – später mehr dazu. Milch ist unsere Säuglingsnahrung und unser Körper verträgt sie im Erwachsenenalter von Natur aus offensichtlich weniger gut. So viel ist klar. Darüber hinaus gibt es Unklarheiten. Liebe Wissenschaftler, wir benötigen verlässliche und von der Milchindustrie unbeeinflusste Informationen zum Thema Milch und zum Thema Milch und Vegetarier. Brauchen wir sie – speziell im Zusammenhang mit vegetarischer Ernährung – nach dem Säuglingsalter (Muttermilch) unbedingt oder nicht, schadet oder nutzt sie? Auch was Eier und Honig betrifft müssen wir uns die Frage nach der Notwendigkeit stellen. Damit könnten wir entscheiden ob es nötig ist Tiere zur Produktion, zum Beispiel von Milch, gefangenzuhalten. Auch darüber hinaus gibt es bei unserer Ernährung einiges, was schlechter ist als es dargestellt wird. Informiert euch selbst und lasst euch nicht von den Nahrungsherstellern vorschreiben, was gut sein soll. Denn sie sagen häufig dass das gut ist, was sie verkaufen wollen.
Aus ethischen Gründen ist es mit Sicherheit richtig, Fleisch von unserem Speisenplan zu streichen. Denn es stammt von empfindungsfähigen Lebewesen, die wir dafür töten. Da wir aus evolutionären Gründen tierische Nährstoffe verwerten können ist es, biologisch betrachtet, in Ordnung Fleisch zu essen – sofern unser Körper es benötigt. Und das ist offensichtlich nicht der Fall. Vegetarier, die sich ähnlich wie oben beschrieben ernähren, sind der Beweis. Damit gibt es keinen Grund mehr empfindungsfähige Lebewesen, Tiere, zu töten, um sie zu essen. Also verändern wir unsere Essgewohnheiten. Denn nur darum geht es heute noch – um Gewohnheiten. Unser Körper müsste sich nicht einmal anpassen. Denn er ist Nahrung aus nicht zur Empfindung fähigem Leben (Pflanzen, Bakterien, Pilze) gewohnt. Ihm wäre eine wie beschrieben veränderte Nahrung egal. Den anderen Tieren wäre es nicht egal.
Wir züchten und missbrauchen Tiere als Spielzeug oder um unsere Machtgelüste zu befriedigen. Aber Tiere sind kein Spielzeug. Angebliche Tierfreunde halten Haus- oder Wildtiere in viel zu kleinen Käfigen und unter nicht artgerechten Bedingungen gefangen. Werden ihnen die Tiere zu viel, setzen sie sie aus. Wir quälen und töten sie, um an ihre Überreste (Tierhäute, Felle, verarbeitet zu Pelzen und Leder) oder andere Trophäen zu gelangen oder um sie zu essen. Manche richten Tiere ab und lassen sie zu unserem Vergnügen Kunststücke aufführen. Das ist inakzeptabel. Insbesondere wenn Tiere zu unserer Belustigung getötet werden, etwa bei Stierkämpfen. Misshandeln? Quälen? Mehr noch, wir rotten ganze Arten aus.
Das alles sind Verhaltensweisen, die ethisch sinnvoll denkende Menschen nicht gut heißen können. Es muss Schluss sein mit der Misshandlung und der Quälerei der Tiere. Wir müssen die Ausrottung der Tiere durch Tötung zu Ernährungszwecken und durch Zerstörung ihrer Lebensräume oder aus Spaß am Töten beenden. Die artgerechte Umgebung für ein Tier ist die Freiheit.
Sogar für Versuche missbrauchen wir Tiere, um die Wirkung neuer Produkte zu testen. Es ist nicht einmal sicher, ob solche Versuche aussagekräftig sind. Für kosmetische Produkte sind Tierversuche mit Sicherheit abzulehnen und müssen eingestellt werden. Für Medikamente gegen relativ harmlose Krankheiten sollte man Tierversuche beenden und die Auswirkungen beobachten. Ist kein extremes Leiden der erkrankten Menschen die Folge, sind Tierversuche dafür ebenfalls abzulehnen. Was die Entwicklung lebenswichtiger Medikamente betrifft brauchen wir unabhängige, ehrliche Untersuchungen um festzustellen ob die Ergebnisse von Tierversuchen auf Menschen übertragbar sind. Das wäre eine Basis für die Beurteilung, ob wir Tierversuche aus Sicht der Medikamentenforschung unbedingt benötigen. Vorausgesetzt wir sind der Ansicht dass man das Leid anderer Tiere gegen das Leid des Tiers Mensch abwägen kann. Und das kann man als ethisch sinnvoll denkender Mensch nicht. Daher sind Tierversuche grundsätzlich inakzeptabel. Andere Wege des Erkenntnisgewinns müssen, um Tierversuche zu ersetzen, eingesetzt und entwickelt werden.
Es ist nicht schwer, Tiere vor unnötigem Leid zu schützen. Überlegt euch ob ihr ein Haustier dauerhaft bei euch aufnehmen könnt und wollt, bevor ihr euch eines anschafft. Kauft keine Tiere bei Züchtern oder in Tierhandlungen. In Tierheimen leben viele Tiere, die nicht zusätzlich gezüchtet oder gefangengenommen und verschleppt werden. Behandelt eure Haustiere gut, es sind Lebewesen wie wir. Hände weg von Leder und Pelzen, von verstümmelten Haustieren und von Kosmetika deren Inhaltsstoffe in Tierversuchen getestet wurden. Wenn ihr Fleisch esst, kauft biologisch hergestelltes Fleisch. Denn in der biologischen Tierhaltung werden die Tiere weniger gequält als in der Intensivtierhaltung. Verzichtet auf Enten- und Gänsestopfleber und geschächtetes Fleisch. Damit erspart ihr den Tieren ein qualvolles Leben und einen quälenden Tod.
Töten wir Tiere zu Ernährungszwecken statt aus Vergnügen ist das nicht das Gleiche. Die Evolution hat uns zu Allesfressern gemacht. Unser Körper kann tierische Nahrung verwerten. Er kann, er muss nicht. Wir müssen nicht andere, empfindungsfähige Lebewesen töten, um deren Fleisch zu essen. Es entsteht und kein Schaden, wenn wir uns ausschließlich von nichtempfindungsfähigen Lebewesen ernähren – wenn wir unsere Nahrung auf eine gute Mischung aus Pflanzen, Pilzen und von Tieren hergestellte Produkte, wie Milch, Eier und Honig umstellen. Auch mit Hilfe von Pilzen und Bakterien hergestellte Produkte, wie manches Gebäck oder Joghurt. Den empfindungsfähigen Tieren, unseren Verwandten, käme das zugute. Denn es ist falsch anderen empfindungsfähigen Lebewesen ohne deren ausdrücklichen Wunsch zu schaden, zum Beispiel indem wir sie töten.
Wir sind Säugetiere. Wir müssen lernen mit den anderen Tieren zu leben – gemeinsam. Nicht in Konkurrenz zu ihnen. Wir teilen uns alle den selben Lebensraum. Das müssen wir verstehen und berücksichtigen. Es ist falsch, andere Tiere als beliebig verwendbare Objekte zu betrachten.
Naturschutz und Gesundheit hängen eng zusammen. Wir sind Teil der Natur. Was die Natur betrifft, betrifft auch uns. Unser Wohlergehen, unsere Gesundheit ist eng mit dem Schutz der Natur verbunden. Umso unbegreiflicher ist, dass wir die Natur derart schädigen. Dass wir damit letztlich uns selbst schaden, bemerken viele offensichtlich nicht.
Unsere Gesundheit ist nicht nur durch die von uns verursachten Schäden an der Natur in Gefahr. Auch durch falsche Informationen, zum Beispiel in Form von Studien – oder dem was man daraus macht. Und durch Ärzte, die unfähig sind oder alles dem Geld statt unserem Wohlergehen unterordnen, falsche Diagnosen stellen und falsche oder unnötige Behandlungen durchführen.
Wir Menschen haben eine unsinnige, teil sicherlich unbewusste, Ansicht: Was wir nicht sehen, ist nicht da. Auf dieser Grundlage funktionieren zum Beispiel Mülldeponien. Wir werfen allen Abfall auf einen Haufen. Im besseren Fall dichten wir den Haufen etwas ab, schütten Erde darüber und pflanzen Bäume darauf. Wir sehen den Abfall nicht mehr, also ist er weg. Gifte entweichen unter der Erde. Oder durch die Luft. Beides können wir nicht sehen, und wenn sehen wir weg, also ist es nicht da. Vor unserer Haustür fallen Mülldeponien auf. Außerdem gibt es mancherorts inzwischen Begrenzungen schädliche Stoffe betreffend. Also bringt man den Abfall in andere Länder. Dort ist er so weit weg, dass wir ihn ganz sicher nicht sehen. Und wenn jemand entdeckt dass die Natur schweren Schaden nimmt und Menschen erkranken und vielleicht sterben sehen die meisten Menschen wieder weg. Selbst die, die hinsehen unternehmen meistens nichts dagegen. Die organisierte Lagerung gefährlicher, giftiger, radioaktiver Stoffe unter der Erde funktioniert auch so. Was wir nicht sehen, ist nicht da. Aus dem selben Grund werden Chemikalien, radioaktiv verstrahltes oder radioaktives Material, Erdöl und vieles andere in den Boden, in Flüsse oder in das Meer geleitet. Von dort aus können Abfall und Gifte an verschiedene Orte gelangen. Wenn wir es nur auf uns beziehen, zum Beispiel in unser Trinkwasser. Wer hat Schadstoffe im Wasser gesehen? Vielleicht wenn es sehr viel Erdöl an einer Stelle ist oder wenn tote Fische zu sehen sind. Aber selbst dann sehen wir schnell wieder weg und machen weiter wie zuvor. Im Weltraum befindet sich Abfall unserer dortigen Aktivitäten. Wir sehen ihn nicht, also interessiert er uns nicht. Auch die Verbrennung von Abfall funktioniert so. Gerade ist der Abfall noch da. Etwas Feuer, weg ist er. Giftiger Rauch? Er war etwas dunkel, aber das verfliegt. Wohin? Weg. Wohin genau? Sehen wir nicht. Luftverschmutzung? Wenn wir vor lauter Schmutz nur noch wenige Meter weit sehen können fällt uns das auf. Aber sonst? Wen interessiert, ob Lebewesen dadurch erkranken oder sterben? Wen interessiert, ob die Natur – und damit letztlich auch wir – geschädigt wird? Wen interessiert, ob das Gift zu uns zurück kommt? Wisst ihr, was sich in der Luft oder im Regen befindet und worauf er fällt? Wir sehen es nicht, oder nicht sofort, also ist es nicht da.
Nach dem selben Muster funktioniert auch die Sache mit dem Willen sich ethisch sinnvoll zu verhalten. Wenn wir nicht sehen wie Kindersklaven für unsere Produkte arbeiten, interessieren wir uns nicht dafür. Wenn wir die Verbrechen nicht sehen, die wir mit dem Kauf von Produkten unterstützen, sind sie scheinbar nicht da. Aber wir müssen hinsehen und vor allem handeln. Wie im Kapitel „Menschenrechte“ beschrieben. Stellt euch die Verbrechen und ihre Opfer vor wenn ihr Ware inakzeptabler Herkunft in der Hand habt, wenn es euch hilft euch ethisch sinnvoll zu verhalten.
Eine neuere Ausprägung des Versteckens von Abfall wird CO2-Sequestrierung, auch CCS (engl. Carbon Capture and Storage; Kohlenstoffdioxidabscheidung und -speicherung) genannt. Man hält Kohlenstoffdioxid (CO2, die sinnvollere Bezeichnung wäre Carbondioxid) für ein Problem. Mehr weil man Angst hat dass sich unser Leben durch die Folgen verändern könnte, weniger weil man sich Sorgen um die Natur machen würde. Also versucht man einen Teil davon zu verstecken so dass es, zumindest im Moment, nicht in die Atmosphäre gelangt – wo es die unerwünschten Folgen hätte. Anstatt dass man seine Entstehung vermeidet. Man bemüht sich es zu verbergen, indem man es in das Meer leitet oder unter die Erde pumpt. Ob das anderen Lebewesen oder uns selbst schaden könnte, interessiert die dafür Verantwortlichen offensichtlich wenig. Auch ob es weitere Folgen haben könnte, scheint ihnen weitgehend egal zu sein. Hauptsache das CO2 ist, wo es nicht auffällt. Hauptsache man kann im Wesentlichen so weitermachen wie bisher und weiter Geld mit der Verschmutzung der Natur verdienen. Statt sich ernsthaft zu überlegen wie man die unerwünschten Abgase annähernd vollständig, und schnell, vermeiden kann – und entsprechend zu handeln. Was wir nicht sehen …
Erheblichen Anteil an den Schadstoffemissionen, auch CO2, hat die Brandrodung. Wald wird verbrannt, um die Fläche anders nutzen zu können. Zum Beispiel als Weide für Rinder. Oder für den Anbau von Palmen für Palmöl. Unter anderem die Folge einer falschen Energiepolitik. Wer die Stoffe aus Verbrennungen bekämpfen will muss daher auch die Brandrodung, und allgemein die Zerstörung der Wälder, bekämpfen. Denn Wälder wirken dem CO2 in der Atmosphäre entgegen. Wer Fleisch isst und Palmöl in zahlreichen Produkten kauft macht das Gegenteil – er unterstützt unter anderem die Brandrodung und erhöht damit die Menge der Treibhausgase. Außerdem leben in den Wälder viele Lebewesen, auch die Wälder selbst sind Lebewesen. Ausgestorbene Pflanzen? Heimatlose oder ausgestorbene Waldtiere? Nicht gesehen. Sind die Wälder verschwunden, ist Erosion die Folge – der Boden wird abgetragen. Außerdem beeinflussen Wälder den Wasserhaushalt und damit auch das Wetter und das Klima. Zerstören wir sie, können sie das nicht mehr. Was für uns negative Folgen haben kann. Zum Beispiel Trockenheit. Kein Wasser für unsere Nahrungspflanzen. Sterbende Pflanzen sehen wir. Aber die Verbindung zur Ursache sehen viele nicht. Und was wir nicht sehen …
Der Grund für rücksichtslose Abholzung ist häufig nicht Notwendigkeit – sondern Gier. Die Gier nach Geld. Denn mit dem Holz gefällter Wälder kann man viel Geld verdienen. Auch für die Papierherstellung werden viele Bäume gefällt. Obwohl sich Papier leicht aus schnell nachwachsenden Pflanzen herstellen lässt. Bäume hingegen brauchen lange um zu wachsen.
Die Umleitung von Flüssen, zum Beispiel zur Bewässerung von Plantagen, gehört ebenfalls zur Zerstörung der Natur. Haben wir nicht gelernt, dass man Flüsse in ihrem Bett lassen sollte? Wie viele Flüsse wurden umgeleitet, eingezwängt? Erst wenn Regionen kein Wasser mehr haben, weil Flüsse anderswohin umgeleitet oder zu sehr angezapft wurden, sieht man die Folgen. Und wenn sich in neue Wege gezwängte Flüsse ihren Weg in die Freiheit bahnen, und uns und unsere Habe überschwemmen, ist das Geschrei groß. Was habt ihr mit ihren Überschwemmungsgebieten gemacht? Trockengelegt? Bebaut? Selbst schuld.
Viele Gifte, schädliche Stoffe, auch möglicherweise schädliche Stoffe befinden sich in Dingen mit denen wir ständig zu tun haben. In unserer Nahrung, in unserer Kleidung, in Kosmetika, Farben, Kunststoffen, in vielen alltäglichen Gegenständen. Einige davon sind so giftig, dass sie schwere Schäden in unserem Körper verursachen können. Das weiß man. Wären die (teils möglichen) Gifte leuchtend Rosa und könnte man sie mit bloßem Auge sehen würde niemand belastete Böden nutzen, belastete Kosmetika verwenden, belastete Nahrung essen, belastete Kleidung tragen, schädliche Farben verwenden, Kunststoffgegenstände kaufen oder mit belastetem Spielzeug spielen. Und gegen die Belastung der Luft hätten wir längst viel mehr unternommen. Aber wir sehen sie meistens nicht. Also sind sie scheinbar nicht da. Selbst wenn ein Gift an einem Ort verboten ist – an einem anderen ist es erlaubt. Oder es ist teilweise erlaubt, in einer bestimmten Menge. Oder es wird trotz Verbot unbegrenzt verwendet. Denn wir können die Schädlichkeit nicht so leicht erkennen. Messungen? Tests? Sie werden nur teilweise durchgeführt. Selbst wenn – die sorgfältigste Messung nutzt nichts wenn der Stoff trotz Gefährlichkeit oder möglicher Gefährlichkeit auch in kleiner Menge, teilweise erlaubt ist. Denn es geht im heutigen System nicht um schädlich, möglicherweise schädlich, oder ungefährlich. Es geht um die Frage, ob etwas einer staatlichen Vorschrift entspricht. Geringe Mengen Gift können, müssen nicht, harmlos sein. Selbst wenn, für wen? Was für einen Erwachsenen harmlos ist, muss für ein Kind noch lange nicht harmlos sein. Und was Erwachsene in den Händen halten ist oft auch für Kinder zugänglich. Man muss auch berücksichtigen, wie häufig und wie lange man einem Stoff ausgesetzt ist. Vielleicht tritt nicht sofort ein Schaden ein. Aber möglicherweise wenn wir länger oder häufiger damit Kontakt haben. Mehrere Stoffe können in Kombination anders, vielleicht stärker schädlich, wirken. Können wir uns ernsthaft über zahlreiche Erkrankungen wundern, wenn Atomanlagen Radioaktivität abgeben, wenn Verbrennungsvorgänge schädliche Stoffe abgeben, wenn in unserer Nahrung, Kleidung, und vielen anderen alltäglichen Gegenständen Gifte enthalten sind? Genau zuordnen kann man solche Erkrankungen der Ursache manchmal nur schwer oder nicht. Aber dass wir für einen erheblichen Teil unserer Krankheiten selbst verantwortlich sind, ist zumindest teilweise nicht mehr neu. Auch etwas das wir ebenfalls nicht sehen, aber hören, kann uns krank machen – Lärm. Und viele von uns Menschen verursachen sehr viel Lärm.
Unsere rücksichtsloses Verhalten hat erhebliche Schäden an Land, in der Luft, im Wasser, beginnend auch im Weltraum, und an unserer Gesundheit verursacht. Ständig werden die Schäden größer. Wie können wir es besser machen? Alles in der Natur ist ein sehr gut funktionierender Kreislauf. Was wir Menschen machen ist das Gegenteil. Wir müssen lernen, einen Kreislauf herzustellen. So oft ahmen wir die Natur nach. Zum Beispiel beim Bau von Flugzeugen oder in der Nanotechnologie. Auch was den Kreislauf der Dinge betrifft müssen wir die Natur nachahmen – denn sie kann es besser als wir. Es ist unzureichend und falsch an den Symptomen, den Auswirkungen zu arbeiten. Wir müssen die Ursachen bekämpfen. Das Abfallproblem wird nicht gelöst, indem wir den Abfall verstecken. Egal ob es gasförmiger Abfall ist, wie CO2, flüssiger oder fester. Auch nicht indem wir ihn verbrennen. Wir müssen ihn vermeiden oder sinnvoll verwerten. Wenn alle von uns verwendeten Materialien sinnvoll wiederverwertet werden, wenn sie sich idealerweise biologisch zersetzen, gibt es nur noch verwertbaren Abfall. Dafür medizinische Abfälle zu verbrennen gibt es gute Gründe. Aber der Großteil unserer Abfälle ist vermeidbar oder kann so hergestellt werden dass man ihn sinnvoll, das heißt auch unbegrenzt, wiederverwerten kann. Alles in der Natur hängt mit allem zusammen. Wer Überschwemmungsgebiete trockenlegt, und keine ausreichenden Alternativen schafft, muss damit rechnen dass die neuen Trockengebiete und deren Bewohner überschwemmt werden. Wer Wälder abholzt verursacht nicht nur freie Flächen. Sondern auch heimatlose oder tote Tiere, Erosion und nimmt Einfluss auf den Wasserkreislauf, das Wetter und das Klima. Wer giftige Stoffe einsetzt, oder Stoffe deren Ungefährlichkeit nicht unabhängig und zweifelsfrei erwiesen ist, geht das Risiko von Gesundheitsschäden ein. Diese Auswirkungen sind schlecht. Neu ist das nicht. Wir wissen, welche Folgen die Abholzung der Wälder hat. Es ist uns bekannt, dass die unerwünschten Dinge nicht weg sind, wenn wir sie nicht mehr sehen. Es ist uns nicht neu dass wir vieles, das heute mit (teils möglichen) Giften hergestellt wird, auch ohne Gifte herstellen können. Wir wissen auch dass wir Abfälle verwerten, neue Dinge daraus machen können. Aber wir handeln häufig nicht danach. Aus Gewohnheit. Aus Geldgier. Aus Gleichgültigkeit. Wie viele Kunststoffverpackungen und andere Gegenstände aus Kunststoff kennt ihr, die mit Sicherheit aus ungefährlichen Stoffen bestehen und die man kompostieren kann? Es gibt sie, aber sie werden bisher wenig verwendet. Das eine oder andere wird wiederverwertet – zumindest an einigen Orten. Manches sogar weil man Rücksicht auf die Natur nimmt. Oft aber unzureichend und erst dann, wenn sich die Wiederverwertung finanziell lohnt. Fast alles wird dem Geld untergeordnet. Statt dass wir uns überlegen was richtig und falsch, sinnvoll und unsinnig ist – und dann das Richtige, das Sinnvolle machen. Die Ausbeutung, Plünderung der Natur bringt Geld ein. Je weniger Gedanken man sich um die Schäden macht, desto mehr. In die Natur geworfene Abfälle sparen Geld – denn man müsste sie anderenfalls vielleicht teuer entsorgen. (Mögliche) Gifte in Gegenständen können billiger sein als mit Sicherheit ungefährliche Stoffe. Verbote nutzen wenig. Die Menschen denken nicht sinnvoll nach. Außerdem sind vielen Menschen die Folgen ihres Handelns egal. Falls sie sie erkennen.
Seitens der Politiker geht es beim Versuch die Natur zu schützen im Wesentlichen um Macht. Politiker haben Angst um ihre Macht. Werden Menschen krank und/oder sterben, weil die Natur verschmutzt ist, können wir das auf die Verschmutzung zurückführen und machen es den Politikern zum Vorwurf, wäre ihre Macht gefährdet. Bevor die Menschen sterben werden sie krank, Krankheiten kosten Geld. Das ist eine Belastung für die Systeme der Politiker und damit ein Risiko – letztlich eines für ihre Macht. Sind durch falsche Politik benötigte Rohstoffe nicht mehr oder nicht mehr so billig wie zuvor verfügbar, fehlt es den Unternehmen an Material oder sie müssen teurer einkaufen und daher den Verkaufspreis erhöhen (wodurch sie möglicherweise weniger verkaufen). Weniger Einnahmen, weniger Steuereinnahmen für die Politiker, Abbau von Arbeitsplätzen und damit ein Problem mit Menschen ohne Geld durch Arbeit – letztlich eine Gefährdung ihrer Macht. Sollte die von uns benötigte und auf schmutzigem Weg gewonnene Energie knapp werden – weil auch hier die dafür nötigen Rohstoffe aufgrund falscher Politik aufgebraucht sind – sollte es wegen des mit der Verbrennung ausgestoßenen Kohlenstoffdioxids zu einer erheblichen Klimaveränderung und damit zu starkem Wetter, Verwüstungen, Dürren, Überschwemmungen und in der Folge zu hohen finanziellen Schäden, Hungersnöten und verbreiteter Obdachlosigkeit kommen käme es möglicherweise zu Aufständen. In der Folge könnten Staaten, und damit Politiker, ihre Macht verlieren. Davor haben sie Angst. Dann besser die Verschmutzung der Natur eindämmen, Rohstoffe wiederverwerten, die saubere Gewinnung von Energie ein Stück weit fördern. Nicht um die Natur zu schützen, damit niemand noch mehr Schaden nimmt. Nein, um die eigene Macht zu sichern.
Unsere Umwelt, die Natur braucht uns nicht. Es ginge ihr besser, wenn wir aussterben würden. Aber wir brauchen die Natur. Also müssen wir sie schützen – vor uns. Zunächst müssen wir entstandene Schäden eindämmen und alles einsammeln, was wir in der Natur entsorgt haben. Vor allem müssen wir lernen vorher nachzudenken. Nicht erst wenn Schäden entstanden sind. Wir müssen überlegen welche Folgen unser Handeln hat. Wir müssen unser Handeln von Anfang an so wählen, dass es niemandem schadet. Hinterher ist es zu spät. Denn dann können wir die Folgen nur noch begrenzen – aber nicht mehr ungeschehen machen.
Wir brauchen Energie. Teils in Form von Wärme, teils in Form von Elektrizität. Wichtig ist, woher wir die benötigte Energie nehmen. Denn es gibt bessere und schlechtere Formen der Umwandlung von Energie (ungenau Energiequellen). Jeweils bezogen auf die Auswirkungen auf die Natur und auf Lebewesen, auch auf uns.
Zu den schlechteren Energiequellen gehört die Verbrennung. Denn sie produziert gefährliche Gase und Partikel. Diese Stoffe schädigen unsere Gesundheit und die Natur. Wir kennen das zum Beispiel aus Kohlekraftwerken, aus mit Öl oder Gas betriebenen Heizanlagen in Wohngebäuden und aus Verbrennungsmotoren in Autos. Nicht erst bei der Verbrennung, bereits bei der Förderung des Verbrennungsmaterials kommt es zu Natur- und Gesundheitsschäden. Weil Politiker seit Jahrzehnten eine falsche Energiepolitik betreiben wird einigen von uns zwangsweise unser zu Hause genommen. Sie nennen das Enteignung oder Umsiedlung. Nachdem uns unser Eigentum genommen wurde, meistens bekommen wir Geld dafür, werden wir vertrieben – damit aus dem Boden Kohle gefördert werden kann. Erdöl wird ebenfalls aus der Erde gefördert. Immer wieder gelangt bei der Förderung oder beim Transport Erdöl in die Natur. Zum Beispiel durch verunglückte Tankschiffe, undichte Rohrleitungen oder allgemein Nachlässigkeit oder Gleichgültigkeit. Auch beim Palmöl ist das Problem nicht nur die Verbrennung, bei der giftige Stoffe entstehen. Auch der Anbau. Biologisch wertvoller Urwald, Heimat vieler Lebewesen, wird gerodet. Mit den Folgen, die ich bereits beschrieben habe. Außerdem erfolgt die Rodung oft durch Feuer, Brandrodung. Dadurch entstehen zusätzlich schädliche Stoffe. Des Weiteren stammt Palmöl meistens aus ethisch inakzeptablen Ländern und sollte schon aus diesem Grund keinesfalls genutzt werden. Nicht nur zur Verbrennung, zum Beispiel im Fahrzeugtreibstoff, nicht. Palmöl oder Palmkernöl, beziehungsweise Stoffe die daraus gewonnen werden, befindet sich in vielen Produkten. In Wasch- und Reinigungsmitteln, in Kosmetika ebenso wie in Nahrungsmitteln. Erkennen können wir das manchmal nicht. Palmöl kann man hinter dem Begriff Pflanzenöl oder Pflanzenfett (auch pflanzliches Fett) verstecken. Und wenn es als Rohstoff zur Herstellung eines anderen Stoffes dient steht es ebenfalls nicht auf der Verpackung. Dann steht zum Beispiel waschaktive Substanzen, Netzmittel oder Tenside darauf. Die ethisch inakzeptable Herkunft gilt ebenso in vielen Fällen für Erdöl und Erdgas. Wenn etwas gegen die Verschmutzung der Natur unternommen wird, dann oft nicht wegen der Schäden an Natur und Leben. So haben Autohersteller kein Interesse daran, die Natur zu schützen. Ihr Interesse ist das Geld verdienen. Wenn sie sich als umweltfreundlich präsentieren, dann häufig nur weil andere das tun. Oder weil die Stimmung bei den Käufern entsprechend ist. Würden sie auf beides nicht reagieren müssten sie fürchten Marktanteile – und damit Geld – zu verlieren. Das zeigt wie wirksam die Anpassung unseres Kaufverhaltens in eine ethisch sinnvolle Richtung ist. Und es zeigt dass es wir alle sind die für die inakzeptablen Zustände, Kindersklaven ebenso wie verschmutze Natur, verantwortlich sind. Weil wir es bezahlen. Weil wir uns nicht weigern.
Eine andere schlechtere Energiequelle ist die Kernspaltung. Durch sie werden die Natur, und damit auch wir Lebewesen, Radioaktivität ausgesetzt. Radioaktive Strahlung kann uns sofort merklich schädigen oder töten – oder später durch Schäden an unseren Zellen oder unseren genetischen Informationen (Desoxyribonukleinsäure, DNS). Die Folgen können schwere Krankheiten, letztlich der Tod, sein. Bei uns und unseren Kindern. Bei später geborenen Nachkommen können erhebliche körperliche und geistige Behinderungen auftreten. Uns betrifft die Radioaktivität direkt. Aber auch indirekt nehmen wir sie, über die Nahrung, auf. Wir kennen diese Energiequelle aus so genannten Kern- oder Atomkraftwerken. Sowohl aus stationären als auch aus mobilen, zum Beispiel in militärischen U-Booten.
Wenn radioaktive Elemente und ihre Isotope auf Menschen treffen geschehen schlimme Dinge. Hiroshima, Nagasaki, Bikini, Mururoa, Majak, Three Mile Island, Windscale (heute Sellafield), Fukushima, Tschernobyl. Und das sind nur wenige – die wahrscheinlich bekanntesten Vorfälle. Aus jedem Atomkraftwerk, jedem Uranbergwerk, jeder Verarbeitungsanlage und jedem Lager für radioaktive Stoffe und verstrahlte Materialien dringt Radioaktivität in die Natur. Die Gefahren der Radioaktivität, auch so genannter niedriger Dosen – werden offensichtlich nach wie vor unterschätzt, verharmlost und verschwiegen. An Lebewesen entstehende Schäden werden akzeptiert. Solange sie für verursachte Schäden nicht verantwortlich gemacht werden – gar dafür zahlen müssen und ihre Macht verlieren, interessiert das die verantwortlichen Atomanlagenbetreiber, Politiker und ihre Diener nicht.
Davon, die Kernspaltung unter Kontrolle zu haben kann kaum die Rede sein. Die Sicherheit vieler Kernkraftwerke ist höchst zweifelhaft. Das zeigen zahlreiche Störungen, Unfälle und vor allem deren Gründe mehr als deutlich. Jeder macht Fehler. Das ist nicht schlimm. Im Falle einer ungefährlichen Art der Energiegewinnung führt ein Fehler vielleicht dazu dass keine elektrische Energie mehr gewonnen wird. Nicht so tragisch. Aber im Falle eines Kernkraftwerks kann die Folge eine zusätzliche lokale oder weltweite radioaktive Verstrahlung sein. Das ist unverantwortlich. Man kann auch nie sicher sein, was Staaten mit den radioaktiven Stoffen machen. Denn Staaten, genauer Politiker, sind erfahrungsgemäß schlecht. Und radioaktives Material lässt sich nicht nur in Kernkraftwerken verwenden – auch in radioaktiven Geschossen, so genannten schmutzigen Bomben (als wenn es auch saubere gäbe) oder Atombomben. Dann geht es nicht mehr nur um in Kauf genommene Verstrahlung und Tötung von Teilen der Bevölkerung. Auch um absichtliche Verstrahlung und Tötung.
Sogar der Weltraum wird mit giftigen, auch radioaktiven, Materialien verschmutzt. Letztere werden in Radionuklidbatterien verwendet. Sie basieren nicht auf Kernspaltung, wie Kernkraftwerke. Sie wandeln die beim radioaktiven Zerfall entstehende Wärme in elektrische Energie um. Damit versorgen sie manche Satelliten und Sonden, aber auch einige Geräte auf der Erde.
An zahlreichen Orten befinden sich Kernkraftwerke. Neue werden derzeit geplant und gebaut. Die Befürworter argumentieren, dass Kernkaftwerke kein CO2 produzieren. Das gefällt ihnen, weil sie sich so als klimafreundlich darstellen können. Sie verschweigen dass Kernkraftwerke statt dessen Radioaktivität in erheblicher Menge abgeben, dass radioaktiver Abfall entsteht und dass Verbrauchsmaterial benötigt wird. Zum Beispiel Uran – das abgebaut werden muss. Das ist gefährlich. Nicht erst wenn es sich im Kernkraftwerk befindet oder gelagert werden muss. Bereits beim Abbau. Neben der allgemein sich dabei in die Natur ausbreitenden Radioaktivität setzt auch der radioaktive Staub die Menschen einem hohen Krankheitsrisiko aus. Außerdem entstehen sowohl durch den Abbau als auch durch den Transport des Urans und durch den Transport des radioaktiven Abfalls weitere umweltschädliche Stoffe – heutzutage durch Verbrennungsmotoren.
Die Betreiber versuchen ihre Einnahmequellen zu schützen. Bestehende Atom- und Verbrennungskraftwerke, bringen ihnen jetzt, und theoretisch noch lange, viel Geld ein. In saubere Energiequellen müssen sie erst Geld investieren, bevor sich damit Geld verdienen lässt. Ferner besteht das Risiko dass sie mit sauberen Energiequellen deutlich weniger oder gar kein Geld verdienen. Denn für die Nutzung sauberer Energiequellen benötigen wir keine großen Kraftwerke, wie sie die Kraftwerksbetreiber nutzen. Wir können auf Dächern und an anderen Orten die Energie der Sonne nutzen, in jedem Boden die Erdwärme, an vielen Stellen die Bewegung des Wassers nutzen, überall den Wind. Also versuchen sie ihr bestehendes, schmutziges Geschäft zu schützen. Ein Teil ihres Versuch saubere Energiequellen zu bremsen besteht darin Angst zu machen: „Arbeitsplätze werden verloren gehen, der Strom wird ausfallen.“. Dass viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden und der Strom erfahrungsgemäß bei der sinnvollen Nutzung sauberer Energiequellen nicht ausfällt verschweigen sie. Sie verschweigen auch, dass es aufgrund des von der Radioaktivität und den Verbrennungsprodukten ausgehenden hohen Risikos ethisch sinnvoll ist sofort zu sauberen Energiequellen zu wechseln. Im Einzelnen behaupten sie, der Wind wehe und die Sonne scheine nicht immer. Elektrische Energie aus Wind und Sonne sei daher nicht ausreichend, solange keine besseren Speichertechnologien zur Verfügung stünden. Wissend, dass wesentlich bessere Energiespeicher kurzfristig nicht absehbar sind. Lobbyarbeit, auch durch die Nutzung ihrer Verbindungen zu Politikern – ich komme später darauf zurück. Das Argument stimmt. Aber sie verschweigen auch hier etwas: Es hat niemand verlangt ausschließlich Wind- oder Sonnenenergie zu nutzen. Mischen wir die verschiedenen Energieträger – Wind, Sonne, Wasser und Erdwärme (Geothermie), mit all ihren verschiedenen Möglichkeiten – sind wir schon sehr nah an der Möglichkeit einer weltweiten vollständig sauberen Versorgung mit elektrischer Energie und Wärme. Energiespeicher dazu und es funktioniert. Es gibt brauchbare Speicherverfahren. Sie sind nicht ausgereift, noch nicht zufrieden stellend, aber sie funktionieren. Man müsste sie häufiger nutzen. Vollständige Energieversorgung durch saubere Energiequellen – Wind, Wasser, Sonne und Erdwärme – sind möglich. Nicht erst in ferner Zukunft. Viel kurzfristiger als viele behaupten. Verbrennungs- und Kernkraftwerke weiterhin, auch für eine lange Übergangszeit, zu nutzen ist Unsinn – denn sie werden nicht benötigt und sind sehr gefährlich.
So entsteht bei Kernkraftwerken höchst gefährlicher radioaktiver Abfall. Er wird meist missverständlich als Atommüll bezeichnet. Weil bessere Möglichkeiten fehlen, muss dieser Abfall zunächst gelagert werden. Das erfordert großen Aufwand, weil von ihm gefährliche Strahlung ausgeht. Außerdem muss die Lagerung über einen sehr langen Zeitraum sichergestellt werden. Sofern man zum Beispiel die noch experimentelle Transmutation unberücksichtigt lässt und je nachdem worum es sich genau handelt, bis zu mehrere Millionen Jahre. Denn es dauert lange, bis alle verschiedenen radioaktiven Stoffe über ihre jeweiligen Zerfallsreihen in nichtradioaktive Stoffe zerfallen sind. So lange muss ein Lager sicher sein. Und so lange bleibt radioaktives Material in der Natur, wenn es dort hingelangt ist, und gibt Radioaktivität ab. Über die Sicherheit eines Lagers über einen solch langen Zeitraum, selbst wenn er nicht immer so lang sein muss, können wir heute keine sicheren Angaben machen. Dazu haben wir nicht die Fähigkeiten. Auch die für unterirdische Lager zuständigen Geologen nicht. Außerdem müssen wir solche Lager genausolange überwachen und die radioaktiven Stoffe nötigenfalls umlagern. Aber wer will das machen? Wird in hundert, tausend, hundertausend oder Millionen Jahren noch jemand wissen, was in irgendeinem Lager vergraben ist? Und wird das Lager noch dort sein, wo man es zuletzt gesehen hat? Der Boden bewegt sich. Dadurch steigt das Risiko einer Lagerung gefährlicher Stoffe zusätzlich. Wir können Schlüsse ziehen und Vermutungen über die Stabilität eines Lagerorts anstellen. Sicher ist das nicht. Dennoch, den hochgefährlichen Abfall der Schwachsinnigen zu lagern ist die einzige einigermaßen brauchbare Möglichkeit die wir im Moment haben. Entweder so, dass man den radioaktiven Abfall leicht aus dem Lager holen kann. Oder so, dass das mit vertretbarem Aufwand nicht möglich ist. Letzteres ist Unsinn. Sollten wir brauchbare Möglichkeiten finden den radioaktiven Abfall unschädlich zu machen oder sollte das Lager unsicher werden, müssen wir ihn heraus holen können. Die Verursacher des radioaktiven Abfalls wollen das vermutlich nicht. Denn sie würden riskieren als Verantwortliche dafür zahlen zu müssen. Die weitestgehende Vermeidung radioaktiven Abfalls durch Verzicht auf Kernkraftwerke, Atombomben, Verwendung in der Medizin und radioaktive Munition wäre besser als die riskante Anwendung und Lagerung. Denn sichere Lager gibt es bis heute nicht. Unzweckmäßige Lagerung, zu geringe Sicherung, ein Erdbeben, mangelhafte oder altersschwache Behälter können dafür sorgen dass Radioaktivität entweicht. In unser Trinkwasser könnte die Radioaktivität gelangen. Unsere Nahrung könnte radioaktiv belastet werden. Wer weiß wohin sie gelangt und mit welchen Folgen. Oft befinden sich Lager für radioaktive Stoffe unsinnigerweise in der Nähe bewohnten Gebiets. Ebenso wie andere Atomanlagen. Dass die Menschen in der Umgebung solcher Anlagen noch gefährdeter sind als andere ist logisch. Es gibt viel mehr Orte in unserer Nähe an denen radioaktives Material gelagert wird, als man vermuten mag. Das ist noch nicht einmal der gesamte radioaktive Abfall. Viel befindet sich im Meer. Der sichtbare radioaktive Abfallberg wäre noch viel größer, wenn all der flüssige und gasförmige radioaktive Abfall ebenfalls in Fässer gepackt und gelagert würde. Statt dessen leitet man flüssigen, radioaktiv verstrahlten Abfall häufig in Flüsse, Seen und das Meer. Gasförmigen in die Luft. Ist er im Wasser oder in der Luft, sehen wir ihn nicht mehr. Was wir nicht sehen, ist nicht da. Und wenn jemand auf die Idee kommt die Radioaktivität zu messen? Dafür gibt es Grenzwerte, unterhalb derer man nichts unternimmt. Wissenschaftlich haltbar scheinen diese Grenzwerte nicht zu sein, eher politisch gewollt.
Man fragt sich, wie Menschen so dumm sein konnten und können und angesichts der großen Gefahren und durch Radioaktivität verursachten Schäden – ohne Not und Notwendigkeit – die Kernspaltung in Kraftwerken zu nutzen und radioaktiven Abfall zu produzieren. Es spricht einiges dafür dass der Grund bei den Atomunternehmen, es sind mehr als nur die Stromversorger, vor allem Geld ist. Bei den Politikern hingegen Imponiergehabe und Machtansprüche: „Wir wollen Kernkraftwerke, möglichst viele. Das zeigt, dass wir stark sind und die Kernspaltung beherrschen.“. Die Gründe für Atomwaffen – dazu zähle ich auch radioaktive Munition – die ebenfalls abgeschafft werden sollten, sind die selben. Es ist unlogisch und dumm, etwas so Gefährliches wie Radioaktivität freiwillig in unsere Nähe zu bringen. Zumal wir über zahlreiche ungefährliche Möglichkeiten elektrische Energie zu gewinnen verfügen.
Außerdem ist die Gewinnung elektrischer Energie durch Kernspaltung, über den Umweg der Wärme- und mechanischen Energie, teuer. Die für die Nutzung der Kernspaltung nötige Technologie zu entwickeln kostet Geld. Ein Atomkraftwerk zu bauen, zu betreiben und später abzureißen – vieles ist radioaktiv verstrahlt, was es aufwändig macht – kostet Geld. Das Gleiche gilt für damit zusammenhängende Anlagen, zum Beispiel zur Anreicherung und Wiederaufbereitung des radioaktiven Materials. Lager für den radioaktiven Abfall müssen gefunden, gebaut und möglicherweise sehr lange betrieben, in Stand gehalten und überwacht werden. Die ständige Überwachung und Instandhaltung solcher Lager ist unbedingt nötig. Denn es könnte zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Lagerung radioaktives Material austreten. Das muss bemerkt, verhindert oder zumindest eingedämmt werden. Transport- und Lagerbehälter müssen entwickelt und hergestellt werden, der Transport des radioaktiven Abfalls zum Lager kostet ebenfalls Geld. Manche dieser Kosten übernehmen die Betreiber der Anlagen. Manche werden wir gezwungen zu zahlen – über Steuern. So ist elektrische Energie aus Atomkraft deutlich teurer, als auf der Stromrechnung steht. Und wer weiß welche Kosten noch auf uns zukommen wenn es die verantwortlichen Politiker und Kernenergieunternehmen nicht mehr gibt und der radioaktive Abfall weitere Schäden verursachen sollte.
Wissenschaftler forschen an der Kernfusion. Sie zur Gewinnung elektrischer Energie einzusetzen wäre großer Unsinn. Die die Radioaktivität betreffenden Probleme sind offensichtlich geringer, aber im Wesentlichen die selben wie bei der Kernspaltung. Wozu in unserer Nähe unter großer Gefahr für Lebewesen, für unsere Gesundheit, vielleicht unser Leben, Kernfusionsreaktoren bauen – wenn ein riesiger natürlicher Kernfusionsreaktor den Mittelpunkt unseres Heimatsystems bildet? Ein Stern – wir nennen ihn Sonne. Wir befinden uns in relativ sicherer Entfernung und sind vom Erdmagnetfeld geschützt. Nicht umsonst hat die Natur Leben meistens weit entfernt von Radioaktivitätsquellen hervorgebracht. Denn Radioaktivität schädigt das meiste Leben. Wozu mit Kernfusionsreaktoren weitere Schäden verursachen oder auch nur riskieren, wenn die Energie der Sonne ohnehin auf die Erde trifft? Sogar verteilt über den ganzen Planeten. Wir müssen sie nur nutzen. Über die Technologie dazu verfügen wir. Wir brauchen auf der Erde keine Kernfusionsreaktoren um Energie zu gewinnen.
Was muss geschehen um diesem Unsinn der schädlichen Gewinnung von Energie ein Ende zu bereiten? Drei Dinge. Erstens Verbrennungskraftwerke – gleich ob große zur Erzeugung elektrischer Energie, kleine in Fahrzeugen zu Erzeugung mechanischer Energie oder in Wohnhäusern zur Erzeugung von Wärme – abschaffen. Zweitens die Emission von Radioaktivität und die Produktion radioaktiven Abfalls so weit wie möglich einstellen. Das heißt keine Kernkraftwerke, keine dazugehörigen Atomanlagen, keine militärische Nutzung radioaktiver Materialien, beschleunigte Forschung am Ersatz radioaktiver Materialien in der Medizin. Drittens den bestehenden radioaktiven Abfall so sicher wie möglich lagern. Wie ist eine sichere Lagerung möglich? Es müssen auf diesem Gebiet kompetente und unabhängige Wissenschaftler, in Zusammenarbeit mit in der Kernforschung und Medizin kompetenten und unabhängigen Wissenschaftlern, möglichst sichere Lagerstätten auf der Grundlage wissenschaftlicher Kriterien und unter Berücksichtigung der geringst möglichen Gefahr für Natur und Lebewesen auswählen. Salz, liebe Wissenschaftler, löst sich in Wasser auf. Wasser ist auf unserem Planeten auf und nahe der Oberfläche sehr häufig. Ihr besitzt nicht die Fähigkeit, mit Sicherheit zu sagen dass das Wasser über einen sehr langen Zeitraum an einen bestimmten Ort nicht gelangen wird. Salz kann daher kein sicherer Lagerort sein. Politiker und die Kernkraftwerksbetreiber mit ihrer Lobby dürfen bei der Eindämmung der Schäden keinesfalls etwas zu sagen haben. Denn sie handeln erfahrungsgemäß unverantwortlich. Sie müssen es nur bezahlen. Die verantwortlichen Politiker selbst, nicht mit unserem Geld. Da wir die Gegebenheiten in dem möglicherweise äußerst langen Zeitraum der Lagerung nur ungenau und niemals sicher voraussagen können, ist die Vermeidung des radioaktiven Abfalls das Wichtigste. Und die weitere und ausgedehntere Forschung an anderen Möglichkeiten der sicheren Beseitigung des vorhandenen Abfalls, die keine langfristige Lagerung erfordern. Denn eine langfristige Lagerung ist aufgrund der hohen damit verbundenen Gefahr keine Lösung – nur eine vorübergehende, eindämmende Maßnahme.
Man macht häufig das Gegenteil, von dem was sinnvoll wäre. Verbrennungskraftwerke werden gebaut statt ab geschaltet. Mancherorts gibt es unzureichende Bestrebungen, zukünftig keine Kernkraftwerke mehr zu nutzen. Andernorts baut man neue. Insgesamt betrachtet wird es Kernkraftwerke vermutlich so lange geben, wie wir uns zwingen lassen dafür zu zahlen und wie wir unser durch Politiker an die Betreiber gezahltes Geld nicht erfolgreich zurückfordern. Es ist unser Geld, das der Staat uns über Steuern weggenommen hat. Und dass er nur unsinnig verteilen kann, weil wir uns bestehlen lassen ohne uns zu wehren. Für die Schäden, die die Betreiber der Atomanlagen und die anderweitigen Verwender radioaktiven Materials zu verantworten haben, müssen sie bestraft werden und persönlich haften. Das ist gerecht. Dazu, liebe Wissenschaftler, müssen wir sie ihnen nachweisen können. Auch Staaten, das heißt die verantwortlichen Politiker, müssen für durch ihr Handeln verursachte Schäden bestraft werden und haften. Im Meer versteckter radioaktiver Abfall, Atombombentests und -einsätze, gelagerte und verlorene Atombomben, radioaktive Munition, unzureichend gesichert gelagertes anderweitiges radioaktives Material und die Unterstützung der Gewinnung elektrischer Energie durch Atomkraft sorgt für eine lokal und weltweit erhöhte Radioaktivität. Mit negativen Folgen für die Natur und die Gesundheit der Lebewesen. Im Wesentlichen das Gleiche gilt für die Betreiber von Verbrennungskraftwerken und die Politiker, die deren Bau gestatteten, anordneten oder nicht verhinderten. Saubere Energiequellen kennen wir seit Langem. Es gab keinen zwingenden Grund sich zum Beispiel von der Wind- und Wasserkraft so sehr abzuwenden und die Verbrennung und Kernenergie derart ungebremst zu nutzen. Dass Radioaktivität gefährlich ist und dass Verbrennung schädliche Stoffe verursacht weiß man nicht erst seit gestern.
Wir verbrennen weiterhin eine große Menge Material um elektrische Energie zu gewinnen. Manche zählen die Verbrennung sogar zu den besseren Formen der Gewinnung elektrischer Energie. Abhängig davon, was sie verbrennen. Begriffe wie Holzpellets, Biogas, Biodiesel und Biomasse werden verwendet. Bio – als ob Kohle, Erdgas und Erdöl künstlich seien. Dabei vergleichen sie im Wesentlichen die aufgenommene und abgegebene Menge Kohlenstoffdioxid (CO2). Wie viel CO2 die Pflanze während ihres Wachstums aufgenommen hat wird berücksichtigt. Und wie viel CO2 zum Beispiel beim Transport und durch die Verbrennung abgegeben wird. Wenn gleichviel oder weniger CO2 als die Pflanze während ihres Lebens genutzt hat abgegeben wird, oder zumindest weniger als bei der Verbrennung fossiler Stoffe wie Erdöl oder Erdgas, finden sie das gut. Selbst wenn sie alle Einflussfaktoren berücksichtigen, sie vergessen, übersehen, verschweigen, dass Verbrennungen problematisch sind. Ebenso wie bei der Verbrennung von Kohle oder Erdöl werden gefährliche Stoffe verbreitet. Mehr als nur CO2. Die oft anzutreffende Konzentration auf CO2 ist daher unsinnig. Man muss alle entstehenden Schadstoffe berücksichtigen. Sonst ersetzt man ein schädliches Verbrennungsmaterial durch ein anderes schädliches Verbrennungsmaterial. Nicht nur auf Kernkraftwerke, auch auf Verbrennungskraftwerke müssen wir vollständig verzichten.
Was können wir machen, um den schlechten Auswirkungen der Gewinnung elektrischer Energie (Strom) und von Wärme ein Ende zu bereiten? Wir müssen unsere Meinung lautstark kundtun. Wir müssen fordern, dass die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden. Und wir sollten auf die Nutzung elektrischer Energie aus Kernkraftwerken, und anderer elektrischer Energie von Betreibern von Kernkraftwerken, verzichten – sofern wir eine Wahlmöglichkeit haben. Das Gleiche gilt für elektrische Energie aus Verbrennung. Haben wir die Wahl nicht, müssen wir sie fordern. Das ist wieder die Sache mit dem Geld. Wenn die Energieunternehmen elektrische Energie aus Kernspaltung und Verbrennung nicht mehr verkaufen können, lohnt es sich für sie nicht mehr sie herzustellen. Wichtig beim Kauf elektrischer Energie aus sauberen Quellen ist darauf zu achten dass eine entsprechende Menge durch den Stromversorger tatsächlich, physisch und ausschließlich aus sauberen Quellen bezogen wurde. Und nicht nur so genannt wird. Außerdem sollten wir, spätestens sobald die Heizanlage in unserem Haus ersetzt werden muss, darauf achten eine Anlage für saubere Energiequellen – ohne Verbrennung – zu nutzen. Vielleicht lohnt sich das, angesichts der hohen Preise für fossile Rohstoffe, früher als gedacht. Rechnet es aus. Das Problem des existierenden radioaktiven Abfalls und der in der Natur befindlichen anderen schädlichen Stoffe lösen wir damit nicht. Aber wir können auf diesem Weg verhindern, dass weiterer radioaktiver Abfall und andere schädliche Stoffe entstehen. Und wir können verhindern, dass Kern- und Verbrennungskraftwerke unsere und die Gesundheit anderer Lebewesen schädigen.
Woher bekommen wir die benötigte Energie? Vom Wind. Vom Wasser. Von der Sonne. Von der Wärme der Erde. Das sind saubere Energiequellen. Für ihre Nutzung muss nicht zuerst aufwändig Material gesucht, abgebaut, transportiert und verarbeitet werden, bevor man daraus elektrische oder Wärmeenergie gewinnen kann. Wir müssen nur etwas in Wind, Wasser, Sonnenlicht oder die Erde hinein halten um die Energie zu nutzen. Windräder, Wasserräder, verschiedene Solar- und Erdwärmekollektoren. Zur Gewinnung elektrischer Energie, zur Gewinnung von Kälte- oder Wärmeenergie.
Wasser ist an vielen Orten, Wind, Sonne und Erdwärme sind überall vorhanden. Von dem einen hier mehr, von dem anderen dort. Was wir brauchen ist eine Mischung. Befindet sich die Sonne hinter Wolken, bringt der Wind die Energie. Weht kein Wind, können wir vielleicht die Sonne nutzen. Wasser fließt an vielen Orten. Ich spreche nicht nur von großen Staudämmen. Sondern von vielen, kleinen Wasserkraftwerken verschiedener Art. Außerdem ist die Erde in der Tiefe immer warm. Inkompetente Menschen haben auch mit dem Versuch die Erdwärme zu nutzen Schäden verursacht. Das benötigte Fachwissen muss selbstverständlich vorhanden sein und genutzt werden – nicht nur bei diesem Thema. Dadurch dass diese Energiequellen an vielen Stellen, manche überall, vorhanden sind können sie überall genutzt werden. Das ist vorteilhaft, denn es verringert den Aufwand. Und es erhöht die Ausfallsicherheit. Stellt euch vor, ein großes Kraftwerk fällt aus. Wahrscheinlich bekommt man schnell Ersatzenergie. Wenn Leitungen ausfallen, ist das anders. Dann sind viele Menschen ohne elektrische Energie und sitzen vielleicht in der Kälte. Wird die benötigte Energie in oder an jedem Haus gewonnen, kann das nicht passieren. Zentrale Kraftwerke und lange Leitungen würden nicht mehr benötigt. Letzteres ist wichtig. Nicht nur wegen der höheren Ausfallsicherheit. Durch den Transport in langen Leitungen geht viel Elektrizität verloren. Verluste die wir uns teilweise sparen, wenn wir elektrische Energie am Verbrauchsort, oder zumindest in der Nähe, gewinnen – Dezentralisierung. Deswegen sollten zum Beispiel Photovoltaik- oder Windkraftanlagen nicht nur in großen Kraftwerken an besonders sonnigen oder besonders windigen Orten stehen, wo sie viel finanziellen Ertrag pro Anlage erbringen und lange Leitungen benötigt werden. Sondern in unserem Eigentum an vielen Orten in unserer Nähe. Energieunternehmen arbeiten dabei gegen uns. Denn wenn wir selbst Energie gewinnen ist ihre Macht bedroht – und damit die Grundlage ihrer Einnahmen. Dass in oder an Häusern ausreichend Energie gewonnen werden kann, um die Bewohner zu versorgen, ist möglich. Es ist derzeit aber noch nicht universell einsetzbar. Wir brauchen daher zusätzlich kleine Kraftwerke. Viele, sehr viele – dezentral, an vielen Orten. Mit kurzen, unterirdischen Leitungen zu uns. Statt wenige große mit verlustreichen und ausfallanfälligen, langen Leitungen. Unterirdisch weil sie weniger stören und durch das Wetter nicht so leicht geschädigt werden und ausfallen können. In und an unseren Häusern sollten wir dennoch selbst Energie gewinnen. Und speichern, wenn zu viel vorhanden ist. Das verringert den Leitungsbedarf und die Verluste und erhöht die Ausfallsicherheit weiter. Eine Mischform. Unter Berücksichtigung des derzeitigen technischen Stands ist das für die große Masse im Moment die sinnvollste Möglichkeit. Unsere Energie benötigenden Geräte und unsere Häuser müssen sparsamer werden. Je weniger Energie wir nutzen, desto leichter können wir die benötigte Menge aus sauberen Quellen gewinnen. Und wir brauchen leistungsfähigere Energiespeicher. Die bestehenden müssen verbessert, neue müssen gefunden und entwickelt werden.
Energie aus sauberen Energiequellen ist nicht teuer, wie immer wieder behauptet wird. Im Gegenteil, häufig ist sie billig. Selbst wenn man die Folgen der schmutzigen Energiequellen nicht mit einrechnet. Unsinnige Standorte (mit der Folge vieler, langer, neuer, teurer Leitungen), Steuern und staatliche Umverteilungen von Geld (Subventionen) sind teuer. Sie werden mancherorts auf den Strompreis aufgeschlagen, wodurch der falsche Eindruck entsteht Energie aus sauberen Quellen sei teuer.
Vor allem muss die Umweltverschmutzung weltweit bekämpft werden. Heutzutage ist, was an einem Ort verboten ist, an einem anderen erlaubt. Wer Ärger bekommt, wenn er die Natur verschmutzt, kann gehen und sie woanders weiterverschmutzen. Das geht weit über die Verschmutzung aus Gründen der Energie hinaus. So kann der Schutz der Natur, und damit auch unserer Gesundheit, nicht funktionieren.
Wie viele Menschen erkrankten und starben durch die Verschmutzung der Natur durch Kraftwerke? Und wie viele erkranken und sterben dadurch jeden Tag? Gut, wir Menschen sind schlecht. Je weniger es von uns gibt, desto besser. Aber es kann weder der Sinn noch ein tolerierbarer Teil einer Energiepolitik sein, dass Lebewesen erkranken und sterben. Die Gewinnung der benötigten Energie muss umweltschonend und ungefährlich sein. Auf Wind, Wasser, Sonne und Erdwärme als Energiequellen trifft das zu. Auf Verbrennung, Kernfusion und Kernspaltung nicht.
Das Leben ist manchmal schwierig. Wir Menschen kommen damit nicht immer zurecht. Manchmal wollen wir kurzfristig der Realität entfliehen oder unseren Schmerz, beispielsweise Liebeskummer oder Trauer um einen Verstorbenen, betäuben. Vielleicht wollen wir entspannen, genießen, die Wahrnehmung der Umwelt verringern, Spaß haben ohne zu sehr nachzudenken. Mit Drogen funktioniert das. Einige sind erlaubt, andere verboten.
Dass Drogen wie Heroin verboten sind, ist aufgrund ihrer Gefährlichkeit zumindest teilweise verständlich. Bei einigen anderen Drogen nicht. Außerdem muss man berücksichtigen, dass manche Drogen medizinisch wirksam sind. Zum Beispiel Cannabis. Zu diesem Zweck muss man sie in jedem Fall, ob anderweitig verboten oder nicht, einsetzen können. Die Droge Alkohol ist häufig erlaubt. Auch Tabak. Cannabis/Hanf (Haschisch, Marihuana) hingegen ist oft verboten. Warum? Es gibt keinen sinnvollen Grund dafür. Vielleicht ist der Umstand dass die Verfasser der Vorschriften Alkohol und Tabak konsumieren aber kein Cannabis der Grund. Wären sie alle Nichtraucher und würden Alkohol ablehnen, aber Cannabis zusich nehmen, sähen die Vorschriften mit Sicherheit anders aus. Das Argument bei Cannabis handele es sich um eine Einstiegsdroge und die Folge des Cannabiskonsums wäre der Konsum weiterer, vielleicht gefährlicherer Drogen ist derart generell nicht haltbar. Wäre das der Fall, müssten in Gegenden in welchen der Besitz oder der Konsum von Cannabis weniger verfolgt wird als in anderen viel mehr Menschen andere Drogen zusich nehmen als anderswo. Aber so ist es nicht. Außerdem ist es eine Frage der Verantwortung und der Dosis. Man kennt das von Medikamenten – auch das sind Drogen. Sind wird krank und nehmen eine passende Menge der passenden Droge, hilft sie uns. Sind wir gesund und/oder nehmen die falsche Droge oder zu viel davon, können wir Schaden nehmen. In jedem Fall ist es eine Frage der Freiheit – es geht darum das zu tun, was einem beliebt. Was sollten wir sinnvollerweise höher bewerten? Die Gefährlichkeit einiger Drogen oder die Freiheit? Wenn man die Gefährlichkeit einiger Drogen höher bewertet, könnte man die Nutzung dieser Drogen bekämpfen. Tabak müsste dann intensiver bekämpft werden. Denn anders als beispielsweise mit Kokain, das dadurch weniger gefährlich ist als Tabak – schadet man mit Tabak in jedem Fall anderen. Die Nutzung weniger gefährlicher Drogen, wie Cannabis oder Alkohol, sollte man auch dann nicht bekämpfen. Denn ihre niedrigere Gefährlichkeit ist kein ausreichender Grund um sie zu bekämpfen. Das würde vielerorts bestehende, unsinnige Verbote beseitigen. Aber nur für einige Drogen. Darüber hinaus würde sich nichts zum Besseren verändern. Wenn man Freiheit höher bewertet könnte man rauschverursachende Drogen generell als das sehen was sie, unter anderem, sind. Ein Genussmittel. So wie man heute auch die Droge Alkohol als Genussmittel betrachtet. Das hätte zwei Vorteile. Die Verbrechen würden zurückgehen. Heute gibt es im Zusammenhang mit Drogen viele Verbrechen. Schwere Verbrechen vor allem im Zusammenhang mit verbotenen Drogen. Die Drogenbanden gehen häufig äußert brutal vor – es gibt Verletzte und Tote. Die Drogensüchtigen stehlen, um an Geld für weitere Drogen zu kommen. Warum das alles? Weil einige Drogen verboten sind. Durch das Verbot steigt der Aufwand bei der Herstellung und beim Transport und das Risiko bestraft zu werden. Das erhöht den Preis. Wegen des hohen Preises müssen Drogensüchtige stehlen. Wegen des hohen Preises ist es für die Drogenbanden ein besonders lohnendes Geschäft, das sie mit jedem noch so gewalttätigen Mittel verteidigen und erweitern. Würden wir Drogen generell als Genussmittel sehen – Freiheit, Eigenverantwortung – gäbe es viel weniger durch Drogen verursachte Verbrechen. Denn ohne Verbot wären sie deutlich billiger. Dadurch würden Drogensüchtige weniger Geld benötigen. Und das Geschäft der Drogenbanden würde sich weniger lohnen. So gäbe es erheblich weniger Grund für Verbrechen. Der zweite Vorteil wäre die Freiheit, die Selbstbestimmung – die mit Eigenverantwortung einhergeht. Freiheit ist stets besser als Bevormundung.
Gegen Alkohol ist nichts einzuwenden. Trinkt man Alkohol, so schädigt man dadurch keine anderen. Übertreibt man es, schädigt man seine Gesundheit und, sollte man gewalttätig werden, auch andere. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit jeglicher Art von Drogen ist daher erforderlich. Raucht man Tabak so schädigt man, neben seiner eigenen Gesundheit, vor allem die Gesundheit aller anderen – die gezwungen sind den Tabakrauch mit seinen schädlichen Stoffen einzuatmen. Das ist eine schwere Verletzung des Körpers. Hier hört die Freiheit auf. Wenn es Menschen gibt, die in Tabak enthaltene Stoffe zusich nehmen und sich damit schaden wollen, ist das ihre freie Entscheidung. Aber sie dürfen anderen nicht schaden. Tabakrauch schadet anderen, Unbeteiligten. Das ist inakzeptabel. Die einzige Möglichkeit Unbeteiligte vor Schäden durch Tabakrauch zu bewahren besteht darin, zu verhindern dass sie Tabakrauch ausgesetzt werden. Im Staatssystem bedeutet das, das Rauchen von Tabak zu verbieten. Vollständig – nicht halbherzig wie es in einigen Rauchverboten umgesetzt ist. Diese Rauchverbote in mehreren Ländern sind Opfer von Beeinflussung. Die Tabaklobby hat Einfluss genommen um sie abzuschwächen. Politiker sträuben sich gegen ein generelles Rauchverbot. Vielleicht weil sie selbst Raucher sind. Und weil sie ihren Anteil, in Form von Steuern, am Verkauf von Tabak nicht verlieren wollen. Sicherlich auch weil sie es sich mit den Menschen, die sie wiederwählen sollen, nicht vollständig verderben wollen. Das ist ein generelles Problem des Mehrheitsprinzips, wie wir es aus vorgetäuschten Demokratien kennen. Im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“ komme ich darauf zurück. Der Grund für die teilweisen Rauchverbote ist offensichtlich weniger die Sorge um unsere Gesundheit. Mehr die Sorge um die durch Tabak verursachten Kosten für die staatlichen Systeme. Die richtige Lösung um Unbeteiligte vor einer Schädigung ihrer Gesundheit durch Tabakrauch zu schützen ist das Rauchen vollständig zu unterlassen. Auch draußen, denn auch dort werden andere geschädigt.
Raucher, Tabakbauern, Zigarettenhersteller (nicht die Firmen, jeder einzelne Anteilseigner und Mitarbeiter – auch ehemalige) und Tabakwarenhändler müssen für die Verursachung von Erkrankungen und Tod bei denen die gezwungen wurden die Gifte einzuatmen gerecht bestraft werden und darüber hinaus den verursachten Schaden finanziell wiedergutmachen. Auch Politiker müssen zahlen, denn sie haben bis heute nichts Ausreichendes gegen unsere Vergiftung unternommen und verdienen über Steuern Geld an dem Verbrechen, sind also daran beteiligt. Ob Rauchern, oder Hinterbliebenen toter Raucher, eine Wiedergutmachung zusteht muss man überlegen. Einerseits sind sie durch die Schuld der Zigarettenhersteller, die weitere Gifte zusetzen und Risiken verschleiern, krank geworden und viele starben daran. Andererseits war es ihre eigene Dummheit, die sie dazu brachte giftige Stoffe zusich zu nehmen. Abwehrreaktionen des Körpers gegen Tabakrauch sind ein nicht zu übersehendes Warnsignal. In jedem Fall dürfen Unschuldige nicht für die Verbrechen der Genannten zahlen müssen – wie Zwangsversicherte oder Zwangssteuerzahler für Krankheitskosten.
Wer Tabak oder Nikotin zusich nehmen will möge das tun. Dazu muss man nicht rauchen. Man kann beides zum Beispiel in Kekse mischen. Kekse verursachen keinen schädlichen Rauch. Unbeteiligten wird nicht geschadet. Genauso sollte man mit Cannabis verfahren. Wer Cannabis/Hanf (Haschisch, Marihuana) konsumieren möchte, möge das tun. Das ist Freiheit. Aber Cannabis wird meistens geraucht. Das ist falsch. Denn auch hier schadet der Rauch Unbeteiligten. Die Lösung ist die selbe. Haschplätzchen verursachen die gewünschte Wirkung. Da sie keinen Rauch verursachen, schaden sie keinem anderen. Allerdings müsste man zunächst herausfinden, ob beim Backen schädliche oder berauschende Stoffe frei werden. Falls ja, geht das in der heimischen Wohnung nicht. Sonst werden in einer Wohnung Tabak- oder Haschplätzchen gebacken und nebenan kommt es zu Gesundheitsschäden oder die Nachbarn schweben durch den Raum. Dann vielleicht in einer Tabak- und einer separaten Haschischbäckerei mit Luftschleusen und Luftfiltern. Es gibt weitere Möglichkeiten die gewünschten Stoffe mit Ess- und Trinkbarem zu vermischen. So dass man sie zusich nehmen kann, ohne anderen zu schaden. Verdampfer sind allerdings ungeeignet. Dass damit Unbeteiligten nicht geschadet wird erscheint mir unwahrscheinlich. Dicht sind sie nämlich nicht. Daher wäre auch das abzulehnen. Was auch immer ihr zu euch nehmt, achtet auf die Herkunft. Viele Drogen kommen aus ethisch inakzeptablen Ländern. Auf Produkte aus solchen Gegenden solltet ihr sinnvollerweise verzichten, um nicht die dortigen Verbrechen zu unterstützen.
Die Menschen über die Gefährlichkeit von Drogen aufklären? Ja. Verbote aussprechen und sie damit bevormunden? Nein. Meiner Meinung nach sollte die Freiheit höher bewertet werden und man sollte sich für die zweite Lösung, Drogen als Genussmittel, entscheiden. Verbote in Form von Vorschriften, wie man sie heute kennt, braucht es nicht. Am Ende des Buchs befindet sich eine sinnvolle Regel, die alle Vorschriften ersetzen kann. Danach muss jeder der einem anderen schadet die Schädigung unterlassen und wiedergutmachen. Zum Beispiel schaden Raucher anderen durch gefährliche Stoffe. Rauchen geht also nicht. Die Regel lässt sich auf beide oben genannten Möglichkeiten für den Umgang mit Drogen anwenden. Es kommt nur darauf an, ob man zu der Überzeugung kommt dass Drogen generell ein Genussmittel sind oder bestimmte Drogen generell schaden (was auf einer wissenschaftlichen Definition beruhen muss – daran fehlt es heute). Grundsätzlich sollte man immer der Freiheit und der Selbstbestimmung den Vorzug geben. Wir können selbst entscheiden, was für uns gefährlich ist und wie wir damit umgehen.
Gene sind der Bauplan des Lebens. Bei der Gentechnik geht es um gezielte Veränderungen und Vermischungen im Bereich der Gene. Für Aufregung und Diskussionen sorgt der Einsatz der Gentechnik bisher vor allem bei Pflanzen. Verbreitet ist die Abkürzung GMO (engl. genetically modified organism; genetisch modifizierter Organismus), je nach Sprache auch OGM, im Deutschen auch GVO (gentechnisch veränderter Organismus). Was passiert dabei? Seit Langem kreuzen wir verschiedene Pflanzen im Rahmen der Pflanzenzüchtung miteinander. Zum Beispiel eine widerstandsfähige Getreidesorte mit einer ertragreichen Getreidesorte. Dadurch wollen wir die Vorteile beider Pflanzen in einer Pflanze verbinden. Bei der Kreuzung werden die genetischen Informationen beider Pflanzen miteinander vermischt. Auch eine Form der Gentechnik, eine indirekte. Das ist allgemein akzeptiert und ethisch nicht zu beanstanden. Die direkte Vermischung der Gene ist der nächste logische Schritt – die Weiterentwicklung der Kreuzung. Ob man das gewünschte Gen durch Kreuzung (gezielte Paarung/Fortpflanzung) in eine Pflanze bringt oder es der einen Pflanze entnimmt und der anderen einsetzt ist grundlegend das Gleiche. Anderweitige und darüber hinausgehende Veränderungen, zum Beispiel indem man auch Gene aus Bakterien in Pflanzen bringt, sind ein weiterer Schritt. Aber auch das ist die logische Weiterentwicklung der Kreuzung. Daher ist Gentechnik bei Pflanzen, auch solchen die unserer Ernährung dienen, nichts Schlechtes. Vielfalt hilft zu überleben, vor allem wenn die Bedingungen sich ändern. Und sie ändern sich gerade, durch den Klimawandel. Dass die Vielfalt der Nahrungspflanzen noch weiter zurückgeht als bisher ist nicht die Schuld der Gentechnik. Sondern die Schuld der dem Geld alles unterordnenden Saatgutproduzenten – die auch Gentechnikunternehmen sind. Wenngleich die Gentechnik nichts Schlechtes ist, muss selbstverständlich sicher sein dass nichts Schlechtes damit geschieht, dass niemandem geschadet wird – bevor wir sie einsetzen. So macht man zum Beispiel Mais, indem man das für ein bestimmtes Protein zuständige Gen aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis gentechnisch in die Pflanze bringt, gegen ein bestimmtes Insekt widerstandsfähig. Das schadet dem Insekt – es stirbt, wenn es von der Pflanze isst. Andererseits schützen wir so unsere Nahrung vor Zerstörung. Was wohl häufig mehr dem höheren Profit dient, als unserer Ernährung. Es geht darüber hinaus. Sofern die gentechnische Veränderung auf die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegenüber anderen Lebewesen zielt, ist unter Umständen beabsichtigt einer bestimmten Art zu schaden. Nicht beabsichtigt ist, egal um welche gentechnische Veränderung es sich handelt, ungezielt anderen Lebewesen zu schaden. Doch genau das geschieht. Was inzwischen auch von Herstellerseite – versteckt, teilweise und verharmlosend formuliert – zugegeben wird. Hinzu kommt, dass vieles über mögliche Gefahren unbekannt ist, weil es nicht ausreichend untersucht wurde. Für nötig hält man eine ausreichende vorherige Untersuchung jedoch nicht. Statt dessen nutzt man die gentechnisch veränderten Organismen, nach unzureichenden Untersuchungen, in der Produktion und wartet was passiert. Es besteht bei der direkten Veränderung des Erbguts von Pflanzen auch die, im Vergleich zur Kreuzung offensichtlich höhere, Gefahr eines Fehlers. Etwas falsch gemacht und schon kann eine Pflanze eine Eigenschaft aufweisen die nicht erwünscht ist. Eine Eigenschaft die vielleicht nicht offensichtlich ist, unzureichend oder nicht untersucht wurde, und erst viel später – möglicherweise negativ – auftritt. Das ist falsch. Anders als sie behaupten interessieren sich die Gentechnikunternehmen für von ihnen verursachte Schäden offenbar nicht. Nur ob man eine Verbindung zu ihren Produkten nachweisen kann und ob sie zur Verantwortung gezogen werden können interessiert sie. Das ist eine typische Eigenschaft rücksichtsloser, geldgieriger Menschen. Man kennt das auch von anderen Unternehmen, die teils schädliche, teils möglicherweise schädliche Stoffe in vielen Produkten verwenden. Statt zunächst sicherzustellen, dass alle verwendeten Stoffe mit Sicherheit unschädlich sind. Auch Kernenergieunternehmen handeln so. Schäden durch Radioaktivität sind ihnen weitgehend egal. Daher leiten sie Radioaktivität in die Natur. Einer Erkrankung sieht man oft nicht an, ob der zugrunde liegende Schaden durch Radioaktivität, und durch die von einer bestimmten Atomanlage ausgehende, entstand. Oder durch das gentechnisch veränderte Produkt, oder das dazugehörende Pestizid. So müssen sie nicht zahlen und können weiterbehaupten ihre Taten würden keine Schäden verursachen.
Wem nutzt die Gentechnik? Sie nutzt den Gentechnikunternehmen, die damit Geld verdienen. Und sie nutzt den Politikern die dadurch, ich komme am Ende des Buchs darauf zurück, wirtschaftliche Vorteile und dadurch Macht erhalten. Uns nutzt die Gentechnik nicht. Das sieht man auch an den Methoden. Wäre ein Nutzen für uns vorhanden, könnte man ihn nennen. Statt dessen manipuliert man. Die freie Wissenschaft ist der Feind von in bestimmter Hinsicht gleichgültigen Geschäftemachern und Politikern. Denn sie gefährdet häufig ihre Ziele. Daher versuchen manche Politiker, ebenso wie manche Unternehmen (auch gemeinsam) im Zusammenhang mit der Gentechnik die Wissenschaft oder zumindest die wissenschaftlichen Äußerungen und Veröffentlichungen zu kontrollieren, auch indem sie sie verhindern. Die Methoden der Gentechnikunternehmen zur Durchsetzung ihres Geschäfts sind äußert schmutzig. Viele der Manipulationsmethoden die ich im nächsten Abschnitt unter „Studien und Experten“ und im Abschnitt „Lobbies“ anspreche treffen hier zu. Es wird höchste Zeit dass von den Gentechnikunternehmen und den Politikern unabhängige Wissenschaftler ungehindert die Frage der Auswirkungen der Gentechnik untersuchen. Es wird höchste Zeit dass der politische und von Unternehmen genommene Einfluss auf die Wissenschaftler verhindert wird. Gentechnikunternehmen müssen Zugang zu allen Informationen und Materialien gewähren, die nach fachlicher Ansicht der unabhängigen Wissenschaftler nötig sind um die Auswirkungen ihrer Produkte zu beurteilen. Und sie müssen, ohne Einflussmöglichkeit, dafür zahlen. Denn sie sind es, die die Produkte herstellen deren Auswirkungen aus Sicherheitsgründen überprüft werden müssen um weitere Schäden zu verhindern. Selbst durchführen dürfen sie diese Untersuchungen keinesfalls. Denn sie haben durch ihre Taten bewiesen, dass sie nicht vertrauenswürdig sind. Mit direkter Genmanipulation haben wir kaum Erfahrung. Daher muss wissenschaftlich und unabhängig nachgewiesen werden, dass das Ergebnis vollständig ungefährlich ist. Das ist logisch und sinnvoll und geschieht bisher nicht. Selbstverständlich dürfen die Produkte erst dann verbreitet werden wenn ihre, auch langfristige, Ungefährlichkeit zweifelsfrei erwiesen ist. Im Moment haben sie folglich im Labor zu bleiben. Liebe Gentechnikunternehmen: Wenn ihr verantwortungsbewusst handelt und ein Produkt erst dann auf den Markt bringt wenn es mit Sicherheit ungefährlich ist, es nicht mit anderen vermischt, und wenn ihr ehrlich seid statt zu verschleiern und zu manipulieren werdet ihr viel weniger bekämpft. Denn dann müssen wir uns viel weniger vor euch und euren Produkten schützen. Und ihr, liebe Politiker, die ihr euch von den Gentechnikfirmen beeinflussen lasst und nach eigenen Interessen handelt: Solange ihr entgegen unserer Interessen handelt, entgegen der Interessen des Volkes – nicht nur in diesem Zusammenhang – ist es nicht verwunderlich dass wir euch zutreffend als Lügner und Betrüger bezeichnen und verachten. Ändert euer Verhalten. Tut das Richtige.
Schäden werden auch durch Pestizide verursacht. Das sind Gifte die zur Bekämpfung von Lebewesen eingesetzt werden, die der angebauten Pflanze schaden können. Im Zusammenhang mit der Gentechnik ist das wichtig, weil die Gentechnikunternehmen Saatgut und passende Pestizide herstellen – und die Samen gentechnisch so verändern, dass sie zu ihren Pestiziden passen. Auch diese Gifte haben Nebenwirkungen und verursachen mehr Schäden als beabsichtigt. Menschen erkranken, teils schwer. Ferner wird von in der Schwangerschaft gestorbenen Kindern und Missbildungen beim Nachwuchs, aufgrund durch die Gifte hervorgerufenen genetischen Schäden, berichtet. Auch andere empfindungsfähige Lebewesen sind in Gefahr.
Ob, gegebenenfalls unterschiedlich, Insekten empfindungsfähig sind oder nicht ist noch nicht geklärt. Solange wir das nicht wissen, müssen wir davon ausgehen dass sie empfindungsfähig sein könnten – und sie in Frieden lassen. Das Gleiche gilt für andere empfindungsfähige Lebewesen. Wir können sie verscheuchen wenn sie uns, auch unserer Nahrung, schaden. Aber nicht töten. Also keine Pestizide und gentechnisch veränderte Pflanzen, die empfindungsfähige Lebewesen töten. Gewiss, manche Lebewesen bedrohen unsere Nahrung. Aber sie müssen sich auch ernähren. Es sind nur Lebewesen auf der Suche nach Nahrung – wie wir. Natürlich müssen wir unsere Nahrung schützen, um zu überleben. Aber müssen wir dazu Stoffe benutzen, die unsere Konkurrenten um die Nahrung töten und anderen und uns schaden können? Sicher nicht. Sehr viele Menschen schaden uns und der übrigen Natur, sie machen fast nichts anderes – sie sind Schädlinge. Aber töteten wir sie deswegen? Vielleicht sollten wir es tun. Statt gentechnische Veränderungen mit ungewissen Auswirkungen vorzunehmen, Gifte zu erfinden oder Fraßfeinde einzusetzen – Letzteres wäre besser weil es keine weiteren Schäden verursacht – sollten wir nach Möglichkeiten forschen unsere Konkurrenten fernzuhalten. Oder zu vertreiben, vielleicht in Richtung eines für sie angepflanzten Feldes. Wenn sie von uns zur Ernährung genutzte Pflanzen für ihre Ernährung brauchen. Nicht was man aus dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen kennt – ein paar nicht veränderte Pflanzen von denen sie sich ernähren können, um die Entwicklung von Resistenzen gegen den Wirkstoff in den veränderten Pflanzen weniger wahrscheinlich zu machen. Auf diese Weise werden viele dennoch getötet, durch die gentechnisch veränderten Pflanzen.
Es wird argumentiert, die Gentechnik sei erforderlich, um die Unterernährung zu besiegen. Man sagt, es gäbe ein Nahrungsproblem, zu wenig Nahrung sei vorhanden. Das ist falsch. Wir haben kein Nahrungsproblem. Es ist mehr als genug Nahrung für alle da. Wir haben ein Ernährungs- und Verteilungsproblem. Die Ursache dafür ist falsches Verhalten. Während in den finanziell reichen Ländern sehr viel Nahrung weggeworfen wird, verhungern in den finanziell armen Ländern die Menschen. Wer wirft die Nahrung weg und warum? Die Hersteller. Weil Händler, Supermärkte Normen definiert haben. Zum Beispiel Farbe oder Größe. Was nicht der Norm entspricht wollen sie nicht – so wird es häufig zu Abfall. Auch wenn der erzielbare Preis nicht den Vorstellungen entspricht, werden Nahrungsmittel zu Abfall. Sind die Waren im Laden, genügt manchmal schon ein kleiner Makel oder ein bestimmtes Alter, und das Produkt kommt in den Abfall – obwohl es noch genießbar ist. Das gilt nicht nur für Nahrungspflanzen. Viele Tiere müssen sterben, um hinterher in den Abfall geworfen zu werden. Die Gründe hierfür sind Gleichgültigkeit, falsche Bedarfsplanung und der falsche Ehrgeiz immer alles vorrätig zu haben. Das ist auch bei verarbeiteten Produkten der Fall. Sie werden, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist oder demnächst ablaufen wird, in großen Mengen weggeworfen. Obwohl es nur eine Auskunft gibt, wie lange das Produkt mindestens haltbar ist. Im Allgemeinen ist es, richtige Lagerung vorausgesetzt, länger genießbar. Auch wir werfen sehr viel Nahrung weg. Weil wir unbedacht eingekauft haben, so dass die Nahrung schlecht wird. Oder wir werfen noch genießbare Nahrung weg weil es uns egal ist, weil wir nicht darüber nachdenken. Doch wir sollten darüber nachdenken und nichts in den Abfall werfen, das wir noch essen können. Zu diesem Zweck haben wir es gekauft. Wenn etwas übrig bleibt und man es anders nicht mehr nutzen kann gibt es viele leckere Rezepte für Reste. Wenn ihr genießbare Nahrung wegwerft, selbst wenn es wenig ist, vielleicht 20 g: Wie viele Menschen leben bei euch, im ganzen Land? Stellt euch vor, jeder macht das. Millionen mal 20 g – jeden Tag. Das ist eine riesige Menge, von der viele Menschen satt werden könnten. Viel Nahrung wird auch in der Gastronomie unnötig weggeworfen. Teils durch übertrieben große Portionen. Offenbar besonders viel in Schnellrestaurants. Weil man auf Vorrat produziert statt wenn das Produkt verlangt wird. Was man dringend ändern sollte. Vor allem in Schnellrestaurants – von anderen ethischen Gründen abgesehen – sollten wir nicht mehr essen, solange sie derart viel Nahrung in den Abfall werfen. Falls ihr es nicht lassen könnt, macht darauf aufmerksam dass ihr damit nicht einverstanden seid. Oder ist es euch nicht lieber einen kleinen Moment zu warten und damit, zumindest langfristig wenn sie etwas daraus lernen, für weniger verschwendete Nahrung zu sorgen? Was können wir sonst noch unternehmen? Nur ein wenig nachdenken, bevor wir einkaufen. Wie viel brauchen wir wirklich? Es wäre Unsinn viel mehr als wir benötigen zu kaufen, wenn das Risiko besteht dass wir einen Teil davon wegwerfen. Denkt auch einen Moment über die Lagerung nach. Richtig gelagert hält Nahrung länger. Beides spart uns auch Geld. Denn jede in den Abfall geworfene Nahrung ist in den Abfall geworfenes Geld. Notiert einen Monat lang den Preis jeder Nahrung, die ihr wegwerft. Bei manchen wird das eine erhebliche Summe sein. Auf ein Jahr hochgerechnet ist es noch mehr. Die in den Abfall geworfene Nahrung im Restaurant ist auch in den Preis eingerechnet. Habt ihr so viel Geld, dass ihr es in den Abfall werfen könnt? Und ihr, liebe Hersteller und Händler – wie könnt ihr es wagen, genießbare Nahrung in den Abfall zu werfen? Ob direkt oder indirekt durch eine unsinnige Norm, falsche Bedarfsplanung oder optische Vorgaben, während anderswo Menschen an den Folgen der Unterernährung sterben. Denkt über euer Tun nach. Und ändert es. Es wird sich lohnen – aus ethischer und vielleicht auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Es gibt Supermärkte die zumindest das Aussortieren von Obst und Gemüse nicht mehr so streng handhaben. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es reicht noch nicht. Manche übertreiben es, vielleicht aus Geldgier, oder sind unfähig – und bieten verdorbene Nahrung zum Kauf an. Je weniger Nahrung wir wegwerfen, desto weniger Anbauflächen benötigen wir und desto weniger Nahrung muss transportiert, desto weniger Energie muss aufgewendet werden. Das schützt die Natur vor weiterer Zerstörung und Verschmutzung und damit letztlich uns selbst. Und je weniger Nahrung wir wegwerfen desto weniger wird gekauft, desto niedriger sind die Preise und desto mehr von der Weltproduktion steht für die Ernährung – statt für den Abfall – zur Verfügung. Zur Verfügung stehen reicht nicht. Die Nahrung muss dorthin, wo sie benötigt wird. Das ist das Verteilungsproblem – die Nahrung wird weggeworfen statt sie nach Notwendigkeit zu verteilen. Manchmal ist die Nahrung fast dort, wo sie dringend benötigt wird – aber die Menschen können sie nicht kaufen. Weil wir sie ihnen wegkaufen um sie dann in den Abfall zu werfen. Dass Menschen an den Folgen von Unterernährung sterben – das ist das Ernährungsproblem – auch weil wir genießbare Nahrung wegwerfen, ist schlimm. Mann kann das mit Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit, vielleicht auch mit Unfähigkeit erklären. Besonders abscheulich wird es, wenn Nahrung bewusst verschwendet wird. Bei der Tomatina in Spanien, den Unsinn gibt es auch in Kolumbien, werden jedes Jahr tausende Kilogramm Tomaten für eine Schlacht auf den Straßen verwendet. Wie sinnvoll hätte man die Tomaten nutzen können, hätte man sie rechtzeitig nach Afrika geschickt wo gleichzeitig Menschen verhungerten? Tomaten hätten das akute Hungerproblem nicht gelöst, aber sie wären ein Beitrag gewesen. Auf der anderen Seite waren viele der vom Hunger betroffenen Muslime, also Schwerverbrecher, die man in dieser Situation am besten von weiteren Verbrechen ab hält wenn man sie verhungern lässt. Man muss auswählen wem man hilft, Verbrechern nicht – ethisch sinnvolles Verhalten. Zurück zum Nahrungsargument der Befürworter der Gentechnologie. Selbst wenn wir ein Nahrungsproblem hätten, wäre das Problem nicht die fehlende Anbaufläche. Wir brauchen so viel Fläche weil wir so viel wegwerfen und daher viel mehr produzieren müssen. Dass wir höheren Ertrag benötigten, weil zu wenig geeignete Fläche zur Verfügung stünde, ist daher Unsinn. Wir verwenden viel mehr Fläche, als wir für den Anbau von Nahrung tatsächlich benötigen. Auch die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen ist nicht das Hauptproblem – sondern die Anzahl der Menschen. Wir sind zu viele. Und wir werden immer mehr. So dass wir zukünftig ein Nahrungsproblem, und dann mit fehlenden Anbauflächen, bekommen könnten. Wir produzieren immer mehr Menschen, irgendwann wird die Nahrung knapp werden. Der richtige Ausweg besteht darin, weniger Menschen zu produzieren. Ausschließlich bei den Nahrungspflanzen anzusetzen ist so, als würde man Geldscheine in ein Feuer werfen. Damit das Geld nicht ausgeht druckt man neues, immer mehr. Was nur begrenzt funktioniert, weil die Ressourcen und Optimierungsmöglichkeiten ausgehen. Anstatt dass man aufhört das Geld zu verbrennen. Weniger Menschen ist der richtige Weg, nicht höherer Ertrag oder mehr Widerstandsfähigkeit. Beides ist angenehm und vor allem Letzteres hilfreich. Wenn das Ziel nicht die Widerstandsfähigkeit gegen bestimmte Gifte, die in Kombination mit dem Saatgut verkauft werden, ist. Denn dann geht es nur um Geld für die Hersteller von Pflanzensamen und Giften – auf Kosten von uns Lebewesen. Als pauschales Argument für gentechnisch veränderte Pflanzen ist das Nahrungsargument Unsinn. Die Lösung ist die sinnvolle Organisation der Produktion und der Verteilung der Nahrung sowie das Stoppen der Verschwendung (mit Wirkung für heute) und weniger Menschen (mit Wirkung für die Zukunft). Ich komme im Kapitel „Wirtschaft und Finanzen“ beim Thema Armut auf die Überbevölkerung zurück.
Vielfach kommt es in der Natur zu gentechnisch veränderten Verunreinigungen. Sie gelangen auch in Supermärkte, zum Beispiel in Reis. Einiges geschah vermutlich versehentlich. Was es nicht besser macht. Manches spricht aber dafür, dass auch Absicht dabei war. Um unsere Reaktionen zu testen. Um herauszufinden, ob sich in einem noch nicht bearbeiteten Markt Geld mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln verdienen lässt oder das finanzielle Risiko einer Markteinführung zu hoch ist. Nicht gesäte Samen und geerntete Pflanzen und Pflanzenteile kann man – entsprechende Sorgfalt vorausgesetzt, die nicht aufgebracht wird – unter Kontrolle halten. Bei im Freien ausgesäten Samen, auch wenn sie zur Pflanze geworden sind, ist das anders. Sie können nicht unter Kontrolle gehalten werden. Woran man nicht ernsthaft zweifeln konnte. Die Fortpflanzung ist wesentlicher Bestandteil der Evolution wie wir sie kennen. Also breitet sich die Pflanze aus. Durch die dabei mögliche Vermischung mit anderen Pflanzen ist es irgendwann nicht mehr möglich zu entscheiden, ob man gentechnisch veränderte Nahrung essen möchte oder nicht. Doch das muss möglich sein. Das ist Freiheit. Folglich kann man, sofern man keine Vermischung riskieren will um die von vielen Menschen gewünschte Wahlmöglichkeit zu erhalten, gentechnisch veränderte Pflanzen nur unter ausreichend abgeschlossenen Bedingungen anbauen. Ein Zaun, das Ende eines Feldes oder ein paar andere Pflanzen sind nicht ausreichend – weil kein unüberwindbares Hindernis. Eine Halle, in angemessener Entfernung zu anderen Nahrungspflanzen, mit abgedichtetem Boden, Luftfiltern und Luftschleusen wäre vermutlich ausreichend. Und auch das erst nach dem selbstverständlich nötigen Nachweis der Ungefährlichkeit der gentechnisch veränderten Pflanze.
Außerdem wird „gentechnisch verändert“ interpretiert und man nimmt es auch sonst nicht so genau. In der Europäischen Union zum Beispiel. In der entsprechenden Vorschrift findet sich eine Definition, was unter einem gentechnisch veränderten Organismus zu verstehen sei. Das ist demnach nicht alles, was direkt gentechnisch verändert wurde. Ist eine direkte Genmanipulation enthalten, muss das nach der Vorschrift gekennzeichnet werden. Doch es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel müssen direkt gentechnisch veränderte Produkte nicht gekennzeichnet werden, wenn sie nur einen geringen Teil der Gesamtmenge ausmachen und wenn ihr Auftreten als zufällig oder technisch nicht zu vermeiden erklärt wird. Auch Tierprodukte müssen nicht gekennzeichnet werden, obwohl die Tiere gentechnisch verändertes Futter erhalten haben. Tatsächlich befindet sich, auch darüber hinaus, viel mehr gentechnisch Verändertes – unmittelbar oder mittelbar durch die Ernährung der produzierenden Tiere – in unserer Nahrung als die meisten wissen. Denn es wird ohne Hinweis auf die gentechnische Veränderung verkauft. Nicht nur in der Europäischen Union. Bemerkenswert ist auch, dass in der EU-Vorschrift eine von den Unternehmen selbst durchzuführende Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert wird – nicht aber der Nachweis der Ungefährlichkeit. Außerdem haben selbst die Autoren dieser Vorschrift bemerkt, dass sich bestimmte mögliche negative Auswirkungen nicht so schnell erkennen lassen – was sie aber letztlich ignorieren, statt abzuwarten bis man sie erkennen kann. Möglicherweise Gefährliches darf nach den Vorschriften der Politiker in unserer Nahrung enthalten sein. Die Wahlmöglichkeit, ob wir gentechnisch veränderte Nahrung essen möchten oder nicht, wird uns genommen – wir werden gezwungen sie zu essen. Aber wehe, in Fleischprodukten ist ohne Hinweis Pferdefleisch enthalten – das nachweislich ungefährlich ist. Dann ist das Geschrei groß, als würde man daran sterben – weil man nichts davon wusste. Dass Kennzeichnungsvorschriften vorhanden sind, wie lückenhaft auch immer, bedeutet nicht dass das so bleibt. Die USA versuchen Einfluss zu nehmen, um Kennzeichnungen abzuschaffen – derzeit in Japan. Damit sie uns zwingen können, noch mehr gentechnisch veränderte Nahrung zu essen. Warum sie das wollen? Weil sehr viel gentechnisch verändertes Saatgut aus den USA kommt – es geht um Geld und Macht.
Notwendig oder nicht. Sinnvoll oder nicht. Risiko oder nicht. Begründete Sorge oder Angst aufgrund fehlenden Wissens. Wenn Menschen sich frei von gentechnisch veränderten Lebensmitteln ernähren wollen, müssen sie die Möglichkeit haben zu erkennen ob eine gentechnische Veränderung durchgeführt wurde oder nicht. Egal ob das direkt der Fall ist, wie bei einer gentechnisch veränderten Kartoffel oder einer gentechnisch veränderten Zutat. Oder indirekt, wenn das Produkt von einem Tier stammt das mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert wurde oder anderweitig gentechnisch veränderten Organismen ausgesetzt war. Egal wie gering der Anteil ist. Nur wenn man weiß, was in einem Produkt enthalten ist, kann man eine Entscheidung nach seinem eigenen Maßstab treffen. Bei Nahrung ebenso wie bei allem anderen, zum Beispiel gentechnisch veränderter Baumwolle in Kleidung. Fehlende Information ist Bevormundung und Zwang, gentechnisch veränderte oder mit Hilfe gentechnisch veränderter Produkte hergestellte Produkte zu kaufen. Das ist falsch. Selbst, vollständig informiert, nach eigenen Wünschen und Erwägungen zu entscheiden zu können ist Selbstbestimmung und Freiheit.
Neben der Entscheidungsfreiheit gibt es vier Gründe, sich gegen gentechnisch veränderte Nahrung zu entscheiden. Erstens die Gefahren und möglichen Schäden aufgrund unzureichender Untersuchungen zur Sicherheit gentechnischer Veränderungen. Zweitens die zusammen mit den gentechnisch veränderten Pflanzen vermarkteten Pestizide, die schwerste Schäden verursachen können. Drittens die Schäden die durch gentechnisch veränderte Pflanzen bei Ziel- und Nichtzielorganismen, bei anderen Lebewesen, entstehen. Und viertens die inakzeptablen Praktiken und die Herkunft vieler Gentechnikunternehmen. Wichtige Unternehmen der Branche sind US-amerikanische Firmen oder arbeiten mit diesen zusammen. Wie im Kapitel „Menschenrechte“ bereits ausgeführt – ich werde später näher darauf eingehen – sind US-Amerikaner aufgrund ihrer Taten ethisch inakzeptabel. So ist es schon aus ethischen Gründen sinnvoll, auf gentechnisch veränderte Produkte zu verzichten – um die verwerflichen Taten der US-Amerikaner nicht finanziell zu unterstützen.
Mit mehr Bedacht und Verantwortung als heute eingesetzt kann die Gentechnik sinnvoll sein. Das Problem ist nicht die Gentechnik. Das Problem sind – wie fast immer – wir Menschen. Denn wir Menschen sind es, die aus Unzulänglichkeit, Unbedachtheit, Geldgier und Machtinteressen mit der Gentechnik und damit Zusammenhängendem teils möglicherweise, teils sicher erhebliche Schäden verursachen.
Untersuchungen, Studien, Statistiken – erstellt oder vorgetragen von so genannten Experten – werden oft verwendet um Dinge zu erklären oder durchzusetzen. Auch, aber nicht nur auf den Gebieten der Natur und unserer Gesundheit. Sachverhalte zu untersuchen – zum Beispiel in einer Studie – um herauszufinden wie sich etwas verhält, was warum welchen Einfluss darauf hat ist sinnvoll. Was wir Menschen manchmal daraus machen, ist schlecht. Bei Statistiken verhält es sich ähnlich.
Eine Statistik ist eine Zählung mit anschließender mathematischer Verarbeitung und Analyse. Man zählt zum Beispiel wie viele Menschen braune Haare haben und errechnet später um wie viel Prozent der Bevölkerung es sich handelt. Statistiken werden gefälscht. Nehmen wir an man sei daran interessiert, dass aus der Statistik möglichst wenige Menschen mit braunen Haaren hervorgehen. In diesem Fall könnte man definieren, was genau braune Haare sind. So könnte man sagen, dass ein helles Braun ein dunkles Blond sei. Raus aus der Statistik. Man könnte definieren, dass ein dunkles Braun ein bräunliches Schwarz sei. Raus aus der Statistik. Man könnte definieren, dass ein kräftiges Braun ein ideales Braun sei, kein allgemeines Braun im Sinne der Statistik. Raus damit. Außerdem könnte man sagen, dass man nur Erwachsene berücksichtigt. Und schon sind alle braunhaarigen Kinder und Jugendlichen aus der Statistik verschwunden. So erreicht man das gewünschte Ergebnis. Statt viele Menschen mit braunen Haaren hat man weniger. Man kann die Methode nicht ändern (Braunhaarige zählen). Aber man kann die zugrunde liegenden Daten ändern (definieren was braune Haare sind oder welche Personen berücksichtigt werden). Will man etwas nicht in einer Statistik haben, wird es herausdefiniert. Man zählt es nicht mit – eine Manipulation der Datenbasis. Das funktioniert mit Haarfarben, aber auch mit vielem anderen.
Es nehmen nur bestimmte Menschen an Umfragen teil. Das verfälscht das Ergebnis. Selbst wenn sie nicht gezielt im Hinblick auf das gewünschte Ergebnis ausgewählt wurden. So weist die gleiche Umfrage unter Umständen unterschiedliche Ergebnisse auf, je nachdem aus welcher sozialen Schicht, oder aus welcher Region die befragten Menschen kommen, welche ihre sonstigen Ansichten sind oder wo und wann die Umfrage durchgeführt wurde. Manche bemühen sich, diese Effekte so gering wie möglich zu halten – andere nicht. Hinzu kommt dass Menschen aus verschiedenen Gründen, bewusst oder unbewusst, häufig keine wahrheitsgemäßen Angaben machen. Wesentlichen Einfluss auf die Antwort hat auch die Fragestellung. Das kann im Einzelfall komplex (vielschichtig) und vielleicht schwer zu durchschauen sein. Ein offensichtliches Beispiel ist die Sache mit der Lieblingsfarbe. Zwei Möglichkeiten, die Frage zu formulieren: „Was ist Deine Lieblingsfarbe?“ und „Magst Du lieber Rosa oder Hellgrün?“. Nur die erste Frage fragt tatsächlich nach der Lieblingsfarbe. Aber das Ergebnis der zweiten Frage, zum Beispiel „53 % mögen Rosa“ könnte den Eindruck erwecken die Lieblingsfarbe von 53 % der Menschen sei Rosa. Dass sie nur die Wahl zwischen Rosa und Hellgrün hatten, und vielleicht beide nicht mögen, verschweigt man möglicherweise. Man könnte auch sagen: „Fast die Hälfte aller Menschen mögen Hellgrün.“. Das ist nicht falsch, immerhin wählten 47 % Hellgrün. Wiederum verschweigt man die begrenzte Auswahl, außerdem dass nicht alle sondern nur die Befragten antworteten, und diesmal auch dass mehr Menschen Rosa bevorzugten. Man wählt aus, welchen Teil des Ergebnisses man veröffentlicht und biegt sich die Aussage der Umfrage so zurecht – selektive Veröffentlichung. Das Ergebnis kann man auch durch die Reihenfolge verfälschen, in der Fragen gestellt werden.
Ein beliebtes Mittel der Manipulation – zumindest der Ungenauigkeit und der fehlerhaften Verwendung – ist auch der Mittelwert, der Durchschnitt. Nehmen wir an, es geht um die Frage welche Kleidung ihr für den Urlaub einpackt. Ihr informiert euch über das Wetter und findet heraus, dass am Urlaubsort die durchschnittliche Temperatur in der letzten Zeit bei 23 °C lag. Auch in der nächsten Zeit soll es so bleiben. Es ist nicht kalt, warme Kleidung wird nicht benötigt. Es ist auch nicht heiß, das besonders kurze Höschen kann zu Hause bleiben. Am Urlaubsort an gekommen stellt ihr fest, dass es morgens neblig ist und die Temperatur nur 10 °C beträgt. Am Mittag ist es 32 °C heiß und am Abend liegt die Temperatur bei 25 °C. Für den Abend ist eure Garderobe richtig. Aber morgens friert ihr und mittags hättet ihr das sehr kurze Höschen gebrauchen können. Der Durchschnitt war korrekt – wenn man den ganzen Tag und mehrere leicht unterschiedliche Tage berücksichtigt. Eine Information darüber wie die Temperaturen tatsächlich sind, hat euch der Durchschnitt aber nicht gegeben. Bei der Frage der Urlaubsgarderobe ist der Durchschnitt vielleicht ärgerlich, aber nicht so schlimm. Entweder kauft man das eine oder andere Kleidungsstück am Urlaubsort oder man packt Kleidung für verschiedene Temperaturen ein – denn auf Wettervorhersagen kann man sich heutzutage nicht verlassen. Bei Untersuchungen, Studien, Statistiken ist der Durchschnitt (es gibt in der Statistik Varianten) gefährlich. Denn er kann einen falschen Eindruck vermitteln oder zu diesem Zweck missbraucht werden. Er mag geeignet sein, eine grobe Richtung anzugeben (eher warm). Häufig verfälscht der Durchschnitt die Tatsachen aber mehr als er sie erklärt (tatsächlich morgens kühl, mittags heiß, abends warm). So ist die Auskunft dass das Wetter in einem Jahr wärmer war als der Durchschnitt ohne Aussagekraft. Denn der Durchschnitt ergibt sich aus Werten die darunter und darüber liegen – er ist die Mitte davon. Relevant, erheblich wird das wärmere Wetter im Zusammenhang mit dem Durchschnitt erst wenn die Temperaturen so lange über dem Durchschnitt liegen dass sie den Durchschnitt über die – ausreichend lange beobachtete – übliche Schwankung hinaus anheben. Keinesfalls kann der Durchschnitt ein Maßstab sein. Er ist nur eine Zahl, die über das arithmetische Mittel verschiedener Werte Auskunft gibt. Daraus lässt sich nichts ableiten, was als Maßstab geeignet wäre.
Nicht nur Statistiken, auch Studien und andere Untersuchungen lassen sich manipulieren, in Teilen oder vollständig fälschen. Das macht man dann, wenn man bestimmte Interessen durchsetzen will und eine unabhängige und korrekte Untersuchung das eigene Anliegen nicht unterstützen würde. Es gibt viele Methoden. Zum Beispiel kann man eine Messeinrichtung an einen anderen Ort bringen, wenn einem nicht gefällt was sie am bisherigen Standort misst. Das ist die beschriebene Manipulation der zugrunde liegenden Daten. Oder man gestaltet Grenzwerte so, dass sie eingehalten werden können. Plumpe Fälschung (aus einer Zahl wird eine andere), Erfindung von Inhalten oder das absichtliche Übersehen und Weglassen wichtiger Informationen. Man kann die Durchführenden einer Untersuchung gezielt auswählen. Wer die eigene Ansicht stützt darf an der Studie arbeiten oder an einer Konferenz zum Thema teilnehmen – andere nicht. Wissenschaftler, die zu unerwünschten Ergebnissen kommen, in Verruf oder zum Schweigen zu bringen ist eine Möglichkeit unliebsame Ergebnisse aus unserer Wahrnehmung verschwinden zu lassen. Man kann Wissenschaftler entlassen, um sie an weiteren Forschungen zu hindern. Auch die Finanzierung von Untersuchungen kann man verhindern. Man kann Untersuchungsergebnisse verdrehen, interpretieren, unterdrücken – oder ignorieren, verschweigen. Wissenschaftler verschweigen auch eigene Ergebnisse, die nicht zu dem von ihnen Gewünschten passen. Solche Studien werden manchmal nicht veröffentlicht. Was wir nicht sehen, ist nicht da – wie dumm. In der Buchhaltung nennt man etwas in der Art kreative Buchführung. Sie erfüllt einen bestimmten Zweck, hat aber mit den Tatsachen wenig oder nichts zu tun.
Ein Beispiel für den Einfluss von Interpretation und fehlender Berücksichtigung von Informationen auf Untersuchungsergebnisse sowie die für Wissenschaftler inakzeptable, aber unter so genannten Wissenschaftlern häufige, Verwechslung von Korrelation (Wechselbeziehung, nichtursächlicher Zusammenhang) und Kausalität (ursächlicher Zusammenhang): In Studien fand man heraus, dass Wein zu trinken gesünder sei als Bier zu trinken. In einer anderen Studie fand man heraus, dass es zu einem wesentlichen Teil die sonstige Ernährung zu sein scheint – die bei Wein- und Biertrinkern unterschiedlich ist – die Auswirkungen auf die Gesundheit hat, nicht das Getränk. Demnach wären vorangegangene Untersuchungen zwar korrekt, wenngleich unvollständig, die Ergebnisse wurden aber falsch interpretiert – es wurden die falschen Schlussfolgerungen gezogen. Vielleicht weil die Wissenschaftler nicht sorgfältig genug waren und Informationen, die einen Einfluss der übrigen Gewohnheiten nahelegen, nicht berücksichtigten. Vielleicht weil sie den Winzern oder Weinhändlern etwas Gutes tun wollten. Vielleicht weil sie die Frage stellten, ob Wein oder Bier gesünder sei. Das hieße eines von zwei Ergebnissen wurde erwartet, andere Möglichkeiten wurden nicht berücksichtigt. Ob die neuere Erkenntnis frei von Fehlern ist, ist bisher nicht bekannt. Es gibt mehrere Studien in dieser Richtung, die manchmal das eine, manchmal das andere, manchmal beides (Alkohol in Maßen ist gesund, egal welches Getränk) aussagen.
Manchmal kommen unterschiedliche Wissenschaftler beim selben Sachverhalt zu grob unterschiedlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen. Sind die Ergebnisse von Studien so unterschiedlich muss man sich fragen, ob die Wissenschaftler ahnungslos sind, vielleicht eine ungeeignete Methode anwenden, oder ob andere Interessen als wissenschaftliche Tatsachen hinter den Studien stehen. Offenkundig werden diese anderen Interessen zum Beispiel bei staatlichen Ausschreibungen von Aufträgen. Dort findet man Formulierungen wie: „Ziel der Studie ist es, festzustellen dass der Ausbau der Straße erforderlich ist.“. Korrekt wäre: „Ziel der Studie ist es, festzustellen ob der Ausbau der Straße erforderlich ist.“. Das zeigt deutlich: Wer zahlt bestimmt unter Umständen das Ergebnis der Studie. Das kann, muss aber nicht, direkt geschehen. Manchmal sind die Wege verschlungen. Mitunter ist es, unabhängig von der direkten Bezahlung, aufschlussreich sich die Wissenschaftler genauer an zu sehen. So kann man zum Beispiel feststellen, ob die Durchführenden jemandem nahestehen, der an einer bestimmten Aussage der Studie interessiert ist. Oder ob sie selbst an einem bestimmten Ergebnis interessiert sind. Vielleicht weil ein bestimmtes Ergebnis zu ihrer Ansicht passt. Oder weil sie von einem bestimmten Ergebnis einen finanziellen Vorteil haben. Und schon kommen sie in der Studie zu einem anderen Ergebnis, das nicht den Tatsachen entspricht. Es ist häufig einfach eine Studie so anzulegen, dass sie nicht die Realität sondern das gewünschte Ergebnis zeigt.
Man muss die Ergebnisse von Untersuchungen sorgfältig lesen. Es finden sich häufig Formulierungen wie: „Es konnte kein Beweis gefunden werden, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der von x verursachten Emission von Radioaktivität und der in der Region auftretenden Symptome, Krankheiten, Zell- und Genschädigungen besteht.“. Das bedeutet nicht, dass es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Radioaktivität und den Auffälligkeiten gibt. Es bedeutet nur, dass dafür kein Beweis gefunden werden konnte. Mehr noch. Es bedeutet nicht, dass es keinen Beweis gibt. Und es bedeutet nicht, das der möglicherweise vorhandene Beweis nicht auffindbar wäre. Es bedeutet nur, dass von den Autoren der Studie kein Beweis gefunden werden konnte. Über die Gründe erfahren wir nichts. Vielleicht besteht tatsächlich kein ursächlicher Zusammenhang. Möglicherweise wurde kein Beweis gefunden weil er zu gut versteckt war. Vielleicht hat man nicht sorgfältig genug gesucht. Vielleicht wurde kein Beweis gefunden, weil man nicht über die dafür nötige Ausrüstung verfügte. Oder weil man die nötigen Untersuchungen nicht durchführen durfte, an korrekter Arbeit gehindert wurde. Möglicherweise verfügen die Autoren der Studie nicht über das nötige Fachwissen um einen Beweis für einen ursächlichen Zusammenhang zu finden oder als solchen zu erkennen. Vielleicht fehlten wichtige Informationen, wurden möglicherweise bewusst zurückgehalten. Es könnte sein dass man nicht genug Zeit hatte. Manche Dinge erschließen sich erst bei einer längeren Untersuchung oder Beobachtung. Möglicherweise wollten die Auftraggeber und Geldgeber der Studie, dass kein Beweis für einen Zusammenhang gefunden wird. Und vielleicht stehen die beauftragten Wissenschaftler einer Lobby oder Firma nahe, oder werden von der einen oder anderen bezahlt, was ebenfalls zu falschen Untersuchungsergebnissen führen kann. „nicht feststellbar“ oder „liegt nicht vor“ sind vergleichbare Formulierungen. „Es konnte kein überzeugender Beweis gefunden werden.“ bedeutet dass ein Beweis gefunden wurde. Man will ihn aber nicht beachten und verschweigt ihn deshalb. Denn Beweise sind immer überzeugend, sonst wären sie keine Beweise. „Es gilt als gesichert“ bedeutet nicht, dass man sicher ist oder dass es sich tatsächlich so verhält – nur dass es als gesichert angesehen wird. „überwiegend“ bedeutet nicht, dass es immer so ist – nur zu einem größeren, als dem anderen, Teil. Vor allem bedeutet „es konnte kein Beweis dafür gefunden werden“ auch dass kein Beweis dagegen gefunden wurde. Sonst würde man nämlich unmissverständlich auf den Gegenbeweis hinweisen. In diesem Beispiel wäre der Gegenbeweis eine andere Ursache. Eine Studie, in deren Ergebnis solche Formulierungen vorkommen, sagt oft nichts aus. Verwenden können sie aber beide Seiten. Die eine Seite wird sagen: „Es wurde kein Beweis gefunden, wir sind unschuldig.“. Die andere Seite wird sagen: „Es wurde kein Beweis gefunden. Das heißt die Auffälligkeiten sind nach wie vor möglicherweise durch euch verursacht und durch nichts anderes erklärt.“.
Bemerkenswert ist auch, dass sich in Untersuchungen, Studien manchmal Schätzungen finden. Statt etwas zu untersuchen stellt man Vermutungen an. Geschätzte Informationen sind keine zuverlässige Basis für eine Untersuchung. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung ist nicht aussagekräftig.
Handelt es sich um Untersuchungen politischer Tragweite kommt es vor, dass die Berichte nicht unverändert vorgelegt werden. Politiker legen fest, was in dem Bericht stehen soll und wie man es formuliert. Das bedeutet im Allgemeinen eine objektive Aussage, zum Beispiel eine Tatsache oder ein Untersuchungsergebnis, wird abgeschwächt oder verschwiegen. Vielleicht um über das Ausmaß der Situation zu täuschen, vielleicht um das eigene Versagen zu verschleiern, vielleicht um die eigene Beteiligung an Verbrechen zu verschweigen. Unterschiedliche Studien zum selben Thema können zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen. Je nachdem wer sie wie durchführt. Nun liegen mehrere sich widersprechende Untersuchungen vor. Ein ehrlicher Mensch würde sich zunächst bemühen herauszufinden, welche Studien zutreffen und welche nicht. Politiker machen das nicht. Sie suchen sich die Studie oder Teile davon heraus, die zu ihren Zielen passt – und veröffentlichen sie. Dass es andere Studien, andere Teile gibt die etwas anderes, vielleicht das Gegenteil aussagen verschweigen sie. Es ist äußerst wichtig immer das Gesamtbild zu sehen, nicht nur Ausschnitte. Auch falsche Informationen oder die in Umfragen geäußerten oft haltlosen Meinungen werden so verwendet, dass bei uninformierten Lesern der Eindruck entstehen kann es handele sich um Tatsachen. Beliebt ist es bei Politikern auch die Ursachen für Informationen in Untersuchungen zu verdrehen. So werden Zusammenhänge erfunden, die tatsächlich nicht bestehen. Alles, damit sie ihren Willen durchsetzen können. Eine damit eng verwandte Taktik besteht darin, Prognosen gezielt für die eigenen Zwecke einzusetzen. Eine Prognose ist eine Vorhersage, Einschätzung, Vermutung über eine zukünftige Entwicklung. Sie basiert auf vorhandenen Informationen, Erfahrungen, Studien, anderen Schätzungen oder Vermutungen. Eine ungenaue Sache, die sich hinterher oft als falsch herausstellt. Politiker verwenden unter anderem solche Prognosen um Angst vor etwas Bestimmtem in der Bevölkerung zu verursachen. Diese Angst nutzen sie um ihre Ziele durchzusetzen. Es muss keine Prognose sein. Das Terrorismusargument ist auch so eine Methode. Damit machen Politiker uns erst Angst und uns dann gefügig – so dass wir Kriege, Folter, Tötungen oder unsere weitere Entrechtung akzeptieren. Oder sie sind inkompetent und denken sie könnten tatsächlich einen Teil des Terrors auf diese Weise dauerhaft und wirkungsvoll bekämpfen. Man muss auch aufpassen, dass die zur Untermauerung der Argumentation angeführte Studie relevant ist. Beispiel: Proteste gegen den Bau eine Straße. Der Lebensraum der Molche ist bedroht. Politiker veranlassen eine Studie und verkünden als Ergebnis dass die seltenen Vögel nicht gefährdet seien, da sich in der Nähe andere Nistmöglichkeiten befänden. Alles sei in Ordnung, von der Straße gehe keine Gefahr für die Tiere aus. Selbst wenn die Studie korrekt ist und nicht manipuliert wurde ist sie irrelevant, unerheblich. Denn es geht nicht um Vögel, sondern um Molche. So offensichtlich ist die Verschleierung nicht immer. Häufig muss man genauer hinsehen. Auch diese Methode, manchmal nur mit einer kleinen Ungenauigkeit oder Verdrehung – die etwas anders erscheinen lässt als es tatsächlich ist – wird nicht nur bei Studien angewendet. Sie funktioniert auch mit einfachen Antworten auf Fragen. Die Antwort passt dann nicht oder nicht genau zur Frage. „Stimmt diese belastende Information über Sie?“ „Ich habe das nie geschrieben.“ Die Antwort passt nicht zur Frage. „Stimmt diese belastende Information über Sie?“ „Das kann ich im Moment so nicht bestätigen.“ Die Antwort passt zur Frage, schränkt sie aber ein und verdreht sie. Es wurde nach Korrektheit gefragt, nicht nach momentaner (erste Einschränkung) Fähigkeit (Verdrehung) die Information so (so, zweite Einschränkung) zu bestätigen. Beide Antworten vermeiden ein Nein. Denn bei der Lüge ertappt zu werden könnte alles noch schlimmer machen. Und sie umgehen ein Ja. Auch schlechten Journalisten fallen solche Tricks nicht auf und sie lassen Befragte damit durchkommen. Vielleicht bemerken sie es auch und sehen es fälschlicherweise als höflich an, sich manipulieren zu lassen – und uns mit. Formulierungen wie „Die Antwort war fehlerhaft.“, „Darüber war ich nicht informiert.“, „Daran habe ich keine Erinnerung.“ oder „Das haben wir schlecht kommuniziert.“ hingegen werden mitunter verwendet, wenn man bei der Lüge erwischt wurde. Ihre Bedeutung ist dann „Ich habe gelogen.“. Was man nicht sagen will.
Wenn man relevante Studien in ein schlechtes Licht stellen will, ist es beliebt einzuwenden dass keine neuen Erkenntnisse enthalten seien oder keine neuen Beweise vorgelegt wurden. Man will damit den Eindruck erwecken, dass das Ergebnis abzulehnen sei. Obwohl das Alter von Erkenntnissen oder Beweisen egal ist. Wichtig sind nur die Erkenntnisse und die Beweise selbst. Es ist sogar sinnvoll sie, ohne neue Erkenntnisse zu gewinnen, zu bestätigen – um sie zu überprüfen. Sie verwenden auch letale Dosen (tödliche Mengen), die nicht erreicht seien, um zu verharmlosen. Dabei verschweigen sie, dass es nicht nur um tödliche Dosen sondern um Gesundheitsschäden (die man gefunden hat aber verschweigen will) geht. Es gibt viele Methoden, die auf den ersten Blick mit einem substantiellen Einwand verwechselt werden können – tatsächlich aber nur ein unsachlicher Versuch Ergebnisse in Misskredit zu bringen, aus der Wahrnehmung zu nehmen oder zu verharmlosen sind.
In der Wissenschaft, auch bei so genannten Experten, gibt es eine Angewohnheit die gefährlich sein kann. Man bezieht sich auf Ergebnisse anderer. Wissenschaftler B trägt seine Theorie vor und bezieht sich dabei auf das, was Wissenschaftler A zu diesem Thema veröffentlichte. Oder ein so genannter Experte bezieht sich ausschließlich auf Informationen anderer statt selbst auf der Basis ausreichenden Wissens Schlüsse zu ziehen. Ob die Erkenntnisse von Wissenschaftler A korrekt sind, wird nicht immer überprüft. Sie passen zu Bs Theorie oder zur Meinung des Experten, also werden sie verwendet: „Das stützt meine Worte, also benutze ich es.“ oder „Der sagt das auch, dann sind wir schon zwei und viele haben recht.“. Das ist Unsinn. Letzteres ist das unsinnige Mehrheitsprinzips, ich komme später dazu. Fehler können dadurch länger am Leben bleiben, vielleicht sogar wachsen und sich vermehren. Denn wer den Fehler, die falsche Methode, die mehrdeutige Formulierung eines anderen als Bestätigung oder Basis für seine eigenen Untersuchungen oder seine eigene Meinung verwendet kann kaum zu einem korrekten Ergebnis kommen.
Wir sollten sehr genau lesen, was in einem Untersuchungsergebnis einer Studie oder Statistik steht – fragen, wer die Untersuchung beauftragt hat, wer sie finanzierte, wer sie durchführte, wer Einfluss auf die Durchführenden hatte und was deren Interessen sind. Passt das Ergebnis zu den Interessen der Auftraggeber, Geldgeber, Politikern, einer Firma oder Lobby die Einfluss auf die Untersuchung oder die Durchführenden hatte? Ist das so, was manchmal offensichtlich und manchmal nur schwer zu erkennen ist, ist Vorsicht angebracht. Auch über die Ansichten und finanziellen Abhängigkeiten der durchführenden Wissenschaftler sollte man sich informieren. Sie sind manchmal nicht so neutral wie sie erscheinen wollen.
Auch in der Wissenschaft brauchen wir Freiheit. Es ist unsinnig, dass Unternehmen und ihre Lobbies, einige manipulierende Journale mit ihrem zensuranfälligen peer review, Bürokratie und Politiker zu Herren über die Wissenschaft geworden sind. Ernstzunehmende Wissenschaftler sollten sich wehren, offen auf Missstände hinweisen und sich nicht an einem solchen System beteiligen. Liebe ehrliche Wissenschaftler: Man versucht Einfluss auf eure Ergebnisse zu nehmen? Dann teilt das öffentlich mit, nennt die Täter beim Namen, und weigert euch die Untersuchung fortzuführen. Vielleicht bekommt ihr deshalb zukünftig weniger Geld. Aber ihr habt das Richtige getan und könnt euch als ehrliche Wissenschaftler bezeichnen – statt als käufliche und unwissenschaftliche Verbrecher.
Gefälschte oder einseitig interpretierte Untersuchungen – im Krieg nennt man das Propaganda. Die Beeinflussung unserer Meinung zu eigenen Zwecken. Aus diesem Grund werden Statistiken, Untersuchungen, Studien manipuliert. Um Meinungen und Entscheidungen zu beeinflussen, in eine bestimmte Richtung zu lenken. Also Vorsicht vor so genannten Experten, die Statistiken oder Studien verfassen oder Sachverhalte angeblich untersucht haben. Denn ob sie alle Informationen korrekt berücksichtigten, oder falsche Ergebnisse produzierten – vielleicht um ein bestimmtes (oft abzulehnendes) Ziel zu verfolgen – ist oft nur schwer zu erkennen. Und Vorsicht vor solchen die Untersuchungen, Statistiken, Studien, Expertenmeinungen nutzen oder interpretieren. Denn eine Interpretation muss nicht unbedingt etwas mit den Tatsachen zu tun haben. Und die Nutzung einer inhaltlich falschen, vielleicht bewusst manipulierten, im falschen Zusammenhang verwendeten oder falsch interpretierten Untersuchung macht was man darauf aufbaut nicht richtig.
Hinzu kommt dass viele keine ausreichende Kompetenz und zu wenig Fähigkeit besitzen, um eine vollständig korrekte Information geben zu können. Das zeigt die Erfahrung. Auch unabhängig von Studien, Statistiken, Wissenschaftlern und Politikern. Beispiele dafür sind so genannte Experten in den Medien ebenso wie Mitarbeiter in Autowerkstätten oder bei Finanzdienstleistern, Ärzte und viele andere.
Heutige Systeme zur Krankheitsfinanzierung, die oft im Wesentlichen Zwangsversicherungen sind, sind teuer. Schuld daran sind die Systeme selbst. Genauer gesagt die Verursacher der Systeme – Politiker. So wird zum Beispiel vorgeschrieben, dass man als Arbeitnehmer zum Arzt gehen muss um aus Krankheitsgründen der Arbeit fernzubleiben. Das kostet Geld. Selbst wenn der Arbeitnehmer nicht krank ist und nur frei haben will. Selbst wenn es sich nur um eine Verkühlung/Erkältung handelt, für deren Diagnose und Kurierung kein Arzt benötigt wird. Warum ist das so? Die Unternehmen werden in vielen Ländern gezwungen auch dann Lohn zu zahlen, wenn man aus Krankheitsgründen nicht arbeitet. Es ist verständlich, dass sie unter diesen Umständen eine Bestätigung für die Existenz einer Krankheit verlangen. Selbst wenn sie falsch ist. Ein Aufwand, ein Ärgernis, eine Kostenursache. Das gäbe es nicht, wenn gerecht bezahlt würde. Arbeitet man, erhält man Geld. Arbeitet man nicht, erhält man kein Geld. Und niemand muss zum Arzt gehen wenn die Nase läuft, wenn die Verkühlung so schlimm ist dass er kaum aufstehen kann oder wenn er einen Tag frei haben will. Auch die Systeme selbst verursachen erheblichen Aufwand und hohe Kosten. Hoher Verwaltungsaufwand, hohe Personalkosten, unnötige und teure Bürokratie bei Ärzten, Krankenhäusern, Unternehmen, Versicherungen. Die Abschaffung unsinniger Vorschriften und Bürokratie spart auch an dieser Stelle Aufwand und dadurch Geld.
Die von Politikern geschaffenen Systeme schreiben mancherorts vor, dass uns viel Geld zwangsweise zur Finanzierung in Teilen unsinniger Versicherungssysteme weggenommen wird. Der Zwang ist falsch. Und die Menge des weggenommenen Geldes ist falsch. Sie ist so hoch, weil die Systeme unsinnig sind. Die Folge ist dass viele Menschen, bewusst oder unbewusst, die Überlegung anstellen: „Wenn ich schon gezwungen werde so viel Geld für eine Versicherung zu zahlen, obwohl ich sie fast nicht nutze, gehe ich wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt – ob nötig oder nicht. So bekomme ich wenigstens ein bisschen Leistung für mein Geld.“. Diese Ansicht verursacht zusätzlichen finanziellen Schaden, weil die Kosten dadurch unnötig steigen – ist aber verständlich. Sie ist der Versuch Gerechtigkeit zu schaffen. Eine andere Ursache für zu hohe Kosten ist der Umstand, dass viele Menschen üblicherweise keine Arztrechnung erhalten. Aus ihrer Sicht ist die Diagnose und Behandlung bereits über die Zwangsabgabe bezahlt. Auch wenn nichts davon nötig war. Dass sie damit die Kosten des Systems erhöhen, das sie selbst gezwungenermaßen bezahlen, bemerken viele nicht. Manche Menschen scheinen auch das Gespür dafür verloren zu haben, wann ein Arzt benötigt wird und wann nicht. Ein Schnupfen ist kein ausreichender Grund einen Arzt aufzusuchen. Er ist ein Grund sich einen Vorrat Taschentücher zu kaufen. Auch für eine Erkältung/Verkühlung, eine nicht zu tiefe Wunde oder eine leichte Verstauchung und vieles mehr braucht man keinen Arzt. Ausruhen, abwarten, reinigen und verbinden, kühlen, vielleicht ein Hausmittel – je nachdem – reicht oft aus. Aber viele Menschen gehen trotzdem zum Arzt. Und verursachen unnötigen Aufwand, unnötige Kosten für die Diagnose und für Medikamente. Denn Ärzte verschreiben in solchen Fällen möglicherweise ein Medikament. Selbst wenn es unnötig ist. Warum? Weil manche Patienten ein besseres Gefühl haben, wenn sie für ihre Krankheit ein Medikament erhalten. Statt des Kommentars dass es nur halb so schlimm sei und man sich ins Bett legen und heißen Tee trinken solle – und am besten dort geblieben wäre statt zum Arzt zu gehen. Und nein, die Medikamente und alle übrigen Kosten werden nicht von der Versicherung bezahlt. Sie werden von uns bezahlt. Denn wir finanzieren die Versicherungen – zwangsweise. Damit zahlen wir jedes Medikament, jede Untersuchung, jede Diagnose, jede Behandlung selbst. Plus Verwaltungskosten, plus Bürokratiekosten – und häufig plus Kosten der anderen Versicherten. Plus Zuschüsse, die manche Krankenversicherungen aus Steuergeld erhalten. Weiteres Geld, das uns gehört, und uns zwangsweise weggenommen wurde.
Ärzten sollen uns heilen, wenn wir krank sind. Wenn wir durch angemessenes Verhalten eine Krankheit vermeiden können – vorausgesetzt dass uns das Verhalten nicht anderweitig schadet – ist ein entsprechender Hinweis bevor eine Heilung nötig ist sinnvoll. Zum Beispiel wenn unsere Ernährung uns krank macht. Die Aufgabe der Ärzte ist demnach die Erhaltung oder Wiederherstellung unserer Gesundheit. Machen sie das? Manchmal. Häufig jedoch nicht. Weil sie nicht in der Lage dazu sind – Unfähigkeit. Außerdem werden wir ihren anderen Interessen, vor allem finanziellen, untergeordnet. Beim Bestreben möglichst viel Geld zu verdienen – offensichtlich häufig ohne Rücksicht auf Schäden – spielen auch die Pharmafirmen, Medikamentenhersteller eine Rolle. Manchmal geht es über Inkompetenz und finanzielle Interessen hinaus, viele Ärzte sind Verbrecher. Auch in Krankenhäusern – in denen wir geheilt werden sollten – nehmen wir Schaden, werden krank, sterben möglicherweise. Durch falsche Diagnose, falsche Behandlung, aus den selben Gründen wie bei anderen Ärzten. Und durch Krankheitserreger. Schuld daran ist die Inkompetenz, das Unterordnen unter Geld, teilweise auch das verbrecherische Verhalten der Ärzte und des Pflegepersonals. Obwohl man beispielsweise weiß wie Krankheitserreger übertragen werden, die in Krankenhäusern besonders gefährlich sein können, sind angemessene Vorsichtsmaßnahmen häufig nicht vorhanden. Oft werden unnötige und teils gefährliche Untersuchungen oder Behandlungen durchgeführt. Erhebliche Risiken Schaden zu erleiden werden häufig unterschätzt, akzeptiert, weitgehend ignoriert oder verharmlost. Patienten werden entlassen, bevor das sinnvoll ist – weil sich ein weiterer Aufenthalt finanziell nicht mehr lohnt. Nicht nur die Schuld von Ärzten, auch von Politikern und ihren unzureichenden und unnötig aufwändigen Krankheitsfinanzierungssystemen. Ebenfalls bei Ärzten und Krankheitsfinanzierungssystemen liegt die Schuld wenn Ärzte durch Vereinbarungen mit Medikamenten- und Hilfsmittelhersteller und -händlern und durch unnötige Untersuchungen und unnötige Behandlungen zusätzliches Geld verdienen.
Ein Beispiel für eine psychische Erkrankung – oder nicht. Ob das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) und das Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom (ADHS) Krankheiten sind oder nur wissenschaftlich klingende Namen für von einer Norm abweichendes natürliches Verhalten müsste man diskutieren. Auch ob die Erziehung einen Einfluss hat, ob überhaupt eine Behandlung nötig ist und – falls ja – ob es mit psychisch wirksamen Medikamenten sein muss. Aber Ärzte besitzen die Macht, zu definieren. Also definieren Sie, dass es eine Krankheit sei. Medikamentenhersteller sind davon begeistert, sie liefern die passenden Medikamente zur definierten Krankheit. Man kann jede Eigenschaft eines Menschen als Störung oder Krankheit bezeichnen, wenn man etwas anderes als normal definiert. Man könnte zum Beispiel definieren dass es normal sei sich kurz zu fassen, viele wichtige Informationen wegzulassen, und Bücher daher nicht länger als 200 Seiten zu schreiben. Demnach würde ich SHS, das Schreibhyperaktivitätssyndrom, aufweisen. Zu viele Buchstaben – und man würde mich unter Drogen setzen, um ihre Menge zu verringern. Oder dass das, was Mittelbegabte als viel Intelligenz ansehen – das was sie besitzen – das einzig Gesunde sei. Dann wären alle Hochbegabten krank und man müsste ihre Intelligenz mit Medikamenten unterdrücken. Das macht man im Moment zumindest derart zielgerichtet nicht – aber man feindet sie an und übt Druck aus, sich der Norm anzupassen. Das ist ähnlich. Ungeachtet der Einordnung von ADS und ADHS: Was gibt uns die Berechtigung jemanden unter Medikamente zu setzen, weil er vor sich hin träumt statt sich so zu verhalten wie die Mehrheit es verlangt? Was gibt uns die Berechtigung jemanden unter Medikamente zu setzen weil er körperlich aktiver ist als die Mehrheit? Nichts. Dass sie anders sind erlaubt uns nicht sie unter Drogen zu setzen, um sie damit gefügig zu machen und unseren Vorstellungen oder Gesellschaftsnormen anzupassen. Aber so ist das unter dem herrschenden Mehrheitsprinzip. Die vielen sind die Mehrheit – das ist der Pöbel. Wenn der Pöbel sagt was zu tun ist, wird es häufig schlecht. Kommen Inkompetenz und finanzielle Interessen hinzu, wird es noch schlimmer. Wenn sich jemand schlechtfühlt, nicht anders als die Mehrheit sondern unabhängig davon schlecht, und ein Medikament hilft ihm sich besser zu fühlen ist das hilfreich. Sofern er das möchte, und nicht nur um sich einer Norm anzupassen. Meistens liegt der Nutzen von Kindern unter verhaltensverändernden Drogen hauptsächlich bei den anderen – die dann leichter mit ihnen zurechtkommen, weil sie sie ihrer Verhaltensnorm angepasst haben. Man dreht das manchmal um, indem man zeigt dass die Kinder mit Drogen besser zurechtkommen. Aber worin? Innerhalb der gesetzten Norm – stillsitzen, zuhören, Anweisungen folgen. Sieht man genau hin, liegt der Nutzen bei den anderen. Menschen sind unterschiedlich. Der eine zappelt und hüpft den ganzen Tag herum, der andere bewegt sich kaum. Der eine ist laut, der andere leise. Der eine klettert auf alles und jeden, der andere träumt lieber. Vielfalt ist gut – und sie ist unser natürlicher Zustand. Nicht die angeblich Unnormalen müssen sich der sich selbst normal nennenden Mehrheit anpassen. Vor allem nicht zwangsweise. Die Gesellschaft, wir alle, müssen uns anpassen – denn wir alle sind ein Teil dieser Gesellschaft. Egal ob wir ein Teil davon sein wollen oder nicht. Egal ob wir nach irgendeiner Definition normal oder unnormal sind. Träumer und Nervensägen schaden niemandem ernstlich. Also müssen wir sie akzeptieren – Toleranz. Wer würde es heute noch wagen, Homosexuelle unter Drogen zu setzen, um ihre natürlichen Eigenschaften zu unterdrücken? Die Argumentationsmöglichkeiten wären ähnlich denen bei ADS und ADHS. Sich gemäß seiner Wünsche und Bedürfnisse zu entfalten ist Freiheit. Der Zwang sich anzupassen ist Bevormundung – und das ist falsch. Dass Ärzte ihre Definitionsmacht nutzen und Eigenschaften mit passendem Verhalten einen Namen geben und Krankheit nennen ändert daran nichts. Diese Definitionsmacht ergibt sich häufig nur scheinbar aus Fachwissen – oft nur aus der Position als Arzt. Das ist deutlich sichtbar an vielen Fehldiagnosen und falschen Behandlungen – nicht nur in diesem Zusammenhang.
Pharmafirmen, Medikamentenhersteller interessieren sich nur am Rande dafür dass wir gesund werden – weil sie es als Verkaufsargument benutzen können. Ihr Hauptinteresse ist das Geld verdienen. Das ist nicht schlimm. Aber sie übertreiben es – mit unnötigen Medikamenten, mit teilweise offensichtlich unnötigen Nebenwirkungen, mit überhöhten Preisen. Geld verdienen ist in Ordnung. Aber anderen zu schaden um mehr Geld zu verdienen ist falsch. Werbung für Medikamente ist unsinnig. Sowohl offensichtlich als solche erkennbare Werbung. Als auch Werbung, die als neutrale Information getarnt ist. Denn viele Medikamente haben die Eigenschaft zu helfen, wenn wir krank sind. Aber zu schaden, wenn wir nicht krank sind. Selbst wenn wir krank sind können wir durch Nebenwirkungen Schaden nehmen. So etwas sollte man nicht bewerben, wie eine Tüte Bonbons. Weder offen noch verdeckt, weder bei uns noch bei Ärzten. Es dürfte zu einer unnötig hohen Einnahmemenge führen, was uns mehr schadet als nutzt. Der Nutzen liegt in solchen Fällen bei den Pharmaherstellern – und bei den Medikamentenhändlern und Ärzten die Geld für den Verkauf oder die Untersuchung und Verschreibung bekommen. Wem dienten eigentlich die in hektischen Medikamentenkauf geratenen Politiker, nach den Aufsehen erregenden Warnungen ihrer Organisation WHO vor angeblich höchst gefährlichen Grippepandemien? Außer den Pharmafirmen. Man könnte darüber diskutieren.
Oft bestehen Ärzte darauf, unnötige und unsinnige Untersuchungen oder Behandlungen durchzuführen. Man braucht Durchsetzungsvermögen und am besten medizinisches Wissen, um sie davon ab zu halten. Warum sie das machen? Teils aus Unfähigkeit. Sie wissen nicht was zu tun ist, also machen sie irgendetwas. Teils aus finanziellen Gründen. An Untersuchungen verdienen Ärzte Geld. Auch wenn sie unnötig sind. Vielleicht haben sie ein teures Untersuchungsgerät gekauft. Dann wollen sie es einsetzen, damit es Geld einbringt, abbezahlt werden kann und möglichst bald von den Einnahmen etwas übrig bleibt. Mit unnötigen Behandlungen, auch unnötigen Operationen, verdienen Ärzte ebenfalls Geld. Nehmen wir die verbreiteten Genitalverstümmelungen an Jungen als Beispiel. Häufig wird eine behandlungsbedürftige Vorhautverengung, Phimose behauptet – obwohl eine Behandlung unnötig ist. Das kann aus Inkompetenz geschehen oder aus verbrecherischer Absicht. Eine falsche Diagnose. Nicht auf medizinischer Grundlage sondern auf der Grundlage der Definitionsmacht des Arztes. Die falsche Diagnose fällt selten auf. Denn die Vorhaut ist anfangs festgewachsen. Erst im Laufe des Lebens wird sie beweglich. Manchmal früher, manchmal später. Vielleicht erst nach und nach. Das dauert manchmal bis zum Ende der Pubertät und ist natürlich. Verschweigt der Arzt das, ist die falsche Diagnose fertig. Da die Vorhaut sich noch nicht über oder noch nicht vollständig hinter die Eichel schieben lässt, bemerken die Eltern die falsche Diagnose nicht. Herunterspielen des Risikos, kein Wort zu den dauerhaft negativen Folgen für den Eigentümer des Penis oder falsche Darstellung der Folgen, Angst machende Worte dazu – so dass die Eltern denken sie würden ihrem Kind mit der Genitalverstümmelung helfen. Das Ergebnis ist, dass der Penis des Jungen an der Vorhaut verstümmelt wird und der Arzt Geld damit verdient. Bisher braucht der Arzt meistens keine Angst vor Strafe zu haben. Denn ist die Vorhaut ab geschnitten kann man nur schwer beweisen dass die Diagnose und daraus folgend die Operation falsch war. Auch nicht dass es Absicht war, der Arzt könnte sich auf Inkompetenz berufen. Selbst wenn es sich tatsächlich um eine behandlungsbedürftige Vorhautverengung handelt, was entgegen anders lautender Propaganda sehr selten ist, gibt es andere Möglichkeiten als die Entfernung der Vorhaut. Auch hier sehen wir die bereits bei ADS/ADHS angesprochene Definitionsmacht der Ärzte. Hier sind die Auswirkungen jedoch keine unter Medikamente gesetzten Kinder, sondern Kinder mit verstümmeltem Penis. Manchmal brauchen sie keine falsche Diagnose. Dann führen verbrecherische Ärzte Genitalverstümmelungen auf Wunsch verbrecherischer Eltern durch. Liebe Krankenversicherungen, zahlt auf keinen Fall für Beschneidungen, selbst dann nicht, wenn sie mit einer – oft (vorsätzlich) falschen – Diagnose begründet werden. So helft ihr schwere Verbrechen zu verhindern.
Die Natur hat männliche Menschen mit einer Vorhaut als Teil des Penis ausgestattet. Aus gutem Grund, sie hat einen Nutzen und erfüllt wichtige Funktionen. Die Vorhaut ist sehr empfindlich. Sie schützt die ebenfalls sehr empfindliche Eichel und erhält so deren Empfindsamkeit. Die Vorhaut ist damit, auch aufgrund ihrer Fähigkeit die für das Gleiten beim Geschlechtsverkehr und bei der Selbstbefriedigung nötige Feuchtigkeit zu gewährleisten, wichtig für die natürliche Sexualität. Durch die Entfernung der Vorhaut liegt die Eichel ständig ungeschützt frei, wodurch sie unempfindlicher (desensibilisiert) wird. Das wirkt sich negativ auf die sexuelle Empfindsamkeit aus. Auch der Beitrag der empfindlichen Vorhaut selbst zur natürlichen Sexualität fehlt. Außerdem werden durch eine fehlende Vorhaut und die damit unter anderem einhergehende Trockenheit der Eichel die Möglichkeiten der Sexualität mit dem Partner, ebenso wie die Selbstbefriedigung, eingeschränkt. Das hat negative Folgen für das Erleben der Sexualität. Auch zu negativen psychischen Folgen kann es in der Folge von Beschneidungen genannten Genitalverstümmelungen kommen.
Religiöser Wahn wird als Vorwand für genitalverstümmelnde Beschneidungen benutzt. Wahn ist kein ausreichender Grund für die Duldung und sogar Unterstützung von schwersten Verbrechen. Immer wieder wird auch Hygiene als Vorwand für Genitalverstümmelungen verwendet. Obwohl eine sich daraus angeblich ergebende Notwendigkeit unsinnig und längst widerlegt ist – Fehlinformation, Propaganda. Die Reinigung eines vollständigen Penis, einschließlich Vorhaut und darunter, ist sehr einfach. Fälschlicherweise zu behaupten dass es anders wäre ist der Versuch Akzeptanz für Genitalverstümmelungen zu schaffen und die dahinterstehenden Absichten – Geld, Machtinteressen oder religiösen Wahn, zu verschleiern. Genitalverstümmelungen dienen auch der Anpassung an eine unsinnige Norm. Nicht nur bei Jungen und Männern. In den USA auch bei Mädchen und Frauen, deren Klitoris einer Norm angepasst wird.
Manipulation, statt objektiver Information, war es auch als in einer Sendung des britischen Staatsfernsehens über Beschneidungen gesprochen wurde. Wobei für Beschneidungen einige muskulöse Jugendliche in Unterhosen argumentieren, die offensichtlich als Kinder zwangsweise beschnitten wurden und daher nicht wissen was ihnen fehlt, die auch keine Ahnung haben, welchen Zweck die Vorhaut erfüllt. Gegen die Beschneidung argumentierte in diesem Beitrag hingegen ein älterer, vergleichsweise hässlicher Mensch in altmodischer Unterwäsche. Das ist keine Information – sondern Manipulation, letztlich Werbung, Propaganda für Genitalverstümmelungen. Gleiches gilt für die positive Darstellung von Genitalverstümmelungen in Fernsehsendungen oder Filmen, die nicht der Information sondern der Unterhaltung dienen.
Man versucht die Beschneidung genannte Genitalverstümmelung auch zu verharmlosen, sogar zu bewerben und damit zur Durchführung zu überreden – indem man sich bei der Argumentation auf die Durchführung, die Methode beschränkt. Zum Beispiel mit Arzt, mit Betäubung und dadurch mit wenigen Schmerzen. Über Schmerzen nach der betäubten Durchführung und Risiken sagt man oft nichts oder verharmlost beides. Auch das Wort „sicher“ verwenden die Täter und Anstifter im Zusammenhang mit der Durchführung der Verstümmelung. Das ist der selbe Manipulationsversuch, den sie auch bei Zensur anwenden, wo sie uns einreden wollen es sei sicher, wenn wir zensierte Informationen erhalten – und alles andere unsicher. Selbst wenn man vollständig informieren würde, wäre das nicht genug. Denn das Problem ist nicht die Durchführung oder der Zeitraum kurz danach. Sondern der bleibende Schaden für die Sexualität und die möglichen psychischen Schäden durch die Beschneidung genannte Genitalverstümmelung – was ebenfalls verharmlost wird. Eine weitere Methode der Verharmlosung von Genitalverstümmelungen an Jungen besteht darin, dass man behauptet sie seien weniger schlimm als an Mädchen. Die Unterscheidung nach Geschlecht oder genauem Ausmaß geht an der Sache vorbei. Es geht nicht darum was und wie viel genau verstümmelt wird, sondern darum dass eine Verstümmelung des Geschlechtssorgans und dadurch ein erheblicher Eingriff in die natürliche Sexualität stattfindet. Außerdem, aus wessen Sicht weniger schlimm? Wer entscheidet das? Eltern? Ein Arzt? Ein Religiös-Wahnsinniger? Wie sollen sie wissen was für den Eigentümer des vollständigen, intakten Penis mit Vorhaut schlimm ist? Sogar er selbst kann es oft nicht sagen. Denn wie soll ein Junge wissen, was ihm genommen wurde, wenn die Verstümmelung bereits kurz nach der Geburt oder kurz vor Beginn oder während der Pubertät stattfand – bevor er seine Sexualität vollständig entwickeln konnte? Und was ist mit den sonst ständig geforderten gleichen Rechten für alle? Wenn Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen an Mädchen falsch sind, und das sind sie, sind sie selbstverständlich auch an Jungen falsch. Egal mit welchen irreführenden und verharmlosenden Argumenten man das zu verbergen versucht. Bei der grundsätzlichen Unterscheidung zwischen Beschneidungen an Jungen oder Mädchen geht es darum den Begriff der Genitalverstümmelung umzudefinieren, um Genitalverstümmelungen an Jungen weiter ungestraft durchführen zu können. Aus eigenen, verbrecherischen Interessen – auch um sich selbst vor Strafe für seine begangenen Verbrechen zu schützen. Außerdem um Angst vor religiösen Lobbies – denn Religionen sind, direkt und indirekt, die größten Genitalverstümmler.
Dass Ärzte die Beschneidungen genannten Genitalverstümmelungen durchführen macht daraus keine medizinische Notwendigkeit – es scheint nur so. Tatsächlich sind Genitalverstümmelungen Schwerverbrechen – egal ob man sie korrekt Genitalverstümmelung oder verharmlosend Beschneidung nennt und egal ob Ärzte es sind, die das Verbrechen begehen. Da in die Sexualität eingegriffen wird, handelt es sich nicht nur um eine schwerste Verletzung des Körpers, möglicherweise auch des Geistes, und die Verweigerung der jedem zustehenden unbeeinflussten Freiheit und Selbstbestimmung – sondern auch um sexuellen Missbrauch, häufig von Kindern.
Beschneidungen sind in Geld- und Machtinteressen und Glaube (teils Glaube an falsche Informationen, teils in Form religiösen Wahns) begründet. Sie dienen als Zugehörigkeitszeichen oder der Kontrolle der Sexualität des Verstümmelten, allgemein der Befriedigung des Wahns, der Durchsetzung von Machtansprüchen. Jeder vorgeschobene Grund ist ihnen recht, seit Jahrhunderten, um die Genitalverstümmelungen auch ohne Hinweis auf ihren Wahn durchzuführen. Hygiene und Gesundheitsvorsorge sind seit Langem gerne vorgeschobene Gründe – beide sind letztlich unzureichend und damit unhaltbar. Auch kein Geschlechtsverkehr, Abstinenz, zu fordern hat seine Gründe in religiösem Wahn. Und auch das wird bis heute im selben Zusammenhang gefordert. Für das weitgehend unsinnige Argument der Gesundheitsvorsorge nutzt man verschiedene Krankheiten – haltbar ist keine davon. Im Moment am beliebtesten ist der Vorwand der AIDS-Bekämpfung. Diesem Vorwand zugrunde liegende Studien gelten teilweise als manipuliert. Ich kenne einige der wesentlichen Studien zum Thema und stimme den Manipulationsvorwürfen zu. Darüber hinaus gibt es oft verschwiegene Studien mit gegenteiligem Ergebnis. Und weitere Manipulationen, die gezielt dazu genutzt werden Genitalverstümmelungen an Jungen mit dem Vorwand der AIDS-Bekämpfung durchzusetzen. Diese und andere Umstände weisen auf andere Gründe für die Forderung von Genitalverstümmelungen hin. Denn letztlich ist es nur wieder ein neuer, in einer Reihe vieler ähnlich unsinniger Versuche Akzeptanz für schwerste Verbrechen zu schaffen. Siehe zu weiteren Details auch meinen offenen Brief aus dem Jahr 2007. Damals ging es noch um Taten im Rahmen von Studien und Planungen für weitere Massengenitalverstümmelungen. Inzwischen handelt es sich, nicht nur in diesem Zusammenhang, um ein vielfach und ständig erneut ausgeführtes und sich weiter ausbreitendes Verbrechen. Von den im offenen Brief erwähnten US-amerikanischen NIH (engl. National Institutes of Health; Nationale Gesundheitsinstitute) hat sich der Schwerpunkt des Verbrechens, was die Ausbreitung in weite Teile der Welt unter diesem Vorwand betrifft, zum PEPFAR (engl. President’s Emergency Plan for AIDS Relief; Notfallplan des Präsidenten für AIDS-Hilfe) der US-amerikanischen Regierung verlagert. In meinem offenen Brief zu diesem Thema schrieb ich ferner dass, neben Staaten und ihren Organisationen, auch Bill Clinton dieses Verbrechen unter diesem Vorwand fordert und unterstützt. Das ist bis heute so. Ich schrieb auch dass wir abwarten müssen, wie sich seine Frau Hillary Clinton dazu stellt. Wie zu erwarten war hat sie sich ihm angeschlossen und beteiligt sich massiv an der Werbung für Genitalverstümmelungen und an der Ausbreitung dieses Verbrechens. Vor allem sind die USA und die Vereinten Nationen für die Werbung für Genitalverstümmelungen unter dem Vorwand der AIDS-Bekämpfung und für die Ausbreitung dieses Verbrechens verantwortlich. Aber auch andere Staaten, und so genannte Hilfsorganisationen und Stiftungen – oft von den USA und den Vereinten Nationen beeinflusst.
Auch die Täter geben zu, dass Beschneidungen nicht vor AIDS schützen. Nur, wenn überhaupt, unsicher und teilweise. Und nur in Verbindung mit Kondomen vollständig. Kondome schützen aber auch alleine – ohne Genitalverstümmelungen. Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen sind daher unsinnig. Selbst wenn mögliche Vorteile erheblich wären, sind Genitalverstümmelungen dennoch falsch. Wie ich bereits sagte wird etwas durch einen möglichen Nutzen nicht unbedingt richtig, weil der Nutzen einen Schaden beinhalten kann. Durch einen Schaden (vor allem durch einen inakzeptablen und bleibenden wie hier), der ohne Zweifel wie oben beschrieben vorhanden ist, den man in diesem Zusammenhang aber oft verschweigt und wegzudefinieren versucht, wird es falsch. Außerdem verschweigt man bei der Forderung, Unterstützung und Durchführung von Massenbeschneidungen genannten Massengenitalverstümmelungen und der massiven finanziellen und Werbeunterstützung unter anderem dass es eine viel bessere Methode zum Schutz vor dem HI-Virus, und damit vor AIDS, gibt – ohne die verbrecherischen Genitalverstümmelungen. Kondome.
Ferner widersprechen Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen der Freiheit und Selbstbestimmung. Zwar wird oft behauptet sie seien freiwillig. Durch Fehldiagnosen, (auch religiösen) Zwang und ausgeübten Druck ist das tatsächlich aber sehr selten der Fall. Auch im Zusammenhang mit AIDS werden die Beschneidungen genannten Genitalverstümmelungen als freiwillig beworben. Auch hier kann von Freiwilligkeit tatsächlich kaum die Rede sein. Die massive Werbung, auch mit unvollständigen, subjektiven und falschen Informationen über die Wirkung und Folgen – Propaganda – versucht erfolgreich ein falsches Bild zu vermitteln. Betroffen sind oft Kinder und Jugendliche, leicht beeinflussbar, abhängig von den Eltern. Sie können nicht frei entscheiden. Erstens weil sie und ihre Eltern unvollständige, subjektive und falsche Informationen erhalten und es ihnen daher an vollständigen, objektiven und korrekten Informationen fehlt. Zweitens weil sie aufgrund fehlender Information oder fehlender Erfahrung aufgrund ihres Alters die Folgen noch nicht überblicken können. Und drittens weil starker manipulierender Druck – unter anderem von Staatsprogrammen, Werbung, Eltern, Stiftungen und so genannten Hilfsorganisationen – ausgeübt wird, ihren Penis verstümmeln zu lassen. Statt einfach Kondome zu benutzen und sich damit wirkungsvoll zu schützen. Dass Kondome der beste Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich AIDS sind und vollständig ohne Genitalverstümmelung schützen ist bekannt und unbestritten – wird aber nach wie vor nicht ausreichend berücksichtigt. Teilweise bedienen sie sich einiger der Manipulationsmethoden die ich im Abschnitt „Studien und Experten“ beschrieben habe. Zum Beispiel um Werbung für Genitalverstümmelungen als Information zu tarnen, um sich vor gerechter Bestrafung wegen der Genitalverstümmelungen zu schützen oder um Untersuchungen, die zeigen das beschnittene häufiger mit HIV infiziert werden oder ebenso häufig wie Menschen mit intaktem Penis, letztlich zu ignorieren.
Sich verstümmeln zu lassen ist nicht mutig. Das Gegenteil ist Mut – sich dem vielerorts großen Druck sich verstümmeln zu lassen zu widersetzen und sich statt dessen für Freiheit und Selbstbestimmung zu entscheiden.
Wenn jemand, entgegen dessen was für uns Menschen natürlich ist, seine Vorhaut entfernen lasen will so möge er das tun – das ist Freiheit. Aber nur seine eigene, möglichst wenn er die Folgen abschätzen kann um sich nicht selbst zu schaden und auf jeden Fall ohne vorgeschobene oder erlogene Gründe – wie falsche Diagnosen, Hygiene oder Gesundheitsvorsorge (auch andere und religiöser Wahn). Und niemals die Vorhaut eines anderen. Denn über andere dürfen wir nicht bestimmen – auch nicht über unsere Kinder. Denn eine Beschneidung greift dauerhaft tief in die Sexualität ein, hat physischen Schaden und möglicherweise psychischen Schaden zur Folge. Eine Beschneidung ist ein schwerstes Verbrechen.
Die Täter wagen es auch, Genitalverstümmelungen an Jungen im Zusammenhang mit AIDS auf der Grundlage unsinniger Kosten-/Nutzenrechnungen als finanziell vorteilhaft darzustellen. Obwohl eine von insgesamt zwei ihrer Studien zu den Kosten das Gegenteil ergeben hat. Unsere Freiheit und Selbstbestimmung, und auch das was sie Menschenrechte nennen, wird in falschen Kosten-/Nutzenrechnungen auf das schwerste verletzt, beendet. Warum? Weil Genitalverstümmelungen ihrer Ansicht nach billiger sein können als Kondome zu verteilen – was zweifelhaft ist. Billiger finden sie besser als unsere Freiheit und Selbstbestimmung. Aber für einen wirksamen Schutz vor AIDS braucht man in jedem Fall Kondome, mit und ohne Beschneidung. Weil das HI-Virus kann auch mit einem beschnittenen Penis übertragen werden. Mit einem Kondom üblicherweise nicht. Das wissen sie. Deswegen verlangen sie zusätzlich die Nutzung von Kondomen. Neben Unsinnigem, weil Unnatürlichem – wie Abstinenz, Verzicht auf Geschlechtsverkehr. Das beste uns zur Verfügung stehende Mittel gegen die sexuelle Übertragung des HI-Virus sind Kondome. Im Gegensatz zu allem anderen Verfügbaren schützen Kondome alleine vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Aber das gefällt ihnen offensichtlich nicht. Denn dann könnten sie keine Genitalverstümmelungen mehr mit dem vorgeschobenen AIDS-Argument durchführen. Es gibt sogar eine zu den Vereinten Nationen gehörende Initiative, die die falsche Propaganda verbreitet dass Kondome gefährlich seien. Obwohl wissenschaftlich das Gegenteil erwiesen ist, was die Vereinten Nationen an anderer Stelle auch zugeben: Kondome sind ungefährlich und schützen sehr wirksam. Vor AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten – ohne Genitalverstümmelungen. Wer Infektionen mit dem HI-Virus und dadurch AIDS-Erkrankungen besiegen will, muss über Übertragungswege informieren und Kondome verteilen – nichts anderes. Beschneidungen, Genitalverstümmelungen sind unnötig und ein schweres Verbrechen.
Warum schneidet man Frauen und Mädchen eigentlich nicht überall die Schamlippen oder die Klitorisvorhaut ab? Gründe dafür ließen sich finden – ähnlich unsinnige wie für das Abschneiden der Vorhaut bei Männern und Jungen. Würde man akzeptieren, dass Frauen und Mädchen die Schamlippen entfernt werden? Oder dass die Klitorisvorhaut abgeschnitten wird? Nein. Bereits wegen des ernsthaft weit verbreiteten Vorschlags würden Menschenrechtsorganisationen und Frauenrechtler wahrscheinlich einen Sturm der Entrüstung entfachen. Aber warum? Warum akzeptiert man Genitalverstümmelungen an Jungen, an Mädchen aber nicht? Weil Genitalverstümmelungen bei Frauen und Mädchen nicht so weit verbreitet sind wie bei Männern und Jungen, weil nur wenige Interesse daran haben Frauen und Mädchen zu verstümmeln, weil sie viel weniger Teil religiösen Wahns sind und weil sie in weiten Teilen der Welt seit jeher als das gelten was sie sind – Genitalverstümmelungen. Es gibt keinen sinnvollen Grund Genitalverstümmelungen an Jungen und Männern zu akzeptieren, zu fordern und zu fördern – besonders nicht während man sie bei Mädchen und Frauen bekämpft. Im Einzelnen gibt es Unterschiede, aber darauf kommt es nicht an. Im Wesentlichen ist es genau das Selbe. Denn ob Verstümmelung oder nicht ergibt sich nicht aus dem Ausmaß (das bei männlichen Menschen gezielt verharmlost wird), sondern aus der Tat. Bei Verstümmelungen der weiblichen Geschlechtsorgane weisen die WHO (engl. World Health Organization; Weltgesundheitsorganisation) und UNAIDS (AIDS-Programm der Vereinten Nationen) darauf hin, dass verharmlosende Bezeichnungen verwendet werden. Bei der Verstümmelung des männlichen Geschlechtsorgans verwenden sie selbst verharmlosende Formulierungen um davon abzulenken dass es sich um Genitalverstümmelungen handelt. Die Täter, in diesem Fall die WHO und UNAIDS, wissen dass Beschneidungen an Jungen und Männern Genitalverstümmelungen sind. Das geben sie (in Zusammenarbeit mit der London School of Hygiene and Tropical Medicine, ein Teil der Universität London) in einem ihrer als Information getarnten Werbeprospekte zu. Genitalverstümmelungen sind so eindeutig definiert, dass es schwer ist, ihn umzudefinieren. Also sagen sie dass sie zwar wissen dass Beschneidungen Genitalverstümmelungen sind dass das aber, ihrer Ansicht nach um sie ungestraft durchführen zu können, nur auf dem Papier (in der Definition) so sei. Sie – die Täter – fänden diese Genitalverstümmelungen nicht so schlimm, weshalb man sie auch nicht so nennen könne. Als wenn relevant wäre, wie die Täter ihr eigenes Verbrechen nennen. Wenn die Täter mächtig genug sind wird es relevant – das Recht des Stärkeren. Deswegen werden sie für ihre Verbrechen nicht bestraft und sogar unterstützt – obwohl Genitalverstümmelungen, mit diesem und jedem anderen Vorwand, nach vielen Vorschriften der Staaten verboten sind (siehe das Kapitel „Menschenrechte“). Die eine Genitalverstümmelung korrekt Genitalverstümmelung zu nennen und die andere nicht ist ein Deutungsrahmen – wir werden damit manipuliert das Verbrechen der Genitalverstümmelung zu akzeptieren, wenn männliche Menschen die Opfer sind. In dem selben Dokument nimmt die WHO auch einen Haftungsausschluss für Schäden für sich in Anspruch, die sich aus der Benutzung des Dokuments, das Genitalverstümmelungen bewirbt, ergeben. Ein in ähnlicher Weise oft genutzter allgemein formulierter und genereller Haftungsausschluss, im Zusammenhang als Versuch ihre gerechte Bestrafung für Verbrechen zu verhindern aber bemerkenswert.
Krieg finden viele von uns schlecht. Wenn man aber einen Vorwand hat, zum Beispiel Terrorismus, stimmen viele dem Krieg zu. Man kann mit diesem Vorwand auch Krieg führen, ohne dass der Gegner etwas mit Terrorismus zu tun hat. Man muss es nur behaupten. Die Zustimmung ist, bei uninformierten Menschen, auch vorhanden wenn der Vorwand unzutreffend ist – obwohl sie unangebracht ist. Und wenn man das Ganze nicht Krieg sondern Verteidigung nennt, stimmen noch mehr zu. Genitalverstümmelungen finden wir ebenfalls schlecht. Also braucht man einen Vorwand. Die Vorwände ändern sich. Die unzutreffenden Vorwände der angeblichen medizinischen Notwendigkeit, Gesundheitsvorsorge und religiöser Wahn sind sehr mächtig und sorgen für Akzeptanz und sogar Unterstützung der Genitalverstümmelungen. Ob der Vorwand zutrifft oder ausreichend ist, ob es bessere Möglichkeiten gibt ist dummen, unaufmerksamen oder nicht vollständig und nicht objektiv informierten Menschen egal. Sie glauben was sie hören, sie glauben was die Mächtigen ihnen sagen – wie falsch es auch sein mag. Je mehr Vorwände genutzt werden und je länger und häufiger man das Verbrechen begeht, je mehr sich an dem Verbrechen beteiligen und je mehr Mächtige – wie Staaten – daran beteiligt sind desto eher stumpft man ab und akzeptiert das Verbrechen. Wenn man dem Verbrechen noch einen anderen Namen gibt – wie Beschneidung – fällt vielen nicht mehr auf dass es sich um Genitalverstümmelungen handelt.
Was können wir unternehmen, um das schwere Verbrechen der Genitalverstümmelung zu verhindern? Zunächst dürfen wir uns selbst nicht daran beteiligen. Keiner von uns. Liebe Ärzte, und andere die diese Verbrechen begehen, hört auf damit euch an Verbrechen zu beteiligen – verhaltet euch ethisch sinnvoll. Auch ihr, liebe Krankenschwestern, die ihr euch an Genitalverstümmelungen beteiligt, seid schuld. Ihr seid Mittäter. Ihr handelt auf Anweisung? Das macht es nicht besser und befreit euch nicht von eurer Schuld. Weigert euch, euch an Verbrechen zu beteiligen. Falls ihr nicht wisst wann ihr euch weigern sollt – immer. Sieht man sich an wie selten Beschneidungen medizinisch unbedingt notwendig sind, wird deutlich dass es für fast alle Beschneidungen keinen ausreichenden medizinischen Grund gibt. Ungestraft davon kommen dürft ihr für begangene Verbrechen aber gerechterweise nicht. Außerdem sollten wir unsere Ablehnung von Genitalverstümmelungen, egal wie man sie nennt und egal bei welchem Geschlecht sie durchgeführt werden, nicht für uns behalten – sondern laut aussprechen. Mit Tätern und Unterstützern dürfen wir nicht kooperieren, sie nicht finanzieren – um sie nicht bei ihrem Verbrechen zu unterstützen. Egal welchen Vorwand sie für ihre Handlungen nennen. Egal wie sehr sie versuchen zu verharmlosen und uns zu manipulieren ihr Verbrechen zu akzeptieren. Nichts von Muslimen und Juden kaufen – sie führen ständig Genitalverstümmelungen durch. Keine US-amerikanischen Produkte kaufen, denn in den USA (auch in Korea) gibt es viele Täter und die USA beteiligen sich erheblich an der Werbung für und an der Forderung und Finanzierung von Genitalverstümmelungen. Im Kapitel „Menschenrechte“ gibt es eine Liste unter diesem Aspekt ethisch inakzeptabler Länder und Regionen. An die Vereinten Nationen und ihre Teile, einschließlich UNAIDS und Unicef (Kinderfonds der Vereinten Nationen), sollten wir nichts spenden. Denn auch sie sind, ebenso wie die WHO und andere Teile der Vereinten Nationen, Täter. Auch nichts von Unternehmen kaufen, die beispielsweise an Unicef spenden. Das ist oft leicht erkennbar, viele werben damit. Denn mit einer Spende würden wir das Verbrechen der Genitalverstümmelung unterstützen. Auch dann nichts spenden, wenn sie sagen dass sie das Geld für etwas anderes verwenden. Weil das können wir ihnen glauben oder nicht. Kontrollieren können wir es nicht. Und auch das andere kann zum Verbrechen der Genitalverstümmelung beitragen (Wenn wir einem Muslim Nahrung geben, und damit sein Überleben sichern, geben wir ihm die Möglichkeit die in seinem Wahn üblichen Genitalverstümmelungen durchzuführen.). An andere Organisationen sollten wir nur dann spenden, wenn sie schriftlich garantieren dass sie – direkt und indirekt – keine Beschneidungen/Genitalverstümmelungen unterstützen. An Mädchen nicht und an Jungen auch nicht. Auch nicht durch anderweitige Unterstützung an genitalverstümmelnde Menschen. Im Zweifel besser nichts spenden. Vor allem kein Geld an Bill Gates und seine Stiftung (deswegen nichts von Microsoft kaufen), kein Geld an Bill Clinton und seine Stiftung – und kein Geld an alle die diese Verbrecher unterstützen. Das ist beispielsweise Warren Buffett mit Berkshire Hathaway, zu der viele Unternehmen teilweise oder vollständig gehören. Wie der Kleidungshersteller Fruit of the Loom. Von Buffett fließt Geld an Gates. Clinton wird zum Beispiel vom Süßwarenhersteller Lambertz unterstützt, der sich auch hinter Handelsmarken versteckt. Informiert euch, wer die Spender sind. Es sind Unternehmen und deren Unternehmen, bei denen auch wir kaufen können – oder nicht. Kauft nicht bei ihnen, sonst unterstützt ihr schlimmste Verbrechen in Form von Genitalverstümmelungen. Auch prominente Menschen unterstützen verschiedene Organisationen und helfen damit, vielleicht ohne es zu wissen, Genitalien – oft wehrloser Kinder – zu verstümmeln. Werft das auch ihnen vor. Geht auch nicht zu Ärzten, die mit Genitalverstümmelungen zu tun haben. Denn ihr würdet sie für ihre Verbrechen belohnen, indem ihr für ihre anderweitige Leistung bezahlt. Ethisch sinnvolles Spendenverhalten. Ethisch sinnvolles Kaufverhalten. Politiker, durch ihre Staaten und Staatenorganisationen, finanzieren Genitalverstümmelungen an Männern und Jungen in großem Stil – mit unserem Geld. Im eigenen Staat und in anderen. Teils durch direkte Zahlungen, teilweise durch Zahlungen an die Vereinten Nationen und ihre Teile – die das Geld unter anderem dafür einsetzen. So finanzieren und unterstützen auch wir Genitalverstümmelungen – weil wir den verbrecherischen Politikern Geld geben. Einer von mehreren guten Gründen keine Steuern zu zahlen, ethisch sinnvolles Verhalten zu fordern und Politiker und ihre Diener zu bekämpfen. Wir unterstützen jeden Tag bestimmte Handlungen und andere bewusst nicht. Wenn Produkte, oft in fremden Ländern, durch Kinderarbeit hergestellt wurden boykottieren wir sie, wir kaufen sie nicht. Zumindest einige von uns. Niemand würde es wagen uns deswegen Fremdenfeindlichkeit zu unterstellen. Im Gegenteil, der ethische Maßstab den wir an legen wird hoch geschätzt. Das müssen wir hier auch machen. Nicht nur der Kinderarbeit müssen wir mit Boykott der durch Kinderarbeit hergestellten Produkte begegnen. Auch wenn die Geschlechtsorgane von Frauen und Männern, von Mädchen und Jungen verstümmelt werden, müssen wir die Täter boykottieren. Egal welchen Vorwand sie nutzen. Das schließt Religiöse, die sich dieses Verbrechens mit Hinweis auf ihren Wahn schuldig machen, selbstverständlich ein. Nicht bei ihnen einkaufen, nicht bei ihnen Urlaub machen, nicht für sie spenden. Das ist das wenigste, das wir tun können um ihre Opfer (wenigstens weitere) vor körperlichen und geistigen Schäden zu schützen. Besser noch, wir müssen die Täter – Politiker, Ärzte, religiöse Menschen, verschiedene Organisationen, auch so genannte Hilfsorganisationen und Stiftungen mit ihren Mitarbeitern, andere Helfer, Anstifter, Eltern – von ihren abzulehnenden Taten ab halten und gerechterweise hart bestrafen. Die Opfer müssen, soweit möglich, Wiedergutmachung oder zumindest Linderung erhalten. Auf diese Weise schützen wir die möglichen weiteren Opfer von Genitalverstümmelungen am besten.
Unnötige Untersuchungen und unnötige Behandlungen vermeiden, Kosten senken und Ärzte von Verbrechen ab halten. Wie kann das funktionieren? Die von Politikern geschaffenen aufwändigen und teuren Systeme zur Krankheitsfinanzierung mit Bürokratie und Anreizen für Verbrechen wie unnötige Untersuchungen und unnötige Behandlungen müssen abgeschafft werden. Krankenhäuser und Ärzte dürfen nicht gewinnorientiert arbeiten. Daher werden Ärzte und Krankenhäuser, unterschiedlich nach Aufgabengebiet, monatlich pauschal bezahlt. Finanziert durch die, die medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Zusätzliche Bezahlung darf nicht an genommen werden. Das erfordert etwas Aufwand für die Organisation der Pauschale. Das ist nicht schön. Es ist aber, sinnvoll strukturiert, ohne Bürokratie machbar. Der Patient zahlt auch – nach Aufwand – die Kosten der nicht operativen Behandlung, sofern sie nicht von einem Arzt durchgeführt wird. Wie die Behandlung durch einen Physiotherapeuten oder Medikamente. Beides, wenn nötig und vom Patienten gewünscht, über eine nachgelagerte Versicherung finanziert. Ich komme später dazu, was das ist. Da die nachgelagerte Versicherung nicht wissen muss wofür sie im Einzelnen zahlt, denn sie hat keinen Einfluss auf die medizinische Leistung, werden viel weniger private Informationen weitergegeben als heute. Nur an wen sie wie viel zahlen soll muss sie wissen. Eine Notfallreserve für nicht selbst bezahlbare Kosten könnte über die Steuer, die alle anderen Steuern ersetzt und die ich später vorschlage, finanziert werden. Die Abrechnung nach Aufwand, auch mit Ärzten, wäre gerechter. Aber so funktioniert es nicht sinnvoll, der Anreiz zum Verbrecher zu werden ist – wie wir sehen – zu hoch. Ihr seid selbst schuld daran, ihr Ärzte. Würdet ihr euch nicht an Verbrechen beteiligen müssten solche Maßnahmen nicht ergriffen werden.
Diese Lösung vereint mehrere Vorteile. Durch die pauschale Bezahlung haben Ärzte einen geringeren Anreiz zu Verbrechern zu werden. Mehr zu untersuchen oder mehr zu behandeln als nötig bringt ihnen nicht mehr Geld ein. Das erspart Bevormundung, Kosten und Leid. Dass sie durch unzureichende Untersuchung oder Behandlung keinen finanziellen Vorteil erlangen, muss man bei der Organisation der Pauschale berücksichtigen. Sie darf nur die Kosten decken, weniger Kosten zu verursachen darf keinen Gewinn zur Folge haben. Und für uns schädigendes Verhalten müssen die Täter gerechterweise bestraft werden – und wir müssen Wiedergutmachung oder zumindest Linderung erhalten. Nicht nur was unnötige Untersuchungen und unnötige Behandlungen betrifft. Auch wenn wir, weil sie nicht mehr Geld dafür bekommen, mit negativen Folgen zu wenig untersucht oder zu wenig behandelt werden. Auch was unnötige oder zu teure, weil unsinnigerweise bestimmte, Medikamente betrifft. Ich komme noch näher darauf zu sprechen. Weil niemand gezwungen wird über eine Versicherung für eine Leistung zu zahlen die er nicht in Anspruch nimmt, entfällt das berechtigte Gefühl der Ungerechtigkeit. Auch unnötiger Aufwand durch so verursachte unnötige Arztbesuche entfällt. Da jeder selbst für in Anspruch genommene Leistungen zahlt, werden unnötige Kosten gespart. Weil die Menschen aus finanziellen Gründen erkennen, dass es unnötig ist wegen eines Schnupfens zum Arzt zu gehen. Wer eine Leistung in Anspruch nimmt bezahlt sie. Wer keine Leistung in Anspruch nimmt muss nichts bezahlen. Das ist gerecht.
Idealerweise wäre medizinische Versorgung kostenfrei. Aber in einem auf Geld basierenden System, in dem Ärzte und andere Verantwortliche von falschem Verhalten ab gehalten werden müssen, halte ich diesen Vorschlag für eine sinnvolle Möglichkeit.
Wir verschmutzen und zerstören die Natur. Indem wir Abfall auf Deponien lagern, Gifte in Böden, Flüsse, Seen, das Meer und in die Luft leiten, Radioaktivität verbreiten, Flüsse umleiten oder zu viel Wasser aus ihnen entnehmen, Wälder rücksichtslos abholzen und brandroden. Auch in vielen alltäglichen von uns genutzten Gegenständen befinden sich Gifte. Damit schädigen wir die Natur und die in der Natur lebenden Lebewesen – auch uns selbst. Das ist schlecht. Wir müssen uns vorher Gedanken machen. Wir müssen überlegen, welche Folgen unsere Taten haben. Und wenn die Folgen schlecht sind, für uns oder andere – auch wenn sie in Zukunft schlecht sein könnten – müssen wir sie vermeiden und anders handeln. So schützen wir die Natur, die Lebewesen und letztlich uns vor Schäden. Vorher nachzudenken und unser Handeln sinnvoll zu wählen ist wichtig. Denn wenn es zu Schäden kam ist es zu spät – ungeschehen machen können wir sie nicht mehr.
Verschiedene Energiequellen tragen ebenfalls zur Verschmutzung der Natur und Schädigung der Lebewesen bei. Verbrennung und Kernenergie sind schlechte, weil schmutzige, Energiequellen. Denn sowohl die Verbrennungsprodukte als auch die Radioaktivität können schwere Schäden, gefährliche Krankheiten verursachen. Bei Atomkraftwerken kommt hinzu dass die Gefahr über einen sehr langen Zeitraum, bis zu mehrere Millionen Jahre, besteht. Denn sie verursachen Radioaktivität und radioaktiven und radioaktiv verstrahlten Abfall. Weil man nicht weiß was man mit dem Abfall Besseres machen kann, lagert man ihn. Da er sehr langlebig ist, sehr lange. Zu lange, so dass wir eine sichere Lagerung nicht garantieren können. Selbst wenn er heute weit von uns entfernt und einigermaßen sicher verwahrt wäre, könnte er später austreten und weitere Schäden verursachen. Die Kosten der Atomanlagen zahlen wir nur teilweise über die Stromrechnung. Wir zahlen sie auch über Steuern, die Politiker an die Betreiber der Atomanlagen geben. Damit ist Strom aus Kernenergie viel teurer als behauptet wird. Dazu kommt das langfristige Risiko – das ein Risiko für die Gesundheit und ein Kostenrisiko ist.
Wind, Wasser, Sonne und die Wärme der Erde sind saubere Energiequellen. Sie müssen häufiger und häufiger mit Energiespeichern zusammen genutzt werden als bisher. Schmutzige Energiequellen wie Verbrennungs- und Atomkraftwerke benötigen wir nicht. Was können wir unternehmen? Verbrennungskraftwerke, auch solche in Autos und Wohnhäusern, abschaffen. So weit wie möglich keinen radioaktiven Abfall mehr produzieren und keine Radioaktivität mehr abgeben. Das bedeutet die Forschung am Ersatz radioaktiver Stoffe in der Medizin beschleunigen und keine radioaktiven Stoffen zu anderen Zwecken nutzen. Sagen, was uns stört. Keine elektrische Energie aus Verbrennungs- oder Atomkraftwerken kaufen – auch nicht anderen Strom bei Firmen, die Verbrennungs- oder Atomkraftwerke betreiben. Wahlmöglichkeiten fordern, wenn wir sie nicht haben. Die für die Verschmutzungen und die daraus entstehenden Schäden verantwortlichen Täter gerecht bestrafen und haftbar machen.
Saubere Energiequellen gibt es überall. Wir brauchen von jedem etwas – Sonne, Wasser, Wind, Erdwärme. Viele kleine Umwandlungsstellen in unserer Nähe erhöhen die Ausfallsicherheit und vermeiden Energieverlust durch lange Leitungen. Die kurzen Leitungen sollten sich unterirdisch befinden, das erhöht die Ausfallsicherheit weiter. Soweit sie benötigt werden, denn in und an jedem Haus kann Energie gewonnen werden – am sinnvollsten mit Energiespeichern kombiniert. Was wir nicht brauchen sind große Solar- oder Windparks weit entfernt von uns wo sie den Betreibern möglichst viel Geld einbringen. Das ist die anfällige, verlustreiche und die Macht der Energieunternehmen sichernde Struktur der Kern- und Verbrennungskraftwerke. Die schmutzigen Energiequellen Atomkraft und Verbrennung – auch in anderen Formen, mit anderen Methoden oder Materialien als bisher – sind das Problem. Wind, Wasser, Sonne und Erdwärme – saubere Energiequellen – sind die Lösung.
Drogen können uns schädigen. Bewertet man die Gefährlichkeit von Drogen höher, könnte man die gefährlichsten verbieten und bekämpfen. Dafür Alkohol häufig zu erlauben und Cannabis oft zu verbieten gibt es keinen sinnvollen Grund. Sie sind nicht so unterschiedlich dass bei einem ein Verbot sinnvoll wäre, beim anderen nicht. Bewertet man die Freiheit höher, könnte man Drogen als Genussmittel ansehen, solange sie anderen als den Konsumenten nicht schaden. Denn Genussmittel sind sie unter anderem. Das hätte Freiheit und Selbstbestimmung und weniger Verbrechen aufgrund von Drogen zur Folge. Denn Verbrechen entsteht im Zusammenhang mit Drogen vor allem wegen des Verbots. Wichtig ist die Art, in der man Drogen zusich nimmt. Drogen zusich zu nehmen oder nicht ist Freiheit. Andere zwangsweise schädlichen Stoffen auszusetzen, wie es Raucher durch den Rauch machen, ist inakzeptabel. Denn mit dem Rauch, zum Beispiel von Tabak, schädigt man nicht nur seine eigene Gesundheit sondern auch die anderer – die den Rauch einatmen müssen. Das ist ein Verbrechen. Die Verbrecher müssen gerecht bestraft werden, den Opfern muss Wiedergutmachung widerfahren. Es darf kein schädlicher Rauch, keine schädlichen Stoffe verbreitet werden – nirgends. Die gewünschten Stoffe kann man auch so zusich nehmen, dass niemand anderem geschadet wird. Zum Beispiel in Keksen. Das funktioniert auch mit Cannabis. Vorausgesetzt beim Backen entweicht nichts Unerwünschtes. Die Freiheit und Selbstbestimmung höher zu bewerten ist sinnvoll. Alle Drogen sollten daher als Genussmittel angesehen werden – nicht nur manche und andere ohne wissenschaftliche Begründung nicht. Verbote in Form unsinniger Vorschriften sind falsch. Denn sie sind Unfreiheit und Bevormundung. Die sinnvolle Grenze ist, wo Drogenkonsumenten anderen schaden.
Die allgemein seit Langem akzeptierte Kreuzung ist eine indirekte Form der Gentechnik. Denn dabei werden Gene gezielt miteinander vermischt. Was heute Gentechnik bei Pflanzen genannt wird ist eine direkte Form. Es ist die logische Weiterentwicklung der Kreuzung – und damit nichts Schlechtes. Ziel der Gentechnik ist es zum Beispiel bestimmten Lebewesen zu schaden, sie zu töten – um unsere Nahrungspflanzen zu schützen. Die Insekten zu vertreiben wäre besser, als sie zu töten – es sind Lebewesen wie wir. Auch nicht angegriffene Lebewesen nehmen Schaden. Darüber hinaus ist vieles über mögliche Gefahren der gentechnischen Veränderungen unbekannt, weil sie nicht oder nicht ausreichend untersucht wurden. Statt zunächst alle Gefahren auszuschließen verschleiern und manipulieren die Gentechnikunternehmen, unterstützt von Politikern. Die zu den gentechnisch veränderten Pflanzen passenden Pestizide sind ebenfalls gefährlich und verursachen teils schwere Schäden.
Um die Unterernährung zu besiegen, wie immer wieder behauptet wird, brauchen wir die Gentechnik nicht. Denn wir haben nicht zu wenig Nahrung oder zu wenig geeignete Flächen für den Anbau. Es ist mehr Nahrung als genug für alle da. Doch dort, wo wir viel mehr als genug Nahrung zur Verfügung haben werfen wir häufig genießbare Nahrung in den Abfall. Während dessen verhungern anderswo die Menschen. Händler, Hersteller, Gastronomen und wir alle werfen Nahrung weg. Weil sie nicht einer Norm entspricht, nicht mehr so hübsch aussieht, weil ein Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist (was oft wenig bedeutet), weil wir zu viel gekauft haben, weil wir sie falsch gelagert haben und sie deshalb schlecht wurde, weil im Restaurant zu viel zubereitet wurde. Das ist auch viel Geld, das im Abfall endet. Wir sollten vorher nachdenken wie viel wir brauchen und die Nahrung sinnvoll lagern. Im Handel sind Normen und Vorgaben inakzeptabel, wenn sie zur Folge haben dass essbare Nahrung im Abfall endet. Je weniger wir wegwerfen desto weniger muss produziert werden, weniger Flächen und sonstige Ressourcen werden benötigt. Dadurch schützen wir die Natur und auch uns. Je weniger wir in den Abfall werfen, desto weniger wird gekauft und desto mehr kann für die Ernährung genutzt werden. Die Verteilung muss sinnvoll organisiert werden, damit die Nahrung dort ist wo sie benötigt wird. Selbst wenn wir zukünftig ein Problem mit zu wenig Nahrung bekommen sollten, läge das nicht an fehlenden geeigneten Flächen, zu wenig widerstandsfähigen Pflanzen oder zu geringem Ertrag. Sondern an uns. Wir sind zu viele – und vermehren uns immer weiter. Das ist falsch. Der Platz ist begrenzt. Die Lösung besteht darin weniger Menschen zu produzieren.
Ob wir gentechnisch verändere Nahrung kaufen oder nicht können wir oft nicht entscheiden. Denn wir sehen die Genmanipulation der Nahrung nicht an und eine Information erhalten wir häufig nicht. Selbst wenn etwas frei von gentechnischen Veränderungen scheint, muss das nicht so sein. Denn es gibt selbst dort, wo gentechnische Veränderungen nach staatlichen Vorschriften gekennzeichnet werden sollen, solche gentechnischen Veränderungen die nicht genannt werden müssen. Teilweise gelten gentechnisch veränderte Anteile sogar als unvermeidlich. Damit werden wir gezwungen gentechnisch veränderte Produkte zu kaufen, teilweise ohne es zu merken. Die Freiheit zu entscheiden ist uns damit bereits heute aufgrund von Vermischung und fehlender ehrlicher Kennzeichnung genommen. Und das ist inakzeptable Bevormundung.
Unabhängig davon, ob die Besorgnis über genmanipulierte Pflanzen berechtigt ist oder nicht sind zwei Dinge sicher: Ein bisschen Vorsicht ist nie verkehrt, also der Nachweis der Ungefährlichkeit vor der Nutzung. Und jedem muss es frei stehen zu entscheiden, ob er gentechnisch veränderte Nahrung – oder anderweitige genmanipulierte Produkte – kaufen möchte oder nicht. Daher muss es Wahlmöglichkeiten geben und es muss für jeden einfach erkennbar sein wo gentechnische Veränderungen enthalten sind. Immer, ohne Ausnahme. Die Freiheit zu entscheiden ist Freiheit und Selbstbestimmung.
Studien, Untersuchungen und Statistiken dienen dazu Dinge herauszufinden, zu erläutern. Genutzt werden sie um uns zu manipulieren und Interessen durchzusetzen. Sie lassen sich so verändern, dass sie das aussagen was sie aussagen sollen – nicht was den Tatsachen entspricht. Zum Beispiel indem man die Datenbasis ändert. Nicht alles zählt sondern aussucht was gezählt wird und was nicht. Das verändert das Ergebnis. Man kann die Teilnehmer an einer Untersuchung mit dem Ziel das Ergebnis zu manipulieren aussuchen – oder die untersuchenden Wissenschaftler. Wer eine Studie oder die Wissenschaftler finanziert, direkt oder unauffällig, kann das Ergebnis bestimmen. Man kann Informationen weglassen oder andere erfinden, Schätzungen sind auch nah an Erfindungen. Bestimmte Formulierungen finden sich immer wieder. „Es konnte kein Beweis gefunden werden“ bedeutet zum Beispiel nicht, dass es keinen Beweis gibt. „nicht feststellbar“, „liegt nicht vor“, „gilt als gesichert“ sind ähnliche Formulierungen die aussagen dass man es nicht weiß oder weiß aber nicht sagen will. Oder man fälscht das Ergebnis. Selbst korrekte Ergebnisse können manipuliert werden. Indem man nur einen Teil veröffentlicht und den anderen Teil, der etwas anderes ergeben hat, verschweigt. Ergebnisse werden verdreht, interpretiert, teilweise oder vollständig verschwiegen. Man kann die Ergebnisse verharmlosen – „nicht tödlich“, obwohl es um die Frage nach Gesundheitsschäden (die gefunden wurden) und nicht nur nach dem Tod geht. Die Durchführenden einer Untersuchung können in Verruf oder zum Schweigen gebracht werden. Die einfachste Form davon ist der Einwand die Untersuchung habe keine neuen Erkenntnisse gebracht. Man benutzt dieses Argument um unerwünschte Ergebnisse aus dem Blickfeld zu schieben. Sie müssen nicht neu sein, im Gegenteil sind Bestätigungen erforderlich, wichtig ist nur dass sie korrekt sind. Also Vorsicht vor Untersuchungen, Studien und Statistiken – und vor deren Interpretation. Oft dienen Untersuchungen oder deren Interpretationen hauptsächlich dazu etwas Bestimmtes durchzusetzen. Man muss manchmal genau hinsehen, um das zu erkennen.
Die von Politikern geschaffenen Systeme zur Krankheitsfinanzierung – oft über Zwangsversicherungen, sind aufwändig, bürokratisch und teuer. Wir werden gezwungen das zu bezahlen. Nicht nur die Leistung, auch das extrem teure System. Das ist falsch.
Ärzte sollen unsere Gesundheit erhalten und wiederherstellen. Häufig machen sie das nicht. Teils aus Unfähigkeit. Teilweise weil nicht unsere Gesundheit ihr wichtigstes Anliegen ist – sondern Geld. Dann lassen sie sich bezahlen uns bestimmte Medikamente zu verschreiben, statt die für uns besten. Sie führen unnötige Untersuchungen und unnötige Behandlungen durch – weil sie unfähig sind oder damit Geld verdienen. Ob uns das unnötig Geld kostet, ob wir dadurch bevormundet werden und ob wir dadurch gesundheitliche Schäden erleiden ist ihnen egal. Oder sie entlassen uns zu früh aus dem Krankenhaus, weil ein weiterer Aufenthalt sich für sie finanziell nicht lohnt. Auch Politiker sind daran schuld, sie haben das System in dem sich die Ärzte bewegen geschaffen.
Wer sagt dass vor sich hin träumende Menschen, oder Menschen die ständig herumhüpfen, krank sind? Ärzte. Sie besitzen Definitionsmacht. Also definieren sie dass es sich um die Krankheiten Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) oder Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom (ADHS) handelt und dass sie, mit Medikamenten die die Hersteller gerne teuer verkaufen, behandelt werden müssen. Was eine Störung ist oder nicht hängt nur davon ab, was man als normal definiert. In jedem Fall stellt sich die Frage nach den Ursachen und ob ein solches Verhalten, egal wie man es nennt, behandelt werden muss – falls ja, wie. Wenn Menschen leiden, sich krank fühlen, nicht anders als die Mehrheit sondern krank, und wenn sie selbst eine Behandlung wünschen ist das etwas anderes. Aber üblicherweise ist es das Umfeld, das die Behandlung verlangt – nicht der Betroffene. Wenn Menschen in der heutigen Gesellschaft aufgrund ihrer natürlich vorhandenen Eigenschaften nicht zurechtkommen, oder andere das so sehen, ist das nicht ihr Fehler. Sondern der Fehler einer Gesellschaft, die sich auf die Mehrheit konzentriert – statt auf alle, die in ihr leben. Es ist falsch jemanden der anders ist unter Drogen zu setzen, häufig Kinder, um ihn an die Mehrheit anzupassen.
Die Ärzte handeln noch schlimmer. Sie nutzen Ihre Definitionsmacht, um Untersuchungen durchzusetzen und falsche Diagnosen zu stellen – mit der Folge unnötiger Behandlungen, einschließlich unnötiger Operationen. Genitalverstümmelungen an Jungen, verharmlosend Beschneidungen genannt, gehören zu den sehr häufigen unnötigen Operationen. Die Vorhaut kann man erst im Laufe der Zeit hinter die Eichel schieben, manchmal dauert das länger – das ist natürlich. Eine behandlungsbedürftige Vorhautverengung ist sehr selten – und selbst dann kann die Vorhaut oft vollständig erhalten werden. Auch ohne falsche Diagnose, auf Wunsch verbrecherischer Eltern werden Genitalverstümmelungen – vor allem an Jungen – durchgeführt. Unter anderem Religiöser Wahn, Hygiene oder Gesundheitsvorsorge werden als Gründe vorgeschoben – sie sind unzureichend und bei näherer Betrachtung daher unhaltbar.
Die bei Genitalverstümmelungen dieser Art entfernte Vorhaut erfüllt wichtige sexuelle Funktionen. Ihre Entfernung hat körperlichen Schaden, durch Desensibilisierung der Eichel, und Einschränkungen bei der Sexualität zur Folge. Auch psychischer Schaden kann eine Folge sein.
Es wird viel unternommen, um Genitalverstümmelungen an Jungen zu verharmlosen – während man sie an Mädchen bekämpft. Obwohl man für Genitalverstümmelungen an Mädchen ähnliche Vorwände nutzen kann wie bei Jungen. Folgen und Risiken werden verharmlost oder verschwiegen. Die stets geforderten gleichen Rechte für alle gibt es bei als Beschneidungen verharmlosten Genitalverstümmelungen an Jungen nicht. Mädchen werden geschützt, Jungen werden verstümmelt. Es geht nicht um Details. In der Sache, in der Verstümmelung des Geschlechtsorgans und dem erheblichen Eingriff in die natürliche Sexualität ist es das Gleiche. Beschneidungen sind Genitalverstümmelungen – eine schwerste Verletzung des Körpers, möglicherweise auch des Geistes, sie widersprechen in den meisten Fällen unserer unbeeinflussten Freiheit und Selbstbestimmung, durch die Beeinflussung der Sexualität handelt es sich außerdem um sexuelle Misshandlung – Beschneidungen genannte Genitalverstümmelungen sind ein schweres Verbrechen, auch wenn man das zu verbergen versucht.
Die Krankheiten, die man für das unsinnige Argument der Gesundheitsvorsorge nutzt ändern sich. Im Moment beliebt ist AIDS. Dem zugrunde liegende Studien gelten teilweise als manipuliert. Selbst die Täter geben zu, dass Beschneidungen vor AIDS nicht schützen. Nur Kondome bieten Schutz. Also verstümmeln sie männliche Menschen und fordern zusätzlich den Einsatz von Kondomen. Kondome alleine schützen jedoch vor sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich AIDS – ohne Verstümmelung des Penis an der Vorhaut. Selbst wenn es einen erheblichen Vorteil durch die Entfernung der Vorhaut gäbe, sind Genitalverstümmelungen dennoch falsch. Denn durch einen Schaden, vor allem einen dauerhaften und erheblichen wie hier, wird etwas in jedem Fall falsch.
Freiheit und Selbstbestimmung gibt es für Jungen häufig nicht. Entgegen anderer Behauptungen werden sie oft zwangsweise verstümmelt. Auf welcher Grundlage sollten sie auch zustimmen? Sie können die Folgen in ihrem Alter wegen fehlender Erfahrung nicht abschätzen. Überzeugt ein Arzt die Eltern mit einer falschen Diagnose, oder verlangen die Eltern aus anderen Gründen die Beschneidung, haben die Opfer keine Wahl. Auch wenn es freiwillig scheint wird großer Druck von Religionen, Werbung, unvollständigen und falschen Informationen, Staatsprogrammen, Stiftungen und so genannten Hilfsorganisationen auf sie ausgeübt damit sie ihren Penis verstümmeln lassen. Wenn jemand seine Vorhaut entfernen lassen möchte, möge er das tun. Aber nur die eigene und nicht auf der Grundlage falscher Informationen und erlogener Vorwände.
Wechselnde Vorwände und die Ersetzung des Wortes Genitalverstümmelung durch das Wort Beschneidung sind Manipulationsversuche, um die Genitalverstümmelungen an Jungen weiter ungestraft durchführen und sogar – wie im Moment in Afrika mit dem AIDS-Vorwand – zu Massengenitalverstümmelungen ausweiten zu können.
Wie können wir das Verbrechen der Genitalverstümmelung verhindern? Wir dürfen uns nicht daran beteiligen. Krankenversicherungen nicht. Ärzte nicht. Krankenschwestern nicht. Eltern auch nicht. Niemand von uns. Außerdem sollten wir offen sagen, dass wir Genitalverstümmelungen ablehnen – egal bei welchem Geschlecht und egal wie man sie nennt. Mit Tätern und ihren Helfern dürfen wir nicht zusammenarbeiten. Ihnen nicht helfen, sie nicht unterstützen. Nicht direkt und nicht indirekt – auch nicht finanziell. Auch keine Zusammenarbeit mit Religiösen, die andere verstümmeln. Ethisch sinnvolles Kauf- und Spendenverhalten. Die Länder- und Regionenliste im Kapitel „Menschenrechte“ hilft euch dabei. Vor allem nichts an Unicef, Gates (Microsoft) und Clinton – und nichts an die, die ihnen Geld geben. Seid auch vorsichtig wem ihr Geld in Form von Steuern gebt. Politiker finanzieren mit unserem Geld auch Genitalverstümmelungen – auch durch Beiträge an die Vereinten Nationen und ihre Teile.
Um Kosten zu senken und Ärzte von Verbrechen ab zu halten müssen die bestehenden aufwändigen, bürokratischen und teuren Systeme zur Krankheitsfinanzierung abgeschafft werden. Jeder bezahlt seine Krankheitskosten selbst, wenn gewünscht über eine nachgelagerte Versicherung (dazu komme ich später). Es gibt eine Notfallreserve für nicht selbst bezahlbare Kosten – finanziert aus der einzigen Steuer, die ich ebenfalls später vorschlagen werde. Ärzte und Krankenhäuser dürfen nicht gewinnorientiert arbeiten und werden nicht nach Aufwand bezahlt – sondern pauschal. Zusätzliches Geld dürfen sie nicht an nehmen. Das nimmt ihnen den finanziellen Anreiz sich an Verbrechen zu beteiligen. Medikamente und Weiteres zahlt jeder selbst nach Aufwand. Ebenso die nicht operative Behandlung, sofern sie nicht von einem Arzt durchgeführt wird. Wer eine Leistung in Anspruch nimmt zahlt sie, wer nicht zahlt nichts – Gerechtigkeit. Für falsches Verhalten werden die Täter gerecht bestraft und die Opfer erhalten Wiedergutmachung oder zumindest Linderung.
Bildung ist wichtig. Aber was genau ist Bildung? Das zugehörige Verb bilden bedeutet unter anderem etwas herstellen, zusammenfügen, verändern, entstehen lassen. Demnach ist Bildung der Vorgang der Herstellung, des Zusammenfügens, der Veränderung, des Entstehens. Das lässt sich auf die Veränderung des Menschen übertragen – auf das Zusammenfügen, die Herstellung, das Entstehen eines selbst. Daher ist niemand ungebildet. Vielleicht in der Weise ungebildet, dass eine Bildung im Sinne der heutigen Schulsysteme nicht stattgefunden hat. Es ist gut in diesem Sinne ungebildet zu sein – wie ihr gleich sehen werdet oder wahrscheinlich längst wisst. Aber ungebildet im Wortsinn ist niemand. Jeder ist gebildet. Durch Erfahrungen, Wissen, Einflüsse. Man kann Bildung daher niemandem zugänglich machen oder verwehren. Denn die Bildung ist der ständige Vorgang der Weiterentwicklung eines jeden selbst. Es sind Mittel, die der Erlangung bestimmter Bildung dienen, die wir anderen zugänglich machen können. Es ist Einfluss, den wir auf andere ausüben können, dass sie sich in einer bestimmten Weise bilden. Diese Art von Bildung wird hauptsächlich in Schulen durchgeführt. Hier besteht das Problem. „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ ist ein beliebtes Sprichwort. Es ist eine Verfälschung. Was Seneca wirklich schrieb (Lucius Annaeus Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, 106. Brief) war das Gegenteil, Zitat: „Non vitae, sed scholae discimus.“ (Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir). Damit traf er vermutlich die damalige Situation. Unsere heutige Situation trifft er definitiv. Und es ist noch viel schlimmer als das.
Dass wir für die Schule lernen, statt für das Leben, sieht man vor allem an den Inhalten. In heutigen Schulsystemen geht es häufig nicht darum, den jungen Menschen Wissen zu vermitteln oder gar sinnvolle Bildung zu ermöglichen. Es geht darum Lehrstoff, häufig sinnlosen, auswendig lernen zu lassen. Es werden Gedichte, Jahreszahlen und Formeln auswendig gelernt. Aber merkt man sie sich? Nein. Wozu auch, man braucht sie üblicherweise nicht. Oder wann habt ihr zuletzt im Alltag das Volumen eines Kegels berechnen müssen oder euch einer trigonometrischen Funktion bedient? Von Infinitesimalrechnung und vielem anderen nicht zu reden. Das ist Wissen, das nur wenige benötigen. Und die können es im fachspezifischen Studium oder in der Berufsausbildung lernen. Es ist unsinnig solche Dinge, und die Liste unsinniger Inhalte ist lang, an angeblich allgemein bildenden Schulen zu vermitteln. Offensichtlich ist es den Lehrkräften oft egal ob ihr Tun sinnvoll ist, ob die Schüler einen Nutzen daraus ziehen. Man sollte, um bei dem Beispiel mit den Formeln zu bleiben, die allgemeine Anwendung von Formeln lehren und Zugang zu allen Formeln ermöglichen. So hätte jeder die Fähigkeit eine Formel anzuwenden und würde die für seine Zwecke benötigte Formel nachschlagen. Im Ergebnis wären unsere Fähigkeiten – und vor allem der Nutzen für uns – erheblich größer. Als wenn wir gezwungen werden bestimmte Formeln auswendig zu lernen und sie nach der nächsten Prüfung, mangels Notwendigkeit, vergessen.
Es geht nicht nur um Formeln. Warum wird eine bestimmte Methode vorgeschrieben, mit der eine mathematische Aufgabe gelöst oder auf einer Tastatur getippt werden soll, wenn auch eine andere funktioniert? Welcher Sinn soll hinter dem Zwang stehen Gedichte auswendig zu lernen? Warum werden Bücher gelesen, die ein unsinniges Weltbild vermitteln? Warum werden gesellschaftskritische Bücher oft ignoriert? Welchen Sinn hat das stupide Lernen und Abfragen von Vokabeln? Es gibt bessere Methoden eine Sprache zu lernen. Aus welchem Grund werden Fremdsprachen nach politischen Erwägungen gelehrt, statt nach den Wünschen der Schüler oder deren Notwendigkeiten? Warum werden Schüler gezwungen über Stangen zu springen, sich an Ringen hängend zu verbiegen, möglichst schnell zu rennen oder sinnlos einem Ball hinterherzulaufen? Wieso müssen Schüler malen, oder bestimmte Musikinstrumente lernen, wenn sie das nicht wünschen? Warum zwingt man Schüler getötete Tiere zu sezieren? Warum sind staatliche und religiöse Indoktrination Teil des Unterrichts? Das alles ist Unsinn. Doch es wird zwangsweise durchgeführt – warum? Weil es auf dem Lehrplan steht. Es geht nicht darum, wie man junge Menschen sinnvoll auf das Leben vorbereiten kann. Es geht nicht darum ihnen das Wissen zu geben, das sie benötigen. Es geht nicht darum, es ihnen zu ermöglichen ihre Interessen zu erkunden. Es geht nicht darum, sie bei der Nutzung ihrer Fähigkeiten zu unterstützen. Doch darum sollte es gehen. Würde man in der Schule zum Beispiel die Ursachen unseres unterschiedlichen Verhaltens erklären, würden Fragen wie „Warum wollen Jungs immer nur das eine?“ oder „Wenn Mädchen nein sagen, meinen sie dann ja?“ oder „Warum reden Mädchen so viel und Jungs so wenig?“ geklärt und später zu weniger Missverständnissen und unangemessenen Reaktionen führen. Auch dass beispielsweise Homosexualität etwas Natürliches ist, wäre dann jedem bewusst. Das ist hilfreiches und damit sinnvolles Wissen. Nicht das Auswendiglernen von Gedichten, Jahreszahlen von Kriegen, Regierungsperioden oder Formeln – was man nie wieder braucht.
Hinzu kommt, dass das in Schulen vermittelte Wissen nicht nur zu einem großen Teil unsinnig, sondern oft auch veraltet oder falsch ist. Beispiele für das eine wie das andere gibt es viele. Auch etwas Sinnvolles, wie eine Sprache, kann durch inkompetente Menschen zu etwas teilweise Unsinnigem gemacht werden. Das sehen wir an der Rechtschreibreform in den deutschsprachigen Ländern. Dort veränderten Politiker die Schreibweise der Sprache. Die Begründung der Täter ist, dass die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung bewahrt werden soll. Wenn jeder schreibt wie er will, ist das unübersichtlich und unnötig schwierig. Daher ist der Gedanke richtig. Bezogen auf heutige Zustände, auch wenn man sich das Ergebnis an sieht, gewinnt man hingegen diesen Eindruck: Den Politikern ist aufgefallen, dass viele Menschen keine Rechtschreibung beherrschen. Es gibt unterschiedliche Schreibweisen, richtige und falsche. Das ist, passend zu ihrer Begründung, nicht einheitlich. Also änderten sie teilweise die Schreibweise der Sprache so, dass bisher falsche Schreibweisen als richtig gelten (es gibt auch andere Änderungen). Teilweise gelten sogar mehrere Schreibweisen als richtig. Das ist die Methode der Dummen. Wenn sie oder andere etwas nicht können, geben sie sich keine Mühe es zu lernen oder zu erklären. Sie verändern das, was ihnen zu schwer ist. Ähnlich wie beim Glauben, beim Wahn. Sie verstehen es nicht, also erfinden sie etwas. Das ist Unsinn. Wenn man nicht versteht warum die Sonne scheint, kann man sich kein Märchen ausdenken und behaupten es wäre wahr. Und wenn man nicht versteht warum man Spaghetti schreibt und nicht Spagetti kann man nicht das Falsche für richtig erklären – nur weil man unfähig ist die richtige Schreibweise zu nutzen. Oder behauptet ihr auch alle führen falsch, und nur ihr richtig, wenn ihr alle Straßenschilder von hinten seht und euch hunderte Autos auf der selben Fahrspur entgegen kommen? Ob die Täter selbst nicht richtig schreiben können ist nicht überliefert. Auch nicht der sichere Grund für diesen Unsinn. Sollte die Wahrung der Einheitlichkeit der Grund gewesen sein, oder zumindest einer, hätten sie angesichts des von ihnen verursachen Durcheinanders versagt. Jetzt ist in vielen Fällen die Uneinheitlichkeit nämlich staatliche Vorschrift. Sie hätten sich statt dessen damit beschäftigen sollen den Menschen die korrekte Schreibweise zu erklären. Statt die, die die Rechtschreibung beherrschen anzuhalten fortan falsch zu schreiben. Das ist das Mehrheitsprinzip. Ich komme ausführlich unter „Demokratie, Verbrechen und Macht“ auf die Probleme dieses Grundsatzes/Prinzips zu sprechen. Die Mehrheit ist, so offensichtlich die Meinung der Mächtigen, zu dumm eine korrekte Schreibweise zu nutzen. Also sollen die korrekt Schreibenden sich, den nach Meinung der Politiker Dummen, anpassen. Umgekehrt wäre es korrekt. Bleiben wir bei den Spaghetti. Spaghetti ist ein italienisches Wort. Die Buchstabenkombination gh spricht man im Italienischen g aus. Es wurde bestimmt, letztlich durch Politiker, dass Spaghetti fortan Spagetti geschrieben werden soll. Ein allein stehendes g spricht man im Italienischen (es ist immernoch ein Fremdwort, denn im Deutschen heißen die Objekte lange Nudeln) in diesem Fall etwa dsch aus. Korrekt ausgesprochen heißt die unsinnige Politiker-Schreibweise daher Spadschetti. Beabsichtigt war das wohl nicht. Aber was will man erwarten, wenn unfähige Menschen und ihre Gehilfen Entscheidungen treffen? Verwunderlich ist, dass man als neue Schreibweise nicht Schpagetti gewählt hat. Oder schwümmen statt schwimmen, kupieren statt kopieren, Ferd statt Pferd. Die deutsch sprechenden Menschen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind – und denen man sich offenbar anpassen wollte – sprechen es häufig so aus. Und warum sollen wir manche Fremdwörter aus dem Griechischen mit ph schreiben und andere mit f? Es gibt in dieser Art von Sprache keinen sinnvollen Grund die korrekt hergeleitete Schreibweise mit ph zu verändern. Selbst wenn es einen gäbe: Entweder verändert man ph zu f oder man lässt es. Aber manchmal so, manchmal anders – das ist verwirrender Unsinn.
Sinnvoll wäre die Einführung von mim und Ähnlichem gewesen. Denn es gibt am (an dem) in der Standardsprache. Warum nicht mim (mit dem)? Oder aum (auf dem)? Das würde auch die Doppeldeutigkeit von „am“ abschaffen. In unterschiedlichen regionalen Ausprägungen kann am nämlich sowohl „an dem“ als auch „auf dem“ bedeuten. Eine der sinnvollen durchgeführten Änderungen: Schiff + Fahrt = Schifffahrt. Drei f in der Mitte. Zwei von Schiff eines von Fahrt. Das ist logisch. Früher waren es beim selben Wort nur zwei f, eines fehlte.
Wie gelingt es, dass bekannt ist wie Wörter geschrieben werden? Wie sie korrekt geschrieben werden, nicht nach der Ansicht unfähiger Politiker und ihrer Gehilfen. In vielen Fällen sollten Lehrer nicht blind, wie es oft ihre Art ist, versuchen den Schülern häufig unnützes Wissen einzutrichtern. Statt dessen sollten sie Wert auf eine saubere Aussprache legen. Wer schwümmen spricht, wird vielleicht Schwierigkeiten haben schwimmen zu schreiben. Korrekte Aussprache = korrekte Schreibweise. Außerdem sollten sie, viel häufiger als es geschieht, die Gründe für eine Schreibweise erklären. Warum schreibt man Spaghetti mit gh? Weil es ein italienisches Wort ist und gh im Italienischen wie g gesprochen wird. Da wir dabei sind, damit jeder weiß warum: Spaghettis gibt es nicht. Spaghetti sind schon mehrere, das kann man am i am Ende erkennen. Eine heißt Spaghetto. Italienische Einzahl ‑o = italienische Mehrzahl ‑i. Das funktioniert (nicht immer) auch mit anderen italienischen Wörtern. Wenn man weiß warum etwas so ist, wie es ist, kann man es sich viel leichter merken. Sofern es sinnvoll und logisch ist. Das gilt auch für anderes als die korrekte Buchstabenwahl. Rechtschreibung kann man im Allgemeinen lernen. Es besteht kein sinnvoller Grund alle anzuhalten zu schreiben, als seien sie unfähig eine korrekte Schreibweise zu nutzen.
Schlimmer noch als solche Änderungen sind die Versionen. So gibt es für ein Wort mehrere nach der Reform als richtig geltende Schreibweisen. Im Falle der Spaghetti gelten beide Schreibweisen als richtig. Im Ergebnis bedeutet das fast: Schreibt irgendwie, wir geben euch in jedem Fall eine gute Schulnote. Auch eine Methode zu versuchen das Versagen der Politiker bei der Schuldbildung zu verschleiern. Wenn das so weitergeht ist 2 + 2 bald 2,2.
Das, und einiges mehr, ist das Ergebnis zweier Reformen kurz hintereinander. Weil die Reform so stümperhaft gemacht war, musste sie wenig später durch eine weitere Reform korrigiert werden. Die Reform der Reform führte aber auch zu keinem befriedigenden Ergebnis. Was ist die Folge dieses Rechtschreibdurcheinanders? Ein noch größeres Durcheinander. Manche nutzen die neue Rechtschreibung. Andere schreiben wie bisher. Viele können es noch immer nicht richtig. Manche sind verwirrt und wissen nicht, wie sie schreiben sollen. Und viele schreiben, wie sie es für sinnvoll erachten. Letzteres nennt man, wenn es strukturiert ist, Hausrechtschreibung. Eine Version der Rechtschreibung, die man zusammengestellt und für sich selbst als maßgeblich definiert hat. Zeitungen machen das zum Beispiel. Auch dieses Buch ist in einer Hausrechtschreibung geschrieben – in meiner. Sie ist nicht im Detail ausgearbeitet, daher ist sie kein Vorschlag. Wenn ihr sie kritisieren wollt, seht vorher genau hin. Die Logik ergibt sich nicht auf den ersten Blick. Die automatische Silbentrennung (Offenbar nach der reformierten Rechtschreibung – welcher Idiot trennt Körpers-canner oder Droht-aktik?) habe ich nur in Extremfällen im gedruckten Buch und in der PDF-Version korrigiert, wenn sie mir bei der Erstellung des Stichwortverzeichnisses aufgefallen sind. Eine brauchbare Silbentrennung war für mein Textverarbeitungsprogramm nicht zu erhalten.
Das Problem ist nicht die Veränderung der Schreibweise einer Sprache. Es gibt verbesserungswürdige Schreibweisen. Das Problem ist die Inkompetenz der Täter. Sie waren in Teilen nicht in der Lage sinnvolle Veränderungen herbeizuführen, und setzen ihre Falschschreibung nun mit Zwang durch – wie es stets die Art der Politiker uns gegenüber ist. In diesem Fall insbesondere gegenüber unseren Kindern in den Schulen.
Von Inhalten abgesehen kommt hinzu, dass viele Lehrer inkompetent, nicht ausreichend qualifiziert sind. Sie sind nicht in der Lage Menschen sinnvolle Bildung zu ermöglichen. Viele Lehrer wollen das offensichtlich auch nicht. Denn der Lehrplan sieht das nicht vor. Weicht ein Schüler von der Norm ab, kleidet oder verhält sich nicht wie sich nach Ansicht der Lehrer alle zu verhalten haben wird er unterdrückt. Zum Beispiel indem sich Lehrer weigern ihn zu unterrichten, wenn er sich nicht ihren Wünschen an Kleidung oder Verhalten anpasst. Wundern uns fehlende Fähigkeiten und solches Verhalten der Lehrer? Das kann uns nicht wundern. Denn Schulen sind meistens staatlich. Lehrer sind Teil der Staatsstruktur. Sie arbeiten für den Staat, die Machtstruktur der Politiker – nicht für uns und unsere Kinder. Ebenso wie die anderen Staatsdiener. Verwunderlich wäre es, wenn sich Lehrer von den übrigen Staatsdienern unterscheiden würden. Uns ist die Unfähigkeit der Staatsdiener bewusst. Wie oft schimpfen wir über sie? Auf der anderen Seite schicken wir unsere Kinder jeden morgen in die Schule – auf dass sie von den Staatsdienern unterrichtet werden. Was kommt heraus, wenn inkompetente Staatsdiener derart Einfluss auf unsere Kinder haben? Kann es etwas Gutes sein? Üblicherweise nicht. Warum schickt ihr sie in den direkten Einflussbereich der inkompetenten Staatsdiener? Hört auf damit. Ein paar gute Lehrer gibt es. Aber auch sie sind an das System gebunden. Und sie sind viel zu wenige. Dennoch, liebe guten Lehrer: Wenn ihr weiter gute Arbeit leisten wollt helft das umzusetzen, was in diesem Kapitel steht. Berücksichtigt, dass ihr euch dafür gegen das System stellen müsst. Denn das System, in verschiedenen Ländern unterschiedlich, verhindert viele der hier beschriebenen sinnvollen Vorschläge.
Wenn ich über Lehrer schreibe beziehe ich mich nicht nur auf Lehrer in Schulen. Auch auf solche an Hochschulen/Universitäten. Auch sie sind Lehrer, egal wie sie sich nennen. Man unterstellt manchmal, studierte Menschen seien intelligent oder zumindest fachkompetent. Dem ist aber nicht so. Studieren hat viel mit Auswendiglernen zu tun, nur manchmal mit Wissen, selten mit sinnvoller Bildung. Ähnliches gilt für einen Titel, wie Doktor. Er spiegelt Wissen, Kompetenz vor – obwohl das oft unangemessen ist. Auf akademische Titel, nicht nur diesen, sollte man verzichten. Außer Eitelkeit und ein Geltungsbedürfnis zu befriedigen und manchmal dem Erlangen von Macht zu dienen haben sie keine Funktion. Niemand nennt sich Frau Erzkonservativeschuleabsolventin – also warum zum Beispiel Frau Doktor?
Was wir brauchen sind ausreichend intelligente, gut gebildete Menschen, mit ausreichendem Wissen, befasst mit sinnvollen Themen, und dem Willen und der Fähigkeit ihre Kenntnisse an junge Menschen weiterzugeben – und ihnen damit eine für sie sinnvolle Bildung zu ermöglichen.
Zu den unsinnigen Inhalten und der Inkompetenz der Lehrer kommt die Einflussnahme anderer auf den Unterricht und die Inhalte. Wer sind die anderen? Es gibt mehrere.
Einfluss auf einen Teil der Bildung, auf Schulen, wird durch die Unternehmen ausgeübt. Zum Beispiel Firmen, die sich bemühen dass bestimmte Computehardware oder -Software im Unterricht eingesetzt wird. Auch Unterrichtsmaterialien werden von Unternehmen und ihren Lobbies beeinflusst. Bei Privatschulen haben die Geldgeber Einfluss. Das kann positiv sein. Aber auch negativ – wenn Kinder so angepasst werden, wie ihre Eltern und/oder die Geldgeber es wollen. Aber die hauptsächliche und problematischste Einflussnahme auf Schulen geschieht vor allem von Staaten und Religionen. Beide verfolgen den selben Ansatz. Sie versuchen die Schwächsten – unsere Kinder – zu beeinflussen, zu indoktrinieren, auf ihre Seite zu ziehen. So dass sie Macht über sie ausüben und damit ihre eigene Macht sichern und vergrößern können. Schulen sind dafür gut geeignet. Denn dort trichtert man unseren Kindern Informationen ein. Es gibt sinnvolle Informationen. Zum Beispiel Wissen darüber wie man liest und schreibt. Und es gibt gefährliche Informationen. Zum Beispiel mächtige Menschen, die unseren Kindern beibringen dass ihre Macht absolut ist und sie sich ihnen unterwerfen müssen. Beides machen Staaten und Religionen. Bei Religionen kommen die Wahnvorstellungen, mit denen sie unsere Kinder indoktrinieren, erschwerend hinzu. Damit sind Schulen vor allem religiöse und staatliche Indoktrinationseinrichtungen – Orte der Kindesmisshandlung.
Den Einfluss des Staats, also der Parteien und Politiker, sehen wir zum einen in Fächern die Gemeinschaftskunde, Sozialkunde, Gesellschaftskunde oder ähnlich genannt werden. Dort bringt man unseren Kindern bei, dass der Machtapparat der Parteien und Politiker – der Staat – das einzig Richtige sei. Und dass alles, was sich gegen die Macht des Staats richtet, falsch sei. Auch dass die herrschende Staatsform, in angeblichen Demokratien ist das die vorgetäuschte Demokratie mit Mehrheitsprinzip, die einzig sinnvolle Staatsform sei. Falsche Informationen. Solche, die von den Mächtigen gewünscht werden, um ihre Macht zu sichern. Staatliche Indoktrination. An Hochschulen/Universitäten gibt es zum Beispiel Ausbildungen in Recht. Das ist die Anwendung und Auslegung der unsinnigen Vorschriften der Staaten. An jeder Schule findet man das, weniger offensichtlich, auch in jedem anderen Fach. Denn von den Schulen wird im Allgemeinen verlangt, sich an die Vorgaben des Staats zu halten. Von staatlichen Schulen ebenso wie von privaten – dafür haben die Machthaber gesorgt. Nichts auf dem Lehrplan wird den Interessen des Staats – in dessen Einflussbereich sich der Kindergarten, die Schule oder die Hochschule/Universität befindet – grundlegend widersprechen. Zu diesen Interessen gehört sowohl die Machtsicherung der Staaten als auch die zwangsweise Verbreitung deren Ansichten. Das sieht man beispielsweise an der Auswahl der Unterrichtsthemen, der Auswahl und Interpretation von Literatur, an der Ausbildung der Lehrer, am Zwang bestimmte Sprachen zu lernen. Auf der einen Seite ist eine Kontrolle verständlich. Jemand muss einen Rahmen vorgeben. Geschieht das nicht, haben wir ein noch größeres Problem. Denn viele Menschen sind erfahrungsgemäß wenig intelligent, besitzen nicht die für die Aufgabe erforderlichen Fähigkeiten, sind wahnsinnig oder haben einen schlechten Charakter. Die Ergebnisse wären angesichts dessen ohne Rahmen oft inakzeptabel. Das Problem ist, dass der der den Rahmen vorgibt der Staat ist – also Politiker. Mehr dazu im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“. Ein Lehrer, der vom Staat indoktriniert wurde, sich an dessen Vorgaben hält und Geld vom Staat erhält, wird unsere Kinder nicht zu frei denkenden Menschen erziehen. Selbst dann nicht, wenn er dazu in der Lage wäre. An staatlichen Schulen und Schulen auf die die Staaten Einfluss haben werden unsere Kinder nicht zu freien Menschen erzogen. Statt dessen zu Staatsbürgern – das sind die, die sich dem Willen der Politiker unterwerfen sollen. Es gibt Ausnahmen von diesem staatlichen Einfluss – dann handelt es sich um die Unterwerfung unter die Macht der Religionen.
Der Einfluss der Religionen ist zweigeteilt. Erstens ist er indirekt. Denn Religionen haben ihren Einfluss weit ausgedehnt. Auf die meisten Menschen, auch auf Politiker und deren Entscheidungen. Selbst oder über Lobbies. Nehmen Politiker Einfluss auf Inhalte an Schulen geschieht dies damit auch im Sinne der Religionen. Auch auf Lehrer haben Religionen Einfluss. So werden religiöse Inhalte auch unterschwellig vermittelt. Wenn etwa ein religiöser Lehrer das Fach Ethik unterrichtet, so kann er das nicht frei von seinen religiösen Wahnvorstellungen. So werden Religion und (möglicherweise sinnvolle) Ethik miteinander vermischt. Wahnsinnige Religiöse unterweisen unsere Kinder in Ethik. Obwohl Religion das Gegenteil ethisch sinnvollen Verhaltens ist – gefährlicher Wahn, Bevormundung, Unterdrückung, die Ursache riesigen Leids. Auch die Inhalte in anderen Fächern werden durch Religion beeinflusst. Und auch außerhalb des Unterrichts ist das zu beobachten. Eine religiöse Lehrerin, die einen Streit zwischen Schülern schlichtet, wird auch darin ihre religiösen Wahnvorstellungen einfließen lassen. Für religiöse Lehrer gilt Ähnliches wie für von Staaten ausgebildete, indoktrinierte und bezahlte Lehrer: Auch sie können unsere Kinder nicht zu freien Menschen erziehen. Daran hindert sie ihr Wahn. Den indirekten Einfluss des Glaubens kann man unter anderem an religiösen Symbolen in Schulen erkennen. Zweitens ist der Einfluss der Religionen direkt. Erhalten haben sie diesen direkten Einfluss über ihren Einfluss auf die Politiker und deren Entscheidungen. Sie erteilen selbst Unterricht – Religionslehre/Religionsunterricht. Es ist wichtig, dass ihr euch das verdeutlicht: Menschen, die gefährliche Wahnvorstellungen haben, werden auf unsere Kinder gehetzt. Der Zweck: Die Kinder sollen indoktriniert, beeinflusst werden, so dass sie die selben Wahnvorstellungen aufweisen. Womit man sie dem Willen der in Religionen Mächtigen unterwirft. So sichern sich Religionen Macht und Einfluss. In manchen Ländern geschieht das zwangsweise, in anderen Ländern scheinbar freiwillig. Von Freiwilligkeit kann tatsächlich keine Rede sein. Denn in Freiheit aufgewachsene Kinder würden kaum Interesse daran zeigen, sich religiösen Wahnvorstellungen und den sich daraus ergebenden unsinnigen Vorschriften zu unterwerfen. Sie würden sich kaum freiwillig für eine Indoktrination im Rahmen des Schulunterrichts entscheiden. Tatsächlich sind es die Eltern, die bestimmen, dass ihre Kinder derart missbraucht werden. Warum? Weil die Religionen die Eltern indoktriniert haben. So schicken die Eltern, in ihrem religiösen Wahn, ihre Kinder zum Missbrauch durch religiöse Indoktrination. Sei es in der Schule oder außerhalb. Das ist Zwang, denn die Kinder haben oft keine Wahl. Auch die Eltern selbst beteiligen sich, den Religionen gehorsam, an der Misshandlung ihrer Kinder. Das ist Macht.
Bemerkenswert ist, dass unsere Kinder vielerorts entweder in Religion oder in Ethik unterrichtet werden – nicht in beidem. Das ist logisch. Weil sinnvolles ethisches Verhalten, zum Beispiel Freiheit oder die Abwesenheit von Psychoterror, gegen religiösen Wahn verstößt. Die Unterwerfung unter religiösen Wahn ist mit sinnvoller Ethik nicht vereinbar. Religion ist das Gegenteil von sinnvoller Ethik.
In Wahnsinn und Methoden der Indoktrination anderer kann man sich auch an Hochschulen ausbilden lassen. Das nennt man zum Beispiel Theologie. Die Folge sind unter anderem Religionslehrer. Dazu kommen die eigenen Ausbildungsmöglichkeiten der Religionen in Wahn, Indoktrination und Unterdrückung.
Selbst wenn etwas über Religionen gelehrt wird, statt religiöse Indoktrination durchzuführen, ist das nicht wesentlich besser. Denn auch hier kommt es nicht zu einer sachgerechten Auseinandersetzung – im Gegenteil. Die den Religionen innewohnenden Wahnvorstellungen, die Bevormundung, Unterdrückung und schlimmste Verbrechen bis hin zu Genitalverstümmelungen, werden positiv dargestellt. Sie werden als Kultur bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich um eine psychische Erkrankung mit der Folge von schwersten Verbrechen. So versteckt sich unter dem Mantel des Unterrichts über Religion die Verherrlichung der wahnsinnigen Religion, die Sicherstellung der Akzeptanz der daraus folgenden Verbrechen und die Verhinderung deren Abschaffung. Auch das ist eine Methode zur Sicherung der Macht der Religionen.
Auch andere Religiöse – Kreationisten nennen sie sich – versuchen Einfluss auf unsere Kinder zu nehmen, indem sie sich die Schulen zu Nutze machen. Sie leugnen die Evolution und propagieren religiöse Schöpfungsmärchen und Ableitungen davon als Wahrheit. Intelligent Design ist ein anderer Begriff, der letztlich für den selben Wahn verwendet wird. Diese Wahnvorstellungen wollen sie auch in Schulen verbreiten. Teilweise ist ihnen das bereits gelungen. Im Religionsunterricht sowieso, aber nicht nur dort. Ihr Ziel sind andere Fächer, vor allem der Biologieunterricht und damit die gezielte Vermischung ihres Wahns mit der Wissenschaft. Teils offen, teils verdeckt. Es ist völlig inakzeptabel, dass Religion genannte Wahnvorstellungen Teil des Schulunterrichts sind – und sogar neben oder über wissenschaftliche Erkenntnisse oder Tatsachen gestellt werden. Das gilt für Religionsunterricht allgemein, ebenso wie für verdeckte religiöse Propaganda. Auch für den Versuch der religiösen Indoktrination in anderen Fächern, wie in Biologie. Über die Nutzung des Biologieunterrichts versuchen sie alle zu erreichen. Nicht nur die, die von ihren Eltern zur psychischen Misshandlung durch religiöse Indoktrination geschickt werden. Das Einzige was im Biologieunterricht über Religion angemessen sein könnte, wäre eine Aufklärung über die biologischen Aspekte psychischer Erkrankungen – wie Religion. Aber das wird es an heutigen Schulen nicht geben. Denn dafür sind die Wahnsinnigen und ihre Organisationen (Religionen und Lobbies) viel zu einflussreich, viel zu mächtig.
Auf Kindergärten, Schulen und Hochschulen/Universitäten wird von Gläubigen, Religionen Einfluss ausgeübt. Selbst dann, wenn es auf den ersten Blick den Anschein hat, dass sie nichtreligiös seien. Noch viel schlimmer verhält es sich bei religiösen Schulen. Muslimische, christliche, jüdische und andere religiöse Schulen. Dort wird alles den jeweiligen religiösen Wahnvorstellungen untergeordnet. Zu den harmloseren, aber dennoch inakzeptablen, Vorfällen gehören der Zwang Verbeugungen auszuführen. Oder Nonnen als Lehrer, die die Kinder zwingen religiöse Unterwerfungsbekundungen aufzusagen wenn sie sie ansprechen – sonst erhalten sie keine Antwort. Es gibt noch viel Schlimmeres, nicht nur in den geheimen Koranschulen. Dazu zählen auch Eltern, die ihre Kinder aus religiösen Gründen selbst unterrichten. Dort sind sie dem kranken, weil wahnsinnigen, religiösen Weltbild der Eltern schutzlos ausgesetzt. Wie in religiösen Schulen oder schlimmer. So wird der Unterricht zu Hause von einigen religiösen Fanatikern genutzt – die so ungestört ihre Kinder indoktrinieren, misshandeln können. Es gibt gute Gründe Kinder nicht zur Schule zu schicken: Die Inkompetenz der Lehrer, die unsinnigen Inhalte und die falschen Methoden. Wenn die Folge davon ist dass ausreichend intelligente und charakterlich gute Menschen ihre Kinder selbst unterrichten ist das in Ordnung. Doch viele schicken ihre Kinder nicht zur Schule weil sie sie noch mehr religiös beeinflussen und bevormunden wollen, als das in Schulen geschieht. Das ist schlecht. Denn Religion ist von weiten Teilen der Gesellschaft betriebener und akzeptierter Kindesmissbrauch.
Kann man Eltern verdenken dass sie ihre Kinder nicht in Schulen lesen und schreiben lernen lassen wollen, wo der Großteil der Kinder kaum fünf Wörter in der in der Gegend gesprochenen Sprache sprechen kann? Nein, das kann man ihnen nicht verdenken. Denn das erschwert unseren Kindern das Erlernen der benötigten Sprache. Kann man Eltern verdenken, dass sie ihre Kinder nicht in Schulen mit einem hohen Anteil Muslime schicken wollen? Kann man Eltern verdenken dass sie nicht wollen dass ihre Kinder mit solchen Menschen spielen, zu tun haben? Man weiß, dass Muslime Verbrecher sind (Bevormundung, Unterdrückung, Tötungen aus angeblicher Ehre, Genitalverstümmelungen). Nein, auch das kann man Eltern nicht verdenken. Im Gegenteil. Sie wären schlechte Eltern, wenn sie solche Dinge bei der Auswahl der Schule und des Umgangs ihrer Kinder nicht berücksichtigten. Wollen wir, dass Menschen die religiöse Wahnvostellungen haben und für schlimmste Verbrechen mitverantwortlich sind unsere Kinder unterrichten? Nein. Nicht einmal in die Nähe solcher Menschen sollten wir unsere Kinder lassen. Denn wir sind für ihren Schutz und ihr Wohlergehen verantwortlich. Immer wieder werden Menschen aus der Gewalt, dem Einflussbereich von Sekten befreit. Gut. Aber hört nicht auf damit. Rettet die Kinder auch aus der Gewalt der Sekten, die sich Religionen nennen. Rettet unsere Kinder aus Koranschulen, aus jüdischen und christlichen Schulen, aus buddhistischen Klöstern. Rettet sie aus dem Religionsunterricht und vor offener und verdeckter religiöser Indoktrination. Rettet sie vor den Religionen. Rettet sie vor dem Glauben. Und rettet sie vor den Staaten. Ermöglicht ihnen ein Leben in Freiheit.
Es ist Unsinn, sich nur mit wenigen von Staaten oder Religionen ausgewählten Philosophen oder Büchern und einer staatlich oder religiös vorgegeben Einordnung der vertretenen Ansichten zu befassen. Statt dessen sollte man mehrere Philosophen und ihre Philosophie, Autoren und ihre Bücher, Menschen und ihre Ansichten kennen lernen – sich informieren, vergleichen, diskutieren, bewerten, ethisch einordnen, vermischen, erörtern, sich eine eigene Meinung bilden. Wahn muss korrekt als solcher bezeichnet werden – nicht als Religion, weil die Wahnsinnigen mächtig genug sind ihre Krankheit als angebliche Kultur zu bezeichnen. Es darf nicht darum gehen sich idiotischen Vorgaben Wahnsinniger und Machtgieriger anzupassen. Es muss darum gehen das selbstständige, freie und unvoreingenommene Denken zu lernen und anzuwenden.
Im Kapitel „Glaube“ habe ich die inakzeptablen Auswirkungen von Glaube, besonders von Religion, ausführlich beschrieben. Dabei kam ich zu dem Schluss, dass Glaube einschließlich Religion abgeschafft werden muss um weiteres Leid und Unterdrückung zu verhindern. Damit würde automatisch der Einfluss des Glaubens, vor allem in Form von Religionen, auf die Schulen wegfallen – denn sie wären nicht mehr vorhanden. Auch Staaten müssen abgeschafft werden. Mehr dazu gegen Ende des Buchs. Die Abschaffung von Religionen und Staaten ist ein wichtiger Schritt in Richtung Freiheit – weit über Schulen hinaus. Doch das wird Zeit in Anspruch nehmen. Bis es so weit ist, muss unabhängig von der Abschaffung jeder Glaube und jeder Staatseinfluss aus Schulen und anderen Bildungseinrichtungen entfernt werden. Auch der Einfluss der Unternehmen und der Eltern, deren Ziel die Verwirklichung eigener Vorstellungen statt das Wohl unserer Kinder ist. Religiöse oder staatshörige Lehrer darf es nicht geben. Haltet eure Kinder von jeder Art von Religion und Staat fern. Im Kindergarten, in der Schule und anderswo. Lasst sie ohne Bevormundung, ohne unsinnige Vorschriften und Unterdrückung, ohne Wahnvorstellungen – in Freiheit und Selbstbestimmung – aufwachsen. Woher der nötige Rahmen kommt? Den schlage ich am Ende dieses Kapitels vor.
Die falschen Methoden sind zahlreich. In einer Gegend so, in der anderen anders. Das stupide Auswendiglernen, das vorgegebene Lerntempo, der häufig fast ausschließliche Frontalunterricht statt des eigenen Erkundens und das Eintrichtern statt des eigenständigen Lernens sind Unsinn. Auch der Zwang auf einem Stuhl an einem Tisch zu sitzen ist eine unsinnige Methode. Der eine kann in dieser Position vielleicht gut lernen. Der andere benötigt zum bestmöglichen Nachdenken vielleicht eine liegende Position auf einem Sofa. Ein wieder anderer bevorzugt vielleicht viele Kissen oder denkt am besten während er umher geht. Der eine braucht Ruhe, der andere Musik. Der eine lernt besser alleine, der andere mit mehreren gemeinsam. Entsprechende Möglichkeiten muss es geben. Eine andere falsche Methode besteht darin, Kinder in bestimmte Schularten einzuteilen. Die Folge sind Schüler, die nicht ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Und vor allem nicht ihrer Bedürfnisse entsprechend. Beides nicht nur aber insbesondere dann nicht, wenn sie sich in einer falschen Schulart befinden. Vielleicht weil die Lehrer nicht in der Lage waren zu erkennen, dass eine andere Schulart besser wäre. Vielleicht weil die Leistungen im Durchschnitt einer Schulart entsprechen, tatsächlich auf einigen Gebieten aber eine höhere Schulart – oder eine niedrigere – angebracht wäre. Denn der Durchschnitt ist nur ein arithmetischer Mittelwert, hat daher wenig Aussagekraft und ist keinesfalls als Maßstab geeignet. Vielleicht weil sie nicht aus der richtigen sozialen Schicht stammen, um ein bestimmtes Schulbildungsniveau erreichen zu dürfen. Man versucht zu kategorisieren, Gruppen zu bilden. Das ist nicht falsch. Aber im System institutionalisierter, organisierter Schulbildung, und oft auch bei der Suche nach Problemlösungen, sind Gruppen eine schlechte Möglichkeit. Welchen Sinn hat die Gruppenveranstaltung Ausflug mit Übernachtung? Bei näherer Betrachtung hat sie keinen. Also sollte man darauf verzichten. Sinnvoll hingegen sind eintägige Ausflüge, die der sinnvollen Bildung dienen. Zu den unsinnigen Gruppenveranstaltungen gehört auch die Bildung von Arbeitsgruppen. Gruppen, oft Teams genannt, haben häufig Mittelmäßigkeit zur Folge. In einem Team fühlen sich oft Einzelne, im schlimmsten Fall alle, nicht verantwortlich: „Die anderen werden es schon machen.“. Oder das in der Mehrheit befindliche Mittelmaß überstimmt die Leistungsfähigeren. Herausragende Fähigkeiten, Lösungen Einzelner, werden dadurch unter Umständen unterdrückt. Die Folge sind mittelmäßige, unzureichende Ergebnisse. Besonders schlimm wenn die Zusammensetzung und die Machtverhältnisse einer Gruppe nicht sinnvoll sind. Gruppen können gute, auch sehr gute, vielleicht wichtige Leistungen erbringen. Manchmal erbringen Gruppen sogar bessere Leistungen als Einzelne. Vor allem wenn sie sinnvoll zusammengesetzt und sinnvoll strukturiert sind. Es hängt auch von der Aufgabe ab. Daher ist in der Schule gelegentlich eine Gruppenarbeit, vielleicht auch aus Gründen der sozialen Bildung, sinnvoll. Aber die Gruppe als die angeblich sinnvollste Organisationsform darzustellen, was vor allem nach der Schule ständig gemacht wird, ist falsch. Wir müssen die Individuen fördern. Jedes einzelne. Wir müssen uns von der Mittelmäßigkeit, dem Mittelmaß als Maßstab, von dem Willen nach Gleichheit, Gruppen als Ideal trennen. Die Besten stumpfen vielleicht ab und nutzen niemandem, auch sich selbst nicht, wenn man ständig versucht sie auf eine niedrigere geistige Ebene zu bringen und sie sich nicht entfalten können. Ihr seht wie weit wir damit kamen. Hoffentlich seht ihr es. Es ist indiskutabel. Mittelmaß und entsprechende Normen sind nur für die Mittelmäßigen gut. Denn das ist die Ebene ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Bedürfnisse. Für weniger Leistungsfähige und Leistungsfähigere, mit anderen Bedürfnissen, sind mittelmäßige Menschen – im Sinne von Mittelmäßigkeit und Mittelmaß – und ihre Normen ein Problem.
Geistige Behinderung ist ein relativer, perspektivischer Begriff. Es kommt auf den Blickwinkel an. Die, die ein gutes Stück weniger intelligent sind als ihr bezeichnet ihr als geistig behindert. Dabei irrt ihr manchmal erheblich. Einige Autisten sind zum Beispiel viel intelligenter als ihr. Wenngleich sie keine typischen Hochbegabten sein mögen. Stellt euch vor, Hochbegabte legten das selbe Kriterium zugrunde. Die, die ein gutes Stück weniger intelligent sind als sie werden als geistig behindert bezeichnet. Das ist, im Groben, eure Hauptdefinition. Die Folge: Aus der Perspektive Hochbegabter wären sie die Normalen und ihr die geistig Behinderten. Das mag euch nicht gefallen, aber so verhält es sich. Wären Hochbegabte wie ihr, würdet ihr weggesperrt oder in einer Werkstatt für geistig Zurückgebliebene Holzspielzeug zusammensetzen. Das schafft ihr und dabei könnt ihr keinen Schaden anrichten. Wollt ihr das? Nein? Warum nicht? Kämt ihr euch unterdrückt vor? Würdet ihr eure Bedürfnisse ignoriert sehen? Würdet ihr eure Fähigkeiten nicht entfalten können? Sicherlich. Aber warum ignoriert ihr dann die Bedürfnisse Hochbegabter, unterdrückt ihre höheren Fähigkeiten und versucht sie an euch anzupassen – obwohl sie nicht sind wie ihr? Das Mittelmaß als Maßstab zu verwenden ist falsch. Das ist der Versuch der Gleichschaltung der Menschen, und der ganzen Gesellschaft, auf relativ niedrigem Niveau. Die vielen, die Mittelbegabten sind nicht richtig weil sie in der Mehrheit sind – und alle anderen falsch. Würde man ein mittelbegabtes Menschenkind in die Obhut (aus dem Blickwinkel Mittelbegabter) geistig Behinderter geben, gäbe es vermutlich einen Aufschrei der Entrüstung und des Protests – zu recht. Aber Hochbegabte zwingt man – aus ihrem Blickwinkel – unter geistig Behinderten zu leben. Man darf es Hochbegabten nicht zumuten zwangsweise unter mittelbegabten Menschen zu leben. Man darf es Hochbegabten insbesondere nicht zumuten sich den unsinnigen Vorschriften dieser Menschen zu unterwerfen. Es ist falsch, Hochbegabte in heutige Schul-, Studien-, Ausbildungs- und Gesellschaftssysteme zu zwingen. Das ist ungefähr so als würde man von Menschen die kaum einen Satz bilden können erwarten dass sie einem mittelbegabten Menschenkind lesen und schreiben beibringen, es bei der Bildung eines guten Charakters unterstützen und ihm eine sinnvolle und seinen Bedürfnissen entsprechende Lebensumgebung bieten. Vielleicht ist der Begriff der Hochbegabung etwas abstrakt. Aber ihr kennt Hochbegabte. Viele die ihr als große Wissenschaftler, Künstler oder Philosophen kennt waren wahrscheinlich nur hochbegabt – wenige höchstbegabt. Von den meisten habt ihr hingegen nie gehört, oder wisst nichts von ihrer Hochbegabung, wenngleich sie euch vielleicht begegnet sind. Nicht alle Hochbegabten vollbringen Großes. Einige machen das, von manchen stellt ihr Abbilder auf Sockel, verehrt und bewundert sie. Vielleicht habt ihr etwas von ihnen gelesen. Aber habt ihr zugehört, was sie zu sagen hatten? Und habt ihr ihr Wissen genutzt? Bemerkenswert wie ähnlich die Lösungen sind, auf die einige Hochbegabte heute kommen und schon damals kamen. Wer wird es diesmal lesen? Wer wird es verstehen? Wer wird die Informationen sinnvoll nutzen? An größeren Geistern der Vergangenheit sieht man auch einen anderen Teil des Problems. Sie wurden immer wieder von der mittelbegabten Masse unterdrückt. Denn dummen Menschen geht es nicht darum, was richtig ist. Es geht ihnen um das, was sie glauben wollen. Also unterdrücken sie den, auch aber nicht nur Hochbegabten, der es wagt die Wahrheit laut auszusprechen. Ihn, oder seine Meinung – zum Beispiel indem sie ihn hindern sie zu veröffentlichen (Zensur). Vielleicht bringen sie ihn in Misskredit. Oder sie sperren ihn ein, damit niemand hört was er zu sagen hat. Oder sie töten ihn, wie Sokrates. Nicht immer geht es darum, was die Menschen glauben wollen. Oder darum, dass sie nicht in der Lage sind die Tatsachen als solche zu erkennen. Oft geht es um Machterhalt. Nicht nur Staaten, auch Religionen bemühen sich unerwünschte Meinungen und wissenschaftliche Tatsachen zu unterdrücken. Weil sie ihre Macht gefährden und/oder weil sie ihrem Wahn widersprechen. Das betrifft nicht nur Hochbegabte. Mittelbegabte Lehrer können hochbegabte Kinder weder angemessen unterrichten noch beurteilen. Sie sind dazu nicht in der Lage. Ihre geistigen Fähigkeiten reichen nicht aus – Inkompetenz. Viele Lehrer sind generell zu sehr wenig fähig – zur Beurteilung Hochbegabter, gar zu einer angemessenen Förderung, insbesondere nicht. Auch zur Förderung anderer nur sehr begrenzt. Lehrer machen Fehler. Erhebliche. Hochbegabten Schülern fällt das auf. Aber darauf hinzuweisen bringt ihnen oft nur Nachteile. Denn Lehrer haben eine den Schülern übergeordnete Machtposition, die sie verteidigen – eine Hierachie. Darin sind sie Politikern ähnlich. Das Schulsystem wurde nicht für Hochbegabte geschaffen. Es ist nicht verwunderlich, dass es für sie noch weniger geeignet ist, als für andere. Zwar kann man das nicht verallgemeinern, dazu sind wir Menschen zu unterschiedlich, aber folgendes Beispiel gibt euch einen Eindruck vom Unterschied zwischen einem hochbegabten und einem etwa durchschnittlichen, also mittelbegabten, Menschen. Stellt euch vor ihr seid in einer Einrichtung die – aus mittelbegabter Perspektive – von geistig behinderten Menschen bevölkert ist. Irgendwo zwischen dem Holzspielzeug. Ihr seid nur sehr wenige. Verglichen mit euch sind die anderen dumm und vielleicht abgestumpft. Ihren Fähigkeiten sind nach eurem Maßstab enge Grenzen gesetzt. Ihr wisst das, jeder kann es sehen. Ihr könnt nicht erwarten, von ihnen gefördert zu werden. Sie verstehen vielleicht nicht einmal, dass ihr viel intelligenter seid als sie und dass ihr andere Fähigkeiten und Bedürfnisse habt. Selbst wenn sie es erkennen, sie wären nicht in der Lage euch euren Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend zu fördern. Wie könnten sie? Es fällt vielen schwer etwas Abstraktes zu verstehen das sie nicht kennen, nicht selbst erfahren können. Es ist schwer zu verstehen warum etwas für den anderen zu laut ist, wenn man es selbst kaum hört. Ihr wisst, dass sie vieles falsch machen. Aber sie werden euch nicht gestatten es richtig zu machen. Nicht einmal zuhören – und selbst wenn, es nicht verstehen. Oder sie werden euch vorwerfen, dass ihr gewagt habt sie auf ihre Fehler hinzuweisen. Sie werden abstreiten, etwas falsch zu machen. Sie werden es weiter falsch machen. Die dumme Mehrheit ist oft nicht in der Lage allgemein Begabtere zu verstehen und toleriert es nicht, wenn man anders als sie ist. Sie betrachten ihr Verhalten als maßgeblich. Denn sie sind viele Dümmere, ihr nur wenige Intelligentere. Und die vielen sind es, die Macht haben. Wie unfähig, wie dumm sie auch sein mögen. Das Recht des Stärkeren. Wahrscheinlich würdet ihr in einer solchen Gesellschaft verzweifeln. Etwa in dieser Art verhält es sich zwischen mittelbegabten Menschen und hoch- oder höchstbegabten. Wie sollte ein Mensch, der nicht selbst hochbegabt ist, der häufig nicht einmal etwas über Hochbegabung weiß, einen Hochbegabten erkennen? Wie sollten oft inkompetente Eltern und Lehrer – falls sie einen Hochbegabten erkennen – einen Hochbegabten fördern, der ihnen weit überlegen ist? Sicher, es gibt Schulen für Hochbegabte. Allerdings zu wenige. Und um dort hinzukommen müssen die erwähnten Inkompetenten zunächst auf den Gedanken kommen, ein Kind könnte hochbegabt sein. Eine Leistung mit der die meisten Menschen überfordert sind. Selbst wenn man es dort hingeschafft hat stellt sich die Frage nach der Qualität solcher Schulen. Sie sind staatlich kontrolliert und basieren auf dem selben, unsinnigen System und dessen Inhalten. Außerdem sollte die Förderung Hochbegabter nicht nur auf hohe schulische Leistung ausgerichtet sein. Denn Hochbegabung bedeutet offensichtlich viel mehr als nur höhere Intelligenz und nur in dieser Hinsicht zu höherer geistiger Leistung fähig zu sein. Außerdem ist es komplizierter, nicht jeder Hochbegabte bringt hohe Leistung im Schulsinne. Dass man die Fähigkeit hohe Leistung zu erbringen besitzt, bedeutet nicht dass man diese Fähigkeit auf einem definierten Gebiet – oder mehreren – nutzt. Hochbegabte sind möglicherweise allgemein etwas weiter entwickelt. Denn Hochbegabte besitzen offenbar von vielem mehr, sind also empfindsamer. Zum Beispiel bei der Wahrnehmung und auf der emotionalen Seite. Etwa ein empfindlicheres Gehör. Das Gleiche gilt für das Fühlen. Sowohl bei Berührung als auch was das Mitfühlen (Empathie) betrifft. Das mit dem Zusammenhang zwischen Empfindungsfähigkeit und Hochbegabung weiß man noch nicht genau, weitere Forschung ist erforderlich. Die Fähigkeiten und Bedürfnisse aller, auch Hochbegabter, müssen berücksichtigt werden. Doch hochbegabte Kinder erhalten üblicherweise keine sinnvolle Förderung. Eine Leistungsförderung vielleicht, damit andere von bestimmten Fähigkeiten Hochbegabter profitieren können – das gibt es auch später. Aber nicht das, was für Hochbegabte sinnvoll wäre. Von der Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse nicht zu reden – die verstehen Mittelbegabte häufig nicht einmal. Schlimmer als nie sinnvoll gefördert worden zu sein ist, dass Hochbegabte zeitlebens gezwungen sind in einem System Schwachsinniger zu leben. Wie glaubt ihr geht es Hochbegabten unter, aus ihrer Perspektive, Milliarden geistig Behinderten? Mangels Kenntnis über Hochbegabung wissen viele nicht einmal dass sie hochbegabt sind und lassen ihre Möglichkeiten verkümmern und ihre Bedürfnisse unerfüllt. Einige haben sich den Mittelbegabten und ihren weitgehend unsinnigen Vorschriften angepasst. Manche verbergen aufgrund schlechter Erfahrungen ihre Fähigkeiten. Manche leiden unter den Mittelbegabten. Einige versuchen zumindest für sich etwas Sinnvolles zu machen. Andere kämpfen für ihre Freiheit von der mittelbegabten Masse und wieder andere haben aufgegeben. Welch Kapital lassen wir ungenutzt indem wir Hoch- und Höchstbegabte nicht ausreichend fördern?! Stellt euch vor, wie sehr diese fehlende Förderung die Weiterentwicklung der Gesellschaft behindert. Statt dessen folgt ihr machtgierigen Politikern und Wahnsinnigen (Religiösen). Es müsste einer der wichtigsten Grundsätze jedes schulischen Bildungssystems sein, Leistungsfähige zu fördern. Und sich ihren Bedürfnissen anzupassen, ebenso wie denen jedes anderen Schülers. Denn sie sind es, die uns voranbringen können. Sie sind es, die zu großen Leistungen fähig sind. Die Mehrheit der Mittelbegabten ist es nicht. Auch nicht die Niedrigbegabten, für die immer wieder Förderprogramme geschaffen werden. Warum macht man das? Warum wird man gefördert, wenn man kaum allgemeine Begabung hat oder auf nur einem Gebiet leistungsfähiger ist? Vermutlich weil die Mehrheit will, dass alle so sind wie sie. Das Mittelmaß, die Norm ist das Ziel. Also versuchen sie die Niedrigbegabten zu fördern, auf ihre Ebene zu bringen. Auf einem Gebiet darf man überlegen sein. Wenn man auf vielen Gebieten überlegen ist, wird man hingegen oft unterdrückt. Vermutlich weil die mittelbegabte Masse nicht will, dass andere mehr können als sie. Es gibt Gründe. Vielleicht diese, vielleicht andere. Sie alle sind unsinnig. Aber was will man von mittelbegabten Menschen erwarten? Es mag euch nicht gefallen, als weniger entwickelt, geistig behindert oder mittelbegabt bezeichnet zu werden. Die Wahrheit ist manchmal hart. Aber seid versichert dass die harte Wahrheit häufig sinnvoller ist, als eine schöne Lüge. Denn auf der Basis von Tatsachen könnt ihr euch eine eigene Meinung bilden und sie als Entscheidungsgrundlage verwenden. Meinungen und Entscheidungen aufgrund von Lügen sind selten sinnvoll. Und wenn es euch beruhigt: Höchstbegabte mögen Hochbegabte mitunter ihrerseits als mittelbegabt ansehen. Eine Frage des Blickwinkels. Ich beschreibe nur die Dinge, wie sie sind. Also ärgert euch nicht, seid nicht beleidigt, nehmt einen Keks.
Wenn eure Kinder anders sind als die Norm, körperlich oder geistig aktiver oder weniger aktiv, nicht mit Gleichaltrigen spielen wollen, Interessen oder Bedürfnisse haben die sich von dem was ihr mit eurer begrenzten Sicht für normal erachtet unterscheiden oder an bestimmten Sportarten nicht interessiert sind – versucht nicht sie zu etwas zu bringen was sie nicht von sich aus wollen. Generell nicht, nicht nur in diesen Fällen. Unterstützt sie in ihren selbst gewählten Interessen. Respektiert und berücksichtigt ihre Bedürfnisse. Wenn ihr mit den Interessen eurer Kinder wenig anfangen könnt schafft eine ihnen angenehme Umgebung. Kauft ihnen von ihnen selbst gewählte Gegenstände und findet andere, die ihre Interessen und Bedürfnisse teilen. Egal ob sie im gleichen Alter sind oder nicht. Und lernt bitte dass bereits ein Kind einem erfahrenen Erwachsenen geistig weit überlegen sein kann, von einem Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ganz zu schweigen. Beurteilt die Fähigkeiten von Menschen nicht nach ihrem Alter und gesteht euch ein, dass andere intelligenter sein können als ihr – auch wenn sie jung sind. Betrachtet es nicht als Angriff wenn euch andere überlegen sind. Arbeitet nicht gegen sie, nur weil sie intelligenter sind, mehr Fähigkeiten und andere Bedürfnisse haben – sondern mit ihnen. So können alle profitieren.
Falls ihr einem Hochbegabten begegnet: Er will euch nicht ärgern, wenn er sich weigert sich unsinnigen Hierachien zu unterwerfen. Er meint es nicht böse, wenn er euch auf Fehler hinweist. Er ist nicht unhöflich, wenn er Dinge direkt sagt. Er ist nicht überheblich, wenn er euch ins Wort fällt. Er ist nur begabter. Er weiß wie unsinnig die meisten der heutigen Hierachien sind. Er erkennt besser und früher wenn etwas nicht stimmt, als ihr es könnt. Er legt Logik bei seiner Argumentation zugrunde, weshalb er möglicherweise direkt ist und „falsch“ sagt. Statt „vielleicht, möglicherweise, wenn ihr gestattet, könnte es sein …“. Er weiß im Wesentlichen was ihr in den nächsten Sätzen sagen wollt, wenn ihr die ersten Wörter gesprochen habt oder wenn euer Körper spricht, also warum warten bis ihr lange später fertig seid? Bevor ihr ein Problem erkannt habt, hat er es vielleicht längst analysiert und mehrere Lösungsansätze gefunden. Also seid ihm nicht böse. Greift nicht an. Respektiert, dass er begabter ist. Von jemandem der weniger begabt ist als ihr würdet ihr das euch gegenüber auch erwarten. Außerdem, was gibt es Besseres als jemanden der euch zutreffend und direkt auf einen Fehler hinweist? Erkennt es als das was es ist: Eine Möglichkeit einen Fehler zu korrigieren, es besser zu machen, sich selbst zu verbessern. Etwas das ein Niedrig- oder Mittelbegabter sagt muss nicht falsch sein, nur weil er weniger begabt ist. Etwas das ein Hoch- oder Höchstbegabter sagt muss nicht stimmen, nur weil er begabter ist. Seneca zum Beispiel, der mit den berechtigten und kritischen Worten über die Schule – in anderen Punkten irrte er.
Man ist nicht hochbegabt weil man es möchte. Man kann es auch nicht lernen, etwa wie man eine Sprache lernt. Also, liebe Eltern: Versucht nicht eure eigenen auf Unzulänglichkeit beruhenden Minderwertigkeitsgefühle zu besiegen – euren Wunsch nach Wissen, Intelligenz, höherem sozialem Status oder Ansehen zu verwirklichen – indem ihr Druck auf eure Kinder ausübt. Nicht in der beruflichen Ausbildung oder im Beruf. Nicht im Studium. Nicht in der Schule. Nicht im Kindergarten. Auch nicht außerhalb und nicht früher. Kleine Kinder müssen spielen und die Welt eigenständig erkunden. Ohne Druck. Dabei lernen sie mehr, als ihr vielleicht denkt. Die Gesellschaft übt Leistungsdruck in eine bestimmte Richtung aus? Ihr seid die Gesellschaft. Hört auf damit. Ihr sorgt euch um die beruflichen Möglichkeiten eurer Kinder? Was wollt ihr? Maschinen, die sich den oft unsinnigen Anforderungen von Firmen und Politikern anpassen, egal um welchen Preis? Oder selbstständig, frei, glücklich lebende Menschen? Das Leben ist kein Wettbewerb. Und eure Kinder sind kein Einsatz in einem Spiel um Status, Geld und Ansehen. Es geht nicht um den Grad der Begabung. Nicht einmal unbedingt um Leistung. Sondern um den sprichwörtlichen gesunden Menschenverstand und einen guten Charakter. Das ist es, was wir brauchen. Und an beidem fehlt es. Teilweise liegt es an fehlender Allgemeinbegabung, und damit auch an fehlender Intelligenz der Menschen. Aber Charakter hat nicht unbedingt mit allgemeiner Begabung und Intelligenz zu tun. Er ist schwierig zu greifen. Viele Einflüsse sind für die Bildung eines Charakters verantwortlich. Mit Sicherheit ist das Schulsystem, und die vermittelten Inhalte, ein Teil davon. Was lernen eure Kinder in heutigen Schulsystemen und oft auch zu Hause? Sie lernen sich zu unterwerfen, sich indoktrinieren zu lassen und dass das Recht des Stärkeren über allem steht. Findet ihr das gut? Wollt ihr das? Nein? Warum erlaubt ihr es dann und unternehmt nichts dagegen? Wichtiger als vergleichsweise hohe allgemeine Begabung und damit auch Intelligenz ist Wissbegierde und die Fähigkeit Fragen zu stellen. Lernfähig und neugierig zu sein sind vielleicht die wichtigsten Eigenschaften, über die wir Menschen verfügen. Einige befriedigen dieses Bedürfnis über das Ausspionieren des Privatlebens Prominenter oder der Nachbarn. Das braucht niemand. Die Nützlichkeit der Wissbegierde sieht man bei kleinen Kindern. Wissbegierde, der Wille zu lernen, ist ihr Antrieb. Diese Fähigkeit geht, in ihrer positiven Form, mit zunehmendem Alter bei den meisten Menschen verloren. Vielleicht aus falschem Stolz. Das ist schlecht. Bewahrt eure Wissbegierde aus Kindheitstagen. Bewahrt euren Willen Neues zu lernen. Fragt, wenn ihr etwas nicht versteht. Es wird euch nutzen. Es wird uns allen nutzen.
Es darf nicht darum gehen, starr einem Lehrplan zu folgen. Es muss darum gehen, seine Interessen und Fähigkeiten zu erkunden. Menschen, die Versager zu sein scheinen, können bemerkenswerte Leistungen erbringen – wenn sie sich mit einem für sie interessanten Gebiet beschäftigen. Heutige Schulbildungssysteme verhindern das weitgehend. Das Ergebnis sind Kinder, die das oft unnütze Wissen auswendig lernen, das ihnen die Lehrer durch unsinniges Vortragen und den Zwang auswendig zu lernen eintrichtern. Um es oft spätestens nach der Prüfung wieder zu vergessen.
Falsche Methoden werden auch bei den Schulzeiten angewendet. So gibt es mancherorts Bestrebungen unsere Kinder in immer jüngerem Alter in die Schule zu schicken. Gleichzeitig wird der Zeitraum von Beginn bis Ende der Schulzeit verringert. Immer weniger Kindheit, immer früher in die Schule. Immer wieder der unsinnige Lehrstoff, der immer schneller in die Gehirne gepresst wird. Warum das alles? Wenn man Kinder früher in die Schule schickt, schließen sie sie früher ab. Wenn man die Dauer der Schulzeit verringert, schließen sie noch früher ab. Vielleicht gewinnt man ein Jahr am Anfang, eines am Ende. Dadurch beginnen sie zwei Jahre früher zu arbeiten. Und zahlen, gezwungenermaßen, zwei Jahre früher Steuern. Der Staat zwingt sie auch zwei Jahre früher in nicht funktionsfähige Renten- und ähnliche Schneeballsysteme einzuzahlen. Wird der Beginn der Rentenzeit nach hinten verschoben, gewinnt man weitere Jahre Einzahler. Unsere Kinder als Mittel zum Zweck. Als Werkzeug um den Staat und seine Systeme am Leben zu erhalten. Sinnvoll ist das nicht. Mit sechs bis sieben Jahren scheinen Kinder in der Lage zu sein, sinnvoll mit der Schule zu beginnen. Was man im Interesse des Kindes handhaben muss. Ein Kind das, trotz Reife und Wille die Schule zu besuchen, noch ein weiteres Jahr in den Kindergarten gehen soll ist Unsinn. Ebenso unsinnig wäre es ein Kind zum Schulbesuch zu drängen, nur weil es alt genug ist, obwohl es im Kindergarten noch besser aufgehoben wäre. Es darf bei der Frage des Schulbeginns nicht nach Normen gehen. Es muss nach dem gehen was für den einzelnen, betroffenen Menschen sinnvoll ist. Der betroffene Mensch ist das Kind – nicht die Eltern und nicht die Politiker.
Sinn der Schule muss es sein, den Schülern zu nutzen. Ganztagsschulen oder Internate nutzen den Schülern nicht. Sie nutzen den Eltern. Eltern, die erst Kinder produzieren und sich dann nicht ausreichend um sie kümmern wollen. Sie geben sie weg, möglichst den ganzen Tag oder die ganze Zeit bis zu den Ferien. In den Kindergarten, in die Schule, in die Kinderbetreuung, in das Internat. Das ist falsch. Kinder brauchen ihre Eltern. Kindergarten, Schule, Kinderbetreuung und Internat sind kein Ersatz für Familie. Eltern müssen sich um ihre Kinder kümmern. Sie haben sie gezeugt, sie haben sie geboren, jetzt müssen sie sich ihrer annehmen – auch finanziell. Können oder wollen sie das nicht sollen sie die Empfängnis verhüten, statt Kinder in die Welt zu setzen. Unsere Gesellschaft basiert auf Geld. Das ist schlecht. Es hat zur Folge dass manche Eltern zwecks Gelderwerb so arbeiten müssen, dass sie keine Zeit haben um sich um ihre Kinder zu kümmern. Wissen sie das vorher, sollten sie keine Kinder zeugen. Tritt die Situation erst später ein, muss sie gelöst werden. Es ist ein natürliches Bedürfnis, Kinder zu zeugen. Geld zu verdienen nicht. Das ist ein Teil unseres unsinnigen Gesellschaftssystems. Im Kapitel „Wirtschaft und Finanzen“ schlage ich eine Möglichkeit vor, mit der mehr Teilzeitstellen geschaffen werden können. Das dürfte die Vereinbarkeit von Kindern mit der Notwendigkeit Geld zu verdienen erhöhen. Auch sollte Geld weniger wichtig in unserem Leben werden. Auch dazu mehr unter „Wirtschaft und Finanzen“.
Menschen brauchen Schlaf. Zu wenig Schlaf kann uns krank machen. Körperlich und geistig. Auch sind wir mit zu wenig Schlaf noch anfälliger für Fehler, als wir ohnehin sind. Zum Beispiel im Straßenverkehr. Oder als Ärzte im Krankenhaus. Auch in der Schule. Betrachtet euch unter diesem Aspekt die Uhrzeit, zu der die Schule beginnt. Viel zu früh. Es ist nicht verwunderlich dass müde Schüler, die nicht genug geschlafen haben, nicht sinnvoll lernen und kaum Leistung erbringen können. Das ist keine Frage des früheren Schlafens. Manche Menschen sind früh am Tag aktiv, lern- und leistungsfähig (im übertragenen Sinne Lerchen, weil diese Vögel früh am Tag aktiv sind) und andere spät am Tag oder in der Nacht (Eulen, sie sind spät aktiv). Das hat verschiedene körperliche Ursachen. Die Übergänge sind fließend. Neben der generellen Veranlagung zur Lerche oder Eule sind wir insbesondere in der Pubertät häufig Eulen. Das liegt an den Hormonen. Zwingt man unsere Kinder zu heute üblichen Uhrzeiten – die oft zwischen sieben und acht Uhr liegen – mit dem Unterricht zu beginnen, entzieht man ihnen dringend benötigten Schlaf. Mit Folgen von geringerer Leistungsfähigkeit bis hin zu physischen und psychischen Beschwerden. Schlafentzug ist eine Foltermethode. Die logische Folge ist es, den morgendlichen Schulbeginn auf später zu verschieben. Um etwa zwei Stunden. Dadurch haben die Eulen Zeit ihrem Bedürfnis nach Schlaf nachzukommen. Lerchen kommen mit einem späteren Schulbeginn besser zurecht als Eulen mit einem zu frühen. Denn der zwei Stunden später beginnende Unterricht liegt in ihrem Aktivitäts- und Leistungsfenster. Auf Extremeulen und Extremlerchen, auf die das nicht zutrifft, müsste man mit unterschiedlichen Unterrichtsbeginnen reagieren. Ebenso auf uns alle wenn Schlafforscher recht haben sollten, wenn sie sagen dass unser natürlicher Schlaf-Wach-Rythmus etwas länger als 24 Stunden ist – wodurch er sich ständig verschiebt. Das gilt nicht nur für die Schule, auch für den Kindergarten und die Hochschule/Universität. Nein, liebe Eltern, euer früher Arbeitsbeginn ist kein ausreichendes Argument für einen zu frühen Beginn des Kindergartens. Er ist ein Argument um auch ihn zu verschieben. Mit einem späteren Schulanfang wäre ein Schritt in die richtige Richtung getan. Darüber hinaus müsste man generell über den unsinnigen Zwang zu einer bestimmten Uhrzeit aufzustehen nachdenken. Warum müssen alle morgens früh zur Arbeit erscheinen? Warum nicht die Lerchen früh, die Eulen später? Nur weil das Alle-erscheinen-gleichzeitig-System verbreitet ist, muss es noch lange nicht so bleiben. Warum werden Menschen wahllos in Schichtdienste eingeteilt, statt ihren Schlaf-Wach-Rythmus zu berücksichtigen? Es ist falsch zu versuchen unseren Körper starren Arbeitszeiten anzupassen. Richtig ist es, die Arbeitszeiten unseren körperlichen Bedürfnissen anzupassen. Manchmal gibt es Gleitzeit. Das ist eine feste Kernarbeitszeit und die Möglichkeit früher oder später zu kommen und zu gehen. Das ist ein richtiger Ansatz. Aber es muss auf weitere Zeiträume ausgedehnt und viel häufiger angeboten werden. Auch die Umstellung zwischen Zonen- und Sommerzeit bringt unseren Körper durcheinander. In geringerem Ausmaß als zu frühe Schul- und Arbeitsbeginne, aber im Wesentlichen genauso. Auch dieser Unsinn muss abgeschafft werden.
Wie sehr der Pöbel in Schulsystemen das Maß der Dinge ist sieht man in den Räumen ebenso wie auf dem Schulhof. Dort regiert das Recht des Stärkeren. In Form der Vorschrift bestimmten, weitgehend sinnlosen Wissens. Aber auch in Form zwangsweisen Aufstehens, wenn der Lehrer den Raum betritt. Auch zwangsweise religiöse Indoktrination und zwangsweise Kleidungsvorschriften gibt es. Und in Form des Versuchs alle auf einen Durchschnittswert, die geistige Ebene des Pöbels, zu zwingen. Statt jeden nach seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Wünschen zu fördern. Auf dem Schulhof wird das Recht des Stärkeren noch offensichtlicher. Demütigungen, Unterdrückung, Schikane, Gewalt. Insbesondere die, die nicht so sind wie die Mehrheit sind die Opfer. Die Methode des Pöbels. Viele lernen das wahrscheinlich schon zu Hause. In der Schule werden diese Fähigkeiten gefestigt. Es kann uns nicht wundern, dass die selben Idioten später schlagen, stehlen, töten, die Straßen unsicher machen, für Religionen oder den Staat arbeiten oder in die Politik gehen – und dort das erlernte Recht des Stärkeren nutzen. Das ist falsch.
Wir müssen lernen unsere Kinder zu freien Menschen zu erziehen. Wir müssen lernen sie ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen zu lassen.
Mit Wissen und Bildung verbinden viele zunächst Schulen. Mit sinnvoller Bildung haben diese Einrichtung wenig zu tun. Selbst wenn, wäre der Zugang nicht für alle möglich. Zugangsvoraussetzungen an vielen Hochschulen/Universitäten verhindern das. Häufig darf man nur dann einen bestimmten Studiengang besuchen, wenn man einen bestimmten Schulabschluss oder eine bestimmte Schulnote erreicht hat. Wenngleich das eine mit dem anderen oft nichts zu tun hat. Ausnahmen von Zugangsvoraussetzungen werden nur selten und begrenzt gemacht. Außerdem kostet es Geld eine Schule zu besuchen. In manchen Systemen weniger, in anderen mehr. In einem verlangt die Schule Geld, in einem anderen muss man die Unterrichtsmaterialien bezahlen. Das hat zur Folge dass sich manche Schulbildung leisten können, andere nicht. Manchmal gibt es auch hier Ausnahmen – Stipendien. Man erhält dann eine finanzielle Unterstützung. Aber davon profitieren nur wenige – die dem heutigen, unsinnigen System entsprechende sehr gute Leistungen erbringen. Wenn Menschen arbeiten und sich vielleicht sogar finanziell verschulden müssen um sich schulische Bildung leisten zu können ist das schlecht. So haben sie nicht genug Zeit, sich mit dem gewünschten Wissen zu befassen. Dazu kommt die zusätzliche Belastung zur Arbeit in der Schule – die Arbeit vor oder nach der Schule, um die Schule zu finanzieren. Wie soll man sich sinnvoll bilden, wenn zu wenig Zeit und Energie dafür bleibt? Wie soll man die Bildung nach seinen Wünschen gestalten, wenn man darauf achten muss dafür angehäufte Schulden mit der erworbenen Bildung zurück zahlen zu können? Von freier Bildung für alle kann angesichts dessen keine Rede sein.
Es geht nicht nur um den Zugang zu dem in Schulen vermittelten Teil des Wissens. Dazu gibt es, noch unzureichende, Ansätze. Alles Wissen muss frei sein. Jeder muss sich so bilden können, wie er möchte. Freies Wissen und Bildung bedeutet: Der Zugang zu Wissen, und damit zu einer Bildungsmöglichkeit, muss jedem möglich sein. Wenn der Zugang begrenzt ist, ist dieser Teil der Bildung nicht frei. Wenn Staaten, Religionen oder andere eigennützigen Einfluss auf die Inhalte nehmen, sind Wissen und Bildung nicht frei. Wenn Wissen und ein Teil der Bildung Geld kosten, sind sie nicht frei, sondern nur einigen vorbehalten. Das Internet ist ein großer Informationsspeicher. Es enthält sinnvolle und unsinnige Informationen, richtige und falsche, nützliche und nutzlose. Universitäten, Bibliotheken, Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen digitalisieren Informationen und machen sie im Internet verfügbar. Bücher, Bilder, Filme, Musik, Karten, Zeitungen und vieles mehr. Das ist oft hilfreich und daher sinnvoll. Zumindest solange die Urheber der Informationen zuvor ihre Erlaubnis gegeben haben. Denn die Wünsche des Urhebers müssen gerechterweise berücksichtigt werden. Es ist egal was dazu in staatlichen Vorschriften steht. Wer ein Werk erstellt, legt fest wer es wie und wozu nutzen darf. Denn es ist sein Eigentum. (Wenn es das Werk des organisierten Staatsverbrechens ist nicht da es sich, wegen der Finanzierung durch von uns gestohlenes Geld, um unser Eigentum in ihrem Besitz handelt. Sonst müsste ich darauf hinweisen, dass das Bild der Erde – beim gedruckten Buch auf dem Einband, bei den digitalen Versionen am Anfang der Dokumente – von der NASA stammt.) Niemand darf die Werke anderer ohne deren vorherige Zustimmung nutzen oder gar Geld damit verdienen. Ich spreche mehr von Nutzung mit kommerziellen Absichten. Zu privatem Tauschen mache ich im Kapitel „Wirtschaft und Finanzen“ einen Vorschlag. Viele Informationen und viel Wissen im Internet ist kostenlos. Aber nicht alles. Und nicht alle haben Zugang zu den Informationen. Vielleicht nicht, weil es in ihrer Gegend keinen Zugang zum Internet gibt. Vielleicht weil sie kein Geld haben, sich einen Computer und einen Internetzugang zu leisten. Vielleicht sprechen sie nicht die Sprache, in der die Informationen oder das Wissen vorliegt. So dass das beides zwar zugänglich, aber nicht verständlich ist. Oder möglicherweise weil der Staat, in dem sie leben, ihnen den Zugang zum Internet und seinen Informationen vollständig oder teilweise verwehrt. Kostenlos und frei zugänglich ist selbst das freie und kostenlose Wissen im Internet auf den zweiten Blick nicht. Doch das liegt nicht am freien Wissen, sondern an unserer Gesellschaft. Unter „Sprache“, „Wirtschaft und Finanzen“ und „Demokratie, Verbrechen und Macht“ schlage ich auch dafür Lösungen vor. Wissen muss frei sein. Ist Wissen nicht zugänglich, weil es nicht frei ist, hat es nicht den möglicherweise großen Nutzen den es haben könnte. Das gilt insbesondere auch für wissenschaftliches Wissen. Nicht nur fertige Forschungsarbeiten, auch gesammelte Daten. Auch dazu gibt es, ebenfalls unzureichende, Ansätze. Das betrifft nicht privates Wissen, wie unsere E‑Mails. Sondern das Wissen in Bibliotheken, wissenschaftliche Daten und Ergebnisse, Wissen für die schulische Bildung und so weiter. Alles, was nicht privat ist und dem Erwerb von Wissen oder der anderweitigen Information dient muss frei sein. So können wir es besser nutzen und davon profitieren. Die Informationen, die Staaten über uns sammeln, gehören auch dazu. Sie dienen unserer Information, zum Beispiel über das Ausmaß der Spionage. Da sie auch privat sind, bekommt sie nur der, den sie betreffen. Auch alle anderen Informationen der Staaten müssen frei sein. Sie dienen unserer Information über die Entscheidungsgrundlagen und die Taten der Staaten. Denn Staaten finanzieren sich über von uns gestohlenes Geld. Ebenso wie das Geld gehören daher auch die damit bezahlten Informationen uns. Staatliche Geheimhaltung unserer Informationen mag in manchen Fällen sinnvoll sein, aber nicht in dem heutigen Ausmaß. Ein Beispiel wie es mit dem freien Wissen funktionieren könnte ist dieses Buch. Es enthält nützliche Informationen und dient daher nicht der Unterhaltung – sondern der Information und dem Erwerb von Wissen. Also muss es frei sein. Ist es auch – in der digitalen Form. Nur die gedruckte Version kostet Geld. Ob es Übersetzungen geben wird und ob deren digitale Versionen auch kostenfrei sein können ist noch unklar.
Freies Wissen ist auch aus einem anderen Grund vorteilhaft. Es ist einfacher zu bewahren. Wie viel Wissen haben die Menschen im Laufe der Jahrtausende erworben? Wie viel davon ist verloren gegangen weil es unterdrückt oder vergessen wurde? Wissen das in wenigen Bücherregalen steht oder in einer Schublade liegt ist schnell weg. Ein Feuer, ein Diebstahl, ein Krieg, eine Unachtsamkeit, ein Abfalleimer. Wenn das Wissen der Menschen allen zur Verfügung steht ist das Risiko dass es unterdrückt oder vergessen wird und dadurch verloren geht geringer. Steht Wissen zur freien Verfügung das dem Schaffen anderen Wissens dienen soll – zum Beispiel wissenschaftliche Daten – können viel mehr Menschen an einer Lösung der zugrunde liegenden Aufgabe arbeiten und möglicherweise schneller oder besser eine Lösung finden. Oder sie informieren und bilden sich damit nach ihren Wünschen.
Wenn wir freies Wissen wollen, so dass es sich jeder leisten kann, auch in Schulen, stellt sich die Frage wie wir die Schulen finanzieren. Es gibt vier Möglichkeiten. Erstens durch Beiträge der Eltern. Das ist aber nicht kostenlos. Solche Schulen können nur die besuchen, deren Eltern es sich leisten können. Zweitens durch den Staat. Damit wäre der Schulbesuch scheinbar kostenlos. Allerdings wird das Geld durch Steuern eingetrieben. Auch bei den Eltern der Schüler. Drittens durch andere, die Schulen nutzen um Einfluss in ihrem Sinne auszuüben. Zum Beispiel Religionen, die auf diese Weise neue Anhänger rekrutieren, ihre Macht ausbauen und festigen. Viertens durch private Geldgeber oder Unternehmen. Es ist bemerkenswert, wie viele Menschen Gutes tun. Wenn es sich dabei um Schulbildungsangebote handelt ist das für die Schüler und ihre Eltern tatsächlich kostenfreie Schulbildung. Die erste Möglichkeit, Schulen die sich durch Beiträge der Eltern finanzieren, funktioniert immer. Ich sehe keinen Grund sie auszuschließen. Aber sie ist nicht kostenlos. Die zweite Möglichkeit, die Finanzierung der Schulen durch den Staat, ist schlecht. Der Gedanke ist zwar nicht verkehrt: Alle tragen etwas bei, in Form von Geld, was allen zugute kommt. Auch in Form von Informationen in Schulen als ein Teil der persönlichen Bildung. Aber der Staat ist unfähig. Genauer gesagt die Menschen, die dahinterstehen – Politiker und ihre Diener. Sie verlangen und erzwingen die Zahlung viel zu vieler Steuern, verschwenden unser Geld und haben davon Menschen sinnvolle Bildung zu ermöglichen nur wenig Ahnung. Freie Bildung bedeutet auch frei in den Inhalten. Nicht auf der Linie eines Staats. Die Finanzierung durch Staaten ist auch daher problematisch. Denn der Staat nimmt Einfluss auf die Inhalte. Einfluss wird auch bei anderen Finanzierungsformen genommen. Kaum ein Einfluss ist schlimmer als der von Staaten und, wie in der dritten Möglichkeit, von Religionen. Beides ist Unsinn. Die vierte Möglichkeit, die Finanzierung der Schulen durch private Geldgeber oder Unternehmen, ist sinnvoll. Sinnvolle Inhalte ohne Einflussnahme vorausgesetzt. Denn sie ist für die Schüler und ihre Eltern kostenfrei. Würden die Unternehmen oder privaten Geldgeber versuchen Einfluss zu nehmen, und würde das bekannt werden, wäre ihr guter Ruf in Gefahr. Viele werden das nicht wollen. Einigen ist ihr Ruf an dieser Stelle erfahrungsgemäß relativ egal. Darauf muss man achten und ihre Einflussnahme verhindern.
Sofern man an unserem auf Geld basierenden System festhalten möchte, wäre folgende Lösung sinnvoll: Schulen, die sich durch uneigennützige Beiträge der Eltern finanzieren. Nicht kostenlos. Aber solange jeder – unabhängig davon – Zugang zu kostenfreier Schulbildung hoher Qualität hat, ist gegen diese Form der Finanzierung nichts einzuwenden. Der Staat muss abgeschafft und durch eine bessere Struktur ersetzt werden. Oder wir müssen zumindest die staatliche Einflussnahme auf schulische Inhalte verhindern. Dann ist die Finanzierung schulischer Bildung über eine angemessene Abgabe zur Verwendung zum Wohle aller und der einzelnen Schüler sinnvoll machbar. Zum Thema sinnvolle Abgabe als Ersatz heute üblicher Steuern mehr im Kapitel „Wirtschaft und Finanzen“. Zum Thema einer besseren Gesellschaftsordnung mehr unter „Demokratie, Verbrechen und Macht“. Außerdem Unternehmen und private Geldgeber, die uneigennützig und freiwillig Schulen finanzieren. Über eine Konstruktion, die alle Zahlungen sammelt – um zu verhindern dass Geldgeber über direkte Zahlungen Einfluss nehmen. Denkt man über die Grenzen unseres derzeitigen Systems hinaus, könnten Schulen ausschließlich auf diese Weise finanziert werden.
Wenn wir über freies Wissen sprechen müssen wir auch Patente berücksichtigen. Denn auch sie sind Wissen – und alles andere als frei. Ein Patent ist der Schutz einer Entwicklung, einer Neuheit. Schutz vor Nachahmung. Das ist eigentlich sinnvoll. Ein Wissenschaftler entwickelt eine Neuheit. Vermutlich hat er viel Zeit und Arbeit, möglicherweise auch viel Geld aufgewendet. Das Patent soll sicherstellen dass er die Früchte seiner Arbeit ernten kann. Er kann das Patent oder die Erlaubnis die Neuheit zu nutzen verkaufen. Letzteres nennt man Lizenz. Damit lohnt sich seine Arbeit auch finanziell. Es ist gerecht wenn der, der sich viel Mühe gemacht hat, davon profitiert. So weit die Theorie. In der Praxis sieht es anders aus. Hier kommt es oft nicht darauf an wer eine Neuheit entwickelt hat. Wichtig ist in solchen Fällen nur wer sie zuerst zum Patent anmeldet. Mitunter ist der der heute als Erfinder einer Neuheit gilt und Patent, Ruhm, Ehre und Geld erhielt nicht der ursprüngliche Erfinder. Von den zahlreichen Erfindungen die nicht veröffentlicht wurden, weil Patente zu teuer und zu aufwändig sind, ganz zu schweigen. Dadurch ist uns sicherlich eine Menge Unsinn erspart geblieben. Möglicherweise wären aber auch einige interessante oder wichtige Dinge dabei gewesen. Manche Erfindungen wurden Jahre später von anderen gemacht. Andere sind bis heute nicht öffentlich bekannt. Außerdem können Patente missbraucht werden. Zum Beispiel indem man Nichtigkeiten patentiert, auch Dinge die man nicht erfunden hat, und so andere behindert oder finanziell schädigt. Die Veröffentlichung eines Patents kann ebenfalls ungünstig sein. Auf der einen Seite sollte es veröffentlicht werden. Denn nur dann können sich andere informieren, ob es sich lohnt eine Idee umzusetzen oder ob etwas Ähnliches bereits existiert. Oft geht es nicht anders, weil es spätestens mit dem Produkt öffentlich wird. Auf der anderen Seite stehlen Firmen mit Tricks finanziell lohnende Patente anderer. Gerecht bestraft werden sie dafür nicht. Im Gegenteil, sogar belohnt. Das hat rechtliche Gründe – und ist die Schuld der Staaten. Ihre unsinnigen Vorschriften ermöglichen dieses Vorgehen. Von einem Schutz der Erfindung durch ein Patent kann daher, und auch aus anderen Gründen, nur begrenzt gesprochen werden. Wenn ein Patent nach einer Weile ausläuft, und damit jeden Schutz verliert, kann jeder die Entwicklung verwenden. Auch hier gibt es zwei Seiten. Auf der einen Seite ist das gut. So profitieren alle davon. Auf der anderen Seite ist das schlecht. Wenn man ethisch sinnvoll denkt, wird man kaum ein Patent anstreben. Denn nach einer Weile hat man keine Kontrolle mehr über sein Eigentum. Dann können es alle nutzen und damit Geld verdienen. Selbst die schlimmsten Verbrecher, die man damit unterstützen würde. Jeder sollte selbst entscheiden können, ob und wann sein Patent ausläuft. Wichtig ist daher, dass die Erfinder über ihre Entwicklung dauerhaft und uneingeschränkt verfügen können – auch über ihren Tod hinaus – damit sie möglichst nicht in die Hände von Verbrechern fällt. Was nicht nötig wäre, wenn die Verbrecher wirkungsvoll bekämpft würden – vor allem das organisierte Staatsverbrechen und das organisierte religiöse Verbrechen.
In China herrscht eine andere Mentalität. Es wird dort als Ehre für den Erfinder angesehen, wenn man seine Entwicklung kopiert. So wird gesagt. Tatsächlich gibt es kaum eine größere Ehre als wenn man kopiert wird. Welche Anerkennung könnte ehrlicher sein? In anderen Ländern ist man anderer Ansicht. Hier sieht man hauptsächlich den Aufwand und das Geld, den beziehungsweise das man in die Entwicklung investiert hat. Beide Sichtweisen sind verständlich. Beide sind richtig. Aber sie passen nicht zusammen. Möglicherweise verhält es sich anders. Vielleicht ist die Mentalität in China dass man sich nicht dafür interessiert, ob es sich um das Eigentum eines anderen handelt. Eine genauere Betrachtung der Art vieler Kopien legt das nahe. Denn selten wird die Qualität kopiert, wovon man lernen könnte. Sondern das Aussehen – um Minderwertiges besser verkaufen zu können. Anderswo funktioniert das ebenso. Es ist ein Unterschied, ob man von einem Meister seines Fachs lernt (das ist gut) oder seine Arbeit stiehlt und – oft in niederer Qualität – kopiert (das ist schlecht). Zumindest für den Erfinder/Meister seines Fachs. Für den Dieb hat es Vorteile.
Ideal wäre eine Welt mit freiem Wissen – auch bei Patenten. Wie positiv sich freies Wissen auswirkt kann man zum Beispiel am World Wide Web (WWW) erkennen. Dabei handelt es sich um das was wir umgangssprachlich falsch als Internet bezeichnen. Der Erfinder des WWW patentierte seine Erfindung nicht. Er schenkte uns das WWW. Deshalb sind heute viele von uns online und lesen Informationen, stellen anderen Informationen zur Verfügung, bilden sich, verdienen Geld oder vertreiben sich die Zeit – ohne Geld für eine Lizenz zahlen zu müssen. Hätte Tim Berners-Lee das Word Wide Web patentiert, müssten wir nicht nur für den Zugang sondern auch für die Nutzung zahlen. Thank you, Mr Berners-Lee. Auf der anderen Seite sieht man an den Verbrechen im Internet auch dass es problematisch ist, wenn der Erfinder keinen Einfluss auf seine Erfindung hat – weil sie jeder ohne seine Zustimmung nutzen kann. Außerdem, welchen Anreiz gäbe es sich die Arbeit zu machen eine Neuheit zu entwickeln wenn man die finanziellen Früchte seiner Arbeit nicht ernten kann? Welchen Anreiz gäbe es viel Geld in die Entwicklung einer Idee zu investieren, wenn jeder sie kostenfrei nutzen kann nachdem sie veröffentlicht wurde? In einem kapitalistischen, auf Geld basierenden System benötigen wir Patente. Wir brauchen den finanziellen Anreiz, um etwas Neues zu entwickeln. Denn nicht alle sind so selbstlos, vielleicht weil sie es sich nicht leisten können, und machen sich viel Arbeit ohne dabei an Geld zu denken. Was wir nicht brauchen ist eine Patenbehörde in jedem Land. Auch die zahlreichen Übersetzungen in andere Sprachen, die man benötigt um ein Patent weltweit anzumelden, sind unsinnig. Denn ein Weltpatent gibt es nicht. Man muss es in fast jedem Land, in zahlreichen Sprachen, oft zwingend durch Rechtsanwälte im jeweiligen Land anmelden. Das Ergebnis ist ein sehr hoher Aufwand und sehr hohe Kosten von der Anmeldung bis zur Erteilung aller Patente. Dazu kommt das Risiko der Rechtsprechung. Denn ein Patent unterliegt dem Recht, den Vorschriften des Landes in dem es angemeldet wurde. Kommt es zum Streit über ein Patent können Auseinandersetzungen über das selbe Patent in unterschiedlichen Ländern zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Solche Verhandlungen sind unter Umständen sehr teuer, riskant und langwierig. Staatlicher Unsinn. Wir brauchen ein Register, das für die Registrierung von Patenten und für Patentstreitigkeiten zuständig ist. Ein einziges – weltweit. Damit man nur ein einziges Patent benötigt, um weltweiten Schutz zu erreichen. Alles muss in einer Sprache abgewickelt werden, nicht mit einem Berg von Übersetzungen. Die Bürokratie muss abgeschafft werden und die Kosten müssen erheblich sinken. Bei einem weltweit zuständigen Patentregister würden die vielen nationalstaatlichen Patentbehörden, deren Bürokratie und Kosten sich summieren, unnötig. Das Register muss von vertrauenswürdigen und sachkompetenten Menschen geführt werden. Das heißt keinesfalls von Staaten oder ihren Organisationen, wie den Vereinten Nationen. Das ist die Schwierigkeit. Hinzu kommt, dass die Nationalstaaten ihren Einfluss auf die Patenregistrierung nicht aufgeben wollen. Sie würden riskieren einen Teil ihrer Macht, ihres Einflusses zu verlieren. Zu einem sinnvollen, weltweiten Patentregister werden wir erst kommen können wenn wir über eine aus charakterlich guten, kompetenten Menschen bestehende Weltverwaltung verfügen. Nicht über eine Ansammlung aus Nationalstaaten, die im Wesentlichen aufgrund von Machtinteressen bestehen. Selbst auf lange Sicht ist das kaum zu erwarten. Und unter den derzeitigen Bedingungen auch nicht wünschenswert. Mehr dazu im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“.
Patente werden wir weiterhin brauchen, solange wir an einem auf Geld basierenden Gesellschaftsmodell festhalten. Solange muss dieser Teil des Wissens unfrei bleiben. Auf den freien Zugang zu Wissen und Bildung im Schulsystem komme ich sofort zurück. Sofern es, ausgenommen Patente, den Zugang zu anderem freiem Wissen betrifft sind wir auf dem richtigen Weg. Dem World Wide Web sei Dank. Inwieweit dieser Weg zu einem sinnvollen Ziel führt müssen wir abwarten.
Heutige Schulen dienen dazu Wissen einzutrichtern, das in weiten Teilen nicht an nichtspezialisierte Schulen gehört. Wenn es überhaupt an Schulen gehört. Wissen, das Politiker und deren Handlanger aus teils unbekannten Gründen für erforderlich halten. Es geht auch um die Anpassung an eine Norm. Teilweise sind die Gründe für beides offensichtlich. Denn in Schulen werden die derzeitigen Machtverhältnisse vermittelt. Und es wird gelehrt, dass diese so zu bleiben haben, dass jedes Aufbegehren dagegen falsch sei. Alle haben sich dem anzupassen – Propaganda. Dieser Ansatz ist falsch. Schulen sollten zwei Zwecken dienen. Der erste Zweck ist das Vermitteln grundlegenden Wissens. Dazu gibt es sechs Fächer.
Grundsprache: Die Sprache, die in dem Gebiet gesprochen wird, in dem man lebt. Lesen und schreiben, einen Wortschatz bilden, sich mündlich und schriftlich ausdrücken, Literatur und Informationen verstehen. Verstehen, nicht auswendig lernen.
Mathematik: Grundlegende Mathematik, die jeder brauchen kann. Dinge wie das kleine Einmaleins, Addieren, Subtrahieren, Dividieren, Multiplizieren, Dezimalzahlen, einfache Brüche, Schätzen, einfache Flächengeometrie, Prozentrechnung. Hilfreiche Methoden wie Dreisatz-/Schlussrechnung. Lösungswege werden vorgeschlagen, aber nicht erzwungen.
Geschichte: Ein allgemeiner Überblick über wesentliche weltgeschichtliche Ereignisse und deren Hintergründe. Nicht lokal begrenzt und mit grober zeitlicher Einordnung.
Naturwissenschaft: Grundlegendes Wissen über das Universum, Pflanzen, Tiere, das Ökosystem, geologische, meteorologische, biologische, physikalische und chemische Vorgänge und Zusammenhänge, grundlegende wissenschaftliche Methoden.
Gesellschaftskunde: Wissen über das Zusammenleben, Wissen über andere Konzepte des Zusammenlebens, Philosophie, Wissen über Art und Gründe für unterschiedliches Verhalten von weiblichen und männlichen Menschen, ethisch sinnvolles Verhalten, gesellschaftliche Zusammenhänge, sinnvoller Umgang mit den Informationsmedien, selbstständiges Denken, eigene Meinungsbildung und so weiter.
Weitere Sprache: Erlernen einer weiteren Sprache ab dem dritten Jahr. Wahlmöglichkeit zwischen mindestens drei Sprachen.
Der zweite Zweck ist, dabei zu unterstützen die eigenen Interessen und Fähigkeiten zu erkunden und auszuleben. Diese Fächer werden von jedem selbst nach seinen Wünschen gewählt und zusammengestellt. Ändern sich die Interessen, kann zwischen den Fächern leicht gewechselt werden. Zum Beispiel weiterführende Geschichte, Kunstgeschichte, Länderkunde, weitere Sprachen, Rhetorik (weniger um sie zu benutzen, mehr um nicht das Opfer rhetorischer Tricks zu werden), spezifische Naturwissenschaften wie Biologie, Physik, Chemie, Bionik, Biochemie, Genetik, Psychologie, Meteorologie, Astronomie oder Quantenphysik, Kochen, Hauswirtschaft, Gartenbau, Modellbau, Handwerk, Sport, Informatik, Wirtschaft, Betriebswirtschaft, weiterführende Mathematik, kreatives Denken, Malen, Graphik, Schauspiel, Gesang, Musik (theoretisch und Instrumente erlernen), Literatur lesen, Literatur verfassen. Die Trennung in unterschiedliche Teilnaturwissenschaften ist nur zweckmäßig, um nach näheren Interessen wählen zu können. Letztlich hängt alles zusammen. Das sollte man inhaltlich berücksichtigen. Denn es gibt zu viele Fachidioten. Ab dem siebten Jahr gibt es Mathematik nur noch als Wahlfach. Ab dem zehnten Jahr wird die Möglichkeit Berufspraktika zu absolvieren angeboten. Alle Fächer sind in fünf Leistungsstufen eingeteilt:
A – Hoch- und Höchstbegabte und ähnlich Leistungsfähige
B – Überdurchschnittlich Leistungsfähige
C – Mittelbegabte und ähnlich Leistungsfähige
D – Unterdurchschnittlich Leistungsfähige
E – Niedrigbegabte und ähnlich Leistungsfähige
Diese Leistungsstufen werden von allen Schulen angeboten. Eine Unterscheidung nach Schularten gibt es nicht. Der Sinn ist, dass das System durchlässig ist. Gäbe es unterschiedliche Schularten, bestünde das hohe Risiko dass Schüler falsch einsortiert würden. Dadurch würde man ihnen mehr schaden als nutzen. In einem solchen, durchlässigen System kann ein Schüler zum Beispiel in einem Fach an einer C-Aufgabe arbeiten, während er in einem anderen eine B-Aufgabe erfüllt. Bei unterschiedlichen Schularten wäre er entweder an eine C- oder eine B-Schule gebunden – und wäre in beiden falsch. Die sechs Grundfächer werden in allen Leistungsstufen angeboten. Bei den Wahlfächern kann, muss das aber nicht sein. Zum Beispiel könnte Biologie in allen Leistungsstufen (A bis E), Handwerk in C bis E, hingegen Quantenphysik nur in A und B angeboten werden. Nah beieinander liegende Schulen könnten, wenn sie nicht selbst alle Fächer in allen Leistungsstufen anbieten, zusammenarbeiten. Indem eine Schule A, B und C anbietet, eine andere in der Nähe C, D und E. Gemeinsam würden sie alle Leistungsstufen abdecken. Eine Trennung in unterschiedliche Kurse, je nach Leistungsstufe, ist nicht unbedingt erforderlich. Vieles kann gemeinsam erlernt werden, auch wenn die Schüler unterschiedlich leistungsfähig sind.
Die Höchstzahl der Schüler pro Lehrer ist auf 15 begrenzt. Bei wenigen Schülern pro Lehrer ist mehr Zeit für den Einzelnen. Dadurch ist das Lehren und Lernen besser möglich, als bei einer größeren Anzahl Schüler. Die Methode der Wissensvermittlung ist – soweit möglich – die Erfahrung, das Ausprobieren. Nicht das Vortragen. Es muss unterschiedliche Arbeitsumgebungen geben, um den verschiedenen Anforderungen der Schüler an eine dem Lernen zuträgliche Umgebung gerecht zu werden. Eintägige Ausflüge gibt es, Ausflüge mit Übernachtung nicht – denn sie sind unsinnig.
Man beginnt mit der Schule üblicherweise im Alter von sechs bis sieben Jahren, je nach eigenem Wunsch und Fähigkeiten. Wenn es angemessen ist auch früher oder später. Die Schulzeit beträgt zwölf Jahre. Sie ist unterteilt in vier und acht Jahre. In den ersten vier Jahren wird der Schwerpunkt auf die Vermittlung grundlegenden Wissens gelegt. Als Fächer nach Wahl wären in diesem Zeitraum zum Beispiel Basteln, Gartenbau, Backen, Sport, Länderkunde und Musik vorstellbar. Ab dem zweiten Jahr muss mindestens ein Wahlfach belegt werden. In den folgenden acht Jahren wird das allgemeine Wissen in den sechs Grundfächern vertieft. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf den, dann zahlreicheren, Wahlfächern. Ab dem fünften Jahr müssen mindestens vier Wahlfächer belegt werden.
Der Unterricht beginnt üblicherweise um 9:30 Uhr und dauert höchstens sechs Einheiten zu jeweils 45 Minuten mit angemessenen Pausen an fünf Tagen pro Woche. Mindestens zwei Tage am Stück pro Woche und ausreichend Ferien müssen frei von Schule, und damit auch frei von Hausaufgaben, sein. Ausgehend von einem Schulweg von jeweils ungefähr 25 Minuten ergibt sich ein Zeitaufwand von ungefähr sechs Stunden pro Schultag. Hausaufgaben sollten nur wenn sie sinnvoll sind aufgegeben werden. In Maßen, so dass der gesamte Zeitaufwand nicht über sechs bis sieben Stunden pro Schultag liegt. Hausaufgaben sind zum Beispiel sinnvoll wenn das Lesen oder Schreiben, eine Sprache oder ein Instrument geübt werden soll. Auch wenn man, in Vorbereitung auf den Unterricht in Gesellschaftskunde, mit offenen Augen durch die Stadt geht, Nachrichten an sieht oder die Zeitung liest. Oder wenn man, für den Mathematikunterricht, ausrechnet wie groß das Kinderzimmer ist. Die bloße Verschiebung von Tätigkeiten aus der Schule nach Hause ist nicht sinnvoll.
Es gibt Bewertungen, Zeugnisse. Darin wird das Fach, die Leistungsstufe und eine Punktzahl von 0 (ungenügend) bis 16 (sehr gut), beziehungsweise 17 (besonders gut), angegeben. Zum Beispiel: Biologie (B) 13. Selbstverständlich müssen die Bewertungen objektiv sein. Lehrer dürfen nicht relativ, nach der Leistung der übrigen Schüler oder der Leistungsentwicklung, bewerten. Maßgeblich muss ausschließlich das Verständnis und die Beherrschung der Thematik im Rahmen der jeweiligen Leistungsstufe sein. Die Wiederholung eines Schuljahres, wenn ein vorgegebenes Ziel nicht erreicht wurde, gibt es nicht. Denn es gibt kein vorgegebenes Ziel. Durch die Leistungsstufen und das nicht vorhandene vorgegebene Ziel wäre auch Nachhilfeunterricht weitgehend unnötig. Denn es geht nicht darum, wie heute, Menschen in einen unsinnigen Standard zu pressen. Vielmehr darum sinnvolles, individuell gewünschtes Wissen und Fähigkeiten zu vermitteln. Auch Strafarbeiten gibt es nicht. Lernen, oder Tätigkeiten die dem lernen dienen, darf/dürfen nicht als Strafe eingesetzt werden. Das schafft eine falsche gedankliche Verbindung zwischen lernen und Strafe. Mit Vollendung des zwölften Schuljahres erhält man ein Abschlusszeugnis. Es unterscheidet sich nicht von vorangegangenen Zeugnissen.
Zugangsvoraussetzungen zu Hochschulen/Universitäten können, wenn überhaupt, ausschließlich fachlicher Natur sein – nicht auf allgemeinen Schulbewertungen oder Schulabschlüssen basieren.
In der Hochschule/Universität kann eine beliebige Anzahl Fächer belegt werden. Ein Wechsel ist leicht möglich. Die Dauer des Hochschulstudiums hängt von den Anforderungen der einzelnen Fächer ab. Ebenso wie in Kindergärten und Schulen müssen auch in Hochschulen/Universitäten die eigenen Interessen der Schüler und die Erfordernisse der Thematik das Maß der Dinge sein – keinesfalls die bloße Anpassung an eine Norm.
Erworbene Fähigkeiten werden durch die Absolvierung von Prüfungen oder die Anfertigung fachlich relevanter Arbeiten nachgewiesen. Beherrscht man einen Wissensabschnitt erhält man eine schriftliche Bestätigung. Für jeden weiteren eine weitere. Titel gibt es nicht.
Bei Vorlesungen ist die Anzahl der Zuhörer nur durch die räumlichen oder technischen Gegebenheit begrenzt. Außerhalb von Vorlesungen liegt die Höchstzahl der Schüler pro Lehrer bei 15.
Da hier keine Unterscheidung in Leistungsstufen stattfindet und das System an dieser Stelle weitestgehend auf Mittelbegabte – vereinzelt auf Hochleister im schulischen Sinne – ausgelegt ist, sind Hoch- und Höchstbegabte und ähnlich Leistungsfähige nicht an formale Anforderungen gebunden. Insbesondere nicht was vorgegebene Wege oder die Dauer einzelner Abschnitte betrifft.
Die Absicht einen Abschluss zu erzielen ist keine Voraussetzung für den Besuch einer Hochschule.
Ebenfalls zur Bildung muss man den Kindergarten zählen. Dort lernen wir sehr grundlegende Dinge, falls wir sie nicht schon von zu Hause kennen. Den Kindergarten kann man frühestens mit drei Jahren besuchen. Die Kindergartenzeit endet spätestens mit der Einschulung. Sofern die Kinder die in der Gegend gesprochene Sprache nicht in ihrem Umfeld lernen, dient der Kindergarten auch zum sprachlichen Erlernen der Sprache die in der Schule die Grundsprache sein wird.
Bildung in Kindergarten, Schule und Hochschule/Universität ist generell kostenlos. Zumindest für die Schüler, siehe im Abschnitt „Freies Wissen und freie Schulbildung für alle“. Das schließt private, kostenpflichtige Angebote nicht aus.
Kindergarten, Schule und Hochschule/Universität können frei gewählt werden – Selbstbestimmung. Der Besuch der Schule sollte selbstverständlich sein. Eine Pflicht, ein Zwang zur Schule oder in den Kindergarten zu gehen ist falsch – denn das bedeutet fehlende Entscheidungsfreiheit. Zwang ist vor allem nötig, wenn die Inhalte unsinnig sind – wie heute. Sind die Inhalte sinnvoll, sollte das anders sein.
Lehrer müssen sehr gute Fachkunde und Kompetenz im Umgang mit Schülern unterschiedlicher Leistungsstufen – das heißt Wissen über deren Bedürfnisse und über sinnvolle Umgebungsbedingungen, Lehr- und Lernmethoden – besitzen. Außerdem müssen sie ihr Wissen auf dem aktuellen Stand halten und sich fortbilden – sowohl fachlich als auch im Umgang mit den Schülern. Entsprechende Weiterbildungsangebote müssen vorhanden sein. Die Schüler müssen mindestens zwei Lehrer als Ansprechpartner haben, deren Intelligenz mindestens ihrem Intelligenzniveau entspricht.
Religionen, Unternehmen und Staaten dürfen keinen Einfluss auf Methoden und Inhalte haben. Wahnsinn (Glaubens- und religiöse Inhalte), politische Propaganda und die Anwendung und Auslegung der staatlichen Vorschriften (Recht) dürfen nicht gelehrt werden. Weder in Kindergärten, Schulen, noch in Hochschulen/Universitäten. Das können wir durch entsprechende Ausbildung der Lehrer und die Abschaffung der Religionen und der Staaten sicherstellen. Zum Thema Religionen habt ihr bereits am Anfang des Buchs und im Verlauf dieses Kapitels etwas gelesen. Was die Unsinnigkeit von Staaten betrifft, erläutere ich im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“ warum heutige Staaten ein Problem sind und zeige eine Alternative auf. Bildungsangebote dürfen nie den Interessen anderer dienen. Ausschließlich den Interessen derer, die die Angebote in Anspruch nehmen – das sind die Schüler.
Es geht in heutigen Schulsystemen nicht darum, junge Menschen zu fördern. Es geht darum alle im Wesentlichen auf das Mittelmaß, auf den Durchschnitt, auf die Ebene der Mehrheit zu bringen. Die Niedrigbegabten werden mitunter gefördert und die Hochbegabten werden unterdrückt. Jeweils um sie in Richtung des mittelbegabten Durchschnitts zu leiten. Das ist Unsinn. Denn es entspricht nicht den Bedürfnissen und oft nicht den Wünschen der Schüler. Ausnahmen von diesem Durchschnittsunsinn gibt es nur wenige. Sie stehen nicht allen zur Verfügung, die sie benötigen. Selbst wenn sie vorhanden sind und man sie nutzen kann stellt sich die Frage nach der Qualität. Sie basieren nämlich auf dem selben, oft unsinnigen Schulleistungssystem. Niemand ist falsch weil er anders ist und andere Bedürfnisse, Interessen, Fähigkeiten oder Wünsche hat. Daher ist eine große Form, in die man alle zu pressen versucht, die falsche Methode. Ebenso falsch ist es Druck auszuüben, um von anderen gewünschte Ziele zu erreichen. Das Leben ist kein Wettbewerb. Jeder Mensch muss sich entsprechend seiner Interessen, Fähigkeiten, seiner Bedürfnisse und seiner Wünsche entfalten können. Das betrifft sowohl den Inhalt des Schulunterrichts, als Teil der gesamten Bildung, als auch das benötigte fachliche Niveau in Form von Leistungsstufen, den Zeitpunkt des Schulbeginns (Alter und Uhrzeit), die Lernumgebung und die Situation zu Hause. Jungen Menschen muss die Möglichkeit eröffnet werden sich zu freien, selbstständigen und frei denkenden Menschen zu bilden, zu entwickeln. In der Weise, wie sie selbst es wünschen. Das ist es, was Schulen, ganze Gesellschaften bieten müssen.
Es ist sinnvoll mindestens eine Sprache sprechen und schreiben zu lernen, um sich verständigen zu können. Mathematische Grundkenntnisse sind hilfreich. Es ist wichtig etwas über Wissenschaft und Geschichte zu erfahren. Wir müssen etwas über das Zusammenleben lernen und dass wir anderen durch unsere Taten nicht schaden dürfen. Das sind allgemeine Fähigkeiten, etwas allgemeines Wissen das jedem helfen sollte. Ein Teil der Bildung – von vielen. In Schulen und anderswo. Die Schule muss der Vermittlung grundlegenden Wissens dienen – und der Erkundung der eigenen Interessen und Fähigkeiten. Anders als es heute überwiegend mit unsinnigen, teils sogar veralteten oder falschen, Inhalten der Fall ist. Es darf nicht danach gehen was für einen anderen nützlich ist. Zum Beispiel für einen Staat, eine Religion oder einen möglichen, zukünftigen Arbeitgeber. Insbesondere staatliche und religiöse Machtansprüche und entsprechende Indoktrination müssen aus den Schulen, dazu zählen auch die Hochschulen/Universitäten und Kindergärten, entfernt werden. Wissen, Mittel zur Bildung, muss unvoreingenommen und frei sein. Nur freies, unvoreingenommenes Wissen ist eine Grundlage für Selbstbestimmung und die freie Entfaltung jedes Einzelnen. Freie Menschen müssen das Ziel sein. Nicht unterwürfige, folgsame Marionetten eines Staats, einer Religion, einer Gesellschaft.
Lehrer müssen sich als Dienstleister für die Schüler verstehen. Sie dürfen keine Staatsdiener sein, mit der Macht unsinnige und dem Staat genehme Lehrpläne zwangsweise durchzusetzen. Sie müssen erkennen und verstehen dass es teilweise ihre Aufgabe ist, die Schüler auf das Leben vorzubereiten und ihnen behilflich zu sein sich gemäß ihrer eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu bilden. Nicht gemäß einer Vorgabe. Und sie müssen kompetent sein, über die für die Lösung der Aufgabe nötigen Fähigkeiten, auch über das dafür nötige Wissen, verfügen.
Wissen und Schulbildung müssen ohne fachlich unsinnige Begrenzung und kostenfrei zugänglich sein. Mit der Ausnahme von Patenten. Die wir in einem kapitalistischen System – solange wir daran festhalten – wegen des dadurch entstehenden finanziellen Anreizes Neues zu entwickeln benötigen. Aber das staatliche Nationaldenken und die damit zusammenhängende Bürokratie sind unnötig, aufwändig, teuer und bei Streitigkeiten über ein Patent riskant. Das sollten wir ändern. Wir brauchen ein Patentregister – geführt von vertrauenswürdigen und sachkompetenten Menschen. Was Staaten ausschließt. Ein weltweites Patent, eine Sprache, keine Bürokratie und dadurch geringere Kosten. Die Erfinder müssen dauerhaft die Kontrolle über ihre Entwicklung behalten, um zu verhindern dass sie gegen ihren Willen frei verfügbar wird und in die Hände von Verbrechern fällt. Bekämpfen wir die Verbrecher wirkungsvoll, vor allem das organisierte Staatsverbrechen, wäre das dauerhaft nicht nötig – so dass das Wissen aus Patenten nach einer Weile frei wäre. Patente sind kein freies Wissen. Das World Wide Web zeigt uns teilweise, wie es mit dem freien Wissen funktioniert und wie vorteilhaft das ist.
Es ist falsch, dass manche Zugang zu bestimmtem Wissen haben und sich finanziell leisten können es zu erwerben und andere nicht. Oberflächlich betrachtet wird die Schulbildung kostenfrei wenn wir alle sie über eine angemessene Abgabe finanzieren. Einen solchen Vorschlag, der alle Steuern ersetzt, mache ich im Kapitel „Wirtschaft und Finanzen“. Besser noch, Unternehmen könnten sich sinnvoll engagieren, indem sie die Schulbildung freiwillig und ohne Einflussnahme auf die Inhalte finanzieren. Wie ihr seht kann man Schulbildung nicht unabhängig von anderen Umständen betrachten. Aber wenn ihr das Kapitel gelesen habt und bis zum Ende des Buchs lest, werdet ihr feststellen dass es Möglichkeiten gibt das – und vieles andere – zu erreichen.
Es gibt kaum einen Ort an dem Vielfalt nicht sinnvoll wäre. Selbst bei Sprachen. Es gibt viele Sprachen. Und um wie vieles ärmer wären die einzelnen Sprachen wenn die Einflüsse anderer Sprachen fehlen würden? Es gibt viele solcher Einflüsse. Viel mehr als den meisten bewusst ist. Oft durch wirtschaftliche Macht, militärische Besatzung oder anderweitige Vorherrschaftsansprüche von Staaten. Einige Beispiele sind griechische und lateinische Einflüsse durch die frühere Ausbreitung Griechenlands und des Römischen Reichs. Französische Einflüsse durch die Kolonialpolitik Frankreichs und die Feldzüge Napoleons. Arabische Einflüsse durch die kriegerische islamische Expansion. Und englische, spanische und portugiesische Einflüsse durch die britische, spanische und portugiesische Kolonialpolitik. Die Einflüsse durch die englische Sprache im 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts haben auch mit der Vormachtstellung der USA zu tun. Nicht nur die Sprache wird beeinflusst. Der Einfluss reicht in viele Lebensbereiche. Politik, Kleidung, Ernährung, der Umgang miteinander, Musik, Freizeitgestaltung. Hier soll es jedoch um die Sprache gehen. Auch das fehlende Selbstbewusstsein im Zusammenhang mit der eigenen Sprache spielt eine Rolle bei der Vermischung von Sprachen. Verändernde Wirkung auf Sprachen haben diese Einflüsse in jedem Fall. Ob das positiv oder negativ zu bewerten ist mag jeder selbst entscheiden. Man kann es mit den Einflüssen anderer Sprachen übertreiben. Wenn jemand so viele Wörter aus anderen Sprachen nutzt, das sein Gesprächspartner ihn nicht mehr versteht ist das schlecht. Heute denken viele sie seien modern, wenn sie englische Wörter benutzen. Meistens sind solche Wörter unsinnig. Warum zum Beispiel nennt man die Wach- oder Überwachungsstation in Krankenhäusern in deutschsprachigen Regionen häufig Intermediate Care Unit? Warum sind Produkte im Supermarkt light und nicht leicht? Welchen Grund hat es, dass Nachrichtensendungen häufig als News bezeichnet werden, obwohl sie sich nicht an ein englisch sprechendes Publikum richten? Und aus welchem Grund steht auf Schildern die auf einen Rabatt hinweisen und damit deutsch sprechende Menschen zum Kaufen anregen sollen Sale? Das ist für viele unnötigerweise unverständlich. Oft wird eine Sprache durch Einflüsse anderer Sprachen jedoch reicher. Reicher an Vielfalt, reicher an Umschreibungen – für die in der Sprache vielleicht kein oder kein exaktes Wort existiert. So hat zum Beispiel ein Gemüse aus der Familie der Kürbisgewächse im Englischen mehrere, aber keinen genauen, Namen. Je nach regionaler Version der englischen Sprache benutzt man auch das französische Wort Courgette oder das italienische Wort Zucchini. Das dient der Unterscheidung und trägt dadurch zur Erhöhung des Nutzens der Sprache bei. Spaghetti ist auch so ein Wort. Ein italienisches Wort, das in vielen Sprachen vorkommt. Lange, runde, dünne Nudel – statt Spaghetti – ist umständlich. Und Nudel allein ist ungenau, das kann Verschiedenes sein. Die meisten ursprünglich anderssprachigen Wörter sind so sehr in der Alltagssprache verwurzelt, dass wir beim Verwenden kaum bemerken dass das Wort aus einer anderen Sprache stammt. Toilette, Bonbon und Garderobe stammen aus dem Französischen. Kutsche kommt aus dem Ungarischen, Wodka aus dem Russischen. Roboter aus dem Tschechischen. Fenster, Kommunikation und Brief gehen auf die lateinische Sprache zurück. Alphabet, Idee und Charakter auf das Griechische. Ein Beispiel, das in vielen Sprachen in ähnlicher Form vorkommt, ist Schokolade. Nach verschiedenen Deutungen geht das Wort auf die Sprache der Maya und/oder der Azteken zurück. Es gibt viele solcher Wörter in und aus vielen Sprachen. Einige fanden ihren Weg zu uns über mehrere Sprachen und gehen selbst auf andere Sprachen zurück. Auf manchen Gebieten haben sich nicht nur einzelne Wörter sondern größere Teile einer Sprache durchgesetzt. In der Küche eines Restaurants gibt es viele französische Begriffe. Die Sprache der gespielten Musik ist Italienisch. In der Medizin und der Wissenschaft sind die griechische und die lateinische Sprache verbreitet. Doch im Zusammenhang mit Sprachen und Maßeinheiten kann die sonst sinnvolle Vielfalt problematisch sein. Sehen wir uns zunächst die Sprachen an. Zu den Maßeinheiten komme ich im nächsten Kapitel.
Es gibt weltweit mehrere tausend Sprachen und Dialekte. So viele Sprachen und Dialekte dienen nicht in sinnvoller Weise der Verständigung über Sprachgrenzen hinweg. Wie oft kam man auf Reisen nicht oder nur schwierig weiter, weil man die Sprache nicht beherrschte? Im Urlaub ist das meist ein lösbares Problem. Irgendwie macht man verständlich dass man essen möchte oder einen Ort zum Schlafen sucht. Schwierig wird es wenn man mehr als nur eine Übernachtungsmöglichkeit benötigt. Wenn man vielleicht über ein wichtiges Thema sprechen möchte oder beruflich in einer anderen Sprachregion als der eigenen zu tun hat. Ihr sprecht eine Fremdsprache? Zwei? Mehr? Schön. Außerdem gibt es Übersetzer, Dolmetscher. Aber eine Ungenauigkeit bei der Übersetzung reicht, das passiert häufig, schon ist die Bedeutung falsch. Selbst zwischen Menschen die die selbe Muttersprache sprechen, sagen wir Englisch, kommt es mitunter zu erheblichen Missverständnissen. Zum Beispiel der Nordamerikaner, der im Vereinigten Königreich einen eraser kaufen möchte und vom Verkäufer fragend an gesehen wird. Im britischen Englisch nennt man einen Radiergummi nicht eraser sondern rubber. Unterschiedliche Wörter, selbe Bedeutung. Im amerikanischen Englisch kann ein rubber, wörtlich Gummi, auch ein Kondom sein. Bedenkt man die sexuelle Verklemmtheit der US-Amerikaner könnte das ein lustiges Verkaufsgespräch werden. Ein anderes Beispiel ist das erste Stockwerk eines Gebäudes. Im britischen Englisch heißt es first floor, erstes Stockwerk. Im amerikanischen Englisch hingegen second floor, zweites Stockwerk. Der Grund ist, dass man im amerikanischen Englisch bei dem ebenerdigen Stockwerk zu zählen beginnt. Dieses Stockwerk ist im britischen Englisch jedoch der ground floor, das Erdgeschoss. Hier beginnt man erst oberhalb des Erdgeschosses die Stockwerke zu nummerieren. First floor – gleiche Bezeichnung, unterschiedliche Bedeutung. Es gibt nicht nur die britische und amerikanische Version des Englischen, auch zum Beispiel das australische Englisch. Noch verwirrender wird es, wenn ein Wort mehrere teilweise grob unterschiedliche Bedeutungen hat, sogar in der selben Version der englischen Sprache – wie momentarily. Es kann augenblicklich, momentan, vorübergehend, in einem Moment oder für einen Moment bedeuten. Die Folge können Missverständnisse sein. Das sind nur wenige Beispiele. Es gibt viele mehr. Die jeweiligen Dialekte sind nicht berücksichtigt. Erhebliche Unterschiede, Missverständnisse trotz der selben Sprache. Bei unterschiedlichen Sprachen sind Missverständnisse häufiger und größer. Ein Übersetzungsfehler zwischen Chinesisch und Deutsch betrifft zum Beispiel die Wörter Konferenz und Sitzung. Das Ergebnis ist ein Missverständnis darüber, ob es sich um eine geschäftliche Besprechung oder einen längeren Aufenthalt auf der Toilette handelt. Fremdsprachige Gebrauchsanleitungen sind meist, nicht immer, harmlos. Fremdsprachige Werbung ist eine Quelle von Missverständnissen, vielleicht ein Ärgernis weil man sie nicht versteht. Zu gesundheitlichem Schaden kann es führen wenn wichtige Informationen, zum Beispiel über Inhaltsstoffe eines Produkts, ausschließlich in einer nicht beherrschten fremden Sprache vorliegen. Besonders ärgerlich sind Übersetzungsfehler in Büchern, die dem Erlernen einer Fremdsprache dienen sollen. Wenn es zu Sprachproblemen im Flugfunk kommt können Leben in Gefahr geraten. Zwar hat man sich im internationalen Flugverkehr auf Englisch geeinigt, viele sind der Sprache jedoch nicht ausreichend mächtig. Man versucht dieses Problem mit Sprachtests zu lösen. Der Erfolg ist bisher gemischt, auch weil für bestimmten Flugfunk andere Sprachen genutzt werden.
Wie ihr seht kommt es in vielen Fällen, selbst wenn man Fremdsprachen fließend spricht oder einen Übersetzer bei sich hat, zu Schwierigkeiten und Missverständnissen. Hinzu kommen Dialekte, die sich manchmal so sehr von der zugehörigen Standardvarietät unterscheiden, dass man sie selbst mit deren Kenntnis kaum versteht. Der Begriff Standardvarietät einer Standardsprache wird uneinheitlich verwendet. Manchmal spricht man von Hochsprachen oder, korrekt aber sprachwissenschaftlich ungenau, von Standardsprachen. Umganssprachlich gemeint ist damit jeweils die dialektfreie Variante einer Sprache, wie man sie in Lehrbüchern findet.
Übersetzungsfehler sind eine relativ komfortable Situation. Man versteht sich zumindest teilweise. Viele Menschen können jedoch überhaupt nicht miteinander kommunizieren, weil sie die Sprache des anderen nicht sprechen und nicht über den Luxus eines Übersetzers oder Wörterbuchs verfügen. Das betrifft direkte Kommunikation ebenso wie das Lesen von Nachrichten und das lernen. So sind viele Menschen vom Informationsspeicher Internet ausgeschlossen. Ein Grund: Weil die Informationen in einer für sie fremden, unverständlichen Sprache verfasst sind. Die meisten Informationen im Internet sind heute in nur wenigen Sprachen verfasst. Spricht man keine dieser wenigen Sprachen kann man die Informationen nicht nutzen. Es ist anzunehmen dass das Internet reicher an Sprachen werden wird, je mehr verschiedensprachige Menschen es nutzen. Was das Problem aber nicht löst, es werden weiterhin viele aus sprachlichen Gründen ausgeschlossen sein. Eine ähnliche Situation gibt es in der Wissenschaft. Forschungsergebnisse werden meistens auf Englisch veröffentlicht. In manchen Fachgebieten mehr, in anderen weniger. Egal in welchem Sprachraum. Egal welches die Muttersprache der Forscher ist. Egal ob die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch für andere, die kein Englisch sprechen, interessant oder gar wichtig wären. Wir dürfen Menschen nicht ausschließen, nur weil sie nicht über bestimmte Fremdsprachenkenntnisse verfügen oder eine wenig verbreitete Sprache sprechen. Nicht nur dass sie in anderen Sprachen verfügbare Informationen nicht verstehen, auch sie werden außerhalb ihrer Sprachgruppe nicht verstanden. Auf der anderen Seite können wir nicht viele hundert Sprachen erlernen. Ob jeder mit jedem kommunizieren will oder nicht ist unerheblich. Niemand zwingt uns dazu. Aber jeder sollte die Möglichkeit besitzen mit jedem anderen uneingeschränkt kommunizieren zu können. Jeder sollte die Möglichkeit haben auf jede Information zuzugreifen, die er benötigt – in einer Sprache die er versteht.
Was können wir tun? Die dialektfreien Sprachen sind nicht unsere eigentlichen Sprachen. Was wir ursprünglich sprechen sind Dialekte. Sprachfärbungen, Mundarten, Varianten (korrekt Varietäten), die auf begrenztem Gebiet gesprochen werden. Der Grund ist, dass wir unsere Muttersprache zunächst von den Menschen aus unserer Umgebung – im Wortsinn von der Mutter – lernen. Nicht aus einem Lehrbuch für Sprachen. In der Schule werden wir weitgehend in der jeweiligen Standardvarietät unterrichtet. Verstehen sich zwei Sprecher der selben Sprache nicht, weil jeder seinen eigenen Dialekt spricht, können sie in die dialektfreie Standardvarietät wechseln und sich so verständigen. Standardvarietäten werden beispielsweise als Schriftsprache eingesetzt. Denn es wäre problematisch wenn Geschriebenes in viele Dialekte übersetzt werden müsste, damit es allgemein verständlich ist. Dieses Problem sehen wir, in geringerem Ausmaß, in der Europäischen Union. Dort werden viele Machwerke schriftlicher Art in mehrere Sprachen übersetzt. Auf der einen Seite ist das sinnvoll. Denn alle sollen in der Lage sein von den Vorgängen und Vorschriften Kenntnis nehmen zu können. Auf der anderen Seite funktioniert das nicht, weil nicht alle Sprachen berücksichtigt werden und nicht alles in mehrere Sprachen übersetzt wird. Außerdem sind so viele Übersetzungen ein großer Aufwand und jede Übersetzung birgt die Gefahr von Übersetzungsfehlern. Einen noch größeren Aufwand betreibt man mit Patenten. Von einigen Ausnahmen abgesehen müssen sie in die offiziellen Sprachen der Länder übersetzt werden, in denen ein Schutz erreicht werden soll. Bei einem weltweiten Patent ist das eine erhebliche Menge Sprachen. An dieser Stelle sieht man die Grenzen der Standardvarietäten. Sie funktionieren nur, wenn man sich über Dialektgrenzen einer Sprache hinweg verständigen möchte. Sobald es um unterschiedliche Sprachen geht, bringen sie uns nicht weiter. Es gibt keine Sprache, keine Standardsprache, keine Standardvarietät, die es ermöglichen würde dass sich zum Beispiel finnisch und tschechisch sprechende Menschen verständigen können. Sie müssen die Sprache des jeweils anderen lernen oder eine von beiden gesprochene Fremdsprache nutzen. Doch wie viele Fremdsprachen lernt man? Eine? Zwei? Mehr als zwei sind es selten. Selbst wenn, reichen die Sprachkenntnisse häufig kaum für eine tiefergehende Kommunikation aus. In vielen Fällen nicht einmal für eine oberflächliche Unterhaltung. Selbst wenn man Fremdsprachen fließend spricht – vielleicht die verbreitete Sprache Englisch – was machen wir wenn wir einem Vietnamesen begegnen? Er spricht vielleicht vietnamesisch, spanisch und russisch. Oder einem Brasilianer, der vielleicht ausschließlich portugiesisch spricht? Fremdsprachen sind hilfreich, aber wenn es darum geht sich mit allen Menschen verständigen zu können, zumindest soweit es die Sprache betrifft, ist die Kenntnis weniger Fremdsprachen nicht genug. Denn ob zufällig die benötigte Fremdsprache dabei ist, ist ungewiss. Was wir brauchen ist eine Hilfssprache. Eine Sprache, eine einzige, die wir alle beherrschen. Jeder lernt selbstverständlich seine Muttersprache. Und jeder möge die Fremdsprachen lernen die ihm gefallen oder die er für nützlich erachtet. Aber eine Sprache sollten wir alle gemeinsam haben. Nur so können wir uns sinnvoll miteinander verständigen. Ohne Einschränkungen. Ohne sprachlich bedingte Missverständnisse.
Woher eine Hilfssprache nehmen? Welche Sprache ist dazu geeignet? Einige Sprachen haben relativ große Verbreitung erlangt. So sind die englische und die spanische Sprache heute in größeren Teilen der Welt vertreten als andere Sprachen. Sie sind so verbreitet, dass insbesondere das Englische zu einer Art von Hilfssprache geworden ist. Eine weit verbreitete Fremdsprache mit der man sich behelfen kann, wenn man die Sprache des anderen nicht spricht. Die englische Sprache hilft uns bei einem Verständigungsproblem ein wenig weiter. Allerdings nicht überall. Denn anders als eine von allen akzeptierte Hilfssprache ist die Verbreitung des Englischen durch kriegerische Handlungen, Kolonialisierung, politische und wirtschaftliche Macht und Vormachtsansprüche zu Stande gekommen. Damit gibt es Gebiete in welchen man englisch spricht und andere, in welchen das nicht der Fall ist. Hinzu kommen die eingangs bereits erwähnten Unterschiede zwischen verschiedenen Versionen des Englischen. Diese Unterschiede verursachen Missverständnisse. Außerdem sind viele mit dem Verhalten der die englische Sprache verbreitenden USA nicht einverstanden und lehnen es bereits aus diesem Grund möglicherweise ab, Englisch als Hilfs- oder Verkehrssprache zu akzeptieren. Hinzu kommen weitere Gründe, die gegen das Englische sprechen. Es ist eine wichtige Eigenschaft einer Hilfssprache dass sie einfach zu erlernen, einfach zu beherrschen und einfach zu sprechen ist. Dazu gehört ein logischer Aufbau der Sprache, eine logische Wortbildung und vor allem eine einfache und logische Grammatik. Eine Aussprache entsprechend dem geschriebenen Wort ist ebenfalls wichtig, so dass man intuitiv, ohne Anleitung erkennt wie ein Wort ausgesprochen wird. Englisch besitzt zwar eine einfache Grammatik und ist dadurch relativ leicht zu erlernen, und auch der Aufbau ist meistens logisch. Die Aussprache ist allerdings für eine Hilfssprache viel zu kompliziert. Beispielsweise das th. Einer Hilfssprache angemessen wäre eine Aussprache, die dem geschriebenen Wort entspricht. Im Englischen spricht man das th wie einen einem s ähnlichen Laut mit der Zunge zwischen den Zähnen. Außerdem ist die Aussprache unlogisch. Um beim th zu bleiben: Manchmal wird es wie oben beschrieben ausgesprochen, etwa in the. Manchmal spricht man es wie ein t aus, etwa in thermometer. Oder das ou. Mitunter wird es wie ein u ausgesprochen, das o wird ignoriert. Beispielsweise in soup. Einem o ähnlich klingt das ou in source. In country hingegen spricht man es wie ein a. In flour, sour oder house wie au. Das sind nicht alle ou-Varianten und die Aussprache hängt zusätzlich stark vom Dialekt ab. Es gibt viele weitere Beispiele dieser Art. Eine sinnvolle Logik, ein System, ist dahinter nicht erkennbar. Selbst wenn es eines gäbe, wäre das Ergebnis unnötig kompliziert. Eine Sprache mit einer häufig unlogischen Aussprache und vielen Versionen und Dialekten ist nicht als weltweite Hilfssprache geeignet. Eine Hilfssprache, die jeder neben seiner Muttersprache leicht erlernen kann, soll der problemlosen Verständigung dienen – nicht noch mehr Verwirrung schaffen.
Woher eine sinnvolle Hilfssprache nehmen? Wir könnten überlegen, welche Sprache bereits von vielen Menschen gesprochen wird. Zum Beispiel Mandarin, das ist Hochchinesisch. Als Hilfssprache ist das Chinesische jedoch nicht geeignet. Mandarin verfügt über weit mehr Schriftzeichen als die meisten anderen Sprachen. Zusätzlich sind sie komplex und damit schwierig zu erlernen und zu benutzen. Das gilt auch für die Aussprache. Unter anderem verfügt Mandarin über eine Eigenart, die es in mehreren ostasiatischen Sprachen gibt. Die Bedeutung eines Wortes ändert sich abhängig von der Veränderung des Tons. Das selbe Wort in einer anderen Intonation, beispielsweise mit einem an- oder absteigenden Ton ausgesprochen, kann eine unterschiedliche Bedeutung haben. Weit unterschiedlicher als zwischen Aussage und Frage zu unterscheiden. Das ist eine bemerkenswerte Eigenart. Für eine gemeinsame Sprache aller Menschen ist das aber unnötig schwierig. Während Mandarin hauptsächlich in China verbreitet ist, sind Englisch und Spanisch weit über das Ursprungsland hinaus verbreitet. Das Englische hatte ich bereits als Hilfssprache ausgeschlossen. Für das Spanische gilt Ähnliches. Auch im Spanischen entspricht das gesprochene Wort nicht dem geschriebenen. Außerdem wird Spanisch aktiv gesprochen, ebenso wie andere Sprachen, was zusätzlich zu bereits existierenden Versionen zu mindestens einer weiteren Sprachversion und damit zu Verwirrung führen würde. Auch das Spanische ist daher keine sinnvolle Hilfssprache. Wir könnten weitere Sprachen in Erwägung ziehen, tiefergehen, die Sprachfamilien und -unterfamilien berücksichtigen, die Ursprünge der am meisten verbreiteten Sprachen. Aber so aufwändig müssen wir das nicht machen. Die Frage nach der größten Verbreitung ist die Nutzung des Mehrheitsprinzips – und das ist unsinnig. Darauf komme ich unter „Demokratie, Verbrechen und Macht“ in einem anderen Zusammenhang näher zu sprechen. Eine Alternative wäre die Verwendung einer bestehenden Plansprache. Eine Plansprache ist eine konstruierte Sprache – im Unterschied zu einer weitgehend natürlich entstandenen Sprache. Es gibt gute Ansätze. Dennoch konnten sich Plansprachen nicht durchsetzen. Das hatte im Wesentlichen vier Gründe. Zum einen orientieren sich viele Plansprachen an bestehenden, aktiv gesprochenen Sprachen. Das führt zu Versionen einzelner Sprachen, was zur Verwirrung beiträgt und die Verwendung erschwert. Zum anderen ist die Grammatik häufig zu kompliziert. Zum Dritten entspricht das geschriebene Wort in vielen Plansprachen nicht dem gesprochenen. Das macht es unnötig kompliziert die Sprache zu erlernen und zu nutzen. Die Konstrukteure dieser Sprachen scheinen nicht begriffen zu haben worum es geht. Es geht um eine leicht zu erlernende und leicht zu handhabende Sprache, die uns unterstützt uns zu verständigen. Bei vielen bestehenden konstruierten Sprachen gewinnt man den Eindruck, dass es mehr um die Herausforderung eine Sprache zu schaffen ging als um den Wunsch eine sinnvolle und hilfreiche Sprache zu entwickeln – die die Verständigung vereinfacht. Der vierte Grund mag der Ausschlag gebende Grund, für den Umstand dass sich Plansprachen bisher nicht durchsetzen konnten, sein. Es fehlt die Bereitschaft und die Notwendigkeit eine gemeinsame Sprache zu lernen. Zunächst ist es die politische Bereitschaft, die fehlt. Denn die Politiker sind es, die Macht besitzen. Zu unrecht, wie ich im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“ ausführe. Diese Macht erlaubt es ihnen die Nutzung von Sprachen zu fördern oder zu behindern. Den dauerhaften politischen Wunsch nach der Verbreitung einer konstruierten Plansprache gab es offenbar nie. Zu groß war das Ego die eigene Sprache durchsetzen zu wollen. Zu groß war das Bedürfnis sich aus politischen Gründen anderen unterzuordnen. Viel wesentlicher als der politische Wille eine Sprache zu fördern ist aber die Notwendigkeit. Früher bestand kaum die Notwendigkeit sich mit einem Chinesen verständigen zu können. Der Horizont reichte häufig nicht weit. Wenn überhaupt waren eine oder zwei Fremdsprachen ausreichend um gut zurechtzukommen. Für die Mehrheit der Bevölkerung war die Muttersprache ausreichend, während militärischer Besatzung vielleicht zusätzlich ein paar Wörter in der Sprache der Besatzer. Heute ist das anders. Wir informieren uns und kommunizieren weltweit – per Internet und Telefon. Uns zugängliche Informationen liegen in vielen Sprachen vor. Wir handeln weltweit Waren und erbringen weltweit Dienstleistungen. Überall gibt es unterschiedliche Sprachen. Manche Sprachen sind relativ weit verbreitet. Aber man kommt beispielsweise mit Englisch nicht so weit wie man vielleicht denkt. Die meisten Menschen sprechen kein Englisch. Und wenn, dann häufig nicht ausreichend. Heute, vielleicht mehr als je zuvor, besteht angesichts des Zusammenrückens auf der Erde die Notwendigkeit einer gemeinsamen Sprache. Diese Notwendigkeit ist es, die zählt. Entdeckungen, Erfindungen entstanden oft aus Notwendigkeiten. Sie wurden benötigt. Heute benötigen wir eine gemeinsame Sprache. Fremdsprachen sind in Anbetracht der vielen Sprachen nur ein unzureichendes Hilfsmittel.
Nähern wir uns einer geeigneten gemeinsamen Hilfssprache von einer anderen Seite. Es gibt zwei Sprachen, die heute unabhängig von lokalen Sprachen oder politischen Gründen verbreitet sind. Die Sprachen der Wissenschaft, Griechisch und Lateinisch. Zwar ist der Ursprung auch hier die Verbreitung durch die Ausbreitung von Gesellschaften, politische Gründe, Vormachtsansprüche und Kriege. Inzwischen sind aus diesen beiden in der Wissenschaft genutzten Sprachen jedoch von solchen Einflüssen unabhängige Sprachen geworden. Gut geeignet für eine gemeinsame Sprache. Denn Widerstände weil ein Land die dort gesprochene Sprache durchsetzen will, sollte es bei allgemein als Sprachen der Wissenschaft anerkannten Sprachen kaum geben. Ungeachtet möglicher weiterer guter oder schlechter Seiten hat das Griechische einen entscheidenden Nachteil. Es handelt sich um eine aktiv gesprochene Sprache. Es wäre problematisch, wenn griechisch sprechende Menschen zusätzlich zu ihrer Sprache eine vereinfachte Version ihrer Sprache lernen oder vereinfacht-griechisch sprechende Menschen auf griechische Muttersprachler treffen würden. Anders beim Lateinischen. Latein ist, bis auf wenige Ausnahmen (hauptsächlich religiös-wahnsinnige), keine aktiv gesprochene Sprache. Daher halte ich die lateinische Sprache für die geeignetere der beiden Wissenschaftssprachen, die Grundlage für eine gemeinsame Sprache aller Menschen zu bilden – um uns besser verständigen zu können. Ein weiterer Vorteil, im Gegensatz zu einer vollständig konstruierten Sprache, besteht darin dass der Wortschatz weitgehend vorhanden ist. Der Nachteil des Lateinischen ist die unnötig aufwändige Grammatik. Aber die lässt sich erheblich vereinfachen beziehungsweise neu erstellen. Hier können wir das machen, denn beim Lateinischen müssen wir keine Rücksicht auf Muttersprachler nehmen. Die gibt es nicht. Diese Idee ist nicht neu. Mehrere Plansprachen basieren auf dem Lateinischen. Aber sie sind, wie bereits erwähnt, zu kompliziert aufgebaut. Die Eckpunkte einer vereinfachten lateinischen Grammatik: Artikel gibt es zwei, einen bestimmten und einen unbestimmten. Die Mehrzahl endet immer auf ‑a (ein Antibiotikum, zwei Antibiotika). Unabhängig von der Endung der Einzahl. Beugungen, gleich welcher Art, gibt es nicht. Es wird stets die Grundform verwendet. Adjektive werden mit dem Hilfsverb „mehr“ indirekt gesteigert. Es gibt drei Zeiten – die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Gebildet werden die Zeiten mit den Hilfsverben „war“ (Vergangenheit) und „werden“ (Zukunft). Die Gegenwart wird, falls nötig, mit dem Hilfsverb „ist“ gebildet. Hilfsverben sind eigenständige Wörter, keine Abwandlungen (zum Beispiel nicht: „war“ als Form von „sein“). Zahlwörter werden nach dem Muster: eins, zwei, drei … zehn-eins, zehn-zwei, zehn-drei … zweizig, dreizig, vierzig … hundert … tausend, eins-tausend, zwei-tausend und so weiter logisch gebildet. Namen und Satzanfänge werden groß geschrieben, alles andere klein. Sätze werden in der Reihenfolge Subjekt, Prädikat, Objekt gebildet. Am Ende eines Satzes steht ein Punkt, nötigenfalls ein Ausrufzeichen. Am Ende einer Frage steht ein Fragezeichen. Kommata und Semikola trennen Satzteile. Bindestriche verbinden die Einzelteile zusammengesetzter Wörter. In Klammern stehen zusätzliche Informationen. Der Doppelpunkt leitet eine direkte Rede ein oder strukturiert einen Satz. Anführungszeichen (bitte auf eine Form einigen) umschließen die direkte Rede, ein Zitat oder heben etwas hervor. Auch kursive Zeichen heben etwas hervor. Der Apostroph (auch hier bitte auf einen einigen) ersetzt fehlende Buchstaben. Andere Zeichen stehen an der Stelle, an der sie bei einem Wert ohne Nachkommastellen ausgesprochen werden. Eine derart einfache Grammatik macht die Sprache einfach zu erlernen und einfach anzuwenden. Viele Wörter sind vorhanden. Falls passende Wörter im Lateinischen nicht existieren, werden sie unter Berücksichtigung der Einfachheit erstellt. Wie beispielsweise computarum für Computer. Gibt es missverständliche Begriffe einigen wir uns auf eindeutige. Das lateinische C wird wie ein K ausgesprochen. Das ist eine Eigenart des Lateinischen. Alles andere wird ausgesprochen, wie es geschrieben wird. Das macht die Sprache auch in der Aussprache einfach. Es werden heutige lateinische Buchstaben (A, B, C …) ohne Buchstaben mit diakritischen Zeichen (ñ, ö, š …) verwendet. Anderssprachige Bezeichnungen, zum Beispiel Namen von Personen oder Städten, bleiben unverändert. Sind die Bezeichnungen nicht in lateinischen Buchstaben geschrieben werden sie möglichst klanggetreu umgeschrieben. Außerdem finden die ursprünglich indisch-arabischen Zahlen (1, 2, 3 …) Anwendung. Auch Gebärden sollte die Sprache enthalten. Denn auch Gebärdensprachen für taube oder stumme Menschen gibt es mehrere. Sinnvollerweise mit sparsamer Mimik, denn die derzeitige Mimik erweckt oft unangemessen den Eindruck einer weiteren Behinderung. Es geht in diesem Buch um weit mehr als Sprache. Daher verzichte ich darauf eine komplette gemeinsame Sprache in allen Einzelheiten, mit vielen Beispielen und Vokabeln zu entwickeln. Dies hier sind die wesentlichen Punkte. Unsere gemeinsame Sprache braucht einen Namen. Vereinfachtes Latein wäre eine Möglichkeit, aber schön klingt das nicht. Wie wäre es mit lingua homoa – Sprache der Menschen?
lingua; Sprache
homo; Mensch, ‑a; Menschen
lingua homoa (Abkürzung lh, lho); Sprache (der) Menschen
Es gibt viele Sprachen. Es sind so viele, dass wir uns häufig nicht ausreichend verständigen können. In einer immer mehr zusammen wachsenden Welt ist das ein erhebliches Problem. Bereits heute liegen Informationen nur in wenigen Sprachen vor. Viele Menschen sind von diesen Informationen ausgeschlossen, weil sie keine der verwendeten Sprachen sprechen. Fremdsprachen sind nur teilweise hilfreich. Denn unsere Fremdsprachenkenntnisse sind auf wenige Sprachen begrenzt. Angesichts der vielen Sprachen und Dialekte bringt uns das nicht wesentlich weiter. Denn es geht darum, dass sich alle Menschen verständigen können. Nicht nur die, die zufällig die selbe Sprache sprechen.
Wir brauchen eine Sprache, die uns allen gemeinsam ist. Eine Sprache die wir, neben unserer Muttersprache und vielleicht neben weiteren Fremdsprachen, alle sprechen. Eine Sprache die jeder als erste Fremdsprache lernt. Eine Sprache in der sich alle Menschen verständigen können. Eine Hilfssprache. Eine solche Sprache muss einfach zu erlernen, einfach zu beherrschen und einfach zu sprechen sein. Idealerweise verfügt sie über eine einfache Grammatik und das gesprochene Wort entspricht dem geschriebenen. Englisch ist als Hilfssprache nicht geeignet. Unter anderem spricht die unlogische Aussprache und die zahlreichen Versionen des Englischen dagegen. Außerdem sind viele mit den inakzeptablen Ansichten und Taten der USA nicht einverstanden und lehnen daher auch die dort gesprochene Sprache ab. Latein ist als eine der Sprachen der Wissenschaft allgemein akzeptiert. Sie eignet sich daher als Grundlage einer gemeinsamen Hilfssprache. Der Wortschatz ist weitgehend vorhanden. Die Grammatik können wir, wie von mir beschrieben, unter Berücksichtigung der Einfachheit neu erstellen.
Eine Hilfssprache soll keine andere Sprache ersetzen. Zusätzlich zu unserer Muttersprache soll sie eine uns allen gemeinsame Sprache sein, in der wir uns uneingeschränkt verständigen können. Angesichts der Probleme mit der großen Anzahl Sprachen ist die Zeit reif für eine gemeinsame Sprache.
Auf den ersten Blick klingt Standard nach einer unnötigen, bürokratischen Sache. Jemand will uns vorschreiben wie wir etwas zu machen, einzuteilen, zu messen haben. Tatsächlich gibt es viele Standards die unnötig, bürokratisch, unsinnig sind. Zum Beispiel eine Vorschrift der Europäischen Union (EU) über die Ausmaße von Bananen, eine Standardisierung. Einschließlich Ausnahmen – Bananen, auf die die Bananenvorschrift nicht angewendet wird. Was würde passieren, wenn es keinen solchen unsinnigen und unnötigen Standard gäbe? Dann fände man in der EU größere und kleinere, dickere und dünnere Bananen im Supermarkt – und alles wäre in Ordnung.
Vielfalt ist sinnvoll. Ich erwähnte das bereits mehrfach. Also wozu Standards und Vereinheitlichungen? Weil sie, manchmal und in Maßen, sinnvoll sind. Sie helfen Verwirrung und Missverständnisse zu vermeiden. Zum Beispiel die Maßeinheiten, die zu den wichtigsten Standards zählen. Sie erlauben es uns Entfernungen und Mengen zu messen. Würde jeder andere Maßeinheiten verwenden wäre das ein großes Durcheinander. Auch weniger bekannte Standards, beispielsweise auf dem Gebiet der Elektrik und Elektronik, sind wichtig. Sie stellen sicher, dass unsere elektrischen und elektronischen Geräte miteinander funktionieren. Es ist auch sinnvoll dass wir definieren was ein Stern ist, wobei es sich um einen Planeten handelt, wann um einen Asteroiden. Denn welche Verwirrung gäbe es, wenn man uns von einem Asteroiden berichtete und wir uns wunderten warum er eigenständig leuchtet und Wärme spendet – wie es nur ein Stern kann? Auch Verkehrszeichen sind Gegenstand von Standardisierung. Stellt euch vor in jeder Gegend würden die Verkehrszeichen grundlegend anders aussehen. Wir würden uns nicht zurechtfinden. Zumindest nicht so schnell wie wir es im fließenden Verkehr oft müssen. Über die Frage, ob man auf der rechten oder linken Seite fährt konnte man bisher noch keine Einigung in Form eines Standards finden. Die Folge ist mitunter Unsicherheit, Verwirrung und Gefahr.
Es gibt viele Organisationen, die Standards festlegen. Dass es verschiedene Organisationen für unterschiedliche Fachgebiete gibt ist in Ordnung. Für die Festlegung von Standards ist Sachverstand erforderlich. Es ist daher sinnvoll dass die Standards definieren, die sich auf dem jeweiligen Gebiet gut auskennen. Das muss nicht verschiedene Organisationen zur Folge haben, kann aber. Ihr werdet es bereits vermutet haben, so leicht machen wir Menschen es uns nicht. Firmen, Politiker und Organisationen wollen Standards definieren. Einige ohne ausreichend kompetent zu sein. Nicht jeder Standard ist sinnvoll. Manchmal braucht man keinen, weil es ohne Standard sehr gut funktioniert. Manchmal widersprechen sich verschiedene Standards oder passen nicht zusammen und sorgen für Verwirrung, statt hilfreich zu sein. Oft scheitern internationale Standards am festhalten an nationalen Standards. Auch gibt es immer wieder Bestrebungen verschiedener Organisationen ihren Standard durchzusetzen, statt darauf zu achten was sinnvoll ist. Das Ergebnis sind die möglicherweise gut gemeinten aber manchmal unnötig, oft unsinnig umgesetzten Standards – die mehr Schaden anrichten als sie nutzen. Manchmal Schaden im Wortsinn. Manchmal Schaden im Sinne von Unsinn, Aufwand, Bürokratie, unnötige Vorschriften.
Es wird viel zu viel vorgeschrieben. Überall, auch bei Standardisierungen. Es gibt sinnvolle Rahmenbedingungen, auf die man sich einigen sollte. Das bringt Vorteile. Wichtig ist dabei: Man muss nicht alles regeln, was man regeln kann. Ein Standard ist sinnvoll, wenn es darum geht etwas abzuwickeln, das ohne Standard schwierig wäre. Zum Beispiel wäre es schwierig eine Verbindung zum Internet herzustellen, wenn es keinen Standard gäbe der die technische Art der Verbindung festlegt. Wir merken von diesem Standard nichts – aber er hilft uns. Weltweite Standards sind wichtig. Zum Beispiel ein Emissionsstandard der in einem Land die Naturverschmutzung eindämmt ist unzureichend. Denn die Auswirkungen der Verschmutzung enden nicht an Staatsgrenzen.
Es gibt sinnvolle Standards, unsinnige Standards und sinnvolle Standards die unsinnig umgesetzt wurden. Für die sinnvollen Standards braucht ihr mich nicht. Und die unsinnigen, bürokratischen erkennt ihr hoffentlich selbst und schafft sie ab. Ich befasse mich daher mit einigen sinnvollen aber unsinnig umgesetzten Standards und zeige Möglichkeiten für Verbesserungen auf.
In der Europäischen Union ist man durch Standardisierung bemüht uns Informationen über die Inhaltsstoffe kosmetischer Produkte zur Verfügung zu stellen. Nein liebe Männer, es geht nicht nur um Lippenstift und Lidschatten – auch um Duschgel, Haarwaschmittel, Seife und Ähnliches. Ein sinnvolles Bestreben. Vor allem wenn man bedenkt dass Unternehmen bei der Auswahl von Inhaltsstoffen ihrer Produkte manchmal wenig oder keine Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Kunden nehmen und viele Menschen allergisch auf den einen oder anderen Inhaltsstoff reagieren und daher wissen müssen was worin enthalten ist. Die Europäische Union legte in einer Vorschrift einen Standard fest, der definiert wie und wo die Inhaltsstoffe angegeben werden sollen. Gut gemeint, aber schlecht umgesetzt. Wo die Informationen stehen sollen ist sinnvoll. Auf der Verpackung des Produkts, damit sie jeder sehen kann. Aber die Art macht aus dem sinnvollen Standard ein Verwirrspiel. Ferner gibt es Ausnahmen von der Vorschrift, was ebenfalls nicht zur vollständigen Information beiträgt. Die Angabe der Inhaltsstoffe folgt unter anderem dem INCI-Standard (engl. International Nomenclature Cosmetic Ingredient; Internationale Nomenklatur Kosmetischer Inhaltsstoff). Bei der Auflistung werden mehrere unterschiedliche Systeme verwendet – in der selben Auflistung. Zunächst mehrere Sprachsysteme (Lateinisch, anglisiertes Lateinisch, Englisch, Französisch und manchmal die jeweilige Landessprache). Außerdem Abkürzungen, wie CI-Nummern. Das ist ein Zahlensystem, hinter dem Farbstoffe verborgen werden. Man muss mehrere Systeme teilweise beherrschen oder in mehreren unterschiedlichen Systemen nachschlagen, um zu verstehen welche Stoffe in einem kosmetischen Produkt enthalten sind. Das ist unsinnig. Sinnvoller wäre ein System – und weltweit das selbe.
Beispiel: Das erste Wort der Inhaltsangabe lautet Inhaltsstoffe. Es wird häufig nicht in der Sprache verwendet, die die Menschen am Verkaufsort sprechen – sondern auf Englisch. Dadurch ist möglicherweise unklar, worum es geht. Ist Wasser enthalten, nutzt man das lateinische Wort Aqua. Wurde Parfum hinzugefügt wird mancherorts die Landessprache verwendet. Manchmal allerdings, unabhängig von der Landessprache, die französische Schreibweise. Der Rest ist teilweise auf Englisch geschrieben, teilweise auf Latein, meistens in der anglisierten (verenglischten) Version des Lateinischen. Es gibt auch Mischungen aus verschiedensprachigen Bezeichnungen und unterschiedliche Bezeichnungen für den selben Inhaltsstoff. Warum ist das schlecht? Vielleicht ist man ein ethisch sinnvoll denkender Mensch und möchte Inhaltsstoffe aus bestimmten Gegenden nicht kaufen. Dazu muss man wissen, ob sie enthalten sind. Vielleicht hat man eine Allergie. Möglicherweise gerät man in Atemnot, wenn man mit einem bestimmten Stoff in Kontakt gerät. Auch in diesem Fall ist es wichtig der Inhaltsliste entnehmen zu können, ob der fragliche Stoff enthalten ist. Aber was wenn man den lateinischen Namen des Allergens kennt (schließlich ist Latein in der Wissenschaft und auch bei Ärzten verbreitet und man kann ihn leicht herausfinden wenn man den Stoff in der eigenen Sprache kennt), den aufgeführten englischen Namen aber nicht zuordnen kann? Man kann die verwendeten Bezeichnungen nachschlagen – vermutlich nicht in allen Sprachen. Selbst das hilft aber nichts wenn man denkt der fragliche Stoff sei nicht enthalten, weil man ihn aufgrund der Schreibweise nicht ansatzweise erkennt, und das Produkt bedenkenlos kauft und nicht nachschlägt. Noch schwieriger wird es wenn der Stoff hinter einer CI-Nummer verborgen wird. CI-Nummern (engl. C.I. Constitution Number; Farbindex Strukturnummer), sind ein eigener Standard – der sinnvoll ist. Aber für die Verwendung in der Chemie, nicht für die Information von Verbrauchern. Solche Nummern müsste man einfach nachschlagen können – kann man nicht. Es ist mir nicht gelungen, eine frei verfügbare Liste zu finden. Selbst wenn es sie gäbe, sich zu merken welche Nummern man nicht wünscht ist schwierig. Dafür werden Zahlen zu schnell durcheinander gebracht – anders als Wörter oder Wortbestandteile. Das kann schlimm enden. Ähnliche Versteckspiele gibt es bei Lebensmitteln: Chemische Bezeichnungen in unterschiedlichen Sprachen und hinter Nummern versteckte Inhaltsstoffe. Bemerkenswerterweise sind die Nummern im Standard als C.I. 00000 definiert, in der der INCI zugrunde liegenden EU-Vorschrift und auf Verpackungen aber meistens als CI 00000 angegeben. Nicht einmal bei der Schreibweise schaffen sie es einen Standard zu nutzen. Das ist unverständlich, aber in diesem Fall nicht tragisch. Übersichtlicher wird es durch die Nutzung zahlreicher verschiedener Systeme nicht. Im Gegenteil. Zusätzlich zu den verschiedensprachigen Bezeichnungen müssten wir die angegebenen Abkürzungen nachschlagen, um zu erfahren was in dem Produkt enthalten ist. Aber wer hat passende Nachschlagewerke beim Einkauf bei sich und nutzt sie? Wenn sie überhaupt frei verfügbar sind.
Dieser Standard ist eines von vielen Beispielen für Standards die gut gemeint aber inkompetent umgesetzt sind und unnötig wären, wenn wir Menschen ein wenig nachdenken würden und ehrlich wären. Wir brauchen keinen Standard für die Angabe von Inhaltsstoffen. Es sollte selbstverständlich sein, dass sämtliche Inhaltsstoffe angegeben werden. Nötigenfalls könnte man bestimmen, dass sämtliche Inhaltsstoffe eines Produkts auf der Einzelverpackung angegeben werden müssen. Vielleicht weil man weiß dass die meisten Menschen lügen und betrügen definierte man einen Standard um vorzuschreiben was, wie und wo angegeben werden muss. Es gibt, wenn man sich die beschriebene Situation an sieht, zwei Möglichkeiten. Entweder man ist unfähig sinnvolle Standards zu setzen, die uns informieren statt zu verwirren. Oder man versteckt durch undeutliche, fremdsprachige und missverständliche Bezeichnungen bewusst die Inhaltsstoffe vor uns. Es hat den Anschein dass es sich um eine Kombination aus beidem handelt. Die Autoren des Standards erkennen die Notwendigkeit einer übersichtlichen Auflistung, sind aber offenbar nicht fähig oder zu sehr von Lobbies unterwandert um sie sinnvoll umzusetzen. Die Unternehmen haben offensichtlich Interesse daran, nicht mehr von uns leicht verständliche Informationen auf ihre Produktverpackungen zu drucken als unbedingt nötig – um weiter Informationen vor uns verstecken zu können. Daher wohl die sprachliche Verwirrung und die Nutzung von Abkürzungen.
Wenn man schon einen Standard definieren muss um so etwas Einfaches wie die Angabe von Inhaltsstoffen kosmetischer Produkte zu organisieren, dann bitte einen sinnvollen. Verwendet immer die lateinischen Namen. Nachschlagen kann man Namen in jeder Sprache, aber wenn alles in einer Sprache ist vereinfacht das die Sache. Außerdem funktioniert es mit der Verwendung einer Sprache, und einer Bezeichnung pro Inhaltsstoff, auch ohne nachzuschlagen besser. Wenn es erforderlich ist sich Wörter oder Wortbestandteile von beispielsweise im Rahmen einer Allergie gefährlichen Stoffen zu merken ist das leichter, als wenn man sich verschiedene Bezeichnungen in verschiedenen Sprachen oder leicht durcheinander zu bringende Zahlenfolgen merken muss. Bitte vergesst daher auch die Versteckspiele mit den CI-Nummern. Bei dieser Gelegenheit auch die, nicht zu diesem Standard gehörenden, Nummern auf Lebensmittelverpackungen. Die Inhaltsstoffe sind dort meistens in der Sprache des Sprachraums, in dem das Produkt verkauft wird, aufgelistet. Das ist die zweitbeste Lösung. Sie funktioniert besser als alles auf Latein wenn man die lokal gesprochene Sprache beherrscht. Sie funktioniert nicht, wenn man sich in einem anderen Sprachraum befindet. Hier wäre wieder eine einzige Sprache von Vorteil. Gebt in verständlicher Weise an, was in den Produkten enthalten ist. Mehrere Systeme gleichzeitig zu verwenden ist nicht ausreichend verständlich. Gebt alles an – ausnahmslos. Wissenschaftliche, lateinische Bezeichnungen müsste das meiste haben. Wenn nicht, kann man es übersetzen. Seid ehrlich. Dann brauchen wir nicht einmal einen Standard. Insbesondere keine Vorschrift, die die Verwendung des Standards erzwingt. Bei der Gelegenheit brauchen wir auch nicht mehrere Standards für unterschiedliche Produktbereiche. Denn das ist Bürokratie, die unnötig ist.
In vielen Ländern nutzt man unterschiedliche Versionen eines Steckers und einer Steckdose für den Anschluss eines Geräts an die Versorgung mit elektrischer Energie. Dazu kommen unterschiedliche Stromspannungen, Standards für Stromstärken und Stromfrequenzen.
Welchen Sinn hat es, dass es so viele Versionen gibt, was uns auf Reisen behindert und sogar gefährlich sein kann? Man mag von seiner Lösung überzeugt sein. Tatsächlich sind einige Lösungen zum Anschluss an die Stromversorgung besser als andere. Zum Beispiel weil sie sicherer sind. Der Hauptgrund aus dem viele verschiedene Standards nebeneinander existieren liegt jedoch augenscheinlich in nationalen Befindlichkeiten. Oder daran dass die Nutzung einheitlicher Stecker und Steckdosen Politikern keinen Machtgewinn bringt. Vielleicht auch an der Unfähigkeit zu erkennen, dass es hilfreich wäre sich nicht bei jeder Auslandsreise, bei jedem Umzug in ein anderes Land oder bei jedem Kauf eines elektrischen Geräts außerhalb des Wohnlandes mit unterschiedlichen Steckverbindungen beschäftigen zu müssen. Hersteller elektrischer und elektronischer Geräte müssen ihren Produkten unterschiedliche Kabel beilegen, je nachdem in welches Land ihr Produkt geliefert wird. Auch andere national unterschiedliche technische Vorschriften, die Stromversorgung betreffend, müssen berücksichtigt werden. Das alles verursacht Aufwand. Aufwand verursacht Kosten. Die Kosten tragen wir. Vielfalt, gut. Aber man kann es übertreiben. Ist es denn zu viel verlangt dass man sich auf einen Stecker und eine Steckdose einigt, um überall problemlos an elektrische Energie zu gelangen? Egal in welcher Region, egal in in welchem Land. Man ist sich der aus der großen Anzahl unterschiedlicher Stecker und Steckdosen entstehenden Problematik bewusst. So wurde der Eurostecker entwickelt. Ein Stecker mit einer Bauform die so gestaltet ist, dass sie in mehrere Steckdosentypen passt. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch keine Lösung. Denn zum einen ist die Verträglichkeit begrenzt. Der Eurostecker passt in mehrere unterschiedliche Steckdosen aber nicht in alle. Zum anderen musste man den der Sicherheit dienenden Schutzleiter weglassen, weil der Stecker sonst nicht in unterschiedliche Steckdosen passen würde. Man erkaufte die höhere Kompatibilität mit einer geringeren Sicherheit. Ideal ist das nicht.
Sofern man sich an bestehenden Systemen orientieren möchte gibt es eine einfache Lösung für einen sinnvollen, weltweiten Standard. Teile des schweizer Stecker-/Steckdosenstandards SEV 1011:2009. Schmale Bauform, zwei zusätzlich isolierte Stromkontakte, ein sinnvoll angeordneter Schutzleiter. Schon der Eurostecker ist im Wesentlichen ein schweizer Stecker ohne Schutzleiter. Einen ähnlichen Standard gibt es. Die IEC (engl. International Electrotechnical Commission; Internationale Elektrotechnische Kommission) definierte den Standard IEC 60906‑1 Class Ⅰ . Dabei handelt es sich im Wesentlichen um die schweizer Stecker-/Steckdosenkombination. Damit existiert ein sinnvoller Standard. Doch auch ein sinnvoller Standard nutzt nichts, wenn er nicht umgesetzt wird. Einzig Südafrika und Brasilien haben bisher den Standard übernommen – aber unsinnig umgesetzt. In Südafrika als Standard SANS 164‑2 neben mehreren anderen Standards. Und in Brasilien änderte man die Stecker bevor man sie einführte (brasilianischer Standard NBR 14136), womit sie nicht mehr dem internationalen Standard entsprechen. Im Wesentlichen schuf man zwei Varianten. Eine mit etwas dünneren Stromkontakten (⌀ 4,0 mm), eine mit etwas dickeren Stromkontakten (⌀ 4,8 mm). Der Grund dafür ist offensichtlich dass der internationale Standard für elektrische Stromstärken bis 16 Ampere (A) ausgelegt ist. Brasilien wollte oder brauchte jedoch Stecker für unterschiedliche Stromstärken (10 A und 20 A). Einem weltweiten Standard für Anschlüsse an das Stromnetz bringt uns das nicht näher. Hier zeigt sich wie folgenschwer es ist, dass man versäumte nicht nur einen Stecker nebst Steckdose, sondern auch eine elektrische Stromstärke, eine Stromspannung und vielleicht auch eine Stromfrequenz als Standard zu definieren. Auch anderweitig trug die IEC nicht zur Vereinheitlichung der Steckverbindungen in der Stromversorgung bei. Sie würde es selbst dann nicht, wenn alle mit machen würden. Neben dem beschriebenen sinnvollen Standard gibt es einen weiteren Standard ohne Schutzleiter (IEC 60906‑1 Class Ⅱ). Das wäre akzeptabel, denn die Bauform des Steckers ist abgesehen davon gleich. Dadurch passt der Stecker ohne Schutzleiter in die Steckdosen mit Schutzleiteröffnung. Er ist nur etwas weniger sicher. Das alles gilt jedoch nur für elektrische Geräte mit einem Spannungsbedarf zwischen 200 und 250 Volt (V) Wechselstrom. In mehreren Ländern werden Stromspannungen zwischen 100 und 130 V Wechselstrom verwendet. Statt einen universellen Standard zu schaffen der über den Stecker und die Steckdose hinausgeht hat die IEC mehrere Standards beziehungsweise Unterstandards geschaffen. Den beschriebenen in zwei Varianten und einen weiteren (IEC 60906‑2, statt sinnvoll auf dem eigenen Standard auf der US-amerikanischen Stecker-/Steckdosenkombination basierend) in verschiedenen Varianten für ungefähr 125 V. Das ist unsinnig.
Für den Haushalt: Ein weltweit genutzter Standard für einen Stecker, eine Steckdose, möglichst eine Stromstärke und eine Stromspannung (falls nötig mit passender Stromfrequenz) wäre sinnvoll und nicht nur auf Reisen hilfreich. Ob Wechselstrom oder Gleichstrom von Vorteil ist könnte man diskutieren. Dass auch die andere Seite der Stromzufuhr, die Stecker-/Steckdosenkombination am Gerät, idealerweise so gestaltet sein sollte dass man es mit jedem Stromkabel mit elektrischer Energie versorgen kann versteht sich von selbst. Internationale Standards hierfür, die sogar genutzt werden, existieren. Allerdings könnte man die Menge verringern. Das würde den Anschluss an die elektrische Versorgung erleichtern. Auch die drahtlose Versorgung von Geräten mit elektrischer Energie ändert an der Notwendigkeit eines Stecker-/Steckdosenstandards mit Berücksichtigung der damit zusammenhängenden Umstände nichts. Denn das Gerät, das für die Übertragung des Stroms genutzt wird, bezieht seinen Strom aus einer Steckdose – sofern es nicht direkt an ein Stromkabel angeschlossen ist. Dafür benötigt es einen passenden Stecker. Passt der Stecker nicht, gibt es keinen Strom.
Standards können sehr hilfreich sein, wenn sie sinnvoll gestaltet sind. Zu viele und unsinnige Standards schaden mehr als sie nutzen.
Astronomie ist die Wissenschaft von den Sternen. Nicht zu verwechseln mit Astrologie. Das sind die Wahnsinnigen, die glauben dass die perspektivische Konstellation unter anderem von Sternen Einfluss auf persönliche Ereignisse oder Eigenschaften hat. Perfekt ist der Begriff nicht, denn es geht um weit mehr als nur um Sterne.
In der Astronomie gibt es unsinnige Einheiten und Standards. Zum Beispiel Längenmaße. Später dazu mehr. Auch die Bezeichnungen astronomischer Objekte sind verbesserungswürdig. Statt sich für eine Methode der Bezeichnung zu entscheiden, konkurrieren viele verschiedene Systeme miteinander. So wird ein Stern unter anderem TYC 2851‑2168‑1, GC 3733, HD 19356, HR 936, 26 Persei, β Persei, BD +40 673 (davon gibt es verschiedene Schreibweisen), HIP 14576 und SAO 38592 genannt. Je nachdem welches Benennungssystem man verwendet oder in welchem Katalog man nachsieht. Das schafft unnötige Verwirrung und Raum für Missverständnisse. Dass einige astronomische Objekte, zusätzlich zu ihrer wissenschaftlichen Bezeichnung, Trivialnamen tragen – wie Algol – schadet nicht. Sinnvoll wäre jedoch, ein einziges nach wissenschaftlichen Kriterien aufgebautes System für die wissenschaftliche Benennung und Katalogisierung aller astronomischen Objekte zu verwenden. Statt verschiedene Benennungssysteme und viele verschiedene Kataloge – mit der Folge vieler verschiedener Namen für das selbe Objekt. Nach, von der Erde aus gesehen, scheinbarer Helligkeit ungefähr zu sortieren – und obwohl die Helligkeit sich während der Existenz des Objekts ändern kann – ist unsinnig. Auch die, ebenfalls von der Erde aus gesehene, Position der Objekte als Basis zu verwenden ist Unsinn. Die Erde ist nicht der Mittelpunkt des Universums. Sternbilder sind ebenfalls unsinnig. Sie mögen hilfreich sein, wenn ein Laie einen bestimmten Stern sucht. Aber die Sterne der Sternbilder haben nichts miteinander zu tun. Warum sortiert man sie in nur von unserer Position aus sichtbare, gedachte Bilder? Und warum nutzen Wissenschaftler diese Sternbilder als eine Basis für Bezeichnungen? Menschliche Gehirne sind für die Erkennung von Mustern ausgelegt, aber astronomisch betrachtet ergibt das keinen Sinn. Und warum sollte man Objekte nach Forschungsprojekten katalogisieren, in deren Rahmen die Informationen gesammelt wurden? Oder nach den für die Beobachtung benutzten Orten? Einen wissenschaftlich sinnvollen Grund gibt es auch dafür wohl nicht. Dass die Benennung mit einzelnen Buchstaben eines Alphabets unsinnig ist, weil es davon nicht genug gibt, habt ihr hoffentlich bemerkt. Gegen Buchstabenkombinationen, um eine bestimmte Art von Objekten anzuzeigen – bitte als Abkürzung einer allgemein akzeptierten Sprache damit es nicht jemand unübersichtlicherweise ändert und gefolgt von einer Zahlenfolge – ist hingegen nichts einzuwenden.
Grundlegender, als eine verbesserungswürdige Namensgebung, ist es wenn die die Art von Objekten definierende Standards geschaffen werden. Zum Beispiel sind die Planeten in unserem Sternsystem Gegenstand einer unsinnigen Definition, eines Standards. Der Begriff Planetensystem ist unlogisch, es sei denn es handelt sich um ein System mit einem Planeten in der Mitte oder ein System das im Wesentlichen aus Planeten besteht. Für ein System verschiedener Objekte mit einem Stern in der Mitte, wie unser Heimatsystem, oder aus mehreren Sternen ist der Begriff Sternsystem logisch. Ich sage das, weil ich den Begriff verwende und es auch hierbei missverständliche Formulierungen gibt. Lange war die Lehrmeinung dass sich in unserem Heimatsternsystem neun Planeten befinden. Von der Sonne aus gesehen Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Es wurden weitere Planeten entdeckt. Jetzt waren zwölf bekannt. Ein ansatzweise ausreichend intelligenter, logisch denkender Mensch würde angesichts dessen feststellen: „Wir gingen von neun Planeten in unserem Heimatsystem aus. Nun stellt sich heraus, es gibt drei weitere. Demnach haben wir nun Kenntnis von zwölf Planeten in unserem Sternsystem.“. Doch wer bei Planeten logisch denkt hat nicht mit der IAU (engl. International Astronomical Union; Internationale Astronomische Union), unter anderem zuständig für Standards in der Astronomie, gerechnet. Sie sieht das anders und hat mehrere Planeten wegdefiniert. Dieses Beispiel zeigt, wie sinnvolle und logische Standards durch fehlende Fähigkeiten und möglicherweise Eigeninteressen verhindert werden. Was ist geschehen? Es wurden weitere Objekte in unserem Heimatsternsystem entdeckt, die aussahen wie Planeten. Die IAU versuchte zu definieren, was genau ein Planet sei. Der Entwurf der Definition besagt dass ein Planet ein Himmelskörper ist, der genug Masse besitzt um durch eigene Gravitation eine annähernd runde Form aufzuweisen, einen Stern umkreist und selbst weder ein Stern noch ein Satellit eines Planeten ist. Der Begriff Himmelskörper ist ungeschickt gewählt. Es geht um den Weltraum, nicht um dem Himmel. Astronomisches Objekt oder Raumobjekt wäre besser. Manche Begriffe sind widersprüchlich definiert oder werden widersprüchlich verwendet. Das kann Missverständnisse zur Folge haben. Davon abgesehen hätte man aus dem Entwurf das Umkreisen eines Sterns heraus nehmen müssen. Weil ein Planet keinen Stern umkreisen muss. Das wissen wir, weil wir Planeten ohne Stern gefunden haben. Die Folge wären zwölf Planeten in unserem Sternsystem gewesen – Merkur, Venus, Erde, Mars, Ceres, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto, Charon und Eris (mit Makemake, Haumea, 2007 OR10, Quaoar, Sedna, Orcus, 2002 MS4 und Salacia sind es bei vollständigerer Betrachtung inzwischen 20). Keine große Sache. Bei der entstandenen Aufregung und Diskussion gewann man den Eindruck, dass es einigen einflussreichen Menschen nicht gefiel dass weitere Planeten hinzukamen und ihr Bild unseres Heimatsternsystems veränderten. Es erinnerte an die Menschen die sich gegen die Vorstellung sträubten, dass die Erde tendenziell eine Kugel ist. Was ist das Problem mit zwölf Planeten in unserem Heimatsystem? Was ist das Problem mit 20, 39, 73 oder mehr? Wo liegt das Problem, wenn wir die Anzahl korrigieren, sobald wir weitere Planeten entdeckt haben? Ich weiß es nicht. Aber einige haben offenbar ein großes Problem damit. Also wurde der Definitionsentwurf verworfen und durch eine in zwei von drei Punkten unsinnige Definition ersetzt: Nach dem 2006 definierten Standard sind Planeten solche Objekte die die Sonne umkreisen, die aufgrund ihrer Schwerkraft annähernd rund sind und die ihre Nachbarschaft von anderen Objekten frei geräumt haben. Demnach hätten wir, laut IAU, seit 2006 nur noch acht Planeten in unserem Sternsystem. Nicht mehr wie zuvor neun oder wie nach dem ersten sinnvolleren Entwurf damals zwölf und inzwischen zwanzig – mit der Möglichkeit dass weitere dazukommen könnten. Die Stelle die verhindert dass weitere Planten hinzukommen, die Freiheit der Nachbarschaft, hat eine Folge die die IAU wohl zunächst übersehen hat. Pluto hat seine Nachbarschaft von anderen Objekten nicht frei geräumt. Deswegen wurde ihm der Planetenstatus aberkannt und er wurde als Zwergplanet klassifiziert. Aber auch die Erde hat ihre Bahn, ihre Nachbarschaft nicht frei geräumt – obwohl sie viel Zeit dazu hatte. Keine frei geräumte Nachbarschaft, kein Planet. Nach der IAU-Definition müsste die Erde ein Zwergplanet sein. Doch die IAU ignoriert das. Weil die Erde zu einem Zwergplaneten zu erklären passt offensichtlich nicht in ihr Weltbild. Und was wäre, wenn ein riesiger Planet, wie Jupiter, ein Asteroidenfeld kreuzen würde? Nach allen mir bekannten Definitionen ein Planet. Aber seine Nachbarschaft wäre nicht frei geräumt. Also ein Zwergplanet. Zwerg? Er ist aber riesig, Zwerge sind klein. Und wenn er das Asteroidenfeld durchquert hat? Oder es, vielleicht nach tausenden oder Millionen Jahren, geräumt hat? Wäre er dann wieder ein Planet? Was ist mit den Satelliten der Planeten, wie dem Mond? Was ist mit den Ringen des Saturns? Und was ist mit den Asteroidenfeldern in unserem Sternsystem? Sie sind in unserer Nachbarschaft. Was der unwissenschaftliche Begriff Nachbarschaft bedeuten soll, hielt die IAU nicht für nötig zu definieren. Wo beginnt die Nachbarschaft, wo endet sie? Bisher war kein Planet in unserem Sternsystem in der Lage diesen Teil seiner Nachbarschaft zu räumen. Demnach könnten alle so genannten Planeten in unserem Sternsystem Zwergplaneten sein – abhängig davon wie wir Nachbarschaft definieren. Auch was der Begriff geräumt genau bedeuten soll, ist nicht definiert. Man hat Ausreden, die gegen solche Einwände eingesetzt werden – wie die Planetarische Diskriminante. Bei genauerer Betrachtung beruht sie auf einer Manipulation der Datenbasis, wie ich sie unter „Studien und Experten“ beschrieb. Die Objekte in der Nachbarschaft, die man nicht haben will wo sie sind, zählt man nicht mit. Die Argumentation des Autors der Planetarischen Diskriminante – Steven Soter – zeigt dass die Planetarische Diskriminante so angelegt ist, dass sie das aussagt was sie aussagen soll. Letztlich sind Ausreden egal, denn bisher ist keine Teil des unsinnigen Standards. Hinzu kommt, dass dieser Standard ausschließlich für unser Sternsystem gilt (die die Sonne umkreisen). Planeten in anderen Sternsystemen, oder außerhalb davon, sind nicht definiert. Es ist so, als würde man einen Computer auf den Schreibtisch stellen und definieren: Solange sich das Gerät alleine auf diesem Schreibtisch befindet, handelt es sich um einen Computer. Befinden sich andere Objekte – sagen wir Zettel und Stift – in seiner Umgebung, handelt es sich um eine Banane. Befindet sich die Computer-Banane an einem anderen Ort als auf diesem Schreibtisch, kann es ein Computer sein oder eine Banane oder etwas anderes. So weit die Übersetzung der im Jahr 2006 getroffenen Planetendefinition der IAU.
Es ist unsinnig die Art eines Objekts nach seiner Position, nach dem Zustand seiner Umgebung oder nach seinem Verhältnis zu anderen zu definieren. Sinnvoll ist es, es nach dem zu definieren was es ist. Ein Computer ist immer ein Computer, egal wo er ist, egal was sich in seiner Umgebung befindet und egal ob er mit einem anderen Objekt verbunden ist. Auf astronomische Objekte übertragen bedeutet das: Erstens die Definition eines Planeten muss im gesamten Universum sinnvoll anwendbar sein, nicht nur in einem Sternsystem. Zweitens ein Objekt verändert seine Art nicht abhängig davon, ob es sich in weitgehend freiem oder weniger freiem Raum befindet. Drittens es gibt keine Unterscheidung zwischen Planet und Satellit. Denn es ist egal ob sich ein Objekt um einen Stern, um einen Planeten oder worum auch immer – und ob überhaupt um etwas – bewegt und wo sich verschiedene Schwerpunkte befinden. Ein Objekt ändert nicht das, was es ist, abhängig davon worum es sich bewegt. Außerdem, wenn wir uns umsehen stellen wir fest dass sich zum Beispiel in unserer Heimatgalaxie – der Milchstraße – alles um das Zentrum bewegt. Alle Objekte der Milchstraße sind daher Satelliten. Übergeordnete Gravitationskräfte zu ignorieren, ausschließlich die Gravitationsbeziehungen zwischen wenigen Objekten zu betrachten und danach, teils willkürlich, zu bestimmen ob es sich um Satelliten handelt oder nicht ist eine beschränkte Sichtweise. Daraus ergibt sich die Definition: Ein Planet ist ein astronomisches Objekt, dessen eigene Gravitation groß genug ist um eine annähernd kugelartige Form einzunehmen und das kein Stern ist. Ob das Objekt aus anderen Gründen kugelförmig (rund allein ist missverständlich) ist oder, obwohl durch eigene Gravitation kugelförmig, zum Beispiel durch Rotation seine Form verändert hat ist egal. Erheblich, um Planet genannt zu werden, ist in dieser Hinsicht nur dass die eigene Gravitation für eine annähernd (was man näher definieren müsste) kugelartige Form groß genug ist. Die Eigengravitation als einzige Basis der Definition zu nutzen, und nur von Sternen abzugrenzen – die ähnlich sind, sich aber grundlegend anders verhalten – ist logisch. Denn die Gravitation, hier bezogen auf das zu definierende Objekt, ist eine der grundlegenden Kräfte im Universum. Weitere Ausnahmen, ergänzend zum Stern, kann man hinzufügen wenn es dafür einen wissenschaftlich sinnvollen Grund gibt. Und die IAU möge schweigen, so lange sie nicht in der Lage ist wissenschaftlich sinnvolle Standards zu definieren.
In der Mathematik kommt es durch unzureichende Standards zu Verwechslungsgefahren. Während es ein Plus- und ein Minuszeichen gibt, existieren sechs Zeichen für Multiplikationen (⋅,⨯,∗). Das Weglassen eines mathematischen Symbols (zum Beispiel 2π) oder ein Leerzeichen (zum Beispiel 2 π) kann man zu den Multiplikationszeichen zählen. Außerdem werden Klammern für bestimmte Multiplikationen statt eines ausschließlichen Multiplikationszeichens verwendet. Und sechs Zeichen für Divisionen (:, ÷, ∕, –). Denn beispielsweise oder ¼ bedeutet 1 geteilt durch 4. Das fünfte Divisionszeichen, das teilweise im englischen Sprachraum verwendet wird, ist die so genannte division bracket. Die wörtliche Übersetzung ins Deutsche hat eine andere Bedeutung. Es ist aber offensichtlich so unüblich, dass es nur selten zu finden ist und mein Formelprogramm es nicht herstellen konnte. Deswegen kann ich es euch nicht zeigen, es ähnelt einem Wurzelzeichen. Hinzu kommt die Möglichkeit eine Darstellung mit −1 zu verwenden. Das Internationale Einheitensystem (franz. Système international d’unités, SI) ist ein Standard, der das Durcheinander bei Maßen und Gewichten ordnen soll. Auch zu den mathematischen Zeichen ist ein Standard enthalten. Ein unsinniger, der einige der genannten Verwirrungen zumindest teilweise beseitigt, aber nicht alle. Abgesehen von den möglicherweise verwirrenden zahlreichen Möglichkeiten die gleiche Rechnung auszudrücken besteht auch die Gefahr der Verwechslung. Beispielsweise des ⨯ mit dem in der Mathematik häufigen Buchstaben x, des ∗ mit einem *, des : mit einem ∶, des ∕ mit einem / oder der falschen Interpretation von Leerzeichen. Sinnvollerweise sollte man sich auf ein Multiplikationszeichen (⋅) und ein Divisionszeichen (:) einigen. Punkt und Doppelpunkt weil sie am wenigsten missverständlich sind und zum Pluszeichen, dem Minuszeichen und dem Gleichheitszeichen passen. Diese drei Zeichen bestehen aus den gleichen Linien. Eine waagerechte beim Minuszeichen, zwei waagerechte beim Gleichheitszeichen und eine waagerechte und eine senkrechte Linie beim Pluszeichen. Warum sollten sich Mal- und Geteiltzeichen unter diesen Umständen nicht aus Punkten aufbauen? Es wäre logisch und damit leicht zu erfassen. Noch logischer würde es, wenn es sich nicht um Punkte, sondern um kleine, senkrechte Striche handeln würde. Dann bestünden die gängigsten mathematischen Zeichen aus Strichen. Große für Minus-, Plus- und das Gleichheitszeichen. Kleine für das Multiplikations- und Divisionszeichen. Das dem Geteiltzeichen sehr ähnlichsehende und oft identische Verhältniszeichen könnte dann zur Unterscheidung aus Punkten aufgebaut sein. Der schräge Bruchstrich würde ebenfalls in die Reihe der aus Strichen aufgebauten Zeichen passen. Der schräge, weil er nicht mit dem Minus verwechselt werden kann. Außerdem ist in einem Text oft weniger gut lesbar. Die Schreibweise ¼ ist deutlicher zu erkennen. Das Weglassen eines Multiplikationszeichens halte ich für vertretbar (2π), weil keine Verwechslungsgefahr besteht. Nicht aber ein Leerzeichen anstelle eines Multiplikationszeichens (2 π) – das wäre missverständlich, es könnte etwas fehlen. Es ist unnötig aufwändig und möglicherweise verwirrend verschiedene Schreibweisen zu verwenden, wenn alles unmissverständlich und deutlich erkennbar mit einer lösbar ist. Liebe Computer- und Softwareentwickler, man muss die benötigten Zeichen nutzen können. Das heißt sie müssen vorhanden sein – und bitte nicht zu umständlich erreichbar. Am besten direkt über die Tastatur. Dort gibt es, unterschiedlich je nach Tastaturbelegung, viele unnütze Tastenbelegungen. Wenn ihr etwas aufräumen würdet wäre genug Platz, auch zum Beispiel für das schmale und umbruchgeschützte Leerzeichen, ein typographisch korrektes Apostroph und verschiedene Anführungszeichen. Und bitte das schräge Divisionszeichen nicht nur für ¼ und wenige andere über die Schriftart. Kann man das nicht – wie es mit diakritischen Zeichen möglich ist – für alle Zahlen aus einzelnen Zeichen im Textverarbeitungsprogramm zusammensetzen? Mit einem Formelprogramm ist es umständlich und zerstört den Zeilenabstand.
Auch bei den Maßeinheiten gibt es vieles, das unsinnig ist. Jeder möge, im privaten Gebrauch, in der Einheit messen die ihm beliebt. Geht es jedoch um die Verständigung – zum Beispiel im Handel – oder Orts- und Zeitangaben führen unterschiedliche Maßeinheiten für die selben Dinge zu Verwirrung, Missverständnissen oder gar Schäden. Ein Schaden könnte zum Beispiel entstehen, wenn man einen wichtigen Termin verpasst weil man den Tag für den Monat gehalten hat. Oder wenn man das Dezimal- mit dem Gruppierungszeichen verwechselt. Vielleicht bei einer Zahlung. Oder bei der Mengenangabe bei der Lieferung dringend benötigter Güter.
Das Gruppierungszeichen (oft etwas unzutreffend Tausendertrennzeichen genannt), wird verwendet um Dreiergruppen von Zahlen, ausgehend von der Position der Dezimalzeichens, für bessere Übersichtlichkeit zu gruppieren. Das internationale Einheitensystem legt fest, dass dafür ein schmales Leerzeichen verwendet werden soll: 10 500. Das ist sinnvoll. Denn es ist weniger trennend als das Dezimaltrennzeichen, was zur Funktion passt. Als Dezimaltrennzeichen hat man jedoch Punkt und Komma als Standard definiert. Das ist schlecht. Denn dadurch sind die Unklarheiten nicht vollständig beseitigt. Zumal nach wie vor sowohl Komma als auch Punkt und einer der Apostrophe als Gruppierungszeichen (10,500, 10.500, 10'500, oft nicht bei vierstelligen Zahlen) – und um die Verwirrung komplett zu machen auch als Dezimaltrennzeichen (10,50, 10.50, 10'50) – verwendet werden. Auch Mischformen gibt es. Ein Punkt markiert das Ende eines Satzes. Warum sollte er bei Zahlen, nach dem SI-Standard, ein Zwischen- statt ein Endzeichen sein? Das ist unlogisch. Ein Apostroph hat, je nach Sprache, unterschiedliche Funktionen. Unter anderem ersetzt er etwas, das weggelassenen wurde. Es fehlt hier aber nichts. Sinnvoll wäre daher das Komma als einziges Standarddezimaltrennzeichen. Mit einem Komma besteht auch keine Verwechslungsgefahr mit dem sinnvollen Multiplikationszeichen (⋅), falls es etwas nach unten verrutschen sollte.
Werte sollten wir möglichst in einer Form angeben, nicht in verschiedenen. Vor allem wenn ein sinnvoller Standard existiert. Manche geben Längen mit 19′ 2 7∕16″ oder 19 ft 2 7∕16 in an. Das ist unübersichtlich und für viele ohne nachzuschlagen und Taschenrechner kaum zu verstehen. Was bedeutet ′ und ″ oder ft und in? Wenn man es herausgefunden hat – die Striche können Verschiedenes bedeuten – wie viel ist ein Fuß, wie viel ein Zoll? Ist der Schrägstrich ein Bruchstrich? Falls ja (es ist einer, er wird aber oft falsch geschrieben), wie viel ist 7 : 16? Das lässt sich ohne Weiteres nicht sagen. Im Meter-Standard, ausgedrückt in einer Dezimalzahl, handelt es sich um 5,853 112 5 m. Einfacher, übersichtlicher, unmissverständlich – und damit sinnvoller.
Ebenfalls wichtig sind einheitliche, große Zahlwörter. Was in vielen Sprachen eine Milliarde ist, ist im Englischen eine Billion. Was in vielen Sprachen eine Billion ist, ist im Englischen eine Trillion. Ein Billion kann daher tausend Mal mehr oder tausend Mal weniger sein. Je nachdem in welcher Sprache man das Wort verwendet. Es kommt zu Verwechslungen, wenn man unaufmerksam ist oder die andere Sprache nicht beherrscht. Noch verwirrender wird es, wenn man berücksichtigt dass es in verschiedenen Sprachen beide Varianten und Mischformen gibt. Also gleiche Zahlen, die in der selben Sprache unterschiedlich genannt werden können – oder unterschiedliche Zahlen, die in der selben Sprache gleich genannt werden können. Eine Billion wird manchmal mit Bio., manchmal mit bln, bn oder B abgekürzt. Manchmal mit einem Leerzeichen nach der Zahl (26 Bio., 26 bln), manchmal ohne (26bn, 26B). Im Englischen kürzt man eine Million unter anderem mit m ab. Das ist schlecht. Denn m ist die Abkürzung für Meter. Der Meter ist ein Standard, die Abkürzung ebenfalls. Wir sollten vermeiden, Standardabkürzungen für andere Zwecke missverständlich zu verwenden. Manchmal kürzt man tausend mit M und eine Million mit MM ab. Und M wird auch als Abkürzung für metrisch, manchmal auch für Meter, verwirrend verwendet. Um Missverständnisse zu vermeiden benötigen wir einen von allen genutzten sinnvollen Standard.
Ähnlich verhält es sich bei Kleidungsgrößen. Manchmal sind sie von Land zu Land, von Region zu Region unterschiedlich. Manchmal haben sie die gleiche Bezeichnung, sind tatsächlich aber unterschiedlich – weil sie aus einem anderen Land kommen. Selbst Umrechnungstabellen sind oft falsch und geben nicht die korrekten Größen an. In einer Welt, in der Waren aus allen Gegenden zu uns kommen, wären einheitliche Größen sinnvoll. Oder wollt ihr jedes Mal nachsehen ob es sich um europäische, britische, US-amerikanische, chinesische oder welche Größen auch immer handelt und euch für jedes System eure Größe merken? Gut, für US-amerikanische Produkte braucht ihr sie euch nicht merken. Diese Produkte sollten wir aus ethischen Gründen, ebenso wie einige andere, ausschließen. Andererseits, wenn Kleidungsstücke vom selben Hersteller und in der selben Größe manchmal größer und manchmal kleiner sind nutzen auch sinnvolle Größenangaben nichts. Intelligente Menschen wären nützlich.
Auch beim Transport zeigt sich ein Problem mit unterschiedlichen Maßeinheiten und unsinnigen, weil nicht zusammen passenden, Standards. Frachtcontainer werden standardisiert nach Maßen in Fuß produziert. Das hat zur Folge dass Paletten, die anders standardisiert nach dem internationalen Standardmaß Meter produziert werden, nicht optimal hinein passen.
Das Durcheinander unterschiedlicher Maßeinheiten sieht man besonders deutlich bei Rohstoffen. Weizen, Hafer, Sojabohnen und Mais werden in Bushel gehandelt. Da Bushel ein Volumenmaß ist, ist es in Gewichtsmaßen eine andere Menge – je nachdem, was man misst. Reis wird in hundredweigths gehandelt. Sojabohnenmehl und bestimmter US-amerikanischer Stahl in Short tons. Ethanol und Propan werden in Gallonen gehandelt. Erdgas in British thermal units. Erdöl in Barrel, bestimmtes asiatisches Erdöl hingegen in Tonnen. Palladium, Platin und Gold werden in verschiedenen Unzen gehandelt. Asiatisches Gold in Gramm. Kakao in metrischen Tonnen, Kaffee jedoch in Pfund. Manches wird hier in der einen Einheit, dort in einer anderen gehandelt. Das Durcheinander wird zusätzlich dadurch vergrößert, dass es Einheiten gibt die ähnlich oder gleich genannt werden jedoch verschiedene Mengen sind. Bei einer Tonne kann es sich beispielsweise um eine metrische Tonne, eine Short ton oder eine Long ton handeln. Eine jeweils unterschiedliche Menge. Es gibt noch mehr Tonnen. Das selbe Problem gibt es bei den Einheiten hundredweight, Bushel, Barrel und Pfund. Außerdem existieren mehrere Unzen. Oft weiß man nicht, was genau gemeint ist. So ist bei der ungenauen Information „Stahl, Preis pro Tonne“ unter anderem unklar um welche Tonne es sich handelt. Selbst wenn bekannt ist worum es geht, kann es dennoch zu Missverständnissen kommen. Die Sache mit den Maßeinheiten ist nämlich so unübersichtlich, dass falsche Angaben gemacht werden. Zum Beispiel wird der festgestellte Goldpreis oft pro Unze angegeben. Festgestellt wird er aber pro Feinunze. Das ist etwas anderes. Alle Gewichte könnten in vom internationalen Standard Kilogramm abgeleiteten Einheiten angeben werden. Einfach, übersichtlich, sinnvoll. Und frei von Missverständnissen. Ein sinnvoller Standard existiert. Man müsste ihn nur anwenden.
Sprachlich müsste nicht das Kilogramm sondern das Gramm das Standardmaß sein. Denn Kilogramm ist eine Ableitung des Wortes Gramm. Kilo stammt vom griechischen χίλιοι und bedeutet eintausend (1 Kilogramm = 1 000 Gramm). Das weiß man, korrigiert es aber nicht. Selbst die Bedeutung von Kilo als eintausend wird falsch verwendet – bei Betriebssystemen auf Computern. Statt für 1 000 für 1 024. Deswegen steht auf der Verpackung von Datenspeichern eine andere (korrekte) Menge Speicherplatz, als das Betriebssystem an zeigt.
Vom internationalen Standard Meter lassen sich sinnvoll kleinere und größere Längen ableiten. Ebenso Geschwindigkeiten. Zum Beispiel 80 km/h (80 Kilometer pro Stunde). Manchmal macht man das, häufig nicht: Bei den Dezimalzahlen wies ich bereits auf Fuß (1 Fuß = 0,304 8 m) und Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) hin. Dazu kommen zum Beispiel Meilen (1 Meile = 1,609 344 km) und Seemeilen (1 Seemeile = 1,852 km, die weiteren Nachkommastellen variieren je nach Quelle was es zusätzlich ungenau macht). Für astronomische Entfernungen gibt es beispielsweise die Einheit AU (1 Astronomical Unit = 149 597 870 691 m), die nur in unserem Heimatsternsystem benutzt wird. Unsinn, aber zu erwarten, denn sie wurde von der IAU definiert. Zusammen mit dem Parsec und dem Lichtjahr. Wie viele Meter das sind kann ich euch nicht sagen. Denn die IAU ist nicht in der Lage, auf ihrer Internetpräsenz eine korrekte Angabe zur genauen Länge von Parsec und Lichtjahr zu machen. Rechnet man die dortigen Angaben nach, stellen sie sich als falsch heraus. Vielleicht korrigieren sie es irgendwann. In einer ihrer Resolutionen wird sich vermutlich die passende Formel finden. Das Durcheinander unterschiedlicher Längenmaße ist groß. Ein sinnvoller internationaler Standard existiert. Der Meter. Auch er müsste nur verwendet werden.
Es gibt einen Standard (ISO 8601) für die schriftliche Angabe der Uhrzeit. Für 17 Uhr, 32 Minuten und 54 Sekunden lautet er 17:32:54. Dennoch wird die Uhrzeit häufig missverständlich angegeben. Was zum Beispiel soll 1520 sein? Eine Jahreszahl? Die Miete? Nein, gemeint ist 15 Uhr, 20 Minuten. Mit 7.35 könnte man eine beliebige Dezimalzahl meinen. Siehe die Sache mit dem Dezimaltrennzeichen. Gemeint ist 7 Uhr, 35 Minuten. 10.11. könnte der 10. November sein, oder der 11. Oktober, tatsächlich ist 10 Uhr und 11 Minuten gemeint. Was mit 21h00 gemeint ist, versteht man nur wenn man weiß dass h für Stunden steht. Im Sinne von 21 Stunden des Tages, also 21 Uhr. Das ist verwirrend und missverständlich. Auch hier existiert ein sinnvoller internationaler Standard. Er wäre hilfreich, wenn man ihn benutzen würde. Auch das Datum wird auf viele verschiedene, teils missverständliche, Arten geschrieben: 10-7-12, 10-Jul-2012, 7/10/2012, 07.10.12, 10.07.2012, 10/07/2012, 2012/07/10, 2012/10/07 – und es gibt noch mehr. Was bedeutet zum Beispiel 7/10/12? Der 7. Oktober des Jahres 2012? Der 12. Oktober des Jahres 2007? Der 12. Oktober des Jahres 7? Nein. Es handelt sich um die Reihenfolge Monat, Tag, Jahr. Mit 7/10/12 ist der 10. Juli des Jahres 2012 gemeint. Die ISO (International Organization for Standardization; Internationale Organisation für Standardisierung) legt im genannten Standard auch die Schreibweise des Datums fest. Den 10. Juli des Jahres 2012 schreibt man danach 2012-07-10. Das ist weitgehend logisch. Denn die Uhrzeit schreiben wir in der gleichen Reihenfolge. 17:32:54 ist 17 Uhr, 32 Minuten, 54 Sekunden. Wir beginnen bei der größten Einheit (Stunde), es folgt die nächst kleinere (Minute) und zuletzt die kleinste im täglichen Umgang genutzte (Sekunde). Ebenso beim Datum. Am Anfang steht die größte Einheit (Jahr), es folgt die nächst kleinere (Monat), zuletzt die kleinste (Tag). Dennoch halte ich den Standard an dieser Stelle aus zwei Gründen für verbesserungswürdig. Die Grundlage ist schlecht gewählt. Die Uhrzeit, an der man sich möglicherweise orientiert hat, wird zwar in absteigender Reihenfolge notiert – die Größe der Zeiteinheiten ist aber offensichtlich nicht der Grund für diese Reihenfolge. Vielmehr die Anwendung. Es wäre unlogisch zu schreiben: „Die Veranstaltung beginnt um 54 Sekunden, 32 Minuten, 17 Uhr.“. Denn die wichtigste Information ist 17 Uhr. Sie wird präzisiert durch 32 Minuten. Die Sekunden sind meist unnötig. Die Reihenfolge der Uhrzeit ergibt sich daher aus der zweckmäßigen Anwendung. Die Stunden stehen an erster Stelle weil sie die wichtigste Information sind. Die Minuten sind die zweit-, die Sekunden die drittwichtigste Information. Gemessen an der täglichen, schriftlichen Anwendung. Sprachlich verhält es sich manchmal anders. Wendet man dieses Kriterium auf das Datum an, sehen wir dass das Jahr im täglichen Gebrauch die unwichtigste Information ist. Im Allgemeinen wissen wir in welchem Jahr wir uns befinden. Die wichtigste Information ist daher der Tag, denn oft treffen wir kurzfristige Verabredungen. Die zweitwichtigste Information ist der Monat. Bauen wir das Datum – ebenso wie die Uhrzeit – nach der Wichtigkeit der Information in der täglichen Anwendung auf, lautet für den 10. Juli des Jahres 2012 die Schreibweise 10-07-2012. Computerprogramme – falls jemand einwenden möchte dass sich die ISO-Schreibweise hilfreich sortieren lässt – können so programmiert werden dass sie diese Reihenfolge umgekehrt, und damit ebenso hilfreich, sortieren. Der zweite Punkt, in dem ich den Datumsstandard für verbesserungswürdig halte, sind die Trennzeichen. Wir trennen die Uhrzeit, laut Standard, durch Doppelpunkte: 17:32:54. Das Datum sollen wir hingegen durch kurze Querstriche trennen. Warum? Das Datum ist die nächstgrößere Einheit der Uhrzeit. Es ist sinnvoll, die Trennzeichen logisch fortzuführen. Trennt man die Uhrzeit durch Doppelpunkte, trennt man das Datum mit einfachen Punkten. Ein sinnvoll aufgebauter Standard für Uhrzeit und Datum (für den 10. Juli des Jahres 2012, 17 Uhr, 32 Minuten, 54 Sekunden) würde daher 10.07.2012 17:32:54 lauten. Das Komma als Trennzeichen zwischen Datum und Uhrzeit wäre logisch, wie beim Dezimaltrennzeichen, weil die kleinere Einheit (Uhrzeit) von der größeren (Datum) getrennt wird. Ein Dezimaltrennzeichen, (die ISO bevorzugt das Komma, lässt aber auch den Punkt zu) kommt aber in einer anderen Schreibweise des Standards vor, daher das schmale Leerzeichen zwischen Datum und Uhrzeit. Kein lateinischer Buchstabe, wie der Standard es an dieser Stelle fordert. Viele Menschen verwenden keine lateinischen Buchstaben, was sollen sie mit einem T als Trennzeichen anfangen? Das würde auch das im Standard befindliche Problem mit dem Bis-Zeichen beheben. Durch die Verwendung der kurzen Querstriche als Trennzeichen wäre die korrekte Verwendung eines längeren Querstrichs als Bis-Zeichen bei der Angabe eines Zeitraums missverständlich (2003‑04‑02–05, 2. bis 5. April 2003). Die Striche sehen sich zu ähnlich. Zumal die Herstellung korrekter Zeichen auf vielen Schreibgeräten aufwändig ist. Offensichtlich aus diesem Grund verwendet die ISO einen Schrägstrich als Bis-Zeichen. Der Schrägstrich hat in der Mathematik, und die Einteilung von Zeit ist Mathematik, andere Bedeutungen. Man kann ihn nicht als Bis-Zeichen missbrauchen. Das sorgt für Missverständnisse. Nach einer üblichen Verwendung des Schrägstrichs müsste die standardisierte Schreibweise 2003‑04‑02/05 der 2. und 5. April 2003 sein. Nicht, wie die ISO es will, der 2. bis 5. April 2003. Mit der von mir vorgeschlagenen Schreibweise gibt es dieses Problem nicht, weil es keine kurzen Striche als Trennzeichen gibt: Den 2. bis 5. April 2003 würde man demnach 02–05.04.2003 schreiben. Beim Datumsformat stellt sich auch die Frage nach der Angabe länger zurückliegender Zeitpunkte. So spricht man im weit verbreiteten gregorianischen Kalender in vielen Teilen der Welt zum Beispiel vom Jahr 381 v. Chr.. Die Abkürzung, je nach Sprache gibt es verschiedene, bedeutet vor Christus und bezieht sich auf die Wahnvorstellung der Existenz eines Gottes und dessen Geburt zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das ist inakzeptabel. Im Standard ISO 8601 ist auch das berücksichtigt. Demnach werden negative Jahreszahlen statt einem religiös-wahnsinnigen Hinweis verwendet. Zum Beispiel das Jahr −381. Der Standard existiert. Und er ist akzeptabel. Passend zum oben gemachten Vorschlag würde man das Minus vor dem Jahr schreiben. Für einen Zeitpunkt: 02.04.−1254 (2. April des Jahres −1254). Und für einen Zeitraum: 02–05.04.−1254 (2. bis 5. April des Jahres −1254). Ein auf einen Punkt (oder im Falle eine Zeitraums mit negativer Jahresangabe an der hinteren Stelle auf einen anderen Strich) folgender Strich, selbst wenn es der falsche ist, ist immer ein Minus. Der Punkt bleibt, weil das Minus nicht das Trennzeichen, sondern das negative Vorzeichen ist. Es gibt in dem Standard ein Problem mit dem Jahr 0, das muss man lösen. Einigt euch bitte auf nur eine Verwendung des Jahres 0 bei Datumsangaben. Nutzt es (mathematisch korrekt) oder nicht (logisch, weil man 0 nicht zählen kann). Aber nicht einmal so, einmal anders. Weil das hat Verwirrung zur Folge. Generell sollten Standarddefinitionen kostenfrei sein, wie allgemein im Kapitel „Bildung“ beim Thema freies Wissen bereits erwähnt. Es ist inakzeptabel dass zum Beispiel die ISO 134 CHF von uns verlangt, damit wir uns informieren können wie wir Uhrzeit und Datum schreiben sollen. Sinnvollerweise sollte man den Beginn der Zeitrechnung auf einen neutralen, objektiv messbaren Zeitpunkt legen. Nicht auf einen religiös oder politisch definierten. Doch das, und es gibt weiteren Raum für Verbesserungen, würde mehr Aufwand als Nutzen verursachen. Denn es geht hier nur um eine annähernde Genauigkeit, um sinnvolle Nutzbarkeit. Um keinen unnötigen Aufwand zu schaffen wäre es akzeptabel, den Zeitpunkt des Beginns der Zeitrechnung zu lassen wo er weit verbreitet ist. Vorausgesetzt man definiert ihn als willkürlich und einigt sich weltweit darauf.
Abschließend zum Thema Kalender und Standards ein Wort zur Angabe von Geburts- und Todeszeitpunkten. In vielen Teilen der Welt gibt man die Lebensspanne zum Beispiel 1643–1709 an. Im Detail gibt es Unterschiede. Der Strich könnte mit dem Minus verwechselt werden, aber nach einem Namen steht üblicherweise keine Rechnung. Das ist akzeptabel. Mancherorts verwendet man statt dessen einen Stern (* 1643) für das Geburts- und einen Spieß († 1709) für das Todesdatum. Beides lässt sich christlich interpretieren, manchmal verwendet man sogar das christliche lateinische Kreuz. Es ist inakzeptabel, dass die Geburts- und Todeszeitpunkte frei denkender Menschen mit religiösen oder religiös interpretierbaren Symbolen verunstaltet werden. Wie wäre es, in gleicher Größe, mit einem mittigen Punkt beziehungsweise einem mittigen Kreis vor dem Datum (∙1643 ∘1709)? Der Punkt symbolisiert das Lebewesen, das geboren wurde. Das Loch im Kreis symbolisiert das verschwundene Lebewesen, das beendete Leben. Das ist nicht frei von Verwechslungsmöglichkeiten – unter anderem mit dem Multiplikationszeichen, dem Gradzeichen und dem chinesischen Satzendzeichen. Aber besser als Zeichen die als Teile eines Wahns interpretiert werden können. Mögt ihr nicht? Dann überlegt euch etwas anderes.
Man könnte kritisieren, dass beispielsweise auch die Einheit Meter eine nach Belieben festgelegte Maßeinheit sei. Das stimmt. Man könnte das ändern und etwas weniger Willkürliches als Basis verwenden. Aber wozu? Warum alles umwerfen, nachdem sinnvoll anwendbare Standards zumindest teilweise festgelegt wurden? Letztlich ist egal im welchen Einheiten wir Längen (aktueller SI-Standard: Meter), Gewichte, genauer die Masse (aktueller SI-Standard: Kilogramm) und vieles andere angeben. Wichtig ist nur dass wir uns auf jeweils eine Maßeinheit und eine Schreibweise einigen. Viele unterschiedliche Schreibweisen und Maßeinheiten für das Gleiche – die teilweise sogar die gleiche Bezeichnung tragen aber unterschiedliche Mengen oder Größen angeben – sind unsinnig, unübersichtlich und verursachen unnötigen Aufwand, Verwirrung und Missverständnisse.
Es gibt sinnvolle und wichtige Standards, die uns helfen. Aber auch viele unnötige und viele verbesserungswürdige Standards. Der Standard für die Angabe von Inhaltsstoffen in der Europäischen Union ist so ein verbesserungswürdiger Standard. Fünf Sprachsysteme und verschiedene Abkürzungen werden gemischt verwendet. Die eigene Sprache ist oft nicht dabei. Das erschwert es, die Inhaltsstoffe zu erkennen. Es kann jedoch wichtig sein, zu wissen was enthalten ist. Wenn man aus ethischen Gründen bestimmte Stoffe aufgrund ihrer Herkunft nicht kaufen möchte oder wenn man einen Stoff nicht verträgt. Sinnvoll wäre es, ausschließlich die wissenschaftlichen lateinischen Bezeichnungen zu verwenden. Nur eine Sprache vereinfacht es, sich Wörter zu merken oder nachzuschlagen. Und die Informationen sollten vollständig sein.
Unnötig viele Stecker und Steckdosen, Stromspannungen, Stromstärken und Stromfrequenzen werden genutzt um unsere Geräte mit elektrischer Energie zu versorgen. Das ist aufwändig und teuer. Teile des schweizer Stecker- und Steckdosenstandards hätte man sinnvoll als internationalen Standard nutzen können. Ein ähnlicher internationaler Standard existiert. Er wird kaum genutzt. Und er ist unsinnig umgesetzt. Unter anderem versäumte man die Stromstärke, die Stromspannung und vielleicht die Stromfrequenz zu standardisieren. Das Ergebnis sind mehrere Standards beziehungsweise Unterstandards. Im Haushalt wäre ein Stecker und eine Steckdose weltweit – mit einer Stromstärke, einer Stromspannung und wenn nötig einer Stromfrequenz sinnvoll und hilfreich. Auf der anderen Seite, am Gerät, würden weniger verschiedene Anschlüsse die Nutzung ebenfalls vereinfachen.
Auch in der Astronomie gibt es unsinnige Einheiten und Standards. Die Bezeichnung astronomischer Objekte ist ein großes Durcheinander. Viele Namen bezeichnen das selbe Objekt. Ein wissenschaftlicher Name für jedes Objekt wäre sinnvoll. Sogar Planeten wurden durch einen unsinnigen Standard wegdefiniert. Er definiert Planeten durch ihre Form und durch den Umstand dass sie die Sonne in freier Nachbarschaft umkreisen. Damit gilt er nur für unser Heimatsternsystem, was ihn noch unsinniger macht. Bei näherer Betrachtung ist er unhaltbar. Man kann ein Objekt sinnvollerweise nicht danach definieren wo es sich befindet, wie seine Nachbarschaft aussieht oder was sein Verhältnis zu anderen ist – nur danach was es ist. Mit einer wissenschaftlich sinnvollen Definition – die überall funktioniert – haben wir nicht weniger Planeten in unserem Heimatsternsystem als früher, wie die IAU es will. Tatsächlich sind es mehr.
Verwechslungsgefahren durch unzureichende Standards gibt es auch in der Mathematik. Es gibt mehrere mathematische Zeichen, die das Selbe ausdrücken. Manche lassen sich leicht verwechseln, wie das Multiplikationszeichen ⨯ mit dem Buchstaben x. Es gibt einen Standard. Er ist teilweise unsinnig. Obwohl es einfach wäre einen sinnvollen Standard, wie von mir vorgeschlagen, zu schaffen.
Komma, Punkt und eines der Apostrophe werden als Gruppierungszeichen verwendet – und als Dezimaltrennzeichen. Erkennt man nicht als was, hält man die Zahl für eine andere. Einen sinnvollen Standard für das Gruppierungszeichen gibt es – das schmale Leerzeichen. Benutzt wird es kaum. Als Dezimaltrennzeichen lässt der Standard Komma und Punkt zu und erklärt damit die zur Verwirrung führende Ungenauigkeit zum Standard. Das Komma ist ein sinnvolles Dezimaltrennzeichen. Große Zahlwörter – wie Million und Billion – werden verwechselt, weil man sich nicht auf eine einheitliche Nutzung einigen kann.
Der internationale Standard für Längen ist der Meter. Dennoch werden Längen in vielen verschiedenen Einheiten angegeben. Das ist unübersichtlich, missverständlich und verwirrend. Rohstoffe werden in vielen verschiedenen Maßeinheiten gehandelt. Manchmal der selbe Rohstoff hier in der einen, dort in der anderen Einheit. Manche Einheiten tragen den gleichen Namen, geben aber eine andere Menge an. Oft ist unklar, was genau gemeint ist. Obwohl es den internationalen Standard Kilogramm gibt, der Missverständnisse beseitigen könnte – wenn man ihn benutzen würde.
Ein Standard für die Angabe der Uhrzeit existiert – er wird oft ignoriert, so dass unklar ist was die Zahl bedeutet. Auch das Datum wird auf verschiedene Arten geschrieben, vor allem in unterschiedlicher Reihenfolge. Ob zum Beispiel der Tag oder der Monat an der ersten Stelle steht kann man manchmal nicht erkennen. Es gibt einen internationalen Standard, der die Schreibweise des Datums mit Zahlen in der Reihenfolge Jahr-Monat-Tag, mit kleinen Strichen dazwischen, festlegt. Er ist verbesserungswürdig. Die Uhrzeit ist nach Wichtigkeit im täglichen Gebrauch sortiert. Es wäre logisch, das auch beim Datum zu machen: Tag-Monat-Jahr. Die Trennzeichen sollten Punkte sein, weil die Uhrzeit standardisiert mit Doppelpunkten getrennt wird. Uhrzeit und Datum gehören zusammen, daher sollten die Trennzeichen logisch fortgeführt werden (Tag.Monat.Jahr). Länger zurückliegende Zeitpunkte gibt man nach dem internationalen Standard nicht mehr mit religiösem Wahn (v. Chr.) sondern mit einem Minus vor der Jahreszahl an (−1254). Das ist sinnvoll. Auch Geburts- und Todeszeitpunkte sollte man nicht religiös verunstalten. Ein mittiger Punkt für ein geborenes Lebewesen und ein mittiges Loch in einem Kreis für das verschwundene Lebewesen (∙1643 ∘1709) wären eine Möglichkeit das zu korrigieren. Der Beginn der Zeitrechnung sollte sich auf einem neutralen, objektiv messbaren Zeitpunkt befinden. Nicht auf einem politischen oder religiös-wahnsinnigen. Um keinen unnötigen Aufwand zu verursachen könnte man ihn lassen wo er im verbreiteten gregorianischen Kalender ist. Wenn man ihn als willkürlich definiert und sich einigt, ob man das Jahr 0 nutzen möchte oder nicht. Im Moment benutzt man es manchmal und manchmal nicht.
Es gibt sinnvolle Standards. Man muss sie nur nutzen. Andere lassen sich mit logischem Denken sinnvoll erschaffen oder verändern. Das Bestehen auf regionalen oder nationalen Maßeinheiten oder Schreibweisen ist dort, wo es um Zusammenarbeit geht – wie im Handel – Unsinn. Hier sind einheitliche Standards erforderlich. Sonst kommt es zu unnötigen Missverständnissen, unnötiger Verwirrung und vielleicht zu unnötigen Schäden. Sinnvolle Standards helfen uns – unsinnige und unnötige Standards schaden uns.
Unsere Gesellschaft basiert auf Geld. Das ist schlecht. Denn es lenkt uns von den wichtigen Dingen ab. Außerdem ist Geld immer wieder ein Grund für Leid, Ungerechtigkeit und Verbrechen. Es ist zu einem Mittel geworden über das wir verfügen müssen, um in den heutigen Gesellschaften überleben zu können. Daher ist es hilfreich, sich einige Eigenarten des verbreiteten Wirtschafts- und Finanzsystems an zu sehen – und einige davon zu ändern.
Viele Menschen leiden an gesundheitlichen Problemen, verursacht durch Übergewicht – weil sie falsch und zu viel gegessen haben. Anderswo suchen Menschen in Mülltonnen oder auf Mülldeponien nach etwas Essbarem. Besonders schlimm trifft es die Kinder, denn sie sind noch in der Entwicklung. Manche arbeiten zum Beispiel als Schuhputzer auf der Straße oder verkaufen Wasser in Kunststoffbeuteln an Touristen. Viele müssen arbeiten, statt in die Schule gehen zu können. Spielen, Kind zu sein ist ihnen kaum möglich. Andere verkaufen einige ihrer Organe, um ihrer Familie das Überleben zu sichern. Kleine Mädchen, gerade oder noch nicht einmal in der Pubertät, stehen am Straßenrand und verkaufen ihren Körper, prostituieren sich. Manchmal von schlechten Menschen dazu gezwungen. Manchmal aus eigenem Antrieb, um sich oder ihrer Familie etwas zu essen kaufen zu können. Und die die nichts zu verkaufen haben sitzen am Straßenrand und betteln. Oder werden durch Lebensmittelspenden oder Armenküchen zumindest teilweise versorgt. Manche Bettler sind sehr arme Menschen. Es gibt aber auch auch einige, die von ihren Ehemännern oder Eltern zum Betteln geschickt werden – obwohl sie es nicht nötig haben. Weit weg? Einiges, ja. Aber ist es deswegen weniger schlimm? Mit Sicherheit nicht. Und einige der Beispiele, Armenküchen, Lebensmittelspenden, Essenssuche in Mülltonnen, sind auch aus finanziell reichen Ländern.
Es geht nicht ausschließlich um mangelnde Ernährung und Hunger. Das wäre schlimm genug, doch Armut hat noch mehr Folgen. Es gibt Orte, an denen Menschen ihre Kinder aussetzen, weil sie zu arm sind sie zu ernähren. Als Ausrede dienen religiöse Gründe, angebliche Besessenheit der Kinder durch dunkle Mächte. Organisierte Religionen helfen dabei. Ob und wie die Kinder überleben interessiert sie nicht. Das ist eine mögliche Folge von Armut – und eine mögliche Folge von Glaube, Religion. Manche Menschen bauen Koka an, den Rohstoff der Droge Kokain. Weil sie Drogensüchtigen schaden wollen? Nein. Weil sie arm sind und Koka ihnen Geld einbringt. Die Politiker bieten ihnen keinen Rahmen, in dem sie eine sinnvolle Wahl hätten kein Koka anzubauen. Also tun sie es, um zu überleben. Damit ist auch der Anbau von Drogen ein Stück weit die Folge von Armut. Auch die Drogensucht, in die sich Menschen in ihrer Verzweiflung flüchten. Nicht immer aufgrund von Armut, aber auch. Will man den Anbau von Drogen bekämpfen, was Unsinn wäre weil wir sie als Genussmittel ansehen sollten, muss man den Menschen einen Rahmen bieten, in dem sie anderweitig Geld verdienen können.
Durch Armut leidet auch die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten. Denn wenn man nichts oder nicht genug zu essen hat, oder einen großen Teil des Tages nach etwas Essbarem sucht, bleibt kaum Zeit und kaum Energie für die geistige Entwicklung übrig. Weniger extrem kennt ihr das sicherlich – hungrig kann man nur schlecht denken. Auch die vermehrte Infektion mit Krankheiten und Tod durch Krankheit oder die Folgen von Unterernährung ist eine Folge von Armut. Verringern wir die Armut, so verringern wir auch anderes Leid – Hunger, Unterernährung, Krankheiten und unnötigen Tod.
Woher kommt die Armut? Sie ist eine Folge des Umstands, dass die Unehrlichen, Inkompetenten, Dummen, Machtgierigen an der Macht sind – statt die mit einem guten Charakter, einer ausreichenden Intelligenz und den erforderlichen Fähigkeiten. Es geht nicht nur um Politiker. Auch um die Inkompetenz, Dummheit und Gier, allgemein die Schlechtheit der Menschen. Das äußert sich auf verschiedene Weise. Zum Beispiel im Wirtschaftssystem. Alles ist auf Geld aufgebaut. Fast nichts funktioniert ohne Geld. Hat man kein Geld, hat man ein Problem. Ein riesiges. Innerhalb dieses Systems betreiben unfähige Politiker eine verfehlte Politik, die Armut verstärkt oder erst ermöglicht. Verdienen wir Geld, nimmt der Staat uns viel davon über Steuern und andere Zwangsabgaben weg. Haben wir kein Geld und benötigen Unterstützung oder eine Leistung aus einem erzwungenen finanziellen Vorsorgesystem, ist sie – wenn wir sie überhaupt erhalten – wegen unsinniger Konstruktionen oft zu gering. Oder wir können uns vieles Nötige nicht leisten weil der Staat es über Steuern und andere Zwangsabgaben zu teuer gemacht hat. Manchmal bleibt nicht mehr genug Geld um Lebensmittel oder Kleidung zu kaufen. Krank? Das kann in einigen der heutigen Systemen ein großes finanzielles Problem werden und Armut zur Folge haben.
Politiker haben das eigene Versagen vor Augen. Sie sehen dass das von ihnen geschaffene System Armut produziert. Doch sie unternehmen nichts Wirkungsvolles dagegen. Warum nicht? Wahrscheinlich sind sie zu inkompetent. Vielleicht ist es ihnen egal. Sie sehen dass viele Menschen, und mancherorts immer mehr, in Armut leben. Dennoch unterstützen, subventionieren sie die Produktion weiterer Kinder. Bekommt man ein Kind, erhält man finanzielle Vorteile oder direkte Zahlungen vom Staat. Auf dass es immer mehr Kinder geben möge, immer mehr die in Armut leben, immer mehr Überbevölkerung. Das gibt es in vielen Ländern. Der Grund? Das Denken schwachsinniger Politiker endet meistens am Ende ihres Machtbereichs, an den von ihnen gezogenen Grenzen. Sie wollen, dass das von ihnen beherrschte Volk sich vermehrt. Vielleicht aus nationalistischen Gründen. Oder weil Kinder zukünftige Steuerzahler und Einzahler in unsinnige Systeme zur zwangsweisen finanziellen Vorsorge werden und damit die Macht der Politiker sichern – die bedroht wäre wenn diese Systeme mangels laufender Einzahlungen zusammenbrechen. Oder weil sie Wirtschaftswachstum schaffen, was letztlich ebenfalls den Zielen der Politiker dient und ihre Macht sichert oder erweitert. Erst nehmen sie uns Menschen so viel Geld weg, dass wir uns keine oder kaum Kinder mehr leisten können. Dann merken sie dass sie Kinder für ihre Zwecke nutzen, missbrauchen können und geben uns etwas Geld zurück – vorausgesetzt wir stellen Kinder her. Machtdenken der Politiker. Was nicht so funktioniert, wie sie sich das wünschen. Denn vielerorts können wir beobachten dass Menschen umso weniger Kinder produzieren, je mehr Möglichkeiten – auch in geistiger Hinsicht – sie haben. Sie fallen weder auf die finanziellen Lockmittel der Politiker, noch auf die Forderung der Religionen nach Kindern herein. Kinder soll es immer mehr geben, also wird ihre Produktion gefördert. Die Probleme durch weltweite Überbevölkerung? Das geht über das Begriffsvermögen der Politiker offensichtlich hinaus. Sie haben es durch ihre Dummheit und Inkompetenz sogar geschafft, dass Kinder in den reichsten Nationen Hunger leiden müssen. Mehr über den Unsinn von Subventionen im nächsten Abschnitt.
Die Dummheit und Inkompetenz sehen wir auch an Politikern in den finanziell besonders armen Ländern. Sie sind der wesentliche Grund, aus dem es den Menschen unter ihrer Herrschaft schlecht geht. Denn sie haben häufig die Macht die Situation zu ändern – aber sie sind unwillig oder unfähig. Selbst wenn sie Geld einsetzen um den Menschen zu helfen, wird es oft falsch eingesetzt – so dass es die Armut nicht dauerhaft verringert. Die Schlechtheit und Gier der Menschen sehen wir ferner an Geschäftemachern. Sie verkaufen Hilfsgüter statt sie, wie vorgesehen, kostenfrei an die Bedürftigen zu verteilen. Auch an der Art der Hilfe, die einigen zuteil wird, können wir die Dummheit und Inkompetenz der Menschen erkennen. In besonders schlimm betroffene Gegenden schickt man Hilfslieferungen. Um den ersten Hunger zu stillen ist das sinnvoll. Aber langfristig eingesetzt macht man die Menschen damit von den Lieferungen abhängig. Oder man gibt Geld – das Politiker oder Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verschwinden lassen. So dass es häufig nicht bei den Bedürftigen an kommt. Oder das, wenn es an kommt, ebenso abhängig machen kann wie Hilfslieferungen. Auch bei vielen Organisationen, die man für seriös hält, verschwindet Geld. Damit verhindert man auch dringend nötige, grundlegende Veränderungen und hält – wahrscheinlich inkompetente und oft verbrecherische – Politiker an der Macht. Es gibt weitere falsche Methoden der Hilfe. Zum Beispiel werden Arbeiter importiert, statt hauptsächlich die armen Menschen anzuleiten, zu beschäftigen und zu bezahlen. Und auch in diesem Zusammenhang werden von den einen Verbrechern die anderen Verbrecher – beide im Besitz staatlicher Macht – unterstützt. So funktioniert heute so genannte Hilfe in vielen Fällen. Warum dieser Unsinn? Weil sie unfähig sind und weil es oft nicht um Hilfe geht. Sondern um Einfluss, Absatzmärkte und Zugriff auf Rohstoffe – letztlich um Macht.
Die Verbrecher, die sie unterstützen – letztlich wir mit unserem Geld – sind nicht nur Politiker. Auch andere Menschen die, oft religiös motiviert, andere unterdrücken und schädigen. Es wäre leicht, sich ethisch sinnvoll zu verhalten. Verbrecherische Politiker sind einfach zu erkennen. Erkennt man sie, unterstützt man sie nicht – sondern bekämpft sie. Und was die anderen Menschen betrifft: Die, die ihre Kinder beispielsweise an Kinderhändler verkauft oder verstümmelt haben lässt man verhungern. Selbstverständlich nachdem man die Opfer, die Kinder in Sicherheit brachte. Das wäre ethisch sinnvoll. Denn sie würden für ihre Verbrechen bestraft – dadurch wird Gerechtigkeit hergestellt, und von weiteren Verbrechen ab gehalten. Statt dessen hilft man ihnen zu überleben und bei nächster Gelegenheit anderen weiteres Leid zuzufügen.
Zu einem Teil mögen auch Spekulationen mit Agrarrohstoffen zur Armut beitragen. Etwa wenn die Preise so hoch getrieben werden, dass sich die Menschen die Waren nicht mehr leisten können. Oder wenn die Preise so sehr gefallen sind, dass der Bauer keinen zum Leben ausreichenden Preis für seine Waren erzielen kann. Spekulationen sind nicht die einzige Ursache für so etwas, aber eine. Um unter anderem dem entgegenzuwirken schlage ich im Abschnitt „Der Kapitalmarkt“ eine Möglichkeit vor, die starke Kursschwankungen abmildern und so die Auswirkungen solcher Spekulationen begrenzen sollte.
Auch die Dummheit, Inkompetenz und Schlechtheit in Form von Gleichgültigkeit der Eltern spielt eine Rolle. Kinder benötigen Aufmerksamkeit und Liebe – und in unserer Gesellschaft kosten Kinder Geld. Man sollte daher meinen, dass es die an Geld reichen Menschen sind, die die meisten Kinder haben – weil sie sich das leisten können. Tatsächlich sind es oft die ärmsten. Häufig auch die dümmeren. Sie produzieren viele Kinder, drei, vier, fünf und mehr und kümmern sich nicht um sie. Ich spreche nicht von Kindern, die in schlechte Gesellschaft (Schläger, Religion) geraten. Ich spreche nicht von Kindern die sich nicht sinnvoll bilden können, weil ihre Eltern dazu nicht fähig sind. Ich spreche nicht von Kindern, die kein liebevolles zu Hause haben und auf sich allein gestellt sind. Das ist alles schlimm und änderungswürdig. Ich spreche von Kindern, deren Eltern sich nicht einmal darum kümmern sie etwas zu essen bekommen. Es ist unverantwortlich und völlig inakzeptabel ein neues Leben herzustellen, wenn ihr es nicht versorgen oder euch nicht ausreichend darum kümmern könnt oder wollt. Nicht nur in so genannten Entwicklungsländern – auch in den reichsten Ländern. Das kann eine Folge von Armut sein – und umgekehrt kann Armut eine Folge vieler Kinder sein.
Es ist wichtig, die Gründe für Armut herauszufinden. Denn nur wenn wir die Ursache kennen, können wir an der Armut wirkungsvoll etwas ändern. Es gibt viele Gründe. Unfähige Politiker sind ein verbreiteter Grund. Sowohl in den reichen, als auch in den armen Staaten. Wären fähige, ehrliche Menschen an der Macht, brauchten die so genannten Entwicklungsländer keine Hilfe. Weder finanziell noch anderweitig. Also müssen wir die Unfähigen davon jagen und durch Fähige mit einem guten Charakter ersetzen. Religion, und dadurch die Unterdrückung von Frauen, Mädchen und naturwissenschaftlichem Wissen sind andere Gründe für Armut. Auch allgemein kann fehlendes Wissen ein Grund für Armut sein. Hier muss hilfreiches, von Staaten und Religionen unbeeinflusstes Wissen zur Verfügung gestellt werden. Auch Kriege sind ein Grund für Armut. Damit sind auch Hersteller und Lieferanten (viele Staaten) von Waffen für hungernde und sterbende Menschen verantwortlich. Das stets kriegerische Recht des Stärkeren müssen wir bekämpfen. Die zunehmende Bevölkerung, Überbevölkerung, ist eine wesentliche Ursache für Armut. Denn wie sollen wir noch mehr Menschen versorgen können, wenn wir es mit der heutigen Anzahl nicht schaffen? Die Wetterbedingungen, zum Beispiel mit der Folge einer Missernte, können ebenfalls Gründe sein. Fehlende Arbeit, die wir brauchen um Geld zu verdienen, kann ein Grund sein. Unsinnige Vorschriften und von Politikern geschaffene Systeme können Gründe für Armut sein. Wir müssen die Gründe in jedem einzelnen Fall herausfinden und bekämpfen. Denn Hilfslieferungen oder Geld zu schicken ändert an den Gründen für Armut nichts. Die Armut ist nur das Symptom, die Auswirkung, die Folge. Kennen wir die Gründe, können wir etwas gegen sie unternehmen. Im weiteren Verlauf dieses Kapitels schlage ich die eine oder andere Teillösung vor. Zum Beispiel für eine sinnvolle finanzielle Altersvorsorge, eine Möglichkeit Arbeitsplätze (und damit Einkommen) zu schaffen. Auch ein Gedanke zu einem Grundeinkommen, das unter anderem Armut beseitigen könnte, ist dort zu finden. Dass Umverteilungen – wie Subventionen – abgeschafft und Steuern weitgehend oder vollständig abgeschafft werden müssen, spreche ich ebenfalls an. Denn beides ist teuer und ein Grund für Armut. Eine umfassende Lösung befindet sich am Ende des Buchs. Wie fast immer sind letztlich wir Menschen das Problem. Wären die mächtigen Menschen kompetent, gäbe es keine solche Armut. Die Armut mag in den reichen Staaten oft weniger extrem und weniger sichtbar sein, aber sie ist vorhanden und für die Betroffenen schlimm. Wenn wir die Armut besiegen wollen dürfen wir kein Geld für die Unterstützung inakzeptabler Politiker spenden. Also kein Geld, für welche Art von Hilfe auch immer, wenn das Risiko besteht dass es nicht zu den Bedürftigen gelangt. Kein Geld für unseriöse Organisationen. Das betrifft in anderer Hinsicht auch die Vereinten Nationen und ihre Fonds, Programme oder wie auch immer sie sich nennen, sowie die zu den Vereinten Nationen in gehörenden oder in Verbindung stehenden Sonderorganisationen – einschließlich Unicef und Unternehmen die mit Unicef zusammenarbeiten. Die Weigerung Geld an solche Verbrecher zu geben ist ethisch sinnvolles Verhalten. Außerdem müssen wir daran arbeiten, dass charakterlich gute und kompetente Menschen an die Macht kommen. In den fernen Ländern können wir nur indirekt über unser Kauf-, Unterstützungs- und Spendenverhalten Einfluss nehmen. In den Ländern, in denen wir leben, geht das direkter. Geht auf die Straßen, jagt die Politiker fort, ersetzt sie durch etwas Besseres. Verringert auf diese Weise auch die immer größer werdende Armut. Mehr zur Abschaffung der verbrecherischen Politiker im Kapitel „Demokratie, Verbrechen und Macht“.
Es ist auch wichtig, dass wir die Überbevölkerung verringern, besser beseitigen. Denn je mehr wir werden, desto mehr müssen versorgt werden, desto größer wird voraussichtlich die Armut werden. Schon jetzt verhungern Millionen – jedes Jahr. Von den Schäden an der Natur, die letztlich uns allen und vielen anderen Lebewesen schaden, nicht zu reden. Dem Bevölkerungszuwachs muss dringend Einhalt geboten werden. Noch besser, unsere Anzahl sollte sich deutlich verringern. In den ärmsten Ländern vermehren sich die Menschen besonders stark. Das mag daran liegen, dass sie anderweitig wenig Möglichkeiten, wenig Abwechslung haben. Oder daran, dass sie keine Empfängnisverhütung nutzen. Vielleicht weil sie nichts über Kondome, Überbevölkerung oder sexuell übertragbare Krankheiten wissen. Vielleicht weil es ihnen an finanzieller Möglichkeit oder Zugang zu Kondomen fehlt. An beidem könnten Politiker angesichts der Wichtigkeit leicht etwas ändern. Vielleicht weil sie, wegen fehlender Akzeptanz, Angst haben Kondome zu benutzen. Werden Kondome vom Umfeld nicht akzeptiert, liegt das an männlichen Machtansprüchen über Frauen und an Glaube/Religion. Auch stellt verschiedener religiöser Wahn viele Kinder zu haben als positiv dar. Mit der Abschaffung von Religionen bekämpfen wir daher auch die Überbevölkerung. Auch unsinniger Brauch ist einer der Gründe für Überbevölkerung. Das heißt man produziert viele Kinder weil es seit Langem so gemacht wird. Ein anderer Grund für immer mehr Menschen kann sein, dass Kinder an vielen Orten Geld einbringen. Wenn man sie zum Arbeiten schickt und ihnen das Geld abnimmt. Oder wenn man sie als Sklaven oder die Töchter als Ehefrauen verkauft. Das können wir bekämpfen indem wir die Täter gerecht bestrafen, die dafür verantwortlichen Politiker abschaffen und ethisch sinnvoll einkaufen. Möglicherweise ist auch die schlechte Versorgung ein Grund. Im Alter haben arme Menschen ein großes Problem, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können. Kinder werden so zu einer Art Altersvorsorge (umlagefinanzierte Systeme zur finanziellen Vorsorge funktionieren ähnlich). Einige könnten an Krankheiten oder an den Folgen der Unterernährung sterben, verhungern – also produziert man mehr. Wieder sind unfähige Politiker verantwortlich. In letzter Zeit verändert sich diese Variante vielerorts und geht tendenziell zurück. Aber es gibt sie noch immer – in dieser und in ähnlicher Form. Die Verringerung der Armut ist damit auch ein Mittel gegen die Überbevölkerung – und umgekehrt.
Aufklärung ist wichtig. Wir müssen verstehen, warum immer mehr Menschen ein Problem sind. Wir müssen erkennen, dass wir schon jetzt nicht in der Lage sind alle Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Und dass wir – unter sonst gleichen Bedingungen – dazu wahrscheinlich immer weniger fähig sein werden, je mehr wir werden. Ein Kind pro Paar ist genug – höchstens. Manche wollen vielleicht keine Kinder, andere dafür zwei – schön. Aber immer mehr Kinder zu produzieren ist unverantwortlich. Verbote sind schlecht. Das Verständnis für die Gründe muss vorhanden sein und Viele-Kinder-Produzenten dürfen nicht bestraft, nur missbilligend an gesehen, werden. Denn es geht um Verständnis der Zusammenhänge und Folgen – nicht um Vorschriften und Zwang. Wir müssen lernen die Erde zu betrachten, nicht nur die Gegend wenige Kilometer um uns herum. Die Menschen müssen über Empfängnisverhütung informiert werden und Empfängnisverhütungsmittel müssen verfügbar sein. Kondome sind in so genannten Entwicklungsländern nur schwer zu bekommen. Obwohl sie ein mehrfach wirksames Mittel sind. Sie helfen gegen Überbevölkerung und gegen die Übertragung mehrerer Krankheiten, unter anderem gegen AIDS. Nichts anderes kann bestimmte Krankheiten, Überbevölkerung und indirekt ein Stück weit auch Armut derart effektiv bekämpfen und damit viel Leid verhindern.
Auch Subventionen haben etwas mit Armut zu tun. Wenngleich sie hauptsächlich der Durchsetzung bestimmter Ziele der Politiker dienen – letztlich meistens Machtinteressen.
Eine Subvention ist eine finanzielle Hilfe. Im Einzelnen gibt es dafür zahlreiche unterschiedliche Wörter. Unter anderem Zuwendung, Zuschuss oder Direktzahlung, auch Prämie. Sonst enden die Bezeichnungen oft auf -förderung oder -hilfe, zum Beispiel Beihilfe. Auch der Verzicht auf etwas, mit dem andere belastet werden – zum Beispiel eine Steuervergünstigung – ist eine Form der Subvention. Der staatlich organisierte Aufkauf von Waren ist auch eine Form der Subvention. Auch wenn man das hinter Definitionstricks zu verbergen versucht. Ebenso gehören zum Beispiel die Übernahme von Bürgschaften oder verbilligte Kredite für bestimmte Zwecke zu den Subventionen. Im Wesentlichen funktionieren sie so: Etwas wird finanziell unterstützt und dadurch zum Beispiel billiger (und/oder etwas anderes teurer) gemacht. Dadurch wird das (scheinbar) billigere attraktiver. Je nachdem um welche Subvention es sich handelt wird damit beispielsweise der freie Wettbewerb verzerrt, beeinflusst, manipuliert. Die Waren aus dem eigenen Land werden (scheinbar) verbilligt – damit verteuert man die Waren aus anderen Ländern.
Beispiel: Ein Landwirt aus Land A stellt Zucker her. Land A verhält sich richtig und lässt dem freien Markt seinen Lauf. Ein Landwirt aus Land B stellt ebenfalls Zucker her, Land B zahlt aber Subventionen an Landwirt B. Folge: Landwirt B kann seinen Zucker billiger verkaufen, weil sein Land ihm – aus Steuergeld oder anderen Zwangsabgaben – Subventionen gezahlt hat. Das heißt, er hat einen Teil des Preises bereits als Subvention erhalten. Ein ungerechter Eingriff in den freien Wettbewerb, eine Marktmanipulation. Landwirt A ist im Nachteil, denn sein Zucker ist im Laden teurer, weil er zu den Bedingungen des freien Markts produziert und verkauft. Wenn wir in Land B leben und einkaufen ist für uns der Zucker von Landwirt B, obwohl er im Laden vielleicht etwas billiger ist, tatsächlich teurer – vielleicht sogar teurer als der Zucker von Landwirt A. Denn der Staat hat Landwirt B Subventionen aus dem uns über Steuern oder anderen Zwangsabgaben gestohlenen Geld bezahlt. Unser Geld wurde uns weggenommen, um es an andere zu verteilen. Im Ergebnis haben wir den Zucker und die Subventionen gezahlt. Die Subventionen haben wir auch gezahlt, wenn wir keinen Zucker kaufen. Bedenken wir, dass in manchen Gegenden durch weitere Maßnahmen die Preise künstlich hochgehalten werden, zahlen wir noch mehr. Eine Variante ist, dass die Produktion sehr teuer ist. Vielleicht weil der Staat sie mit Vorschriften, Bürokratie, Steuern und so weiter teuer gemacht hat. Im Ergebnis ist das Produkt viel zu teuer. Auf dem freien Markt könnte man es nicht verkaufen, niemand würde es wollen. Denn andere stellen das gleiche Produkt günstiger her, wodurch die Weltmarktpreise niedriger sind. Also werden Subventionen gezahlt. So macht der Landwirt Gewinn. Denn er erhält nicht nur den Marktpreis, der allein wahrscheinlich kaum seine Kosten decken würde. Sondern den Marktpreis und die Subvention. Subventionen dieser und ähnlicher Art stützen die eigene Wirtschaft mit unserem Geld und schädigen die Wirtschaft anderer. Das ist zum Nachteil des freien Wettbewerbs. Vor allem ist das beispielsweise zum Nachteil der Bauern die keine Subventionen erhalten und ihre Waren aufgrund anderweitig gezahlter Subventionen nicht mehr verkaufen können, weil sie scheinbar teurer sind. Letzteres ist wichtig. Denn das kann nicht nur dort geschehen wo Subventionen gezahlt werden. Das sind oft wirtschaftlich entwickeltere Länder, die Bauern könnten andere Möglichkeiten Geld zu verdienen finden. Es kann arme, hart arbeitende Bauern in armen Ländern treffen. Sind importierte Produkte auf den Märkten in ihrer Nähe aufgrund von Subventionen zu einem niedrigeren Verkaufsspreis zu haben, können einheimische Bauern ihre Waren nicht mehr verkaufen. Denn die Kunden kaufen oft das, was für sie günstiger ist. So nehmen Politiker Bauern in armen Ländern die Lebensgrundlage – durch Agrarsubventionen an andere Bauern in reichen Ländern.
Subventionen werden auch gezahlt um Unternehmen in ein Land oder eine Region zu locken. Weil sie Geld verdienen und Arbeitsplätze schaffen. Das verschafft dem Staat einen guten Eindruck bei den Bewohnern und sichert Steuereinnahmen und Wählerstimmen – Macht. So geht es nicht um den besten Standort, sondern um den Standort an dem die meisten Subventionen gezahlt werden – das ist ungerecht. Man nennt das auch Korruption, Bestechung. Später dazu mehr. Ähnlich verhält es sich mit Subventionen für bestimmte Branchen. Die Gründe sind die selben. Geld, Arbeitsplätze, Machtsicherung. Fangen Politiker in einem Staat an sich durch die Zahlung von Subventionen einen Vorteil zu verschaffen, fürchten andere Staaten um ihre Macht – und machen möglicherweise das Gleiche. Indirekt dem Machterhalt dienen Subventionen, wenn sie dazu genutzt werden wirtschafts- und finanzpolitische Fehler, die Inkompetenz der Politiker zu verbergen. Denn wird sie zu offensichtlich besteht die Gefahr dass sie durch andere ersetzt werden – und ihre Macht verlieren. Ein weiterer Zweck von Subventionszahlungen durch den Staat ist es, sich scheinbar unentbehrlich zu machen. So läuft ein großer Teil der Wirtschaftsleistung direkt oder indirekt über den Staat. Durch Verschiedenes, nicht nur durch Subventionen. Auch hier geht es um die Vergrößerung und vor allem den Erhalt von Macht. Vertuschung, Verschleierung, Kauf von Wählerstimmen, letztlich Machterhalt – mit unserem Geld. Es ist nicht verwunderlich dass sich Politiker angesichts dessen so schwer damit tun, Subventionen abzuschaffen.
Selbst bei scheinbar sinnvollen Subventionen, wie für die umweltfreundliche Gewinnung elektrischer Energie, geht es letztlich um Machterhalt. Politiker fürchten die Veränderung des Klimas. Überschwemmungen, Dürren, hungernde und sterbende Menschen – weit mehr als wir es heute kennen. Sie fürchten sich davor, weil die daraus entstehende Wut der Menschen ihren Machtapparat – und damit sie – zu Fall bringen könnte. Die Macht der Politiker wäre auch gefährdet, wenn wir uns Energie aus fossilen Rohstoffen, aufgrund knapper Verfügbarkeit und folglich hohen Preisen, nicht mehr leisten könnten. Auch wenn Unternehmen in anderen Staaten begehrte umweltfreundliche Technologien auf den Markt bringen schmälert das möglicherweise die Wirtschaftsleistung des eigenen Landes und damit, durch Schwund von Ansehen und Geld, die eigene Macht. Oder sie brauchen Wirtschaftwachstum, um Geld einzunehmen und damit ihre Macht sichern zu können. Wenn die Nutzung umweltfreundlicher Energiequellen Wirtschaftswachstum bringt, fördern sie sie indem sie Subventionen zahlen. Genauer gesagt lassen sie zahlen – uns. Ginge es ihnen um saubere Energiequellen hätten sie die selben Technologien vor vielen Jahren fördern können. Als die Änderung des Klimas noch nicht das beherrschende Thema in den Medien war. Oder sie könnten – ohne Subventionen – die Umweltverschmutzung verbieten. Aber dann würden Unternehmen vielleicht gehen – dorthin wo sie die Natur weiterverschmutzen können, weil es billiger ist. Die Macht der Politiker wäre dadurch gefährdet – zunächst die wirtschaftliche, dann die politische. Subventionen müssen nicht von Politiker ausgehen. Auch Unternehmen und Lobbies gieren nach Subventionen – letztlich um Marktmacht zu erlangen und ihren Gewinn auf ungerechte Weise zu steigern.
Es gibt noch etwas Vergleichbares. Eine Mischung aus indirekter Subvention und Steuer: Zölle und ähnliche Zwangsabgaben. Ihr Zweck ist es nicht, heimische Waren billiger zu machen – und andere damit indirekt teurer. Mit ihnen macht man Waren aus anderen Ländern direkt teurer. Damit verschaffen Politiker den Herstellern im eigenen Land, und damit sich selbst, einen Vorteil. Kommen Subventionen und Zölle zusammen, verstärkt sich der Effekt. Damit sind Zölle ebenso ein ungerechter Eingriff in den freien Markt und den freien Wettbewerb. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Bauer erhält Subventionen für den Anbau von Kartoffeln. Dadurch sind die Kartoffeln im Laden bereits scheinbar billiger, der Bauer erhält einen ungerechten Vorteil. Denn durch die Subvention sind ausländische Kartoffeln, zumindest auf dem Preisschild, teurer. Wird auf die ausländischen Kartoffeln Zoll verlangt, werden sie noch teurer. Insoweit sind Zölle eine indirekte Subvention für den einheimischen Bauern. Zölle werden aber auch als Steuer angewendet. Vor allem um zu verhindern dass Menschen aus einem Hochsteuerland anderswo mit niedrigeren Steuern einkaufen. Denn dadurch würde dem Staat Steuergeld entgehen, wodurch Politiker wiederum ihre Macht gefährdet sehen. Das ist zum Nachteil ausländischer Unternehmen. Und zu unserem Nachteil, denn es kostet uns viel Geld. Jede Steuer, jeden Zoll, jede Subvention, und jede andere Zwangsabgabe – auch die Kosten der dadurch verursachten Bürokratie – bezahlen letztlich wir. Eine unsinnige Umverteilung unseres Geldes.
Schlimmer als das ist, dass generell unsinnige Umverteilungen in Form von Subventionen und Zöllen die Ausbreitung und Ausweitung von Wohlstand verhindern. Anders gesagt sind Subventionen und Zölle, ebenso wie Steuern und andere Zwangsabgaben, einer von mehreren Gründen für Armut. Denn freier Handel hat erfahrungsgemäß mehr Wohlstand zur Folge. Subventionen und Zölle sind jedoch gegen freien Handel, gegen freie Märkte gerichtet und schaffen manipulierte, teilweise abgeschlossene Märkte und erschweren damit oder verhindern weiteren Wohlstand. Damit dient die Abschaffung von Subventionen, Zöllen, anders genannten Dingen mit ähnlichen Zwecken und die weitgehende Abschaffung von Steuern auch der Verringerung der Armut. Von den sinnvollen Einsatzmöglichkeiten des für solche Aus- und Zwangsabgaben verschwendeten Geldes ganz zu schweigen.
Subventionen sind eine ungerechte Umverteilung, ein ungerechter Eingriff nach unsinnigen Kriterien. Zölle und Ähnliches sind ungerechte Zwangsabgaben. Sie manipulieren den freien Wettbewerb, den freien Markt, sie sind teuer (Zahlungen, Aufwand, Bürokratie) und verursachen mehr Schaden als Nutzen. Daher müssen Subventionen und Zölle weg – alle. Wie kann das funktionieren? Die Anpassung unseres sonst so wirksamen Kaufverhaltens funktioniert hier nicht. Denn man kann nicht oder nur schwer erkennen, ob die Waren subventioniert oder mit Zöllen belastet wurden. Subventionen und Zölle abzuschaffen ist häufig nicht im Interesse der Politiker, da sie damit ihre Macht sichern. Das sehen wir bei zaghaften Versuchen verschiedener Staaten in diese Richtung. Ungeachtet dessen werden Subventionszahlungen und Zölle verringert. Weniger aus gutem Willen oder der Erkenntnis das freie Märkte für uns sinnvoll sind und nicht genug. Mehr weil es aufgrund der gegenwärtigen Situation ohne Machtverlust möglich ist oder sogar der Ausweitung der Macht dient. Oder weil politische Erwägungen es hilfreich erscheinen lassen. Wie wir auf die Abschaffung von Subventionen und Zölle hinwirken können, zeige ich im Abschnitt „Steuern und andere Zwangsabgaben“. Auf den ersten Blick funktioniert das Abschaffen ungerechter Umverteilungen und Eingriffe, und damit gerechtere Bedingungen für alle, nur wenn alle mit machen. Erfahrungsgemäß ist das nicht der Fall. Aber das macht nichts. Denn die Lösung bestraft gerechterweise die, die ungerechte Subventionen zahlen und Zölle verlangen – und belohnt die, die es nicht tun. Dadurch wird es attraktiv, keine Subventionen zu zahlen und Zölle zu verlangen. Der Vorschlag ist ferner eine Kombination mit den am Anfang des Buchs bereits angesprochenen sinnvollen ethischen Aspekten. Denn auch durch den Handel, mit Menschen die sich ethisch inakzeptabel verhalten, wird viel Verbrechen und Leid unterstützt. Wenn einer anfängt, ist das ein richtiger Schritt. Sobald sich andere anschließen wird der Druck größer. Letztlich müssen sich die ungerechte Subventionen zahlenden und Zölle verlangenden Staaten ausrechnen was größer ist. Der Gewinn an Macht durch Subventionen und Zölle. Oder die wirtschaftlichen Schäden die entstehen, weil sie die subventionierten Produkte kaum mehr verkaufen können. Wenn ein Staat beherzt anpackt, wenn weitere folgen und die vorgeschlagene Lösung umsetzen sollte das langfristige Ergebnis ein weltweiter freier Markt ohne unsinnige Umverteilungen und ohne manipulierende Eingriffe durch Zölle und Subventionen sein – ein freieres und gerechteres System für alle. Und ein Schritt in Richtung weniger Armut und mehr Wohlstand.
Arbeitslosigkeit ist kein Problem. Vor dem Fernseher sitzen, am Strand liegen, auf der Wiese, die Freizeit genießen, Zeit um seinen Hobbies nachzugehen – das sind angenehme Tätigkeiten. Wer braucht Arbeit? Abgesehen davon dass es in unserer Natur – zumindest der meisten Menschen – liegt etwas zu leisten, ist es eine Frage des Geldes. In unserer Gesellschaft benötigen wir Geld. Fast alles kostet Geld. Das Problem ist folglich das Fehlen von Geld. Da wir aber für Arbeit Geld erhalten, wird die Arbeitslosigkeit zum Zweckproblem. Zumindest solange wir den eigentlich Schuldigen, das System, nicht berücksichtigen. Es ist nicht so, dass es zu wenig Arbeit gäbe. Es ist mehr als genug Arbeit für alle vorhanden. An vielen Stellen müsste oder könnte Arbeit geleistet werden, an denen heute viel zu wenig oder keine Arbeit getan wird. Aber bleiben wir bei der Arbeit, die heute geleistet wird und von der scheinbar zu wenig für alle vorhanden ist. Das ist je nach Region, je nach Land, je nach lokaler wirtschaftlicher Entwicklung, auch je nach Branche und Aufgabe verschieden. An vielen Orten machen Menschen Überstunden. Die Unternehmen sehen das vermutlich gerne, denn Überstunden ersparen es dem Unternehmen, einen neuen Mitarbeiter einzustellen. Warum ist es für Unternehmen von Vorteil Überstunden zu bezahlen, statt weitere Mitarbeiter für die vorhandene Arbeit einzustellen? Es gibt verschiedene Gründe, von zusätzlicher Einarbeitungszeit bis zum Fehlen geeigneter Bewerber. Ein wesentlicher Grund ist die Bürokratisierung der Arbeit. Staaten haben viele Vorschriften die Arbeit betreffend geschaffen. Jeder Mitarbeiter verursacht dem Unternehmen Bürokratie, Aufwand, Unannehmlichkeiten und Kosten. Steuern, Zwangsversicherungen, Kündigungsschutz, vielleicht Mitbestimmung. Natürlich ist es unter solchen Umständen sinnvoller einem bestehenden Mitarbeiter Überstunden zu bezahlen, statt sich noch mehr dieses Aufwands anzutun und einen weiteren Mitarbeiter einzustellen. Das Gleiche gilt auch, wenn keine Überstunden geleistet werden. Denn viele Arbeitsstellen könnte man durch zwei teilen. Wer sagt denn, dass wir zum Beispiel acht Stunden am Tag arbeiten müssen? Was wenn acht Stunden nicht häufig üblich, sondern die Ausnahme wären? Was, wenn vier Stunden Arbeit pro Tag üblich wären? Oder sechs? Oder zwei bis drei Tage pro Woche zu jeweils acht oder zehn Stunden? Die Folge wäre weniger Arbeitszeit für den Einzelnen und weniger Arbeitslose. Die arbeitende Bevölkerung würde sich über mehr Freizeit freuen, die meisten Arbeitslosen über eine Tätigkeit mit der sie Geld verdienen. Die Eltern könnten sich besser um ihre Kinder kümmern, weil sie so die Kinderbetreuung besser mit ihrer Arbeit koordinieren können. Ein Arrangement mit Vorteilen für alle. Vorausgesetzt die durch den Staat verursachten viel zu hohen Kosten sinken erheblich und lassen genug zum Leben wenn die Einnahmen wegen weniger Arbeitszeit sinken. Schafft man unsinnige, also fast alle, Vorschriften mit ihrer Bürokratie ab ist die Hürde für die Schaffung von Arbeitsplätzen, auch Teilzeitarbeitsplätzen, niedriger. Sicher, es gibt auch andere Vorbehalte auf Unternehmensseite gegen (Teilzeit)Arbeitsplätze. Aber wenn der Verwaltungsaufwand einen Mitarbeiter einzustellen nur ein Arbeitsvertrag ist, und bei einem zweiten nur ein zweiter Arbeitsvertrag, wenn man außerdem schnell und einfach entlassen und einstellen kann ebnet das den Weg zu mehr Stellen in Voll- oder Teilzeit – zu mehr Freiheit und mehr Selbstbestimmung auf beiden Seiten.
Gegen Freiheit und Selbstbestimmung sind neben dem Staat vor allem die Gewerkschaften. Was machen sie? Gewerkschaften fordern Menschen zum Beispiel auf, gegen ihren Arbeitsvertrag zu verstoßen. Wenn man arbeitet hat man im Wesentlichen eine bestimmte Menge Arbeit gegen eine bestimmte Menge Geld vereinbart. Bekommen die Gewerkschaften nicht ihren Willen, fordern sie ihre Mitglieder auf den Arbeitsvertrag zu verletzen – indem sie nicht mehr arbeiten. Korrekterweise müssten solche Menschen sofort entlassen werden. Gerechterweise müssten sie und die sie anstiftenden Gewerkschaften den verursachten Schaden ersetzen und eine Strafe erhalten. Aber ihnen geschieht meistens nichts. Denn die Gewerkschaften sind mächtig – und haben verbündete Politiker. So schützen Gesetze genannte Vorschriften die verbrecherischen Handlungen der Gewerkschaften. Durch diese Verbindungen, ein Netzwerk, haben Gewerkschaften großen Einfluss auf die Entscheidungen der Politiker. Das sichert ihnen zusätzlich Macht. Es ist das Das Recht des Stärkeren. Das muss man ablehnen – denn es ist ungerecht und verursacht erheblich Schäden. Drehen wir es herum. Nehmen wir an euer Arbeitgeber will etwas von euch, vielleicht dass ihr weniger Geld erhaltet. Ihr seid nicht einverstanden. Also bricht der Arbeitgeber den Arbeitsvertrag und streikt. Er zahlt euch euren Lohn nicht aus, bis ihr seiner Forderung zustimmt. Wärt ihr damit einverstanden? Nein? Warum nicht? Es ist das Selbe, was streikende Gewerkschafter machen.
Zum Beispiel verhinderten Hafenarbeiter die Entladung von Schiffen, um den Eigentümer zu zwingen für die Besatzung einen Vertrag mit einer Gewerkschaft zu unterzeichnen – Erpressung. Kein Einzelfall. Manchmal drohen Gewerkschaften, manchmal schreiten sie zur Tat. Das ist nicht auf Schiffe begrenzt. In Frankreich nahmen Gewerkschafter Vertreter der Unternehmensleitung als Geisel, legten Brände, brachten Sprengsätze in Fabriken und drohten mit deren Sprengung. Damit versuchen sie zum Beispiel ihre Entlassung zu verhindern oder Geld zu erpressen. Was im Ergebnis das Gleiche ist. Oft erfolgreich. Ob auch andere, die nicht zu Gewerkschaften gehören, an den Taten beteiligt waren, ist nicht sicher bekannt. Eine Bestrafung der Täter und Anstifter hat so etwas im Allgemeinen nicht zur Folge. Jeder andere, der Geiseln nimmt, würde bestraft – das ist gerecht. Bei anderen Methoden wegen Nötigung, Schädigung des Geschäfts – wie auch immer Staaten diese Taten in ihren Vorschriften nennen. Aber nicht die Gewerkschafter und Gewerkschaften. Das zeigt, wie mächtig Gewerkschaften geworden sind und wie sehr sie ihre Macht missbrauchen. Auch die Beschädigung des Eigentums der Unternehmenslenker ist in diesem Zusammenhang beliebt. So funktioniert der Pöbel. Bekommt er nicht was er will, droht er mit Gewalt oder wendet Gewalt an und versucht so seinen Willen durchzusetzen – Terror. Staaten funktionieren grundlegend gleich. Das ist logisch. Denn Staaten werden vom Pöbel regiert und dieser, sofern Wahlen vorgesehen sind, vom Pöbel gewählt. Auch andere Ausprägungen des organisierten Verbrechens, wie Mafia und Religionen, funktionieren grundlegend auf die gleiche Weise – denn all das besteht aus den gleichen Menschen. Auch erzwingen Gewerkschaften, ebenfalls durch Vorschriften ihrer staatlichen Komplizen geschützt, Einfluss auf Unternehmen. Sie sitzen in den entscheidenden Gremien der Unternehmen und behindern dort das Geschäft. Die Unternehmen werden sogar gezwungen ihnen für die Einmischung und Behinderung ihrer Arbeit Geld zu bezahlen. Man nennt das beschönigend Mitbestimmung. Tatsächlich ist es ein weiterer Weg, auf dem Gewerkschaften unangemessen Macht ausüben. Arbeitnehmer oder Gewerkschaften gehören nicht in die Unternehmensleitung. Wenn sie ein Unternehmen leiten wollen müssen sie sich entsprechend qualifizieren, bewerben – oder selbst eines gründen. Teils Staaten, teils Gewerkschaften sind auch für die Erschwerung der Kündigung des Arbeitsvertrags verantwortlich. Sie hindern Unternehmen daran, Menschen zu entlassen, wenn sie ihre Arbeitskraft nicht mehr benötigen. Oder wenn sie sich als inkompetent erwiesen haben. Auch dafür gibt es ein beschönigendes Wort: Kündigungsschutz. Hinzu kommen, beispielsweise durch Streiks, erzwungene Verträge über den Verzicht auf Kündigungen – obwohl zu wenig Arbeit vorhanden ist und Kündigungen betriebswirtschaftlich nötig wären. Erzwungene Verträge oder Vertragsbestandteile müssen nach gesundem Menschenverstand nicht eingehalten werden. Denn ein Vertrag ist korrekterweise ein schriftlich festgehaltenes Einverständnis. Aus Sicht des Unternehmens ist es daher auch aus diesem Grund logisch und sinnvoll sich gut zu überlegen, ob man Arbeitsplätze schafft oder nicht. Denn wenn man jemanden einstellt, kann man ihn vielleicht nur noch schwer entlassen wenn man ihn nicht mehr benötigt. Und wenn, dann kostet das mitunter viel Geld. Macht euch das klar: Ein Mitarbeiter wird entlassen. Aber statt dass das Unternehmen dadurch sofort Geld spart, wie es sein sollte, muss es zunächst sogar mehr bezahlen. Welch ein Unsinn. Unternehmen sehen sich mancherorts gezwungen mit Gewerkschaften zu verhandeln, wenn sie weniger Mitarbeiter benötigen. Das verhindert die Schaffung von Arbeitsplätzen. Wenn viel Arbeit da ist werden Menschen eingestellt. Wenn wenig Arbeit da ist werden sie entlassen. Alles andere ist betriebswirtschaftlicher Unsinn. Daher ist der Kündigungsschutz längst überfällig abgeschafft zu werden. Wenn Unternehmen die Freiheit haben Mitarbeiter zu entlassen wenn ihre Arbeitskraft nicht benötigt wird, stellen sie auch sofort Mitarbeiter ein wenn ihre Arbeitskraft erforderlich ist. Erfahrungen in Ländern mit kaum Kündigungsschutz zeigen, dass dadurch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Also weg mit dem Kündigungsschutz. Auch die Abwesenheit von zu vielen und unsinnigen Vorschriften, Bürokratie und Lohnnebenkosten würde die Schaffung von Arbeitsplätzen begünstigen.
Es gibt Menschen, die zu wenig Geld verdienen. Aber das ist, zumindest in wirtschaftlich entwickelteren Gegenden, nicht das Kernproblem. Denn dass wir zu wenig verdienen würden ist oft nicht der Fall. Die Einführung eines immer wieder von Gewerkschaften und manchen Politikern geforderten Mindestlohns, oder die Festlegung eines solchen in einem durch Gewerkschaften erzwungenen Vertrag, ist daher Unsinn und geht oft am Problem vorbei. Die Steuern sind viel zu hoch, ich komme später darauf zu sprechen. Die Zwangsversicherungen sind zahlreich und teuer. Und es gibt noch weitere Zwangsabgaben. Mitunter bleibt dem Arbeitnehmer nach Abzug aller Zwangsabgaben nicht einmal die Hälfte des Lohns übrig. Viele hätten genug Geld um den Lebensunterhalt zu finanzieren, wenn der Staat uns nicht einen großen Teil unsere Geldes stehlen würde. Diese Zwangsabgaben sind auch eine Quelle hohen Aufwands und hoher Kosten für die Arbeitgeber – wenn sie sie teilweise oder vollständig zahlen müssen. Hinzu kommen Kosten wie bezahlter Urlaub und bezahlte Krankheit. Des Weiteren Gehälter für mehr Monate als das Jahr hat, Urlaubsgeld und weitere Zuschläge. Insbesondere für die zuletzt genannten Kosten sind vor allem Gewerkschaften verantwortlich. Auch das verhindert die Schaffung weiterer Arbeitsplätze. Es ist ein Reflex vieler in dieser Situation auf die finanziell Reichen zu zeigen. Auf die, die über mehr Geld verfügen als andere. Das ist ein Fehler. Es ist keine Schande mehr Geld zu haben als andere. Die finanziell Reichen sind es nicht, die den weniger Vermögenden mehr die Hälfte ihres Arbeitslohns wegnehmen. Das sind die Politiker. Die Reichen sind es nicht, die nicht ausreichend funktionsfähige Systeme zur finanziellen Absicherung im Alter installiert haben. Auch das waren die Politiker. So verwundert es nicht dass es insbesondere die Politiker sind – und auch die für viele Kosten, Bürokratie und Aufwand verantwortlichen Gewerkschaften – die am lautesten danach rufen den finanziell Bessergestellten noch mehr wegzunehmen als es ohnehin geschieht. Sie zeigen auf einen anderen – um damit von ihrer eigenen Schuld abzulenken.
Viele Unternehmen werden gezwungen Jahresabschlüsse, Bilanzen zu erstellen und zu veröffentlichen. Das sind Übersichten über ihre finanzielle Situation. Vertrauliche Informationen. Auch kostenintensive Prüfungen dieser Abschlüsse durch Wirtschaftsprüfer gehören dazu. Bei am Kapitalmarkt gehandelten Unternehmensanteilen ist das sinnvoll. Denn hier müssen sich Investoren ein Bild von der finanziellen Situation eines Unternehmens machen. Werden keine Unternehmensanteile am Kapitalmarkt gehandelt ist das Unsinn. Sowohl der Zwang zur Erstellung solcher Unterlagen als auch, insbesondere, der Zwang zur Veröffentlichung. Außerdem sind die Bilanzierungsvorschriften viel zu kompliziert und aufwändig. Das macht ihre Umsetzung teuer und anfällig für Fehler. Und es gibt unterschiedliche Bilanzierungsvorschriften mit, teils gestatteten, Möglichkeiten der Manipulation. Selbst der Zwang zur Buchführung ist häufig nicht erforderlich. Buchführungszwang und der Zwang Unterlagen lange aufzubewahren ergeben sich häufig weil der Staat Kontrolle über Steuereinnahmen ausüben will. Mit einem sinnvollen Steuersystem ist das unnötig. Mehr dazu im Abschnitt „Steuern und andere Zwangsabgaben“. Freiwillig werden Unternehmen, wegen des Überblicks über das Geschäft, sicherlich die Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Oder zur doppelten Buchführung oder Bilanz greifen. Aber man darf nicht dazu gezwungen werden – weder zur Erstellung noch zur Veröffentlichung. Außer die Öffentlichkeit muss informiert sein, wenn ein Unternehmen Anteile öffentlich zum Kauf anbietet. Sonst nicht. Denn das wäre stets unnötige Bürokratie, unnötiger Aufwand, unnötiges Eindringen in die Privatsphäre der Unternehmen – und es würde unnötige Kosten verursachen. Außerdem kann es verhindern dass Unternehmen sich an einem Ort an siedeln und vielleicht Arbeitsplätze schaffen, an dem so ein Unsinn unter Zwang stattfindet.
Mit zahlreichen unsinnigen Vorschriften machen die Staaten den Unternehmen das Leben schwer. Damit steigern sie Aufwand und Kosten, was letztlich wir bezahlen. Ein Rahmen ist erfahrungsgemäß sinnvoll. Aber die Vorschriften sind so zahlreich und kompliziert, dass in Unternehmen eigene Positionen geschaffen werden – manchmal ganze Abteilungen – die sich nur mit der Einhaltung der Vorschriften befassen. Das Modewort dafür ist Compliance. Es bedeutet so viel wie Einhaltung, Übereinstimmung – kann aber auch mit Folgsamkeit, Erfüllung oder Unterwürfigkeit übersetzt werden. Dabei geht es kaum um die Einhaltung sinnvoller ethischer Grundsätze, auch wenn man das manchmal behauptet. Wäre dem so, wäre das sinnvoll. Tatsächlich geht es hauptsächlich darum unsinnige, staatliche Vorschriften einzuhalten. Weil die meisten Vorschriften sinnvoll wären? Nein. Weil es dem Unternehmen schadet, wenn es in den Medien durch Vorschriftsverstöße auffällt. Und weil es Geld kostet. Denn Staaten und ihre Organisationen verhängen hohe Strafen, wenn man ihren, meistens unsinnigen, Vorschriften nicht folgt. Auch das schadet dem Geschäft.
Insgesamt ist es ein von Staaten und Gewerkschaften geschaffenes System das es attraktiver gemacht hat wenige einzustellen, statt viele – und häufig möglichst an einem anderen Ort.
Gewerkschaften und ihre Anhänger sind offensichtlich nicht in der Lage, die Gründe für den Abbau von Arbeitsplätzen zu erkenn