Offener Brief gegen die Empfehlung verbrecherischer, rechts- und menschenrechtswidriger Beschneidungen der männlichen Bevölkerung durch die Vereinten Nationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC, WFP)

an

Die Vereinten Nationen
UNAIDS, WHO, Weltbank, UNICEF, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNFPA, UNODC und WFP
Die UNICEF-Botschafter
Die UNESCO-Botschafter
Die Regierungen der Mitglieds- und Nichtmitgliedsstaaten der Vereinten Nationen
Die UN-Botschafter
Menschenrechts- und Hilfsorganisationen
Die freien Medien und die freie Presse
Die Bevölkerung der Erde


Empfehlung von Beschneidungen der männlichen Bevölkerung durch die Vereinten Nationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC, WFP)

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Vereinten Nationen (in Form Ihres Programms UNAIDS und gemeinsam mit der WHO, UNICEF, UNFPA, der Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC und dem WFP) planen in Zusammenarbeit mit mehreren Staaten groß angelegte genitalverstümmelnde Beschneidungen der männlichen Bevölkerung.

In diesem Zusammenhang wird auf Studien in afrikanischen Entwicklungsländern verwiesen, die angeblich Beweise dafür liefern sollen, dass sich beschnittene Männer seltener mit Aids-Viren infizieren als Männer mit intaktem Penis.

Diese Pläne müssen energisch zurückgewiesen, ihre Umsetzung muss verhindert werden.

Gründe:

  1. Die Studien lassen zahlreiche Sachverhalte und weitaus sinnvollere und effektivere Schutzmöglichkeiten gegen Infektionen mit Aids bzw. dem HI-Virus unberücksichtigt und sind daher vollständig irrelevant.

  2. Es handelt sich bei der Forderung nach Verstümmelungen der männlichen Genitalien nicht um eine medizinische Notwendigkeit, sondern augenscheinlich um den Versuch Ideologien durchzusetzen.

  3. Die Vorhaut erfüllt wichtige medizinische Funktionen und darf nicht entfernt werden. Es handelt sich um ein vollständig gesundes Körperteil dessen Entfernung eine Verstümmelung darstellt.

  4. Die geplante massenhafte Verstümmelung der männlichen Genitalien stellt eine Verletzung grundlegender Menschenrechte, einen strafrechtlichen Tatbestand und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar und ist daher, sowohl aus rechtlichen wie auch aus humanitären Gründen, strikt abzulehnen.

Im Einzelnen sind die Pläne der Vereinten Nationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC und WFP) zur genitalverstümmelnden Beschneidung der männlichen Bevölkerung aus folgenden Gründen abzulehnen:


Irrelevanz der Studien

Die in höchstem Maße unethischen Studien zur männlichen Beschneidung sind vollständig irrelevant, da ein anderer, zu nahezu 100% sicherer Schutz vor Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zur Verfügung steht: Kondome.

Diesen äußerst wesentlichen Aspekt lässt man seitens der Initiatoren, offenbar bewusst, zunächst unberücksichtigt. Die gesamte Diskussion über Beschneidungen ist völlig überflüssig, denn wir haben mit Kondomen und sexueller Aufklärung ein Mittel gegen Aids-Infektionen, das nahezu 100% (!!) der Aids-Infektionen durch Geschlechtsverkehr verhindert. Zusätzlich schützen Kondome vor sexuell übertragbaren Krankheiten und vor Schwangerschaften. Kein anderes zur Verfügung stehendes Mittel kann eine auch nur ansatzweise vergleichbare Leistungsfähigkeit aufweisen.

Die Existenz von Kondomen führt sämtliche von den Befürwortern der Verstümmelung der männlichen Genitalien angeführten Argumente und Studien ad absurdum. Kondome schützen. Und nicht nur vor Aids, sondern auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Der WHO ist das bekannt. Sie hat selbst Studien durchgeführt, die die hohe Wirksamkeit von Kondomen gegen die Infektion mit Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bestätigen. Ganz nebenbei wirken Kondome auch empfängnisverhütend. Die WHO und UNAIDS empfehlen Kondome ausdrücklich.

Das Einzige, das einen noch besseren Schutz vor HIV-Infektionen bieten kann, als die Kombination von Aufklärung und Kondomen, ist eine Schutzimpfung. Daran wird geforscht. Aktuelle Ergebnisse in der Forschung nach Impfstoffen sind vielversprechend. Doch bis ein Impfstoff vorliegt brauchen die Menschen Wissen um die Risiken beim Geschlechtsverkehr und Kondome, um sich effektiv gegen die Risiken zu schützen.

An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass mehrere der durchgeführten Studien zu einem gegenteiligen Ergebnis kamen und zeigten, dass Beschneidungen nutzlos sind und sogar durch ein völlig falsches Gefühl der Sicherheit vor einer Infektion den gegenteiligen Effekt, eine Steigerung der Aids-Infektionen bei Beschnittenen, im Gegensatz zu Männern mit intaktem Penis, zur Folge hatten.

Man gewinnt den Eindruck, dass es nicht relevant ist, was das Beste für die Menschen wäre. Vorrangiges Ziel scheint zu sein, menschenverachtende und menschenrechtswidrige Beschneidungen durchzusetzen. Würde man sich Sorgen um das Wohlergehen der Menschen machen und die Absicht haben die Menschen vor Aids, anderen sexuell übertragbaren Krankheiten und Schwangerschaften zu schützen, würde man das einzige uns heute zur Verfügung stehende Mittel einsetzen, das einen fast 100%igen Schutz gegen Infektionen mit HIV und einer anschließenden Aidserkrankung bietet. Kondome.

Auch wurden in diesem Zusammenhang durchgeführte Studien teilweise abgebrochen. Was man von abgebrochenen Studien halten muss, muss wohl nicht erklärt werden. Generell kann man Studien immer auf verschiedene Art und Weise interpretieren, bricht man Studien aber ab, sobald sie das gewünschte Ergebnis bringen, ist ihre Aussagekraft zweifelhaft. Selbst zu Ende geführte Studien hätten jedoch nichts daran geändert, dass Genitalverstümmelungen, und dazu zählt nicht nur die weibliche sondern selbstverständlich auch die männliche Beschneidung, aus medizinischen und ethischen Gründen sowie aus Gründen des Menschenrechts und der Menschlichkeit, generell strikt abzulehnen sind.

Die Tatsache, dass man immer mehr Studien anfertigt, ändert indes, angesichts der Tatsache dass Kondome ohne Genitalverstümmelungen zu nahezu 100% schützen, nichts an der Irrelevanz der Studien.

In Ermangelung von Tatsachen und angesichts des weitaus wirksameren Schutzes durch Kondome und Aufklärung werden inzwischen gar Kostenargumente angeführt. Beschneidungen seien billig, so heißt es, und daher anderen Optionen vorzuziehen. Hier wird es absurd. Denn man kann Menschenrechte und Menschlichkeit, richtig und falsch, nicht mit Geld aufwiegen.

Vollends absurd wurde sowohl das Kostenargument, als auch die übrigen Argumente für genitalverstümmelnde Beschneidungen, an der Stelle, an der die WHO und die beteiligten Ärzte einräumen mussten, dass durch eine Beschneidung kein Schutz vor einer Infektion mit Aids besteht. Allenfalls, wenn die Studien zutreffen, ein höchst unsicherer Teilschutz.

Die UN-Organisationen sehen zusätzlich die dringende Notwendigkeit, sexuelle Aufklärung und Kondome einzusetzen. Nur mit Aufklärung und Kondomen sei ein wirkungsvoller Schutz gegeben. Doch wozu dann Beschneidungen? Kondome bieten in jedem Fall einen nahezu 100%igen Schutz vor Aids. Und das ohne Verstümmelungen der Genitalien und Verletzung der Menschenrechte.

Beschneidungen sind damit völlig überflüssig und haben, im Vergleich zu nahezu 100% sicheren Kondomen, keinerlei Vorteil, jedoch zahlreiche Nachteile, siehe „Funktionen der Vorhaut“. Kondome bieten indes den bestmöglichen Schutz. Und das bei einem intakten, also unbeschnittenen, Penis.

Wir sehen das in den Indutrieländern. Dort, wo Kondome weit verbreitet sind und eine Sexualaufklärung stattfindet, sind die Aidsraten gering. Findet, insbesondere in Hochrisikoregionen, nicht ausreichend Aufklärung statt und sind nicht genug Kondome verfügbar, wie bspw. in einigen afrikanischen Ländern, sind die Aidsraten hoch.

Ein Beispiel: In vielen europäischen Ländern werden Beschneidungen nur äußerst selten durchgeführt. In Deutschland liegt der Anteil der Beschnittenen mit etwa 15% extrem und inakzeptabel hoch. Allerdings gibt es in West- und Zentraleuropa flächendeckend sexuelle Aufklärung, auch über die Risiken einer Aids-Infektion. Außerdem sind Kondome in großer Menge verfügbar und weit verbreitet.

Die Folge der sexuellen Aufklärung und der Verfügbarkeit von Kondomen sind äußerst niedrige Aidsraten von 0,3%.

In Nordamerika hingegen liegt die Aidsrate zwar immernoch auf niedrigem Niveau, aber dennoch fast drei mal so hoch (0,8%). Und das, obwohl in den USA die überwiegende Mehrheit der Männer zwangsweise beschnitten ist. Aufklärung und Kondome sind in den USA hingegen auf Druck einiger Interessengruppen auf dem Rückzug, siehe „Ideologien“.

Generell sind Beschneidungen in Europa, glücklicherweise, weit weniger verbreitet als in manchen anderen Gegenden. Würde die Argumentation der Verfechter von Beschneidungen zutreffen, müssten die Aidsraten in West- und Zentraleuropa gigantisch hoch sein. Tatsächlich gehört die dortige Aidsrate – dank Aufklärung und Kondomen – jedoch zu den niedrigsten weltweit.

Allein das zeigt schon, wie schwachsinnig jedes Argument für eine verstümmelnde Beschneidung der männlichen Genitalien ist.

Auch aus diesem Grund sind die Ergebnisse der Studien, die ohnehin in Gänze irrelevant sind, keinesfalls auf andere Regionen übertragbar.

Die genannten Daten werden jedoch vollständig ignoriert. Wohl aus gutem Grund, denn sie zeigen deutlich die hohe Wirkung von Aufklärung und Kondomen und die Unsinnigkeit der von den Vereinten Nationen und einigen afrikanischen Staaten geplanten massenweisen Beschneidungen.

Die Daten belegen eindeutig, dass sexuelle Aufklärung und die Verwendung von Kondomen den sichersten Schutz vor Aids-infektionen bieten – in allen Teilen der Welt.

Eine generelle Verbindung zwischen Beschneidungen und weniger Aids-Infektionen herzustellen ist aufgrund der Datenlage völlig absurd. Der Grund für die regional unterschiedliche Zahl der Aids-Infektionen (bspw. niedrige Aidsraten in den Industrienationen, höhere in einigen Entwicklungsländern) liegt an anderer Stelle. Zum einen an der regional unterschiedlichen Häufigkeit des HI-Virus, zum anderen an einer in verschiedene Richtungen abweichenden Sexualmoral, einer unterschiedlichen Anzahl Infektionen durch nicht steriles Drogenbesteck, unterschiedlichen Lebensbedingungen und vor allem an der Verfügbarkeit von Aufklärung und Kondomen. Denn dort, wo Aufklärung und Kondome vorhanden sind, sind die Aidsraten gering.

Die Lösung ist nicht neu, aber zutreffender denn je: Kondome schützen!

In West- und Zentraleuropa sind die meisten Menschen aufgeklärt und es gibt genug Kondome. Folge: es gibt kaum Aids. Die Aidsraten liegen auf äußerst niedrigem Niveau von 0,3%. Davon entfallen bspw. in Deutschland 60% - 70% der Neuinfektionen auf Homosexuelle, die durch Analverkehr ein vergleichbar hohes Infektionsrisiko haben wie Frauen durch Vaginalverkehr, dem sich ebenfalls ausschließlich mit Kondomen wirkungsvoll entgegen wirken lässt. Auch das ist eine unbestrittene Tatsache.

Hinzu kommen, je nach Region, beträchtliche Anteile an Infektionen, die auf infiziertes Drogenbesteck oder Prostituierte zurück gehen. Auch hier hilft Aufklärung, bei Prostituierten Kondome. Und was den „normalen“ Geschlechtsverkehr angeht, hier sind Aufklärung und Kondome ohnehin das effektivste Mittel. Das ist bekannt, bewiesen und unbestritten.

Also klärt die Menschen, insbesondere in den von Aids stark betroffenen Gebieten, auf und gebt ihnen ausreichend Kondome! Dadurch wird sich die Verbreitung des HI-Virus auf nahe 0 reduzieren, wie es in den Industrienationen bereits der Fall ist.

Spätestens an diesem Punkt werden die Beschneidungsempfehlungen und geplanten Beschneidungen völlig unsinnig. Kondome alleine bieten zu nahezu 100% effektiven Schutz vor einer Ansteckung mit Aids. Die Daten aus den Industrienationen beweisen das eindeutig. Das ist weitaus mehr als Beschneidungen können. Da wir mit Kondomen einen nahezu 100%igen Schutz vor Aids-Infektionen besitzen, sind Beschneidungen völlig unnötig. Ein Kondom lässt sich sehr einfach über einen vollständig intakten, also unbeschnittenen, Penis ziehen. Und das ohne Verlust der Vorhaut, die wichtige medizinische und sexuelle Funktionen erfüllt, siehe „Funktionen der Vorhaut“.

Verstümmelungen der Genitalien sind, abgesehen von ihrer ethischen Verwerflichkeit, nicht dazu geeignet, Aids wirkungsvoll einzudämmen. Sexuelle Aufklärung und Kondome sind hingegen höchst effektive Mittel im Kampf gegen Aids.

Diagramm der möglichen Entwicklung der Aids-Neuinfektionen in Afrika (südlich der Sahara) ohne und mit Aufklärung und Kondomen – Offener Brief gegen Beschneidungen

Mit der Kombination von massiver Aufklärung und ausreichend Kondomen würde man eine weltweite Senkung der Aids-Neuinfektionen auf das äußerst niedrige Niveau der Industriestaaten erreichen. Und noch darunter. Hinzu kommt eine ebenso effektive Senkung der Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten und eine erhebliche Wirkung gegen ungewollte Schwangerschaften, was dem immensen Bevölkerungswachstum in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern entgegen wirken würde. Eine ähnliche Effizienz und Wirkungsvielfalt, wie sie Kondome und Aufklärung bieten, hat keine andere zur Verfügung stehende Methode aufzuweisen.

Die Behauptung, „Beschneidung schützt vor Aids“ die einige Befürworter der genitalen Verstümmelung in die Welt setzen, ist völliger Unsinn. Dies ist auch durch die Erkenntnis der Studien belegt, die aussagen, dass ein effektiver Schutz vor Infektionen ausschließlich mit sexueller Aufklärung und Kondomen möglich ist. Die beteiligten Organisationen weisen ausdrücklich darauf hin, dass ein effektiver Schutz vor Aids ausschließlich mit Kondomen möglich ist.

Man darf Fakten nicht nur selektiv wahrnehmen und die Augen vor Aufklärung und Kondomen, einer einfachen, sicheren und praktikablen Lösung zur Infektionsprävention, verschließen.

Blinder Aktionismus, wie er hier durch die Befürwortung und Planung von Massenbeschneidungen betrieben wird, ist völlig falsch. Natürlich benötigen wir Mittel, um Aids einzudämmen, bis uns ein Impfstoff zur Verfügung steht. Die Lösung ist simpel: die Menschen müssen über Sexualität und ihre Risiken aufgeklärt werden und man muss ihnen Kondome zur Verfügung stellen. Genug Geld dafür ist vorhanden.

Es fließen viele Milliarden Euro und Dollar Entwicklungshilfe von staatlicher Seite in die betroffenen Länder. Es ist geplant die Summe noch weiter zu erhöhen. Hinzu kommen Schuldenerlasse in Milliardenhöhe, Mittel von Organisationen wie der WHO und anderen und private Spenden. Wie seit langem bekannt ist, erreichen die Gelder jedoch häufig nicht die Hilfsbedürftigen. Viel zu oft füllen sich korrupte Politiker oder Dritte damit die Taschen. Gegen diesen Missstand, der verhindert dass das Geld sinnvoll, beispielsweise für Aufklärung und Kondome, ausgegeben wird, wird im Ergebnis wenig unternommen. Das muss geändert werden.

Hinzu kommt, dass Kondome noch kostengünstiger gemacht werden können als sie ohnehin schon sind. Man muss dazu wissen, dass die Preise, die man in den Industrieländern für Kondome zahlt, nicht die sind, die Regierungen oder Hilfsorganisationen zahlen, wenn sie große Mengen einkaufen. Dort liegen die Preise wesentlich niedriger. Jeder, der ansatzweise Kenntnisse der Betriebswirtschaft besitzt, weiß, dass Produktions- und Transportkosten weiter reduziert werden können, wenn die Kondome dort produziert werden, wo sie benötigt werden. Vor Ort, etwa in Afrika oder Asien. Mit billigen Arbeitskräften und kürzeren Transportwegen. Das würde die Kosten pro Kondom weiter senken und die Verbreitung von Kondomen begünstigen.

Die Versäumnisse in der Aidsprävention der Vergangenheit dürfen nicht zu Verstümmelungen der männlichen Genitalien führen. Sexuelle Aufklärung und Kondome haben, ohne Beschneidungen, unmittelbar, kurz-, mittel- und langfristig eine erhebliche Reduzierung der Aidsraten zur Folge. Ein effektiveres Mittel als Kondome steht uns heute nicht zur Verfügung.

Die WHO definiert Gesundheit als einen Zustand vollständigen physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens. Zu einem solchen Wohlbefinden gehört selbstverständlich auch ein vollständig intakter Penis.

Langfristig müssen im Kampf gegen Aids weitere, seit langem bekannte, Aspekte berücksichtigt werden. Aspekte, die die Studien ebenfalls unberücksichtigt lassen. Die Menschen infizieren sich nicht nur durch Geschlechtsverkehr. Setzt man die prozentuale Anzahl der Aids-Infektionen in den Industrienationen mit denen in den am stärksten betroffenen Ländern in Relation, fällt auf, dass, neben der regional unterschiedlichen Verbreitung von Aids, ein Zusammenhang zwischen Aids und schlechten Lebensbedingungen (Armut, Fehlen von Bildung und Aufklärung, schlechte Verfügbarkeit von Kondomen) zu existieren scheint.

Niedrige Aidsraten findet man hingegen dort, wo das HI-Virus regional weniger verbreitet ist bzw. wo ausreichend Nahrung, sauberes Wasser, Abwassersysteme, häufig eine abweichende Gesellschaftsordnung, bessere Bildung, sexuelle Aufklärung und eine hohe Verfügbarkeit und Verbreitung von Kondomen vorhanden ist.

Selbst in den am stärksten betroffenen Ländern gibt es häufig Unterschiede bei der Anzahl der Aids-Infektionen, die abhängig vom sozialen Status sind. Das ist logisch. Denn je ärmer die Menschen sind, je mehr sie damit beschäftigt sind zu überleben, desto weniger können sie sich mit Gedanken über den Schutz vor Aids befassen. Auch ist die Bildung in armen Ländern im allgemeinen schlechter, wodurch es an Wissen über Aids und sexueller Aufklärung mangelt. Zwar gibt es auch Gebiete in welchen die Bildung gering und die Aidsrate trotzdem niedrig ist, hier kommt jedoch die regionale Verbreitung des HI-Virus und eine abweichende Sexualmoral zum tragen.

Armut begünstigt Krankheiten, Infektionskrankheiten generell, die wiederum Aids begünstigen. Hinzu kommt der irrsinnige Kampf einiger religiöser Gruppen gegen Kondome, s. „Ideologien“.

Es ist daher erforderlich die Armut endlich effektiv zu bekämpfen. Nicht durch Geld. Sondern durch Wissen. Durch Hilfe zur Selbsthilfe. Die Menschen müssen sich entwickeln, sie müssen lernen. Sie dürfen nicht dauerhaft zu Hilfsempfängern werden. Insbesondere die Aufklärung in Bezug auf Aids und die Verfügbarkeit von Kondomen muss drastisch erhöht werden. Beides in Kombination, zusammen mit der wirksamen Bekämpfung der Armut (Hilfe zur Selbsthilfe statt Nahrungsmittellieferungen) wird Aids wirkungsvoll zurück drängen.

Außerdem muss man weitere Infektionswege berücksichtigen. Infizierte Spritzen Drogenabhängiger – oder gar in Krankenhäusern – und infziertes Blut oder verseuchte Blutkonservern sind Infektionswege. Möglicherweise kann auch die in Afrika verbreitete Jagd zwecks Verzehr von Affen gefährlich sein, da das HI-Virus auf das bei Affen vorkommende SI-Virus zurückgehen soll und entsprechend infiziertes Affenblut als Überträger in Frage kommt. Auch hier hilft Aufklärung. Den größten Effekt im Kampf gegen Aids haben jedoch – man kann es nicht oft genug betonen – Aufklärung und Kondome.

Die Aufklärungsprogramme zu Sexualität und Aids, kombiniert mit der Verbreitung von Kondomen sind, insbesondere in Afrika und anderen Entwicklungsländern, bei weitem noch nicht ausreichend. Sie müssen intensiviert werden. Sobald die Menschen aufgeklärt sind und Kondome verwenden, werden die Neuinfektionen drastisch zurück gehen.

Kondome besitzen einen weiteren Vorteil. Sie schützen beide Sexualpartner zuverlässig vor Infektionen. Denn Aids wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Bspw. durch Sperma. Sperma gelangt beim ungeschützten Geschlechtsverkehr in die Scheide, bei einem beschnittenen Penis ebenso wie bei einem intakten Penis, und stellt damit ein hohes Infektionsrisiko dar. Das können nur Kondome verhindern, denn nichts anderes bietet einen so wirkungsvollen und umfassenden Schutz. Den beteiligten UN-Organisationen ist das bekannt und sie weisen selbst ausdrücklich darauf hin, dass nur Kondome einen sicheren Schutz vor Aids bieten. Trotzdem werden unnötige Beschneidungen propagiert.

Natürlich müssen Kondome konsequent eingesetzt werden. Ab und zu mal ein Kondom zu nutzen bringt wenig. Daher ist die Sexualaufklärung so wichtig. Den Menschen muss bewusst sein, dass Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten gefährlich sind. Ihnen muss klar sein, dass Kondome der beste und einzige sichere zur Verfügung stehende Schutz gegen eine Infektion sind.

Argumentiert man, dass Kondome in manchen weniger entwickelten Gesellschaften, etwa in Afrika, weniger effektiv seien als in Industrienationen, weil Frauen dort aufgrund fehlender Rechte manchmal nicht den ungeschützten Geschlechtsverkehr verweigern können, so ist auch dieses Argument bei genauerer Betrachtung nicht haltbar. Wenn einige Menschen nicht wissen oder nicht anerkennen, dass alle Menschen die selben Rechte haben, unabhängig vom Geschlecht, dann muss man diesen Menschen klar machen, dass das so nicht geht. Man muss gegen diese Verletzung der Menschenrechte vorgehen, so dass auch Frauen auf sicheren Geschlechtsverkehr mit Kondom bestehen können. Es kann nicht sein, dass man akzeptiert, dass Frauen in manchen Gesellschaften weniger Rechte als Männer haben und dieser unhaltbare Zustand als Argument für Beschneidungen missbraucht wird. Denn umgekehrt kann es ebenso wenig sein, dass die Rechte der Männer verletzt werden, indem man ihre Genitalien verstümmelt.

In der Tat müssen wir etwas unternehmen, um die Verbreitung von Aids, insbesondere in Afrika, einzudämmen. Aber Beschneidungen sind der völlig falsche Weg und zur wirksamen Eindämmung von Aids nicht geeignet – ferner sind Genitalverstümmelungen menschenverachtend und verstoßen gegen zahlreiche Straf- und Menschenrechte und sind daher strikt abzulehnen, siehe „Verstoß gegen Gesetze, Verstoß gegen die Menschenrechte, Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Wir müssen endlich damit anfangen flächendeckend Aufklärungsarbeit zu leisten und Kondome einzusetzen. Das sind Maßnahmen, die seit Jahren bekannt sind und die einen nahezu 100%igen Schutz vor der Ansteckung mit Aids bieten, für Männer wie für Frauen. Ferner bieten Kondome zuverlässigen Schutz vor weiteren sexuell übertragbaren Krankheiten, Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaft. In den Industrienationen funktioniert das wunderbar, hier gibt es durch großflächigen Einsatz von Aufklärung und Kondomen nur sehr wenige Aidserkrankungen und weitaus weniger Geschlechtskrankheiten. In einigen Entwicklunsgländern hingegen gibt es nach wie vor viel zu wenig Aufklärung und viel zu wenig Kondome.

Die sexuelle Aufklärung und die Verfügbarkeit von Kondomen muss konsequent betrieben werden. Laut dem UN-Weltbevölkerungsbereicht 2005 steht jedem Mann in Afrika aus Hilfsprogrammen ein einziges Kondom zur Verfügung – pro Jahr! Dass das nicht ausreichend ist, ist klar. Man kann nicht jedem Mann in einem von Aids stark betroffenen Land ein Kondom pro Jahr zur Verfügung stellen und dann sagen „wir haben es versucht“. Es müssen ausreichend Kondome zur Verfügung gestellt werden und die Menschen müssen über die Notwendigkeit deren Nutzung, über ihre Handhabung und korrekte Aufbewahrung informiert werden.

Dass Kondome, als einzige der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, Aids-Neuinfektionen, sexuell übertragbare Krankheiten, Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaften zu nahezu 100% verhindern, ist unbestritten. Das stellen auch die zuständigen UN-Organisationen fest.

In Kombination mit sexueller Aufklärung sind Kondome, bis uns Impfstoffe zur Verfügung stehen, die beste Möglichkeit Aids aufzuhalten und die Zahl der Neuinfektionen drastisch zu senken.

Zusammenfassend:

  1. Die Infektion mit dem HI-Virus (Aids) kann mit Impfstoffen verhindert werden. Es müssen daher mehr Mittel als bisher in die Entwicklung von Impfstoffen investiert werden.

  2. Aids kann mit Medikamenten behandelt, aber noch nicht geheilt werden. Es müssen daher bestehende Aids Medikamente kostengünstiger und damit auch in Entwicklungsländern erschwinglich werden. Ferner müssen mehr Mittel in die Entwicklung von Medikamenten mit den Zielen einer besseren Behandelbarkeit und Heilung investiert werden. Finanzielle Mittel sind, wie bereits ausgeführt, vorhanden.

  3. Das HI-Virus (Aids) wird durch Körperflüssigkeiten übertragen, etwa durch Blut oder beim ungeschützten Geschlechtsverkehr. Hiervor schützen Aufklärung und Kondome als einziges Mittel, und das zu nahezu 100%. Ferner schützen Aufklärung und Kondome vor weiteren sexuell übertragbaren Krankheiten und Schwangerschaften. Keine andere uns zur Verfügung stehende Maßnahme ist so leistungsfähig. Das ist unbestritten. Die Aufklärung und die Verfügbarkeit von Kondomen sowie deren Nutzung muss daher drastisch erhöht werden.

  4. Die Verstümmelung der Genitalien durch Beschneidungen sind überflüssig, nicht zielführend, menschenverachtend und rechtswidrig und müssen unterlassen und unter Strafe gestellt werden.

Die zwangsweise Beschneidung, oder auch nur die Empfehlung von Beschneidungen, obwohl mit Kondomen ein weitaus effektiveres Mittel zur Verhinderung von Aids-Infektionen zur Verfügung steht, ist vergleichbar mit Zwangssterilisationen zu Zeiten Hitlers und stellt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar, siehe „Verstoß gegen Gesetze, Verstoß gegen die Menschenrechte, Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Wer würde ernsthaft verlangen, dass eine andere Methode eingesetzt wird als die beste Methode die uns zur Verfügung steht, die nahezu 100%ige Sicherheit vor Neuinfektionen bringt, nämlich Sexualauflärung und Kondome?


Ideologien

Die Vereinten Nationen und ihre Organisationen wissen und räumen ein, dass Kondome und Aufklärung das effektivste Mittel und daher das Mittel der ersten Wahl gegen Aids, sexuell übertragbare Krankheiten und Schwangerschaften ist. Würde man flächendeckend sexuelle Aufklärung betreiben und ausreichend Kondome verteilen, wäre Aids auch in den am stärksten betroffenen Ländern derart wenig verbreitet wie in den Industrienationen.

Aus welchem Grund wird dennoch die Beschneidung der männlichen Bevölkerung gefordert, wenn mit Aufklärung und Kondomen ein zu nahezu 100% effektives Mittel gegen Aids-Infektionen zur Verfügung steht?

Möglicherweise lässt sich die Frage beantworten, wenn man sich etwas genauer ansieht, wer hinter derart absurden Forderungen steht. Die Spur führt zu ultrakonservativen Evangelikalen. Eine Bewegung, die jeder Vernunft entgegen steht.

Wesentlich beteiligt an den Beschneidungsforderungen und der Finanzierung der Studien sind die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH), eine US-amerikanische Behörde, die sich u.a. mit medizinisch-wissenschaftlicher Forschung befassen sollte. Dort arbeitende Wissenschaftler beschwerten sich wiederholt über die immer größer werdende negative Einflussnahme evangelikaler Kreise auf die Institute und deren Forschungsergebnisse.

Evangelikale Eiferer sind die, insbesondere in den USA starke, Gruppierung, die fanatisch versucht religiös motivierte, mittelalterliche Moralvorstellungen durchzusetzen. So verhindern religiöse evangelikale Eiferer, mit Unterstützung der Regierung Bush, bspw. Sexual- und Aidsaufklärung in Schulen und machen Front gegen Aidsprävention durch Kondome. Stattdessen propagieren sie Enthaltsamkeit. In dieses Bild passen die geplanten Beschneidungen. Durch die Verstümmelung des Penis an der Vorhaut liegt die Eichel permanent frei und wird wesentlich unempfindlicher und trocken. Dadurch ist weniger sexuelle Empfindung möglich und die Selbstbefriedigung ist erschwert und weniger angenehm. Weniger Empfindsamkeit = mehr Enthaltsamkeit. Das passt exakt in das kranke Gedankenbild der Evangelikalen.

Die Folge des Propagierens mittelalterlicher Moralvorstellungen, Enthaltsamkeit und der Verweigerung einer sexuellen Aufklärung sowie das in Misskredit bringen von Kondomen sind u.a. weitaus mehr Teenager-Schwangerschaften und Aids-Infektionen, weil es an sexueller Aufklärung, Risikobewusstsein und Kondomen mangelt.

George W. Bush gilt – wohl zu Recht – als die Speerspitze der so genannten neokonservativen Evangelikalen. Aber nicht nur zur Regierung Bush jun., auch zur Regierung Clinton gab es Verbindungen. Beide Regierungen, wie auch andere zuvor, gehören zu den großzügigen Finanziers der religiösen, rechten Kreise. Sie wurden und werden mit Millionen von Dollar unterstützt. Da verwundert es nicht, dass Bill Clinton, der bis vor kurzem eifriger Unterstützer der Forschung an Aids-Impfstoffen war, plötzlich auf die Linie evangelikaler Ideologien einschwenkt und massenhafte Verstümmelungen der männlichen Genitalien fordert. Es bleibt abzuwarten, wie sich seine Ehefrau Hillary Clinton, die sonst vorgibt sich für die Menschenrechte stark zu machen, zu diesem Thema stellt.

Die Unterstützung und der Einfluss religiös evangelikaler Ideologien ist, insbesondere in den USA, groß und geht durch alle gesellschaftlichen Schichten, bis in höchste US-Regierungskreise und über die Grenzen politischer Ansichten hinweg. In der Regierung Bush, in Schulen, Forschungseinrichtungen und Gesundheitsdiensten ist ihr Einfluss u.a. riesig. Auch weltweit bauen diese Gruppen Ihren Einfluss immer mehr aus. So ist bekannt, dass entsprechende Initiativen bis nach Europa und Afrika aktiv sind. Ende 2006 stellte bspw. der Internationale Verband für Familienplanung in Zusammenarbeit mit der Universität Lund und der WHO fest, dass auch in Europa an vielen Schulen auf Druck religiöser Gruppen die Sexualaufklärung immer weiter vernachlässigt wird.

Der Grund für den Einfluss der Evangelikalen in den Vereinten Nationen ergibt sich recht offensichtlich. Die religiösen Fanatiker üben großen Einfluss in den USA aus. Die USA sind der größte Beitragszahler und verfügen u.a. dadurch über entsprechenden Einfluss auf die UN, ihre Abteilungen, Organe, Programme und Sonderorganisationen.

So versucht man seit einiger Zeit evangelikale Ideologien weltweit durchzusetzen. Bei verschiedenen Konferenzen der Vereinten Nationen setzen sich die USA immer wieder gegen Kondome ein. Das hat zur Folge, dass sich Aids immer weiter verbreitet, obwohl wir mit Kondomen über ein höchst effektives Mittel gegen Aids-Infektionen verfügen. Safer Sex ist für die ultrakonservativen religiösen Fanatiker um George W. Bush ein rotes Tuch. Denn Safer Sex ist Sex. Und das widerspricht der von ihnen gepredigten Enthaltsamkeit. Ob Kondome vor Aids und zahlreichen Geschlechtskrankheiten schützen, interessiert sie dabei nicht. Im Gegenteil, sie bekämpfen Kondome wo sie nur können.

Und tatsächlich ist Enthaltsamkeit der erste Punkt auf der offiziellen Aids-Präventionsliste der UN. Von welcher Seite das auch immer gekommen sein mag. Seit der Weltaidskonferenz in Toronto im Jahr 2006 werden unsinnige genitale Verstümmelungen, neben einigen sinnvollen Methoden, bereits von UN-Organisationen auf der Präventionsliste geführt. Die äußerst wichtige sexuelle Aufklärung sucht man auf der Präventionsliste hingegen vergeblich.

Immer wieder wurde versucht Beschneidungen durchzusetzen. In jüngerer Zeit zunächst von den Briten. Damals mit dem Argument der Moral. Denn mit einem beschnittenen Penis empfindet man weitaus weniger und die Selbstbefriedigung wird erschwert und stark eingeschränkt. Mit dem Kolonialismus der Briten verbreiteten sich diese rechtswidrigen und unmenschlichen Praktiken. Nachdem sich die Moral geändert hatte, war das Argument nicht mehr haltbar und die Briten sind von Beschneidungen abgerückt. In vielen ehemaligen Kolonien wird sie jedoch weiterhin grundlos praktiziert.

Auf der Suche nach einer neuen Argumentation führten die US-Amerikaner die Hygiene ins Feld. Ebenso unhaltbar, denn ein Penis kann leicht mit etwas Wasser gereinigt werden. Genauso wie man sich die Hände wäscht oder die Zähne putzt. Man zieht die Vorhaut zurück (das ist im Allgemeinen im Laufe der Pubertät – mal früher, mal später – möglich), reinigt vorsichtig die Eichel und schiebt die Vorhaut wieder nach vorne. Sehr einfach, sehr effektiv.

Auch die Begünstigung von Penis- oder Gebärmutterhalskrebs durch Smegma unter der Vorhaut, was ins Feld geführt wurde nachdem auch das Argument der Hygiene als haltlos entlarvt war, ist unhaltbar. Auch hier genügt die simple Reinigung des Penis bei der Körperpflege und Smegma kann gar nicht erst entstehen. Selbst wenn eine ausreichende Intimhygiene nicht möglich sein sollte, würde ein Kondom schützen.
In diesem Zusammenhang muss man festhalten, dass auch bei Frauen, bei mangelnder Intimhygiene, Smegma entstehen kann. Man hätte also konsequenterweise auch die Verstümmelung der Frauen, etwa an den Schamlippen, fordern müssen. Die Verstümmelung weiblicher Genitalien wird jedoch – zu Recht – in den meisten Gegenden der Welt verurteilt. Tatsächlich ist es völlig falsch hier einen Unterschied zu machen. Genitale Verstümmelungen sind generell abzulehnen, zu ächten, unter Strafe zu stellen und zu bekämpfen. Bei Männern ebenso wie bei Frauen.

Jetzt versucht man es mit dem Aids-Argument. Und wieder ist die Argumentation völlig unhaltbar. Da Aufklärung und Kondome Aids-Infektionen zu nahezu 100% verhindern, kann auch das Aids-Argument in keinem Fall die genitale Verstümmelung durch Beschneidungen rechtfertigen.

Man muss sich das mal vor Augen führen: wir verfügen mit Sexualaufklärung und Kondomen über eine Methode die Aids-Infektionen zu fast 100% verhindert. Zu fast 100%! Und dann kommen religiöse Fanatiker und verstümmeln Menschen weil sie befürchten, dass sexuelle Aufklärung und der Gebrauch von Kondomen zu mehr Geschlechtsverkehr führen könnten und damit gegen die von Ihnen propagierte Enthaltsamkeit verstoßen würde.

Wie krank muss man sein, den Menschen schützende Kondome und sexuelle Aufklärung vorzuenthalten und stattdessen genitale Verstümmelungen zu fordern?!

Es ist unklar, was einige perverse Menschen daran finden, andere an den Genitalien zu verstümmeln und warum sie immer neue, absurde Argumente suchen, um die Genitalverstümmelung zu verbreiten. Was auch immer es sein mag, wir müssen sie stoppen, siehe „Aufruf“.

Auch seitens des Vatikan werden der schützenden Verbreitung von Kondomen immer wieder Steine in den Weg gelegt.

Man muss sich die Frage stellen, für wie viele Geschlechtskrankheiten, Aids-Infektionen und ungewollte Schwangerschaften die evangelikale Eiferer verantwortlich sind, weil sie den Menschen in ihrem Machtbereich sexuelle Aufklärung und Kondome verweigern? Man muss sich die selbe Frage im Zusammenhang mit der negativen Einstellung zu Kondomen seitens der katholischen Kirche stellen. Und man muss sich fragen für wie viele Geschlechtskrankheiten, Aids-Infektionen und Schwangerschaften die Staaten mit hoher Aidsverbreitung und die Vereinten Nationen mit ihren Organisationen verantwortlich sind, weil sie seit Jahren Aufklärung und die Verteilung von Kondomen bestenfalls halbherzig betreiben und sich stattdessen mit Studien über genitale Verstümmelungen befassen.

Es geht hier nicht um Anti-Amerikanismus oder wilde Theorien. Der Einfluss evangelikaler Eiferer ist an zahlreichen Stellen hinreichend dokumentiert. Es geht darum, zu verhindern, dass Genitalverstümmelungen von den Vereinten Nationen sanktioniert und sogar empfohlen und gefördert werden. Es geht darum, die Durchsetzung schwachsinniger Ideologien zu verhindern. Es geht um die Menschenrechte, die Menschlichkeit. Es geht schlicht um den gesunden Menschenverstand.

Würde man die Verbreitung von Aids eindämmen und die Anzahl der Neuinfektionen verringern wollen, würde man zu Kondomen greifen. Stattdessen propagiert man menschenverachtende und menschenrechtswidrige Beschneidungen. Dass es hier nicht um Gesundheit sondern um das Durchsetzen von Ideologien geht, ist offensichtlich.

Berücksichtigt man sämtliche Fakten, so muss man feststellen dass Beschneidungen jedweder Art vollständig unnötig und keine Lösung sind.

Wir verfügen mit Kondomen über einen nahezu 100% sicheren Schutz vor der Infektion mit Aids beim Geschlechtsverkehr, der zusätzlich auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten und Schwangerschaft schützt. Es kann nicht sein, dass wir diesen Schutz nicht in ausreichender Menge einsetzen und uns stattdessen auf augenscheinlich ideologisch motivierte Diskussionen über die Verstümmelung der männlichen Genitalien einlassen.

Ein denkender Mensch würde angesichts des hohen Schutzes durch Aufklärung und Kondome sofort mit der Verteilung von Kondomen beginnen.


Funktionen der Vorhaut

Die Vorhaut erfüllt wichtige medizinische und sexuelle Funktionen.

Die Vorhaut schützt die Eichel vor Verletzungen, Kälte, Reibung, vor dem Austrocknen und vor Desensibilisierung. Die Vorhaut hält die Eichel stets feucht und weich. Außerdem stellt die Vorhaut selbst ein höchst empfindsames Körperteil dar und ist damit wichtig für die männliche Sexualität. Nicht nur die innere Vorhaut und das Frenulum, sondern auch über die gesamte Vorhaut verteilte Nervenenden und Tastkörperchen sind für die Verstärkung des sexuellen Empfindens verantwortlich. Außerdem verfügt die Vorhaut über zahlreiche Blutgefäße und Muskelfasern. Ferner reduziert die Vorhaut die Reibung beim Geschlechtsverkehr. Die durch die Vorhaut sichergestellte Feuchtigkeit der Eichel und der inneren Vorhaut dient dabei als natürliches Gleitmittel und ermöglicht einen für beide Seiten angenehmen Geschlechtsverkehr. Außerdem ermöglichst die Vorhaut die gegenseitige Stimulation von Vorhaut und Eichel, deren Empfindsamkeit sie schützt. Diese sexuellen Funktionen und wesentlichen Schutzfunktionen erfüllt die Vorhaut ein Leben lang.

Im Kindesalter dominiert die Schutzfunktion der Vorhaut. Um diese noch besser ausnutzen zu können, ist die Vorhaut meist an der Eichel fest gewachsen. Während der Pubertät lässt sich die Vorhaut dann früher oder später zurück schieben und die sexuellen Funktionen kommen, zusätzlich zum Schutz der Eichel durch die Vorhaut, zum Tragen.

Nach einer Beschneidung, d.h. nach der Verstümmelung des Penis durch abschneiden der Vorhaut, gehen sämtliche Schutzfunktionen und sexuelle Funktionen der Vorhaut verloren. Außerdem liegt die Eichel bei Verstümmelungen dieser Art permanent frei, so dass sie ihre Empfindlichkeit in weiten Teilen verliert. Die Eichel ist das empfindlichste Körperteil des Mannes, vergleichbar mit dem Kitzler bei der Frau. Sie gehört neben dem Vorhautbändchen und der inneren Vorhaut zu den erogensten Zonen. Zahlreiche für die Empfindung verantwortliche Meissner-Körperchen, Genitalkörperchen und Nervenrezeptoren befinden sich auf der Schleimhaut der Eichel. Diese sorgen für die hohe Empfindsamkeit der Eichel. Bei einer ständig freiliegenden Eichel stumpfen diese Funktionen jedoch stark ab.

Medizinisch bezeichnet man den Verlust der Empfindlichkeit der Eichel als Desensibilisierung. Es entsteht eine Keratinschicht (Hornhaut) auf der Eichel. Das kommt dadurch zustande, dass die Vorhaut fehlt und die Eichel daher nicht vor äußeren Einflüssen (Reibung durch die Kleidung, Kälte, Verletzung, etc.) schützen kann. Außerdem trocknet die Eichel aus. Es werden daher bei der Masturbation und beim Geschlechtsverkehr häufig Gleitcremes, fetthaltige Salben oder Speichel benötigt, um unangenehme und schmerzhafte Reibung zu verhindern. Viele nach Beschneidungen meist nötige Gleitmittel beeinträchtigen den Schutz durch Kondome, da sie das Material angreifen, es durchlässig machen und damit das Risiko für Aids-Infektionen oder ungewollte Schwangerschaften drastisch erhöhen.

Aufgrund der starken sexuellen Beeinträchtigung durch eine Beschneidung und fehlende Schutzfunktion durch die Vorhaut versuchen immer mehr gegen ihren Willen beschnittene ihre Vorhaut aufwendig rekonstruieren zu lassen. Das ist jedoch äußerst schwierig und führt nicht zu der selben Empfindungsfähigkeit, die Eichel und Vorhaut bei einem intakten Penis haben.

Die genannten Schutz- und sexuellen Funktionen der Vorhaut sind äußerst wichtig. Die Vorhaut ist damit ein wichtiger integrierter Bestandteil der Geschlechtsorgane. Daher stellt das Entfernen der Vorhaut eine genitale Verstümmelung dar und ist strikt abzulehnen.

Eine Vorhaut gibt es nicht nur bei uns Menschen. Zahlreiche Tiere verfügen ebenfalls über eine Vorhaut. Die Vorhaut ist ein wichtiges Erfolgsmodell der Evolution, sie hat sich über Millionen von Jahren bewährt. Wäre sie unwichtig oder gar schädlich, wie einige fälschlicherweise behaupten, wäre sie während der Evolution längst zurück gebildet worden. Das Gegenteil ist der Fall. Die Vorhaut ist ein wesentlicher Teil des Menschen. Sie darf nicht aufgrund von falschen Ideologien oder vorgeschobenen Gründen entfernt werden, insbesondere nicht, da mit Aufklärung und Kondomen ein höchst effektiver Schutz vor Aids zur Verfügung steht.

Psychische Folgen von Beschneidungen, wie Traumata, sind sowohl bei männlichen wie auch weiblichen Opfern derartiger Genitalverstümmelungen bekannt.

Psychiater nennen es zu Recht eine psychische Störung wenn jemand an sich herumschneidet. Noch schlimmer ist es, wenn man versucht andere zu verstümmeln. Über Verstümmelungen unserer Mitmenschen sollten wir uns inzwischen hinaus entwickelt haben.

In der Vergangeheit wurden immer wieder neue Gründe angeführt, um Verstümmelungen zu rechtfertigen. Alle haben sich als unhaltbar erwiesen. Berücksichtigt man, dass sexuelle Aufklärung und Kondome einen nahezu 100%igen Schutz vor Infektionen mit Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bieten, ist auch die jetzt angeführte Argumentation für die Verstümmelung des Penis völlig unhaltbar.

Das Entfernen der Vorhaut, und damit eines gesunden Teils des Körpers, stellt eine Genitalverstümmelung dar – Verstümmelungen sind falsch und strikt abzulehnen. Männer haben ebenso wie Frauen das Recht auf intakte und unverstümmelte Geschlechtsorgane.


Verstoß gegen Gesetze, Verstoß gegen die Menschenrechte, Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Die Menschenrechte sind die grundlegendsten Rechte der Menschen. Sie sind in zahlreichen Verfassungen und völkerrechtlichen Dokumenten und Verträgen festgelegt und sind unteilbar. Die Menschenrechte sind nicht veräußerlich. Sie dürfen nicht entgegen ihrem Wesen eingeschränkt, vorenthalten oder aberkannt werden. Aus welchen Gründen, vorgeschoben oder nicht, auch immer.

Die Beschneidung bei Frauen wird in den meisten Teilen der Welt verurteilt und bekämpft. Zu Recht. Zwischen der Beschneidung bei Frauen und bei Männern mag es im Detail Unterschiede geben, rechtlich, menschlich und logisch besteht jedoch kein Unterschied. In beiden Fällen handelt es sich um schwerste Körperverletzung, sexuellen Missbrauch (ggf. von Kindern) – manchmal sogar mit Todesfolge – einen Verstoß gegen zahlreiche Menschenrechte und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

UNICEF selbst definiert die zu ächtende, abzulehnende und zu bekämpfende genitale Verstümmelung (Beschneidung) von Mädchen und Frauen als „die partielle oder totale Entfernung oder sonstige Verletzung der äußeren weiblichen Genitalien“. Die genitale Verstümmelung (Beschneidung) von Jungen und Männern ist ebenso zu definieren und daher in gleichem Maße zu ächten, abzulehnen und zu bekämpfen. Keinesfalls darf die genitale Verstümmelung von Männern gefördert werden, was die Vereinten Nationen, u.a. in Gestalt von UNAIDS, der WHO, UNICEF und UNFPA, etc., jedoch planen.

Beides, sowohl die Beschneidung bei Frauen als auch bei Männern ist falsch und muss verhindert werden.

Im Einzelnen sind sowohl bei der Beschneidung von Männern, als auch bei der Beschneidung von Frauen folgende Menschenrechte verletzt und folgende Straftatbestände erfüllt:

Durch Beschneidungen verletzte Menschenrechte: das Recht auf die Würde des Menschen, das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (darin eingeschlossen das Recht auf Selbstbestimmung und der Schutz der Intimsphäre), das Recht auf Schutz des Privatlebens, das Recht auf persönliche Freiheit, das Recht auf persönliche Ehre, das Recht auf Gleichberechtigung sowie das Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz und das Verbot der Benachteiligung aufgrund des Geschlechts (bei der Beschneidung von Männern während die Beschneidung bei Frauen verurteilt wird) sowie ggf. das Recht auf Schutz der Familie und besonderen Schutz des Kindes (bei der Beschneidung von Kindern). Weitere, darüber hinausgehende Menschenrechtsverletzungen wären zu prüfen. Ferner wird die Charta der Vereinten Nationen und die UN-Kinderrechtskonvention, letzteres soweit es die Beschneidung von Kindern betrifft, verletzt.

Des Weiteren ist der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, ein grundlegendes rechtsstaatliches Prinzip, eklatant verletzt. Der ausschließliche Einsatz von Kondomen, in Kombination mit entsprechender Aufklärung, würde zu nahezu 100% vor Aids-Infektionen schützen, auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten und Geschlechtskrankheiten. Außerdem wäre ein Schutz gegen unerwünschte Schwangerschaften vorhanden – und das ohne die mit ungewissem Nutzen und unter Verletzung zahlreicher Rechte durchgeführte Verstümmelung der männlichen Genitalien. Die niedrigen Aidsraten der Industrienationen, wo Aufklärung und Kondome verbreitet sind, belegen das.

Durch Beschneidungen vorliegende strafrechtlichen Sachverhalte: schwere Körperverletzung, Misshandlung, ggf. Kindesmisshandlung, sexueller Missbrauch. Weitere Straftatbestände wären zu prüfen.

Ferner liegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die schlimmsten Verbrechen der Menschheit, vor.

Diese Menschenrechte sind in zahlreichen Verfassungen, Menschenrechteserklärungen und völkerrechtlichen Verträgen definiert, unter anderem in der Amerikanischen und der Europäischen Menschenrechtskonvention, in der Afrikanischen Charta der Menschenrechte und der Rechte der Völker, sowie in den Verfassungen oder Grundrechtsdefinitionen der verschiedenen Länder. Ihre Formulierung ist jeweils unterschiedlich, im Wesentlichen stimmen die Menschenrechte jedoch meist überein.

Die strafrechtlich relevanten Gesetzestexte gehen aus den Gesetzen der jeweiligen Länder hervor.

Die gesetzliche Grundlage in Bezug auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit ergibt sich aus dem Römer Statut des Internationalen Gerichtshofs (Artikel 7, Abs. 1 Punkte g und k ggf. h).

Nicht nur mit den geplanten Massenbeschneidungen, bereits mit den Genitalverstümmelungen im Rahmen der überflüssigen Studien, wurden strafrechtliche Tatbestände erfüllt, die Menschenrechte Tausender verletzt und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt. Auch die in einigen Gesellschaften unabhängig hiervon durchgeführten Beschneidungen erfüllen die selben Tatbestände.

Wir leben in einer Zeit, in der immer wieder Staaten zur Einhaltung der Menschenrechte aufgefordert werden müssen. Das ist eine Aufgabe der Vereinten Nationen. Nun verstoßen sie selbst gegen Menschenrechte und machen sich mehrerer Verbrechen, u.a. des Verbrechens gegen die Menschlichkeit, schuldig. Das dürfen wir nicht zulassen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Vereinten Nationen, ihre Programme, Gremien, Organisationen und Sonderorganisationen, sowie die beteiligten Staaten zur Vernunft kommen, von sich aus die Menschenrechte der Länder dieser Welt einhalten und von Empfehlungen zu Beschneidungen Abstand nehmen.

Sollten die Vereinten Nationen und ihre Organisationen die Menschenrechte nicht umgehend einhalten und Beschneidungen und andere Verstümmelungen jedweder Art unterlassen, so müssten die Verletzung der Menschenrechte und die strafrechtlichen Tatbestände gerichtlich verfolgt werden.

Für die gerichtliche Durchsetzung der Menschenrechte sowie der strafrechtlich relevanten Tatbestände wären zunächst die für Straf-, Verfassungs- bzw. Völkerrechts- oder Menschenrechtsangelegenheiten zuständigen Gerichte der betroffenen Länder verantwortlich. Eine höhere Instanz wäre der Internationale Strafgerichtshof, der vor allem im Zusammenhang mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit, was den Verstoß gegen mehrere Menschenrechte einschließt, angerufen werden kann. Allerdings arbeiten bei weitem nicht alle Staaten mit dem Internationalen Strafgerichtshof zusammen.

Auch die Vereinten Nationen selbst verfügen über für Menschenrechtsverletzungen zuständige Stellen, beispielsweise den UN-Menschenrechtsausschuss, den UN-Menschenrechtsrat, sowie das Büro des UN-Hochkomissars für Menschenrechte. Das oberste Aufsichtsgremium für UNAIDS, UNICEF, UNFPA, UNDP und UNHCR ist der UN-Wirtschafts- und Sozialrat und die UN-Generalversammlung, das oberste Aufsichtsgremium für die WHO, UNESCO, ILO und die Weltbank ist der UN-Wirtschafts- und Sozialrat, das UNODC untersteht dem Sekretariat. Es ist wichtig, die verschiedenen UN-Organisationen (in erster Linie natürlich die Verursacher der unhaltbaren Situation, UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC, WFP, ggf. das US-amerikanische NIH und andere Antreiber ähnlicher Studien, sowie die beteiligten Staaten, weitere UN-Gremien und den in letzter Konsequenz den verantwortlichen UN-Generalsekretär) zur Unterlassung aufzufordern und die für Menschenrechte zuständigen Institutionen der Vereinten Nationen zu informieren.

Da jedoch Organisationen und Programme der Vereinten Nationen selbst für die hier angeprangerten Verstümmelungen verantwortlich sind, bzw. entsprechende Empfehlungen herausgeben wollen, muss befürchtet werden, dass übergeordnete UN-Gremien nicht gegen das Fehlverhalten ihrer eigenen Organisationen und Programme vorgehen werden. In diesem Fall müsste den verantwortlichen Organisationen der UN die finanzielle Basis entzogen und ordentliche Gerichte angerufen werden, um weitere Menschenrechts- und Strafrechtsverletzungen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhindern.

Mit der Abschlusserklärung der Weltmenschenrechtskonferenz von 1993 erklärten die Vereinten Nationen die Förderung und den Schutz der Menschenrechte zu ihrem obersten Ziel. Dass die Vereinten Nationen dennoch bei Menschenrechtsverletzungen häufig wegsehen oder, wenn sie hinsehen, nichts oder nicht genug unternehmen, haben wir häufig gesehen. Aber das hier ist eine neue Dimension. Hier geht es nicht darum, dass Menschenrechtsverletzungen nicht verhindert werden. Hier verletzten die Vereinten Nationen selbst, aktiv und in eklatanter Weise, geltende Menschenrechte.

Wer indes nichts gegen Genitalverstümmelungen unternimmt, obwohl es in unser aller gemeinsamer Macht liegt, macht sich mitschuldig. Im Sinne der Strafverfolgung nennt man das Beihilfe bzw. unterlassene Hilfeleistung.

Wir dürfen nicht einfach wegsehen oder tatenlos zusehen, wie die grundlegendsten Rechte der Menschen mit Füßen getreten, und aus ideologischen Gründen unsere Kinder, unsere Mitmenschen oder wir selbst verstümmelt werden. „Das geht mich nichts an“ ist die Akzeptanz von Unrecht, Leid, Verletzungen der Freiheit und der Menschenrechte, der Anfang eines fremd bestimmten Lebens. Wir müssen aufstehen und etwas unternehmen!


Aufruf

Ich rufe die Menschenrechts- Hilfs- und Anti-Aids-Organisationen auf, ihre Stimme zu erheben und gegen die Verletzung der Menschenrechte, Strafrechte und Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die Vereinten Nationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC, WFP) vorzugehen.

Ich rufe die Regierungen der Mitglieds- und Nichtmitgliedsstaaten der Vereinten Nationen sowie die UN-Botschafter auf, die von den Vereinten Nationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC, WFP) geplanten Verstümmelungen der männlichen Bevölkerung zu stoppen und Beschneidungen jedweder Art, sei es bei Männern oder Frauen, zu unterlassen, zu ächten und zu verfolgen.

Ich rufe die Vereinten Nationen, insbesondere UNAIDS, die WHO, UNICEF, UNFPA, die Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC und WFP auf, ihr Handeln zu überdenken und Beschneidungen jedweder Art, sei es bei Männern oder Frauen, zu unterlassen, zu ächten und zu verfolgen.

Insbesondere fordere ich die von den Beschneidungsempfehlungen der Vereinten Nationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC, WFP) betroffenen Staaten, Regionen, Städte und Dörfer auf, es nicht zu gestatten, dass menschenverachtende und menschenrechtsverletzende Beschneidungen durchgeführt werden.

Ich fordere alle Menschen und Regierungen auf, für UN-Organisationen, insbesondere UNAIDS und UNICEF, WHO und Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNFPA, UNODC und WFP sowie für andere Organisationen, Staaten oder Personen, die Genitalverstümmelungen unterstützen, jede finanzielle oder tätige Unterstützung oder Zusammenarbeit, sei es in Form von Beiträgen, staatlichen Beihilfen, Entwicklungshilfe, Darlehen, Spenden oder anderem, unverzüglich einzustellen und zu unterlassen, um keine Menschenrechtsverletzungen, Unmenschlichkeit, falsche Ideologien und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu unterstützen.

Weitere Zahlungen oder Kredite sollten an die Abkehr von Genitalverstümmelungen, sowohl bei Männern als auch bei Frauen, die Einhaltung der Menschenrechte und die Abkehr von Verbrechen gegen die Menschlichkeit gebunden werden.

Firmen und Organisationen, die zu Spenden für UNICEF, UNESCO oder andere beteiligte Organisationen aufgefordert haben, fordere ich auf, dies solange zu unterlassen und die Spendengelder, sofern sie von den Spendern nicht direkt an die jeweiligen Organisationen gezahlt wurden, solange zurückzuhalten bzw. an die Spender zurück zu erstatten, bis Genitalverstümmelungen unterlassen und bei Frauen und Männern gleichermaßen geächtet und verfolgt werden.

Sollten Sie in letzter Zeit Spenden für Organisationen der Vereinten Nationen (bspw. UNICEF, UNAIDS, UNESCO, WHO oder eine andere der beteiligten Organisationen) geleistet haben, so sollten diese umgehend zurückgefordert werden, um Genitalverstümmelungen nicht zu unterstützen.

Man muss dabei berücksichtigen, dass sich die UN-Organisationen gegenseitig finanzieren. So landen Gelder der WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC und WFP und zahlreicher weiterer UN-Organisationen unter anderem auch bei UNAIDS, die neben den vorgenannten Organisationen und anderen für Verstümmelungen, Verletzungen der Menschenrechte und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich ist.

Zu den wesentlichen Finanziers der unmenschlichen, rechts- und menschenrechtswidrigen genitalen Verstümmelungen im Rahmen der durchgeführten Studien gehört übrigens auch Bill Gates mit seiner Stiftung.

Insbesondere fordere ich auch die prominenten UNICEF- und UNESCO-Unterstützer sowie UNICEF- und UNESCO-Botschafter auf, auf UNICEF und UNESCO einzuwirken, dass Verstümmelungen unterlassen werden und ihr Engagement für UNICEF und UNESCO ruhen zu lassen, bis Beschneidungen bei Jungen und Männern ebenso geächtet und verfolgt werden wie Beschneidungen bei Mädchen und Frauen.
Falls erforderlich sollte die Tätigkeit als Botschafter oder anderweitige Unterstützung eingestellt werden, um Genitalverstümmelungen nicht zu unterstützen. Es ist hoch anzuerkennen, wenn Prominente ihren Bekanntheitsgrad einsetzen um anderen zu helfen. Aber hier handelt es sich um die Unterstützung von schwersten Verbrechen.

Hiermit fordere ich die Weltgemeinschaft, die Regierungen der Staaten der Erde, den Internationalen Strafgerichtshof, die Gerichtshöfe für Menschenrechte sowie die Gerichtsbarkeit der Staaten auf, Beschneidungen weltweit zu ächten, unter Strafe zu stellen, gegen Beschneidungen vorzugehen, den von Beschneidungen Bedrohten (unabhängig davon ob Männer oder Frauen) Schutz zu gewähren und die Täter und Initiatoren zu verfolgen und hart zu bestrafen. Beschneidungen von Männern und Frauen, insbesondere an den Genitalien, stellen eine Verstümmelung und schwerste Verletzungen der Rechte der Betroffenen dar.

Ferner fordere ich die Regierungen auf, aktiv auf die Vereinten Nationen einzuwirken, um weitere Genitalverstümmelungen zu verhindern. Nötigenfalls müsste die UN-Mitgliedschaft bzw. die Mitgliedschaft in den verantwortlichen UN-Organisationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA, Weltbank, UNESCO, ILO, UNHCR, UNDP, UNODC und WFP) ruhen gelassen werden, im Extremfall wäre sogar die Ausweisung der Institutionen und/oder ein Austritt aus den Vereinten Nationen zu erwägen, um Genitalverstümmelungen nicht zu unterstützen und dem entgegen zu wirken.

Ich fordere alle Menschen – und in deren Namen die freien Medien und die freie Presse – auf, sich gegen diese eklatante Verletzung der Menschenrechte, Unmenschlichkeit und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu erheben. Aufzustehen gegen die systematische Verstümmelung der Genitalien von Neugeborenen, Babys, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen – aufzustehen gegen die Verstümmelung von uns Menschen – ob Männer oder Frauen.

Nötigenfalls muss dies durch Boykotte der Menschen, Organisationen oder Staaten, die entsprechendes empfehlen, veranlassen oder durchführen, geschehen.

Wir müssen alles unternehmen, um diesem menschenverachtenden Treiben ein Ende zu setzen.

Jeder einzelne muss gegen diese Pläne und Praktiken aktiv werden.

Wehrt Euch gegen genitale Verstümmelungen! Aufklärung und Kondome schützen – ohne Verstümmelung der Genitalien. Das ist nicht neu, aber es trifft mehr denn je zu.

Gemeinsam haben wir die Macht etwas zu verändern und dem gesunden Menschenverstand, der Menschlichkeit und den Menschenrechten Gehör zu verschaffen!